GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und eine Methode für das Erstellen
von normgerechten Fugen zwischen den Verputzen aufeinandertreffender Wände, wobei
im Folgenden nicht nur die Wände, welche einen Raum seitlich begrenzen als Wände bezeichnet
werden, sondern auch Decke und Boden eines Raumes unter den Begriff "Wand" fallen
sollen. Wird im Folgenden also von einer Fuge zwischen zwei Wänden gesprochen, kann
dies die Fuge zwischen zwei seitlichen Begrenzungswänden eines Raumes meinen, oder
die Fuge zwischen einer seitlichen Begrenzungswand und einer Decke oder die Fuge zwischen
einer seitlichen Wand und einem Boden.
[0002] Meistens treffen zwei Wände 100, 200 in einem Winkel von etwa 90°±10° aufeinander
(siehe Fig. 1.) Dabei stösst in der Regel eine Stirnseite 110 einer ersten Wand 100
etwa rechtwinklig auf eine Längsseite 205 einer zweiten Wand 200, so dass sich eine
Fuge 34 zwischen der Stirnseite 110 der einen und der Längsseite 205 der anderen Wand
befindet. Auch wenn dies nicht zwingend so sein muss (weder betreffend des Winkles
noch betreffend der Stirnseite/Längsseite) wird im Folgenden die Erfindung an Beispielen
dieses Typs dargestellt und erläutert, weil dies der häufigste Fall ist.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0003] Gemäss SIA-Norm 118-242 "Verputz und Trockenbauarbeiten", DIN 52452-4, insbesondere
IVD Merkblatt 16 "Anschlussfugen im Trockenbau", müssen zumindest im Hochbau Wände,
die nicht aus dem gleichen Material bestehen (z.B. Beton, Holz, Ziegel etc.) oder
die in einem Winkel aufeinandertreffen, durch eine Fuge voneinander getrennt sein,
man spricht auch von sogenannten Anschlussfugen. Dies betrifft nicht nur das Grundmaterial
dieser Wände (also Beton, Holz, Ziegel etc.) sondern auch den Verputz. Mit anderen
Worten: Sind zwei Wände in ihrem Grundmaterial (Beton, Holz, Ziegel) durch eine Fuge
voneinander getrennt, so müssen auch die Verputze auf diesen Wänden durch eine Fuge
voneinander getrennt sein. Sind zwei Wände aus dem gleichen Material, treffen aber
in einem Winkel aufeinander, so müssen sie ebenfalls durch eine Fuge in diesem Winkel
voneinander getrennt sein. Entsprechend müssen auch hier die Verputze der beiden Wände
voneinander getrennt sein.
[0004] Abhängig vom Grundmaterial der Wände bzw. der vorgesehenen Nutzung des Raumes den
sie begrenzen, werden die Wände, bzw. die Decke und die Wände entweder sofort verputzt,
oder die Fugen werden erst noch gegen Schall, Feuchtigkeit etc. abgedichtet und/oder
vor dem Feinputz wird erst noch ein Grobputz aufgetragen. Entsprechend befindet sich
in den Fugen vor dem Auftragen des Feinputzes Gips oder Grobputz oder Luft oder ein
Isoliersoff.
[0005] Daher kommt es selbst wenn eine Trennung der Verputze zwischen den zwei Wänden vorgesehen
ist, häufig zu unregelmässigen Rissen an nicht genau vorherbestimmbarer Stelle, weil
die unterschiedlichen Materialien unter dem Putz einer unterschiedlichen Ausdehnung/Schwindung
beim Trocknungsprozess bzw. bei Temperaturschwankungen unterliegen. Auch wenn es zu
Bewegungen der beiden Wände zueinander kommt, z.B. bei Setzungsprozessen nach Abschluss
eines Neubaus, kann es zu solchen Rissen kommen.
[0006] In der Vergangenheit wurden daher verschiedene Hilfsmittel entwickelt, die solchen
unästhetischen, unregelmässigen Rissen entgegenwirken sollen und die das Erstellen
von geraden Abschlusskanten an einer Wand bzw. normgerechten Fugen zwischen den Verputzen
zweier Wände erleichtern sollen. In den Figuren 1 bis 5 sind Beispiele für den bekannten
Stand der Technik dargestellt.
[0007] Figur 1 zeigt zwei Trockenbauwände 100, 200, die in einem Winkel 90°±10° aufeinander
treffen. Eine Stirnseite 110 einer ersten Wand 100 stösst dabei etwa rechtwinklig
derart auf eine Längsseite 205 einer zweiten Wand 200, dass sich dazwischen ein Fuge
34 bildet. In der Fuge 34 befindet sich Material 250, z.B. etwas Gips oder ein Isoliermaterial,
das beispielsweise ursprünglich an der Stirnseite 110 der ersten Wand 100 haftet.
Im Laufe der Zeit löst sich dieses Material 250 aber häufig von dieser Stirnseite
210, wodurch der Verputz 400 der sowohl auf der Wand 200 als auch auf dem Material
250 in der Fuge 34 haftet, zunehmend unter Spannung steht. Irgendwann reisst der Verputz
400 dann und bildet im Bereich der Raumecke zwischen den beiden Wänden einen im Wesentlichen
vertikal verlaufenden aber unregelmässig gezackten, hässlichen Riss 600.
[0008] In Figur 2 ist ein Profil 300 gezeigt, das typischer Weise aus einem dünnen Aluminiumblech
oder verzinktem Stahlblech gefertigt ist. Es weist ein Schenkel 302 auf, der beispielsweise
mit Gips oder Schrauben an einer Längsseite 105 einer ersten Wand 100 fixiert ist.
Material 250 in der Fuge 34 wird mit einem rechtwinklig abstehenden zweiten Schenkel
304 des Profils 300 an der Stirnseite 110 der Wand 100 festgeklemmt. Beim Verputzen
wird der Verputz 400, 402 auf beiden Wänden 100, 200 bis in die Raumecke hinein und
also auch auf den Schenkel 302 des Profils 300 aufgetragen. Mit diesem Profil 300
lassen sich zwar Spannungen im Verputz 400 aufgrund von unterschiedlichem Grundmaterial
- Wand 200 einerseits und Material 250 in der Fuge 34 andererseits - vermeiden, aber
eine saubere fugenartige Trennung zwischen den Verputzen 400, 402 der beiden Wände
100, 200 lässt sich mit diesem Profil 300 nicht herstellen. Der Fachmann ist auf seine
Erfahrung und sein handwerkliches Geschick angewiesen, um eine normgerechte Fuge zwischen
den Verputzen 400, 402 der beiden Wände 100, 200 zu erstellen. Trennt eine solche
Fuge die Verputze 400, 402 nicht vollständig und zuverlässig, so führen Spannungen
bzw. Bewegungen zwischen den zwei Wänden 100, 200 doch zu einem uregelmässigen Riss
600 im Verputz 400, 402.
[0009] Die Figuren 3a und 3b zeigen ein weiteres Profil 300, das typischer Weise ebenfalls
aus einem dünnen Aluminiumblech oder verzinktem Stahlblech gefertigt ist. Das Blech
ist gebogen und besitzt einen ebenen Schenkel 302 zur Befestigung an der Längsseite
105 der ersten Wand 100 und einen rechtwinklig davon abstehenden zweiten Schenkel,
der u-förmig zu eine Nutnase 304 umgebogen ist. Das Profil 300 ist so gebogen, dass
sich die Nutnase 304 nach bestimmungsgemässer Montage in die Fuge 34 hinein erstreckt,
wobei ihre Nut von aussen zugänglich ist. Der Schenkel 302 wird auf der Längsseite
105 der ersten Wand 100 zum Beispiel mit Gips oder Schrauben befestigt und mit der
rechtwinklig davon abstehenden Nutnase 304 wird das in der Fuge 34 befindliche Material
250, beispielsweise Isoliermaterial, Gips, Grobputz, so vorhanden, gegen die Stirnseite
110 der ersten Wand 100 gedrückt. Beim Verputzen wird der Verputz 400, 402 auf beiden
Wänden 100, 200 bis in die Raumecke hinein und also auch auf den Schenkel 302 des
Profils 300 aufgetragen. Nach dem Trocknen des Verputzes 400, 402 auf den Wänden 100,
200 wird der Verputz 400, z.B. mit einem Messer, im Bereich der Nutnase 304 eingeschnitten,
so dass eine Schattenfuge 800 entsteht. Nach der Fertigstellung des Verputzes 400,
402 ist es aber zum einen nicht so einfach die Nutnase 304 für das Einschneiden und
erstellen der Schattenfuge 800 zu finden. Zum anderen kann es, beispielsweise bei
dünnflüssigeren Putzen passieren, dass der Putz in die Nutnase 304 eindringt, so dass
ein sauberer Schnitt nur noch mit viel Erfahrung ausgeführt werden kann. Ungeübte
Ausführende erlangen dann oft keine zuverlässige, vollständige Trennung des Verputzes,
womit der Norm nicht entsprochen wird. Bewegen sich die beiden Wände zueinander kommt
es dann unter Umständen trotz der Schattenfuge 800 zu unschönen Rissen 600 im Verputz
400, 402.
[0010] Ungünstig an den Schattenfugen 800 ist ausserdem, dass die Schattenfuge 800 nicht
beliebig, senkrecht zur ästhetisch gewünschten Wand eines Raumes erstellt werden kann,
sondern jeweils abhängig davon entsteht, wie die Raumwände gefügt sind (vgl. Fig.
3b).
[0011] Figuren 4 und 5 zeigen ein spezielles Deckenprofil 300', das ähnlich wie das Profil
300 aus den Figuren 3a, 3b einen ersten Schenkel 302 und eine rechtwinklig davon abstehende
Nutnase 304 aufweist. In die Nutnase 304 ist hier allerdings ein herausziehbares Kantenband
306 eingeklemmt, das aus der Nutnase 304 soweit heraussteht, dass es rechtwinklig
zum ersten Schenkel 302 diesen ersten Schenkel 302 überragt. Das Kantenband 306 ist
aus Kunststoff gefertigt, während der Schenkel 302 mit der rechtwinklig abstehenden
Nutnase 304 entweder aus einem Aluminiumblech oder Stahlblech oder aus Kunststoff
gefertigt ist. Das Deckenprofil 300' wird mit seinem ersten Schenkel 302 derart an
der Decke 500 befestigt, dass die Nutnase 304 in die Fuge 34 hineinragt. Im hier gezeigten
Beispiel ist die Fuge 34 materialfrei, so dass die Nutnase 304 direkt an der Stirnseite
510 der Decke 500 anliegt. Das Kantenband 306 steht aus der Fuge 34 heraus. Der Verputz
402 wird auf die Decke 500 und bis hin zum Kantenband 306 auf den Schenkel 302 des
Deckenfugenbandes 300' aufgebracht. Wenn der Verputz 402 an der Decke 500 trocken
ist, wird das in der Nutnase 304 klemmende Kantenband 306 aus der Nut herausgezogen.
Der Verputz 402 der Decke 500 hat auf diese Weise eine geradlinige, saubere Abschlusskante.
Ungünstig ist hier, dass die Wände 100, die an die Decke 500 angrenzen, erst nach
völligem Trocknen des Deckenverputzes 402 und dem Abziehen des Kantenbandes 306 verputzt
werden können, was einen erheblichen Zeitverlust mit sich bringt. Werden in einem
nächsten Arbeitsgang die Wände 100 verputz, kann nicht ausgeschlossen werden, dass
die Deckenfuge nicht versehentlich mit Wand-Verputzt 400 gefüllt wird (siehe Fig.
5), was nicht normgerecht wäre, so dass eine Fuge zwischen Deckenputz 400 und Wandverputz
402 freihändig zum Beispiel mit einem Teppichmesser erstellt werden muss.
[0012] Ein weiteres Problem, dass häufig im Bereich vom Übergang einer Wand 100 zu einer
Decke 500 auftritt, wird mit dem in den Figuren 4 und 5 gezeigten Deckenprofil 300'
ebenfalls nicht gelöst. Im oberen Bereich von Nichttragenden Wänden 100 werden nämlich
in der Regel Deckenbewegungslager 106 vorgesehen. Diese verlaufen horizontal in der
Wand 100 und sollen theoretisch etwa auf gleicher Höhe mit der unteren Oberfläche
505 der Decke 500 ausgebildet sein. Aufgrund von Verschalungsfehlern beim Betonieren
solcher Decken 500 befinden sich die Deckenbewegungslager 106 aber häufig im Bereich
1cm bis 2cm unterhalb der unteren Oberfläche 505 der Decke 500 in der Wand 100, wie
dies in den Figuren 4 und 5 dargestellt ist. Aufgrund des unterschiedlichen Materials
von Wand-Grundmaterial 104 und Material des Deckenbewegungslagers 106 kommt es im
Wand-Verputz 400 oft zu Spannungen, die dann zu unregelmässige Rissen 600 entlang
des Deckenbewegungslagers 106 führen. Dem Autor ist kein auf dem Markt erhältliches
Profil/Deckenprofil bekannt mit dem sich solche im Wesentlichen horizontal im oberen
Wandbereich verlaufende Risse 600 im Wand-Verputz 400 kein vermieden werden könnten.
[0013] Risse 600 bzw. Fugen zwischen den Verputzen zweier Wände, die auf die oben beschriebene,
herkömmliche Weise hergestellt sind, haben in der Regel keine klare, geradlinige Begrenzung;
Risse bzw. Fugen sehen an ihren Rändern ausgefranst aus und verlaufen oft nicht geradlinig
horizontal oder vertikal sondern unstetig gezackt, was den optischen Ansprüchen nicht
genügt und von Architekten und Bauherren oft bemängelt wird. Gibt es deswegen gar
eine Mängelrüge, müssen oft die beanstandeten Verputzfugen nachgearbeitet werden,
was für den ausführenden Handwerker zu einem unbezahlten Mehraufwand in oft beträchtlicher
Höhe führt.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Hilfsmittel bereitzustellen und ein Verfahren
vorzustellen, das es unter Verwendung des Hilfsmittels ermöglicht, normgerechte Verputzfugen
mit sauberen, geradlinigen Rändern herzustellen.
[0015] Die Herstellung des Hilfsmittels soll einfach und kostengünstig sein.
[0016] Die Handhabung des Hilfsmittels soll dabei einfach sein und auch ohne langjährige
Erfahrung der ausführenden Person zum gewünschten Ergebnis einer sauberen, geradlinigen,
normgerechten Verputz-Fuge führen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0017] Das Hilfsmittel zum Erstellen von normgerechte n Fugen ist ein Fugenleistensystem,
das dafür vorgesehen ist im Bereich einer Fuge zwischen zwei etwa rechtwinklig zueinander
angeordneten Wänden angebracht zu werden. Das Fugenleistensystem umfasst eine Trennleiste
und eine Fugenleiste mit einem Verbindungselement und zwei Leistenschenkeln, die mit
Hilfe des Verbindungselements miteinander verbunden sind. Das Verbindungselement verbindet
die zwei Leistenschenkel derart miteinander, dass diese zur Montage einen Winkel z'
von 90°±10° miteinander einschliessen, wobei sie einen Raum zwischen sich aufspannen.
Ausserdem weist das Verbindungselement eine Nut auf, welche zur Montage die Trennleiste
derart aufnimmt, dass sie später wieder aus der Nut entfernbar ist. Die Nut hat eine
Nutöffnung, welche die Nut zum Raum hin öffnet und sie hat eine virtuelle Nutmittelebene,
welche zwischen den Leistenschenkeln im Raum in einem Winkel x' von 45°±5° zu jedem
der Leistenschenkel ausgerichtet ist. Ein erster Leistenschenkel der beiden Leistenschenkel
ist dafür vorgesehen, auf einer dem Raum zugewandten Oberfläche einer ersten Wand
der beiden rechtwinklig angeordneten Wände fixiert zu werden und ein zweiter Leistenschenkel
der beiden Leistenschenkel ist dafür vorgesehen, auf einer dem Raum zugewandten Oberfläche
der zweiten Wand der beiden Wände fixiert zu werden.
[0018] In einer Ausführungsform hat das Verbindungselement zwei in einer Flanschebene liegende
Verbindungsflansche, welche die Leistenschenkel miteinander verbinden. Die Leistenschenkel
und die Flanschebene schliessen einen Winkel v' von 135°±5° ein. Die Nut mit ihrer
Nutöffnung trennt die beiden Verbindungsflansche voneinander.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform ist die Nutöffnung seitlich von je einer Begrenzungsnase
begrenzt, die bei Vorhandensein von Verbindungsflanschen, die Verbindungsflansche
(62, 64) in Richtung des Raumes überragen.
[0020] Wieder in einer anderen Ausführungsform weist das Verbindungselement einen Mittelkörper
auf, in welchen die Nut integriert ist, wobei die Nut einen Nutboden aufweist, der
auf der Nutmittelebene und der Nutöffnung gegenüber angeordnet ist. Der Nutboden ist
in Bezug auf sein Material und die Materialdicke derart ausgestaltet ist, dass er
durchtrennbar ist.
[0021] Vorteilhafter Weise ist der Mittelkörper mit einer Verdickung ausgestattet, in welche
die Nut integriert ist und die sich bezüglich der Flanschebene in entgegengesetzte
Richtung zum Raum erstreckt. In einer besonderen Weiterentwicklung ist der Mittelkörper
bzw. seine Verdickung in seinen Dimensionen derart an die Länge der Verbindungsflansche
angepasst, dass er zwischen den Wänden in der Fuge platzierbar ist, ohne eine der
beiden Wände zu berühren, wenn jeder der Leistenschenkel an einer dieser beiden Wände
befestigt ist.
[0022] Besonders schöne Verputzfugen lassen sich erzielen, wenn das Fugenleistensystem eine
Nut aufweist, deren die Nutmittelebene senkrecht auf der Flanschebene steht.
[0023] Wenn die Leistenschenkel eine Breite von mindestens 2cm±0.3cm aufweisen, so ist gewährleistet,
dass potentielle Gefährdungsstellen, die einen Riss im Verputz bewirken können von
den Leistenschenkeln überdeckt werden, so dass deren Gefährdungspotential minimiert
wird.
[0024] Sehr einfach und kostengünstig lässt sich die Fugenleiste aus einem amorphen oder
teilkristallinen Thermoplast oder Duroplast fertigen; bevorzugt aus einem Kunststoff
der folgenden Gruppe: chlorhaltiges Polymer, styrolhaltiges Polymer, Polyesther Polyamid,
Polyvinylchlorid, PVC-U - Hart, PVC-P - Weich.
[0025] Vorteilhaft bezüglich der Kosten und der Eigenschaften ist es, wenn die Trennleiste
aus einem niederenergetischen Kunststoff bzw. einem unpolaren Polymer gefertigt ist,
insbesondere wenn sie aus einem Polyolefine oder Polyethylen ist.
[0026] Ebenfalls sehr kostengünstig bezüglich Herstellung und Montage ist es, wenn die Fugenleiste
einstückig ausgebildet bzw. geformt ist.
[0027] Für eine besonders einfache Handhabung des Fugenleistensystems ist die Fugenleiste
mit einer Positionierhilfe ausgestattet.
[0028] Wird zur Herstellung einer Verputzfuge zwischen den Verputzen zweier zueinander etwa
in einem rechten Winkel angeordnete Wänden, welche durch eine Fuge getrennt sind,
ein Fugenleistensystem verwendet, wie es oben beschrieben ist, so umfasst die Methode
zur Herstellung der Verputzfuge die folgenden Schritte: Fixieren eines ersten Leistenschenkels
auf einer ersten Wand der beiden Wände, Fixieren eines zweiten Leistenschenkels auf
einer zweiten Wand der beiden Wände, wobei die Reihenfolge keine Rolle spielt; Verputz
aufbringen auf die erste Wand und den ersten Leistenschenkel bis hin zu der zwischen
den Leistenschenkeln aus der Fugenleiste herausragenden Trennleiste, Verputz aufbringen
auf die zweite Wand und den zweiten Leistenschenkel bis hin zu der Trennleiste, wobei
die Reihenfolge wiederum beliebig ist; Verputz auf beiden Wänden trocknen lassen und
wenn der Verputz richtig trocken ist die Trennleiste aus der Fugenleiste herausziehen
und den Nutboden der Fugenleiste trennen.
[0029] Wird ein Fugenleistensystem verwendet, das Begrenzungsnasen auf beiden Seiten der
Nut aufweist, welche die Trennleiste aufnimmt, so wird der Verputz auf den beiden
Wänden nur bis zu den Begrenzungsnasen auf den Leistenschenkeln und den Verbindungsflanschen
aufgebracht. Dabei wird der Verputz nur bis zu einer Dicke aufgetragen, die der Höhe
der Begrenzungsnasen über den Verbindungsflanschen entspricht. Die Begrenzungsnasen
sind dabei während des Verputzens spürbare Arbeitshilfen, die vorteilhafterweise für
eine gute Einstellung der Verputzdicke verwendet werden können. Dann werden die anderen
Schritte so ausgeführt wie oben beschreiben bis hin zur Trennung des Nutbodens.
[0030] Wird ein Fugenleistensystem verwendet, das eine Positionierhilfe aufweist, so wird
die Fugenleiste zuerst mit der Schenkelseite, welche die Positionierhilfe aufweist
an der ersten Wand angelegt, und zwar so dass die Positionierhilfe die Kante der ersten
Wand hintergreift, während der Leistenschenkel flach an der dem Raum zugewandten Oberfläche
der ersten Wand anliegt. Der erste Leistenschenkel wird in dieser Position an der
ersten Wand fixiert. Dann wird der zweite Leistenschenkel flach an der dem Raum zugewandten
Oberfläche der zweiten Wand angelegt und dort fixiert. Dann werden die anderen Schritte
so ausgeführt wie oben beschreiben bis hin zur Trennung des Nutbodens.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0031] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Erstellen von normgerechten Fugen und Beispiele
für Fugenleistensysteme mit denen das Verfahren ausgeführt werden kann, werden nachfolgend
anhand von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen rein
beispielhaft näher beschrieben. Gleiche Elemente sind dabei in den Figuren mit gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet. In den Figuren sind die verschiedenen Elemente nicht
zwingend massstabsgetreu dargestellt.
[0032] Da in der Regel zwei Wände etwa im Winkel von 90° zueinander angeordnet sind und
Verputzfugen zwischen den Verputzen dieser Wände normgerecht ausgeführt werden müssen,
wird im Folgenden die Erfindung an Beispielen dieses Typs dargestellt und erläutert.
[0033] Im Einzelnen zeigen die Figuren rein schematisch:
Fig.1 in Schnittansicht rechtwinklig zueinander angeordnete Wände mit Verputz
Fig.2 bis 5 in Schnittansicht rechtwinklig zueinander angeordnete Wände mit Verputz
und Hilfsmitteln zur Erstellung einer Verputzfuge gemäss Stand der Technik
Fig.6 in Draufsicht eine erfindungsgemässe Fugenleiste eines Fugenleistensystems;
Fig.7 einen Ausschnitt der Fugenleiste aus Fig. 1 in Seitenansicht mit aufgespreitzten
Leistenschenkeln;
Fig.8 eine Trennleiste des Fugenleistensystems;
Fig.9 in Draufsicht eine weitere Ausführungsform einer Fugenleiste eines Fugenleistensystems;
Fig.10 einen Ausschnitt der Fugenleiste aus Fig. 9 in Seitenansicht
Fig.11 einen zentralen Teil einer Fugenleiste wie in den Fig. 6 und 9 dargestellt
aber vergrössert
Fig.12 in montiertem Zustand ein Fugenleistensystem mit Fugenleiste und Trennleiste
aufgebracht auf zwei rechtwinklig aufeinanderstossende Wände;
Fig.13 das montierte Fugenleistensystem aus Fig. 12 mit aufgebrachten Verputz;
Fig.14 das montierte Fugenleistensystem aus den Figuren 12 und 13 ohne die Trennleiste
mit sauberer, geradliniger Fuge zwischen den beiden verputzten Wänden;
Fig. 15 ein im Fugenbereich zwischen einer Decke und einer Wand montiertes Fugenleistensystem
nach Erstellen der normgerechten Verputzfuge;
Fig. 16 eine weiter Ausführungsform der Fugenleiste des Fugenleistensystems in Seitenansicht;
und
Fig. 17 noch eine Ausführungsform der Fugenleiste in Seitenansicht
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0034] Anhand der Figuren 6 und 7, 9 und 10 sowie 11, 16, 17 sind beispielhaft unterschiedliche
Ausführungsformen einer Fugenleiste 10 eines Fugenleistensystems 1 (siehe Fig. 12)
in ihren Einzelheiten beschrieben. Figur 8 zeigt eine Trennleiste 24 des erfindungsgemässen
Fugenleistensystems 1 und in den Figuren 12 bis 15 ist die Verwendung des erfindungsgemässen
Fugenleistensystems 1 dargestellt.
[0035] Eine Fugenleiste 10 des Fugenleistensystems 1 ist mit einem ersten Leistenschenkel
12 und einem zweiten Leistenschenkel 14 ausgestattet, die über eine Verbindungselement
16 miteinander verbunden sind. Das Verbindungselement 16 der Fugenleiste 10 dient
zum einen der Verbindung der Leistenschenkel 12, 14 miteinander, aber auch der Aufnahme
einer Trennleiste 24 (siehe Fig. 8, 12, 13). Mit einem verdickten Mittelkörper 62
ist das Verbindungselement 16 in einer Fuge 34 zwischen zwei zu verputzenden Wänden
30, 32 (siehe Fig. 12 bis 15) platzierbar. Die Leistenschenkel 12, 14 dienen der Fixierung
der Fugenleiste 10 an den zu verputzenden Wänden 30, 32. Die Leistenschenkel 12, 14
werden dafür z.B. mit Hilfe von Befestigungsmitteln, wie Klammern 36 oder Nägeln 38
oder Schrauben (nicht dargestellt), an der Wand 30, 32 befestigt. Auf diese Weise
ist die Fugenleiste 10 gegen ein Verrutschen gesichert und es ist sichergestellt,
dass die Trennleiste 24 des Fugenleistensystems 1 im montierten Zustand etwa vertikal
und geradlinig entlang der Fuge 34 zwischen den Wänden 30, 32 geführt ist.
[0036] In der in den Fig. 6 und 7 gezeigten Ausführungsform, verfügen die Leistenschenkel
12, 14 über Löcher 18, 18'. Die Löcher 18, 18' sind durchgehend und im hier gezeigten
Beispiel regelmässig verteilt über den jeweiligen Leistenschenkel 12, 14 angeordnet.
Denkbar ist aber ebenso gut, die Löcher 18, 18' beliebig verstreut über dem jeweiligen
Leistenschenkel anzuordnen (nicht dargestellt). Löcher 18, 18' in den Leistenschenkeln
sind vorteilhaft, wenn die Leistenschenkel 12, 14 beispielsweise mit Gips auf dem
Wanduntergrund (Grundmaterial der Wand oder Grobputz) befestigt werden sollen oder
auch für das Fixieren mittels Schrauben. Ebenfalls denkbar sind Ausführungsformen
der Fugenleiste 10 mit einem oder zwei lochfreien Leistenschenkeln 12, 14(vergleiche
Figuren 9 und 10), also mindestens einem Leistenschenkeln 12 oder 14 der ganz ohne
Löcher 18, 18' ausgestaltet sind.
[0037] Ob vorteilhafter Weise eine Fugenleiste 10 mit Löchern 18, 18' in den Leistenschenkeln
12, 14 zu verwenden ist oder eine solche ohne Löcher oder eine mit nur einem Leistenschenkel
der Löcher aufweist ist abhängig von der Beschaffenheit des Putzes 40, 42, der zum
Verputzen einer Wand 30, 32 benutzt werden soll, der Beschaffenheit des Materials
der Leistenschenkel 12, 14, und/oder der Beschaffenheit des Untergrunds, auf welche
der Verputz aufgebracht werden soll.
[0038] Das Verbindungselement 16, das die beiden Leistenschenkel 12, 14 miteinander verbindet,
kann einstückig mit den Leistenschenkeln 12, 14 ausgebildet sein, wie dies im Beispiel
der Fig. 6 und 7 gezeigt ist, oder aber separat gefertigt sein, wie dies in den Figuren
9 und 10 gezeigt ist.
[0039] Unabhängig davon, wie die Leistenschenkel 12, 14 ausgebildet sind - mit oder ohne
Löcher, einstückig oder separat zum Verbindungselement 16 -, weist das Verbindungselement
16 vorteilhafter Weise einen verdickten Mittelköper 62 mit einer vorzugsweise mittig
angeordneten Nut 20 auf. Die Nut 20 hat einen Nutboden 67 und gegenüber vom Nutboden
67 eine Nutöffnung 61. Eine virtuelle Nutmittelebene 21 trennt die Nut 20 in zwei
virtuelle Hälften.
[0040] In den hier gezeigten Beispielen bilden die Leistenschenkel 12, 14 und die virtuelle
Nutmittelebene 21 jeweils einen Winkel x' von etwa 45°±5. Das Verbindungselement 16
verbindet in den hier gezeigten Beispielen die beiden Leistenschenkel 12, 14 somit
in einem definierten Winkel z' von etwa 90°±10°, wobei die Leistenschenkeln 12, 14
zwischen sich einen Raum 26 einschliessen.
[0041] Im Bereich der Nutöffnung 61 stehen vom Mittelkörper 62 seitlich zwei in einer Flanschebene
65 liegende Verbindungsflansche 64, 66 ab. In Abwinklungspunkten 8, 9 sind die Verbindungsflansche
64, 66 abgewinkelt weitergeführt. Bei einer einstückigen Ausgestaltung, wie sie in
den Fig. 6 und 7 gezeigt ist, gehen die beiden Verbindungsflansche 64, 66 nach ihrem
jeweiligen Abwinklungspunkt 8, 9 in die Leistenschenkel 12, 14 über.
[0042] Zwischen der Flanschebene 65 und dem abgewinkelten Bereich der Verbindungsflansche
62, 64 ist jeweils ein Winkel v' von 135°±5° vorgesehen, so dass die linear an die
Verbindungsflansche 62, 64 anschliessenden Leistenschenkel 12, 14 in einem Winkel
z' von 90°±10° zueinander angeordnet sind.
[0043] Der Mittelkörper 62, ist vorzugsweise nicht ganz mittig in Bezug auf die beiden Verbindungsflansche
64, 66 angeordnet. Viel mehr liegt der Mittelkörper 62 mit der Nutöffnung 61 vorzugsweise
versetzt zur Mitte, etwas näher zum Abwinklungspunkt 8 des ersten Verbindungsflansches
64 als zum Abwinklungspunkt 9 des zweiten Verbindungsflansches 64. Oder mit anderen
Worten ausgedrückt: Eine Distanz 8' vom Abwinklungspunkt 8 des ersten Verbindungsflansches
62 zur Nutmittelebene 21 ist kleiner als eine Distanz 9' vom Abwinklungspunkt 9 des
zweiten Verbindungsflansches 64 zur Nutmittelebene 21. Wobei das Verhältnis der beiden
Distanzen 8'/9' etwa im Bereich 2/5 bis 1/2 und vorzugsweise bei 1/3 liegt. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist beispielsweise die Distanz 8' 1mm±0.1mm und die Distanz
9' 3mm±0.1mm.
[0044] Der Nutboden 67 in der Verdickung des Mittelkörpers 62 weist vorzugsweise, eine Dicke
6 auf, die verglichen mit der Dicke 7 der Seitenwände der Nut 20 gering ist (vgl.
Fig. 11), Das Verhältnis Dicke 7 Nutboden zu Dicke Nut-Seitenwand beträgt beispielsweise
nur etwa 1/5 bis 1/2, insbesondere etwa 1/3 abhängig vom Material des Mittelkörpers
62.
[0045] In Bezug auf die Flanschebene 65 steht der Mittelköper 62 mit seiner den Nutboden
67 aufweisenden Verdickung auf einer Seite von der Flanschebene 65 ab. Dieser Teil
des Mittelkörpers 62 ist dafür vorgesehen in der Fuge 34 zwischen den zu verputzenden
Wänden 30, 32, 50 angeordnet zu werden. Er ist in seinen Dimensionen derart an die
Länge der Verbindungsflansche 64, 66 angepasst, dass er in der Fuge 34 platzierbar
ist, ohne eine der beiden Wände 30, 32 bzw. 50, 32 zu berühren, wenn jeder der Leistenschenkel
12, 14 an einer dieser beiden Wänden 30, 32 bzw. 50, 32 befestigt ist.
[0046] Um eine bessere Platzierung der Fugenleiste 10 im Verhältnis zur Fuge 34 zwischen
den Wänden 30, 32 bzw. 50, 32 zu erhalten, ist an einem Leistenschenkel bzw. Verbindungsflansch
eine Positionierhilfe 22 vorgesehen. Diese hilft auch bei der Positionierung der Verdickung
des Mittelkörpers in der Fuge 34 derart, dass der Mittelkörper 16 zu jeder Wand 30,
32, 50 berührungslos angeordnet ist. Die Positionierungshilfe 22 ist vorzugsweise
so ausgebildet, dass sie einen Anschlag bildet, der eine Kante zwischen Längsseite
und Stirnseite der entsprechenden Wand 30, 32, 50 hintergreifen kann. So kann die
Positionierungshilfe 22 beispielsweise in Form einer Schulter ausgebildet sein (siehe
Fig. 6,9, 11-15) die auf jener dem Raum 26 zwischen den Leistenschenkeln 12, 14 abgewandten
Seite der Leistenschenkel oder der Verbindungsflansche in deren abgewinkelten Bereich
angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Positionierungshilfe 22 auf jener Seite bezogen
auf die Nutmittelebene 21 angeordnet, welche die kürzere Distanz 8', 9' zwischen Abwinklungspunkt
8, 9 und Nutmittelebene 21 aufweist.
[0047] Die Nutöffnung 61 der Nut 20 ist auf jener dem Nutboden 67 gegenüberliegenden Seite
des Mittelkörpers 62 angeordnet und öffnet die Nut 20 in den sich zwischen den Leistenschenkeln
12, 14 öffnenden Raum 26 hinein. Die Seitenwände der Nut 20 sind integrierter Bestandteil
des Mittelkörpers 62.
[0048] In einer hier nicht dargestellten Ausführungsform schliessen diese Seitenwände auf
der Seite der Nutöffnung 61 bündig mit den Verbindungsflanschen 62, 64 bzw. deren
in Öffnungsrichtung weisenden Oberflächen ab.
[0049] In der bevorzugten und in den gezeigten Beispielen dargestellten Ausführungsform
überragen die Seitenwände die Verbindungsflansche 62, 64 in Richtung der Nutöffnung
61, so dass sie zwei die Nutöffnung 61 seitlich begrenzende Begrenzungsnasen 68, 69
bilden.
[0050] Für die Montage ist eine Trennleiste 24, wie er in Fig. 8 in Draufsicht dargestellt
ist, in der Nut 20 eingeklemmt. Die Begrenzungsnasen 68, 69 verhindern das Eindringen
von Putz in die Nut 20 und gewährleisten eine leichte Heraustrennbarkeit der Trennleiste
24 aus der Nut 20 nach trocken werden des Verputzes 40, 42. Dies ist besonders vorteilhaft,
wenn relativ dünnflüssiger Putz zum Verputzen eingesetzt wird.
[0051] Wie gesagt, dient die Nut 20 im Mittelkörper 62 des Verbindungselements 16 der Aufnahme
der Trennleiste 24. Die Breite 2 der Nut 20 und die Dicke 4 der Trennleiste 24 sind
derart aufeinander abgestimmt, dass die Trennleiste 24 während der Montage und im
montierten Zustand durch Reibungskräfte fest in der Nut 24 gehalten ist, aber händisch
aus ihr entfernbar ist (Fig. 6 und 11 bis 14). Die Breite 5 der Trennleiste 24 ist
so auf die Tiefe 3 der Nut 20 abgestimmt, dass die Trennleiste 24, wenn sie bis zum
Nutboden 67 in die Nut 20 eingebracht ist, die Nutöffnung 61 überragt bzw. die Begrenzungsnasen
68, 69 überragt, wenn solche vorhanden sind. Jener Teil der Trennleiste 24, der die
Nutöffnung 61 bzw. Begrenzungsnasen 68, 69 überragt, ist so bemessen, dass er nach
Aufbringen des Verputzes 40, 42 aus dem Verputz beispielsweise so weit herausragt,
dass er gut greifbar ist mit den Fingern oder einer Zange, beispielsweise einer normalen
Kombizange oder Flachzange (siehe Fig. 13). Er steht also vorzugsweise mindestens
3mm über, oder mit anderen Worten, die Breite 5 der Trennleiste 24 ist 0mm bis 10
mmm , besser 0.2mm bis 5mm insbesondere 3mm bis 3.5mm grössser als die Tiefe 3 der
Nut 20; jeweils vorzugsweise mit einer Toleranz von etwa ±0.1mm. Ist die Breite 5
der Trennleiste 24 nicht grösser als die Tiefe 3 der Nut 20 und soll später trotzdem
gut heraustrennbar sein, so darf sie nicht bis zum Nutboden 67 in die Nut 20 eingebracht
werden. Für die Stabilität der Leiste ist es dennoch vorteilhaft, wenn sie wenigstens
etwa so breit ist, wie die Nut tief ist.
[0052] Die Leistenschenkel 12, 14 und das Verbindungselement 16 der Fugenleiste 10 sind
vorzugsweise aus demselben Material gefertigt, denn dies macht die Produktion einfacher.
Auch die einstückige Ausbildung vereinfacht die Produktion.
[0053] Aber auch die Herstellung von Verbindungselement 16 und Leistenschenkeln 12, 14 in
Form von separaten Bauteilen kann vorteilhaft sein, da dies die Einsatzmöglichkeiten
erhöht und die Verwendung flexibler gestaltet. In den Fig. 9 und 10 ist ein Beispiel
für eine solche Ausführungsform der Fugenleiste dargestellt. Um die Leistenschenkel
12, 14 mit den Verbindungsflanschen 64, 66 zu verbinden gibt es verschiedene Möglichkeiten,
die der Einfachheit halber anhand dieser Figuren dargestellt sind, obgleich real in
der Regel nur eine der Verbindungsmöglichkeiten in einer Fugenleiste 10 umgesetzt
ist.
[0054] An der ersten Schenkelseite 12, 62 der hier dargestellten Ausführungsform der Fugenleiste
10 ist ein Beispiel für eine Einschubverbindung 80 zwischen Leistenschenkel 12 und
Verbindungsflansch 62 dargestellt. Das in diesem Beispiel aus einem flexiblen, das
heisst reversibel verformbaren Kunststoff gefertigte Verbindungselement 16 weist im
abgewinkelten Bereich seines ersten Verbindungsflansches 62 eine gabelartige Struktur
auf, in die ein entsprechend verjüngter Abschnitt des Leistenschenkels 12 einschiebbar
ist. Gabel und verjüngter Leistenabschnitt sind so ausgebildet, dass die Haltefunktion
allein durch Reibungskräfte gewährleistet wird., Optional kann eine Schnappnase (nicht
dargestellt) des einen Elements (Gabel oder Leistenabschnitt) in eine entsprechende
Materialaussparung des anderen Bauteils (Leistenabschnitt oder Gabel) eingreifen,
so dass die Haltfunktion entweder allein durch einen Schnappmechanismus oder zusätzlich
zur Reibkraft durch einem Schnappmechanismus gewährleistet wird. In beiden Fällen
sind Gabel und verjüngter Leistenabschnitt bzw. Verbindungsflansch 62 und Leistenschenkel
12 vorteilhafter Weise derart ausgebildet, dass in zusammengestecktem Zustand ein
ebenmässiger, kontinuierlicher Übergang zwischen Verbindungsflansch 62 und Leistenschenkel
12 entsteht was deren Oberflächen betrifft.
[0055] An der zweiten Schenkelseite 14, 66 der in den Figuren 9 und 10 dargestellten Ausführungsform
der Fugenleiste 10 ist ein Beispiel für eine Klebeverbindung dargestellt. Hierfür
weisen Verbindungsflansch 66 und Leistenschenkel 14 gegengleich ausgebildete, dünnere
Endabschnitte 82, 84 auf, die so ausgebildet sind, dass sie beim Aufeinanderlegen
einen ebenmässigen, kontinuierlichen Übergang zwischen Verbindungsflansch 66 und Leistenschenkel
14 bilden und zwar vorzugsweise an allen Oberflächen. Dabei ist es unerheblich ob
der Verbindungsflansch 64 eine Materialaussparung auf der der Wand 32 zugewandten
Seite aufweist oder der Leistenschenkel 14. Das jeweils andere Bauelement weist entsprechend
die Materialaussparung auf der der Wand 32 abgewandten Seite auf. Für das Verkleben
des Leistenschenkels 14 mit dem Verbindungsflansch 66 wird auf die einander zugewandten
Seiten jener Bauteilabschnitte 82, 84, die die Materialaussparung aufweisen, Klebstoff
eingebracht, eher diese Abschnitte 82, 84 dann zusammengefügt werden.
[0056] Wie bereits oben erwähnt, ist in den Figuren 9 und 10 eine Ausführungsform der Fugenleiste
10 dargestellt, die lochfreie Leistenabschnitte 12, 14 aufweist. Auch wenn dies hier
nirgends dargestellt ist, wäre es natürlich denkbar einen Leistenschenkel lochfrei
und einen Leistenschenkel mit Löchern vorzusehen. Besonders wenn ein Zusammenfügen
der einzelnen Bauteile z.B. via Einschubverbindung 80 vor Ort durchgeführt wird erhöht
dies die Flexibilität der Verwendung ausserordentlich, da dann je nach Wandbeschaffenheit,
gewünschtem Verputz und Lage einer potentiellen Riss-Gefahrenstelle der am besten
passende Leistenschenkel (mit Löchern, ohne Löcher, schmal oder breit) gewählt werden
kann.
[0057] In einer anderen Ausführungsform, in der Verbindungflansch 66 und Leistenschenkel
14 aus Kunstsoff gefertigt sind, werden die aufeinander angeordneten Bauteilabschnitte
82, 84 mit der Materialaussparung mittels Kunststoffschweissen miteinander verbunden.
[0058] Vorteilhafte Materialien für die Fugenleiste 10 sind Synthetische Werkstoffe, vorzugsweise
Kunststoffe. Insbesondere Thermoplaste und Duroplaste sind geeignet, vor allem, wenn
sie ausserdem noch amorph oder teilkristallin sind. Gute Ergebnisse wurden erzielt
mit chlorhaltigen und styrolhaltigen Polymeren sowie mit Polyesther Polyamiden, wie
z.B. mit Polyvinylchlorid, PVC-U - Hart, PVC-P - Weich. Die Leistenschenkel 12, 14
und das Verbindungselement 16 können auch aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen.
Das Verbindungselement kann insbesondere aus einem flexibleren Kunststoff gefertigt
sein als die Leistenschenkel. Die Herstellung erfolgt dann z.B. in einem Mehrkomponenten-Spritzgussverfahren
oder in Form von separaten Bauteilen in separaten Verfahrensschritten bzw. gänzlich
getrennten Verfahren.
[0059] Sind die Leistenschenkel 12, 14 und das Verbindungselement 16 separate gefertigte
Bauteile, ist es auch denkbar, das Verbindungselement 16 aus Kunststoff, z.B. einem
der oben genannten Kunststoffe, herzustellen, die Leistenschenkel 12, 14 aber aus
einem leichten Metall insbesondere Metallblech, wie zum Beispiel einem Aluminiumblech
oder einem Blech aus einer Aluminiumlegierung. In einem solchen Fall können Verbindungselement
16 und Leistenschenkel 12, 14 ebenfalls durch eine Einsteckverbindung 80 basierend
auf Reibung und/oder mit Schnappmechanismus, oder durch eine Klebeverbindung miteinander
verbunden werden.
[0060] Die Trennleiste 24 ist vorzugsweise aus einem niederenergetischen Kunststoff bzw.
einem unpolaren Polymer. Hier eignen sich weiche bis harte Thermoplaste und Elastomere
sowie thermoplastische Elastomere. Als sehr gut geeignet haben sich Polyolefine und
Polyethylen erwiesen.
[0061] Die Fugenleiste 1 ist vorzugsweise in ihrer Länge auf die Länge der jeweiligen Wandfuge
34, für welche sie verwendet werden soll, anpassbar. Dies gilt ebenso für die Trennleiste
24, die für die Montage vorzugsweise jeweils auf die gleiche Länge gebracht wird wie
die Fugenleiste 1, bzw. die Fuge 34.
[0062] Das Verbindungselement 16 und die Leistenschenkel 12, 14 der Fugenleiste 10 haben
in den Ausführungsformen der Figuren 6,7 und 9,10 alle die gleiche Länge. Die Nut
20 erstrecket sich ebenfalls über die gesamte Länge der Fugenleiste 10. Denkbar ist
aber auch, - und dies sowohl, wenn die Leistenschenkel 62, 64 und das Verbindungselement
16 separat gefertigt sind, als auch wenn sie einstückig gefertigt sind - dass das
Verbindungselement 16 aus mehreren einzelnen, vorzugsweise gleich ausgestalteten Verbindungsabschnitten
16', 16", 16'" besteht, welche die Leistenschenkel 62, 64 entlang der Länge der Fugenleiste
jeweils im Abstand zueinander miteinander verbinden ( vergleiche Fig.16), wodurch
eine Materialeinsparung möglich ist.
[0063] Umgekehrt ist auch ein durchgehendes Verbindungselement 16 denkbar, wobei die Leistenschenkel
12, 14, welche zur Befestigung an der Wand dienen, in Form von einzelnen Leistenschenkel-Abschnitten
12', 12'', 14', 14'' ausgestaltet sind. Dies ergibt ebenfalls eine Materialeinsparung
(siehe Fig. 17).
[0064] Sind Leistenschenkel 12, 14 und Verbindungselement 16 aus einem gut biegbaren Kunststoff
so, kann die Fugenleiste 10 als aufgerollte Meterware vorliegen.
[0065] Für normale Wandverputze im Hausinnenbereich liegt die Tiefe der Nut 20 vorzugsweise
- jeweils mit einer Toleranz von etwa ±0.1mm, in einem Bereich von 0.5mm bis 7mm;
als vorteilhaft hat sich ein Bereich von 3mm bis 6mm erwiesen und insbesondere von
5.3mm bzw. 5.4mm oder 5.5mm je nachdem ob es Begrenzungsnasen 68, 69 gibt oder nicht
und abhängig von der Materialpaarung des Mittelkörpers 62 und der Trennleiste 24.
Die Breite 2 der Nut 20 ist ca. 0.2mm-5mm insbesondere bei 1mm-2mm mit einer Toleranz
von etwa ±0.1mm. Die Begrenzungsnasen 68, 69, haben dabei etwa die Höhe von 0mm bis
3mm insbesondere 1.5mm-2mm noch besser von 1mm jeweils mit einer Toleranz von ±0.1mm.
Die Materialdicke des Nutbodens 67 ist ebenfalls vom Material des Mittelkörpers 62
abhängig und liegt im Bereich von 0.1mm±0.1mm bis 0.5mm±0.1mm und insbesondere bei
0.3mm±0.1mm.
[0066] Die Länge der Leistenschenkel 12, 14 bzw. die Distanz vom Ende des jeweiligen Leistenschenkels
12, 14 bis zum Abwinklungspunkt 8, 9 des Übergangsbereiches des zugehörigen Verbindungsflansches
62, 64 beträgt zwischen 15mm±3mm und 40mm±3mm; besser zwischen 25mm±3mm und 35mm±3mm
und insbesondere bei 30mm±3mm. Dabei können die beiden Leistenschenkel gleich lang
sein oder einer der beiden Leistenschenkel kann auch etwas kürzer sein als der andere
Leistenschenkel. In dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsform ist zum
Beispiel der erste Leistenschenkel 12 um etwa 5mm bis 3mm kürzer als der zweite Leistenschenkel
14 der etwa 30mm lang ist. Vorteilhaft an gleich langen Leistenschenkeln ist die einfache
Herstellung und Handhabung. Vorteilhaft an ungleichlangen Leistenschenkeln ist die
grössere Flexibilität, wenn es darum geht, potentielle Gefahrenstellen, wie z.B. Deckenbewegungslager
106 mit wenigstens einem Leistenschenkel überdecken zu können (siehe Fig. 4 und 5
Stand der Technik und Fig. 15 die hier vorgestellte Lösung).
[0067] Für Grobputze ist das gleiche Fugenleistensystem einsetzbar. Vorzugsweise sind hier
die Abmessungen aber etwas grösser. So ist die Länge der Leistenschenkel beispielsweise
20mm-70mm besser im Bereich von 35mm-60mm besser bei 50mm jeweils mit einer Toleranz
bis etwa 3mm; Die Tiefe 3 der Nut 20 ist vorzugsweise 2mm-25mm mit einer Toleranz
von etwa ±0.1mm, die Breite 2 der Nut 20 ist ca. 0.5mm-10mm mit einer Toleranz bis
etwa ±0.1mm. Die Begrenzungsnasen 68, 69, haben dabei etwa die Höhe von 0mm bis 5mm
±0.1mm. Die Trennleiste 24 ist in ihren Dimensionen entsprechend auf die Nut und allenfalls
vorhandene Begrenzungsnasen abgestimmt.
[0068] Für die Verarbeitung vor Ort werden Fugenleiste 10 und Trennleiste 24 als Fugenleistensystem
1 verwendet, das heisst die Trennleiste 24 ist für die Montage durch Reibungskraft
in der Nut 20 der Fugenleiste 10 fixiert. Für eine einfachere Montage weist die in
den Figuren dargestellte Ausführungsform im abgewinkelten Bereich des ersten Verbindungsflanschs
64 eine Schulter auf, die als Positionierhilfe 22 dient, und bei der Montage in der
Fuge 34 zwischen den beiden Wänden 30, 32 mit der Kante der ersten Wand 30 in Anschlag
bringbar ist, so dass die Schulter 22 die Wand 30 hintergreift (Figur 12). Statt im
abgewinkelten Bereich des ersten Verbindungsflanschs 64 ist es auch denkbar die Schulter
22 als Bestandteil des ersten Leistenschenkels 12 vorzusehen. Benötigt man die Schulter
bei der Montage auf der anderen Seite der Nutebene 21 so kann man die Fugenleiste
10 bei der Montage einfach umdrehen, so dass die Schulter 22 auf die andere Seite
kommt. Bei separat vorliegenden Verbindungelementen und Leistenschenkeln, kann das
System nach Bedarf zusammengesetzt werden. Denkbar ist natürlich auch Positionierhilfen
22 an beiden Schenkelseiten der Fugenleiste 10 vorzusehen.
[0069] In Fig. 12 ist das Fugenleistensystem 1 in montiertem Zustand gezeigt. Die Trennleiste
24 steckt in der Nut 20 des Verbindungselementes 16. Die Verdickung des Mittelkörpers
62 des Verbindungselementes 16 mit der Nut 20 wird in die Fuge 34 zwischen die in
diesem Beispiel senkrecht aufeinandertreffenden Wände 30, 32 so eingebracht, dass
die in Form einer Schulter 22 ausgebildete Positionierhilfe eine Kante der ersten
Wand 30 hintergreift. Die Leistenschenkel 12, 14 werden mit Klemmern 36 bzw. mit Nägeln
38 oder Schrauben auf den Wänden 30, 32 fixiert, dadurch wird die Fugenleiste 10 in
der beschriebenen Position und gegen Verrutschen gesichert.
[0070] Fig. 13 zeigt das montierte Fugenleistensystem 1 aus Fig. 12 mit aufgebrachten Verputz
40, 42. Je nach gewähltem Verputzmaterial und seiner Viskosität, dringt der Verputz
40, 42, - hier gekennzeichnet mit den Bezugszeichen 40', 42' - in die Löcher 18, 18'
ein, was unter Umständen einen bessseren Halt des Verputzes 40, 42 auf der Fugenleiste
10 ergibt. Der Verputz wird auf beiden Wänden 30, 32 und den jeweils auf den Wänden
30, 32 angebrachten Teilen der Fugenleiste 10 so aufgebracht, dass der Verputz 40,
42 die jeweilige Wand 30, 32, die Leistenschenkel 12, 14 der Fugenleiste 10, wie auch
jeweils den Übergang von der Fugenleiste 10 zur Wand 30, 32 und die Verbindungsflansche
62, 64 bis zu den Begrenzungsnasen 68, 69 überdeckt. Wie gut erkennbar ist, ragt aber
die Trennleiste 24 gut mit den Fingern oder einer Zange greifbar aus dem Verputz 40,
42 heraus.
[0071] Die Begrenzungsnasen 68, 69 sind beim Verputzen gut spürbar und dienen daher auch
als "Dickenmarkierung". Das heisst, es wird Verputz in einer Dicke aufgetragen bis
die äussere Oberfläche der Begrenzungsnasen 68, 69 spürbar ist.
[0072] Ist diese Arbeit vollendet und sind die Leistenschenkel 12, 14 bis zu den Begrenzungsnasen
68, 69 bzw. bis zu Trennleiste 24, wenn keine Begrenzungsnasen vorhanden sind, entlang
ihrer gesamten Länge und mit den an die Fugenleiste 10 angrenzenden Wandteilen verputzt,
und ist der Verputz 40, 42 trocken, so wird die Trennleiste 24 entlang der Fuge von
einem Ende der Fuge zum anderen Ende der Fuge aus der Nut 20 herausgezogen. Im Verputz
40, 42 ergibt sich so eine geradlinige Verputzfuge 70 mit sauberen, unausgefransten
Rändern (Fig.14).
[0073] Zum Abschluss wird der Nutboden 67 der Fugenleiste 10 mit einem geeigneten Werkzeug,
zum Beispiel einem scharfen Messer, insbesondere einem Teppichmesser durchtrennt.
Mit dieser Trennung 71 des Nutbodens ist die Fugenleiste 10 in zwei Teile aufgeteilt,
die keinerlei Kontakt mehr zu einander haben und auch die darauf applizierten Verputze
40, 42 der beiden Wände 30, 32 haben so keinerlei Kontakt mehr miteinander, sondern
sind durch eine sauber Verputzfuge 70 voneinander getrennt. Damit ist den Normen SIA
118-242 "Verputz und Trockenbauarbeiten", DIN 52452-4, genüge getan und die beiden
Wände 30, 32 sind nicht nur in ihren Grundmaterialien durch die Fuge 34 sondern auch
in ihrem Verputz 40, 42 durch die Fuge 70 voneinander getrennt (Fig. 14) wobei die
Fuge 70 im Verputz 40, 42 auf ihrer gesamten Länge geradlinig ist mit sauberen Rändern.
Sie trennt die Verputze 40, 42 der beiden Wände 30, 32 zuverlässig auf der gesamten
Länge und ist in der Raumecke bezüglich der beiden Wände 30, 32 immer im 45°±5° Winkel
ausgerichtet - unabhängig davon wie die Wände 30, 32 mit ihren Stirnseiten und Längsseiten
zueinander im 90°±5° angeordnet sind.
[0074] Aus Figur 15 ist ersichtlich welchen Vorteil das Fugenleistensystem 1 auch im Bereich
von Fugen 34 zwischen Decken 50 und seitlichen Wänden 32 hat. Die Fugenleiste 10 mit
der Trennleiste 24 wird mit ihrem einen Leistenschenkel 12 an der Decke 50 befestigt
und mit ihrem anderen Leistenschenkel 14 an der Wand 32 (oder umgekehrt je nach Ausbildung
der Fuge 34 zwischen Decke und Wand). Wie aus der Figur 15 ersichtlich, sind die Leistenschenkel
12, 14 so breit ausgebildet (zwischen 2,5cm und 3,5cm), dass sie im Normalfall die
Deckenbewegungslager 106 in der Wand 32 überdecken. Nach dem Verputzen der Wand 32
kann unmittelbar mit dem Verputzen der Decke 50 begonnen werden. Es muss nicht gewartet
werden bis der Verputz auf der Wand trocken ist. Sind der Verputz 42 auf der Wand
32 und der Verputz 40 auf der Decke 50 trocken, wird die Trennleiste 24 aus der Nut
20 der Fugenleiste 10 herausgezogen und der Nutboden 67 wird durchtrennt. Es entsteht
eine über die gesamte Länge geradlinige Verputzfuge 70, welche die Verputze 40, 42
von Decke 50 und Wand 32 zuverlässig trennt. Sie ist ästhetisch schön, immer im gleichen
Winkel zum Raum ausgerichtet, nämlich im Winkel von 45°±5°. Ausserdem werden Spannungen
und hässliche horizontale Risse im oberen Bereich der Wand vermieden, indem der eine
Leistenschenkel 14 das Deckenbewegungslager 106 in der Wand 32 überdeckt.
[0075] Generell ist zu bemerken, dass das hier vorgestellte Fugenleistensystem 1 verhindert,
dass Verputzmasse hinter die Fugenleiste 10 gelangt. Damit ist sichergestellt, dass
Bewegungen Spannungen und Risse in der Wand hinter der Fugenleiste sich nicht in den
Putz auf der Fugenleiste übertragen können.
[0076] Die Erfindung wurde zwar anhand ihrer bevorzugten Ausführungsform(en) erläutert,
doch es können viele weitere Änderungen und Variationen vorgenommen werden, ohne über
den Umfang der vorliegenden Erfindung, wie er in den Patentansprüchen definiert ist,
hinauszugehen. In den oben gegebenen Ausführungen sind verschiedene Details beispielhaft
in Kombination miteinander gezeigt und/oder beschrieben worden. Dies bedeutet jedoch
nicht, dass diese nur in der gezeigten und/oder beschriebenen Form miteinander kombiniert
werden können. Der Fachmann weiß, in welcher Weise sich Details der vorangehend gezeigten
und/oder beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung sinnvoll miteinander kombinieren
lassen, auch wenn hier aus Platzgründen nicht alle Kombinationen dargestellt werden
konnten.
1. Fugenleistensystem (1), dafür vorgesehen im Bereich einer Fuge (34) zwischen zwei
etwa rechtwinklig zueinander angeordneten Wänden (30, 32, 50) angebracht zu werden,
umfassend eine Fugenleiste (10) mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Schenkeln
(12, 14) und eine Trennleiste (24),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fugenleiste (10) ein Verbindungselement (16) aufweist, wobei das Verbindungselement
(16)
a) die zwei Leistenschenkel (12, 14) miteinander verbindet, so dass diese zur Montage
einen Winkel z' von 90°±10° miteinander einschliessen wobei sie einen Raum (26) zwischen
sich aufspannen;
b) eine Nut (20) aufweist, welche zur Montage die Trennleiste (24) derart aufnimmt,
dass sie später wieder aus der Nut (20) entfernbar ist, wobei die Nut (20) eine Nutöffnung
(61) aufweist, welche die Nut (20) zum Raum (26) hin öffnet und wobei die Nut (20)
eine virtuelle Nutmittelebene (21) aufweist, welche zwischen den Leistenschenkeln
(12, 14) im Raum (26) in einem Winkel x' von 45°±5° zu jedem der Leistenschenkel (12,
14) ausgerichtet ist, und
wobei ein erster Leistenschenkel (12) der beiden Leistenschenkel (12, 14) dafür vorgesehen
ist, auf einer dem Raum (26) zugewandten Oberfläche der ersten Wand (30, 50) fixiert
zu werden und ein zweiter Leistenschenkel (14) der beiden Leistenschenkel (12, 14)
dafür vorgesehen ist, auf einer dem Raum (26) zugewandten Oberfläche der zweiten Wand
(32, 50) fixiert zu werden.
2. Fugenleistensystem (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (16) zwei in einer Flanschebene (65) liegende Verbindungsflansche
(64, 66) aufweist, welche die Leistenschenkel (12, 14) miteinander verbinden, wobei
die Leistenschenkel (12, 14) und die Flanschebene (65) einen Winkel v' von 135°±5°
einschliessen und die Nut (20) mit ihrer Nutöffnung (61) die beiden Verbindungsflansche
(62, 64) voneinander trennt.
3. Fugenleistensystem (1) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nutöffnung (61) seitlich von je einer Begrenzungsnase (68, 69) begrenzt wird,
die bei Vorhandensein von Verbindungsflanschen (62, 64) gemäss Anspruch 2, die Verbindungsflansche
(62, 64) in Richtung des Raumes (26) überragen.
4. Fugenleistensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (16) einen Mittelkörper (62) aufweist, in welchen die Nut (20)
integriert ist, wobei die Nut (20) einen Nutboden (67) aufweist, welcher auf der Nutmittelebene
(21) der Nutöffnung (61) gegenüber angeordnet ist und der Nutboden (67) in Bezug auf
sein Material und die Materialdicke (6) derart ausgestaltet ist, dass er durchtrennbar
ist.
5. Fugenleistensystem (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das der Mittelkörper (62) eine Verdickung aufweist, in welche die Nut (20) integriert
ist, wobei sich die Verdickung bezüglich der Flanschebene (65) in entgegengesetzte
Richtung zum Raum (26) erstreckt, und insbesondere in seinen Dimensionen derart an
die Länge der Verbindungsflansche (64, 66) angepasst ist, dass er in der Fuge (34)
zwischen den Wänden (30, 32, 50) platzierbar ist, ohne eine der beiden Wände (30,
32, 50) zu berühren, wenn jeder der Leistenschenkel (12, 14) an einer dieser beiden
Wände (30, 32, 50) befestigt ist.
6. Fugenleistensystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nutmittelebene (21) senkrecht auf der Flanschebene (65) steht.
7. Fugenleistensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leistenschenkel (12, 14) eine Breite von mindestens 2cm±0.3cm aufweisen, insbesondere
3cm±0.3cm für Feinputz und 5cm±0.3cm bis 10cm±0.3cm, insbesondere 7cm±0.3cm für Grobputz.
8. Fugenleistensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fugenleiste (10) aus einem amorphen oder teilkristallinen Thermoplast oder Duroplast
gefertigt ist; bevorzugt aus einem Kunststoff der folgenden Gruppe: chlorhaltiges
Polymer, styrolhaltiges Polymer, Polyesther Polyamid, Polyvinylchlorid, PVC-U - Hart,
PVC-P - Weich.
9. Fugenleistensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
[0091] die Trennleiste (24) aus einem niederenergetischen Kunststoff bzw. einem unpolaren
Polymer gefertigt ist, insbesondere aus einem Polyolefine oder Polyethylen.
10. Fugenleistensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fugenleiste (10) einstückig geformt ist.
11. Fugenleistensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fugenleiste (10) eine Positionierhilfe (22) aufweist.
12. Methode zur Herstellung einer Verputzfuge (70) unter Verwendung eines Fugenleistensystems
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
umfassend die folgenden Schritte:
a) Fixieren eines ersten Leistenschenkels (12) auf einer ersten Wand (30, 50),
b) Fixieren eines zweiten Leistenschenkels (14) auf einer zweiten Wand (32),
c) Verputz (40) aufbringen auf die erste Wand (30, 50) und den ersten Leistenschenkel
(12) bis hin zu einer zwischen den Leistenschenkeln (12, 14) aus der Fugenleiste (10)
herausragenden Trennleiste (24),
d) Verputz (42) aufbringen auf die zweite Wand (32) und den zweiten Leistenschenkel
(14) bis hin zu der Trennleiste (24)
e) Verputz (40, 42) trocknen lassen
f) Trennleiste (24) aus der Fugenleiste herausziehen
g) Nutboden (67) trennen.
13. Methode nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Fugenleistensystem (1) gemäss einem der Ansprüche 3 bis 11 verwendet wird und
der Verputz (40, 429 auf den beiden Wänden (30, 32, 50) nur bis zu den Begrenzungsnasen
(68, 69) auf den Leistenschenkeln (12, 14) und den Verbindungsflanschen (64, 66) aufgebracht
wird und nur in einer Dicke, die der Höhe der Begrenzungsnasen (68, 69) über den Verbindungsflanschen
(64, 66) entspricht, wobei vorzugsweise die Begrenzungsnasen (68, 69) während des
Verputzens als in den Händen spürbare Arbeitshilfen betreffend Verputzdicke verwendet
werden.
14. Methode nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Fugenleistensystem (1) gemäss Anspruch 11 verwendet wird und die Fugenleiste (10)
derart relativ zu den Wänden (30, 32, 50) angeordnet wird, dass die Positionierhilfe
(22) eine Kante einer dieser Wände (30, 32, 50) hintergreift.