[0001] Die Erfindung betrifft eine Türanordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Türanordnung mit
den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs.
[0002] Bei Türanordnungen mit einem am Türflügel angeordneten Schloss mit motorisch ausfahrbarem
Riegel (Motorschloss) besteht im Allgemeinen das Problem, dass diese Schlösser durch
Manipulation eines Riegels oder eines Türkontakts bei geöffnetem Türflügel in den
verriegelten Zustand (Riegel ausgefahren) gebracht werden können. Ein Verschließen
des Türflügels ist dann, bspw. durch einen Drehtür-Antrieb, nicht möglich, da der
bei geöffnetem Türflügel ausgefahrene Riegel auf den Türrahmen aufschlägt. Dies beeinträchtigt
die Sicherheit einer solchen Türanordnung im Betrieb.
[0003] Die Gefahr von Manipulationen wurden im Stand der Technik dadurch zu reduzieren versucht,
indem ein Motorschloss mit einem weiteren Türkontakt ausstattet wird. Löst eine mechanische
Auslösezunge den Fallenriegel aus und ist der Türkontakt nicht geschlossen, wird angenommen,
dass Manipulation vorliegt. Der Riegel wird dann entweder nicht ausgefahren oder wieder
eingezogen. Allerdings lassen sich auch bei einem solchen Kontakt Manipulationen nicht
völlig ausschließen, bspw. durch ein Überbrücken des Türkontakts.
[0004] Türanordnungen und Verfahren zu deren Betrieb sind bspw. aus
DE 100 59 582 A1 bekannt. Dort ist eine Überwachungseinrichtung für Fenster und Türen beschrieben,
bei der durch Auswertung einer Kommunikationsverbindung zwischen einer Basisstation
und einer Auswerteeinheit sowie durch Informationen aus Magnetfeldsensoren Rückschlüsse
über den Zustand von Fenstern und Türen gewonnen werden können. Eine solche Lösung
ist durch hohe Materialkosten und die erforderlichen Montageschritte recht aufwändig.
Die eingesetzten Magnete sowie die entsprechenden Sensoren lassen sich ebenfalls manipulieren.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Türanordnung mit einfachen konstruktiven
Mitteln Sicherheit und Zuverlässigkeit im Betrieb zu erhöhen. Insbesondere soll eine
Manipulation der Schließlagenerkennung vermieden werden.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Türanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Danach zeichnet sich die Türanordnung dadurch aus, dass am oder im Türrahmen ein
elektronischer Identifikationsträger angeordnet ist, dass das Schloss eine Leseeinheit
für den elektronischen Identifikationsträger aufweist (Leseeinheit kann den Identifikationsträger
auslesen), wobei die Leseeinheit einen Bewegungssensor aufweist, der eine Bewegung
des Türflügels erfasst, und dass das Schloss eine Auswerteelektronik zur Verifikation
der Schließlage des Türflügels aufweist, wobei die Leseeinheit und der Bewegungssensor
elektrisch und/oder elektronisch mit der Auswerteelektronik gekoppelt sind.
[0007] Eine solche Ausgestaltung trägt zur Sicherheit im Betrieb einer Türanordnung bei,
da eine Manipulation der Schließlagenerkennung rechtzeitig erkannt werden kann. Eine
Verifikation der Schließlage erfolgt durch Abfrage der Signale der Leseeinheit und
des Bewegungssensors. Durch Abfrage dieser Signale ist durch die Auswerteelektronik
eine Prüfung der erkannten Schließlage auf Plausibilität möglich (redundante Erfassung).
Erkennt die Auswerteelektronik, dass eine Schließlage nicht vorliegt, wird der Riegel
nicht ausgefahren oder, sofern sich der Riegel in ausgefahrener Stellung befindet,
in das Schloss eingezogen. Dies trägt zu einem zuverlässigen Schließen der Türanordnung
bei, da ein Auftreffen des ausgefahrenen Riegels am Türrahmen vermieden werden kann.
Die Türanordnung kann daher wie vorgesehen geschlossen werden. Die Türanordnung weist
einen Türrahmen und einen relativ zum Türrahmen verschwenkbaren Türflügel auf. Der
Türflügel kann schwenkbar am Türrahmen gelagert sein, bspw. durch Scharniere oder
Türbänder. Die Scharniere oder Türbänder befinden sich an der Bandseite des Türflügels.
Der Türflügel kann zwischen einer Schließlage bzw. Schließstellung und einer Offenlage
verschwenkt werden. In Schließlage bzw. Schließstellung liegt der Türflügel am oder
im Türrahmen an (Flügelebene und Rahmenebene zumindest annähernd parallel oder kongruent
zueinander).
[0008] Das Schloss ist insbesondere an der Bandgegenseite am Türflügel angeordnet. Das Schloss
weist insbesondere einen Motor oder Aktuator auf, mittels dem der Riegel betätigt,
also relativ zum Schloss eingefahren und ausgefahren werden kann (Motorschloss). Das
Schloss kann zudem eine Steuerung aufweisen (Hauptplatine), mittels der Schlosskomponenten
angesteuert werden können. Bspw. kann mittels der Steuerung der Motor oder Aktuator
für den Riegel angesteuert werden, so dass der Riegel ein- oder ausgefahren werden
kann.
[0009] Das Schloss und der Identifikationsträger sind insbesondere derart angeordnet, dass
sich dann, wenn sich der Türflügel in Schließlage befindet, der Identifikationsträger
und die Leseeinheit einander vorzugsweise fluchtend gegenüberliegen. Die Leseeinheit
und der Identifikationsträger sind insbesondere derart (zueinander) angeordnet, dass
sich der Identifikationsträger bei geschlossenem Türflügel in Lesereichweite der Leseeinheit
befindet.
[0010] Die Leseeinheit und der Identifikationsträger können über eine drahtlose Verbindung
miteinander kommunizieren. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Datenübertragung zwischen
Leseeinheit und Identifikationsträger verschlüsselt erfolgt (verschlüsselte Datenübertragung).
[0011] Der Bewegungssensor der Leseeinheit kann eine Bewegung des Türflügels erfassen. Dabei
ist von Vorteil, wenn der Bewegungssensor derart im Schloss angeordnet ist, dass die
Erfassungsachse orthogonal zur Türflügelebene ausgerichtet ist.
[0012] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Auswerteelektronik eine Auswerteroutine
aufweisen, die zur Verifikation der Schließlage des Türflügels einen Abgleich des
Signals der Leseeinheit mit dem Signal des Bewegungssensors durchführt. Mit anderen
Worten ist die Auswerteelektronik derart ausgebildet, dass diese die Signale der Leseeinheit
und des Bewegungssensors abfragt und miteinander abgleicht. Durch den Abgleich dieser
Signale kann durch zwei separate Signale verifiziert werden, ob sich der Türflügel
tatsächlich in Schließlage befindet.
[0013] Bei den Signalen handelt es sich insbesondere um die Ausgangssignale von Leseeinheit
und Bewegungssensor. Das Signal der Leseeinheit gibt an, ob sich der Identifikationsträger
in Lesereichweite der Leseeinheit befindet. Dies kann bspw. durch Ausgabe einer 1
(Identifikationsträger anwesend) oder einer 0 (Identifikationsträger nicht anwesend)
an die Auswerteelektronik erfolgen.
[0014] Das Signal des Bewegungssensors kann Richtung und/oder Intensität der Bewegung angeben.
Das Signal des Bewegungssensors kann durch die Auswerteelektronik über die Zeit aufgezeichnet
werden, bspw. durch Abfrage des Signals des Bewegungssensors einmal oder mehrmals
in der Sekunde (geeignete Abtastrate). Durch einen Vergleich der aufgezeichneten Signale
des Bewegungssensors (Vergleich der Integrale) kann festgestellt werden, ob die Öffnungsbewegung
des Türflügels und die Schließbewegung des Türflügels einander entsprechen (dann befindet
sich der Türflügel in der Schließlage) oder ob dies nicht der Fall ist.
[0015] In vorteilhafter Weise kann die Leseeinheit am oder teilweise im Schlossstulp des
Schlosses angeordnet sein. Dies trägt zu einer relativ zum Schloss guten Lesereichweite
und damit zu einer guten Erfassung des Identifikationsträgers bei.
[0016] In zweckmäßiger Weise kann der Identifikationsträger als passiver Identifikationsträger
ausgebildet sein. Dadurch benötigt der Identifikationsträger keine eigene Energieversorgung
wie bspw. einen Energiespeicher (Batterie oder Akku). Dies erleichtert die Montage
(kein Stromanschluss erforderlich) und reduziert den Wartungsaufwand (kein Austausch
eines Energiespeichers nötig). Der Identifikationsträger kann eine Antenne oder Spule
aufweisen, in der eine Spannung induziert wird. Somit kann der Identifikationsträger
durch die Leseeinheit mit Energie versorgt werden. Die Leseeinheit kann hierzu eine
korrespondierende Antenne oder Spule aufweisen.
[0017] Im Konkreten kann die Leseeinheit als ein (zur Steuerung des Schlosses separates)
Modul ausgebildet sein. Diese modulartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die
Steuerung (Hauptplatine) des Schlosses unabhängig von der Leseeinheit ist und auch
alleine bzw. separat betrieben werden kann. Zudem kann die Leseeinheit bei Ausgestaltung
als Modul in verschiedenen Schlössern zum Einsatz kommen. Dies begünstigt eine Bereitstellung
unterschiedlicher Schlossvarianten.
[0018] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Leseeinheit eine Anschlussleitung
mit einem daran angebrachten Stecker aufweisen, so dass die Leseeinheit an eine an
der Steuerung des Schlosses angebrachte Schnittstelle anschließbar oder angeschlossen
ist. Auf diese Weise ist eine einfache elektrische und/oder elektronische Kopplung
mit der Steuerung möglich. Die Leseeinheit kann damit als Kundenoption wahlweise vorgesehen
sein oder als Nachrüstlösung bereitgestellt werden. Durch eine solche Kopplung kann
die Leseeinheit durch die Steuerung mit Energie versorgt werden. Auch eine Signalübertragung
zwischen Steuerung und Leseeinheit ist möglich. Im Reparaturfall ist ein einfacher
Austausch der Leseeinheit möglich. Die Schnittstelle an der Steuerung kann als mit
dem Anschlussstecker korrespondierende Schnittstelle ausgebildet sein, bspw. als eine
Steckeraufnahme.
[0019] In zweckmäßiger Weise kann das Schloss als Einsteckschloss ausgebildet sein. Somit
kann das Schloss an der dem Identifikationsträger in Schließlage zugewandten Schmalseite
des Türflügels stirnseitig in den Türflügel eingebaut sein. Damit ist das Einsteckschloss
in den Türflügel integriert und von beiden Seiten der Türanordnung (gesicherte Seite
und ungesicherte Seite) vor Manipulationen geschützt.
[0020] In vorteilhafter Weise kann der Riegel als Fallenriegel ausgebildet sein, der in
Schließlage des Türflügels mit einer am Türrahmen ausgebildeten Schließöffnung (Schließblech)
in Eingriff bringbar ist oder gebracht ist. Hiermit kann ein konstruktiv einfaches
und im Betrieb sicheres Schloss bereitgestellt werden. Weitere Riegelglieder sind
nicht erforderlich.
[0021] In zweckmäßiger Weise kann die Auswerteelektronik ein Bestandteil der Leseeinheit
oder ein Bestandteil der Steuerung des Schlosses (Hauptplatine) sein. Mit anderen
Worten kann die Auswerteelektronik in die Leseeinheit oder in die Steuerung des Schlosses
(Hauptplatine) integriert sein. Bei Integration der Auswerteelektronik in die Leseeinheit
kann eine Auswertung unmittelbar in der Leseeinheit erfolgen. Die Steuerung des Schlosses
(Hauptplatine) muss nicht oder nur geringfügig modifiziert werden. Wird die Auswerteelektronik
in die Steuerung des Schlosses (Hauptplatine) integriert, werden Auswertung und Steuerfunktion
in der Steuerung des Schlosses gebündelt. Die Leseeinheit kann konstruktiv vergleichsweise
einfach ausgebildet sein.
[0022] Die Leseeinheit erfüllt eine Überwachungsfunktion und kann daher auch als "Überwachungseinheit"
bezeichnet werden, die als Komponenten ein Lesemodul für den Identifikationsträger
und optional auch eine Auswerteelektronik aufweisen kann, wie oben beschrieben.
[0023] Im Konkreten kann der Identifikationsträger als (passiver) RFID-Tag ausgebildet ist
und die Leseeinheit kann als RFID-Leseeinheit ausgebildet sein. Hiermit ist eine zuverlässige
Erfassung des Identifikationsträgers durch die Leseeinheit ermöglicht. Der RFID-Tag
kann eine Antenne oder Spule aufweisen. Die RFID-Leseeinheit kann eine damit korrespondierende
Antenne oder Spule aufweisen. Diese RFID-Leseeinheit ist derart angeordnet und/oder
ausgebildet, dass diese den RFID-Tag mit Energie versorgt.
[0024] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Bewegungssensor als Beschleunigungssensor
ausgebildet sein. Hiermit kann die Bewegung des Türflügels relativ zum Türrahmen zuverlässig
erfasst werden. Es können ein- oder mehrachsige Beschleunigungssensoren zum Einsatz
kommen. Zumindest eine Beschleunigungsachse (eine Messachse des Beschleunigungssensors)
sollte orthogonal zur Türblattebene ausgerichtet sein. Anhand des Vorzeichens des
Signals (Beschleunigungssignal) kann die Bewegungsrichtung des Türflügels erkannt
werden (Türöffnung oder Türschließung). Durch ggf. mehrfache Integration des Beschleunigungssignals
können Geschwindigkeiten und/oder Wege ermittelt werden.
[0025] In zweckmäßiger Weise kann das Schloss einen elektrischen Energiespeicher zur Versorgung
von Komponenten des Schlosses und/oder der Leseeinheit mit elektrischer Energie aufweisen.
Hiermit ist ein netzunabhängiger Betrieb des Schlosses möglich, wobei auch die Leseeinheit
mit Energie versorgt werden kann (kein separater Energiespeicher für Leseeinheit erforderlich).
Bei dem Energiespeicher kann es sich um eine Batterie oder einen Akku handeln.
[0026] Alternativ oder ergänzend kann eine netzgebundene Energieversorgung vorgesehen sein
(Stromnetz), die Komponenten des Schlosses und/oder die Leseeinheit mit elektrischer
Energie versorgt. Es kann optional der elektrische Energiespeicher vorgesehen sein,
der bspw. als Energiepuffer dienen kann. Am Türrahmen und am Schloss können miteinander
korrespondierende elektrische Kontakte vorgesehen sein, die bei geschlossenem Türflügel
miteinander in Kontakt sind. Dann kann der Energiespeicher bei geschlossenem Türflügel
geladen werden und bei geöffnetem Türflügel zur Energieversorgung dienen (Energiepuffer).
Alternativ hierzu können mit einem Stromnetz verbundene Kabel entlang der Türbänder
geführt sein, die Komponenten des Schlosses und/oder die Leseeinheit mit elektrischer
Energie versorgen. Der Energiespeicher ist dann nicht erforderlich. Optional kann
dieser vorgesehen sein, um eine Energieversorgung bei Stromausfall zu ermöglichen.
[0027] Zur weiteren Ausgestaltung der Türanordnung können auch die im Zusammenhang mit dem
nachfolgend beschriebenen Verfahren erläuterten Maßnahmen dienen.
[0028] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Betreiben einer Türanordnung
mit einem Türrahmen und einem relativ zum Türrahmen verschwenkbaren Türflügel mit
den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Das Verfahren zeichnet sich durch
die folgenden Schritte aus:
- Abfragen des Signals einer am oder im Türflügel angeordneten Leseeinheit für einen
elektronischen Identifikationsträger, wobei detektiert wird, ob sich der am Türrahmen
angeordnete Identifikationsträger in Lesereichweite zur Leseeinheit befindet,
- (zuvor, zeitgleich oder danach) Abfragen des Signals eines am Türflügel angeordneten
Bewegungssensors, der eine Bewegung des Türflügels detektiert, und
- Abgleich des Signals der Leseeinheit mit dem Signal des Bewegungssensors, wobei verifiziert
wird, ob sich der Türflügel relativ zu dem Türrahmen der Türanordnung in Schließlage
befindet.
[0029] Hinsichtlich der damit erzielbaren Vorteile wird auf die diesbezüglichen Ausführungen
im Zusammenhang mit der voranstehend beschriebenen Türanordnung verwiesen.
[0030] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann bei Bewegung des Türflügels das Signal
des Bewegungssensors über der Zeit aufgezeichnet werden, wobei anhand eines Vergleichs
der Öffnungsbewegung mit der Schließbewegung des Türflügels ermittelt wird, ob der
Öffnungsweg und der Schließweg gleich sind. Dadurch kann anhand des Bewegungssensors
unabhängig von der Leseeinheit darauf geschlossen werden, ob sich der Türflügel in
Schließlage befindet oder nicht. Sind Öffnungsweg und Schließweg gleich, befindet
sich der Türflügel in Schließlage.
[0031] Gleichheit von Öffnungsweg und Schließweg kann auch dann angenommen werden, wenn
eine Abweichung von Öffnungsweg oder Schließweg nahezu gleich ist, also nur um einen
definierten Prozentsatz voneinander abweichen, bspw. um weniger als 5 Prozent. Unabhängig
davon kann als Bewegungssensor ein Beschleunigungssensor dienen, wie oben beschrieben.
[0032] In vorteilhafter Weise kann bei verifizierter Schließlage des Türflügels (Identifikationsträger
befindet sich im Lesebereich der Leseeinheit und gemäß Bewegungssensor sind Öffnungs-
und Schließweg gleich) ein Riegel eines am oder im Türflügel angeordneten Schlosses
ausgefahren werden, so dass der Türflügel am Türrahmen verriegelt wird. Somit ist
die Türanordnung verschlossen.
[0033] In zweckmäßiger Weise kann bei Nichtvorliegen der Schließlage (Identifikationsträger
befindet sich nicht im Lesebereich der Leseeinheit und/oder gemäß Bewegungssensor
sind Öffnungs- und Schließweg nicht gleich) des Türflügels der Riegel des am oder
im Türflügel angeordneten Schlosses nicht ausgefahren oder eingezogen werden. Damit
kann verhindert werden, dass der Türflügel auf Grund eines am Türrahmen auftreffenden
Riegels (Riegel bei geöffnetem Türflügel ausgefahren) nicht verschlossen werden kann.
Dies trägt zu einem sicheren und zuverlässigen Betrieb der Türanordnung bei.
[0034] Die Türanordnung kann wie folgt ausgebildet sein bzw. wie folgt arbeiten:
Am oder im Türrahmen ist ein Identifikationsträger (kleines RFID-Tag mit integrierter
Antenne) befestigt, bspw. durch Kleben. Die Leseeinheit (Platine mit integrierter
Antenne) kann im Schloss (Schlossgehäuse) am oder teilweise im Stulp des Schlosses
angeordnet und/oder befestigt sein. Die Leseeinheit kann über ein Kabel mit der Steuerung
des Schlosses (Hauptplatine oder Schlussplatine) verbunden sein. Damit kann die Türüberwachung
als Option vom Kunden bestellt werden. Bei der Leseeinheit kann es sich um einen RFID-Leser
handeln, der eine Auswerteelektronik aufweist.
[0035] Um weitergehende Manipulationen zu erkennen, sich auf der Leseeinheit ein Bewegungssensor
oder Beschleunigungssensor. Bei den sensorisch aufgezeichneten Größen handelt es sich
um gerichtete Größen, so dass sich über das zeitliche Integral die Türöffnung (erste
Richtung) und die Türschließung (Gegenrichtung) und/oder der Öffnungswinkel des Türflügels
relativ zum Türrahmen berechnen lassen. Bei der Installation liest die Steuerung und/oder
die Leseeinheit bspw. mittels der RFID-Verbindung die Identifikation (Kennung) aus
dem Identifikationsträger (RFID-Tag) aus und speichert diese. Das Schloss kann die
Identifikation (Kennung) zyklisch abfragen und den Bewegungssensor überwachen.
[0036] Wenn der Bewegungssensor in Richtung Öffnen anspricht (Türflügel wird geöffnet),
dann sollte die Verbindung zum Identifikationsträger (RFID-Tag) mit kurzer Verzögerungszeit
abbrechen. Der Türflügel ist dann offen. Ein Öffnen des Türflügels sollte nur möglich
sein, wenn zuvor ein Befehl zum Entriegeln über die Schnittstelle zwischen Steuerung
und Leseeinheit empfangen wurde und der Riegel eingezogen wurde. Ansonsten wird davon
ausgegangen, dass es sich um einen Einbruch handelt.
[0037] Bei geöffnetem Türflügel (bspw. Öffnungswinkel zwischen Türrahmen und Türflügel größer
5°) ist keine Kommunikation zwischen dem Identifikationsträger (RFID-Tag) und der
Leseeinheit möglich. Wird der Riegel durch Manipulation ausgelöst, erkennt das Schloss
(Steuerung und/oder Auswerteelektronik), dass die Schließlage des Türflügels noch
nicht erreicht wurde.
[0038] Ein unbefugtes Entfernen des Identifikationsträgers (RFID-Tag) aus dem Türrahmen
und ein Aufkleben auf das Schloss oder den Türflügel im Bereich des Schlosses kann
erkannt werden. Der Öffnungsweg stimmt nicht mit dem Schließweg überein (Vergleich
der Zeitintegrale über der Geschwindigkeit). Bevor die Leseeinheit den Identifikationsträger
(RFID-Tag) wieder lesen kann, bewegt sich der Türflügel noch. Kurz vor dem Lesevorgang
sinkt die Geschwindigkeit des Türflügels auf null (Türflügel liegt am oder im Türrahmen
an). Danach kann der Identifikationsträger (RFID-Tag) gelesen werden. Im Normalfall
wird nun der Riegel ausgefahren.
[0039] Zur weiteren Ausgestaltung des Verfahrens können auch die im Zusammenhang mit der
Türanordnung beschriebenen Maßnahmen dienen.
[0040] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf.
lediglich einmal. Es zeigen:
- Fig.1
- ein Ausführungsbeispiel einer Türanordnung in einer Seitenansicht; und
- Fig.2
- das Schloss und den Identifikationsträger der Türanordnung aus Figur 1 in einer vergrößerten
Ansicht gemäß dem in Figur 1 markierten Bereich II.
[0041] Figur 1 zeigt eine Türanordnung, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist. Die Türanordnung 10 weist einen Türrahmen 12 und einen relativ zum Türrahmen
12 verschwenkbaren Türflügel 14 auf. Der Türflügel 14 ist mittels Türbändern 16, 18
schwenkbar am Türrahmen 12 gelagert. Der Türflügel 14 kann um eine Schwenkachse 20
relativ zum Türrahmen 12 verschwenkt werden.
[0042] Figur 2 zeigt den in Figur 1 bezeichneten Ausschnitt II in vergrößerter Darstellung.
Dort ist erkennbar, dass die Türanordnung 10 ein elektronisches Schloss 22 aufweist,
welches in einer Ausnehmung 24 im Türflügel 14 angeordnet ist. Das Schloss 22 ist
hierzu von der dem Türrahmen 12 zugewandten Stirnseite 26 des Türflügels 14 in die
Ausnehmung 24 eingeschoben und darin befestigt, bspw. mittels Schrauben (nicht dargestellt).
Das Schloss 22 wird durch ein Schlossgehäuse 28 und einen Schlossstulp 30 nach außen
hin begrenzt. Bei dem Schloss 22 handelt es sich um ein Einsteckschloss 22.
[0043] Das Schloss 22 weist optional einen Schließzylinder 32 auf, über den das Schloss
22 mittels eines Schlüssels manuell betätigt werden kann. Dabei kann der Schließzylinder
32 mittels einer Schlossmechanik zusammenwirken, um bspw. einen Verriegelung (Riegel)
zu betätigen (Schlossmechanik nicht dargestellt).
[0044] Das Schloss 22 weist einen Riegel 34 auf, der als Fallenriegel 34 ausgebildet ist.
Der Riegel 34 wird mittels eines Motors 36 (Elektromotor 36) betätigt und kann zwischen
einer eingefahrenen Stellung (Riegel 34 eingezogen) und einer ausgefahrenen Stellung
(Riegel 34 ausgefahren; in Figur 2 dargestellt) verlagert werden.
[0045] Befindet sich der Türflügel 14 in Schließlage, kann der ausgefahrene Riegel 34 mit
einer im Türrahmen 12 ausgebildeten Schließöffnung 38 (Schließblech 38) in Eingriff
gelangen. Der Türflügel 14 ist dann am Türrahmen 12 verriegelt.
[0046] Das Schloss 22 weist zudem eine Steuerung 40 (Hauptplatine 40) auf, die die Komponenten
des Schlosses 22 ansteuert. Die Steuerung 40 ist über eine Signal- und/oder Versorgungsleitung
42 mit dem Motor 36 gekoppelt. Ein elektrischer Energiespeicher 44 (Batterie oder
Akku 44) versorgt die Steuerung 40 und an die Steuerung 40 angeschlossene Komponenten
mit elektrischer Energie. Alternativ oder ergänzend kann eine netzgebundene Energieversorgung
möglich sein, wie oben beschrieben.
[0047] Am Türrahmen 12 ist in einer Ausnehmung 46 ein elektronischer Identifikationsträger
48 angeordnet. Der elektronische Identifikationsträger 48 ist in der Ausnehmung 46
befestigt, bspw. durch Kleben. Der elektronische Identifikationsträger 48 kann als
RFID-Tag 48 ausgebildet sein (passiver RFID-Tag 48 mit einer Antenne oder Spule).
[0048] Das Schloss 22 weist eine Leseeinheit 50 für den elektronischen Identifikationsträger
48 auf (Überwachungseinheit 50). Die Leseeinheit 50 ist im Schlossgehäuse 28 nahe
des Stulps 30 angeordnet und im Schlossgehäuse 28 befestigt. Die Leseeinheit 50 und
der Identifikationsträger 48 sind derart angeordnet, dass diese bei Türflügel 14 in
Schließlage einander (fluchtend) gegenüberliegen. Der Identifikationsträger 48 befindet
sich dann in Lesereichweite der Leseeinheit 50. Die Leseeinheit 50 ist derart ausgebildet,
dass diese den Identifikationsträger 48 mit Energie versorgt, bspw. durch eine korrespondierende
Antenne oder Spule. Die Leseeinheit 50 kann als RFID-Leseeinheit 50 ausgebildet sein.
Die Leseeinheit 50 und der Identifikationsträger 48 können drahtlos miteinander kommunizieren
(drahtlose Verbindung). Optional kann die Datenübertragung verschlüsselt erfolgen,
wie oben beschrieben.
[0049] Die Leseeinheit 50 weist einen Bewegungssensor 52 auf, der eine Bewegung des Türflügels
14 erfasst. Die Erfassungsachse des Bewegungssensors 52 ist orthogonal zur Ebene des
Türflügels 14 angeordnet (steht in Figur 2 aus der Zeichnungsebene hinaus). Der Bewegungssensor
52 kann als (einachsiger oder mehrachsiger) Beschleunigungssensor 52 ausgebildet sein.
Zumindest eine der Beschleunigungsachsen ist orthogonal zur Türflügelebene orientiert,
wie voranstehend beschrieben.
[0050] Das Schloss 22 weist außerdem eine Auswerteelektronik 54 zur Verifikation der Schließlage
des Türflügels 14 auf. Die Auswerteelektronik 54 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in die Leseeinheit 50 integriert (Auswerteelektronik 54 stellt einen Teil der Leseeinheit
50 dar). Bei nicht dargestellten Ausführungsformen kann die Auswerteelektronik 54
auch in der Steuerung 40 (Hauptplatine 40) des Schlosses 22 angeordnet sein. Die Leseeinheit
50 und der Bewegungssensor 52 sind elektrisch und/oder elektronisch mit der Auswerteelektronik
54 gekoppelt.
[0051] Die Leseeinheit 50 ist als ein zur Steuerung 40 des Schlosses 22 separates Modul
ausgebildet. Die Leseeinheit 50 weist eine Anschlussleitung 56 mit einem daran angebrachten
Stecker 58 auf, so dass die Leseeinheit 50 an eine an der Steuerung 40 des Schloss
22 angebrachte Schnittstelle 60 angeschlossen werden kann.
[0052] Die Auswerteelektronik 54 weist eine Auswerteroutine auf, die zur Verifikation der
Schließlage des Türflügels 14 einen Abgleich des Signals der Leseeinheit 50 mit dem
Signal des Bewegungssensors bzw. Beschleunigungssensors 52 durchführt. Durch den Abgleich
der Signale der Leseeinheit 50 und des Beschleunigungssensors 52 erfolgt eine Plausibilitätsprüfung
dahingehend, ob sich der Türflügel 14 tatsächlich in Schließlage relativ zu dem Türrahmen
12 befindet, wie oben beschrieben.
[0053] Das Verfahren zum Betreiben der Türanordnung 10 läuft folgendermaßen ab, wobei in
diesem Zusammenhang auch die Auswerteroutine näher erläutert wird:
Zunächst erfolgt eine Abfrage des Signals der im Türflügel 14 angeordneten Leseeinheit
50 für den elektronischen Identifikationsträger 48. Dabei wird detektiert, ob sich
der am Türrahmen 12 angeordnete Identifikationsträger 48 in Lesereichweite zur Leseeinheit
50 befindet. Dies kann bspw. durch eine logische 1 (Identifikationsträger 48 befindet
sich im Lesebereich) oder eine logische 0 (Identifikationsträger 48 befindet sich
nicht im Lesebereich) an die Auswerteelektronik 54 ausgegeben werden.
[0054] Zuvor, zeitgleich oder danach erfolgt eine Abfrage des Signals des (über die Leseeinheit
50) am Türflügel 14 angeordneten Bewegungssensors bzw. Beschleunigungssensors 52,
der eine Bewegung des Türflügels 14 detektiert. Am Vorzeichen der gemessenen Beschleunigung
kann die Richtung der Bewegung des Türflügels 14 erkannt werden. Bei einer Bewegung
des Türflügels 14 kann das Signal des Beschleunigungssensors 52 über der Zeit aufgezeichnet
werden, wobei anhand eines Vergleichs der Öffnungsbewegung mit der Schließbewegung
des Türflügels 14 ermittelt wird, ob der Öffnungsweg und der Schließweg des Türflügels
14 gleich sind, wie oben beschrieben.
[0055] Anschließend erfolgt durch die Auswerteelektronik 54 ein Abgleich des Signals der
Leseeinheit 50 mit dem Signal des Beschleunigungssensors 52, wobei verifiziert wird,
ob sich der Türflügel 14 relativ zu dem Türrahmen 12 der Türanordnung 10 tatsächlich
in Schließlage befindet. Die Auswerteelektronik 54 kann ein entsprechendes Signal
an die Steuerung 40 (Hauptplatine 40) ausgeben, bspw. eine logische 1 (Türflügel 14
in Schließlage) oder eine logische 0 (Türflügel 14 nicht in Schließlage). Im Bedarfsfall
kann die Steuerung 40 den Motor 36 ansteuern, so dass dieser den Riegel 34 entsprechend
betätigt, bspw. zur Verriegelung ausfährt.
[0056] Bei verifizierter Schließlage des Türflügels 14 (Identifikationsträger 48 in Lesereichweite
der Leseeinheit 50 und Öffnungsweg und Schließweg des Türflügels 14 sind gleich) kann
die Auswerteelektronik 54 eine logische 1 an die Steuerung 40 ausgeben, die den Motor
36 ansteuern kann, so dass der Riegel 34 ausgefahren wird und der Türflügel 14 am
Türrahmen 12 verriegelt ist.
[0057] Bei Nichtvorliegen der Schließlage des Türflügels 14 (Identifikationsträger 48 nicht
in Lesereichweite der Leseeinheit 50 und/oder Öffnungsweg und Schließweg des Türflügels
14 weichen voneinander ab) kann die Auswerteelektronik 54 eine logische 0 an die Steuerung
40 ausgeben. Diese kann den Motor 36 ansteuern, so dass der Riegel 34 eingezogen wird,
oder die Steuerung 40 unterlässt eine Ansteuerung des Motors 36 bei (bereits) eingezogenem
Riegel 34.
1. Türanordnung (10) mit einem Türrahmen (12), einem relativ zum Türrahmen (12) verschwenkbaren
Türflügel (14) und einem am oder im Türflügel (14) angeordneten elektronischen Schloss
(22) mit einem motorisch betätigbaren Riegel (34) zur Verriegelung des Türflügels
(14) am Türrahmen (12), dadurch gekennzeichnet, dass am oder im Türrahmen (12) ein elektronischer Identifikationsträger (48) angeordnet
ist, dass das Schloss (22) eine Leseeinheit (50) für den elektronischen Identifikationsträger
(48) aufweist, wobei die Leseeinheit (50) einen Bewegungssensor (52) aufweist, der
eine Bewegung des Türflügels (14) erfasst, und dass das Schloss (22) eine Auswerteelektronik
(54) zur Verifikation der Schließlage des Türflügels (14) aufweist, wobei die Leseeinheit
(50) und der Bewegungssensor (52) elektrisch und/oder elektronisch mit der Auswerteelektronik
(54) gekoppelt sind.
2. Türanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteelektronik (54) eine Auswerteroutine aufweist, die zur Verifikation der
Schließlage des Türflügels (14) einen Abgleich des Signals der Leseeinheit (50) mit
dem Signal des Bewegungssensors (52) durchführt.
3. Türanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (50) am oder teilweise im Schlossstulp (30) des Schlosses (22) angeordnet
ist.
4. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikationsträger (48) als passiver Identifikationsträger (48) ausgebildet
ist.
5. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (50) als ein separates Modul ausgebildet ist und/oder dass die Leseeinheit
(50) eine Anschlussleitung (56) mit einem daran angebrachten Stecker (58) aufweist,
so dass die Leseeinheit (50) an eine an der Steuerung (40) des Schlosses (22) angebrachte
Schnittstelle (60) anschließbar oder angeschlossen ist.
6. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (22) als Einsteckschloss (22) ausgebildet ist.
7. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (34) als Fallenriegel (34) ausgebildet ist, der in Schließlage des Türflügels
(14) mit einer am Türrahmen (12) ausgebildeten Schließöffnung (38) in Eingriff bringbar
ist oder gebracht ist.
8. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteelektronik (54) ein Bestandteil der Leseeinheit (50) oder ein Bestandteil
der Steuerung (40) des Schlosses (22) ist.
9. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikationsträger (48) als RFID-Tag (48) ausgebildet ist und dass die Leseeinheit
(50) als RFID-Leseeinheit (50) ausgebildet ist.
10. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungssensor (52) als Beschleunigungssensor (52) ausgebildet ist.
11. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (22) einen elektrischen Energiespeicher (44) zur Versorgung von Komponenten
des Schlosses (22) und/oder der Leseeinheit (50) mit elektrischer Energie aufweist.
12. Verfahren zum Betreiben einer Türanordnung (10) mit einem Türrahmen (12) und einem
relativ zum Türrahmen (12) verschwenkbaren Türflügel (14),
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Abfragen des Signals einer am oder im Türflügel (14) angeordneten Leseeinheit (50)
für einen elektronischen Identifikationsträger (48), wobei detektiert wird, ob sich
der am Türrahmen (12) angeordnete Identifikationsträger (48) in Lesereichweite zur
Leseeinheit (50) befindet,
- Abfragen des Signals eines am Türflügel (14) angeordneten Bewegungssensors (52),
der eine Bewegung des Türflügels (14) detektiert, und
- Abgleich des Signals der Leseeinheit (50) mit dem Signal des Bewegungssensors (52),
wobei verifiziert wird, ob sich der Türflügel (14) relativ zu dem Türrahmen (12) der
Türanordnung (10) in Schließlage befindet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei Bewegung des Türflügels (14) das Signal des Bewegungssensors (52) über der Zeit
aufgezeichnet wird, wobei anhand eines Vergleichs der Öffnungsbewegung mit der Schließbewegung
des Türflügels (14) ermittelt wird, ob der Öffnungsweg und der Schließweg gleich sind.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei verifizierter Schließlage des Türflügels (14) ein Riegel (34) eines am oder im
Türflügel (14) angeordneten Schlosses (22) ausgefahren wird, so dass der Türflügel
(14) am Türrahmen (12) verriegelt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass bei Nichtvorliegen der Schließlage des Türflügels (14) der Riegel (34) eines am oder
im Türflügel (14) angeordneten Schlosses (22) nicht ausgefahren wird oder eingezogen
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Türanordnung (10) mit einem Türrahmen (12), einem relativ zum Türrahmen (12) verschwenkbaren
Türflügel (14) und einem am oder im Türflügel (14) angeordneten elektronischen Schloss
(22) mit einem motorisch betätigbaren Riegel (34) zur Verriegelung des Türflügels
(14) am Türrahmen (12), wobei am oder im Türrahmen (12) ein elektronischer Identifikationsträger
(48) angeordnet ist, und wobei das Schloss (22) eine Leseeinheit (50) für den elektronischen
Identifikationsträger (48) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (50) einen Bewegungssensor (52) aufweist, der eine Bewegung des Türflügels
(14) erfasst, und dass das Schloss (22) eine Auswerteelektronik (54) zur Verifikation
der Schließlage des Türflügels (14) aufweist, wobei die Leseeinheit (50) und der Bewegungssensor
(52) elektrisch und/oder elektronisch mit der Auswerteelektronik (54) gekoppelt sind
und die Auswerteelektronik (54) eine Auswerteroutine aufweist, die zur Verifikation
der Schließlage des Türflügels (14) einen Abgleich des Signals der Leseeinheit (50)
mit dem Signal des Bewegungssensors (52) durchführt.
2. Türanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (50) am oder teilweise im Schlossstulp (30) des Schlosses (22) angeordnet
ist.
3. Türanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikationsträger (48) als passiver Identifikationsträger (48) ausgebildet
ist.
4. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (50) als ein separates Modul ausgebildet ist und/oder dass die Leseeinheit
(50) eine Anschlussleitung (56) mit einem daran angebrachten Stecker (58) aufweist,
so dass die Leseeinheit (50) an eine an der Steuerung (40) des Schlosses (22) angebrachte
Schnittstelle (60) anschließbar oder angeschlossen ist.
5. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (22) als Einsteckschloss (22) ausgebildet ist.
6. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (34) als Fallenriegel (34) ausgebildet ist, der in Schließlage des Türflügels
(14) mit einer am Türrahmen (12) ausgebildeten Schließöffnung (38) in Eingriff bringbar
ist oder gebracht ist.
7. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteelektronik (54) ein Bestandteil der Leseeinheit (50) oder ein Bestandteil
der Steuerung (40) des Schlosses (22) ist.
8. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikationsträger (48) als RFID-Tag (48) ausgebildet ist und dass die Leseeinheit
(50) als RFID-Leseeinheit (50) ausgebildet ist.
9. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungssensor (52) als Beschleunigungssensor (52) ausgebildet ist.
10. Türanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (22) einen elektrischen Energiespeicher (44) zur Versorgung von Komponenten
des Schlosses (22) und/oder der Leseeinheit (50) mit elektrischer Energie aufweist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Türanordnung (10) mit einem Türrahmen (12) und einem
relativ zum Türrahmen (12) verschwenkbaren Türflügel (14),
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Abfragen des Signals einer am oder im Türflügel (14) angeordneten Leseeinheit (50)
für einen elektronischen Identifikationsträger (48), wobei detektiert wird, ob sich
der am Türrahmen (12) angeordnete Identifikationsträger (48) in Lesereichweite zur
Leseeinheit (50) befindet,
- Abfragen des Signals eines am Türflügel (14) angeordneten Bewegungssensors (52),
der eine Bewegung des Türflügels (14) detektiert, und
- Abgleich des Signals der Leseeinheit (50) mit dem Signal des Bewegungssensors (52),
wobei verifiziert wird, ob sich der Türflügel (14) relativ zu dem Türrahmen (12) der
Türanordnung (10) in Schließlage befindet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei Bewegung des Türflügels (14) das Signal des Bewegungssensors (52) über der Zeit
aufgezeichnet wird, wobei anhand eines Vergleichs der Öffnungsbewegung mit der Schließbewegung
des Türflügels (14) ermittelt wird, ob der Öffnungsweg und der Schließweg gleich sind.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei verifizierter Schließlage des Türflügels (14) ein Riegel (34) eines am oder im
Türflügel (14) angeordneten Schlosses (22) ausgefahren wird, so dass der Türflügel
(14) am Türrahmen (12) verriegelt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei Nichtvorliegen der Schließlage des Türflügels (14) der Riegel (34) eines am oder
im Türflügel (14) angeordneten Schlosses (22) nicht ausgefahren wird oder eingezogen
wird.