Stand der Technik
[0001] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Kompressorräder und Turbolader bekannt.
So offenbart beispielsweise die
DE 10 2016 222 789 A1 ein Laufrad für einen Abgasturbolader. Turbolader, insbesondere Abgasturbolader,
werden insbesondere im Kraftfahrzeugbau dazu genutzt, die Luftfüllung in Zylindern
einer Brennkraftmaschine zu erhöhen, um die Leistung der Brennkraftmaschine zu steigern.
Häufig werden dazu Abgasturbolader eingesetzt, die vom Abgasstrom der Brennkraftmaschine
angetrieben werden.
[0002] Darüber hinaus ist es bekannt, wie beispielsweise in
DE 10 2016 222 928 A1 und
DE 10 2017 207 532 A1 beschrieben, einen Turbolader elektromotorisch zu unterstützen. So kann unabhängig
von einem Abgasstrom der Brennkraftmaschine angesaugte Frischluft verdichtet und der
Brennkraftmaschine mit erhöhtem Ladedruck zugeführt werden. Hierdurch kann beispielsweise
der ansonsten zeitlich verzögerte Ladedruckaufbau maßgeblich beschleunigt werden.
[0003] Trotz der Vorteile der aus dem Stand der Technik bekannten Kompressorräder bewirkten
Vorteile beinhalten diese noch Verbesserungspotenzial. So ist eine Herausforderung,
den Wirkungsgrad des Verdichters zu erhöhen, um die Effizienz des Turboladers zu steigern
und eine Verbesserung des Wirkungsgrads des Gesamtsystems zu erzielen.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Es wird daher ein Kompressorrad vorgeschlagen, das die Nachteile bekannter Kompressorräder
zumindest weitgehend vermeidet und das insbesondere eingerichtet ist, den Wirkungsgrad
des Verdichters zu erhöhen, um die Effizienz des Turboladers zu steigern und eine
Verbesserung des Wirkungsgrads des Gesamtsystems zu erzielen.
[0005] Ein erfindungsgemäßes Kompressorrad zur Kompression eines fluiden Mediums, insbesondere
für einen Verdichter, insbesondere für einen Abgasturbolader einer Brennkraftmaschine,
umfasst eine Mehrzahl von Schaufelelementen. Beispielsweise umfasst das Kompressorrad
mindestens zwei Schaufelelemente. Vorzugsweise umfasst das Kompressorrad sechs Schaufelelemente.
Die Schaufelelemente, beispielsweise Turbinenschaufeln, sind insbesondere radial und/oder
spiralförmig um eine Rotationsachse des Kompressorrads angeordnet.
[0006] Das Kompressorrad umfasst weiterhin ein anströmseitig vor den Schaufelelementen angeordnetes
Anschlusselement, wobei das Anschlusselement eine sich entlang der Rotationsachse
in Richtung der Schaufelelemente zumindest abschnittsweise verjüngende Außenform aufweist.
[0007] Unter einem "Kompressorrad" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich
ein beliebiges Element zu verstehen, welches eingerichtet ist, um durch eine Rotationsbewegung
ein fluides Medium zu verdichten. So kann das Kompressorrad beispielsweise als Laufrad
und/oder Verdichterrad ausgestaltet sein. Insbesondere kann das Kompressorrad als
Radialverdichterrad ausgestaltet sein. Das Kompressorrad kann derart ausgestaltet
sein, um eine Rotation um die Rotationsachse auszuführen und auf diese Weise das fluide
Medium, beispielsweise Luft, zu verdichten, insbesondere zu komprimieren. Beispielsweise
kann das Kompressorrad eine Form und/oder eine Geometrie aufweisen, durch welche bei
einer Rotation des Kompressorrads, insbesondere um die Rotationsachse des Kompressorrads,
eine Kompression des fluiden Mediums bedingt wird. Beispielsweise kann dem fluiden
Medium, insbesondere einem strömenden Fluid, mittels des Kompressorrads Energie zugesetzt
werden. Das Kompressorrad kann eingerichtet sein, um dem fluiden Medium durch die
Rotation des Kompressorrads nach den Gesetzen der Strömungsmechanik Energie zuzusetzen.
[0008] Unter einer "Rotationsachse des Kompressorrads" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
grundsätzlich eine beliebige Achse, insbesondere Drehachse, zu verstehen, um die das
Kompressorrad dreht. Die Rotationsachse des Kompressorrads kann insbesondere einer
Geraden durch das Kompressorrad entsprechen. Die Rotationsachse des Kompressorrads
kann beispielsweise eine Gerade durch einen Schwerpunkt, insbesondere durch einen
Massenschwerpunkt, des Kompressorrads sein.
[0009] Unter einem "fluiden Medium" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich
eine beliebige Flüssigkeit und/oder ein beliebiges Gas zu verstehen. Das fluide Medium
kann Luft sein, insbesondere das Gasgemisch der Erdatmosphäre, und kann beispielsweise
Sauerstoff aufweisen. Insbesondere kann das fluide Medium durch eine Drehung des Kompressorrads
angesaugt werden. Das fluide Medium kann beispielsweise mittels der Drehung des Kompressorrads
in Strömung versetzt werden. Insbesondere kann das fluide Medium durch die Drehung
des Kompressorrads in einer Strömungsrichtung strömen. Beispielsweise kann das fluide
Medium in Strömungsrichtung dem Kompressorrad zugeführt werden. Die Strömungsrichtung
des fluiden Mediums kann beispielsweise im Wesentlichen parallel zu der Rotationsachse
verlaufen.
[0010] Unter dem Begriff "Schaufelelemente" sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich
Schaufelblätter und/oder Splitblades eines Kompressorrads zu verstehen. Beispielsweise
kann das Kompressorrad alternierend angeordnete Schaufelblätter und Splitblades aufweisen.
So kann eine Anzahl von Schaufelblättern einer Anzahl von Splitblades entsprechen.
Das Kompressorrad kann eine Mehrzahl von Schaufelelementen aufweisen, wobei unter
einer "Mehrzahl von Schaufelementen" im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich
mindestens zwei gleichmäßig über einen Umfang des Kompressorrads verteilte Schaufelelemente
verstanden werden. So kann das Kompressorrad beispielsweise mindestens vier Schaufelelemente
aufweisen. Das Kompressorrad kann zum Beispiel mindestens sechs Schaufelelemente umfassen.
Insbesondere kann das Kompressorrad mindestens acht Schaufelelemente, insbesondere
mindestens vier Schaufelblätter und mindestens vier Splitblades, aufweisen. Vorzugsweise
kann das Kompressorrad mindestens zwölf Schaufelelemente, beispielsweise mindestens
sechs Schaufelblätter und mindestens sechs Splitblades, aufweisen.
[0011] Unter einem "Anschlusselement" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich
ein beliebiges Element des Kompressorrads zu verstehen, welches anströmseitig vor
den Schaufelelementen des Kompressorrads angeordnet ist. Das Anschlusselement kann
beispielsweise entlang der Rotationsachse unmittelbar vor den Schaufelelementen des
Kompressorrads angeordnet sein. Insbesondere kann das Anschlusselement die Strömung
des fluiden Mediums hin zu den Schaufelelementen beeinflussen. So kann das Anschlusselement
beispielsweise eine Außenform mit sich abschnittsweise verändernder Geometrie aufweisen.
Der Begriff "anströmseitig" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich
als diejenige Seite eines beliebigen Elements zu verstehen, welche zuerst von dem
fluiden Medium über- und/oder umströmt wird. So kann das fluide Medium beispielsweise
das anströmseitig vor den Schaufelelementen angeordnete Anschlusselement zuerst umströmen,
bevor das fluide Medium die Schaufelelemente umströmen kann.
[0012] Unter einer "Außenform des Anschlusselements" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
grundsätzlich eine Geometrie oder Form einer Haut oder Oberfläche des Anschlusselements
zu verstehen. Insbesondere kann die Außenform sich entlang der Rotationsache in Richtung
der Schaufelelemente zumindest abschnittsweise verjüngen. So kann die Außenform beispielsweise
an mindestens einer Stelle oder an mindestens einem Abschnitt entlang der Rotationsachse
in Richtung der Schaufelelemente eine kontinuierliche Verjüngung aufweisen. Beispielsweise
kann sich die Außenform entlang der Rotationsachse stetig verengen oder sich zur Rotationsachse
hin zusammenziehen.
[0013] Die Außenform kann beispielsweise in Richtung der Schaufelelemente entlang der Rotationsachse
tailliert geformt sein, insbesondere eine Verengung aufweisen. So kann sich die Außenform
beispielsweise hin zu einer Taillenlinie verjüngen oder verengen. Insbesondere kann
sich die Außenform beispielsweise bis hin zu einer Taillenlinie verjüngen und sich
nach Überschreiten der Taillenlinie weiten oder vergrößern. Insbesondere kann die
Außenform beispielsweise mindestens zwei durch die Taillenlinie getrennte Abschnitte
aufweisen. Die Außenform des Anschlusselements kann mindestens zwei Abschnitte aufweisen,
wobei insbesondere ein sich verjüngender Abschnitt der Außenform beispielsweise in
einen sich weitenden oder vergrößernden Abschnitt übergehen kann. Beispielsweise kann
sich der sich weitende Abschnitt der Außenform an den sich verjüngenden Abschnitt
der Außenform anschließen, beispielsweise ähnlich einer Sanduhr.
[0014] Das Anschlusselement kann rotationssymmetrisch ausgestaltet sein. Insbesondere kann
das Anschlusselement rotationssymmetrisch bezüglich der Rotationsachse des Kompressorrads
ausgestaltet sein.
[0015] Das Anschlusselement kann beispielsweise auch eine zumindest teilweise nicht rotationssymmetrische
Form oder Geometrie aufweisen, insbesondere zumindest teilweise nicht rotationssymmetrisch
ausgestaltet sein. Beispielsweise kann mindestens ein Teil der Schaufelelemente des
Kompressorrads, insbesondere Ausläufe der Schaufelelemente, beispielsweise der Geometrie
der Schaufelelemente, beispielsweise Ausläufe einer Schaufelelementgeometrie, in einen
Anschlusselementbereich hineinragen. So kann eine Geometrie der Schaufelelemente beispielsweise
teilweise in der Geometrie des Anschlusselements fortgeführt werden.
[0016] Die Schaufelelemente können beispielsweise radial bezüglich der Rotationsachse des
Kompressorrads um ein Funktionselement angeordnet sein. Die Schaufelelemente und das
Funktionselement können beispielsweise auch einstückig ausgeführt sein.
[0017] Das Funktionselement kann beispielsweise einen Radrücken umfassen. So kann das Funktionselement
insbesondere einen das Kompressorrad in axiale Richtung abschließenden tellerförmigen
Bereich aufweisen. Beispielsweise kann das Funktionselement derart ausgestaltet sein,
um das fluide Medium, insbesondere das dem Kompressorrad zuströmende Fluid, radial
nach außen abzulenken.
[0018] Das Kompressorrad kann mindestens eine Bohrung entlang der Rotationsachse des Kompressorrads
aufweisen. Insbesondere kann die Bohrung das Anschlusselement und das Funktionselement
durchdringen.
[0019] Ein Durchmesser der Bohrung entlang der Rotationsache kann beispielsweise variieren.
Insbesondere kann der Durchmesser der Bohrung in Richtung der Rotationsachse mindestens
zwei unterschiedliche Durchmesser aufweisen. So kann die Bohrung beispielsweise mindestens
zwei Abschnitte aufweisen, wobei die Abschnitte voneinander verschiedene Durchmesser
aufweisen können. Beispielsweise kann die Bohrung innerhalb des Anschlusselements
ganz oder teilweise einen größeren Durchmesser aufweisen, als die Bohrung innerhalb
des Funktionselements.
[0020] Die Außenform des Anschlusselements kann derart ausgestaltet sein, dass ein Übergang
von dem Anschlusselement zu dem Funktionselement stetig ist. Insbesondere kann die
Außenform des Anschlusselements stetig oder kontinuierlich in eine Außenform des Funktionselements
überführen oder übergehen. Beispielsweise kann der Übergang von dem Anschlusselement
zu dem Funktionselement glatt, insbesondere ohne Knick, ausgeführt sein.
[0021] Das Anschlusselement und das Funktionselement können beispielsweise einstückig ausgeführt
sein. So können das Anschlusselement und das Funktionselement beispielsweise aus demselben
Rohling oder Halbzeug gefertigt sein. Beispielsweise können das Anschlusselement und
das Funktionselement gemeinsam aus einem Rohling gefertigt, z.B. gefräst, sein. Insbesondere
können das Anschlusselement und das Funktionselement beispielsweise 3D gefräst sein,
z.B. durch eine 3D-Fräsbearbeitung gefertigt werden.
[0022] Beispielsweise kann die Außenform des Funktionselements in die Außenform des Anschlusselements
übergehen. Insbesondere kann die Außenform des Funktionselements, beispielsweise eine
Grundkontur ohne Schaufelbereich, in der Außenform des Anschlusselements weitergeführt
sein. So kann beispielsweise an dem Kompressorrad bis über einen Bereich der axialen
Befestigung hinaus ein steter Verlauf einer Außenform, beispielsweise einer inneren
Luftführenden Geometrie, erreicht werden.
[0023] Das Anschlusselement kann einen anströmseitig angeordneten Kragen umfassen. Insbesondere
kann das Anschlusselement anströmseitig eine Form oder Geometrie umfassen, welche
eine Kragenform aufweist, beispielsweise eine kragenförmige Öffnung.
[0024] Der Kragen kann beispielsweise eine kreisringförmige Stirnseite aufweisen. Die Stirnseite
des Kragens kann beispielsweise eine der Strömungsrichtung des fluiden Mediums entgegen
gerichtete kreisringförmige Stirnfläche, beispielsweise eine im Wesentlichen orthogonal
zur Strömungsrichtung ausgerichtete Stirnfläche, sein. Die Stirnseite des Kragens
kann beispielsweise spitz zulaufen, so dass die kreisringförmige Stirnseite des Kragens
einen der Strömungsrichtung des fluiden Mediums entgegen gerichteten kreisringförmigen
Rand aufweist.
[0025] In einem weiteren Aspekt wird ein Verdichter, insbesondere für einen Abgasturbolader,
vorgeschlagen. Der Verdichter umfasst ein Gehäuse und eine in dem Gehäuse drehbar
gelagerte Welle, auf welcher zumindest ein Kompressorrad drehfest angeordnet ist.
Das Gehäuse kann insbesondere ein Strömungsgehäuse umfassen, welches das fluide Medium
leitet oder führt, insbesondere eine Strömungsrichtung des fluiden Mediums vorgibt.
Bei dem Kompressorrad handelt es sich insbesondere um ein Kompressorrad wie bereits
oben beschrieben oder wie unten noch näher erläutert, so dass bezüglich der Definitionen
auf die Offenbarung des Kompressorrads verwiesen wird.
[0026] Unter einem "Verdichter" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich eine
beliebige Vorrichtung zu verstehen, welche eingerichtet ist, um dem fluiden Medium
mechanische Arbeit zuzuführen, insbesondere um durch mechanische Arbeit eine Dichte
des fluiden Mediums zu erhöhen. Der Verdichter kann insbesondere eingerichtet sein,
um dem Kompressorrad das fluide Medium zuzuführen. So kann der Verdichter derart ausgebildet
sein, dass das fluide Medium im Wesentlichen axial, insbesondere in Richtung der Rotationsachse
des Kompressorrads, zu dem Kompressorrad strömt. Das Kompressorrad kann derart ausgebildet
sein, dass das im Wesentlichen axial zu dem Kompressorrad strömende Fluid durch das
Kompressorrad zunächst in Richtung der Rotationsachse, insbesondere nach innen, und
anschließend radial, d.h. nach außen, abgelenkt wird. Insbesondere kann das Fluid
beispielsweise durch die nach außen abgelenkte Strömungsrichtung verdichtet oder komprimiert
werden.
[0027] Unter "drehfest verbunden" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich
eine beliebige Verbindung mindestens zweier Elemente zu verstehen, die dazu führt,
dass beide Elemente um mindestens eine Achse ausschließlich gemeinsame Drehungen ausführen
können. So ist das drehfest auf der Welle angeordnete Kompressorrad beispielsweise
derart mit der Welle verbunden, dass eine Rotation der Welle eine Rotation des Kompressorrads
bewirkt und umgekehrt. Insbesondere können das auf der Welle drehfest angeordnete
Kompressorrad und die Welle beispielsweise nur eine gemeinsame Drehung ausführen.
[0028] Das Kompressorrad kann beispielsweise mittels einer Welle-Nabe-Verbindung drehfest
auf der Welle angebracht, insbesondere montiert, sein. Insbesondere kann das Kompressorrad
beispielsweise als Nabe ausgeführt sein.
[0029] Das Kompressorrad und die Welle können beispielsweise einstückig ausgeführt sein.
Insbesondere kann das Kompressorrad auch derart drehfest auf der Welle angeordnet
sein, indem das Kompressorrad und die Welle einstückig ausgebildet sind.
[0030] Der Verdichter kann beispielsweise weiterhin eine elektrische Antriebsmaschine aufweisen,
wobei die elektrische Antriebsmaschine mindestens einen Rotor und einen Stator umfassen
kann, wobei der Rotor drehfest mit der Welle verbunden sein kann. Beispielsweise können
der Rotor, die Welle und das Kompressorrad gemeinsam um die Rotationsachse des Kompressorrads
drehbar sein.
[0031] Insbesondere kann die elektrische Antriebsmaschine anströmseitig vor dem Kompressorrad
angeordnet sein.
[0032] Der Stator, insbesondere der Stator der Antriebsmaschine, kann ein Statorgehäuse
umfassen. Beispielsweise kann der Rotor innerhalb des Statorgehäuse angeordnet sein.
So kann das Statorgehäuse den Rotor beispielsweise kreisringförmig umschließen.
[0033] Das Statorgehäuse kann abströmseitig, insbesondere in Richtung des Kompressorrads,
eine Öffnung aufweisen, wobei ein Durchmesser der Öffnung mindestens einem Außendurchmesser
des Rotors entsprechen kann.
[0034] Insbesondere kann das Statorgehäuse einen kreisringförmigen Rand aufweisen. Beispielsweise
kann die abströmseitig angeordnete Öffnung des Statorgehäuses derart ausgeformt sein,
dass das Statorgehäuse den kreisringförmigen Rand bildet.
[0035] Das Statorgehäuse kann zylindrisch ausgestaltet sein. So kann beispielsweise eine
Außenform des Stators zylindrisch ausgestaltet sein, insbesondere einen konstanten
Radius aufweisen.
[0036] Ein Durchmesser eines Kragens des Kompressorrads, insbesondere ein Anbindungsdurchmesser,
kann beispielsweise einem Durchmesser des Statorgehäuses, insbesondere einem Durchmesser
des kreisringförmigen Randes, entsprechen. Dabei können beispielsweise Toleranzen
und/oder ein Positionierungsspiel in der Wahl der Durchmesser berücksichtigt werden.
[0037] In einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung eines Verdichters vorgeschlagen.
Bei dem Verdichter handelt es sich insbesondere um einen Verdichter wie bereits oben
beschrieben oder wie unten noch näher erläutert, so dass bezüglich der Definitionen
auf die Offenbarung des Verdichters verwiesen wird. Das Verfahren zur Herstellung
eines Verdichters umfasst die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen eines Rotors, einer Welle, eines Kompressorrads, eines Strömungsgehäuses
und eines Stators, wobei der Stator ein Statorgehäuse umfasst;
- b) Montieren des Kompressorrads und des Rotors auf der Welle; und
- c) Einführen des Rotors in das Statorgehäuse.
[0038] Bei dem in Schritt a) bereitgestellten Strömungsgehäuse handelt es sich beispielsweise
um eine beliebige Fluidführung, insbesondere Luftführung, welche dazu eingerichtet
ist das fluide Medium zu dem Kompressorrad zu führen. Das Strömungsgehäuse, z.B. die
Luftführung, kann beispielsweise rohrförmig ausgestaltet sein.
[0039] Beispielsweise können die Schritte des Verfahrens zur Herstellung eines Verdichters
in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden. So kann beispielsweise das Einführen
des Rotors in das Statorgehäuse in Schritt c) in einem Zustand erfolgen in dem der
Rotor bereits auf der Welle montiert ist.
Vorteile der Erfindung
[0040] Das erfindungsgemäße Kompressorrad und der vorgeschlagene Verdichter sowie das Verfahren
zur Herstellung eines Verdichters weisen im Vergleich zu aus dem Stand der Technik
bekannten Vorrichtungen und Verfahren zahlreiche Vorteile auf. Beispielsweise kann
ein Wirkungsgrad der vorgeschlagenen Vorrichtungen höher sein im Vergleich zu herkömmlichen
Vorrichtungen. Insbesondere kann durch die sich verjüngende Außenform, z.B. die sich
verjüngende Geometrie, hilfreich sein, um einen Luftmassenstrom mit niedrigeren, insbesondere
möglichst wenigen, Verlusten in dem Kompressorrad zu leiten, insbesondere hinzuleiten.
So kann durch die sich verjüngende Außenform des Anschlusselements beispielsweise
eine Integration eines Anschmiegebereichs in die Gestalt des Kompressorrads ermöglicht
werden, wodurch insbesondere ein strömungsgünstiger Gesamtverlauf realisiert werden
kann. Dies kann insbesondere zu einem verbesserten Wirkungsgrad im Vergleich zu aus
dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren führen.
[0041] Insbesondere können beispielsweise Verwirbelungen und Totbereiche in dem Strömungsgehäuse,
z.B. in der Luftführung, reduziert werden und die Aerodynamik über den elektrischen
Antrieb zum Abgasturbolader positiv beeinflusst werden. So kann durch einen sanften
Übergang, z.B. von dem Stator zu dem Kompressorrad, im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen
eine Verbesserung der Aerodynamik und eine Reduzierung von Verwirbelungen und Totbereichen
in der Strömung des Fluids bewirkt werden.
[0042] Beispielsweise kann die Außenform des Funktionselements in die Außenform des Anschlusselements
übergehen. Insbesondere kann die Außenform des Funktionselements, beispielsweise eine
Grundkontur ohne Schaufelbereich, in der Außenform des Anschlusselements weitergeführt
sein. So kann beispielsweise an dem Kompressorrad bis über einen Bereich der axialen
Befestigung hinaus ein steter Verlauf der Außenform, beispielsweise einer inneren
Luftführenden Geometrie, erreicht werden. Dies kann insbesondere zu einer Verringerung
potentieller Verwirbelungen und damit zu einem im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen
verbesserten aerodynamischen Verhalten, insbesondere einem verbesserten Wirkungsgrad,
des Verdichters und somit beispielsweise auch des Turboladers mit elektrischer Unterstützung
führen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0043] Weitere optionale Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche in den Figuren schematisch dargestellt
sind.
[0044] Es zeigen
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines Verdichters mit einem Kompressorrad;
- Figur 2
- eine Schnittansicht eines Ausschnitts aus einem Ausführungsbeispiel eines Verdichters
mit einem Kompressorrad;
- Figur 3
- eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines Kompressorrads;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Kompressorrads; und
- Figur 5
- ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Herstellung eines
Verdichters.
Ausführungsformen der Erfindung
[0045] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Verdichters 110, insbesondere eines Abgasturboladers
einer Brennkraftmaschine, mit einem Kompressorrad 112 in einer Seitenansicht. Der
Verdichter 110 umfasst ein Gehäuse 114, beispielsweise ein Strömungsgehäuse, und eine
in dem Gehäuse 114 drehbar gelagerte Welle 116, wobei die drehbare Lagerung in Figur
1 nicht dargestellt ist. Auf der Welle 116 ist zumindest das Kompressorrad 112 drehfest
angeordnet.
[0046] In Figur 2 ist eine Schnittansicht eines Ausschnitts aus einem Ausführungsbeispiel
eines Verdichters 110 mit einem Kompressorrad 112 dargestellt. Eine beispielhafte
Strömungsrichtung eines fluiden Mediums ist in Figur 2 durch Pfeile gekennzeichnet.
Der Verdichter 110 kann eine anströmseitig vor dem Kompressorrad 112 angeordnete elektrische
Antriebsmaschine 118 mit einem Rotor 120 und einem Stator 122 aufweisen. Der Rotor
120 kann drehfest mit der Welle 116 verbunden sein. Der Stator 122 kann ein Statorgehäuse
124 aufweisen, wobei der Rotor 120 innerhalb des Statorgehäuses 124 angeordnet sein
kann. Das Statorgehäuse 124 kann abströmseitig eine Öffnung 126 aufweisen, wobei ein
Durchmesser der Öffnung 126 mindestens einem Außendurchmesser des Rotors 120 entsprechen
kann. Insbesondere kann das Statorgehäuse 124 abströmseitig zylindrisch ausgestaltet
sein.
[0047] Figur 3 zeigt eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines Kompressorrads
112 zur Kompression eines fluiden Mediums. Das Kompressorrad 112 umfasst eine Mehrzahl
von Schaufelelementen 128, insbesondere Turbinenschaufeln. Die Schaufelelemente 128
können beispielsweise, wie in Figur 4 gezeigt, radial und spiralförmig um eine Rotationsachse
130 des Kompressorrads 112 angeordnet sein.
[0048] Das Kompressorrad 112 umfasst weiterhin ein anströmseitig vor den Schaufelelementen
128 angeordnetes Anschlusselement 132. Das Anschlusselement 132 weist eine sich entlang
der Rotationsachse 130 in Richtung der Schaufelelemente 128 zumindest abschnittsweise
verjüngende Außenform 134 auf. Das Anschlusselement 132 kann insbesondere rotationssymmetrisch
ausgestaltet sein.
[0049] Die Schaufelelemente 128 können radial bezüglich der Rotationsachse 130 des Kompressorrads
112 um ein Funktionselement 136 angeordnet sein. Das Funktionselement 136 kann beispielsweise
einen Radrücken 138 umfassen.
[0050] Das Kompressorrad 112 kann mindestens eine Bohrung 140 entlang der Rotationsachse
130 aufweisen. Die Bohrung 140 kann, wie in Figur 3 gezeigt, das Anschlusselement
132 und das Funktionselement 136 durchdringen, wobei der Durchmesser der Bohrung 140
entlang der Rotationsachse 130 variieren kann. Beispielsweise kann der Durchmesser
der Bohrung 140 innerhalb des Anschlusselements 132 größer sein als innerhalb des
Funktionselements 136.
[0051] Die Außenform 134 des Anschlusselements 132 kann beispielsweise derart ausgestaltet
sein, dass ein Übergang 142 von dem Anschlusselement 132 zu dem Funktionselement 136
stetig ist. Beispielsweise können das Anschlusselement 132 und das Funktionselement
136 einstückig ausgeführt sein, wie in der in Figur 4 illustrierten perspektivischen
Ansicht eines Ausführungsbeispiels des Kompressorrads 112 dargestellt. Insbesondere
kann das Anschlusselement 132 einen anströmseitig angeordneten Kragen 144 umfassen.
Der Kragen 144 kann beispielsweise eine kreisförmige Stirnseite 146 aufweisen.
[0052] Insbesondere kann der Kragen 144, wie beispielsweise in Figur 2 dargestellt, derart
dimensioniert sein, dass die kreisförmige Stirnseite 146 des Kragens 144 und das Statorgehäuse
124, insbesondere das abströmseitig zylindrisch ausgestaltete Statorgehäuse 124, aufeinander
abgestimmt sind. Beispielsweise kann ein Außendurchmesser des Kragens 144 an der Stirnseite
146 einem Außendurchmesser des Statorgehäuses 124 entsprechen.
[0053] Die sich zumindest abschnittsweise verjüngende Außenform 134 des Anschlusselements
132 kann sich beispielsweise hin zu mindestens einer Taillenlinie 148 verjüngen. Insbesondere
kann sich die Außenform zum Beispiel bis zu einem minimalen Durchmesser um die Rotationsachse
130 des Kompressorrads 112 verengen. Die Taillenlinie 148 kann dabei beispielsweise
um die Rotationsachse 130 auf Höhe des Anschlusselements 132 angeordnet sein, wie
beispielsweise in Figur 1 gezeigt. Alternativ oder zusätzlich kann die Taillenlinie
148 auch auf Höhe des Funktionselements 136 angeordnet sein, wie beispielsweise durch
die gestrichelte Linie in Figur 2 illustriert.
[0054] Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur
Herstellung eines Verdichters 110. Das Verfahren umfasst einen Schritt a) (gekennzeichnet
durch Bezugszeichen 150) umfassend ein Bereitstellen eines Rotors 120, einer Welle116,
eines Kompressorrads 112, ein Strömungsgehäuse 114 mit Stator 122 umfassend ein Statorgehäuse
124. Weiterhin umfasst das Verfahren einen Schritt b) (gekennzeichnet durch Bezugszeichen
152) umfassend ein Montieren des Kompressorrads 112 und des Rotors 120 auf der Welle
116. Zudem umfasst das Verfahren einen Schritt c) (gekennzeichnet durch Bezugszeichen
154) umfassend ein Einführen des Rotors 120 in das Statorgehäuse 124. Beispielsweise
kann der Rotor 120 bei einem Durchführen von Schritt c) bereits auf der Welle 116
montiert sein.
1. Kompressorrad (112) zur Kompression eines fluiden Mediums, umfassend eine Mehrzahl
von Schaufelelementen (128),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kompressorrad (112) weiterhin ein anströmseitig vor den Schaufelelementen (128)
angeordnetes Anschlusselement (132) umfasst, wobei das Anschlusselement (132) eine
sich entlang der Rotationsachse (130) in Richtung der Schaufelelemente (128) zumindest
abschnittsweise verjüngende Außenform (134) aufweist.
2. Kompressorrad (112) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Anschlusselement (132)
rotationssymmetrisch ausgestaltet ist.
3. Kompressorrad (112) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schaufelelemente
(128) radial bezüglich der Rotationsachse (130) des Kompressorrads (112) um ein Funktionselement
(136) angeordnet sind.
4. Kompressorrad (112) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Kompressorrad (112)
mindestens eine Bohrung (140) entlang der Rotationsachse (130) des Kompressorrads
(112) aufweist, wobei die Bohrung (140) das Anschlusselement (132) und das Funktionselement
(136) durchdringt.
5. Kompressorrad (112) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei ein Durchmesser der Bohrung
(140) entlang der Rotationsachse (130) variiert, wobei der Durchmesser der Bohrung
(140) innerhalb des Anschlusselements (132) größer ist als innerhalb des Funktionselements
(136).
6. Kompressorrad (112) nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, wobei die Außenform
(134) des Anschlusselements (132) derart ausgestaltet ist, dass ein Übergang (142)
von dem Anschlusselement (132) zu dem Funktionselement (136) stetig ist.
7. Kompressorrad (112) nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche, wobei das Anschlusselement
(132) und das Funktionselement (136) einstückig ausgeführt sind.
8. Kompressorrad (112) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Anschlusselement
(132) einen anströmseitig angeordneten Kragen (144) umfasst.
9. Kompressorrad (112) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Kragen (144) eine
kreisringförmige Stirnseite (146) aufweist.
10. Verdichter (110) umfassend ein Gehäuse (114) und eine in dem Gehäuse (114) drehbar
gelagerte Welle (116), auf welcher zumindest ein Kompressorrad (112) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche drehfest angeordnet ist.
11. Verdichter (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Verdichter (110) weiterhin
eine anströmseitig vor dem Kompressorrad (112) angeordnete elektrische Antriebsmaschine
(118) aufweist, wobei die elektrische Antriebsmaschine (118) mindestens einen Rotor
(120) und einen Stator (122) aufweist, wobei der Rotor (120) drehfest mit der Welle
(116) verbunden ist.
12. Verdichter (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Stator (122) ein Statorgehäuse
(124) umfasst, wobei der Rotor (120) innerhalb des Statorgehäuses (124) angeordnet
ist.
13. Verdichter (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Statorgehäuse (124) abströmseitig
eine Öffnung (126) aufweist, wobei ein Durchmesser der Öffnung (126) mindestens einem
Außendurchmesser des Rotors (120) entspricht.
14. Verfahren zur Herstellung eines Verdichters (110) nach einem der vorhergehenden einen
Verdichter (110) betreffenden Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:
a) Bereitstellen eines Rotors (120), einer Welle (116), eines Kompressorrads (112)
nach einem der vorhergehenden ein Kompressorrad (112) betreffenden Ansprüche, ein
Strömungsgehäuse (114) mit Stator (122) umfassend ein Statorgehäuse (124);
b) Montieren des Kompressorrads (112) und des Rotors (120) auf der Welle (116); und
c) Einführen des Rotors (120) in das Statorgehäuse (124).