[0001] Maschinelles Geschirrspülmittel enthaltend Bleichmittel, Builder und Enzyme
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft ein maschinelles Geschirrspülmittel, das eine
verbesserte Reinigungsleistung, insbesondere an enzymsensitiven Anschmutzungen zeigt,
die Verwendung dieses Geschirrspülmittels sowie ein Verfahren zum maschinellen Geschirrspülen
unter Verwendung dieses Geschirrspülmittels.
[0003] Das wichtigste Kriterium beim maschinellen Geschirrspülen ist die Reinigungsleistung
an verschiedensten Anschmutzungen, welche in Form von Lebensmittelresten in die Geschirrspülmaschine
eingebracht werden. Insofern besteht generell Bedarf an Geschirrspülmitteln mit gesteigerter
Reinigungsleistung. Zusätzlich ist ein genereller Trend aus Umweltschutzgründen beim
maschinellen Geschirrspülen auf Phosphate zu verzichten zu beobachten. Es stellt sich
somit das Problem, phosphatfreie maschinelle Geschirrspülmittel bereitzustellen, ohne
das die Reinigungsleistung beeinträchtigt wird.
[0004] In der
EP 2 217 690 A1 wird eine Zusammensetzung beschrieben, die ein Enzym und eine bleichende Verbindung
umfasst, wobei das Enzym und die bleichende Verbindung jeweils in eigenständigen Bereichen,
d.h. räumlich voneinander getrennt formuliert werden, da diese Trennung die Enzymstabilität
positiv beeinflusst. In den beschriebenen Formulierungen ist in dem Enzymbereich ferner
ein Builder enthalten, wobei der Builder Methylglycindiessigsäure (MGDA) umfasst.
Weitere mehrphasige Geschirrspülmittel, enthaltend MGDA sind aus
US 2014/0018278 A1,
DE 102013225485 A1 und
US 2013/0199569 A1 bekannt.
[0005] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik bestand die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein, vorzugsweise phosphatfreies, maschinelles Geschirrspülmittel
zur Verfügung zu stellen, das eine weiter gesteigerte Reinigungsleistung aufweist.
[0006] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass es vorteilhaft für die Reinigungsleistung,
speziell an enzymsensitiven Anschmutzungen, insbesondere protease-sensitiven Anschmutzungen,
sowie hinsichtlich der Lagerungsstabilität der Enzyme ist, wenn die Enzymphase weitgehend
frei von organischen Buildern, insbesondere MGDA, ist und die organischen Builder,
insbesondere MGDA, in der Bleichephase des Mittels enthalten sind.
[0007] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein maschinelles Geschirrspülmittel,
umfassend (A) eine Enzymphase, wobei die Enzymphase mindestens ein Enzym enthält und
im Wesentlichen frei ist von Bleichmitteln und organischen Buildern aus der Klasse
der Aminocarbonsäuren und deren Salzen; und (B) eine Bleichephase, wobei die Bleichephase
mindestens ein Bleichmittel, mindestens einen Bleichkatalysator, und mindestens einen
organischen Builder aus der Klasse der Aminocarbonsäuren und deren Salzen, insbesondere
Methylglycindiessigsäure (MGDA) oder ihre Salze, enthält.
[0008] Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen
maschinellen Geschirrspülmittels in einem maschinellen Geschirrspülverfahren, insbesondere
die Verwendung zur Verbesserung der Reinigungsleistung an enzymsensitiven Anschmutzungen
auf Geschirr bei dessen Reinigung in einer automatischen Geschirrspülmaschine.
[0009] Schließlich richtet sich die vorliegende Erfindung auch auf ein maschinelles Geschirrspülverfahren,
bei dem ein erfindungsgemäßes maschinelles Geschirrspülmittel insbesondere zu dem
Zweck, die Reinigungsleistung an enzymsensitiven Anschmutzungen zu verbessern, zum
Einsatz kommt.
[0010] Diese und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann
aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung und Ansprüche ersichtlich.
Dabei kann jedes Merkmal aus einem Aspekt der Erfindung in jedem anderen Aspekt der
Erfindung eingesetzt werden. Ferner ist es selbstverständlich, dass die hierin enthaltenen
Beispiele die Erfindung beschreiben und veranschaulichen sollen, diese aber nicht
einschränken und insbesondere die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt ist.
Alle Prozentangaben sind, sofern nicht anders angegeben, Gewichts-%. Numerische Bereiche,
die in dem Format "von x bis y" angegeben sind, schließen die genannten Werte ein.
Wenn mehrere bevorzugte numerische Bereiche in diesem Format angegeben sind, ist es
selbstverständlich, dass alle Bereiche, die durch die Kombination der verschiedenen
Endpunkte entstehen, ebenfalls erfasst werden.
[0011] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, bedeutet 1 oder mehr, d.h. 1, 2, 3, 4, 5,
6, 7, 8, 9 oder mehr. Bezogen auf einen Inhaltsstoff bezieht sich die Angabe auf die
Art des Inhaltsstoffs und nicht auf die absolute Zahl der Moleküle. "Mindestens ein
Bleichkatalysator" bedeutet somit beispielsweise mindestens eine Art von Bleichkatalysator,
d.h. dass eine Art von Bleichkatalysator oder eine Mischung mehrerer verschiedener
Bleichkatalysatoren gemeint sein kann. Zusammen mit Gewichtsangaben bezieht sich die
Angabe auf alle Verbindungen der angegebenen Art, die in der Zusammensetzung/Mischung
enthalten sind, d.h. dass die Zusammensetzung über die angegebene Menge der entsprechenden
Verbindungen hinaus keine weiteren Verbindungen dieser Art enthält.
[0012] Wenn hierin auf Molmassen Bezug genommen wird, beziehen sich diese Angaben immer
auf die zahlenmittlere Molmasse M
n, sofern nicht explizit anders angeben. Das Zahlenmittel der Molmasse kann beispielsweise
mittels Gel-Permeations-Chromatographie (GPC) gemäß DIN 55672-1:2007-08 mit THF als
Eluent bestimmt werden. Die massenmittlere Molmasse M
w kann ebenfalls mittels GPC bestimmt werden, wie für M
n beschrieben.
[0013] Alle Prozentangaben, die im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Zusammensetzungen
gemacht werden, beziehen sich, sofern nicht explizit anders angegeben auf Gew.-%,
jeweils bezogen auf die betreffende Mischung.
[0014] "Im Wesentlichen frei von" oder "Frei von", wie hierin verwendet, bedeutet, dass
der betreffende Inhaltsstoff in der entsprechende Phase oder dem entsprechenden Mittel
in vernachlässigbarer Menge enthalten ist, insbesondere in einer Menge, die für die
typische Funktionalität des Inhaltsstoffs nicht ausreichend ist.
[0015] Bevorzugt ist die Enzymphase "im Wesentlichen frei von MGDA oder ihren Salzen". Insbesondere
bezieht sich diese Angabe auf Mengen von 1 Gew.-% oder weniger, vorzugsweise 0,5 Gew.-%
oder weniger, noch bevorzugter 0,1 Gew.-% oder weniger, weiter bevorzugt 0,01 Gew.-%
oder weniger, am meisten bevorzugt 0,001 Gew.-% oder weniger oder 0,0001 Gew.-% oder
weniger, jeweils bezogen auf das Gewicht der Enzymphase. Entsprechende Mengen gelten
ebenfalls für den Ausdruck "phosphatfrei", dabei sind die vorstehend genannten Gewichtsanteile
jeweils bezogen auf das gesamte Reinigungsmittel.
[0016] Bevorzugt ist die Bleichephase "im Wesentlichen frei von Enzymen". Insbesondere bezieht
sich diese Angabe auf Mengen an Enzymprotein von 0,1 Gew.-% oder weniger, vorzugsweise
0,05 Gew.-% oder weniger, noch bevorzugter 0,01 Gew.-% oder weniger, weiter bevorzugt
0,001 Gew.-% oder weniger, am meisten bevorzugt 0,0005 Gew.-% oder weniger oder 0,0001
Gew.-% oder weniger, jeweils bezogen auf das Gewicht der Bleichephase.
[0017] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren
Derivate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte
Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen.
Insbesondere sind auch die beispielsweise nach der RoELENschen Oxo-Synthese erhältlichen
Oxo-Alkohole bzw. deren Derivate entsprechend einsetzbar.
[0018] Wann immer im Folgenden Erdalkalimetalle als Gegenionen für einwertige Anionen genannt
sind, so bedeutet das, dass das Erdalkalimetall natürlich nur in der halben - zum
Ladungsausgleich ausreichenden - Stoffmenge wie das Anion vorliegt.
[0019] Die Mittel der vorliegenden Erfindung enthalten mindestens ein Enzym, vorzugsweise
in Form einer Enzymzubereitung oder Enzymzusammensetzung, die ein oder mehrere Enzyme
enthalten kann. Geeignete Enzyme umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Proteasen,
Amylasen, Lipasen, Hemicellulasen, Cellulasen, Perhydrolasen oder Oxidoreduktasen,
sowie vorzugsweise deren Gemische. Diese Enzyme sind im Prinzip natürlichen Ursprungs;
ausgehend von den natürlichen Molekülen stehen für den Einsatz in Reinigungsmitteln
verbesserte Varianten zur Verfügung, die entsprechend bevorzugt eingesetzt werden.
Erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthalten Enzyme vorzugsweise in Gesamtmengen von
1 x 10
-6 bis 5 Gew.-% bezogen auf aktives Protein. Die Proteinkonzentration kann mit Hilfe
bekannter Methoden, zum Beispiel dem BCA-Verfahren oder dem Biuret-Verfahren bestimmt
werden.
[0020] Proteasen gehören zu den technisch bedeutendsten Enzymen überhaupt. Für Wasch- und
Reinigungsmittel sind sie die am längsten etablierten und in praktisch allen modernen,
leistungsfähigen Wasch- und Reinigungsmitteln enthaltenen Enzyme. Sie bewirken den
Abbau proteinhaltiger Anschmutzungen auf dem Reinigungsgut. Hierunter sind wiederum
Proteasen vom Subtilisin-Typ (Subtilasen, Subtilopeptidasen, EC 3.4.21.62) besonders
wichtig, welche aufgrund der katalytisch wirksamen Aminosäuren Serin-Proteasen sind.
Sie wirken als unspezifische Endopeptidasen und hydrolysieren beliebige Säureamidbindungen,
die im Inneren von Peptiden oder Proteinen liegen. Ihr pH-Optimum liegt meist im deutlich
alkalischen Bereich. Einen Überblick über diese Familie bietet beispielsweise der
Artikel "
Subtilases: Subtilisin-like Proteases" von R. Siezen, Seite 75-95 in "
Subtilisin enzymes", herausgegeben von R. Bott und C. Betzel, New York, 1996. Subtilasen werden natürlicherweise von Mikroorganismen gebildet. Hierunter sind
insbesondere die von Bacillus-Spezies gebildeten und sezernierten Subtilisine als
bedeutendste Gruppe innerhalb der Subtilasen zu erwähnen.
[0021] Beispiele für die in Wasch- und Reinigungsmitteln bevorzugt eingesetzten Proteasen
vom Subtilisin-Typ sind die Subtilisine BPN' und Carlsberg, die Protease PB92, die
Subtilisine 147 und 309, die Protease aus Bacillus lentus, insbesondere aus Bacillus
lentus DSM 5483, Subtilisin DY und die den Subtilasen, nicht mehr jedoch den Subtilisinen
im engeren Sinne zuzuordnenden Enzyme Thermitase, Proteinase K und die Proteasen TW3
und TW7, sowie Varianten der genannten Proteasen, die eine gegenüber der Ausgangsprotease
veränderte Aminosäuresequenz aufweisen. Proteasen werden durch aus dem Stand der Technik
bekannte Verfahren gezielt oder zufallsbasiert verändert und so beispielsweise für
den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln optimiert. Dazu gehören Punktmutagenese,
Deletions- oder Insertionsmutagenese oder Fusion mit anderen Proteinen oder Proteinteilen.
So sind für die meisten aus dem Stand der Technik bekannten Proteasen entsprechend
optimierte Varianten bekannt.
[0022] Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Amylasen sind die α-Amylasen aus Bacillus
licheniformis, aus B. amyloliquefaciens, aus B. stearothermophilus, aus Aspergillus
niger und A. oryzae sowie die für den Einsatz in Reinigungsmitteln verbesserten Weiterentwicklungen
der vorgenannten Amylasen. Des Weiteren sind für diesen Zweck die α-Amylase aus Bacillus
sp. A 7-7 (DSM 12368) und die Cyclodextrin-Glucanotransferase (CGTase) aus B. agaradherens
(DSM 9948) hervorzuheben.
[0023] Erfindungsgemäß einsetzbar sind weiterhin Lipasen oder Cutinasen, insbesondere wegen
ihrer Triglycerid-spaltenden Aktivitäten, aber auch, um aus geeigneten Vorstufen in
situ Persäuren zu erzeugen. Hierzu gehören beispielsweise die ursprünglich aus Humicola
lanuginosa (Thermomyces lanuginosus) erhältlichen, beziehungsweise weiterentwickelten
Lipasen, insbesondere solche mit dem Aminosäureaustausch D96L, T213R und/oder N233R,
besonders bevorzugt alle der Austausche D96L, T213R und N233R.
[0024] Weiterhin können Enzyme eingesetzt werden, die unter dem Begriff Hemicellulasen zusammengefasst
werden. Hierzu gehören beispielsweise Mannanasen, Xanthanlyasen, Pektinlyasen (=Pektinasen),
Pektinesterasen, Pektatlyasen, Xyloglucanasen (=Xylanasen), Pullulanasen und β-Glucanasen.
[0025] Zur Erhöhung der bleichenden Wirkung können erfindungsgemäß Oxidoreduktasen, beispielsweise
Oxidasen, Oxygenasen, Katalasen, Peroxidasen, wie Halo-, Chloro-, Bromo-, Lignin-,
Glucose- oder Mangan-peroxidasen, Dioxygenasen oder Laccasen (Phenoloxidasen, Polyphenoloxidasen)
eingesetzt werden. Vorteilhafterweise werden zusätzlich vorzugsweise organische, besonders
bevorzugt aromatische, mit den Enzymen wechselwirkende Verbindungen zugegeben, um
die Aktivität der betreffenden Oxidoreduktasen zu verstärken (Enhancer) oder um bei
stark unterschiedlichen Redoxpotentialen zwischen den oxidierenden Enzymen und den
Anschmutzungen den Elektronenfluss zu gewährleisten (Mediatoren).
[0026] In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung enthält das Mittel mindestens eine
Protease und, vorzugsweise, auch mindestens eine Amylase.
[0027] Ein Protein und/oder Enzym kann besonders während der Lagerung gegen Schädigungen
wie beispielsweise Inaktivierung, Denaturierung oder Zerfall etwa durch physikalische
Einflüsse, Oxidation oder proteolytische Spaltung geschützt werden. Bei mikrobieller
Gewinnung der Proteine und/oder Enzyme ist eine Inhibierung der Proteolyse besonders
bevorzugt, insbesondere wenn auch die Mittel Proteasen enthalten. Reinigungsmittel
können zu diesem Zweck Stabilisatoren enthalten; die Bereitstellung derartiger Mittel
stellt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
[0028] Reinigungsaktive Proteasen und Amylasen werden in der Regel nicht in Form des reinen
Proteins sondern vielmehr in Form stabilisierter, lager- und transportfähiger Zubereitungen
bereitgestellt. Zu diesen vorkonfektionierten Zubereitungen zählen beispielsweise
die durch Granulation, Extrusion oder Lyophilisierung erhaltenen festen Präparationen
oder, insbesondere bei flüssigen oder gelförmigen Mitteln, Lösungen der Enzyme, vorteilhafterweise
möglichst konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren oder weiteren Hilfsmitteln
versetzt.
[0029] Alternativ können die Enzyme sowohl für die feste als auch für die flüssige Darreichungsform
verkapselt werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung oder Extrusion der Enzymlösung
zusammen mit einem vorzugsweise natürlichen Polymer oder in Form von Kapseln, beispielsweise
solchen, bei denen die Enzyme wie in einem erstarrten Gel eingeschlossen sind oder
in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein enzymhaltiger Kern mit einer Wasser-,
Luft- und/oder Chemikalien-undurchlässigen Schutzschicht überzogen ist. In aufgelagerten
Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe, beispielsweise Stabilisatoren, Emulgatoren,
Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe aufgebracht werden. Derartige Kapseln werden nach
an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel- oder Rollgranulation oder
in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind derartige Granulate, beispielsweise
durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staubarm und aufgrund der Beschichtung lagerstabil.
[0030] Weiterhin ist es möglich, zwei oder mehrere Enzyme zusammen zu konfektionieren, so
dass ein einzelnes Granulat mehrere Enzymaktivitäten aufweist.
[0031] Wie aus der vorherigen Ausführungen ersichtlich, bildet das Enzym-Protein nur einen
Bruchteil des Gesamtgewichts üblicher Enzym-Zubereitungen. Erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzte Protease- und Amylase-Zubereitungen enthalten zwischen 0,1 und 40 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 0,2 und 30 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 20 Gew.-%
und insbesondere zwischen 0,8 und 10 Gew.-% des Enzymproteins.
[0032] Bevorzugt werden insbesondere solche Mittel, die, jeweils bezogen auf ihr Gesamtgewicht,
0,1 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 10 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 8 Gew.-%
Enzym-Zubereitungen enthalten.
[0033] Sofern nicht anders angegeben ist mit den Gewichtsangaben zu Enzymen jeweils die
Menge an aktivem Enzymprotein bezogen auf die Gesamtmasse der gesamten Zusammensetzung
gemeint. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Enzymphase mindestens 0,0001
Gew.-%, bevorzugt mindestens 0,001 Gew.-%, insbesondere mindestens 0,01 Gew.-%, besonders
bevorzugt mindestens 0,05 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 0,1 Gew.-% Protease
pro Gramm der Gesamtzusammensetzung. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält die Enzymphase mindestens 0,0001 Gew.-%, bevorzugt mindestens 0,0005 Gew.-%,
insbesondere mindestens 0,001 Gew.-% besonders bevorzugt mindestens 0,005 Gew.-%,
ganz besonders bevorzugt mindestens 0,01 Gew.-% Amylase pro Gramm der Gesamtzusammensetzung.
[0034] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die Enzymphase mindestens
0,0005 Gew.-%, insbesondere mindestens 0,001 Gew.-% besonders bevorzugt mindestens
0,005 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 0,01 Gew.-% Amylase pro Gramm der
Gesamtzusammensetzung und mindestens 0,001 Gew.-%, insbesondere mindestens 0,01 Gew.-%,
besonders bevorzugt mindestens 0,05 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 0,1
Gew.-% Protease pro Gramm der Gesamtzusammensetzung.
[0035] Die hierin beschriebenen Zusammensetzungen können auch Enzymstabilisatoren beinhalten.
Eine Gruppe von Stabilisatoren sind reversible Proteaseinhibitoren. Häufig werden
hierfür Benzamidin-Hydrochlorid, Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze oder
Ester eingesetzt, darunter vor allem Derivate mit aromatischen Gruppen, etwa ortho-,
meta- oder para-substituierte Phenylboronsäuren, insbesondere 4-Formylphenyl-Boronsäure,
beziehungsweise die Salze oder Ester der genannten Verbindungen. Auch Peptidaldehyde,
das heißt Oligopeptide mit reduziertem C-Terminus, insbesondere solche aus 2 bis 50
Monomeren, oder deren Hydrogensulfitaddukte werden zu diesem Zweck eingesetzt. Zu
den peptidischen reversiblen Proteaseinhibitoren gehören unter anderem Ovomucoid und
Leupeptin. Auch spezifische, reversible Peptid-Inhibitoren für die Protease Subtilisin
sowie Fusionsproteine aus Proteasen und spezifischen Peptid-Inhibitoren sind hierfür
geeignet.
[0036] Weitere Enzymstabilisatoren sind Aminoalkohole wie Mono-, Di-, Triethanol- und -Propanolamin
und deren Mischungen, aliphatische Carbonsäuren bis zu C
12, wie beispielsweise Bernsteinsäure, andere Dicarbonsäuren oder Salze der genannten
Säuren. Auch endgruppenverschlossene Fettsäureamidalkoxylate sind für diesen Zweck
geeignet. Weitere Enzymstabilisatoren sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik
bekannt.
[0037] Die erfindungsgemäß einsetzbaren Bleichkatalysatoren schließen ein, sind aber nicht
beschränkt auf die Gruppe der bleichverstärkenden Übergangsmetallsalze und Übergangsmetallkomplexe,
vorzugsweise der Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder -carbonylkomplexe.
Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden
sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.
[0038] Mit besonderem Vorzug werden Komplexe des Mangans in der Oxidationsstufe II, III,
IV oder IV eingesetzt, die vorzugsweise einen oder mehrere makrocyclische(n) Ligand(en)
mit den Donorfunktionen N, NR, PR, O und/oder S enthalten. Vorzugsweise werden Liganden
eingesetzt, die Stickstoff-Donorfunktionen aufweisen. Dabei ist es besonders bevorzugt,
Bleichkatalysator(en) in den erfindungsgemäßen Mitteln einzusetzen, welche als makromolekularen
Liganden 1,4,7-Trimethyl-1,4,7-triazacyclononan (Me-TACN), 1,4,7-Triazacyclononan
(TACN), 1,5,9-Trimethyl-1,5,9-triazacyclododecan (Me-TACD), 2-Methyl-1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan
(Me/Me-TACN) und/oder 2-Methyl-1,4,7-triazacyclononan (Me/TACN) enthalten. Geeignete
Mangankomplexe sind beispielsweise [Mn
III2(µ-O)
1(µ-OAc)
2(TACN)
2](ClO
4)
2, [Mn
IIIMn
IV(µ-O)
2(µ-OAc)
1(TACN)
2](BPh
4)
2, [Mn
IV4(µ-O)
6(TACN)
4](ClO
4)
4, [Mn
III2(µ-O)
1(µ-OAc)
2(Me-TACN)
2](ClO
4)
2, [Mn
IIIM
nIV(µ-O)
1(g-OAc)
2(Me-TACN)
2](ClO
4)
3, [Mn
IV2(µ-O)
3(Me-TACN)
2](PF
6)
2 und [Mn
IV2(µ-O)
3(Me/Me-TACN)
2](PF
6)
2 (OAc = OC(O)CH
3).
[0039] Maschinelle Geschirrspülmittel, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Bleichkatalysator
ausgewählt aus der Gruppe der bleichverstärkenden Übergangsmetallsalze und Übergangsmetallkomplexe,
vorzugsweise aus der Gruppe der Komplexe des Mangans mit 1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan
(Me-TACN) oder 1,2,4,7-tetramethyl-1,4,7-triazacyclononan (Me/Me-TACN) enthalten,
werden erfindungsgemäß bevorzugt, da durch die vorgenannten Bleichkatalysatoren insbesondere
das Reinigungsergebnis signifikant verbessert werden kann.
[0040] Die vorgenannten bleichverstärkenden Übergangsmetallkomplexe, insbesondere mit den
Zentralatomen Mn und Co werden vorzugsweise in einer Menge bis zu 1 Gew.-%, insbesondere
von 0,001 Gew.-% bis 0,1 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,01 Gew.-% bis 0,05 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittel, eingesetzt. In speziellen Fällen
kann jedoch auch mehr Bleichkatalysator eingesetzt werden.
[0041] Die erfindungsgemäß einsetzbaren Bleichmittel sind wasch- oder reinigungsaktive Substanzen.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumpercarbonat, das Natriumperborattetrahydrat
und das Natriumperboratmonohydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel
sind beispielsweise Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Weiterhin können auch Bleichmittel
aus der Gruppe der organischen Bleichmittel eingesetzt werden. Typische organische
Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie z.B. Dibenzoylperoxid. Weitere typische
organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren
und die Arylperoxysäuren genannt werden. Einsetzbar sind außerdem alle weiteren dem
Fachmann aus dem Stand der Technik bekannten anorganischen oder organischen Peroxybleichmittel.
[0042] Als Bleichmittel können auch Chlor oder Brom freisetzende Substanzen eingesetzt werden.
Unter den geeigneten Chlor oder Brom freisetzenden Materialien kommen beispielsweise
heterozyklische N-Brom- und N-Chloramide, beispielsweise Trichlorisocyanursäure, Tribromisocyanursäure,
Dibromisocyanursäure und/oder Dichlorisocyanursäure (DICA) und/oder deren Salze mit
Kationen wie Kalium und Natrium in Betracht. Hydantoinverbindungen, wie 1,3-Dichlor-5,5-dimethylhydanthoin
sind ebenfalls geeignet.
[0043] Vorzugsweise ist das Bleichmittel in einer Menge von 1-35 Gew.-% und zunehmend bevorzugt
von 2-30 Gew.-%, 3,5-25 Gew.-%, von 4-20 Gew.-% und besonders bevorzugt von 5-15 Gew.-%
in dem erfindungsgemäßen Geschirrspülmittel enthalten, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
des Geschirrspülmittels. Bevorzugte Geschirrspülmittel sind ferner dadurch gekennzeichnet,
dass das Geschirrspülmittel, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels,
2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 18 Gew.-% und insbesondere 4 bis 15 Gew.-% Natriumpercarbonat
enthält.
[0044] Besonders bevorzugte Ausführungsformen erfindungsgemäßer Geschirrspülmittel sind
dadurch gekennzeichnet, dass der Bleichkatalysator ausgewählt ist aus der Gruppe der
bleichverstärkenden Übergangsmetallsalze und Übergangsmetallkomplexe, vorzugsweise
aus der Gruppe der Komplexe des Mangans mit 1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan
(Me-TACN) oder 1,2,4,7-tetramethyl-1,4,7-triazacyclononan (Me/Me-TACN), und/oder
die Wasserstoffperoxidquelle Natriumpercarbonat, Natriumperborattetrahydrat oder Natriumperboratmonohydrat
oder eine Kombination hiervon ist. Ganz besonders bevorzugt ist der Bleichkatalysator
ein Komplex des Mangans mit 1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan (Me-TACN), insbesondere
[Mn
IV2(µ-O)
3(Me-TACN)
2](PF
6)
2, oder 1,2,4,7-tetramethyl-1,4,7-triazacyclononan (Me/Me-TACN) oder eine Mischung
davon, und die Wasserstoffperoxidquelle Natriumpercarbonat. In den genannten Kombinationen
liegen der Bleichkatalysator und die Wasserstoffperoxidquelle vorzugsweise in den
vorstehend jeweils genannten Mengen vor.
[0045] In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung enthalten die maschinellen Geschirrspülmittel
zusätzlich mindestens einen Bleichaktivator. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen,
die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise
1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte
Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Von allen dem Fachmann aus dem Stand der
Technik bekannten Bleichaktivatoren werden mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere
Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin
(DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide,
insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere
n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS) besonders bevorzugt
eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt ist TAED. Auch Kombinationen konventioneller
Bleichaktivatoren können eingesetzt werden. Diese Bleichaktivatoren werden vorzugsweise
in Mengen bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-% bis 8 Gew.-%, besonders 2 bis 8 Gew.-%
und besonders bevorzugt 2 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des
Mittels, eingesetzt. Die Bleichaktivatoren können, im Gegensatz zu dem Bleichmittel
und dem Bleichkatalysator, in der Enzymphase des Mittels formuliert sein. In verschiedenen
Ausführungsformen ist dies eine bevorzugte Ausführungsform, die dazu dient in dem
Mittel Bleichmittel und Bleichaktivator voneinander zu trennen.
[0046] Schließlich enthalten die erfindungsgemäßen Mittel mindestens einen Builder aus der
Klasse der Aminocarbonsäuren und deren Salzen. Ein besonders bevorzugter Vertreter
dieser Klasse ist Methylglycindiessigsäure (MGDA) oder Salze davon, aber auch Glutamindiessigsäure
(GLDA) oder ihre Salze oder Ethylendiamindiessigsäure oder ihre Salze (EDDS) können
eingesetzt werden. Der Gehalt an diesen Aminocarbonsäuren, insbesondere von MGDA,
bzw. ihren Salzen kann beispielsweise zwischen 5 und 35 Gew.-% bevorzugt zwischen
10 und 25 Gew.-% und insbesondere zwischen 10 und 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht des Mittels, ausmachen. Aminocarbonsäuren und ihre Salze können zusammen
mit anderen Gerüststoffen, insbesondere auch mit den phosphatfreien Gerüststoffen
eingesetzt werden, die weiter unten beschrieben werden.
[0047] Die hierin beschriebenen Mittel umfassen mindestens zwei voneinander getrennte Phasen,
nämlich mindestens eine Enzym-haltige Phase oder mindestens eine Bleiche-haltige Phase.
[0048] Eine Phase im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein räumlicher Bereich, in dem
physikalische Parameter und die chemische Zusammensetzung homogen sind. Eine Phase
unterscheidet sich von einer anderen Phase durch verschiedene Merkmale, beispielsweise
Inhaltsstoffe, physikalische Eigenschaften, äußeres Erscheinungsbild etc. Bevorzugt
können verschiedene Phasen optisch unterschieden werden. So ist für den Verbraucher
die wenigstens eine erste Phase eindeutig von der wenigstens einen zweiten Phase zu
unterschieden. Weist das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel mehr als eine
erste Phase auf, so können diese ebenfalls jeweils mit dem bloßen Auge voneinander
unterschieden werden, weil sie sich beispielsweise in der Farbgebung voneinander unterscheiden.
Gleiches gilt, wenn zwei oder mehr zweite Phasen vorliegen. Auch in diesem Fall ist
eine optische Unterscheidung der Phasen, beispielsweise auf Grund eines Farb- oder
Transparenzunterschiedes möglich. Phasen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
somit in sich abgeschlossene Bereiche, die vom Verbraucher optisch mit dem bloßen
Auge voneinander unterschieden werden können. Die einzelnen Phasen können bei der
Verwendung unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, wie beispielsweise die Geschwindigkeit,
mit der sich die Phase in Wasser löst und somit die Geschwindigkeit und die Reihenfolge
der Freisetzung der in der jeweiligen Phase enthaltenen Inhaltsstoffe.
[0049] Die Phasen sind typischerweise räumlich voneinander getrennt. Das kann in verschiedenen
Ausführungsformen derart erfolgen, dass sie, wenn eine oder beide der Phasen flüssige
Phasen sind, die flüssige Phase in einem separaten, abgeschlossenen Bereich, beispielsweise
der Kammer eines Pouches, von der anderen Phase getrennt vorliegt. Derartige Konfektionsformen
sind im Stand der Technik bekannt. Bei festen Mitteln, d.h. Mitteln in denen beide
Phasen Feststoffe sind, werden die beiden Phasen ebenfalls räumlich getrennt voneinander
konfektioniert, beispielsweise in Form eines Mehrkammer-Pouches, wobei jede der Phasen
in einer separaten Kammer vorliegt. Alternativ können die beiden Phasen im Fall von
kompaktierten Mitteln, wie beispielsweise Tabs oder Tabletten, insbesondere mehrphasigen
Tabs wie sie im Stand der Technik bekannt sind, räumlich direkt benachbart angeordnet
seien und zwar in der Art, dass die Phasen separat formuliert sind und sich kontaktieren,
aber nicht vermischen können.
[0050] Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Mittel mindestens einen weiteren Bestandteil,
insbesondere mindestens zwei weitere Bestandteile, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus weiteren Gerüststoffen, Tensiden, Polymeren, Korrosionsinhibitoren und Glaskorrosionsinhibitoren,
Desintegrationshilfsmitteln, Duftstoffen und Parfümträgern.
[0051] Nachfolgend werden mögliche Inhaltsstoffe beschrieben, welche vorteilhafterweise
in den erfindungsgemäßen maschinellen Geschirrspülmitteln eingesetzt werden können.
[0052] Vorteilhafterweise können zusätzliche Gerüststoffe eingesetzt werden. Zu den zusätzlich
einsetzbaren Gerüststoffen zählen insbesondere die Zeolithe, Silikate, Carbonate,
organische Cobuilder und - wo keine ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen
- auch die Phosphate. Vorzugsweise sind die Mittel aber phosphatfrei.
[0053] Vorzugsweise können kristalline schichtförmige Silikate der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1 · y H
2O eingesetzt werden, worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9
bis 22, vorzugsweise von 1,9 bis 4, wobei besonders bevorzugte Werte für x 2, 3 oder
4 sind, und y für eine Zahl von 0 bis 33, vorzugsweise von 0 bis 20 steht. Die kristallinen
schichtförmigen Silikate der Formel NaMSi
xO
2x+1 · y H
2O werden beispielsweise von der Firma Clariant GmbH (Deutschland) unter dem Handelsnamen
Na-SKS vertrieben. Beispiele für diese Silikate sind Na-SKS-1 (Na
2Si
22O
45 · x H
2O, Kenyait), Na-SKS-2 (Na
2Si
14O
29 · x H
2O, Magadiit), Na-SKS-3 (Na
2Si
8O
17 · x H
2O) oder Na-SKS-4 (Na
2Si
4O
9 · x H
2O, Makatit). Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders geeignet sind kristalline
Schichtsilikate der Formel NaMSi
xO
2x+1 · y H
2O, in denen x für 2 steht. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisitikate
Na
2Si
2O
5 · y H
2O sowie weiterhin vor allem Na-SKS-5 (α-Na
2Si
2O
5), Na-SKS-7 (β-Na
2Si
2O
5, Natrosilit), Na-SKS-9 (NaHSi
2O
5 · H
2O), Na-SKS-10 (NaHSi
2O
5 · 3 H
2O, Kanemit), Na-SKS-11 (t-Na
2Si
2O
5) und Na-SKS-13 (NaHSi
2O
5), insbesondere aber Na-SKS-6 (δ-Na
2Si
2O
5) bevorzugt.
[0054] Maschinelle Geschirrspülmittel enthalten vorzugsweise einen Gewichtsanteil des kristallinen
schichtförmigen Silikats der Formel NaMSi
xO
2x+1 · y H
2O von 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 bis 15 Gew.-% und insbesondere von 0,4
bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht dieser Mittel.
[0055] Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6,
welche vorzugsweise löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die
Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene
Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung
oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird
unter dem Begriff "amorph" verstanden, dass die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten
keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch
sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung,
die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen, hervorrufen.
[0056] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass diese(s) Silikat(e),
vorzugsweise Alkalisilikate, besonders bevorzugt kristalline oder amorphe Alkalidisilikate,
in den Mitteln in Mengen von 3 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 8 bis 50 Gew.-% und
insbesondere von 20 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des maschinellen
Geschirrspülmittels, enthalten sind. Die Silikate sind vorzugsweise getrennt von der
Enzymphase und, optional, auch der Bleichephase formuliert und können beispielsweise
in einer dritten Phase des Mittels enthalten sein. Beispiele für eine solche Konfektionierung
sind die bekannten festen Geschirrspülmitteltabs mit 2 Phasen und einem Kern, wobei
hier beispielsweise der Kern das Silikat enthalten kann.
[0057] Obwohl auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen möglich
ist, sind die hierin beschriebenen Mittel vorzugsweise phosphatfrei.
[0058] Die Geschirrspülmittel können als weiteren Gerüststoff insbesondere auch Phosphonate
enthalten, die erfindungsgemäß nicht unter die Phosphate subsummiert werden. Als Phosphonat-Verbindung
wird vorzugsweise ein Hydroxyalkan- und/oder Aminoalkanphosphonat eingesetzt. Unter
den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von besonderer
Bedeutung. Als Aminoalkanphosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat
(EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere Homologe
in Frage. Phosphonate sind in den Mitteln vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%,
insbesondere in Mengen von 0,5 bis 8 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
des Geschirrspülmittels, enthalten. Die Phosphonate werden vorzugsweise ebenfalls
separat von der Enzymphase formuliert, so dass die Enzymphase in verschiedenen Ausführungsformen
keine Phosphonate enthält. Die Phosphonate können beispielsweise in der Bleichephase
formuliert werden.
[0059] Weitere Gerüststoffe sind die Alkaliträger. Als Alkaliträger gelten beispielsweise
Alkalimetallhydroxide, Alkalimetallcarbonate, Alkalimetallhydrogencarbonate, Alkalimetallsesquicarbonate,
die genannten Alkalisilikate, Alkalimetasilikate, und Mischungen der vorgenannten
Stoffe, wobei im Sinne dieser Erfindung bevorzugt die Alkalicarbonate, insbesondere
Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat oder Natriumsesquicarbonat eingesetzt werden
können. Besonders bevorzugt ist ein Buildersystem enthaltend eine Mischung aus Tripolyphosphat
und Natriumcarbonat. Ebenfalls besonders bevorzugt ist ein Buildersystem enthaltend
eine Mischung aus Tripolyphosphat und Natriumcarbonat und Natriumdisilikat. Aufgrund
ihrer im Vergleich mit anderen Buildersubstanzen geringen chemischen Kompatibilität
mit den übrigen Inhaltsstoffen von maschinellen Geschirrspülmitteln, werden die optionalen
Alkalimetallhydroxide bevorzugt nur in geringen Mengen, vorzugsweise in Mengen unterhalb
10 Gew.-%, bevorzugt unterhalb 6 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 4 Gew.-% und
insbesondere unterhalb 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des maschinellen
Geschirrspülmittels, eingesetzt. Besonders bevorzugt werden Mittel, welche bezogen
auf ihr Gesamtgewicht weniger als 0,5 Gew.-% und insbesondere keine Alkalimetallhydroxide
enthalten.
[0060] Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Carbonat(en) und/oder Hydrogencarbonat(en),
vorzugsweise Alkalicarbonat(en), besonders bevorzugt Natriumcarbonat, in Mengen von
2 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 5 bis 40 Gew.-% und insbesondere von 7,5 bis 30
Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des maschinellen Geschirrspülmittels. Auch
die genannten Alkaliträger werden vorzugsweise separat von der Enzymphase konfektioniert
und können beispielsweise in der Bleichephase enthalten sein.
[0061] Als weitere organische Cobuilder sind insbesondere Polycarboxylate / Polycarbonsäuren,
Asparaginsäure, Polyacetale, Dextrine, weitere organische Cobuilder sowie Phosphonate
zu nennen. Diese Stoffklassen werden nachfolgend beschrieben.
[0062] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form der freien
Säure und/oder ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren
solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise
sind dies Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger
Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen.
Die freien Säuren besitzen neben ihrer Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft
einer Säuerungskomponente und dienen somit auch zur Einstellung eines niedrigeren
und milderen pH-Wertes der maschinellen Geschirrspülmittel. Insbesondere sind hierbei
Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige
Mischungen aus diesen zu nennen.
[0063] Als besonders vorteilhaft für die Reinigungs- und Klarspülleistung erfindungsgemäßer
Mittel hat sich der Einsatz von Citronensäure und/oder Citraten in diesen Mitteln
erwiesen. Erfindungsgemäß bevorzugt werden daher maschinelle Geschirrspülmittel, dadurch
gekennzeichnet, dass das maschinelle Geschirrspülmittel Citronensäure oder ein Salz
der Citronensäure enthält und dass der Gewichtsanteil der Citronensäure oder des Salzes
der Citronensäure vorzugsweise mehr als 5 Gew.-%, insbesondere zwischen 10 und 40
Gew.-% beträgt. Citronensäure und Citrate können auch in der Enzymphase formuliert
werden.
[0064] Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkaliionen
auszubilden, als Gerüststoffe eingesetzt werden.
[0065] Die erfindungsgemäßen Mittel können Tenside enthalten, wobei zur Gruppe der Tenside
die nichtionischen, die anionischen, die kationischen und die amphoteren Tenside gezählt
werden.
[0066] Als nichtionische Tenside können alle dem Fachmann bekannten nichtionischen Tenside
eingesetzt werden. Als nichtionische Tenside eignen sich beispielsweise Alkylglykoside
der allgemeinen Formel RO(G)
x, in der R einem primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung
methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
entspricht und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen,
vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von
Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und
10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0067] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0068] Weitere geeignete Tenside sind die als PHFA bekannten Polyhydroxyfettsäureamide.
[0069] Bevorzugt werden allerdings schwachschäumende nichtionische Tenside eingesetzt, insbesondere
alkoxylierte, vor allem ethoxylierte, schwachschäumende nichtionische Tenside. Mit
besonderem Vorzug enthalten die maschinellen Geschirrspülmittel nichtionische Tenside
aus der Gruppe der alkoxylierten Alkohole.
[0070] Eine Klasse einsetzbarer nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges nichtionisches
Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden können,
sind demnach alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte
Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
[0071] Bevorzugt einzusetzende Tenside stammen aus den Gruppen der ethoxylierten primären
Alkohole und Mischungen dieser Tenside mit strukturell komplizierter aufgebauten Tensiden
wie Polyoxypropylen/Polyoxyethylen/Polyoxypropylen ((PO/EO/PO)-Tenside). Solche (PO/EO/PO)-Niotenside
zeichnen sich durch gute Schaumkontrolle aus.
[0072] Geeignete Niotenside sind solche, welche alternierende Ethylenoxid- und Alkylenoxideinheiten
aufweisen. Unter diesen sind wiederum Tenside mit EO-AO-EO-AO-Blöcken bevorzugt, wobei
jeweils eine bis zehn EO- bzw. AO-Gruppen aneinander gebunden sind, bevor ein Block
aus den jeweils anderen Gruppen folgt. Hier sind nichtionische Tenside der allgemeinen
Formel

bevorzugt, in der R
1 für einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten
C
6-24-Alkyl- oder -Alkenylrest steht; jede Gruppe R
2 bzw. R
3 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus -CH
3, -CH
2CH
3, -CH
2CH
2-CH
3, CH(CH
3)
2 und die Indizes w, x, y, z unabhängig voneinander für ganze Zahlen von 1 bis 6 stehen.
Davon sind insbesondere nichtionische Tenside bevorzugt, die einen C
9-15-Alkylrest mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten, gefolgt von 1 bis 4 Propylenoxideinheiten,
gefolgt von 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten, gefolgt von 1 bis 4 Propylenoxideinheiten
aufweisen.
[0073] Bevorzugte nichtionische Tenside sind hierbei solche der allgemeinen Formel
R
1-CH(OH)CH
2O-(AO)
w-(A'O)
x-(A"O)
y-(A"'O)
z-R
2,
in der
- R1 für einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten
C6-24-Alkyl- oder -Alkenylrest steht;
- R2 für H oder einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen
steht;
- A, A', A" und A'" unabhängig voneinander für einen Rest aus der Gruppe -CH2CH2, -CH2CH2-CH2, -CH2-CH(CH3), -CH2-CH2-CH2-CH2, -CH2-CH(CH3)-CH2-, - CH2-CH(CH2-CH3) stehen,
- w, x, y und z für Werte zwischen 0,5 und 120 stehen, wobei x, y und/oder z auch 0
sein können.
[0074] Bevorzugt werden insbesondere solche endgruppenverschlossene, poly(oxyalkylierten)
Niotenside, die, gemäß der Formel R
1O[CH
2CH
2O]
xCH
2CH(OH)R
2, neben einem Rest R
1, welcher für lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 2 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen steht, weiterhin einen linearen oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest R
2 mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen aufweisen, wobei x für Werte zwischen 1 und 90, vorzugsweise
für Werte zwischen 10 und 80 und insbesondere für Werte zwischen 20 und 60 steht.
Insbesondere bevorzugt sind Tenside der vorstehenden Formel, in denen R
1 für C
7 bis C
13, x für eine ganze natürliche Zahl von 16 bis 28 und R
2 für C
8 bis C
12 steht.
[0075] Weiterhin bevorzugt sind Tenside der Formel R
1O[CH
2CH(CH
3)O]
x[CH
2CH
2O]
yCH
2CH(OH)R
2, in der R
1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis
18 Kohlenstoffatomen oder Mischungen hieraus steht, R
2 einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen
oder Mischungen hieraus bezeichnet und x für Werte zwischen 0,5 und 1,5 sowie y für
einen Wert von mindestens 15 steht.
[0076] Zur Gruppe dieser nichtionischen Tenside zählen beispielsweise die C
2-26 Fettalkohol-(PO)
1-(EO)
15-40-2-hydroxyalkylether, insbesondere auch die C
8-10 Fettalkohol-(PO)
1-(EO)
22-2-hydroxydecylether. Besonders bevorzugt werden weiterhin solche endgruppenverschlossenen
poly(oxyalkylierten) Niotenside der Formel R
1O[CH
2CH
2O]
x[CH
2CH(R
3)O]
yCH
2CH(OH)R
2, in der R
1 und R
2 unabhängig voneinander für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein-
bzw. mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen steht,
R
3 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus -CH
3, -CH
2CH
3, -CH
2CH
2-CH
3, -CH(CH
3)
2, vorzugsweise jedoch für -CH
3 steht, und x und y unabhängig voneinander für Werte zwischen 1 und 32 stehen, wobei
Niotenside mit R
3 = -CH
3 und Werten für x von 15 bis 32 und y von 0,5 und 1,5 ganz besonders bevorzugt sind.
[0077] Weitere bevorzugt einsetzbare Niotenside sind die endgruppenverschlossenen poly(oxyalkylierten)
Niotenside der Formel R
1O[CH
2CH(R
3)O]
x[CH
2]
kCH(OH)[CH
2]
jOR
2, in der R
1 und R
2 für lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen stehen, R
3 für H oder einen Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl, n-Butyl-, 2-Butyl- oder
2-Methyl-2-Butylrest steht, x für Werte zwischen 1 und 30, k und j für Werte zwischen
1 und 12, vorzugsweise zwischen 1 und 5 stehen. Wenn der Wert x ≥ 2 ist, kann jedes
R
3 in der oben stehenden Formel R
1O[CH
2CH(R
3)O]
x[CH
2]
kCH(OH)[CH
2]
jOR
2 unterschiedlich sein. R
1 und R
2 sind vorzugsweise lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei Reste
mit 8 bis 18 C-Atomen besonders bevorzugt sind. Für den Rest R
3 sind H, -CH
3 oder -CH
2CH
3 besonders bevorzugt. Besonders bevorzugte Werte für x liegen im Bereich von 1 bis
20, insbesondere von 6 bis 15.
[0078] Wie vorstehend beschrieben, kann jedes R
3 in der oben stehenden Formel unterschiedlich sein, falls x ≥ 2 ist. Hierdurch kann
die Alkylenoxideinheit in der eckigen Klammer variiert werden. Steht x beispielsweise
für 3, kann der Rest R
3 ausgewählt werden, um Ethylenoxid- (R
3 = H) oder Propylenoxid- (R
3 = CH
3) Einheiten zu bilden, die in jedweder Reihenfolge aneinandergefügt sein können, beispielsweise
(EO)(PO)(EO), (EO)(EO)(PO), (EO)(EO)(EO), (PO)(EO)(PO), (PO)(PO)(EO) und (PO)(PO)(PO).
Der Wert 3 für x ist hierbei beispielhaft gewählt worden und kann durchaus größer
sein, wobei die Variationsbreite mit steigenden x-Werten zunimmt und beispielsweise
eine große Anzahl (EO)-Gruppen, kombiniert mit einer geringen Anzahl (PO)-Gruppen
einschließt, oder umgekehrt.
[0079] Besonders bevorzugte endgruppenverschlossene poly(oxyalkylierte) Alkohole der oben
stehenden Formel weisen Werte von k = 1 und j = 1 auf, so dass sich die vorstehende
Formel zu R
1O[CH
2CH(R
3)O]
xCH
2CH(OH)CH
2OR
2 vereinfacht. In der letztgenannten Formel sind R
1, R
2 und R
3 wie oben definiert und x steht für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise von 1 bis 20
und insbesondere von 6 bis 18. Besonders bevorzugt sind Tenside, bei denen die Reste
R
1 und R
2 9 bis 14 C-Atome aufweisen, R
3 für H steht und x Werte von 6 bis 15 annimmt.
[0080] Als besonders wirkungsvoll haben sich schließlich die nichtionischen Tenside der
allgemeinen Formel R
1-CH(OH)CH
2O-(AO)
w-R
2 erwiesen, in der
- R1 für einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten
C6-24-Alkyl- oder -Alkenylrest steht;
- R2 für einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen
steht;
- A für einen Rest aus der Gruppe CH2CH2, CH2CH2CH2, CH2CH(CH3), vorzugsweise für CH2CH2 steht, und
- w für Werte zwischen 1 und 120, vorzugsweise 10 bis 80, insbesondere 20 bis 40 steht
[0081] Zur Gruppe dieser nichtionischen Tenside zählen beispielsweise die C
4-22 Fettalkohol-(EO)
10-80-2-hydroxyalkylether, insbesondere auch die C
8-12 Fettalkohol-(EO)
22-2-hydroxydecylether und die C
4-22 Fettalkohol-(EO)
40-80-2-hydroxyalkylether.
[0082] In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung können anstelle der oben definierten
endgruppenverschlossenen Hydroxymischether auch die entsprechenden nicht endgruppenverschlossenen
Hydroxymischether eingesetzt werden. Diese können den obigen Formeln genügen, wobei
R
2 aber Wasserstoff ist und R
1, R
3, A, A', A", A"', w, x, y und z wie oben definiert sind.
[0083] Die hierin beschriebenen Mittel, die mindestens ein nichtionisches Tensid, vorzugsweise
ein nichtionisches Tensid aus der Gruppe der Hydroxymischether, umfassen, enthalten
das Tensid in verschiedenen Ausführungsformen in einer Menge bezogen auf das Gesamtgewicht
des Mittels von mindestens 2 Gew.%, vorzugsweise mindestens 5 Gew.%. Die absolut pro
Anwendung eingesetzten Mengen können beispielsweise im Bereich von 0,5-10 g/job, vorzugsweise
im Bereich von 0,5-5 g/job liegen.
[0084] Insbesondere bevorzugt sind nichtionische Tenside, die einen Schmelzpunkt oberhalb
Raumtemperatur aufweisen. Nichtionische(s) Tensid(e) mit einem Schmelzpunkt oberhalb
von 20°C, vorzugsweise oberhalb von 25°C, besonders bevorzugt zwischen 25 und 60°C
und insbesondere zwischen 26,6 und 43,3°C, ist/sind besonders bevorzugt.
[0085] Als anionische Tenside eignen sich in den Geschirrspülmitteln alle anionischen oberflächenaktiven
Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe
wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile
Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder
Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten
sein. Geeignete anionische Tenside liegen vorzugsweise in Form der Natrium-, Kalium-
und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen
in der Alkanolgruppe vor, aber auch Zink, Mangan(II), Magnesium, Calcium oder Mischungen
hieraus können als Gegenionen dienen.
[0086] Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und
Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen
im Molekül.
[0087] An Stelle der genannten Tenside oder in Verbindung mit ihnen können auch kationische
und/oder amphotere Tenside, wie Betaine oder quartäre Ammoniumverbindungen, eingesetzt
werden. Es ist allerdings bevorzugt, dass keine kationischen und/oder amphoteren Tenside
eingesetzt werden.
[0088] Die vorstehend für die beschriebenen Tenside und weiteren Gerüststoffe angegebenen
Mengen beziehen sich üblicherweise auf die Mengen, die eingesetzt werden, wenn das
jeweilige Tensid oder der jeweilige Gerüststoffe allein eingesetzt wird, sofern nicht
explizit anders angegeben. Es ist daher selbstverständlich, dass beim Einsatz mehrerer
Tenside oder Gerüststoffe, die Mengenangaben entsprechend anzupassen sind.
[0089] Die hierin beschriebenen Mittel können ferner verschiedenen Polymere enthalten.
[0090] Erfindungsgemäß können in verschiedenen Ausführungsformen beispielsweise Homopolymere
von α,β ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren eingesetzt werden. Als ungesättigte
Carbonsäure(n) wird/werden mit besonderem Vorzug ungesättigte Carbonsäuren der Formel
R
1(R
2)C=C(R
3)COOH eingesetzt, in der R
1 bis R
3 unabhängig voneinander für -H, -CH
3, einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten Alkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
einen geradkettigen oder verzweigten, ein- oder mehrfach ungesättigten Alkenylrest
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, mit -NH
2, -OH oder -COOH substituierte Alkyl- oder Alkenylreste wie vorstehend definiert oder
für -COOH oder -COOR
4 steht, wobei R
4 ein gesättigter oder ungesättigter, geradkettigter oder verzweigter Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist.
[0091] Besonders bevorzugte ungesättigte Carbonsäuren sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure,
α-Chloroacrylsäure, α-Cyanoacrylsäure, Crotonsäure, α-Phenyl-Acrylsäure, Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure (Methylmaleinsäure), Methylenmalonsäure,
Sorbinsäure, Zimtsäure oder deren Mischungen. Ganz besonders bevorzugt ist Acrylsäure.
In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung ist das Homopolymer daher eine Polyacrylsäure.
[0092] In den Polymeren können die Carbonsäuregruppen ganz oder teilweise in neutralisierter
Form vorliegen, d.h. dass das acide Wasserstoffatom der Carbonsäuregruppe in einigen
oder allen Carbonsäuregruppen gegen Metallionen, vorzugsweise Alkalimetallionen und
insbesondere gegen Natriumionen, ausgetauscht sein kann. Der Einsatz von teil- oder
vollneutralisierten Polymeren ist erfindungsgemäß bevorzugt.
[0093] Die Molmasse der eingesetzten Homopolymere kann variiert werden, um die Eigenschaften
der Polymere dem gewünschten Verwendungszweck anzupassen. Bevorzugte Geschirrspülmittel
sind dadurch gekennzeichnet, dass die Homopolymere, insbesondere die Polyacrylsäuren,
Molmassen M
n von 1000 bis 20.000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können
aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 1100 bis
10000 g/mol, und besonders bevorzugt von 1200 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt
sein.
[0094] In verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung enthalten die Mittel
ferner mindestens ein Sulfopolymer. Die in diesem Zusammenhang verwendbaren Polymere
sind insbesondere Copolymere, die zwei, drei, vier oder mehr unterschiedliche Monomereinheiten
aufweisen können, wobei mindestens eine Monomereinheit eine Sulfonsäuregruppe trägt.
Bevorzugte Copolymere enthalten neben Sulfonsäuregruppen-haltigem(n) Monomer(en) wenigstens
ein Monomer aus der Gruppe der ungesättigten Carbonsäuren.
[0095] Als ungesättigte Carbonsäure(n) wird/werden mit besonderem Vorzug die oben beschriebenen
ungesättigten Carbonsäuren eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt ist dabei Acrylsäure.
[0096] Bei den Sulfonsäuregruppen-haltigen Monomeren sind solche der Formel
R
5(R
6)C=C(R
1)-X-SO
3H
bevorzugt, in der R
5 bis R
7 unabhängig voneinander für-H, -CH
3, einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten Alkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
einen geradkettigen oder verzweigten, ein- oder mehrfach ungesättigten Alkenylrest
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, mit-NH
2, -OH oder -COOH substituierte Alkyl- oder Alkenylreste oder für -COOH oder -COOR
4 stehen, wobei R
4 ein gesättigter oder ungesättigter, geradkettigter oder verzweigter Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist, und X für eine optional vorhandene Spacergruppe
steht, die ausgewählt ist aus -(CH
2)
n- mit n = 0 bis 4, -COO-(CH
2)
k- mit k = 1 bis 6, -C(O)-NH-C(CH
3)
2-, -C(O)-NH-C(CH
3)
2-CH
2- und -C(O)-NH-CH(CH
3)-CH
2-.
[0097] Unter diesen Monomeren bevorzugt sind solche der Formeln
H
2C=CH-X-SO
3H
H
2C=C(CH
3)-X-SO
3H
HO
3S-X-(R
6)C=C(R
7)-X-SO
3H,
in denen R
6 und R
7 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus -H, -CH
3, -CH
2CH
3,-CH
2CH
2CH
3 und -CH(CH
3)
2 und X für eine optional vorhandene Spacergruppe steht, die ausgewählt ist aus -(CH
2)
n- mit n = 0 bis 4, -COO-(CH
2)
k- mit k = 1 bis 6, -C(O)-NH-C(CH
3)
2-, -C(O)-NH-C(CH
3)
2-CH
2- und -C(O)-NH-CH(CH
3)-CH
2-.
[0098] Besonders bevorzugte Sulfonsäuregruppen-haltige Monomere sind dabei 1-Acrylamido-1-propansulfonsäure,
2-Acrylamido-2-propansulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methyl-1-propansulfonsäure, 2-Methacrylamido-2-methyl-1-propansulfonsäure,
3-Methacrylamido-2-hydroxy-propansulfonsäure, Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure,
Allyloxybenzolsulfonsäure, Methallyloxybenzolsulfonsäure, 2-Hydroxy-3-(2-propenyloxy)propansulfonsäure,
2-Methyl-2-propen1-sulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Vinylsulfonsäure, 3-Sulfopropylacrylat,
3-Sulfopropylmethacrylat, Sulfomethacrylamid, Sulfomethylmethacrylamid sowie Mischungen
der genannten Säuren oder deren wasserlösliche Salze.
[0099] Auch in den Copolymeren können die Säuregruppen ganz oder teilweise in neutralisierter
Form vorliegen, d.h. dass das acide Wasserstoffatom der Sulfon- und/oder Carbonsäuregruppe
in einigen oder allen Säuregruppen gegen Metallionen, vorzugsweise Alkalimetallionen
und insbesondere gegen Natriumionen, ausgetauscht sein kann. Der Einsatz von teil-
oder vollneutralisierten Copolymeren ist erfindungsgemäß bevorzugt.
[0100] Die Monomerenverteilung der bevorzugt eingesetzten Copolymere beträgt bei Copolymeren,
die nur Carbonsäuregruppen-haltige Monomere und Sulfonsäuregruppen-haltige Monomere
enthalten, vorzugsweise jeweils 5 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt beträgt der Anteil
des Sulfonsäuregruppen-haltigen Monomers 50 bis 90 Gew.-% und der Anteil des Carbonsäuregruppen-haltigen
Monomers 10 bis 50 Gew.-%, die Monomere sind hierbei vorzugsweise ausgewählt aus den
zuvor genannten.
[0101] In verschiedenen Ausführungsformen können die Copolymere neben den oben beschriebenen
Carbonsäuregruppen-haltigen Monomeren und Sulfonsäuregruppen-haltigen Monomeren weitere
Monomere enthalten, insbesondere ungesättigte Carbonsäureestergruppen-haltige Monomere.
In solchen Terpolymeren sind die Carbonsäureestergruppen-haltigen Monomere beispielsweise
solche der Formel R
1(R
2)C=C(R
3)COOR
4, in der R
1 bis R
3 wie oben definiert sind und R
4 ein gesättigter oder ungesättigter, geradkettigter oder verzweigter Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist.
[0102] Besonders bevorzugte ungesättigte Carbonsäureester sind Alkylester von Monocarbonsäuren
wie der Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure, α-Chloroacrylsäure, α-Cyanoacrylsäure,
Crotonsäure, α-Phenyl-Acrylsäure, Sorbinsäure, Zimtsäure oder deren Mischungen. Ganz
besonders bevorzugt sind C
1-8 Alkylester von Acrylsäure, wie Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylacrylat, Butylacrylat.
Ganz besonders bevorzugt ist Ethylacrylat.
[0103] Die Molmasse der eingesetzten Copolymere kann variiert werden, um die Eigenschaften
der Polymere dem gewünschten Verwendungszweck anzupassen. Bevorzugte Geschirrspülmittel
sind dadurch gekennzeichnet, dass die Copolymere Molmassen M
n von 2000 bis 200.000 g/mol, vorzugsweise von 4000 bis 25.000 g/mol und insbesondere
von 5000 bis 15.000 g/mol aufweisen.
[0104] Die oben beschriebenen Homopolymere und Copolymere können jeweils in Mengen von 0,5
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels
eingesetzt werden. Absolute Mengen liegen typischerweise im Bereich von 0,1 bis 2
g/job, vorzugsweise im Bereich von 0,2 bis 1,0 g/job. Das Massenverhältnis der Polymere
zueinander, d.h. Homopolymer zu Copolymer, beträgt dabei in verschiedenen Ausführungsformen
5:1 bis 1:5, vorzugsweise 2:1 bis 1:2.
[0105] Die Geschirrspülmittel können alternativ oder zusätzlich weitere Polymere enthalten.
Zur Gruppe geeigneter Polymere zählen insbesondere die reinigungsaktiven amphoteren,
zwitterionischen oder kationischen Polymere, beispielsweise die Klarspülpolymere und/oder
als Enthärter wirksame Polymere.
[0106] Bevorzugte einsetzbare amphotere Polymere stammen aus der Gruppe der Alkylacrylamid/Acrylsäure-Copolymere,
der Alkylacrylamid/Methacrylsäure-Copolymere, der Alkylacrylamid/Methylmethacrylsäure-Copolymere,
der Alkylacrylamid/Acrylsäure/Alkylaminoalkyl(meth)acrylsäure-Copolymere, der Alkylacrylamid/Methacrylsäure/Alkylaminoalkyl(meth)-acrylsäure-Copolymere,
der Alkylacrylamid/Methylmethacrylsäure/Alkylaminoalkyl(meth)acrylsäure-Copolymere,
der Alkylacrylamid/Alkymethacrylat/Alkylaminoethylmethacrylat/Alkylmethacrylat-Copolymere
sowie der Copolymere aus ungesättigten Carbonsäuren, kationisch derivatisierten ungesättigten
Carbonsäuren und gegebenenfalls weiteren ionischen oder nichtionogenen Monomeren.
[0107] Weitere einsetzbare zwitterionische Polymere stammen aus der Gruppe der Acrylamidoalkyltrialkylammoniumchlorid/Acrylsäure-Copolymere
sowie deren Alkali- und Ammoniumsalze, der Acrylamidoalkyltrialkylammoniumchlorid/Methacrylsäure-Copolymere
sowie deren Alkali- und Ammoniumsalze und der Methacroylethylbetain/Methacrylat-Copolymere.
[0108] Einsetzbare kationische Polymere stammen aus den Gruppen der quaternierten Cellulose-Derivate,
der Polysiloxane mit quaternären Gruppen, der kationischen Guar-Derivate, der polymeren
Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Acrylsäure und Methacrylsäure
und deren Estern und Amiden, der Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten
Derivaten des Dialkylaminoacrylats und -methacrylats, der Vinylpyrrolidon-Methoimidazoliniumchlorid-Copolymere,
der quaternierter Polyvinylalkohole oder der unter den INCI-Bezeichnungen Polyquaternium
2, Polyquaternium 17, Polyquaternium 18 und Polyquaternium 27 angegeben Polymere.
[0109] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegen
die vorgenannten amphoteren, zwitterionischen oder kationischen Polymere in vorkonfektionierter
Form vor. Zur Konfektionierung der Polymere eignet sich dabei u.a.
- die Verkapselung der Polymere mittels wasserlöslicher oder wasserdispergierbarer Beschichtungsmittel,
vorzugsweise mittels wasserlöslicher oder wasserdispergierbarer natürlicher oder synthetischer
Polymere;
- die Verkapselung der Polymere mittels wasserunlöslicher, schmelzbarer Beschichtungsmittel,
vorzugsweise mittels wasserunlöslicher Beschichtungsmittel aus der Gruppe der Wachse
oder Paraffine mit einem Schmelzpunkt oberhalb 30°C;
- die Cogranulation der Polymere mit inerten Trägermaterialien, vorzugsweise mit Trägermaterialien
aus der Gruppe der wasch- oder reinigungsaktiven Substanzen, besonders bevorzugt aus
der Gruppe der Builder (Gerüststoffe) oder Cobuilder.
[0110] Maschinelle Geschirrspülmittel enthalten die vorgenannten kationischen und/oder amphoteren
Polymere vorzugsweise in Mengen zwischen 0,01 und 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht des maschinellen Geschirrspülmittels. Bevorzugt werden im Rahmen der
vorliegenden Anmeldung jedoch solche maschinelle Geschirrspülmittel, bei denen der
Gewichtsanteil der kationischen und/oder amphoteren Polymere zwischen 0,01 und 8 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 0,01 und 6 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,01 und 4 Gew.-%, besonders
bevorzugt zwischen 0,01 und 2 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,01 und 1 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des maschinellen Geschirrspülmittels, beträgt.
[0111] Generell kann der pH-Wert des Geschirrspülmittels mittels üblicher pH-Regulatoren
eingestellt werden, wobei der pH-Wert abhängig von dem gewünschten Einsatzzweck gewählt
wird. In verschiedenen Ausführungsformen liegt der pH-Wert in einem Bereich von 5,5
bis 11, vorzugsweise 5,5 bis 10,5, noch bevorzugter 7 bis 10,5, insbesondere größer
7, vor allem im Bereich 8 bis 10. Als pH-Stellmittel dienen Säuren und/oder Alkalien,
vorzugsweise Alkalien. Geeignete Säuren sind insbesondere organische Säuren wie die
Essigsäure, Zitronensäure, Glycolsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure,
Weinsäure und Gluconsäure oder auch Amidosulfonsäure. Daneben können aber auch die
Mineralsäuren Salzsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure bzw. deren Mischungen eingesetzt
werden. Geeignete Basen stammen aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide
und -carbonate, insbesondere der Alkalimetallhydroxide, von denen Kaliumhydroxid und
vor allem Natriumhydroxid bevorzugt ist. Besonders bevorzugt ist allerdings flüchtiges
Alkali, beispielsweise in Form von Ammoniak und/oder Alkanolaminen, die bis zu 9 C-Atome
im Molekül enthalten können. Das Alkanolamin ist hierbei vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Mono-, Di-, Triethanol- und -Propanolamin und deren Mischungen.
[0112] Zur Einstellung und/oder Stabilisierung des pH-Werts kann das erfindungsgemäße Mittel
auch ein oder mehrere Puffersubstanzen (INCI Buffering Agents) enthalten, üblicherweise
in Mengen von 0,001 bis 5 Gew.-%. Bevorzugt sind Puffersubstanzen, die zugleich Komplexbildner
oder sogar Chelatbildner (Chelatoren, INCI Chelating Agents) sind. Besonders bevorzugte
Puffersubstanzen sind die Citronensäure bzw. die Citrate, insbesondere die Natrium-
und Kaliumcitrate, beispielsweise Trinatriumcitrat·2H
2O und Trikaliumcitrat·H
2O.
[0113] Glaskorrosionsinhibitoren verhindern das Auftreten von Trübungen, Schlieren und Kratzern
aber auch das Irisieren der Glasoberfläche von maschinell gereinigten Gläsern. Bevorzugte
Glaskorrosionsinhibitoren stammen aus der Gruppe der Magnesium- und Zinksalze sowie
der Magnesium- und Zinkkomplexe. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung beträgt der
Gehalt an Zinksalz in maschinellen Geschirrspülmitteln vorzugsweise zwischen 0,1 bis
5 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,2 bis 4 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,4 bis 3
Gew.-%, bzw. der Gehalt an Zink in oxidierter Form (berechnet als Zn
2+) zwischen 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,02 bis 0,5 Gew.-% und insbesondere
zwischen 0,04 bis 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Glaskorrosionsinhibitor-haltigen
Mittels. Zusätzlich oder alternativ zu den o.g. Salzen (insbesondere den Zinksalzen)
können Polyethylenimine, wie sie beispielsweise unter dem Namen Lupasol® (BASF) erhältlich
sind, vorzugsweise in einer Menge von 0 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 2 Gew.-%,
als Glaskorrosionsinhibitoren eingesetzt werden.
[0114] Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können im Rahmen der vorliegenden Erfindung einzelne
Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether,
Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Bevorzugt werden
jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende
Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten,
wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pinien-, Citrus-, Jasmin-,
Patchouli-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl.
[0115] Weiterhin können Konservierungsmittel in den Mitteln enthalten sein. Geeignet sind
beispielsweise Konservierungsmittel aus den Gruppen der Alkohole, Aldehyde, antimikrobiellen
Säuren und/oder deren Salze, Carbonsäureester, Säureamide, Phenole, Phenolderivate,
Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate, Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie
-Formale, Benzamidine, Isothiazole und deren Derivate wie Isothiazoline und Isothiazolinone,
Phthalimidderivate, Pyridinderivate, antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen,
Guanidine, antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan,
lodo-2-propynyl-butyl-carbamat, Iod, lodophore und Peroxide. Bevorzugte antimikrobielle
Wirkstoffe werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethanol, n-Propanol,
i-Propanol, 1,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Undecylensäure,
Zitronensäure, Milchsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Thymol, 2-Benzyl-4-chlorphenol,
2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether,
N-(4-Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff, N,N'-(1,10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydrochlorid,
N,N'-Bis-(4-Chlorphenyl)-3,12-diimino-2,4,11,13-tetraazatetradecandiimidamid, antimikrobielle
quaternäre oberflächenaktive Verbindungen, Guanidine. Besonders bevorzugte Konservierungsmittel
sind jedoch ausgewählt aus der Gruppe umfassend Salicylsäure, quaternäre Tenside,
insbesondere Benzalkoniumchlorid und Isothiazole und deren Derivate wie Isothiazoline
und Isothiazolinone.
[0116] Generell kann die Konfektionierung hierin beschriebener maschineller Geschirrspülmittel
in unterschiedlicher Weise erfolgen. Die Mittel können in fester oder flüssiger sowie
als Kombination fester und flüssiger Angebotsformen vorliegen. Als feste Angebotsformen
eignen sich insbesondere Pulver, Granulate, Extrudate, Kompaktate, insbesondere Tabletten.
Die flüssigen Angebotsformen auf Basis von Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln
können verdickt, in Form von Gelen vorliegen. Die Mittel werden in Form mehrphasiger
Produkte konfektioniert. Die einzelnen Phasen solcher mehrphasiger Mittel können gleiche
oder unterschiedliche Aggregatzustände aufweisen.
[0117] Die Geschirrspülmittel können als Formkörper vorliegen. Um den Zerfall solcher vorgefertigter
Formkörper zu erleichtern, ist es möglich, Desintegrationshilfsmittel, so genannte
Tablettensprengmittel, in diese Mittel einzuarbeiten, um die Zerfallszeiten zu verkürzen.
Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden Hilfsstoffe verstanden,
die für den raschen Zerfall von Tabletten in Wasser oder anderen Medien und für die
zügige Freisetzung der Wirkstoffe sorgen. Bevorzugt können Desintegrationshilfsmittel
in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis
6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des desintegrationshilfsmittelhaltigen
Mittels, eingesetzt werden.
[0118] Die hierin beschriebenen maschinellen Geschirrspülmittel werden vorzugsweise zu Dosiereinheiten
vorkonfektioniert. Diese Dosiereinheiten sind dann ebenfalls als mehrphasige Produkte
konfektioniert und umfassen vorzugsweise die für einen Reinigungsgang notwendige Menge
an reinigungsaktiven Substanzen. Bevorzugte Dosiereinheiten weisen ein Gewicht zwischen
12 und 30 g, bevorzugt zwischen 14 und 26 g und insbesondere zwischen 15 und 22 g
auf. Das Volumen der vorgenannten Dosiereinheiten sowie deren Raumform sind mit besonderem
Vorzug so gewählt, dass eine Dosierbarkeit der vorkonfektionierten Einheiten über
die Dosierkammer einer Geschirrspülmaschine gewährleistet ist. Das Volumen der Dosiereinheit
beträgt daher bevorzugt zwischen 10 und 35 ml, vorzugsweise zwischen 12 und 30 ml.
[0119] Die maschinellen Geschirrspülmittel, insbesondere die vorgefertigten Dosiereinheiten
weisen mit besonderem Vorzug eine wasserlösliche Umhüllung auf.
[0120] Die wasserlösliche Umhüllung wird vorzugsweise aus einem wasserlöslichen Folienmaterial,
welches ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Polymeren oder Polymergemischen,
gebildet. Die Umhüllung kann aus einer oder aus zwei oder mehr Lagen aus dem wasserlöslichen
Folienmaterial gebildet werden. Das wasserlösliche Folienmaterial der ersten Lage
und der weiteren Lagen, falls vorhanden, kann gleich oder unterschiedlich sein. Besonders
bevorzugt sind Folien, die beispielsweise zu Verpackungen wie Schläuchen oder Kissen
verklebt und/oder versiegelt werden können, nachdem sie mit einem Mittel befüllt wurden.
[0121] Die wasserlösliche Verpackung kann eine oder mehr Kammern aufweisen. Das Mittel kann
in einer oder mehreren Kammern, falls vorhanden, der wasserlöslichen Umhüllung enthalten
sein. Die Menge an Mittel entspricht vorzugsweise der vollen oder halben Dosis, die
für einen Spülgang benötigt wird.
[0122] Es ist bevorzugt, dass die wasserlösliche Umhüllung Polyvinylalkohol oder ein Polyvinylalkoholcopolymer
enthält. Wasserlösliche Umhüllungen, die Polyvinylalkohol oder ein Polyvinylalkoholcopolymer
enthalten, weisen eine gute Stabilität bei einer ausreichend hohen Wasserlöslichkeit,
insbesondere Kaltwasserlöslichkeit, auf.
[0123] Geeignete wasserlösliche Folien zur Herstellung der wasserlöslichen Umhüllung basieren
bevorzugt auf einem Polyvinylalkohol oder einem Polyvinylalkoholcopolymer, dessen
Molekulargewicht im Bereich von 5.000 bis 1.000.000 gmol
-1, vorzugsweise von 20.000 bis 500.000 gmol
-1, besonders bevorzugt von 30.000 bis 100.000 gmol
-1 und insbesondere von 40.000 bis 80.000 gmol
-1 liegt.
[0124] Die Herstellung von Polyvinylalkohol geschieht üblicherweise durch Hydrolyse von
Polyvinylacetat, da der direkte Syntheseweg nicht möglich ist. Ähnliches gilt für
Polyvinylalkoholcopolymere, die aus entsprechend aus Polyvinylacetatcopolymeren hergestellt
werden. Bevorzugt ist, wenn wenigstens eine Lage der wasserlöslichen Umhüllung einen
Polyvinylalkohol umfasst, dessen Hydrolysegrad 70 bis 100 Mol-%, vorzugsweise 80 bis
90 Mol-%, besonders bevorzugt 81 bis 89 Mol-% und insbesondere 82 bis 88 Mol-% ausmacht.
[0125] Einem zur Herstellung der wasserlöslichen Umhüllung geeignetem Polyvinylalkohol-enthaltendem
Folienmaterial kann zusätzlich ein Polymer ausgewählt aus der Gruppe umfassend (Meth)Acrylsäure-haltige
(Co)Polymere, Polyacrylamide, Oxazolin-Polymere, Polystyrolsulfonate, Polyurethane,
Polyester, Polyether, Polymilchsäure oder Mischungen der vorstehenden Polymere zugesetzt
sein. Ein bevorzugtes zusätzliches Polymer sind Polymilchsäuren.
[0126] Bevorzugte Polyvinylalkoholcopolymere umfassen neben Vinylalkohol Dicarbonsäuren
als weitere Monomere. Geeignete Dicarbonsäuren sind Itaconsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure
und Mischungen daraus, wobei Itaconsäure bevorzugt ist.
[0127] Ebenfalls bevorzugte Polyvinylalkoholcopolymere umfassen neben Vinylalkohol eine
ethylenisch ungesättige Carbonsäure, deren Salz oder deren Ester. Besonders bevorzugt
enthalten solche Polyvinylalkoholcopolymere neben Vinylalkohol Acrylsäure, Methacrylsäure,
Acrylsäureester, Methacrylsäureester oder Mischungen daraus.
[0128] Es kann bevorzugt sein, dass das Folienmaterial weitere Zusatzstoffe enthält. Das
Folienmaterial kann beispielsweise Weichmacher wie Dipropylenglycol, Ethylenglycol,
Diethylenglycol, Propylenglycol, Glycerin, Sorbitol, Mannitol oder Mischungen daraus
enthalten. Weitere Zusatzstoffe umfassen beispielsweise Freisetzungshilfen, Füllmittel,
Vernetzungsmittel, Tenside, Antioxidationsmittel, UV-Absorber, Antiblockmittel, Antiklebemittel
oder Mischungen daraus.
[0129] Geeignete wasserlösliche Folien zum Einsatz in den wasserlöslichen Umhüllungen der
wasserlöslichen Verpackungen gemäß der Erfindung sind Folien, die von der Firma MonoSol
LLC beispielsweise unter der Bezeichnung M8630, C8400 oder M8900 vertrieben werden.
Andere geeignete Folien umfassen Folien mit der Bezeichnung Solublon® PT, Solublon®
GA, Solublon® KC oder Solublon® KL von der Aicello Chemical Europe GmbH oder die Folien
VF-HP von Kuraray.
[0130] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das mehrphasige Geschirrspülmittel von
einer wasserlöslichen Folie eng umhüllt
Die wasserlösliche Folie, welche bei der engen Umhüllung bevorzugt eingesetzt wird,
umfasst besonders bevorzugt Polyvinylalkohol, wie oben beschrieben, wobei als Ausgangsdicke
vorzugsweise eine Dicke von 10 µm bis 100 µm, insbesondere von 12 µm bis 60 µm, besonders
bevorzugt von 15 µm bis 50 µm, vor allem von 20 µm bis 40 µm, insbesondere von 22
µm bis 35 µm verwendet wird.
[0131] Im Falle einer engen Umhüllung, ist jeweils eine Einmalportion des Wasch- oder Reinigungsmittels
umhüllt. Für die erfindungsgemäßen umhüllten Wasch- oder Reinigungsmitteleinmalportion
ist es wichtig, dass die Umhüllung an jeder Stelle der Tabletten dicht an deren Oberfläche
anliegt. Idealerweise steht die Umhüllung sogar unter Spannung, was jedoch nicht zwingend
erforderlich ist. Dieses dichte Anliegen der Umhüllung ist förderlich für den Zerfall:
Beim ersten Kontakt mit Wasser wird die Umhüllung an irgendeiner Stelle eine geringe
Menge Wasser durchlassen, wobei sie sich zunächst überhaupt nicht zu lösen braucht.
An dieser Stelle beginnt das in der Tablette enthaltene Sprengmittel zu quellen. Dies
führt dazu, dass die Umhüllung nun infolge der Volumenzunahme der Tablette schlagartig
aufreißt und die Tablette freigibt. Bei einer nicht eng anliegenden Umhüllung funktioniert
der hier beschrieben Mechanismus nicht, da die Tablette quellen kann, ohne dass die
Umhüllung dadurch gesprengt würde. Dabei ist der Einsatz eines quellbaren Desintegrationsmittels
einem gasentwickelnden System überlegen, da dessen sprengende Wirkung in jedem Fall
zu einem Aufreißen der Umhüllung führt. Bei einem gasentwickelnden System kann die
Sprengwirkung durch Entweichen des Gases aus einer Leckstelle der Umhüllung "verpuffen".
[0132] Erfindungsgemäße bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmitteleinmalportionen sind dadurch
gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Einmalportion und wasserlöslicher Umhüllung
über die gesamte Fläche 0,1 bis 1000 µm, vorzugsweise 0,5 bis 500 µm, besonders bevorzugt
1 bis 250 µm und insbesondere 2,5 bis 100 µm, beträgt.
[0133] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Folienumhüllung zunächst lose um eine
Wasch- oder Reinigungsmitteleinmalportion gelegt und verschweißt und dann auf diese
aufgeschrumpft, so dass ein enger Kontakt zwischen der Folienverpackung und dem Reinigungsmittelkonzentrat
gegeben ist. Demzufolge sind erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmitteleinmalportionen
dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung eine auf diese aufgeschrumpfte Folienverpackung
ist.
[0134] Beispielsweise kann diese Umhüllung erfolgen, indem eine wasserlösliche Unterfolie
auf eine Transportkette oder ein Form(en)werkzeug aufgelegt wird, dann eine oder mehrerer
Wasch- oder Reinigungsmittelportion(en) auf die Unterfolie aufgelegt werden; anschließend
eine wasserlösliche Oberfolie auf die Wasch- oder Reinigungsmittelportion(en) auf
der Unterfolie aufgelegt und diese dann auf der Unterfolie unter Einschluss der Wasch-
oder Reinigungsmittelportion(en) fixiert wird,
[0135] Alternativ kann dieser Schritt auch durch eine einsträngige Folie erfolgen, die dann
als Schlauch um die Einmalportionen gelegt wird. Anschließend erfolgt ein Versiegeln
und optionales Schneiden der Folien. Anschließend kann dann das Aufschrumpfen der
Folie durch die Verwendung von Heißluft oder Infrarot-Strahlung, optional mit Andrücken,
erfolgen.
[0136] Solche wasserlöslichen Umhüllungen sind auch in den Patentanmeldungen
WO 2004/031338 A sowie
WO 2003/099985 A, auf deren Offenbarung hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird, bereits beschrieben.
[0137] Beispielhafte Formulierungen der erfindungsgemäßen Mittel schließen insbesondere
auch phosphatfreie Geschirrspülmittel ein. Eine beispielhafte Rezeptur, in der die
hierin beschriebenen Polymere in den angegebenen Mengen als zusätzlicher Bestandteil
eingesetzt werden können, ist die folgende:
Phosphatfreie, feste Geschirrspülmittelformulierung (Tab):
Rohstoff |
Menge (Gew.-%) |
Na-Citrat |
15,00-20,00 |
Phosphonat (z.B. HEDP) |
2,50-7,50 |
MGDA |
0,00-25,00 |
Silikat (Na-Disilikat) |
5,00-35,00 |
Soda |
12,50-25,00 |
Na-Percarbonat |
10,00-15,00 |
Bleichkatalysator (Mn-basiert) |
0,02-0,50 |
TAED |
2,00-3,00 |
Niotensid |
2,50-10,00 |
Polycarboxylat |
5,00-10,00 |
Kationisches Copolymer |
0,25-0,75 |
PVP (quervernetzt) |
0,00-1,50 |
Protease |
1,50-5,00 |
Amylase |
0,50-3,00 |
Benzotriazol (Silberschutz) |
0,00-0,50 |
Parfüm |
0,05-0,15 |
Farbstofflösung |
0,00-1,00 |
Zn-Acetat wasserfrei |
0,10-0,30 |
Na-Sulfat |
0,00-25,00 |
Wasser |
0,00-1,50 |
pH-Stellmittel (Citronensäure) |
1,00-1,50 |
Prozesshilfsmittel |
0,00-5,00 |
[0138] Die entsprechende Verwendung der erfindungsgemäßen maschinellen Geschirrspülmittel
ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Ebenso betrifft die Erfindung ein Geschirrspülverfahren,
insbesondere maschinelles Geschirrspülverfahren, bei welchem ein Geschirrspülmittel
gemäß der Erfindung eingesetzt wird. Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher
weiterhin ein Verfahren zur Reinigung von Geschirr in einer Geschirrspülmaschine,
bei welchem das erfindungsgemäße Mittel während des Durchlaufens eines Geschirrspülprogramms
vor Beginn des Hauptspülgangs oder im Verlaufe des Hauptspülgangs in den Innenraum
einer Geschirrspülmaschine eindosiert wird. Die Eindosierung bzw. der Eintrag des
erfindungsgemäßen Mittels in den Innenraum der Geschirrspülmaschine kann manuell erfolgen,
vorzugsweise wird das Mittel jedoch mittels der Dosierkammer in den Innenraum der
Geschirrspülmaschine dosiert.
[0139] Die im Kontext mit den erfindungsgemäßen Mitteln beschriebenen Ausführungsformen
sind ohne Weiteres auch auf die erfindungsgemäßen Verfahren und Verwendungen übertragbar
und umgekehrt.
Beispiele
Beispiel 1: Reinigungsleistung
[0140]
Tabelle 1: Zusammensetzung des maschinellen Geschirrspülmittels (Angaben in Gew.-%
jeweils bezogen auf das gesamte Reinigungsmittel)
Rohstoffe |
E1 |
V1 |
|
% |
% |
Bleichephase |
|
|
Na-Citrat |
3,5 |
3,5 |
HEDP |
4,5 |
4,5 |
MGDA |
12 |
- |
Soda |
15,75 |
15,75 |
Na-Percarbonat |
14,5 |
14,5 |
Bleichkatalysator |
0,03 |
0,03 |
Niotenside |
5,1 |
5,1 |
Sulfopolymer |
5 |
5 |
Acrylat-Homopolymer |
0,5 |
0,5 |
Farbstoffe |
0,35 |
0,35 |
|
|
|
Enzymphase |
|
|
Na-Citrat |
11 |
11 |
MGDA |
- |
12 |
TAED |
3 |
3 |
Niotenside |
1,5 |
1,5 |
Sulfopolymer |
2,5 |
2,5 |
PEG 4000 |
1 |
1 |
Enzyme (tq, Proteasen und Amylasen) |
6 |
6 |
Farbstoffe, Parfüm |
0,6 |
0,6 |
Zn-Acetat |
0,2 |
0,2 |
3. Phase |
|
|
Na-Citrat |
1,5 |
1,5 |
HEDP |
1,5 |
1,5 |
MGDA |
2 |
2 |
Silikat |
4 |
4 |
Soda |
2,3 |
2,3 |
Niotensid |
0,2 |
0,2 |
Sulfopolymer |
1 |
1 |
Farbstoffe |
0,2 |
0,2 |
Wasser |
Ad 100 |
Ad 100 |
[0141] Die Reinigungsleistung wurde in Miele GSL Geschirrspülmaschinen im 45°C Programm
bestimmt. Wasserhärte 21 °dH. Dazu wurden 20g der obigen Rezepturen (Tab) verwendet.
Nach Beendigung des Spülzyklus wurde das Geschirr visuell abgemustert anhand einer
Skala von 1-10. Je höher der Wert, desto besser die Reinigungsleistung. Man erkennt,
dass die erfindungsgemäße Rezeptur E1, die MGDA in der Bleichephase enthält, gegenüber
der Vergleichsrezeptur V1, die MGDA in der Enzymphase enthält, eine bessere Reinigungsleistung
an enzymsensitiven Anschmutzungen, wie Hackfleisch, zeigt (Tabelle 2).
Tabelle 2: Reinigungsleistung
ADW Produkt (frisch) |
Hackfleisch |
E1 |
6,3 |
V1 |
5,9 |
ADW Produkt Nach 1 Woche Lagerung bei 40 °C |
|
E1 |
6,6 |
V1 |
5,9 |