(19)
(11) EP 3 416 605 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
08.07.2020  Patentblatt  2020/28

(21) Anmeldenummer: 17718808.3

(22) Anmeldetag:  15.02.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61H 1/02(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE2017/100116
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2017/140302 (24.08.2017 Gazette  2017/34)

(54)

THERAPIEGERÄT

THERAPY DEVICE

APPAREIL DE THÉRAPIE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 15.02.2016 DE 202016000943 U
15.02.2016 DE 202016000944 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
26.12.2018  Patentblatt  2018/52

(73) Patentinhaber: Lime Medical GmbH
55116 Mainz (DE)

(72) Erfinder:
  • LINDEMANN, Pascal
    55122 Mainz (DE)

(74) Vertreter: Heilein, Ernst - Peter 
Patentanwalt Robert-Bosch-Straße 22
85716 Unterschleißheim
85716 Unterschleißheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
JP-A- 2002 345 861
JP-A- 2011 115 248
JP-A- 2007 313 093
US-A1- 2010 305 717
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Therapiegerät zur Durchführung einer kontinuierlichen, passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung der Finger und des Daumens der Hand eines Patienten, umfassend: eine oder mehrere solcher Finger-Bewegungsschienen, welche eine kontinuierliche, passive und/oder aktiv-assistierte Bewegung gewählter Finger der Hand eines Patienten durchführen; und eine Halterung, die eine, vorzugsweise den Unterarm und/oder das Handgelenk überdeckende, Oberschale aufweist, mit der eine oder mehrere Finger-Bewegungsschienen für jeden gewählten Finger verbunden sind, die jeweils mit einer Steuereinrichtung in Steuerverbindung stehen.

    [0002] Solche Therapiegeräte sind bereits in verschiedenen Ausführungen als Handgelenk-Bewegungsschiene oder als Finger-Bewegungsschiene bekannt geworden. Sie dienen beispielsweise nach Operationen im Handbereich zur kontinuierlichen passiven und/oder aktiv-assistierten Gelenkmobilisation.

    [0003] Als Finger-Bewegungsschiene ist beispielsweise aus der EP 1 262 159 A2 ein Therapiegerät bekannt, mit dem Beuge- und Streckbewegungen der Finger durchführbar sind, und das eine Halterung für einen handrückenseitig angeordneten Bewegungsantrieb aufweist, an dem einseitig oder beidseitig Schwenkhebel angebracht sind. Diese sind am antriebsfernen Ende an einen Querbügel angeschlossen, der außenhandseitig beabstandet zu oder auf oder unter den Fingern positioniert ist. An den Querbügel lassen sich Fingerbefestigungselemente unterschiedlicher Ausführung in Anpassung an die unterschiedlichen Fingerlängen montieren.

    [0004] Solche Halterungen sind zwar bereits in verschiedenen Ausführungen für Finger-Bewegungsschienen bekannt, auf ihnen wird allerdings je nur eine Finger-Bewegungsschiene montiert, welche die Bewegungsübung mit mehreren Fingern gleichzeitig durchführen kann. Derartige Finger-Bewegungsschienen samt Halterungen haben zum Nachteil, dass diese nicht so präzise an den anatomischen Aufbau der einzelnen Finger angepasst und daher in ihrem Behandlungsumfang eingeschränkt sind.

    [0005] Aus der US 5 697 892 A ist ein weiteres Gerät zur kontinuierlichen passiven Bewegung der Hand bekannt, mit dem Beuge- und Streckbewegungen der Finger durchführbar sind. Nachteilig hieran zunächst ist, dass durch eine auf den Fingern aufliegende mechanische Bewegungskinematik die Fingerbewegung eingeschränkt wird. Darüber hinaus können die Finger nicht einzeln und unabhängig voneinander therapiert werden.

    [0006] Auch aus der US 2010/305717 A1, der JP 2002 345861 A sowie der JP 2007 313 093 A sind Varianten einer Finger-Bewegungsschiene zur assistierten Bewegung eines menschlichen Fingers mit einer auf den Fingern aufliegenden mechanischen Bewegungskinematik und den sich daraus ergebenden Problemen der Fingerbewegungseinschränkung bekannt geworden.

    [0007] Zur Vermeidung dessen ist aus der EP 2 549 971 B1 eine Hand-Rehabilitationseinrichtung bekannt geworden, welche sich durch eine flexible Stäbe für ein passives und unterstütztaktives gleichzeitiges und/oder selektives Krümmen/Strecken der fünf Finger gemäß einer vollständigen Krümmungsbewegung oder Greifen von Objekten und/oder Simulation täglicher Lebensaktivitäten mit Übungen, Abfolgen und/ oder Kombinationen von Bewegungen, die frei durch den Benutzer wählbar sind, Elementen für das Gleiten und Stützen der flexiblen Stäbe während des Krümmens/Streckens der Finger auszeichnet.

    [0008] Die JP 2011 115 248 A offenbart ein Therapiegerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

    [0009] US 2014/0288664 A1 schließlich offenbart eine Fingerbewegungsunterstützungsvorrichtung, welche mittels Sensortechnik die Intention des Benutzers bezüglich einer gewünschten Fingerbewegung ("Beugen oder Strecken") ermittelt und diese Bewegung dann mit Hilfe von an jedem Fingerglied angeordneten piezoelektrischen Antrieben unterstützt.

    [0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Therapiegerät zur Durchführung einer kontinuierlichen, passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung der Finger und des Daumens der Hand eines Patienten bereitzustellen, insbesondere ohne die Bewegung des Fingers durch Auflage mechanischer Teile auf den Finger zu behindern.

    [0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ferner, die Durchführung von Bewegungsübungen mit je nur einem Finger zuzulassen.

    [0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es darüber hinaus, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Therapiegerät zu schaffen, welches für jeden Finger eine eigene, individuelle Finger-Bewegungsschiene mit Bewegungskinematiken aufweist. Dadurch werden die Bewegungen an jeden Finger individuell anpassbar, was die Erfolgschancen einer Behandlung erhöht.

    [0013] Diese Aufgaben werden durch ein Therapiegerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0014] Ein erfindungsgemäßes Therapiegerät zur Durchführung einer kontinuierlichen, passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung der Finger und des Daumens der Hand eines Patienten, umfasst die Finger-Bewegungsschienen, welche jeweils aus mechanischen Komponenten, welche zumindest Bewegungskinematiken umfassen, zur Bewegung des Fingers und einem Bewegungsantrieb bestehen, zur passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung des jeweiligen Fingers auf der Oberschale justierbar und arretierbar angebracht sind; wobei mit der Oberschale Bewegungskinematiken einer Finger-Bewegungsschiene für jeden gewählten Finger verbunden sind, die jeweils einen mit einer Steuereinrichtung in Steuerverbindung stehenden Bewegungsantrieb aufweist. Indem erfindungsgemäß ermöglicht ist, auf einer Oberschale für jeden Finger eine eigene Finger-Bewegungsschiene justierbar und arretierbar anzubringen, kann diese vorteilhaft jeweils in der Position und an die Größe des zu behandelnden Fingers eingestellt werden. So muss nicht für jeden Patienten eine neue Oberschale entwickelt und produziert werden, was einen ökonomischen Vorteil mit sich bringt.

    [0015] Ein erfindungsgemäßes Therapiegerät umfasst ferner die Bewegungskinematiken der Finger-Bewegungsschiene, welche einen Schlitten, der sich in einer um das Fingergrundgelenk angeordneten Schiene bewegt, und zumindest einen Schwenkhebel aufweisen; wobei zur passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung der gewählten Finger seitlich neben dem jeweiligen Finger angeordnet sind; wobei ein jeder Bewegungsantrieb einen Schlitten und zumindest einen Schwenkhebel über wenigstens eine Hebelmechanik der Bewegungskinematiken motorisch antreibt. Dies erlaubt vorteilhaft, für jeden gewählten Finger eine eigene Finger-Bewegungsschiene mit Bewegungskinematiken zur Verfügung zu stellen, die seitlich des zu behandelnden Fingers angeordnet dem jeweils gewählten Finger eine behinderungsfreie Beuge und/oder Streckbewegung gestattet.

    [0016] Ein derartiges Therapiegerät kann einen einzelnen Finger und/oder eine Gruppe von Fingern der Hand sequentiell und/oder synchron bewegen und dadurch vorteilhaft mobilisieren und/oder kräftigen.

    [0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen, welche jeweils einzeln oder in Kombination miteinander einsetzbar sind, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0018] In einer ersten Ausgestaltung des Therapiegeräts weisen die Bewegungskinematiken bevorzugt wenigstens einen ersten Schwenkhebel zur Befestigung eines Fingerendglieds und einen zweiten Schwenkhebel auf, wobei der erste Schwenkhebel vorteilhaft mit dem zweiten Schwenkhebel verschwenkbar verbunden ist, und wobei der zweite Schwenkhebel vorteilhaft mit dem Schlitten verschwenkbar verbunden ist. Diese Ausführungsform der Bewegungskinematiken einer Finger-Bewegungsschiene erlaubt vorteilhaft, zwei miteinander verschwenkbar verbundene Schwenkhebel und ein mit dem zweiten Schwenkhebel verschwenkbar verbundener Schlitten in Funktionsstellung seitlich neben dem zu behandelnden Finger mit ihren Schwenkachsen etwa in Verlängerung der Gelenkachsen der Fingergrundgelenke, mit Ausnahme beim Daumen der Fingermittelgelenke und der Fingerendgelenken anzuordnen. Eine so ausgestaltete verschwenkbare Verbindung der Schwenkhebel und des Schlittens ermöglicht vorteilhaft den jeweiligen Finger im Rahmen von Bewegungsübungen entsprechend der natürlichen Fingerbeugebewegung passiv und/oder aktivassistiert zu bewegen.

    [0019] In einer weiteren Ausgestaltung des Therapiegeräts ist bevorzugt, dass sich der Schlitten auf einer Kreisbahn, welche durch die Form des Schlittens und/ oder der Schiene gegeben ist, bewegt. Dabei hat es sich bewährt, dass der Mittelpunkt der Kreisbahn, auf der sich der Schlitten um das Fingergrundgelenk bewegt, in etwa mit der anatomischen Gelenkachse des Fingergrundgelenks zusammenfällt. Die Kreisbahn um das Fingergrundgelenk, auf der sich der Schlitten bewegt, kann aus der Form des Schlittens und/oder aus der Form der Schiene resultieren. Die Anordnung von Bewegungskinematiken seitlich unmittelbar neben einem Fingergrundgelenk - wie beim Fingermittelgelenk und Fingerendgelenk - ist nicht möglich, soweit sich dort schon das Fingergrundgelenk eines anderen Fingers befindet. Daher muss dieser Abschnitt der Bewegungskinematiken durch die Kombination aus Schiene und Schlitten gebildet werden und auf einer Kreisbahn seitlich zum Fingergrundgelenk verlaufen.

    [0020] Erfindungsgemäß bevorzugt ist zudem eine Ausgestaltung des Therapiegeräts, bei der ein jeder Bewegungsantrieb einen Schlitten direkt motorisch antreibt; und dass ein jeder Bewegungsantrieb zumindest einen Schwenkhebel über wenigstens eine Hebelmechanik der Bewegungskinematiken indirekt durch Verbindung mit dem Schlitten motorisch antreibt. Der vorzugsweise direkt, mittels des Bewegungsantriebs motorisch, angetriebene Schlitten, der vorzugsweise indirekt, durch Verbindung mit dem Schlitten, angetriebene zweite Schwenkhebel, sowie der ebenfalls vorzugsweise indirekt, durch Verbindung mit dem zweiten Schwenkhebel, angetriebene erste Schwenkhebel können für die vorgesehene Fingerbeugebewegung derart in Antriebsverbindung stehen, dass der Schlitten und die beiden Schwenkhebel vorteilhaft entsprechend der natürlichen Beugebewegung der Finger aktiv verschwenkt werden können.

    [0021] Darüber hinaus hat sich eine Ausgestaltung des Therapiegeräts bewährt, bei der die Hebelmechanik wenigstens zwei Gelenkverbindungen aufweist, welche die Hebelmechanik mit dem Schlitten, der Schiene, dem ersten Schwenkhebel, dem zweiten Schwenkhebel und/oder einem Verbindungsmittel verschwenkbar verbinden. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Anordnung der Gelenkverbindungen derart gewählt ist, dass bei einer Bewegung des Schlittens eine Kraftübertragung auf den ersten Schwenkhebel, auf den zweiten Schwenkhebel und/oder auf das Verbindungsmittel erfolgt. Zur Übertragung der Schwenkbewegung von dem Bewegungsantrieb auf den Schlitten ist der Bewegungsantrieb also bevorzugt mit dem Schlitten verbunden. Die Hebelmechanik kann dabei vorteilhaft die Übertragung der Schwenkbewegung von dem Bewegungsantrieb auf die beiden Schwenkhebeln ermöglichen und ist zweckmäßigerweise innerhalb der Schwenkhebel-Umrisskontur untergebracht. Die Hebelmechanik und die Schwenkhebel können durch ihre Struktur, insbesondere durch die Anordnung der Gelenkverbindungen, an die Kraft, welche benötigt wird, um den Finger zu bewegen, angepasst sein. Dadurch können die Bewegungskinematiken einer Finger-Bewegungsschiene vorteilhaft bei konstanter, aus dem Bewegungsantrieb resultierender, Kraftaufnahme unterschiedliche Kräfte für die Bewegungstherapie zur Verfügung stellen. Ein eher gestreckter Finger benötigt wenig Kraft, um gebeugt zu werden, wohingegen ein weit gebeugter Finger deutlich mehr Kraft benötigt, um noch weiter gebeugt zu werden. An diese Unterschiede sind die Bewegungskinematiken in etwa angepasst. Bei eher gestrecktem Finger beispielsweise wird eine niedrigere Kraft auf den Finger ausgeübt als bei einem eher gebeugten Finger.

    [0022] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Therapiegeräts ist bevorzugt, wenn am Schlitten erste lösbare Befestigungs- und/oder Anlagemittel zur lösbaren Befestigung und/oder Anlage eines Fingergrundglieds eines zu behandelnden Fingers und/oder wenn am ersten Schwenkhebel zweite lösbare Befestigungs- und/oder Anlagemittel zur lösbaren Befestigung und/oder Anlage eines Fingerendglieds eines zu behandelnden Fingers angeordnet sind. Zur Übertragung der Schwenkbewegung von den Bewegungskinematiken einer Finger-Bewegungsschiene auf den zu behandelnden Finger des Patienten wird also mit einem lösbaren zweiten Befestigungs- und/oder Anlagemittel der erste Schwenkhebel am Fingerendglied befestigt und mit einem lösbaren ersten Befestigungs- und/oder Anlage mittel der Schlitten am Fingergrundglied befestigt. Die lösbaren Befestigungs- und/oder Anlagemittel können dabei beispielsweise als ein das Fingerend- oder -grundglied umschließendes Klettband, als ein elastischer Ring oder als eine, bevorzugt gepolsterte, Platte ausgebildet sein und vorzugsweise universell an verschiedene Größen des zu befestigenden Körperteils angepasst verwendet werden.

    [0023] Weiterhin hat sich eine Ausgestaltung des Therapiegeräts bewährt, bei der wenigstens eine mechanische Komponente der Bewegungskinematiken und/oder der lösbaren Befestigungs- und/oder Anlagemittel, vorzugsweise der erste Schlitten und/oder der lösbaren Befestigungs- und/oder Anlagemittel, einen Sensor zur Messung der auf den jeweiligen Finger wirkenden und/oder vom jeweiligen Finger auf die Finger-Bewegungsschiene ausgeübten Kraft umfassen. Dabei ist es von Vorteil, wenn der Sensor mit der Steuereinrichtung und/oder mit dem Bewegungsantrieb Steuerdaten austauscht.

    [0024] Die Messung der auf den jeweiligen Finger wirkenden und/oder vom jeweiligen Finger auf die Finger-Bewegungsschiene ausgeübten Kraft, sowie der Austausch dieser Steuerdaten mit der Steuereinrichtung und/oder mit dem Bewegungsantrieb ermöglicht vorteilhaft eine kontinuierliche Durchführung einer planmäßigen aktiv-assistierten Bewegung der Finger und des Daumens der Hand eines Patienten. Dadurch kann, im Gegensatz zur passiven Bewegung, welche nicht zwingend auf von einem Sensor bereitgestellte Steuerdatenangewiesen ist, vorteilhaft neben einer Mobilisierung auch eine Kräftigung der Hand und/oder einzelner Finger eines Patienten erzielt werden.

    [0025] In einer weiteren Ausgestaltung des Therapiegeräts können auf der Oberschale der Halterung die eine oder mehrere Finger-Bewegungsschienen durch ihre Bauweise vorzugsweise parallel einer vom Ellenbogen zum Handgelenk verlaufenden Achse justiert und arretiert werden. Dadurch ist die Halterung vorteilhaft auf unterschiedlich lange Finger einstellbar. Die eine oder mehreren Finger-Bewegungsschienen können zudem durch ihre Bauweise auf der Oberschale der Halterung senkrecht einer vom Ellenbogen zum Handgelenk verlaufenden Achse auf der Oberschale justiert werden. Dadurch ist die Oberschale der Halterung vorteilhaft auch auf unterschiedlich breite Hände einstellbar.

    [0026] Die Justierbarkeit der einzelnen Finger-Bewegungsschienen kann des Weiteren auf verschiedene Arten ermöglicht werden.

    [0027] Eine Befestigung der einen oder mehreren Finger-Bewegungsschienen auf der Oberschale der Halterung wäre beispielsweise durch Klettverschlüsse und/oder Magneten möglich, wobei das Justieren der Position der Finger-Bewegungsschienen auf der Oberschale der Halterung daraus resultiert, dass die Finger-Bewegungsschienen an unterschiedlichen Stellen befestigt werden können.

    [0028] Des Weiteren ist eine Justierbarkeit und Montage der einen oder mehreren Finger-Bewegungsschienen auf der Oberschale der Halterung möglich, indem die Finger-Bewegungsschienen durch eine Klemmhalterung, beispielsweise auf Schienen, welche auf der Oberschale der Halterung angebracht sind, befestigt werden.

    [0029] Daher ist in einer weiteren Ausgestaltung des Therapiegeräts bevorzugt, wenn die eine oder mehreren Finger-Bewegungsschienen jeweils durch eine lösbare Klemmhalterung so auf der Oberschale der Halterung fixierbar sind, dass sich die eine oder mehreren Finger-Bewegungsschienen bei geöffnetem Verschluss der Klemmhalterung in ihrer Position bezüglich der Oberschale einstellen lassen. Bei geöffneter Klemmhalterung lässt sich die Position der Finger-Bewegungsschienen vorteilhaft einstellen, wohingegen die Finger-Bewegungsschienen bei geschlossener Klemmhalterung bevorzugt unbeweglich sind.

    [0030] In einer weiteren Ausgestaltung des Therapiegeräts ist bevorzugt, wenn die Oberschale der Halterung anhand von lösbaren Befestigungsmitteln an einer Handauflage fixierbar ausgebildet ist oder am Patienten selbst fixierbar ausgebildet ist, wobei die Oberschale der Halterung vorzugsweise anhand erster lösbarer Befestigungsmittel an der Hand des Patienten und/oder anhand zweiter lösbarer Befestigungsmittel an dem Unterarm des Patienten fixierbar ausgebildet ist. Die Oberschale gestattet somit mit lösbaren Befestigungsmitteln eine stationäre Fixierung an einer Handauflage oder eine mobile Fixierung am Patienten selbst. Durch die Oberschale wird das Handgelenk vorteilhaft fixiert, was Ausweichbewegungen der Hand über das Handgelenk verhindert und so die Behandlung des Patienten intensiviert. Eine mobile Fixierung der Oberschale kann aber ebenso nur am Unterarm oder nur an der Hand erfolgen.

    [0031] Schließlich ist eine Ausgestaltung des Therapiegeräts bevorzugt, bei der die Steuereinrichtung auf der Oberschale der Halterung montierbar ausgebildet ist. Eine auf der Oberschale angebrachte Steuereinrichtung hat zum Vorteil, dass diese mit den Bewegungskinematiken der verschiedenen Finger-Bewegungsschienen für die einzelnen Finger in Steuerverbindung steht, gleichermaßen ob per Kabel- oder per Funkverbindung.

    [0032] Ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Therapiegeräts zeichnet sich vorteilhaft dadurch aus, dass für eine vorgesehene passive und/oder aktiv-assistierte Fingerbeuge- und/oder - streckbewegung der Schlitten, der zweite Schwenkhebel sowie der erste Schwenkhebel mit dem Bewegungsantrieb so in Antriebsverbindung stehen, dass der Schlitten und die beiden Schwenkhebel entsprechend einer natürlichen Beuge- und/oder Streckbewegung der Finger aktiv verschwenkt werden.

    [0033] Dabei wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff "passiv" eine Beuge- und/oder Streckbewegung der Finger ausschließlich durch die Finger-Bewegungsschiene und ohne Muskelkraft des Patienten verstanden.

    [0034] Demgegenüber wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff "aktiv-assistiert" eine Beuge- und/oder Streckbewegung der Finger verstanden, bei der der Patient zumindest teilweise Muskelkraft aufbringen muss, wobei die Finger-Bewegungsschiene allerdings entweder:
    1. a. unterstützend wirkt in Hinblick darauf, dass die aufzubringende Muskelkraft geringer ist als bei einer Bewegung ohne Finger-Bewegungs-schiene; oder
    2. b. unterstützend wirkt im Sinne einer Führung der Bewegung, wobei der Patient die volle Muskelkraft aufwenden muss; oder
    3. c. unterstützend wirkt im Hinblick darauf, dass der Patient gegen einen von der Finger-Bewegungsschiene erzeugten Widerstand arbeiten muss und so eine größere Muskelkraft aufwenden muss als bei einer Bewegung ohne Finger-Bewegungsschiene.


    [0035] Die vorliegende Erfindung stellt für jeden gewählten Finger eine Finger-Bewegungsschiene mit eigenen Bewegungskinematiken zur Verfügung, die erstmals seitlich des zu behandelnden Fingers angeordnet ist. Damit ist ein Therapiegerät geschaffen, dass die Bewegungen angepasst an jeden Finger und dadurch ergonomischer und effektiver auszuführen vermag. Es ist somit gegenüber dem Stand der Technik, wo die Bewegungskinematiken noch unzureichend an die differenzierten Formen der Finger angepasst werden können, eine deutliche Verbesserung erzielt.

    [0036] Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung werden nachstehend mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnungen noch näher erläutert.

    [0037] Darin zeigen schematisch:
    Fig. 1 a:
    in einer Aufsicht eine Halterung eines erfindungsgemäßen Therapiegeräts mit Finger-Bewegungsschienen für alle fünf Finger einer Hand mit einer durch Kabel gebildeten Steuerverbindung zwischen einer Steuereinrichtung und Bewegungsantrieben;
    Fig. 1b
    die Halterung nebst Finger-Bewegungsschiene aus Fig. 1a, wobei die Steuerverbindung zwischen Steuereinrichtung und Bewegungsantrieben kabellos ausgebildet ist;
    Fig. 2a
    in einer Aufsicht eine einzelne auf der Oberschale einer Halterung angeordnete Finger-Bewegungsschiene aus den Fig. 1a und 1b, befestigt am Finger einer Hand;
    Fig. 2b
    die am Finger einer Hand befestigte Finger-Bewegungsschiene aus Fig. 2a in einer Seitenansicht;
    Fig. 3
    in einer Seitenansicht eine Bewegungskinematik nebst Hebelmechanik und Gelenkverbindungen in gestrecktem Zustand;
    Fig. 4
    die Bewegungskinematik aus Fig. 3 in teilweise gebeugtem Zustand;
    Fig. 5a
    in einer Ansicht der Unterseite einen Teil der Bewegungskinematik aus den Fig. 3 und 4;
    Fig. 5b
    einen zweiten Schwenkhebel nebst Verbindungsmittel der Bewegungskinematik aus Fig. 5a;
    Fig. 5c
    in einer perspektivischen Ansicht die Unterseite einer erfindungsgemäß bevorzugten Bewegungskinematik;
    Fig. 6a
    in einer Seitenansicht eine Ausgestaltung einer Finger-Bewegungsschiene mit Bewegungskinematik und Bewegungsantrieb, wobei der Bewegungsantrieb als Spindelantrieb ausgestaltet ist;
    Fig. 6b
    eine zweite Ausgestaltung der Finger-Bewegungsschiene aus Fig. 6a, wobei der Bewegungsantrieb als ein auf der Schiene angeordneter Schneckenantrieb mit korrespondierend dazu ausgebildetem Schlitten ausgestaltet ist, welcher in eine am Schlitten ausgebildete Verzahnung eingreift;
    Fig. 6c
    eine weitere alternative Ausgestaltung einer Finger-Bewegungsschiene, bei der der Bewegungsantrieb als ein auf der Oberschale angeordneter Schneckenantrieb mit korrespondierend dazu ausgebildetem Schlitten ausgestaltet ist, welcher in eine am Schlitten ausgebildete Verzahnung eingreift;
    Fig. 7
    ein Therapiegerät umfassend eine Halterung und fünf Finger-Bewegungsschienen, wobei die Finger-Bewegungsschienen für Zeige-, Mittel, Ring-, und kleinem Finger auf der Halterung vergleichsweise eng beabstandet zueinander und auf gleicher Höhe bezüglich der Achse Hand - Unterarm angeordnet sind; und
    Fig. 8
    das Therapiegerät aus Fig. 7, wobei die Finger-Bewegungsschienen für Zeige-, Mittel-, Ring-, und kleinem Finger auf der Halterung vergleichsweise weit beabstandet zueinander und auf unterschiedlicher Höhe bezüglich der Achse Hand - Unterarm angeordnet sind.


    [0038] Bei der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.

    [0039] Die Fig. 1a und 1b zeigen in einer Aufsicht eine Halterung 1 eines erfindungsgemäßen Therapiegeräts mit Finger-Bewegungsschienen 2 für alle fünf Finger einer Hand 3 und mit einer durch Kabel gebildeten (Fig. 1a) bzw. kabellosen (Fig. 1b) Steuerverbindung zwischen einer Steuereinrichtung 14 und Bewegungsantrieben 22.

    [0040] Das gezeigte Therapiegerät dient zur Durchführung einer kontinuierlichen, passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung ausgewählter Finger einer Hand 3. Durch die Bewegungskinematiken 21 einer Finger-Bewegungsschiene 2 können am jeweiligen, zu bewegenden Finger Bewegungsübungen durchgeführt werden, wobei der Finger am Fingergrundgelenk 31, am Fingermittelgelenk 32 und am Fingerendgelenk 33 gebeugt wird.

    [0041] Das Therapiegerät weist weiterhin eine Halterung 1 für eine, oder wie hier dargestellt mehrere Finger-Bewegungsschienen 2 auf, sowie eine am Unterarm 4 armaußenseitig anbringbare und das Handgelenk 30 überdeckenden Oberschale 10. Die Oberschale 10 kann, wie hier gezeigt, durch lösbare Befestigungsmittel 12 und 13 vorteilhaft am Unterarm 4 und an der Hand 3 eines Patienten fixiert werden. Durch die Oberschale 10 wird das Handgelenk 30 des Patienten fixiert, was Ausweichbewegungen der Hand 3 über das Handgelenk 30 verhindert und so die Behandlung des Patienten intensiviert. Eine mobile Fixierung der Oberschale 10 kann aber ebenso nur am Unterarm 4 oder nur an der Hand 3 erfolgen. Auch ist eine temporäre stationäre Fixierung denkbar, beispielsweise an einer Handauflage, zu welcher die Oberschale 10 fixiert werden kann (nicht dargestellt).

    [0042] Auf der Oberschale 10 können Finger-Bewegungsschienen 2 durch ihre Bauweise insbesondere parallel einer vom Ellenbogen zum Handgelenk 30 verlaufenden Achse justiert und arretiert werden. Dadurch ist vorteilhaft die Halterung 1 individuell auf unterschiedlich lange Finger eines Patienten oder von Patient zu Patient einstellbar. Die Finger-Bewegungsschienen 2 können zudem durch ihre Bauweise auf der Oberschale 10 senkrecht einer vom Ellenbogen zum Handgelenk 30 verlaufenden Achse auf der Oberschale 10 justiert werden. Dadurch ist die Halterung 1, insbesondere die Oberschale 10, individuell auf unterschiedlich breite Hände 3 eines Patienten oder von Patient zu Patient einstellbar (vgl. zur Verdeutlichung auch Fig. 7 und Fig. 8).

    [0043] Die vorteilhaft individuelle Justierbarkeit der einzelnen Finger-Bewegungsschienen 2 kann auf verschiedene Arten ermöglicht werden. Eine Befestigung der Finger-Bewegungsschienen 2 auf der Oberschale 10 kann insbesondere durch Klettverschlüsse oder Magneten möglich sein, wobei das Justieren der Position der Finger-Bewegungsschienen 2 auf der Oberschale 10 daraus resultiert, dass die Finger-Bewegungsschienen 2 an unterschiedlichen Stellen auf der Oberschale 10 befestigt werden können.

    [0044] Darüber hinaus kann in einer weiteren Ausgestaltung eine Justierbarkeit und Montage der Finger-Bewegungsschienen 2 auf der Oberschale 10 dadurch ermöglicht sein, dass die Finger-Bewegungsschienen 2 durch eine Klemmhalterung 11 auf Schienen 111, welche auf der Oberschale 10 angebracht sind, befestigt werden. Bei geöffneter Klemmhalterung 11 lässt sich die Position der Finger-Bewegungsschienen 2 einstellen, wohingegen die Finger-Bewegungsschienen 2 bei geschlossener Klemmhalterung 11 vorzugsweise unbeweglich sind (vgl. auch Fig. 8).

    [0045] Auf der Oberschale 10 kann eine Steuereinrichtung 14, welche vorzugsweise eine Steuerelektronik umfasst, angeordnet sein, die mit den verschiedenen Finger-Bewegungsschienen 2, insbesondere mit deren Bewegungsantrieben 22, für die einzelnen Finger in Steuerverbindung steht. Diese Steuerverbindung kann durch Kabel gebildet werden, wie in Fig. 1a zu sehen, oder aber auch kabellos, insbesondere über Bluetooth oder eine andere drahtlose Datenübertragungsmethode, erfolgen (Fig. 1b).

    [0046] In den Fig. 2a und 2b ist in einer Aufsicht (Fig. 2a) und in einer Seitenansicht (Fig. 2b) eine einzelne, auf der Oberschale 10 einer Halterung 1 angeordnete Finger-Bewegungsschiene 2 aus den Fig. 1a und 1b gezeigt, die am Finger einer Hand 3 befestigt ist.

    [0047] Es ist zu sehen, dass die zwei verschwenkbar miteinander verbundenen Schwenkhebel 213; 214 und der mit dem zweiten Schwenkhebel 214 verbundene, in einer Schiene 212 verlaufende, Schlitten 211 vorteilhaft für die Fingerbeugebewegungen in Funktionsstellung seitlich neben dem zu behandelnden Finger angeordnet sind. Die erste Schwenkachse 23 zwischen dem ersten Schwenkhebel 213 und dem zweiten Schwenkhebel 214 stimmen dabei vorzugsweise in etwa mit der anatomischen Gelenkachse des Fingerendgelenks 33 überein bzw. sind durch die individuelle Einstell- bzw. Justier- und Arretierbarkeit in Übereinstimmung zueinander bringbar, ebenso stimmt die zweite Schwenkachse 24 zwischen dem zweiten Schwenkhebel 214 und dem Schlitten 211 vorzugsweise in etwa mit der anatomischen Gelenkachse des Fingermittelgelenks 32 überein bzw. sind durch die individuelle Einstell- bzw. Justier- und Arretierbarkeit in Übereinstimmung zueinander bringbar. Der Schlitten 211 kann sich vorteilhaft auf einer Kreisbahn, deren Mittelpunkt 25 in etwa mit der anatomischen Gelenkachse des Fingergrundgelenks 31 übereinstimmt bzw. durch die individuelle Einstell- bzw. Justier- und Arretierbarkeit in Übereinstimmung zueinander bringbar ist, bewegen. Die Schiene 212 ist auf der Oberschale 10 verschwenkbar und arretierbar angeordnet, wodurch die Positionen der Bewegungskinematiken 21 an die individuellen Formen der Hände 3 angepasst werden können. Durch diese Anordnung kann ein Großteil der auf den Finger übertragenen Kraft für die Durchführung der Bewegungsübungen verwendet werden. Anderswirkende Kräfte werden von dem Finger aufgenommen und tragen nicht zur Verbesserung des Zustands des Patienten bei oder können sogar zur Verschlechterung des Zustands führen.

    [0048] Die Kreisbahn um das Fingergrundgelenk 31, auf der sich der Schlitten 211 bewegt, kann aus der Form des Schlittens 211 und/oder aus der Form der Schiene 212 resultieren. Die Anordnung von Bewegungskinematiken 21 seitlich unmittelbar neben einem Fingergrundgelenk 31 - wie beim Fingermittelgelenk 32 und Fingerendgelenk 33 - ist nicht möglich, soweit sich dort schon das Fingergrundgelenk 31 eines anderen Fingers befindet. Erkennbar wird dieser Abschnitt der Bewegungskinematiken 21 durch die Kombination aus Schiene 212 und Schlitten 211 gebildet und verläuft auf einer Kreisbahn seitlich zum Fingergrundgelenk 31.

    [0049] Zur Übertragung der Schwenkbewegung von den Bewegungskinematiken 21 auf den zu behandelnden Finger des Patienten kann der erste Schwenkhebel 213 vorteilhaft mit einem zweiten lösbaren Befestigungs- und/oder Anlagemittel 27 an dem Fingerendglied 331 befestigt werden und der Schlitten 211 mit einem ersten lösbaren Befestigungs- und/oder Anlagemittel 26 an dem Fingergrundglied befestigt werden. Die lösbaren Befestigungs- und/oder Anlagemittelmittel 26 und 27 zur Befestigung und/oder Anlage der Finger und die lösbaren Befestigungsmittel 12 und 13 zur Befestigung der Halterung 1 am Unterarm 4 und/oder an der Hand 3 können vorteilhaft universell für verschiedene Größen des zu befestigenden Körperteils verwendet werden.

    [0050] Für die vorgesehene Fingerbeugebewegung steht der Schlitten 211, der zweite Schwenkhebel 214 sowie der erste Schwenkhebel 213 vorteilhaft mit dem Bewegungsantrieb 22 in Antriebsverbindung, so dass der Schlitten 211 und die beiden Schwenkhebel 213 und 214 entsprechend der natürlichen Beugebewegung der Finger aktiv verschwenkt werden können. Zur Übertragung der Schwenkbewegung von dem Bewegungsantrieb 22 auf den Schlitten 211 ist der Bewegungsantrieb 22 mit dem Schlitten 211 verbunden. Dabei kann der Bewegungsantrieb 22 in einer ersten Ausgestaltung vorzugsweise als Spindelantrieb ausgestaltet sein, dessen Spindel mit dem Schlitten 211 der Finger-Bewegungsschiene 2 vorteilhaft in Wirkverbindung steht.

    [0051] Zur Übertragung der Schwenkbewegung von dem Bewegungsantrieb 22 auf die beiden Schwenkhebeln 213 und 214 ist erfindungsgemäß bevorzugt wenigstens eine Hebelmechanik 215, 216 vorgesehen.

    [0052] In Fig. 2a ist ferner dargestellt, dass, insbesondere zur Durchführung einer aktiv-assistierten Beuge- und/oder Streckbewegung, vorzugsweise das zweite Befestigungsmittel 27 einen Sensor 28 zur Messung der auf den jeweiligen Finger wirkenden und/oder vom jeweiligen Finger auf die Finger-Bewegungsschiene 2 ausgeübten Kraft umfassen kann. Hierzu eignen sich beispielsweise Sechs-Achsen-Kraftsensoren wie sie in der DE 100 32 363 A1 offenbart sind.

    [0053] In den Fig. 3 und 4 ist in einer Seitenansicht eine Bewegungskinematik 21 nebst Hebelmechanik 215, 216 und Gelenkverbindungen 217, 218, 220, 221 in gestrecktem (Fig. 3) bzw. teilweise gebeugtem Zustand (Fig. 4) dargestellt.

    [0054] Die Hebelmechanik 215, 216 ist dabei vorzugsweise wenigstens abschnittsweise innerhalb der Schwenkhebel-Umrisskontur untergebracht (vgl. Fig. 5a und c). Die Hebelmechanik 215, 216 und die Schwenkhebel 213, 214 sind durch ihre Struktur an die Kraft, welche benötigt wird, um den jeweiligen, zu behandelnden Finger zu bewegen, angepasst. Das bedeutet, dass die Bewegungskinematik 21 bei konstanter, aus dem Bewegungsantrieb 22 resultierender Kraftaufnahme unterschiedliche Kräfte für die Bewegungstherapie zur Verfügung stellt. Ein eher gestreckter Finger benötigt wenig Kraft, um gebeugt zu werden, wohingegen ein weit gebeugter Finger deutlich mehr Kraft benötigt, um noch weiter gebeugt zu werden. An diese Unterschiede ist die Bewegungskinematik 21 in etwa angepasst. Bei eher gestrecktem Finger wird eine niedrigere Kraft auf den Finger ausgeübt als bei einem eher gebeugten Finger.

    [0055] Zur Verdeutlichung zeigen die Fig. 5 a bis c Teile der Bewegungskinematiken 21 einer Finger-Bewegungsschiene 2 aus verschiedenen Blickwinkeln in vergrößerter Darstellung.

    [0056] Fig. 5a zeigt in einer Ansicht der Unterseite einen Teil der Bewegungskinematiken 21 aus den Fig. 3 und 4. Es ist insbesondere das Zusammenspiel des ersten 213 und zweiten 214 Schwenkhebels, sowie des Schlittens 211 mit der ersten 215 und zweiten 216 Hebelmechanik zu erkennen.

    [0057] Für die vorgesehene Fingerbeugebewegung können der Schlitten 211, der zweite Schwenkhebel 214 sowie der erste Schwenkhebel 213 mit dem Bewegungsantrieb 22 vorteilhaft in Antriebsverbindung stehen, so dass über den Schlitten 211 die beiden Schwenkhebel 213 und 214 entsprechend der natürlichen Beugebewegung der Finger aktiv verschwenkt werden können. Zur Übertragung der Schwenkbewegung von dem Bewegungsantrieb 22 auf den Schlitten 211 ist der Bewegungsantrieb 22 mit dem Schlitten 211 verbunden. Zur Übertragung der Schwenkbewegung von dem Bewegungsantrieb 22 auf die beiden Schwenkhebel 213 und 214 sind wenigstens eine, vorzugsweise zwei, Hebelmechaniken 215, 216 vorgesehen.

    [0058] Eine erste Hebelmechanik 215 kann vorteilhaft über eine Gelenkverbindung 217 mit der Schiene 212 und über eine zweite Gelenkverbindung 218 mit dem zweiten Schwenkhebel 214, insbesondere über eine Verbindung 219, verschwenkbar verbunden sein.

    [0059] In Fig. 5b ist ein zweiter Schwenkhebel 214 nebst Verbindungsmittel 219 aus Fig. 5a einzeln und vergrößert dargestellt. Wie hier zu sehen, können der zweite Schwenkhebel 214 und die Verbindungsmittel 219 einstückig ausgebildet sein. Alternativ dazu können der zweite Schwenkhebel 214 und die Verbindungsmittel 219 auch zwei separate Bauteile sein und insbesondere starr verbunden, beispielsweise mit einander verschweißt, sein.

    [0060] Die Anordnung der Gelenkverbindungen 217 und 218 ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass beim motorischen Antreiben des Schlittens 211 durch den Bewegungsantrieb 22 auch der zweite Schwenkhebel 214 über die Hebelmechanik 215 durch den Bewegungsantrieb 22 motorisch angetrieben werden kann. Eine zweite Hebelmechanik 216 kann des Weiteren über eine erste Gelenkverbindung 220 mit dem Schlitten 211 und über eine zweite Gelenkverbindung 221 mit dem ersten Schwenkhebel 213 verschwenkbar verbunden sein. Die Anordnung der Gelenkverbindungen 220 und 221 ist dabei vorzugsweise derart ausgestaltet, dass beim motorischen Antreiben des Schlittens 211 durch den Bewegungsantrieb 22 auch der erste Schwenkhebel 213 über die Hebelmechanik 216 durch den Bewegungsantrieb 22 motorisch angetrieben werden kann.

    [0061] Fig. 5c verdeutlicht das Zusammenwirken der Bewegungskinematiken 21 einer erfindungsgemäß bevorzugten Finger-Bewegungsschiene 2 in einer perspektivischen Ansicht der Unterseite. Die erste 215 und die zweite 216 Hebelmechanik sind hier vorteilhaft wenigstens abschnittsweise innerhalb der Schwenkhebel-Umrisskontur des ersten 213 und zweiten 214 Schwenkhebels untergebracht.

    [0062] Die Fig. 6a bis c zeigen alternative Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Finger-Bewegungsschiene 2 mit Bewegungskinematiken 21 und Bewegungsantrieb 22 in einer Seitenansicht. In Fig. 6a ist zu sehen, dass der Bewegungsantrieb 22 vorteilhaft seinerseits verschwenkbar ausgebildet bzw. auf der Oberschale 10 verschwenkbar angeordnet sein kann. Ist der Bewegungsantrieb 22, wie im hier dargestellten Beispiel, als ein Spindeltrieb ausgestaltet, so kann eine Verschwenkmöglichkeit bzw. eine verschwenkbare Anordnung des Bewegungsantriebs 22 auf der Oberschale 10 eine Bewegung der, mit dem Schlitten 211 zur Kraftübertragung in Wirkverbindung stehenden, Spindel vorteilhaft tolerieren, insbesondere dann, wenn der Verbindungspunkt von Spindel und Schlitten 211 der durch die Form der Schiene 212 und/oder der durch die Form des Schlittens 211 während des Betriebs des Therapiegeräts folgen muss. Alternativ dazu kann, wie in den Fig. 6b und 6c dargestellt, der Bewegungsantrieb 22 auch als ein Schneckenantrieb ausgestaltet sein, der den Schlitten 211 durch Eingriff seines Schneckenkopfes 222 in eine am Schlitten 211 ausgebildete Verzahnung 223 antreibt. Dabei kann der Bewegungsantrieb 22 auf der Schiene 212 angeordnet sein, wie in Fig. 6b zu sehen, oder aber, wie in Fig. 6c dargestellt, auf der Oberschale 10 der Halterung 1 angeordnet sein. Im letzteren Fall kann es von Vorteil sein, wenn die Antriebsachse des Bewegungsantriebs 22 über Kegelradgetriebe 221 zur Kraftübertragung auf den Schlitten 211 verfügt.

    [0063] Die Fig. 7 und 8 zeigen schließlich alternative Ausgestaltungen eines erfindungsgemäß bevorzugten Therapiegeräts umfassend eine Halterung 1 und fünf Finger-Bewegungsschienen 2.

    [0064] In Fig. 7 ist eine Ausgestaltung dargestellt, bei der die Finger-Bewegungsschienen 2 für Zeige-, Mittel-, Ring-, und kleinem Finger auf der Halterung 1 vergleichsweise eng beabstandet zueinander und auf gleicher Höhe bezüglich der Achse "Hand 3 - Unterarm 4" angeordnet sind. Dabei sind die Finger-Bewegungsschienen 2 zur passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung des jeweiligen Fingers vorteilhaft justierbar und arretierbar auf der Oberschale 10, insbesondere magnetisch oder über eine Klettverbindung, angebracht.

    [0065] In Fig. 8 ist alternativ oder kumulativ dazu eine justier- und arretierbare Befestigung der Finger-Bewegungsschienen 2 auf der Oberschale 10 mittels Schienen 111 und Klemmhalterungen 11 gezeigt. Dies kann vorteilhaft eine individuelle Justierung auf unterschiedlich lange Finger ermöglichen. Der Abstand der Finger-Bewegungsschienen 2 zueinander ist in diesem Beispiel weiter gewählt, wie er für einen vergleichsweise weiteren Fingerabstand und/oder für eine vergleichsweise breitere Hand 3 zweckmäßig sein kann.

    [0066] Die vorliegende Erfindung stellt für jeden gewählten Finger eine Finger-Bewegungsschiene 2 mit eigenen Bewegungskinematiken 21 zur Verfügung, die erstmals seitlich des zu behandelnden Fingers angeordnet ist. Damit ist ein Therapiegerät geschaffen, dass die Bewegungen angepasst an jeden Finger und dadurch ergonomischer und effektiver auszuführen vermag. Es ist somit gegenüber dem Stand der Technik, wo die Bewegungskinematiken noch unzureichend an die differenzierten Formen der Finger angepasst werden können, eine deutliche Verbesserung erzielt.

    Bezugszeichenliste



    [0067] 
    1
    Halterung
    10 Oberschale
    11 Klemmhalterung zur Fixierung der Finger-Bewegungsschiene 2
    111 Schiene
    12 erstes Befestigungsmittel zur Fixierung der Oberschale 10 an der Hand 3
    13 zweites Befestigungsmittel zur Fixierung der Oberschale 10 am Unterarm 4
    14 Steuereinrichtung
    2
    Finger-Bewegungsschiene
    21 Bewegungskinematik
    211 Schlitten
    212 Schiene
    213 erster Schwenkhebel
    214 zweiter Schwenkhebel
    215 erste Hebelmechanik
    216 zweite Hebelmechanik
    217 erste Gelenkverbindung der ersten Hebelmechanik 215
    218 zweite Gelenkverbindung der ersten Hebelmechanik 215
    219 Verbindungsmittel
    220 erste Gelenkverbindung der zweiten Hebelmechanik 216
    221 zweite Gelenkverbindung der zweiten Hebelmechanik 216
    22 Bewegungsantrieb
    221 Kegelradgetriebe
    222 Schneckenkopf
    223 Verzahnung
    23 erste Schwenkachse zwischen erstem Schwenkhebel 213 und zweitem Schwenkhebel 214
    24 zweite Schwenkachse zwischen zweitem Schwenkhebel 214 und Schlitten 211
    25 Mittelpunkt der Kreisbahn
    26 erstes Befestigungs- und/oder Anlagemittel für Befestigung am Schlitten 211
    27 zweites Befestigungs- und/oder Anlagemittel für Befestigung am ersten Schwenkhebel 213
    28 Sensor
    3
    Hand
    30
    Handgelenk
    31
    Fingergrundgelenk
    311
    Fingergrundglied
    32
    Fingermittelgelenk
    321
    Fingermittelglied
    33
    Fingerendgelenk
    331
    Fingerendglied
    4
    Unterarm



    Ansprüche

    1. Therapiegerät zur Durchführung einer kontinuierlichen, passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung der Finger und des Daumens der Hand (3) eines Patienten, umfassend:

    - eine oder mehrere Finger-Bewegungsschienen (2), welche ausgebildet sind, eine kontinuierliche, passive und/oder aktiv-assistierte Bewegung gewählter Finger der Hand (3) eines Patienten durchzuführen,

    - und eine Halterung (1), die eine Oberschale (10) aufweist, mit der die eine oder mehreren Finger-Bewegungsschienen (2) für jeden gewählten Finger verbunden sind, die jeweils mit einer Steuereinrichtung (14) in Steuerverbindung stehen, wobei

    - die Finger-Bewegungsschienen (2), welche jeweils

    - aus mechanischen Komponenten zur Bewegung des Fingers, welche zumindest Bewegungskinematiken (21) umfassen, und

    - einem Bewegungsantrieb (22) bestehen,
    zur passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung des jeweiligen Fingers auf der Oberschale (10) justierbar und arretierbar angebracht sind;

    - wobei mit der Oberschale (10) die Bewegungskinematiken (21) der Finger-Bewegungsschiene (2) für jeden gewählten Finger verbunden sind,

    - wobei die Finger-Bewegungsschiene jeweils den mit der Steuereinrichtung (14) in Steuerverbindung stehenden Bewegungsantrieb (22) aufweist;

    - und wobei die Bewegungskinematiken (21) der Finger-Bewegungsschiene (2), welche

    - einen Schlitten (211), der sich in einer um das Fingergrundgelenk (31) angeordneten Schiene (212) bewegt,

    - und zumindest einen Schwenkhebel (213, 214) aufweisen, zur passiven und/oder aktiv-assistierten Bewegung der gewählten Finger bei Benutzung seitlich neben dem jeweiligen Finger angeordnet sind;

    - wobei ein jeder Bewegungsantrieb (22)

    - den Schlitten (211)

    - und den zumindest einen Schwenkhebel (213; 214) motorisch antreibt,

    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Bewegungskinematiken (21) wenigstens eine Hebelmechanik (215; 216) aufweisen, wobei der Bewegungsantrieb (22) den zumindest einen Schwenkhebel (213, 214) über die wenigstens eine Hebelmechanik (215; 216) motorisch antreibt.
     
    2. Therapiegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungskinematiken (21) wenigstens

    - einen ersten Schwenkhebel (213) zur Befestigung eines Fingerendglieds (331)

    - und einen zweiten Schwenkhebel (214)
    aufweisen,

    - wobei der erste Schwenkhebel (213) mit dem zweiten Schwenkhebel (214) verschwenkbar verbunden ist

    - und wobei der zweite Schwenkhebel (214) mit dem Schlitten (211) verschwenkbar verbunden ist.


     
    3. Therapiegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schlitten (211) auf einer Kreisbahn, welche durch die Form des Schlittens (211) und/oder der Schiene (212) gegeben ist, bewegt.
     
    4. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein jeder Bewegungsantrieb (22)

    - einen Schlitten (211) direkt

    - und zumindest einen Schwenkhebel (213; 214) über wenigstens eine Hebelmechanik (215; 216) der Bewegungskinematiken (21) indirekt durch Verbindung mit dem Schlitten (211),

    motorisch antreibt.
     
    5. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelmechanik (215; 216) wenigstens zwei Gelenkverbindungen (217; 218; 220; 221) aufweist, welche die Hebelmechanik (215; 216) mit dem Schlitten (211), der Schiene (212), dem ersten Schwenkhebel (213), dem zweiten Schwenkhebel (214) und/oder einem Verbindungsmittel (219) verschwenkbar verbinden.
     
    6. Therapiegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Gelenkverbindungen (217; 218; 220; 221) derart gewählt ist, dass bei einer Bewegung des Schlittens (211) eine Kraftübertragung auf den ersten Schwenkhebel (213), auf den zweiten Schwenkhebel (214) und/oder auf ein Verbindungsmittel (219) erfolgt.
     
    7. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

    - dass am Schlitten (211) erste lösbare Befestigungs- und/oder Anlagemittel (26) zur lösbaren Befestigung und/oder Anlage eines Fingergrundglieds (311) eines zu behandelnden Fingers angeordnet sind,

    - und/oder dass am ersten Schwenkhebel (213) zweite lösbare Befestigungs- und/oder Anlagemittel (27) zur lösbaren Befestigung und/oder Anlage eines Fingerendglieds (321) eines zu behandelnden Fingers angeordnet sind.


     
    8. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine mechanische Komponente der Bewegungskinematiken (21) und/oder der lösbaren Befestigungs- und/oder Anlagemittel (26, 27), vorzugsweise der erste Schwenkhebel (213) und/oder das zweite lösbare Befestigungs- und/oder Anlagemittel (27), wenigstens einen Sensor (28) zur Messung der auf den jeweiligen Finger wirkenden und/oder vom jeweiligen Finger auf die Finger-Bewegungsschiene (2) ausgeübten Kraft umfassen.
     
    9. Therapiegerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (28) mit der Steuereinrichtung (14) und/oder mit dem Bewegungsantrieb (22) Steuerdaten austauscht.
     
    10. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberschale (10) der Halterung (1) die eine oder mehrere Finger-Bewegungsschienen (2) durch ihre Bauweise parallel und/oder senkrecht zu einer vom Ellenbogen zum Handgelenk verlaufenden Achse justiert und arretiert sind.
     
    11. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Befestigung der einen oder mehreren Finger-Bewegungsschienen (2) auf der Oberschale (10) der Halterung (1) durch Klettverschlüsse und/oder Magneten ermöglicht ist.
     
    12. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die eine oder mehreren Finger-Bewegungsschienen (2) jeweils durch eine lösbare Klemmhalterung (11) so auf der Oberschale (10) der Halterung (1) fixierbar sind, dass sich die eine oder mehreren Finger-Bewegungsschienen (2) bei geöffnetem Verschluss der Klemmhalterung (11) in ihrer Position bezüglich der Oberschale (10) einstellen lassen.
     
    13. Therapiegerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klemmhalterung (11) auf Schienen (111), welche auf der Oberschale (10) der Halterung (1) angebracht sind, befestigt ist.
     
    14. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberschale (10) der Halterung (1) anhand von lösbaren Befestigungsmitteln (12, 13)

    - an einer Handauflage fixierbar ausgebildet ist
    oder

    - am Patienten selbst fixierbar ausgebildet ist, wobei die Oberschale (10) der Halterung (1) vorzugsweise anhand erster lösbarer Befestigungsmittel (12) an der Hand (3) des Patienten und/oder anhand zweiter lösbarer Befestigungsmittel (13) an dem Unterarm (4) des Patienten fixierbar ausgebildet ist.


     
    15. Therapiegerät nach einem oder mehreren der vorherigen der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (14) auf der Oberschale (10) der Halterung (1) montierbar ausgebildet ist.
     


    Claims

    1. Therapy device for performing a sustained, passive and/or actively assisted motion of the fingers and thumb of the hand (3) of a patient, comprising:

    - one or more finger motion rails (2), which are designed to perform a sustained, passive and/or actively assisted motion of selected fingers of the hand (3) of a patient,

    - and a support (1), which has an upper shell (10) to which the one or more finger motion rails (2) for each selected finger are connected, which finger motion rails (2) are each in control engagement with a control system (14),
    wherein

    - the finger motion rails (2), which each consist of

    - mechanical components for moving the finger, which comprise at least motion kinematics (21), and

    - a motion drive (22),
    for passive and/or actively assisted motion of the respective finger are arranged adjustably and lockably on the upper shell (10);

    - wherein the motion kinematics (21) of the finger motion rail (2) for each selected finger are connected to the upper shell (10),

    - wherein the finger motion rail in each case has the motion drive (22) in control engagement with the control system (14);

    - and wherein the motion kinematics (21) of the finger motion rail (2), which have

    - a carriage (211) that moves in a rail (212) arranged around the metacarpophalangeal joint (31),

    - and at least one pivoting lever (213, 214), are arranged laterally alongside each finger for the passive and/or actively assisted motion of the selected fingers;

    - wherein each motion drive (22) provides motorized driving of

    - the carriage (211)

    - and the at least one pivoting lever (213; 214),

    characterized in that
    the motion kinematics (21) have at least one lever mechanism (215; 216), wherein the motion drive (22) provides motorized driving of the at least one pivoting lever (213; 214) via the at least one lever mechanism (215; 216).
     
    2. Therapy device according to Claim 1, characterized in that the motion kinematics (21) have at least

    - a first pivoting lever (213) for securing a distal phalanx (331),

    - and a second pivoting lever (214),

    - wherein the first pivoting lever (213) is pivotably connected to the second pivoting lever (214),

    - and wherein the second pivoting lever (214) is pivotably connected to the carriage (211).


     
    3. Therapy device according to Claim 1 or 2, characterized in that the carriage (211) moves on an orbit which is defined by the shape of the carriage (211) and/or of the rail (212).
     
    4. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that each motion drive (22) provides motorized driving of

    - a carriage (211), directly,

    - and at least one pivoting lever (213; 214) via at least one lever mechanism (215; 216) of the motion kinematics (21), indirectly by connection to the carriage (211).


     
    5. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that the lever mechanism (215; 216) has at least two joint connections (217; 218; 220; 221) which pivotably connect the lever mechanism (215; 216) to the carriage (211), the rail (212), the first pivoting lever (213), the second pivoting lever (214) and/or a connection means (219).
     
    6. Therapy device according to Claim 5, characterized in that the arrangement of the joint connections (217; 218; 220; 221) is chosen in such a way that, during a movement of the carriage (211), a force transmission to the first pivoting lever (213), to the second pivoting lever (214) and/or to a connection means (219) takes place.
     
    7. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that

    - first releasable securing and/or bearing means (26) for releasably securing and/or bearing a proximal phalanx (311) of a finger to be treated are arranged on the carriage (211),

    - and/or in that second releasable securing and/or bearing means (27) for releasably securing and/or bearing a distal phalanx (321) of a finger to be treated are arranged on the first pivoting lever (213) .


     
    8. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that at least one mechanical component of the motion kinematics (21) and/or of the releasable securing and/or bearing means (26, 27), preferably the first pivoting lever (213) and/or the second releasable securing and/or bearing means (27), comprise at least one sensor (28) for measuring the force acting on the respective finger and/or exerted by the respective finger on the finger motion rail (2).
     
    9. Therapy device according to Claim 8, characterized in that the sensor (28) exchanges control data with the control system (14) and/or with the motion drive (22) .
     
    10. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that, by their configuration, the one or more finger motion rails (2) can be adjusted and locked on the upper shell (10) of the support (1) parallel and/or perpendicular to an axis running from the elbow to the wrist.
     
    11. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that securing of the one or more finger motion rails (2) to the upper shell (10) of the support (1) is made possible by hook-and-loop fasteners and/or magnets.
     
    12. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that the one or more finger motion rails (2) can each be fixed on the upper shell (10) of the support (1) by a releasable clamping holder (11), such that the one or more finger motion rails (2) can be adjusted in terms of their position with respect to the upper shell (10) when the clamping holder (11) is opened.
     
    13. Therapy device according to Claim 12, characterized in that a clamping holder (11) is secured to rails (111) which are mounted on the upper shell (10) of the support (1).
     
    14. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that, on the basis of releasable securing means (12, 13), the upper shell (10) of the support (1)

    - is designed to be fixable on a hand rest
    or

    - is designed to be fixable on the actual patient, wherein the upper shell (10) of the support (1) is designed to be fixable preferably on the basis of first releasable securing means (12) on the hand (3) of the patient and/or on the basis of second releasable securing means (13) on the forearm (4) of the patient.


     
    15. Therapy device according to one or more of the preceding claims, characterized in that the control system (14) is designed to be mountable on the upper shell (10) of the support (1).
     


    Revendications

    1. Appareil de thérapie permettant d'effectuer une mobilisation continue, passive et/ou assistée activement des doigts et du pouce de la main (3) d'un patient, comprenant :

    - une ou plusieurs attelles de mobilisation des doigts (2) qui sont réalisées pour effectuer une mobilisation continue, passive et/ou assistée activement de doigts sélectionnés de la main (3) d'un patient,

    - et une attache (1) présentant une coque supérieure (10) à laquelle les une ou plusieurs attelles de mobilisation des doigts (2) sont reliées pour chaque doigt sélectionné et se trouvent respectivement en liaison de commande avec un dispositif de commande (14),
    dans lequel

    - les attelles de mobilisation des doigts (2) qui sont respectivement composées

    - de composants mécaniques permettant de mobiliser le doigt et comprenant au moins des dispositifs cinématiques de mobilisation (21) et

    - d'un entraînement de mobilisation (22),
    sont attachées à la coque supérieure (10) de manière à pouvoir être ajustées et bloquées en vue de la mobilisation passive et/ou assistée activement du doigt respectif ;

    - dans lequel les dispositifs cinématiques (21) de l'attelle de mobilisation des doigts (2) pour chaque doigt sélectionné sont reliés à la coque supérieure (10),

    - dans lequel l'attelle de mobilisation des doigts présente respectivement l'entraînement de mobilisation (22) en liaison de commande avec le dispositif de commande (14) ;

    - et dans lequel les dispositifs cinématiques de mobilisation (21) de l'attelle de mobilisation des doigts (2), qui présentent

    - un chariot (211) qui se déplace dans une attelle (212) disposée autour de l'articulation métacarpophalangienne (31),

    - et au moins un levier pivotant (213, 214),
    sont en cours d'utilisation disposés latéralement à côté du doigt respectif pour la mobilisation passive et/ou assistée activement des doigts sélectionnés ;

    - dans lequel chaque entraînement de mobilisation (22) entraîne de manière motorisée

    - le chariot (211)

    - et ledit au moins un levier pivotant (213 ; 214),

    caractérisé en ce que les dispositifs cinématiques de mobilisation (21) présentent au moins un mécanisme à levier (215 ; 216), l'entraînement de mobilisation (22) entraînant de manière motorisée ledit au moins un levier pivotant (213, 214) par l'intermédiaire dudit au moins un mécanisme à levier (215 ; 216).
     
    2. Appareil de thérapie selon la revendication 1, caractérisé en ce que les dispositifs cinématiques de mobilisation (21) présentent au moins

    - un premier levier pivotant (213) pour immobiliser une phalange terminale (331)

    - et un deuxième levier pivotant (214),

    - dans lequel le premier levier pivotant (213) est relié de manière pivotante au deuxième levier pivotant (214)

    - et dans lequel le deuxième levier pivotant (214) est relié de manière pivotante au chariot (211).


     
    3. Appareil de thérapie selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le chariot (211) se déplace sur une trajectoire circulaire spécifiée par la forme du chariot (211) et/ou de l'attelle (212).
     
    4. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que chaque entraînement de mobilisation (22) entraîne de manière motorisée

    - un chariot (211) de manière directe

    - et au moins un levier pivotant (213 ; 214) par l'intermédiaire d'au moins un mécanisme à levier (215 ; 216) des dispositifs cinématiques de mobilisation (21) de manière indirecte par une connexion au chariot (211) .


     
    5. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le mécanisme à levier (215 ; 216) présente au moins deux articulations (217 ; 218 ; 220 ; 221) qui relient de manière pivotante le mécanisme à levier (215 ; 216) au chariot (211), à l'attelle (212), au premier levier pivotant (213), au deuxième levier pivotant (214) et/ou à un moyen de connexion (219).
     
    6. Appareil de thérapie selon la revendication 5, caractérisé en ce que l'agencement des articulations (217 ; 218 ; 220 ; 221) est sélectionné de telle sorte qu'en cas de déplacement du chariot (211), une transmission de force au premier levier pivotant (213), au deuxième levier pivotant (214) et/ou à un moyen de connexion (219) est effectuée.
     
    7. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé

    - en ce que sur le chariot (211), des premiers moyens de fixation et/ou d'application amovibles (26) sont disposés pour l'immobilisation et/ou l'application amovible d'une articulation métacarpophalangienne (311) d'un doigt à traiter,

    - et/ou en ce que sur le premier levier pivotant (213), des deuxièmes moyens de fixation et/ou d'application amovibles (27) sont disposés pour l'immobilisation et/ou l'application amovibles d'une phalange terminale (321) d'un doigt à traiter.


     
    8. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins un composant mécanique des dispositifs cinématiques de mobilisation (21) et/ou des moyens de fixation et/ou d'application amovibles (26, 27), de préférence le premier levier pivotant (213) et/ou le deuxième moyen de fixation et/ou d'application amovible (27), comprennent au moins un capteur (28) pour mesurer la force agissant sur le doigt respectif et/ou exercée par le doigt respectif sur l'attelle de mobilisation des doigts (2) .
     
    9. Appareil de thérapie selon la revendication 8, caractérisé en ce que le capteur (28) échange des données de commande avec le dispositif de commande (14) et/ou avec l'entraînement de mobilisation (22).
     
    10. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que, de par leur conception, les une ou plusieurs attelles de mobilisation des doigts (2) sont ajustées et bloquées sur la coque supérieure (10) de l'attache (1) en parallèle et/ou perpendiculairement à un axe s'étendant du coude au poignet.
     
    11. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une fixation des une ou plusieurs attelles de mobilisation des doigts (2) à la coque supérieure (10) de l'attache (1) est rendue possible par des fermetures autoagrippantes et/ou des aimants.
     
    12. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que les une ou plusieurs attelles de mobilisation des doigts (2) peuvent être fixées à la coque supérieure (10) de l'attache (1) respectivement par une attache de serrage amovible (11) de telle sorte que les une ou plusieurs attelles de mobilisation des doigts (2) peuvent être réglées en ce qui concerne leur position par rapport à la coque supérieure (10) lorsque la fermeture de l'attache de serrage (11) est ouverte.
     
    13. Appareil de thérapie selon la revendication 12, caractérisé en ce qu'une attache de serrage (11) est fixée à des attelles (111) montées sur la coque supérieure (10) de l'attache (1).
     
    14. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que la coque supérieure (10) de l'attache (1), à l'aide de moyens de fixation amovibles (12, 13),

    - est réalisée de manière à pouvoir être fixée à un repose-main
    ou

    - est réalisée de manière à pouvoir être fixée au patient lui-même, la coque supérieure (10) de l'attache (1) étant de préférence réalisée au moyen de premiers moyens de fixation amovibles (12) sur la main (3) du patient et/ou au moyen de deuxièmes moyens de fixation amovibles (13) sur l'avant-bras (4) du patient.


     
    15. Appareil de thérapie selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de commande (14) est réalisé de manière à pouvoir être monté sur la coque supérieure (10) de l'attache (1).
     




    Zeichnung























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente