[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer Steuereinheit zur Regelung der
Bewegung eines auf ein Hubgerüst eines Flurförderzeugs wirkenden Schubschlittens sowie
ein solches Verfahren.
[0002] Bekannte Flurförderzeuge weisen üblicherweise einen Fahrzeugrahmen und einen Hubmast
mit einem Lastteil auf. Das Lastteil sowie die einzelnen Maststufen des Hubmastes
können aus- und eingefahren sowie der Hubmast um eine senkrechte Fahrzeugachse vor-
und zurückgeneigt oder auch über einen Schubschlitten vor- und zurückgeschoben werden.
Flurförderzeuge mit einem Schubschlitten werden üblicherweise Schubmaststapler genannt.
Bekannte Flurförderzeuge weisen zudem eine Steuerung auf, über die eine von einer
Bedienperson vorgegebene Geschwindigkeit als entsprechende Stellgröße an einen Antrieb
weitergegeben werden kann. Über den Antrieb können dann beispielsweise die Hubfunktion,
die Neigefunktion sowie die Schubfunktion des Flurförderzeugs realisiert werden. Zumeist
handelt es sich um einen hydraulischen Antrieb mit einem oder mehreren Hydraulikzylindern.
Beispielsweise zur Steuerung der Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens des
Hubgerüstes übersetzt die Steuerung eine Geschwindigkeitsvorgabe entsprechend der
Kennlinie des Hydraulikventils in eine Stellgröße. Entsprechend dieser Stellgröße
wird der Volumenstrom der in den Hydraulikzylinder fließenden Hydraulikflüssigkeit
gesteuert. Über den Hydraulikzylinder wird der Schubschlitten am Fußpunkt des Hubgerüstes
bewegt, was zu einer Bewegung des Hubgerüstes und somit letztlich der Last führt.
Aufgrund äußerer Einflüsse, beispielsweise aufgrund von Fertigungstoleranzen, schwankenden
Reibungskräften, Materialverschleiß oder sonstigen statischen oder dynamischen Kräften,
kann die Geschwindigkeit des Schubschlittens jedoch von der Geschwindigkeitsvorgabe
abweichen.
[0003] Weiterhin kann es durch eine Bewegung des Schubschlittens zu einem unerwünschten
Schwingen des Schubgerüstes und somit der Last kommen. Derartige Schwingungen können
zumindest verringert werden, indem der Schubmast in vordefinierten Betriebspositionen
besonders sanft beschleunigt bzw. verzögert wird. Ein solches Verfahren ist beispielsweise
aus
WO 2008 006 928 A1 bekannt. Hierbei auf Grundlage unterschiedlicher Betriebsparameter des Flurförderzeugs,
wie beispielsweise der Hubhöhe und der Masse der transportierten Last, die erste Eigenfrequenz
des Schubgerüstes ermittelt.
[0004] Auch sind aktive Mastschwingungsdämpfungen bekannt, welche zur Schwingung proportionale
Größen, wie beispielsweise eine Beschleunigung oder eine Dehnung des Hubgerüstes,
messen und auf Grundlage dieser Messgrößen die Bewegung des Schubmastes regeln. Eine
solche aktive Schwingungsdämpfung ist beispielsweise aus
DE 10 2007 024 817 A1 bekannt, wobei hier eine Regelung gemäß einer in der Steuervorrichtung gespeicherten
Bewegungscharakteristik des Stellglieds des Schubmastes für unterschiedliche Betriebssituationen
des Flurförderzeugs erfolgt. Methoden zur aktiven Schwingungsdämpfung sind des Weiteren
auch aus
EP 1 975 114 A1 sowie aus
DE 10 2006 012 982 A1 bekannt.
DE 10 2014 115152 A offenbart den Oberbegriff der Ansprüche 1, 2, 5 und 6.
[0005] Die erläuterten Steuerungen bzw. Regelungen können jedoch nicht sicherstellen, dass
der Schubschlitten und somit die auf dem Hubgerüst befindliche Last auch tatsächlich
eine durch die Bedienperson vorgegebene Geschwindigkeit erreicht. Der Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug zur Verfügung zu stellen, welches eine
genaue Einhaltung der Vorgabegeschwindigkeit des Schubschlittens ermöglicht. Des Weiteren
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Regelung der Bewegung
eines auf ein Hubgerüst eines Flurförderzeugs wirkenden Schubschlittens zur Verfügung
zu stellen, welches die Einhaltung der Geschwindigkeitsvorgabe ermöglicht.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Flurförderzeug gemäß Anspruch 1 oder 2. Weiterhin
wird die Erfindung gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 5 oder 6. Vorteilhafte
Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren.
[0007] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug umfasst
- ein Hubgerüst mit einem Lastteil zum Tragen einer Last,
- einen auf das Hubgerüst wirkenden Schubschlitten zum Vorbewegen und Zurückbewegen
des Hubgerüsts,
- mindestens einem Sensor, der dazu ausgebildet ist, eine Ist-Geschwindigkeit des Schubschlittens
zu messen, sowie
- eine Steuereinheit, die dazu ausgebildet ist, eine Soll-Geschwindigkeit für den Schubschlitten
vorzugeben, eine Regelabweichung der durch den mindestens einen Sensor gemessenen
Ist-Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit zu ermitteln und die Bewegungsgeschwindigkeit
des Schubschlittens auf Grundlage der ermittelten Geschwindigkeitsabweichung zu regeln.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Regelung der Bewegung eines auf ein Hubgerüst
eines Flurförderzeugs wirkenden Schubschlittens weist die folgenden Schritte auf:
- Vorgabe einer Soll-Geschwindigkeit für den Schubschlitten durch eine Steuereinheit
des Flurförderzeugs,
- Messen der Ist-Geschwindigkeit des Schubschlittens durch mindestens einen Sensor des
Flurförderzeugs,
- Ermitteln einer Regelabweichung der Ist-Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit
durch die Steuereinheit,
- Regeln der Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens auf Grundlage der ermittelten
Geschwindigkeitsabweichung durch die Steuereinheit.
[0009] Das Flurförderzeug kann beispielsweise ein Gabelstapler, insbesondere ein Schubmaststapler
sein. Erfindungsgemäß umfasst das Flurförderzeug ein Hubgerüst mit einem Lastteil.
Das Hubgerüst kann einen Hubmast mit einer oder mehreren Maststufen aufweisen und
mit einem einen Antriebsteil umfassenden Chassis des Flurförderzeugs verbunden sein.
Das Lastteil kann beispielsweise eine Lastgabel sein. Das Lastteil dient der Aufnahme
einer durch das Flurförderzeug zu transportierenden Last, beispielsweise einer Palette.
Über einen Schubschlitten kann das Hubgerüst vor- und zurückbewegt werden, wobei darunter
eine Bewegung in der Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung des Flurförderzeugs
zu verstehen ist. Der Schubschlitten kann dabei an einem Fußpunkt des Hubgerüsts auf
das Hubgerüst wirken, insbesondere mit diesem verbunden sein. Durch ein Einfahren
bzw. Ausfahren des Schubschlittens kann somit das Hubgerüst nach zurück- bzw. vorbewegt
werden. Der Schubschlitten wird dabei mit einer vorgegebenen Soll-Geschwindigkeit
bewegt. Die Soll-Geschwindigkeit kann durch eine Bedienperson des Flurförderzeugs
vorgeben werden, beispielsweise über einen an dem Flurförderzeug angeordneten Bedienhebel.
[0010] Weiterhin umfasst das Flurförderzeug einen Sensor zur Geschwindigkeitsmessung des
Schubschlittens. Da der Schubschlitten auf das Hubgerüst wirkt, kann so die tatsächliche
Geschwindigkeit des Hubgerüsts ermittelt werden. Der Sensor kann beispielsweise an
dem Schubschlitten angeordnet sein. Auch kann der Sensor an einem auf den Schubschlitten
wirkenden Hydraulikzylinder angeordnet sein. Diese Ist-Geschwindigkeit wird an die
Steuereinheit übermittelt oder von dieser abgefragt. Die Steuereinheit vergleicht
daraufhin die vorgegebene Soll-Geschwindigkeit des Schubschlittens mit der durch den
Sensor gemessenen Ist-Geschwindigkeit und ermittelt so eine eventuelle Regelabweichung.
Basierend auf dieser Regelabweichung wird die Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens
nachgeregelt. Beispielsweise kann hierfür eine Differenz zwischen der Soll-Geschwindigkeit
und der Ist-Geschwindigkeit gebildet werden. Der Geschwindigkeitssensor kann die Ist-Geschwindigkeit
des Schubschlittens beispielsweise aus einer Wegmessung ableiten. Beim Vor- und Zurückbewegen
des Hubgerüstes gegenüber einem Antriebsteil bzw. Chassis des Flurförderzeugs wird
eine gewisse Wegstrecke zurückgelegt. Diese Wegstrecke kann beispielsweise über eine
Kodierung verfügen, sodass ein Inkremente zählendes Messverfahren zur Geschwindigkeitsmessung
verwendet werden kann.
[0011] Erfindungsgemäß gibt die Steuereinheit des Flurförderzeugs also nicht nur eine Soll-Geschwindigkeit
für den Schubschlitten vor, sondern regelt die Geschwindigkeit des Schubschlittens
nach, falls diese nicht der Soll-Geschwindigkeit entsprechen sollte. Eine derartige
Messung und Nachregelung der tatsächlichen Geschwindigkeit des Schubschlittens ermöglicht
eine zuverlässige Einhaltung der Geschwindigkeitsvorgabe, die durch den Bediener des
Flurförderzeugs vorgegeben wurde. Somit kann der Einfluss äußerer Störfaktoren, wie
beispielsweise Fertigungstoleranzen, schwankende Reibungskräfte und Materialverschleiß
oder sonstige statische oder dynamische Kräfte, ausgeglichen werden. Wie einleitend
erläutert, wird ein vorgegebener Geschwindigkeitswert bei bekannten Steuerungen aufgrund
der genannten Störfaktoren häufig nicht exakt erreicht. Stattdessen kann es zu einer
Unterschreitung oder einem Übertreffen der Geschwindigkeitsvorgabe kommen. Bei Übertreffen
der Vorgabe kann es zu einer gefährlich hohen Geschwindigkeit kommen, die gegebenenfalls
sogar die vom Hersteller vorgegebene Maximalgeschwindigkeit überschreiten kann. Bei
einem Unterschreiten der Vorgabe unterschritten, wird der Arbeitsablauf verlangsamt.
Durch die erfindungsgemäße Geschwindigkeitsregelung hingegen wird der Vorgabewert
mit hoher Genauigkeit erreicht, was ein hohes Arbeitstempo bei gleichzeitiger Einhaltung
der Sicherheitsbestimmungen ermöglicht.
[0012] Erfindungsgemäß umfasst das Flurförderzeug weiterhin mindestens einen Verformungssensor,
der dazu ausgebildet ist, eine Verformung des Hubgerüsts zu messen, wobei die Steuereinheit
weiterhin dazu ausgebildet ist, die Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens auf
Grundlage der gemessenen Verformung des Hubgerüsts zu regeln. Nach dieser Ausgestaltung
wird also eine Verformung des Hubgerüstes durch mindestens einen Verformungssensor
gemessen und entweder durch die erste Steuereinheit, welche auch für die Geschwindigkeitsregelung
zuständig ist, oder durch eine separate, zweite Steuereinheit die Bewegung des Schubschlittens
auf Basis der gemessenen Verformung geregelt. Der Verformungssensor des Hubgerüstes
kann die Verformung des Hubgerüsts beispielsweise über eine relative Beschleunigung
eines oberen Endes des Hubgerüsts gegenüber dem Fußpunkt des Hubgerüsts ermitteln.
Der Verformungssensor kann ein Beschleunigungssensor sein, der beispielsweise an einem
oberen Ende des Hubgerüsts angeordnet ist. Auch kann der Verformungssensor als ein
Dehnungssensor, beispielweise als Dehnungsmesstreifen, ausgebildet sein. Der Verformungssensor
kann dann eine Dehnung des Hubgerüsts messen, wobei die Dehnung beispielsweise durch
eine Verbiegung des Hubgerüsts bedingt sein kann. Insbesondere kann dabei eine Veränderung
der Dehnung gemessen werden. Informationen über die durch den Verformungssensor gemessene
Verformung des Hubgerüsts werden an die Steuereinheit weitergeben bzw. durch diese
abgefragt, welche daraufhin die Geschwindigkeit des Schubschlittens derart regelt,
dass die Verformung des Hubmastes ausgeglichen wird. Es können insbesondere zwei Verformungssensoren,
bevorzugt Beschleunigungssensoren vorgesehen sein. Ein erster der beiden Verformungssensoren
kann dabei an einem oberen Mastende und ein zweiter Verformungssensor an einem unteren
Mastende angeordnet sein. Das vorsehen mindestens eines zweiten Verformungssensors
erlaubt das Ermitteln einer eine Referenzbeschleunigung. Durch diese Ausgestaltung
kann somit zusätzlich eine aktive Mastdämpfung, also ein Ausgleich von unerwünschten
Mastschwingungen, erreicht werden. Es wird somit sichergestellt, dass auch bei auftretenden
Mastschwingungen die durch die Bedienperson vorgegebene Geschwindigkeit des Schubschlittens
zuverlässig eingehalten werden kann.
[0013] Auch kann eine zweite Steuereinheit vorgesehen sein, die dazu ausgebildet ist, die
Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens auf Grundlage der gemessenen Verformung
des Hubgerüsts zu regeln. Es können also zwei Steuereinheiten vorgesehen sein, wobei
die erste Steuereinheit die durch den Sensor gemessene Ist-Geschwindigkeit des Schubschlittens
verarbeitet, während die zweite Steuereinheit die durch den Verformungssensor gemessene
Verformung des Hubgerüsts verarbeitet. Auf Grundlage der Messdaten beider Sensoren
kann dann die erste und/oder die zweite Steuereinheit die Geschwindigkeit regeln.
Zwei separate Steuereinheiten haben den Vorteil, dass diese beide unabhängig voneinander
ausgelegt werden können. Es ist dabei jedoch auch möglich die beiden Steuereinheiten
als unabhängige Softwaremodule einer einzigen physischen Steuereinheit zu realisieren.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Flurförderzeug ein Hydraulikaggregat
mit mindestens einem auf den Schubschlitten wirkenden Hydraulikzylinder auf, wobei
die Steuereinheit ist dazu ausgebildet, die Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens
durch Veränderung des Volumenstroms der in den Hydraulikzylinder fließenden Hydraulikflüssigkeit
zu steuern. Gemäß dieser Ausgestaltung kann die Steuereinheit ein Hydraulikaggregat
des Flurförderzeugs ansteuern. Dieses Hydraulikaggregat kann einen oder mehrere Hydraulikzylinder
umfassen, die auf den Schubschlitten wirken. Der Schubschlitten kann also durch einen
Hydraulikzylinder bewegt werden. Durch eine Regelung des Volumenstroms in bzw. aus
dem mindestens einen Hydraulikzylinder kann dieser ausgefahren bzw. eingefahren werden,
was zu einer entsprechenden Bewegung des Schubschlittens führt. Über die Bewegung
des Schubschlittens werden dann das Hubgerüst sowie die auf dem Lastteil des Hubgerüstes
befindliche Last bewegt. Auch kann das Hydraulikaggregat weitere Hydraulikzylinder
umfassen, über welche beispielsweise eine Hubfunktion und/oder eine Neigefunktion
des Lastteils bzw. des Hubgerüsts ermöglicht werden. Stellt die Steuereinheit eine
Abweichung zwischen Soll- und Ist-Geschwindigkeit des Schubschlittens fest, so kann
diese den Volumenstrom der in den Hydraulikzylinder fließenden Hydraulikflüssigkeit
derart nachregeln, dass die gewünschte Soll-Geschwindigkeit erreicht wird. Es kann
dabei vorgesehen sein, den erfindungsgemäßen Geschwindigkeitssensor an dem auf den
Schubschlitten wirkenden Hydraulikzylinder anzuordnen. Beispielsweise kann der Sensor
die Bewegungsgeschwindigkeit einer Kolbenstange des Hydraulikzylinders gegenüber einem
Zylindergehäuse des Hydraulikzylinders messen. Hierfür kann insbesondere ein inkrementelles
Messverfahren vorgesehen sein, wobei die Kolbenstange dann in gleichmäßigen Abständen
eine Kodierung aufweist.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Hydraulikaggregat eine Hydraulikpumpe
und/oder mindestens ein Steuerventil auf, wobei der Volumenstrom der in den Hydraulikzylinder
fließenden Hydraulikflüssigkeit durch die Hydraulikpumpe und/oder das mindestens eine
Steuerventil geregelt werden wird. Die Steuereinheit kann dann bei einer eventuellen
Geschwindigkeitsabweichung des Schubschlittens den Volumenstrom über die Hydraulikpumpe
erhöhen oder verringern. Auch kann die Steuereinheit zur Regelung des Volumenstroms
das mindestens eine Steuerventil weiter öffnen oder schließen.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug,
- Fig. 2
- ein Schema zur Geschwindigkeitssteuerung des Schubschlittens,
- Fig. 3
- ein Regelungsschema zum Ausgleich von Mastschwingungen,
- Fig. 4
- ein Regelungsschema zur Geschwindigkeitsregelung des Schubschlittens,
- Fig. 5
- das Regelschema aus Fig. 4 in Kombination mit einer aktiven Mastdämpfung,
- Fig. 6
- eine kaskadierte Kombination der Geschwindigkeitssteuerung einschließlich einer aktiven
Mastdämpfung, und
- Fig. 7
- ein Diagramm des schematisch dargestellten Verhaltens der Lastgeschwindigkeit über
der Zeit.
[0017] In Fig. 1 ist ein Flurförderzeug 10 mit einem Hubgerüst 12, einem Schubschlitten
20, einem Sensor 30 sowie einer Steuereinheit 40 dargestellt. Der Sensor 30 ist an
einem Fußpunkt des Hubgerüsts 12 angeordnet. Das Hubgerüst 12 umfasst ein Lastteil
14 mit einer darauf befindlichen Last 16. In dem Fahrzeugrahmen des Flurförderzeugs
10 ist zudem ein Hydraulikaggregat 18 angeordnet, welches eine nicht dargestellte
Hydraulikpumpe und zumindest einen auf den Schubschlitten wirkenden Hydraulikzylinder
umfasst. An der Spitze des Hubgerüstes 12 ist ein Verformungssensor 50 angeordnet.
Bei dem Flurförderzeug 10 handelt es sich um einen Schubmaststapler, dessen Hubgerüst
12 über den Schubschlitten 20 in Richtung des mit v
Schlitten gekennzeichneten Pfeils ausgefahren sowie in die entgegengesetzte Richtung eingefahren
werden kann. Entsprechend wird die auf dem Lastteil 14 befindliche Last 16 mit einer
Geschwindigkeit v
Last nach vorne bzw. zurück bewegt.
[0018] Eine den Schubmaststapler 10 bedienende Person kann über eine nicht dargestellte
Bedieneinheit eine Geschwindigkeitsvorgabe
r an die Steuereinheit 40 übermitteln. Die Steuereinheit 40 übermittelt daraufhin eine
der Geschwindigkeitsvorgabe
r entsprechende Stellgröße
u an das Hydraulikaggregat 18, insbesondere an die Hydraulikpumpe bzw. den mindestens
einen Hydraulikzylinder, und somit an den Schubschlitten 20. Der Schubschlitten 20
wird so mit der Geschwindigkeit v
Schlitten bewegt. Über den Schubschlitten 20 wird folglich das Hubgerüst 12 und somit die Last
16 bewegt. Dies ist in Fig. 2 dargestellt. Hierbei kann die tatsächliche Schubschlittengeschwindigkeit
v
Schlitten, also die Geschwindigkeit des Fußpunktes des Hubgerüstes, von der Geschwindigkeitsvorgabe
r abweichen. Dies ist, wie erläutert, äußeren Einflüsse wie beispielsweise Fertigungstoleranzen,
schwankenden Reibungskräften sowie Materialverschleiß geschuldet.
[0019] Wie ebenfalls eingangs erwähnt, kann es durch eine Bewegung des Schubschlittens 20
auch zu unerwünschten Schwingungen der auf dem Lastteil 14 befindlichen Last 16 kommen.
Hierbei tritt eine Abweichung zwischen der Geschwindigkeit v
Schlitten des Schubschlittens 20 und der Geschwindigkeit v
Last der Last 16 auf. In Fig. 3 ist ein Schema zur aktiven Mastdämpfung dargestellt, das
solche Schwingungen unterdrückt. Gegenüber der in Fig. 2 dargestellten Steuerung werden
hier zum einen Betriebsgrößen des Flurförderzeugs und zum anderen eine Verformung
des Hubgerüstes 12 berücksichtigt. Betriebsgrößen können beispielsweise die Masse
der Last 16 sowie die Hubhöhe des Hubgerüstes 12 sein. Der Verformungssensor 50 ist
vorliegend ein Beschleunigungssensor, der die Beschleunigung des oberen Endes des
Hubgerüstes 12 gegenüber dem Fußpunkt des Hubgerüstes 12 misst. Der Beschleunigungsmesswert
sowie die gemessenen Betriebsgrößen gehen in die Steuereinheit 40 ein. Zudem ist ein
weiterer Beschleunigungssensor 51 am unteren Mastende vorgesehen sein, um eine Referenzbeschleunigung
ermitteln zu können. Auch dessen Messwert geht in die Steuereinheit 40 ein, was durch
die von dem Hubgerüst 12 zu der Steuereinheit 40 verlaufende Doppellinie dargestellt
ist. Die Steuereinheit 40 regelt dann über das Hydraulikaggregat 18 die Bewegung des
Schubschlittens 20 derart, dass die Schwingung der Last 16 ausgeglichen wird.
[0020] In Fig. 4 ist die erfindungsgemäße Regelung der Geschwindigkeit des Schubschlittens
gezeigt. Wie bei der Steuerung in Fig. 2 geht eine Geschwindigkeitsvorgabe r einer
Bedienperson in die Steuereinheit 40 ein, welche daraufhin über eine Stellgröße
u das Hydraulikaggregat 18 und darüber den Schubschlitten 20 ansteuert. Über den Schubschlitten
20 wird das Hubgerüst 12 und somit die Last 16 mit der Geschwindigkeit v
Last bewegt. Ein Sensor 30 misst hierbei die tatsächliche Geschwindigkeit v
Schlitten des Schubschlittens 20 und übermittelt diese an die Steuereinheit 40. Die Steuereinheit
40 ermittelt daraufhin eine eventuelle Abweichung zwischen der Soll-Geschwindigkeit,
also der Geschwindigkeitsvorgabe
r, und der Ist-Geschwindigkeit, also der Schlittengeschwindigkeit v
Schlitten, und passt gegebenenfalls die Stellgröße
u an. Durch das Anpassen der Stellgröße
u erfolgt eine entsprechende Regelung der hydraulischen Antriebseinheit 18 folglich
eine Anpassung der Geschwindigkeit des Schubschlittens 20. Diese Messung und Nachregelung
der Geschwindigkeit des Schlittens 20 kann kontinuierlich oder in Schritten erfolgen.
In der Ausgestaltung aus Fig. 4 werden zudem weitere Betriebsgrößen des Fahrzeugs
ermittelt, welche ebenso in die Steuereinheit 40 eingehen. So kann beispielsweise
abhängig von der Hubhöhe sowie der Masse der Last der Schubschlitten 20 und somit
das Hubgerüst 12 möglichst sanft beschleunigt oder verzögert werden, um eine eventuelle
Mastschwingung möglichst zu verhindern.
[0021] Die Ausgestaltung in Fig. 5 ist eine Weiterbildung der Ausgestaltung der Fig. 4,
erweitert um eine aktive Mastdämpfung. Zur aktiven Mastdämpfung wird hierbei, wie
bereits zu Fig. 3 erläutert, über zwei Beschleunigungssensoren 50, 51 eine Verformung
des Hubgerüstes 12 ermittelt und an die Steuereinheit 40 weitergegeben. Nach dieser
Ausgestaltung wird also die erfindungsgemäße Geschwindigkeitsregelung mit einer aktiven
Mastdämpfung kombiniert. Während die Geschwindigkeitsregelung über den Sensor 30 die
Ist-Geschwindigkeit des Schubschlittens 20 ermittelt und so sicherstellt, dass die
Ist-Geschwindigkeit v
Schlitten des Schubschlittens 20 der Geschwindigkeitsvorgabe
r entspricht, sorgt der zweite Regelkreis (die aktive Mastdämpfung) dafür, dass die
Geschwindigkeit v
Last des Hubgerüsts 12 und damit der bewegten Last 16 der Geschwindigkeit v
Schlitten des Schubschlittens 20 entspricht. Wenn die durch die Beschleunigungssensoren 50,
51 gemessene Größe einen konstanten Wert erreicht, ist folglich die Geschwindigkeit
v
Last gleich der Geschwindigkeit v
Schlitten. Entspricht zudem die gemessene Geschwindigkeit v
Schlitten des Schubschlittens 20 der Vorgabegeschwindigkeit
r, so ist sichergestellt, dass auch die Last 16 sich mit der vorgegebenen Geschwindigkeit
r bewegt.
[0022] In Fig. 6 ist ebenfalls eine erfindungsgemäße Geschwindigkeitsregelung gemeinsam
mit einer Schwingungsdämpfung dargestellt. Im Gegensatz zu der Ausgestaltung aus Fig.
5 handelt es sich hierbei jedoch um eine kaskadierte Regelung. Hierfür wird wiederum
eine Geschwindigkeitsvorgabe
r der Steuereinheit 40 vorgegeben, welche daraufhin eine entsprechende Regelgröße u
1 an eine zweite Steuereinheit 42 weitergibt. Die zweite Steuereinheit 42 gibt die
Vorgabe wiederum als Regelgröße u
2 an das Hydraulikaggregat 18 und darüber an den Schubschlitten 20 weiter, was zu einer
Übertragung der Geschwindigkeit v
Schlitten auf das Hubgerüst 12 und somit zu einer Bewegungsgeschwindigkeit v
Last der Last 16 führt. Mit einem ersten Regelkreis wird hierbei die Geschwindigkeit geregelt,
indem ein Geschwindigkeitssensor 30 die tatsächliche Geschwindigkeit v
m,Schlitten des Schubschlittens 20 ermittelt und die erste Steuereinheit 40 eine eventuelle Regelabweichung
zwischen der Geschwindigkeitsvorgabe
r und der gemessenen Schlittengeschwindigkeit v
m,Schlitten ermittelt. Entsprechend der Regelabweichung gibt die Steuereinheit 40 eine veränderte
Stellgröße u
1 an die zweite Steuereinheit 42 weiter. Die zweite Steuereinheit 42 erhält darüber
hinaus von den als Beschleunigungssensoren ausgebildeten Verformungssensoren 50, 51
die tatsächliche Beschleunigung a
m,Last der Last 16. Es kann jedoch auch nur ein Verformungssensor vorgesehen sein. Entsprechend
der Stellgrößen u
1 sowie a
m,Last gibt die zweite Steuereinheit 42 eine veränderte Stellgröße u
2 an das Hydraulikaggregat 18 weiter, was zu einer Anpassung der Geschwindigkeit v
Schlitten des Schubschlittens 20 führt. Zum einen wird somit die Geschwindigkeit des Schubschlittens
20 auf die Geschwindigkeitsvorgabe
r geregelt und zum anderen wird die Lastgeschwindigkeit v
Last auf die Schlittengeschwindigkeit v
Schlitten geregelt. Somit ist sichergestellt, dass die Geschwindigkeit der Last auch tatsächlich
der Geschwindigkeitsvorgabe entspricht. Die Ausgestaltung aus Fig. 6 hat gegenüber
der Ausgestaltung aus Fig. 5 den Vorteil, dass die beiden voneinander unabhängigen
Steuereinheiten 40, 42 beliebig und unabhängig voneinander ausgelegt werden können.
Es ist dabei auch möglich die beiden Steuereinheiten 40, 42 als unabhängige Softwaremodule
einer einzigen physischen Steuereinheit zu realisieren.
[0023] Fig. 7 zeigt das Verhalten der Lastgeschwindigkeit v
Last mit der Zeit. Zum Zeitpunkt t
0 beginnt eine Bedienperson eine Geschwindigkeit vorzugeben. Diese Geschwindigkeitsvorgabe
entspricht der mit "Vorgabe" gekennzeichneten Kurve. Bis zum Zeitpunkt t
1 wird steigt die Geschwindigkeit kontinuierlich an, danach ist die Vorgabegeschwindigkeit
konstant. Ein ungedämpftes System verhält sich bei einer derartigen Geschwindigkeitsvorgabe
entsprechend der durchgezogenen Linie, die mit "ungedämpft" gekennzeichnet ist. Dies
entspräche einer Steuerung gemäß Fig. 2. Die Geschwindigkeit der Last steigt dabei
zunächst langsam und dann immer schneller an und schießt aufgrund einer Schwingung
des Hubgerüstes über die Vorgabegeschwindigkeit hinaus. Durch ein darauf folgendes
Zurückschwingen des Hubgerüstes sinkt die Lastgeschwindigkeit v
Last kurz danach wiederum weit unterhalb die Vorgabegeschwindigkeit, um anschließend aufgrund
eines erneuten Nachvorneschwingens des Hubmastes wieder anzusteigen. In einer lang
andauernden Schwingung nähert sich somit die Lastgeschwindigkeit v
Last der Vorgabegeschwindigkeit an. Flurförderzeuge mit einer Betriebsgrößenregelung bzw.
einer aktiven Mastdämpfung, wie in den Fign. 3 bzw. 4, gezeigt weisen ein deutlich
geringeres Schwingungsverhalten auf. Aufgrund der Rückkopplung der Betriebsgrößen
bzw. der Beschleunigung der Last kann die Lastgeschwindigkeit in erläuterter Weise
derart geregelt werden, dass die Schwingung des Hubgerüstes eine wesentlich geringere
Amplitude aufweist und schneller einen konstanten Wert erreicht. Da diese Systeme
jedoch, wie ebenfalls erläutert, keine Geschwindigkeitsregelung aufweisen, wird der
vorgegebene Geschwindigkeitswert häufig nicht exakt erreicht, sondern unterschritten
oder übertroffen. Wird die Vorgabe übertroffen, so kann es zu einer gefährlich hohen
Geschwindigkeit kommen, die gegebenenfalls sogar die vom Hersteller vorgegebene Maximalgeschwindigkeit
überschreiten kann. Wird die Vorgabe unterschritten, so wird der Arbeitsablauf verlangsamt.
In Fig. 7 pendelt die Lastgeschwindigkeit v
Last auf einen Wert geringer als die Vorgabe ein, was zu besagter Verzögerung des Arbeitsablaufes
führt.
[0024] Durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. Flurförderzeug zur Geschwindigkeitsregelung
des Schubschlittens kann jedoch die mit "Geschwindigkeitsregelung" gekennzeichnete
Kurve erreicht werden. Dies entspricht den in den Fign. 4 und 5 dargestellten Regelkreisen.
Zusätzlich zu einer starken Verringerung der Schwingung wird nun auch die Lastgeschwindigkeit
innerhalb kurzer Zeit auf die tatsächlich gewünschte Vorgabegeschwindigkeit geregelt.
Es kann somit ein hohes Arbeitstempo erreicht und gleichzeitig die erforderliche Sicherheit
gewährleistet werden.
1. Flurförderzeug (10), umfassend
- ein Hubgerüst (12) mit einem Lastteil (14) zum Tragen einer Last (16),
- einen auf das Hubgerüst wirkenden Schubschlitten (20) zum Vorbewegen und Zurückbewegen
des Hubgerüsts (12),
- mindestens einen Sensor (30), der dazu ausgebildet ist, eine Ist-Geschwindigkeit
des Schubschlittens (20) zu messen, sowie
- eine erste Steuereinheit (40), die dazu ausgebildet ist, eine Soll-Geschwindigkeit
für den Schubschlitten (20) vorzugeben, eine Regelabweichung der durch den mindestens
einen Sensor (30) gemessenen Ist-Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit zu ermitteln
und auf Grundlage der ermittelten Geschwindigkeitsabweichung eine erste Stellgröße
(u1) vorzugeben,
- gekennzeichnet durch mindestens einen Verformungssensor (50), der dazu ausgebildet ist, eine Verformung
des Hubgerüsts (12) zu messen, sowie durch eine zweite Steuereinheit (42), wobei die
zweite Steuereinheit (42) dazu ausgebildet ist, von der ersten Steuereinheit die erste
Stellgröße (u1) zu empfangen und auf Grundlage der ersten Stellgröße (u1) sowie auf Grundlage der gemessenen Verformung des Hubgerüsts (12) eine zweite Stellgröße
(u2) vorzugeben zur Regelung der Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens.
2. Flurförderzeug (10), umfassend
- ein Hubgerüst (12) mit einem Lastteil (14) zum Tragen einer Last (16),
- einen auf das Hubgerüst wirkenden Schubschlitten (20) zum Vorbewegen und Zurückbewegen
des Hubgerüsts (12),
- mindestens einen Sensor (30), der dazu ausgebildet ist, eine Ist-Geschwindigkeit
des Schubschlittens (20) zu messen, sowie
- eine Steuereinheit (40), die dazu ausgebildet ist, eine Soll-Geschwindigkeit für
den Schubschlitten (20) vorzugeben, eine Regelabweichung der durch den mindestens
einen Sensor (30) gemessenen Ist-Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit zu ermitteln
und die Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens (20) auf Grundlage der ermittelten
Geschwindigkeitsabweichung zu regeln,
- gekennzeichnet durch mindestens einen Verformungssensor (50), der dazu ausgebildet ist, eine Verformung
des Hubgerüsts (12) zu messen, wobei die Steuereinheit (40) weiterhin dazu ausgebildet
ist, die Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens (20) auf Grundlage der gemessenen
Verformung des Hubgerüsts (12) zu regeln.
3. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flurförderzeug ein Hydraulikaggregat (18) mit mindestens einem auf den Schubschlitten
(20) wirkenden Hydraulikzylinder umfasst, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet
ist, die Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens (20) durch Veränderung des Volumenstroms
der in den Hydraulikzylinder fließenden Hydraulikflüssigkeit zu steuern.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hydraulikpumpe und/oder mindestens ein Steuerventil vorgesehen ist, wobei der
Volumenstrom der in den Hydraulikzylinder fließenden Hydraulikflüssigkeit durch die
Hydraulikpumpe und/oder das mindestens eine Steuerventil geregelt wird.
5. Verfahren zur Regelung der Bewegung eines auf ein Hubgerüst (12) eines Flurförderzeugs
(10) wirkenden Schubschlittens (20), wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Vorgabe einer Soll-Geschwindigkeit für den Schubschlitten (20) durch eine erste
Steuereinheit (40) des Flurförderzeugs (10),
- Messen der Ist-Geschwindigkeit des Schubschlittens (20) durch mindestens einen Sensor
(30) des Flurförderzeugs (10),
- Ermitteln einer Regelabweichung der Ist-Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit
durch die erste Steuereinheit (40),
- Vorgabe einer ersten Stellgröße (u1) auf Grundlage der ermittelten Geschwindigkeitsabweichung durch die erste Steuereinheit
(40),
- gekennzeichnet durch Messen einer Verformung des Hubgerüstes (12) durch mindestens einen Verformungssensor
(50), Empfangen der ersten Stellgröße (u1) von der ersten Steuereinheit (40) durch eine zweite Steuereinheit (42) und Vorgabe
einer zweiten Stellgröße (u2) auf Grundlage der ersten Stellgröße (u1) sowie auf Grundlage der gemessenen Verformung des Hubgerüsts (12) durch die zweite
Steuereinheit (42),
- Regeln der Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens (20) auf Grundlage der zweiten
Stellgröße (u2).
6. Verfahren zur Regelung der Bewegung eines auf ein Hubgerüst (12) eines Flurförderzeugs
(10) wirkenden Schubschlittens (20), wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Vorgabe einer Soll-Geschwindigkeit für den Schubschlitten (20) durch eine Steuereinheit
(40) des Flurförderzeugs (10),
- Messen der Ist-Geschwindigkeit des Schubschlittens (20) durch mindestens einen Sensor
(30) des Flurförderzeugs (10),
- Ermitteln einer Regelabweichung der Ist-Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit
durch die Steuereinheit (40),
- Regeln der Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens (20) auf Grundlage der ermittelten
Geschwindigkeitsabweichung durch die Steuereinheit (40),
- gekennzeichnet durch Messen einer Verformung des Hubgerüstes (12) durch mindestens einen Verformungssensor
(50) und Regeln der Bewegung des Schubschlittens (20) durch die Steuereinheit (40)
auf Grundlage der gemessenen Verformung des Hubgerüsts (12).
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Regeln der Bewegungsgeschwindigkeit des Schubschlittens (20) durch Veränderung
des Volumenstroms der in einen Hydraulikzylinder fließenden Hydraulikflüssigkeit erfolgt,
wobei der Hydraulikzylinder auf den Schubschlitten (20) wirkt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom der in den Hydraulikzylinder fließenden Hydraulikflüssigkeit durch
eine Hydraulikpumpe und/oder mindestens ein Steuerventil geregelt wird.
1. An industrial truck (10), comprising:
- a lift frame (12) with a load part (14) for carrying a load (16),
- a reach carriage (20) acting on the lift frame for moving the lift frame (12) forward
and backward,
- at least one sensor (30) that is designed to measure an actual speed of the reach
carriage (20), and
- a first control unit (40) that is designed to specify a target speed for the reach
carriage (20), to determine a control deviation of the actual speed measured by the
at least one sensor (30) from the target speed, and on the bases of the determined
speed deviation provide a first manipulated variable (u1),
- characterized by at least one deformation sensor (50) that is designed to measure a deformation of
the lift frame (12), and by a second control unit (42), wherein the second control
unit (42) is designed to receive the first manipulated variable (u1) from the first control unit and to provide a second manipulated variable (u2) to control the movement speed of the reach carriage on the basis of the first to
manipulated variable (u1) and on the basis of the measured deformation of the lift frame (12).
2. An industrial truck (10), comprising:
- a lift frame (12) with a load part (14) for carrying a load (16),
- a reach carriage (20) acting on the lift frame for moving the lift frame (12) forward
and backward,
- at least one sensor (30) that is designed to measure an actual speed of the reach
carriage (20), and
- a control unit (40) that is designed to specify a target speed for the reach carriage
(20), to determine a control deviation of the actual speed measured by the at least
one sensor (30) from the target speed, and to regulate the movement speed of the reach
carriage (20) based on the determined speed deviation,
- characterized by at least one deformation sensor (50) that is designed to measure a deformation of
the lift frame (12), wherein the control unit (40) is moreover designed to regulate
the movement speed of the reach carriage (20) on the basis of the measured deformation
of the lift frame (12).
3. The industrial truck according to one of the preceding claims, characterized in that the industrial truck comprises a hydraulic power unit (18) with at least one hydraulic
cylinder acting on the reach carriage (20), wherein the control unit is designed to
control the movement speed of the reach carriage (20) by changing the volumetric flow
of hydraulic fluid flowing in the hydraulic cylinder.
4. The industrial truck according to claim 3, characterized in that a hydraulic pump and/or at least one control valve is provided, wherein the volumetric
flow of hydraulic fluid flowing into the hydraulic cylinder is regulated by the hydraulic
pump and/or the at least one control valve.
5. A method for regulating the movement of a reach carriage (20) acting on a lift frame
(12) of an industrial truck (10), wherein the method has the following steps:
- a control unit (40) of the industrial truck (10) specifies a target speed for the
reach carriage (20),
- at least one sensor (30) of the industrial truck (10) measures the actual speed
of the reach carriage (20),
- the control unit (40) determines a control deviation between the actual speed and
target speed,
- the control unit (40) specifies a first manipulated variable (u1) based on the determined speed deviation,
- characterized in that the at least one deformation sensor (50) measures a deformation of the lift frame
(12), receiving the first manipulated variable (u1) generated by the first control unit (40) by a second control unit (42) and providing
a second manipulated variable (u2) on the basis of the first manipulated variable (u1) and on the basis of the measured deformation of the lift frame (12).
6. A method for regulating the movement of a reach carriage (20) acting on a lift frame
(12) of an industrial truck (10), wherein the method has the following steps:
- a control unit (40) of the industrial truck (10) specifies a target speed for the
reach carriage (20),
- at least one sensor (30) of the industrial truck (10) measures the actual speed
of the reach carriage (20),
- the control unit (40) determines a control deviation between the actual speed and
target speed,
- the control unit (40) regulates the movement speed of the reach carriage (20) based
on the determined speed deviation,
- characterized in that the at least one deformation sensor (50) measures a deformation of the lift frame
(12), the control unit (40) or a second control unit (42) regulates the movement of
the reach carriage (20) on the basis of the measured deformation of the lift frame
(12).
7. The method according to claim 5 or 6, characterized in that the movement speed of the reach carriage (20) is regulated by changing the volumetric
flow of hydraulic fluid flowing in the hydraulic cylinder, wherein the hydraulic cylinder
acts on the reach carriage (20).
8. The method according to one of claims 5 to 8, characterized in that the volumetric flow of hydraulic fluid flowing into the hydraulic cylinder is regulated
by a hydraulic pump and/or at least one control valve.
1. Chariot de manutention (10) comportant
- un mât de levage (12) avec un élément de charge (14) destiné à porter une charge
(16),
- un chariot de poussée (20) agissant sur le mât de levage pour faire avancer et reculer
le mât de levage (12),
- au moins un capteur (30) conçu pour mesurer une vitesse réelle du chariot de poussée
(20), et
- une première unité de commande (40) conçue pour indiquer une vitesse de consigne
pour le chariot de poussée (20), pour déterminer un écart de réglage de la vitesse
réelle mesurée par l'au moins un capteur (30) par rapport à la vitesse de consigne
et pour indiquer une première grandeur de réglage (u1) sur la base de l'écart de vitesse déterminé,
- caractérisé par au moins un capteur de déformation (50) conçu pour mesurer une déformation du mât
de levage (12), et par une deuxième unité de commande (42), la deuxième unité de commande
(42) étant conçue pour recevoir la première grandeur de réglage (u1) en provenance de la première unité de commande (40) et pour indiquer une deuxième
grandeur de réglage (u2) sur la base de la première grandeur de réglage (u1) et sur la base de la déformation mesurée du mât de levage (12), pour le réglage
de la vitesse de mouvement du chariot de poussée.
2. Chariot de manutention (10) comportant
- un mât de levage (12) avec un élément de charge (14) destiné à porter une charge
(16),
- un chariot de poussée (20) agissant sur le mât de levage pour faire avancer et reculer
le mât de levage (12),
- au moins un capteur (30) conçu pour mesurer une vitesse réelle du chariot de poussée
(20), et
- une unité de commande (40) conçue pour indiquer une vitesse de consigne pour le
chariot de poussée (20), pour déterminer un écart de réglage de la vitesse réelle
mesurée par l'au moins un capteur (30) par rapport à la vitesse de consigne et pour
régler la vitesse de mouvement du chariot de poussée (20) sur la base de l'écart de
vitesse déterminé,
- caractérisé par au moins un capteur de déformation (50) conçu pour mesurer une déformation du mât
de levage (12), l'unité de commande (40) étant en outre conçue pour régler la vitesse
de mouvement du chariot de poussée (20) sur la base de la déformation mesurée du mât
de levage (12).
3. Chariot de manutention selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le chariot de manutention comporte un groupe hydraulique (18) avec au moins un cylindre
hydraulique agissant sur le chariot de poussée (20), dans lequel l'unité de commande
est conçue pour commander la vitesse de mouvement du chariot de poussée (20) par modification
du flux volumique du liquide hydraulique s'écoulant dans le cylindre hydraulique.
4. Chariot de manutention selon la revendication 3, caractérisé en ce qu'il est prévu une pompe hydraulique et/ou au moins une soupape de commande, dans lequel
le flux volumique du liquide hydraulique s'écoulant dans le cylindre hydraulique est
régulé par la pompe hydraulique et/ou l'au moins une soupape de commande.
5. Procédé de réglage du mouvement d'un chariot de poussée (20) agissant sur un mât de
levage (12) d'un chariot de manutention (10), le procédé présentant les étapes suivantes
:
- indication d'une vitesse de consigne pour le chariot de poussée (20) par une première
unité de commande (40) du chariot de manutention (10),
- mesure de la vitesse réelle du chariot de poussée (20) par au moins un capteur (30)
du chariot de manutention (10),
- détermination d'un écart de réglage entre la vitesse réelle et la vitesse de consigne
par la première unité de commande (40),
- indication d'une première grandeur de réglage (u1) sur la base de l'écart de vitesse déterminé, par la première unité de commande (40),
- caractérisé par la mesure d'une déformation du mât de levage (12) par au moins un capteur de déformation
(50), la réception de la première grandeur de réglage (u1) provenant de la première unité de commande (40) par une deuxième unité de commande
(42) et l'indication d'une deuxième grandeur de réglage (u2) sur la base de la première grandeur de réglage (u1) et sur la base de la déformation mesurée du mât de levage (12) par la deuxième unité
de commande (42),
- réglage de la vitesse de mouvement du chariot de poussée (20) sur la base de la
deuxième grandeur de réglage (u2).
6. Procédé de réglage du mouvement d'un chariot de poussée (20) agissant sur un mât de
levage (12) d'un chariot de manutention (10), le procédé présentant les étapes suivantes
:
- indication d'une vitesse de consigne pour le chariot de poussée (20) par une unité
de commande (40) du chariot de manutention (10),
- mesure de la vitesse réelle du chariot de poussée (20) par au moins un capteur (30)
du chariot de manutention (10),
- détermination d'un écart de réglage entre la vitesse réelle et la vitesse de consigne
par l'unité de commande (40),
- réglage de la vitesse de mouvement du chariot de poussée (20) sur la base de l'écart
de vitesse déterminé, par l'unité de commande (40),
- caractérisé par la mesure d'une déformation du mât de levage (12) par au moins un capteur de déformation
(50) et par le réglage du mouvement du chariot de poussée (20) par l'unité de commande
(40) sur la base de la déformation mesurée du mât de levage (12).
7. Procédé selon la revendication 5 ou 6, caractérisé en ce que le réglage de la vitesse de mouvement du chariot de poussée (20) est effectué par
modification du flux volumique du liquide hydraulique s'écoulant dans un cylindre
hydraulique, le cylindre hydraulique agissant sur le chariot de poussée (20) .
8. Procédé selon l'une des revendications 5 à 7, caractérisé en ce que le flux volumique du liquide hydraulique s'écoulant dans le cylindre hydraulique
est réglé par une pompe hydraulique et/ou par au moins une soupape de commande.