Gebiet der Erfindung
[0001] Die Offenbarung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe von Medikamenten.
[0002] Die Offenbarung betrifft ferner Betriebsverfahren für eine derartige Vorrichtung.
Beschreibung der Erfindung
[0003] Bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Vorrichtung zur Ausgabe von Medikamenten
gemäß Anspruch 1, wobei die Vorrichtung eine primäre Steuereinrichtung zur Steuerung
wenigstens einer ersten Komponente der Vorrichtung und eine sekundäre Steuereinrichtung
zur Steuerung wenigstens einer zweiten Komponente der Vorrichtung aufweist.
[0004] Bei bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der ersten Komponente beispielsweise
um eine solche Komponente der Vorrichtung, die (zwingend) notwendig ist für eine Ausgabe
der Medikamente, z.B. eine Transporteinrichtung zum Fördern der Medikamente. Bei weiteren
bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der zweiten Komponente beispielsweise
um eine solche Komponente der Vorrichtung, die nicht bzw. nicht zwingend notwendig
ist für eine Ausgabe der Medikamente, z.B. eine Kommunikationsschnittstelle, die einen
Datenaustausch zwischen der Vorrichtung und wenigstens einer weiteren Einheit (nicht
gezeigt) ermöglicht. Dadurch ist vorteilhaft ein flexibler Betrieb der Vorrichtung
ermöglicht, und insbesondere kann eine wesentliche Funktion der Vorrichtung, nämlich
die Ausgabe von Medikamenten, erforderlichenfalls allein unter Steuerung der primären
Steuereinrichtung ausgeführt bzw. aufrechterhalten werden, z.B. dann, wenn die sekundäre
Steuereinrichtung ausfällt bzw. funktionslos ist. Des Weiteren ist bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen, die weiter unten beschrieben sind, vorteilhaft die Möglichkeit
einer gegenseitigen Überprüfung bzw. Überwachung der Steuereinrichtungen, z.B. auf
einen ordnungsgemäßen Betrieb hin, gegeben, wodurch die Zuverlässigkeit der Vorrichtung
weiter gesteigert wird.
[0005] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, in Blisterbeuteln angeordnete Medikamente auszugeben. Ein Blisterschlauch
ist ein im Wesentlichen bandförmiges Erzeugnis, bei welchem eine Mehrzahl von einzelnen
Verpackungseinheiten, die auch als Blisterbeutel bzw. Schlauchblister bezeichnet werden,
hintereinander angeordnet sind. Ein Blisterschlauch kann beispielsweise als Medikamentenblisterschlauch
ausgeführt sein, der in den einzelnen Blisterbeuteln jeweils ein oder mehrere Medikamente
wie z.B. Tabletten aufweist. Vorteilhaft kann die Vorrichtung gemäß weiteren bevorzugten
Ausführungsformen ein oder mehrere Blisterschläuche ausgeben.
[0006] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen
Vorratsbehälter für auszugebende Medikamente, insbesondere Blisterbeutel, aufweist
und eine Transporteinrichtung zum Fördern der Medikamente, insbesondere von Blisterbeuteln,
aus dem Vorratsbehälter heraus.
[0007] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung anzusteuern.
[0008] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
wenigstens eine Recheneinrichtung aufweist, wenigstens eine der Recheneinrichtung
zugeordnete Speichereinrichtung zur zumindest zeitweisen Speicherung eines ersten
Computerprogramms, wobei das erste Computerprogramm insbesondere zur Steuerung eines
Betriebs der primären Steuereinrichtung ausgebildet ist.
[0009] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise erste Steuerinformationen zu speichern,
wobei die ersten Steuerinformationen insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende
Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende
Medikamenteninformationen aufweisen.
[0010] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
eine erste Datenschnittstelle zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten
mit wenigstens der sekundären Steuereinrichtung, aufweist, wobei weiter insbesondere
die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal
Serial Bus, USB, Typ aufweist.
[0011] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
wenigstens eine auf die sekundäre Steuereinrichtung wirkende Steuerschnittstelle aufweist.
[0012] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung a) über die wenigstens eine
Steuerschnittstelle zurückzusetzen (also zu resetieren), insbesondere in einen Rücksetzzustand,
englisch: reset, zu versetzen, und/oder b) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle
aus einem ersten Betriebszustand in einen zweiten Betriebszustand zu versetzen, wobei
insbesondere der erste Betriebszustand ein Energiesparzustand ist und der zweite Betriebszustand
ein aktiver Betriebszustand ist.
[0013] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, periodisch Daten von der sekundären Steuereinrichtung zu empfangen,
und eine erste Fehlerreaktion einzuleiten, wenn für eine vorgebbare erste Wartezeit
keine Daten von der sekundären Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die erste
Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der sekundären Steuereinrichtung
umfasst. Bevorzugt kann die sekundäre Steuereinrichtung die Daten periodisch an die
primäre Steuereinrichtung senden, um ihr zu signalisieren, dass sie (noch) funktionsfähig
ist.
[0014] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung, insbesondere wiederholt, weiter
insbesondere periodisch, aus einem Energiesparzustand in einen aktiven Betriebszustand
zu versetzen.
[0015] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung wenigstens
eine erste Leseeinrichtung zum Einlesen eines maschinenlesbaren Codes aufweist, wobei
insbesondere der maschinenlesbare Code Informationen von mittels der Vorrichtung verarbeiteten
bzw. verarbeitbaren Medikamenten charakterisiert, wobei insbesondere die erste Leseeinrichtung
einen Barcodeleser aufweist bzw. als Barcodeleser ausgebildet ist. Bevorzugt ist die
primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet, einen Betrieb der ersten Leseeinrichtung
zu steuern. Beispielsweise können mittels der ersten Leseeinrichtung auf Blisterbeuteln
angeordnete Barcodes erfasst und z.B. durch die primäre Steuereinrichtung ausgewertet
werden. Dadurch kann beispielsweise der i.d.R. einen Inhalt der Blisterbeutel charakterisierende
Barcode mit Steuerinformationen abgeglichen werden, auf deren Basis die Vorrichtung
bzw. die primäre Steuereinrichtung die Ausgabe des Blisterbeutels steuert. Sofern
beispielsweise eine Diskrepanz zwischen den genannten Steuerinformationen und den
Daten des Barcodes auftritt, kann von einer Ausgabe des Blisterbeutels abgesehen und/oder
eine andere Fehlerreaktion eingeleitet werden.
[0016] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung autark anzusteuern, insbesondere ohne
Mitwirkung der sekundären Steuereinrichtung.
[0017] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen
anzusteuern.
[0018] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung ein
öffenbares Gehäuse und/oder einen öffenbaren Gehäuseteil aufweist und eine Verriegelungsvorrichtung
zum Verriegeln und/oder Entriegeln des öffenbaren Gehäuses und/oder des öffenbaren
Gehäuseteils, wobei die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Verriegelungsvorrichtung
anzusteuern, insbesondere zum Verriegeln und/oder Entriegeln des öffenbaren Gehäuses
und/oder des öffenbaren Gehäuseteils.
[0019] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
wenigstens eine Recheneinrichtung aufweist, wenigstens eine der Recheneinrichtung
zugeordnete Speichereinrichtung zur zumindest zeitweisen Speicherung eines zweiten
Computerprogramms, wobei das zweite Computerprogramm insbesondere zur Steuerung eines
Betriebs der sekundären Steuereinrichtung ausgebildet ist.
[0020] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
eine erste Datenschnittstelle zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten
mit wenigstens der primären Steuereinrichtung, aufweist, wobei weiter insbesondere
die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal
Serial Bus, USB, Typ aufweist.
[0021] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
wenigstens eine auf die primäre Steuereinrichtung wirkende Steuerschnittstelle aufweist.
[0022] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, die primäre Steuereinrichtung über die wenigstens eine Steuerschnittstelle
zurückzusetzen.
[0023] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, periodisch Daten von der primären Steuereinrichtung zu empfangen
und eine zweite Fehlerreaktion einzuleiten, wenn für eine vorgebbare zweite Wartezeit
keine Daten von der primären Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die zweite
Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der primären Steuereinrichtung
umfasst. Bevorzugt kann die primäre Steuereinrichtung die Daten periodisch an die
sekundäre Steuereinrichtung senden, um ihr zu signalisieren, dass sie (noch) funktionsfähig
ist.
[0024] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung wenigstens
eines der folgenden Elemente aufweist: eine Anzeigevorrichtung, eine Einrichtung zur
Ausgabe und/oder Eingabe von akustischen Signalen, insbesondere Sprache, eine digitale
Bilderfassungseinrichtung.
[0025] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: eine Schnittstelle zur Ansteuerung
einer bzw. der Anzeigevorrichtung, eine Schnittstelle zur Ansteuerung einer bzw. der
Einrichtung zur Ausgabe und/oder Eingabe von akustischen Signalen, eine Schnittstelle
zur Ansteuerung einer bzw. der digitalen Bilderfassungseinrichtung, wenigstens eine
Datenschnittstelle zur Herstellung einer Datenverbindung mit wenigstens einer externen
Einheit, insbesondere einem Server und/oder einem Cloud-Serversystem.
[0026] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, a) einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung
zu überwachen und/oder b) einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente der Vorrichtung
charakterisierende Informationen an eine bzw. die externe Einheit zu senden.
[0027] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise zweite Steuerinformationen zu speichern,
wobei die zweiten Steuerinformationen insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende
Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende
Medikamenteninformationen aufweisen.
[0028] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, von einer externen Einheit dritte Steuerinformationen zu empfangen
und einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung in Abhängigkeit der
dritten Steuerinformationen zu steuern, wobei insbesondere die Vorrichtung dazu ausgebildet
ist, die Ausgabe von Medikamenten in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen
auszuführen.
[0029] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine
primäre elektrische Energieversorgungseinheit und eine sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit
aufweist, wobei insbesondere die primäre elektrische Energieversorgungseinheit zum
Anschluss an ein Stromnetz, insbesondere Wechselstromnetz, ausgebildet ist, wobei
insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit wenigstens eines
der folgenden Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator. Weiter bevorzugt
sind aufladbare elektrische Energiespeicher der sekundären elektrische Energieversorgungseinheit
durch die primäre elektrische Energieversorgungseinheit aufladbar.
[0030] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre elektrische
Energieversorgungseinheit dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens manche
Komponenten der Vorrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen, wobei insbesondere
die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit dazu ausgebildet ist, zumindest
zeitweise wenigstens die primäre Steuereinrichtung und die Transporteinrichtung mit
elektrischer Energie zu versorgen.
[0031] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, eine Störung und/oder einen Ausfall des Stromnetzes festzustellen
und von einer ersten Betriebsart, in der die Vorrichtung mittels der primären elektrischen
Energieversorgungseinheit durch das Stromnetz versorgbar ist, zu einer zweiten Betriebsart
zu wechseln, wobei in der zweiten Betriebsart wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung
mittels der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit mit elektrischer Energie
versorgbar sind.
[0032] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, die Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes an wenigstens eine
externe Einheit zu signalisieren.
[0033] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen und/oder der zweiten
Steuerinformationen zukünftige Ausgabezeitpunkte zu ermitteln, zu denen Medikamente
durch die Vorrichtung ausgegeben werden sollen.
[0034] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, eine minimal verbleibende Betriebsdauer der Vorrichtung in der zweiten
Betriebsart zu ermitteln, wobei hierfür insbesondere die zukünftigen Ausgabezeitpunkte
berücksichtigt werden.
[0035] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, eine erste Anzahl zu ermitteln, die charakterisiert, für wie viele
der zukünftigen Ausgabezeitpunkte ein Betrieb der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart
aufrechterhalten werden kann.
[0036] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, die minimal verbleibende Betriebsdauer und/oder die erste Anzahl
an einen Benutzer der Vorrichtung auszugeben und/oder an wenigstens eine externe Einheit
zu signalisieren.
[0037] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, zu ermitteln, ob die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe
von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen
Ausgabezeitpunkte zulässt.
[0038] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, dann, wenn die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von
Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen
Ausgabezeitpunkte nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl von zukünftigen
Ausgabezeitpunkten entsprechende Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen Medikamentenausgabe
vor diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten auszugeben, insbesondere innerhalb der minimal
verbleibenden Betriebsdauer, weiter insbesondere unmittelbar nachdem ermittelt worden
ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für
die vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten nicht mehr zulässt.
[0039] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, vor der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe eine Freigabe für die
außerplanmäßige Medikamentenausgabe von einer externen Einheit und/oder einem Benutzer
der externen Einheit einzuholen.
[0040] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu
ausgebildet ist, in der zweiten Betriebsart wenigstens eine Komponente der Vorrichtung
in einen Energiesparzustand zu versetzen oder zu deaktivieren. Bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine elektrische Kapazität der sekundären elektrischen
Energieversorgungseinheit so groß ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer
wenigstens etwa 12 Stunden beträgt, vorzugsweise wenigstens etwa 24 Stunden.
[0041] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine bzw. die elektrische
Kapazität der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit wenigstens etwa 2000
Milliamperestunden beträgt.
[0042] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben
einer Vorrichtung zur Ausgabe von Medikamenten gemäß Anspruch 15, insbesondere einer
Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen, wobei die Vorrichtung eine primäre Steuereinrichtung
zur Steuerung wenigstens einer ersten Komponente der Vorrichtung und eine sekundäre
Steuereinrichtung zur Steuerung wenigstens einer zweiten Komponente der Vorrichtung
aufweist, wobei die primäre Steuereinrichtung die wenigstens eine erste Komponente
steuert, und wobei die sekundäre Steuereinrichtung die wenigstens eine zweite Komponente
steuert.
[0043] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen
Vorratsbehälter für auszugebende Medikamente, insbesondere Blisterbeutel, aufweist
und eine Transporteinrichtung zum Fördern der Medikamente, insbesondere Blisterbeutel,
aus dem Vorratsbehälter heraus, wobei die Vorrichtung insbesondere in Blisterbeuteln
angeordnete Medikamente ausgibt.
[0044] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
die Transporteinrichtung ansteuert.
[0045] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
zumindest zeitweise erste Steuerinformationen speichert, wobei die ersten Steuerinformationen
insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen von Medikamenten
und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen
aufweisen, wobei insbesondere die sekundäre Steuereinrichtung zumindest zeitweise
zweite Steuerinformationen speichert, wobei die zweiten Steuerinformationen insbesondere
Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder
Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen aufweisen.
[0046] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
eine erste Datenschnittstelle zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten
mit wenigstens einer weiteren Einheit, insbesondere mit der sekundären Steuereinrichtung,
aufweist.
[0047] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die erste Datenschnittstelle
eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist,
wobei die primäre Steuereinrichtung wenigstens eine auf die sekundäre Steuereinrichtung
wirkende Steuerschnittstelle aufweist, wobei die primäre Steuereinrichtung die sekundäre
Steuereinrichtung a) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle zurücksetzt, insbesondere
in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, versetzt, und/oder b) über die wenigstens
eine Steuerschnittstelle aus einem ersten Betriebszustand in einen zweiten Betriebszustand
versetzt, wobei insbesondere der erste Betriebszustand ein Energiesparzustand ist
und der zweite Betriebszustand ein aktiver Betriebszustand ist.
[0048] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
periodisch Daten von der sekundären Steuereinrichtung empfängt und eine erste Fehlerreaktion
einleitet, wenn für eine vorgebbare erste Wartezeit keine Daten von der sekundären
Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere ein
bzw. das Zurücksetzen der sekundären Steuereinrichtung umfasst.
[0049] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
die sekundäre Steuereinrichtung, insbesondere wiederholt, weiter insbesondere periodisch,
aus einem Energiesparzustand in einen aktiven Betriebszustand versetzt.
[0050] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
die Transporteinrichtung zumindest zeitweise autark ansteuert, insbesondere ohne Mitwirkung
der sekundären Steuereinrichtung.
[0051] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
eine erste Datenschnittstelle zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten
mit wenigstens der primären Steuereinrichtung, aufweist, wobei weiter insbesondere
die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal
Serial Bus, USB, Typ aufweist, wobei die sekundäre Steuereinrichtung wenigstens eine
auf die primäre Steuereinrichtung wirkende Steuerschnittstelle aufweist, wobei die
sekundäre Steuereinrichtung die primäre Steuereinrichtung über die wenigstens eine
Steuerschnittstelle zurücksetzt, insbesondere in einen Rücksetzzustand, englisch:
reset, versetzt.
[0052] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
periodisch Daten von der primären Steuereinrichtung empfängt und eine zweite Fehlerreaktion
einleitet, wenn für eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären
Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere ein
bzw. das Zurücksetzen der primären Steuereinrichtung umfasst.
[0053] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
a) einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung überwacht und/oder b)
einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente der Vorrichtung charakterisierende
Informationen an eine bzw. die externe Einheit sendet.
[0054] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung von
einer externen Einheit dritte Steuerinformationen empfängt und einen Betrieb wenigstens
einer Komponente der Vorrichtung in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen steuert,
wobei insbesondere die Vorrichtung die Ausgabe von Medikamenten in Abhängigkeit der
dritten Steuerinformationen ausführt.
[0055] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine
primäre elektrische Energieversorgungseinheit und eine sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit
aufweist, wobei insbesondere die primäre elektrische Energieversorgungseinheit zum
Anschluss an ein Stromnetz, insbesondere Wechselstromnetz, ausgebildet ist, wobei
insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit wenigstens eines
der folgenden Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator, wobei die
sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit zumindest zeitweise wenigstens manche
Komponenten der Vorrichtung mit elektrischer Energie versorgt, wobei insbesondere
die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit zumindest zeitweise wenigstens
die primäre Steuereinrichtung und die Transporteinrichtung mit elektrischer Energie
versorgt.
[0056] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine
Störung und/oder einen Ausfall des Stromnetzes feststellt und von einer ersten Betriebsart,
in der die Vorrichtung mittels der primären elektrischen Energieversorgungseinheit
durch das Stromnetz versorgbar ist, zu einer zweiten Betriebsart wechselt, wobei in
der zweiten Betriebsart wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung mittels der
sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit mit elektrischer Energie versorgt
werden, wobei insbesondere die Vorrichtung die Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes
an wenigstens eine externe Einheit signalisiert.
[0057] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung in
Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen und/oder der zweiten Steuerinformationen
zukünftige Ausgabezeitpunkte ermittelt, zu denen Medikamente durch die Vorrichtung
ausgegeben werden sollen.
[0058] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine
minimal verbleibende Betriebsdauer der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart ermittelt,
wobei hierfür insbesondere die zukünftigen Ausgabezeitpunkte berücksichtigt werden.
[0059] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine
erste Anzahl ermittelt, die charakterisiert, für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte
ein Betrieb der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart aufrechterhalten werden kann,
wobei insbesondere die Vorrichtung die minimal verbleibende Betriebsdauer und/oder
die erste Anzahl an einen Benutzer der Vorrichtung ausgibt und/oder an wenigstens
eine externe Einheit signalisiert.
[0060] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung ermittelt,
ob die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare
zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte zulässt, wobei
insbesondere die Vorrichtung dann, wenn die minimal verbleibende Betriebsdauer eine
Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten
der zukünftigen Ausgabezeitpunkte nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl
von zukünftigen Ausgabezeitpunkten entsprechende Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen
Medikamentenausgabe vor diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten ausgibt, insbesondere
innerhalb der minimal verbleibenden Betriebsdauer, weiter insbesondere unmittelbar
nachdem ermittelt worden ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe
von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten nicht mehr
zulässt.
[0061] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung,
vor der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe eine Freigabe für die außerplanmäßige
Medikamentenausgabe von einer externen Einheit und/oder einem Benutzer der externen
Einheit einholt.
[0062] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Verwendung wenigstens
einer Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen und/oder des Verfahrens gemäß den Ausführungsformen
zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere an einen Benutzer, und/oder zur Versorgung
von ein oder mehreren Personen mit Medikamenten, insbesondere zur Versorgung von an
mehreren unterschiedlichen geographischen Positionen befindlichen Personen mit Medikamenten.
[0063] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
[0064] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer Vorrichtung gemäß bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 3
- schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs gemäß
weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 4
- schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 5
- schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer primären Steuereinrichtung gemäß
weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 6
- schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer sekundären Steuereinrichtung gemäß
weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 7
- schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 8
- schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 9
- schematisch ein vereinfachtes Zustandsdiagramm gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 10
- schematisch ein vereinfachtes Zeitdiagramm gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- Figur 11
- schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren bevorzugten
Ausführungsformen, und
- Figur 12 bis 22
- jeweils schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen.
[0065] Figur 1 zeigt schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer Vorrichtung 100 zur
Ausgabe von Medikamenten. Die Vorrichtung 100 weist eine primäre Steuereinrichtung
110 zur Steuerung wenigstens einer ersten Komponente K1 der Vorrichtung 100 auf, vgl.
den Doppelpfeil A1. Die Vorrichtung 100 weist ferner eine sekundäre Steuereinrichtung
120 zur Steuerung wenigstens einer zweiten Komponente K2 der Vorrichtung 100 auf,
vgl. den Doppelpfeil A2.
[0066] Bei bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der ersten Komponente K1 beispielsweise
um eine solche Komponente der Vorrichtung 100, die notwendig ist für eine Ausgabe
der Medikamente, z.B. eine Transporteinrichtung 132 (Fig. 4) zum Fördern der Medikamente.
Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der zweiten Komponente
K2 (Fig. 1) beispielsweise um eine solche Komponente der Vorrichtung 100, die nicht
bzw. nicht zwingend notwendig ist für eine Ausgabe der Medikamente, z.B. eine Kommunikationsschnittstelle,
die einen Datenaustausch zwischen der Vorrichtung 100 und wenigstens einer weiteren
Einheit (nicht in Fig. 1 gezeigt) ermöglicht. Dadurch ist vorteilhaft ein flexibler
Betrieb der Vorrichtung 100 ermöglicht, und insbesondere kann eine wesentliche Funktion
der Vorrichtung 100, nämlich die Ausgabe von Medikamenten, erforderlichenfalls allein
unter Steuerung der primären Steuereinrichtung 110 ausgeführt bzw. aufrechterhalten
werden, z.B. dann, wenn die sekundäre Steuereinrichtung 120 ausfällt bzw. funktionslos
ist. Des Weiteren ist bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, die weiter unten
beschrieben sind, vorteilhaft die Möglichkeit einer gegenseitigen Überprüfung bzw.
Überwachung der Steuereinrichtungen 110, 120, z.B. auf einen ordnungsgemäßen Betrieb
hin, gegeben, wodurch die Zuverlässigkeit der Vorrichtung 100 weiter gesteigert wird.
[0067] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100
eine primäre elektrische Energieversorgungseinheit 180 aufweist, wobei die primäre
elektrische Energieversorgungseinheit 180 insbesondere zum Anschluss an ein Stromnetz
(nicht gezeigt), insbesondere Wechselstromnetz (z.B. mit einer Nennspannung von etwa
230 Volt), ausgebildet ist.
[0068] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist optional eine sekundäre elektrische
Energieversorgungseinheit 181 vorgesehen, die wenigstens eines der folgenden Elemente
aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator (bzw. Superkondensator, z.B. Doppelschichtkondensator).
Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die optionale sekundäre
elektrische Energieversorgungseinheit 181 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise
wenigstens manche Komponenten K1, K2, 110, 120 der Vorrichtung 100 mit elektrischer
Energie zu versorgen, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit
181 dazu ausgebildet ist zumindest zeitweise wenigstens die primäre Steuereinrichtung
110 und die genannte Transporteinrichtung 132 (Fig. 4) mit elektrischer Energie zu
versorgen. Dadurch kann, insbesondere auch in Kombination mit den beiden Steuereinrichtungen
110, 120, die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit der Vorrichtung 100 bezüglich
der Ausgabe von Medikamenten an einen oder mehrere Benutzer B gegenüber konventionellen
Vorrichtungen wesentlich gesteigert werden.
[0069] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100
dazu ausgebildet ist, in Blisterbeuteln 200, vgl. Fig. 2, angeordnete Medikamente
auszugeben. Ein Blisterschlauch 200 ist ein im Wesentlichen bandförmiges Erzeugnis,
bei welchem eine Mehrzahl von einzelnen Verpackungseinheiten, die auch als Blisterbeutel
210, 211, 212 bzw. Schlauchblister bezeichnet werden, hintereinander angeordnet sind.
Ein Blisterschlauch 200 kann beispielsweise als Medikamentenblisterschlauch ausgeführt
sein, der in den einzelnen Blisterbeuteln 210, 211, 212 jeweils ein oder mehrere Medikamente
wie z.B. Tabletten aufweist. Vorteilhaft kann die Vorrichtung 100 (Fig. 1) gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ein oder mehrere Blisterschläuche ausgeben.
[0070] Figur 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs 200 gemäß bevorzugter
Ausführungsformen. Der Blisterschlauch 200 ist vorliegend als Medikamentenblisterschlauch
ausgebildet und weist beispielhaft drei Blisterbeutel 210, 211, 212 auf, die untereinander
durch Verbindungselemente 202 miteinander verbunden sind. Bei den Verbindungselementen
202 kann es sich beispielsweise um verschweißte Abschnitte desselben Materials (z.B.
eine Plastikfolie) handeln, aus dem auch die Blisterbeutel 210, 211, 212 bestehen.
[0071] Eine Längsrichtung des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich gemäß Figur 2 entlang
einer Koordinatenachse y, wobei die Länge eines einzelnen Blisterbeutels 211 mit dem
Bezugszeichen L angegeben ist. Eine Höhe des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in
Figur 2 in vertikaler Richtung, vergleiche die Koordinatenachse z, und eine Breite
des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in Figur 2 in einer Richtung senkrecht zur
Zeichenebene, vgl. die Koordinatenachse x.
[0072] Der erste Blisterbeutel 210 weist zwei unterschiedliche Tabletten 210a, 210b auf,
der zweite Blisterbeutel 211 weist vorliegend insgesamt drei im wesentlichen gleichartige
Tabletten 211a auf, und der dritte Blisterbeutel 212 weist vorliegend drei unterschiedliche
Tabletten 212a, 212b, 212c auf.
[0073] Figur 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs
200a, von dem die bereits zumindest teilweise abgewickelten Blisterbeutel mit den
Bezugszeichen 213, 214, 215 und ein noch aufgewickelter Anteil mit dem Bezugszeichen
216 bezeichnet sind. Ähnlich wie bei der vorstehend unter Bezugnahme auf Figur 2 beschriebenen
Ausführungsform kann auch der Blisterschlauch 200a gemäß Figur 3 Blisterbeutel mit
gleichartigen und/oder unterschiedlichen Medikamenten, insbesondere Tabletten, enthalten.
Die in Figur 3 abgebildete Konfiguration des Blisterschlauchs 200a kann beispielsweise
in einem Transportbehälter (nicht gezeigt) vorgesehen sein und in dieser Form an Kunden,
beispielsweise Patienten, für welche die Medikamente in den Blisterbeuteln bestimmt
sind, verteilt werden, beispielsweise um in die Vorrichtung 100 (Fig. 1) gemäß den
Ausführungsformen eingelegt zu werden, die eine Ausgabe einzelner (oder mehrerer)
Blisterbeutel z.B. in Abhängigkeit eines Medikationsplans bzw. entsprechend hinterlegter
Steuerinformationen, insbesondere zu vorgebbaren Ausgabezeitpunkten, bewirkt.
[0074] Figur 4 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100a zur Ausgabe von
in Blisterbeuteln 200b angeordneten Medikamenten bzw. Arzneimitteln gemäß weiterer
bevorzugter Ausführungsformen. Die Vorrichtung 100a weist ein Gehäuse 102 auf, das
einen von äußeren Einflüssen i.w. geschützten Innenraum 102a definiert. In dem Innenraum
102a ist ein Vorratsbehälter 130 für auszugebende Medikamente, insbesondere Blisterbeutel
200b, angeordnet, der bei Bedarf durch Einlegen neuer Blisterschläuche 200a (Fig.
3) wieder befüllt werden kann. Die Vorrichtung 100a weist ferner eine Transporteinrichtung
132 zum Fördern der Medikamente, insbesondere der Blisterbeutel 200b, aus dem Vorratsbehälter
130 heraus, und weiter bevorzugt durch eine Ausgabeöffnung 134 in dem Gehäuse 102
hindurch, auf, vgl. den Pfeil A3. Die Transporteinrichtung 132 kann bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen beispielsweise ein oder mehrere Transportwalzen und/oder Förderbänder
(nicht gezeigt) oder dergleichen aufweisen, die z.B. elektromotorisch angetrieben
sind.
[0075] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
110 dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung 132 anzusteuern, beispielsweise
einen oder mehrere Elektromotoren (nicht gezeigt) der Transporteinrichtung 132.
[0076] Figur 5 zeigt schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer primären Steuereinrichtung
1100 gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Beispielsweise kann die primäre
Steuereinrichtung 110 aus Fig. 1, 4 die Konfiguration 1100 gemäß Fig. 5 aufweisen.
Die primäre Steuereinrichtung 1100 weist wenigstens eine Recheneinrichtung 1102 auf,
wenigstens eine der Recheneinrichtung 1102 zugeordnete Speichereinrichtung 1104 zur
zumindest zeitweisen Speicherung eines ersten Computerprogramms PRG1, wobei das erste
Computerprogramm PRG1 insbesondere zur Steuerung eines Betriebs der primären Steuereinrichtung
1100 ausgebildet ist.
[0077] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Recheneinrichtung 1102 wenigstens
eines der folgenden Elemente auf: einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller, einen
digitalen Signalprozessor (DSP), einen programmierbaren Logikbaustein (z.B. FPGA,
field programmable gate array), einen ASIC (anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis).
Kombinationen hieraus sind bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen auch denkbar.
[0078] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Recheneinrichtung 1102 der primären
Steuereinrichtung 1100 einen Mikrocontroller auf, insbesondere einen 32-Bit-Mikrocontroller,
bevorzugt auf Basis der ARM Cortex-M4 Architektur.
[0079] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Speichereinrichtung 1104 wenigstens
eines der folgenden Elemente auf: einen flüchtigen Speicher 1104a, insbesondere Arbeitsspeicher
(RAM), einen nichtflüchtigen Speicher 1104b, insbesondere Flash-EEPROM. Bevorzugt
ist das erste Computerprogramm PRG1 in dem nichtflüchtigen Speicher 1104b abgelegt.
[0080] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
1100 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise erste Steuerinformationen SI1 zu speichern
(vorliegend z.B. in dem nichtflüchtigen Speicher 1104b), wobei die ersten Steuerinformationen
SI1 insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen EI von
Medikamenten 210a, 210b, .., 212c (Fig. 2) und/oder Medikamente bzw. die Medikamente
210a, 210b, .., 212c charakterisierende Medikamenteninformationen MI aufweisen. Die
Einnahmezeitpunkte entsprechen z.B. denjenigen Zeitpunkten, zu denen ein Benutzer
bestimmte Medikamente einnehmen muss. Mit den Einnahmezeitpunkten korrespondieren
z.B. Ausgabezeitpunkte, zu denen die Vorrichtung die bestimmten Medikamente ausgibt.
[0081] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 1100
dazu ausgebildet, die Ausgabe von Medikamenten zu einem oder mehreren Ausgabezeitpunkten
auszuführen, wobei die Ausgabezeitpunkte z.B. in Abhängigkeit der Einnahmeinformationen
EI ermittelbar sind, z.B. unter Steuerung durch das erste Computerprogramm PRG1.
[0082] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
1100 eine erste Datenschnittstelle 1106 zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch
A4 von Daten mit wenigstens der sekundären Steuereinrichtung 120 (Fig. 1), aufweist,
wobei weiter insbesondere die erste Datenschnittstelle 1106 eine serielle Datenschnittstelle,
bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist, beispielsweise kompatibel zu
dem USB 1.1 Standard und/oder zu dem USB 2.0 Standard und/oder zu dem USB 3.0 Standard
und/oder zu dem USB 3.1 Standard.
[0083] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
1100 wenigstens eine auf die sekundäre Steuereinrichtung 120 (Fig. 1) wirkende Steuerschnittstelle
1108 (Fig. 5) aufweist. Über die Steuerschnittstelle 1108 können Steuerinformationen
A5 bzw. Steuerbefehle an die sekundäre Steuereinrichtung 120 übertragen werden, die
z.B. eine Beeinflussung des Betriebs der sekundären Steuereinrichtung 120 durch die
primäre Steuereinrichtung 110 ermöglichen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen
weist die Steuerschnittstelle 1108 eine serielle Datenverbindung und/oder eine parallele
Datenverbindung oder einzelne Datenleitungen zu der sekundären Steuereinrichtung 120
auf.
[0084] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
1100 wenigstens eine Transporteinrichtungsschnittstelle 1109 aufweist, über die die
primäre Steuereinrichtung 1100 eine Transporteinrichtung 132 (s. Fig. 7) der Vorrichtung
100 zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere Blisterbeuteln, ansteuern kann, beispielsweise
einen oder mehrere Elektromotoren der Transporteinrichtung 132.
[0085] Figur 6 zeigt schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer sekundären Steuereinrichtung
1200 gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Beispielsweise kann die sekundäre
Steuereinrichtung 120 aus Fig. 1, 4 die Konfiguration 1200 gemäß Fig. 6 aufweisen.
[0086] Die sekundäre Steuereinrichtung 1200 wenigstens eine Recheneinrichtung 1202 auf,
wenigstens eine der Recheneinrichtung 1202 zugeordnete Speichereinrichtung 1204 zur
zumindest zeitweisen Speicherung eines zweiten Computerprogramms PRG2, wobei das zweite
Computerprogramm PRG2 insbesondere zur Steuerung eines Betriebs der sekundären Steuereinrichtung
1200 ausgebildet ist.
[0087] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Recheneinrichtung 1202 wenigstens
eines der folgenden Elemente auf: einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller, einen
digitalen Signalprozessor (DSP), einen programmierbaren Logikbaustein (z.B. FPGA,
field programmable gate array), einen ASIC (anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis).
Kombination hieraus sind bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen auch denkbar.
Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Recheneinrichtung 1202 der sekundären
Steuereinrichtung 1200 einen Mikroprozessor auf, insbesondere einen Mikroprozessor
mit einem Rechenkern ("single core") oder mehreren Rechenkernen ("multi-core"), weiter
insbesondere einen 64-Bit-Mikroprozessor mit vier Rechenkernen.
[0088] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Speichereinrichtung 1204 wenigstens
eines der folgenden Elemente auf: einen flüchtigen Speicher 1204a, insbesondere Arbeitsspeicher
(RAM), einen nichtflüchtigen Speicher 1204b, insbesondere Flash-EEPROM. Bevorzugt
ist das zweite Computerprogramm PRG2 in dem nichtflüchtigen Speicher 1204b abgelegt.
[0089] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
1200 eine erste Datenschnittstelle 1206 zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch
A6 von Daten mit wenigstens der primären Steuereinrichtung, aufweist, wobei weiter
insbesondere die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt
vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist. Beispielsweise ist die erste Datenschnittstelle
1206 der sekundären Steuereinrichtung 1200 vom selben Typ wie die erste Datenschnittstelle
1106 der primären Steuereinrichtung 1100 oder kompatibel hierzu.
[0090] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
1200 wenigstens eine auf die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 wirkende Steuerschnittstelle
1208 (Fig. 6) aufweist. Über die Steuerschnittstelle 1208 können Steuerinformationen
A7 bzw. Steuerbefehle an die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 übertragen werden,
die z.B. eine Beeinflussung des Betriebs der primären Steuereinrichtung 110, 1200
durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 ermöglichen.
[0091] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
1200 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise zweite Steuerinformationen SI2 zu speichern
(vorliegend beispielsweise in dem nichtflüchtigen Speicher 1204b), wobei die zweiten
Steuerinformationen SI2 insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen
EI' von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende
Medikamenteninformationen MI' aufweisen.
[0092] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
1200 die Einnahmeinformationen EI' und/oder die Medikamenteninformationen MI' bzw.
generell die zweiten Steuerinformationen SI2 oder zumindest Teile hiervon an die primäre
Steuereinrichtung 1100 überträgt, z.B. über die erste Datenschnittstelle 1106, 1206,
die bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen z.B. als USB-Datenverbindung ausgebildet
ist. Dadurch kann die primäre Steuereinrichtung 1100, bevorzugt wiederholt, insbesondere
periodisch, mit den zweiten Steuerinformationen SI2 versorgt werden, die z.B. durch
die primäre Steuereinrichtung 1100 in Form der ersten Steuerinformationen SI1 zumindest
zeitweise gespeichert werden können.
[0093] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die primäre Steuereinrichtung 1100
von der sekundären Steuereinrichtung 1200 an die primäre Steuereinrichtung 1100 (z.B.
über die USB-Schnittstelle 1106, 1206) übermittelte zweite Steuerinformationen SI2
zunächst verarbeiten, und zumindest Teile der bei dieser Verarbeitung der empfangenen
zweiten Steuerinformationen SI2 erhaltenen verarbeiteten zweiten Steuerinformationen
SI2 als erste Steuerinformationen SI1 lokal (in der primären Steuereinrichtung 1100,
z.B. in dem Flash-Speicher 1104b) speichern. Dadurch wird ermöglicht, dass die primäre
Steuereinrichtung 1100 zumindest zeitweise autark, also unabhängig von der sekundären
Steuereinrichtung 1200, Medikamente in Abhängigkeit der lokal gespeicherten ersten
Steuerinformationen SI1 ausgeben kann, z.B. unter Steuerung der Transporteinrichtung
132 (Fig. 4) in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1.
[0094] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen werden die ersten Steuerinformationen
SI1 zumindest teilweise in Form einer Tabelle und/oder Liste oder dergleichen organisiert
bzw. gespeichert, beispielsweise in Form einer Liste von zukünftigen Einnahmezeitpunkten
und/oder Ausgabezeitpunkten der ausgebbaren Medikamente 200b (Fig. 4), zu denen die
Vorrichtung 100 - wenigstens unter Steuerung der primären Steuereinrichtung 1100 -
die entsprechenden Medikamente 200b ausgeben soll. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen
kann eine derartige Liste beispielsweise etwa 10 bis etwa 1000 Elemente bzw. Zeilen,
insbesondere zwischen etwa 20 bis etwa 100 Elemente bzw. Zeilen, also Einnahmezeitpunkte
bzw. Ausgabezeitpunkte und ggf. den jeweiligen Einnahmezeitpunkten zugeordnete Informationen
(z.B. Medikamenteninformationen MI), aufweisen.
[0095] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a (Fig. 1, 4) dazu ausgebildet ist, von einer externen Einheit (nicht in Fig. 1,
4 gezeigt) dritte Steuerinformationen zu empfangen und einen Betrieb wenigstens einer
Komponente 110, 1100, 120, 1200 der Vorrichtung 100, 100a in Abhängigkeit der dritten
Steuerinformationen zu steuern, wobei insbesondere die Vorrichtung 100, 100a dazu
ausgebildet ist, die Ausgabe von Medikamenten 200b (Fig. 4) in Abhängigkeit der dritten
Steuerinformationen auszuführen.
[0096] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Vorrichtung 100, 100a aus den
dritten Steuerinformationen beispielsweise die zweiten Steuerinformationen SI2 (Fig.
6) und/oder die ersten Steuerinformationen SI1 (Fig. 5) ableiten. Bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a (Fig. 4) wenigstens eine
erste Leseeinrichtung 140 zum Einlesen eines maschinenlesbaren Codes aufweist, wobei
insbesondere der maschinenlesbare Code Informationen von mittels der Vorrichtung 100a
verarbeiteten bzw. verarbeitbaren Medikamenten 200b charakterisiert, wobei insbesondere
die erste Leseeinrichtung 140 einen Barcodeleser aufweist bzw. als Barcodeleser ausgebildet
ist. Bevorzugt ist die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet, einen
Betrieb der ersten Leseeinrichtung 140 zu steuern. Beispielsweise kann bei weiteren
bevorzugten Ausführungsformen mittels des Barcodelesers 140 eine an einem auszugebenden
Blisterbeutel 213 (Fig. 3) angebrachte Information (z.B. eindimensionaler oder zweidimensionaler
Barcode) erfasst werden, und die erfasste Information kann mit den ersten und/oder
zweiten Steuerinformationen SI1, SI2 bzw. daraus abgeleiteten Informationen verglichen
werden. Auf diese Weise kann z.B. sichergestellt werden, dass nur korrekte Medikamente
bzw. Blisterbeutel ausgegeben werden, wobei falsche Medikamente z.B. verworfen werden
können.
[0097] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
1100 (Fig. 5) dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung 132 (Fig. 4) in Abhängigkeit
der ersten Steuerinformationen SI1 anzusteuern.
[0098] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a
ein öffenbares Gehäuse 102 und/oder einen öffenbaren Gehäuseteil aufweist und eine
Verriegelungsvorrichtung 104 zum Verriegeln und/oder Entriegeln des öffenbaren Gehäuses
102 und/oder des öffenbaren Gehäuseteils, wobei die primäre Steuereinrichtung 110
dazu ausgebildet ist, die Verriegelungsvorrichtung 104 anzusteuern, insbesondere zum
Verriegeln und/oder Entriegeln des öffenbaren Gehäuses 102 und/oder des öffenbaren
Gehäuseteils. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die Verriegelungsvorrichtung
104 z.B. auch durch eine externe Einheit steuerbar, die hierzu entsprechende Befehle
an die Vorrichtung senden kann, z.B. über eine Datenschnittstelle 1216 (Fig. 6).
[0099] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a
dazu ausgebildet ist, das öffenbare Gehäuse 102 und/oder das öffenbare Gehäuseteil
zu entriegeln, insbesondere automatisch (ohne Interaktion mit einem Benutzer B) zu
entriegeln, wenn wenigstens eine der folgenden Bedingungen vorliegt: a) eine elektrische
Energieversorgung der Vorrichtung 100a und/oder wenigstens einer Komponente 110 der
Vorrichtung 100a kann nicht mehr über eine vorgebbare geforderte erste Betriebsdauer
aufrechterhalten werden (bzw. eine bzw. die minimal verbleibende Betriebsdauer ist
geringer als die vorgebbare geforderte erste Betriebsdauer), b) eine Fehlfunktion
der Vorrichtung 100a und/oder wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100a. Bei
weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a dazu
ausgebildet ist, das Vorliegen wenigstens einer der vorstehend genannten Bedingungen
a), b) zu prüfen, insbesondere periodisch zu prüfen.
[0100] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
110, 1100 eine maximale elektrische Leistungsaufnahme von 40 Watt aufweist, insbesondere
von 32 Watt.
[0101] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, die nachstehend unter Bezugnahme auf
Fig. 7 beschrieben sind, ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b wenigstens eines
der folgenden Elemente aufweist: eine Anzeigevorrichtung 150 (z.B. Flachbildschirm,
insbesondere berührungsempfindlicher Flachbildschirm), eine Einrichtung 160 zur Ausgabe
und/oder Eingabe von akustischen Signalen, insbesondere Sprache, eine digitale Bilderfassungseinrichtung
170 (z.B. Digitalkamera bzw. Webcam).
[0102] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
1200 (Fig. 6) wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: eine Schnittstelle
1210 zur Ansteuerung einer bzw. der Anzeigevorrichtung 150 (Fig. 7), eine Schnittstelle
1212 (Fig. 6) zur Ansteuerung einer bzw. der Einrichtung 160 zur Ausgabe und/oder
Eingabe von akustischen Signalen, eine Schnittstelle 1214 zur Ansteuerung einer bzw.
der digitalen Bilderfassungseinrichtung 170, wenigstens eine Datenschnittstelle 1216
zur Herstellung einer Datenverbindung mit wenigstens einer externen Einheit, insbesondere
einem Server 252 und/oder einem Cloud-Serversystem 250.
[0103] Bevorzugt ist die sekundäre Steuereinrichtung 1200 dazu ausgebildet, eine grafische
Benutzeroberfläche über die Anzeigevorrichtung 150 bereitzustellen, z.B. unter Steuerung
des zweiten Computerprogramms PRG2.
[0104] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Vorrichtung 100b ein optionales
Eingabeelement 152 auf, beispielsweise einen Eingabeknopf bzw. Taster, insbesondere
einen Drucktaster.
[0105] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Vorrichtung 100b eine Beleuchtungseinrichtung
152a zur Beleuchtung des Eingabeelements 152 und/oder weiterer Komponenten bzw. Bereiche
der Vorrichtung 100b auf. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Beleuchtungseinrichtung
152a ein oder mehrere Halbleiterlichtquellen, insbesondere LED (vorzugsweise RGB-LED),
auf, die insbesondere so ausgebildet und angeordnet sind, dass sie wenigstens einen
Teil des optionalen Drucktasters 152 (und/oder eines den Drucktaster 152 umgebenden
Bereichs des Gehäuses 102, insbesondere einer Gehäusewand, in der der Drucktaster
152 bevorzugt eingebaut ist) zumindest zeitweise beleuchten können.
[0106] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Beleuchtungseinrichtung
152a bzw. wenigstens eine Lichtquelle der Beleuchtungseinrichtung 152a den optionalen
Drucktaster 152, z.B. in Form eines Rings oder abgerundeten Recktecks, zumindest teilweise,
vorzugsweise vollständig, umgibt.
[0107] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann bzw. können die LED der Beleuchtungseinrichtung
152a alternativ oder ergänzend auch ein Symbol auf einer Betätigungsfläche des optionalen
Drucktasters 152 beleuchten. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Vorrichtung
100b auch dazu ausgebildet sein, die Beleuchtungseinrichtung 152a zur Beleuchtung
des optionalen Drucktasters 152 zur visuellen Signalisierung von Informationen an
einen Benutzer B zu nutzen bzw. anzusteuern.
[0108] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b
dazu ausgebildet ist, wenigstens einen Betriebszustand der Vorrichtung 100b und/oder
wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100b mittels der Beleuchtungseinrichtung
152a zu signalisieren, beispielsweise unter Verwendung von Licht unterschiedlicher
Farbe (z.B. rot, grün, usw., ggf. auch mittels Blinken).
[0109] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 110,
1100 dazu ausgebildet, den Zustand des Drucktasters 152 zu ermitteln und/oder zu überwachen.
Eingaben, die ein Benutzer B der Vorrichtung 100b mittels des Drucktasters 152 vornimmt,
können somit bevorzugt direkt durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 erkannt
und ggf. verarbeitet werden.
[0110] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 110,
1100 dazu ausgebildet, zumindest zeitweise einen Energiesparzustand einzunehmen. Bei
weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 110, 1100
dazu ausgebildet, bei der Betätigung des Drucktasters 152 aus ihrem Energiesparzustand
in einen anderen Betriebszustand versetzt zu werden. Beispielsweise kann ein Signal
des Drucktasters 152 und/oder ein daraus abgeleitetes Signal bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen dazu verwendet werden, einen Unterbrechungsanforderungs (interrupt)-Eingang
der primären Steuereinrichtung 110, 1100 zu beaufschlagen, was einen effizienten Betriebszustandswechsel
ermöglicht.
[0111] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 110,
1100 dazu ausgebildet, die Beleuchtungseinrichtung 152a anzusteuern.
[0112] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
110, 1100 dazu ausgebildet ist, wenigstens einen Betriebszustand der Vorrichtung 100b
und/oder wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100b mittels der Beleuchtungseinrichtung
152a zu signalisieren, beispielsweise unter Verwendung von Licht unterschiedlicher
Farbe (z.B. rot, grün, usw., ggf. auch mittels Blinken). Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt,
dass z.B.
[0113] Betriebszustände der Vorrichtung 100b auch dann noch durch die primäre Steuereinrichtung
110, 1100 über die Beleuchtungseinrichtung 152a signalisierbar sind, wenn beispielsweise
die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 momentan nicht betriebsbereit ist bzw. momentan
nicht in der Lage ist, Informationen an einen Benutzer B auszugeben, beispielsweise
mittels der Anzeigevorrichtung 150, z.B. in Form der grafischen Benutzeroberfläche.
[0114] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b
dazu ausgebildet ist, einen zukünftig bevorstehenden und/oder aktuell vorliegenden
Ausgabezeitpunkt für die Ausgabe von Medikamenten, insbesondere in Form eines Blisterbeutels,
zu signalisieren. Dadurch kann der Benutzer B auf eine möglicherweise erforderliche
Entnahme des Blisterbeutels aus der Vorrichtung 100b und/oder die Einnahme der entsprechenden
Medikamente aufmerksam gemacht werden.
[0115] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Signalisieren beispielsweise
durch Ausgabe entsprechender Informationen über die grafische Benutzeroberfläche auf
der Anzeigevorrichtung 150 erfolgen, insbesondere unter Steuerung der sekundären Steuereinrichtung
120, 1200.
[0116] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Signalisieren beispielsweise
durch Ausgabe entsprechender Informationen mittels der Beleuchtungseinrichtung 152a
(z.B. Blinken mit vorgebbarer Lichtfarbe) erfolgen, insbesondere unter Steuerung der
primären Steuereinrichtung 110, 1100.
[0117] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Signalisieren auch unter Ausgabe
entsprechender Informationen über die grafische Benutzeroberfläche auf der Anzeigevorrichtung
150 erfolgen, insbesondere unter Steuerung der sekundären Steuereinrichtung 120, 1200,
und durch Ausgabe entsprechender Informationen mittels der Beleuchtungseinrichtung
152a (z.B. Blinken mit vorgebbarer Lichtfarbe), insbesondere unter Steuerung der primären
Steuereinrichtung 110, 1100.
[0118] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das vorstehend beschriebene Signalisieren
optional durch ein akustisches Signal ergänzt werden.
[0119] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b
dazu ausgebildet ist, einen Benutzer B durch eine Signalisierung, beispielsweise mittels
der Anzeigevorrichtung 150 und/oder der Beleuchtungseinrichtung 152a (und/oder akustisch),
über eine bevorstehende Ausgabe eines Blisterbeutels zu informieren, auf eine Eingabe
des Benutzers B zu warten (wobei die Eingabe des Benutzers B beispielsweise eine Bestätigung
der vorangehenden Signalisierung und/oder ein Anfordern des auszugebenden Blisterbeutels
zum Gegenstand hat), und (insbesondere erst) nach der Eingabe des Benutzers B den
Blisterbeutel auch an den Benutzer B auszugeben. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen
kann der Blisterbeutel vor dem Ausgeben innerhalb des Gehäuses 102 der Vorrichtung
für eine mögliche Ausgabe bereitgehalten werden, wobei der so bereitgehaltene Blisterbeutel
in dieser Situation jedoch nicht bereits von außen entnehmbar ist.
[0120] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Warten auf die Eingabe des Benutzers
B beispielsweise wenigstens eines der folgenden Element umfassen: Warten auf eine
Eingabe des Benutzers B auf der (berührungsempfindlichen) Anzeigevorrichtung 150,
Warten auf eine Eingabe des Benutzers B mittels des optionalen Drucktasters 152.
[0121] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass auch die sekundäre
Steuereinrichtung 1200 wenigstens eine Transporteinrichtungsschnittstelle (nicht in
Fig. 6 gezeigt, vergleichbar zu Element 1109 aus Fig. 5) aufweist, über die die sekundäre
Steuereinrichtung 1200 die Transporteinrichtung 132 der Vorrichtung 100, 100a, 100b
zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere Blisterbeuteln, ansteuern kann.
[0122] Figur 8 zeigt ein vereinfachtes Blockdiagramm gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen.
Abgebildet sind die Steuereinrichtungen 110, 120, wobei die Datenschnittstelle 1216
der sekundären Steuereinrichtung 120 bzw. 1200 eine erste, insbesondere IP (Internet
Protocol)-basierte, Schnittstelle 1216a aufweist, die beispielsweise eine Datenverbindung
A11 mittels LAN und/oder WLAN zu wenigstens einem privaten und/oder öffentlichen Netzwerk
254 (z.B. Internet bzw. Cloud) herstellt. Weiter weist die Datenschnittstelle 1216
der sekundären Steuereinrichtung 120 bzw. 1200 eine optionale zweite Schnittstelle
1216b auf, die beispielsweise eine drahtlose Datenverbindung A12 unter Verwendung
eines mobilen (zellulären) Kommunikationssystems 256 herstellt, wobei das Kommunikationssystem
256 beispielsweise ein 3G-System oder ein 4G-System (z.B. LTE) oder ein 5G-System
ist.
[0123] Die Datenschnittstelle 1216 ermöglicht einen effizienten Datenaustausch der Vorrichtung
100 bzw. ihrer sekundären Steuereinrichtung 120, 1200 mit wenigstens einer entfernt
zu der Vorrichtung 100 angeordneten Einheit bzw. einem entfernt zu der Vorrichtung
100 angeordneten System, insbesondere informationstechnischem (IT) System, z.B. dem
Cloudsystem 250 und/oder dem Server 252 und/oder einem Computer bzw. Terminal 258
eines Pflegedienstes und/oder Arztes B', der den Betrieb der Vorrichtung 100 zumindest
zeitweise remote (aus der Entfernung) steuern bzw. beeinflussen bzw. überwachen kann.
Die entsprechenden Datenverbindungen, bei denen es sich bevorzugt ebenfalls um IP
(Internet Protocol)-basierte bzw. generell paketdatenbasierte Datenverbindungen handelt,
sind in Fig. 8 mit den Pfeilen A13 (z.B. Anbindung des Servers 252 an das Internet
250 bzw. die Cloud), A14 (Anbindung des Arzt-Terminals 258 an das Internet 250 bzw.
die Cloud), A15 (direkte Datenverbindung zwischen dem Server 252 und dem Arzt-Terminal
258, z.B. über ein lokales (LAN) bzw. privates Netz (z.B. virtuelles privates Netzwerk,
VPN)), A16 (Anbindung des Arzt-Terminals 258 über z.B. ein LTE-Kommunikationssystem
256) bezeichnet.
[0124] Ferner ist in Fig. 8 eine Datenkommunikation (z.B. realisiert durch die USB-Datenverbindung
zwischen den Schnittstellen 1106 (Fig. 5), 1206 (Fig. 6)) zwischen der primären Steuereinrichtung
110 und der sekundären Steuereinrichtung 120 durch den Pfeil A8 angedeutet. Über die
USB-Datenverbindung A8 können z.B. periodisch Daten zwischen den Einrichtungen 110,
120 ausgetauscht werden, um ggf. einen Ausfall wenigstens einer der Einrichtungen
110, 120 durch die jeweils andere Einrichtung zu ermöglichen, z.B. nach dem Ausbleiben
der periodisch zu sendenden Daten für eine vorgebbare Wartezeit. Alternativ oder ergänzend
können über die USB-Datenverbindung A8 auch weitere Daten ausgetauscht werden. Z.B.
kann die primäre Steuereinrichtung 110 über die USB-Datenverbindung A8 neue Steuerinformationen
SI1, SI2 von der sekundären Steuereinrichtung 120 anfordern, und die sekundäre Steuereinrichtung
120 kann die neuen Steuerinformationen SI1, SI2 über die USB-Datenverbindung A8 an
die primäre Steuereinrichtung 110 senden, usw.
[0125] Ferner ist in Fig. 8 eine zumindest zeitweise Steuerung bzw. Beeinflussung des Betriebs
der primären Steuereinrichtung 110 durch die sekundäre Steuereinrichtung 120 durch
den Pfeil A9 und eine zumindest zeitweise Steuerung bzw. Beeinflussung des Betriebs
der sekundären Steuereinrichtung 120 durch die primäre Steuereinrichtung 110 durch
den Pfeil A10 angedeutet. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen,
dass die primäre Steuereinrichtung 110 (Fig. 8) bzw. 1100 (Fig. 5) dazu ausgebildet
ist, die sekundäre Steuereinrichtung 120 (Fig. 8) bzw. 1200 (Fig. 6) über die wenigstens
eine Steuerschnittstelle 1108 (Fig. 5) zurückzusetzen (also zu resetieren), insbesondere
in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, zu versetzen. Dies kann beispielsweise
dadurch bewirkt werden, dass die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 über ihre Steuerschnittstelle
1108 ein Resetsignal A10 auf einen Reset-Eingang (nicht gezeigt) der sekundären Steuereinrichtung
120 bzw. ihrer Recheneinrichtung 1102 (Fig. 5) ausgibt. Dadurch können z.B. softwarebedingte
Fehlerzustände der sekundären Steuereinrichtung beendet werden und es kann insbesondere
ein Neustart der sekundären Steuereinrichtung 120 bewirkt werden.
[0126] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
110 (Fig. 8) bzw. 1100 (Fig. 5) dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung
120, 1200 über die wenigstens eine Steuerschnittstelle 1108 aus einem ersten Betriebszustand
in einen zweiten Betriebszustand zu versetzen, wobei insbesondere der erste Betriebszustand
ein Energiesparzustand (z.B. standby Modus) ist und der zweite Betriebszustand ein
aktiver Betriebszustand ist. Dies kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass
die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 über ihre Steuerschnittstelle 1108 ein "Aufwecksignal"
A10 auf einen Interrupt-Eingang der sekundären Steuereinrichtung 120 bzw. ihrer Recheneinrichtung
1202 (Fig. 6) ausgibt, wodurch eine entsprechende Unterbrechungsanforderung (interrupt)
an die sekundäre Steuereinrichtung 120 bzw. ihre Recheneinrichtung 1202 übermittelbar
ist, die die sekundäre Steuereinrichtung 120 in den aktiven Betriebszustand versetzt.
[0127] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
110, 1100 dazu ausgebildet ist, periodisch Daten A8 von der sekundären Steuereinrichtung
120, 1200 zu empfangen, und eine erste Fehlerreaktion einzuleiten, wenn für eine vorgebbare
erste Wartezeit keine Daten von der sekundären Steuereinrichtung 120, 1200 empfangen
werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der
sekundären Steuereinrichtung umfasst.
[0128] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung
110, 1100 dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200, insbesondere
wiederholt, weiter insbesondere periodisch, aus einem Energiesparzustand in einen
aktiven Betriebszustand zu versetzen. Dadurch ist es möglich, dass die sekundäre Steuereinrichtung
120, 1200 regelmäßig in einen Energiesparzustand versetzt wird, wodurch die elektrische
Leistungsaufnahme der Vorrichtung reduziert wird. Gleichzeitig kann die sekundäre
Steuereinrichtung 120, 1200 bei Bedarf durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100
wieder aktiviert bzw. aufgeweckt werden.
[0129] Beispielsweise kann die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen dann die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 aufwecken bzw. aus
einem Energiesparzustand heraus wieder aktivieren, wenn für den Betrieb der primären
Steuereinrichtung 110, 1100 bzw. der Vorrichtung 100, 100a, 100b eine Funktion der
sekundären Steuereinrichtung 120, 1200 erforderlich ist. Bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen kann dies insbesondere in den nachstehend beispielhaft genannten
Situationen der Fall sein: a) es wird die Datenschnittstelle 1216 zur Kommunikation
mit wenigstens einer externen Einheit 250, 252, 258 benötigt, beispielsweise um einen
Fehler zu signalisieren und/oder neue Steuerinformationen SI3 (Fig. 8) von der externen
Einheit 250, 252, 258 abzurufen (z.B. für eine Planung einer zukünftigen Medikamentenausgabe),
b) eine Interaktion mit dem Benutzer B ist auszuführen (Anzeige von Informationen
auf der Anzeigevorrichtung 150, vergleiche Figur 7, und/oder Audioausgabe bzw. Audioeingabe),
c) neue Steuerdaten SI2 aus der Speichereinrichtung 1204 der sekundären Steuereinrichtung
1200 sollen abgerufen bzw. zu der primären Steuereinrichtung 1100 übertragen werden.
[0130] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
120, 1200 dazu ausgebildet ist, die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 über die wenigstens
eine Steuerschnittstelle 1208 zurückzusetzen. Dies kann beispielsweise dann vorgenommen
werden, wenn ein Fehler bzw. eine Störung des Betriebs der primären Steuereinrichtung
110, 1100 vorliegt. Dadurch können z.B. softwarebedingte bzw. firmwarebedingte Fehlerzustände
der primären Steuereinrichtung beendet werden und es kann insbesondere ein Neustart
der primären Steuereinrichtung 110, 1100 bewirkt werden.
[0131] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
120, 1200 dazu ausgebildet ist, periodisch Daten A8 von der primären Steuereinrichtung
110, 1100 zu empfangen (beispielsweise wiederum über die vorstehend bereits beschriebene
USB-Schnittstelle 1106, 1206) und eine zweite Fehlerreaktion einzuleiten, wenn für
eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären Steuereinrichtung 110,
1100 empfangen werden, wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen
der primären Steuereinrichtung 110, 1100 umfasst. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen
kann die zweite Wartezeit zumindest in etwa gleich der ersten Wartezeit sein. Bei
weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die zweite Wartezeit jedoch auch größer
oder kleiner als die erste Wartezeit sein.
[0132] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung
120, 1200 dazu ausgebildet ist, a) einen Betrieb wenigstens einer Komponente 110,
1100, 180, 181, 104, 130, 132, 134, 140, 150, 160, 170 der Vorrichtung 100, 100a,
100b zu überwachen und/oder b) einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente 110,
1100, 180, 181, 104, 130, 132, 134, 140, 150, 160, 170 der Vorrichtung 100, 100a,
100b charakterisierende Informationen an eine bzw. die externe Einheit 250, 252, 258
zu senden.
[0133] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b, wie vorstehend bereits unter Bezugnahme auf Figur 1 beschrieben, eine
primäre elektrische Energieversorgungseinheit 180 und eine sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit
181 aufweist, wobei insbesondere die primäre elektrische Energieversorgungseinheit
180 zum Anschluss an ein Stromnetz, insbesondere ein bzw. das Wechselstromnetz, ausgebildet
ist, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 wenigstens
eines der folgenden Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator (z.B.
Doppelschichtkondensator).
[0134] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre elektrische
Energieversorgungseinheit 181 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens
manche Komponenten der Vorrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen, wobei insbesondere
die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 dazu ausgebildet ist zumindest
zeitweise wenigstens die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 und die Transporteinrichtung
132 mit elektrischer Energie zu versorgen. Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt,
dass auch bei einer Störung der primären elektrischen Energieversorgungseinheit 180
bzw. des sie speisenden Stromnetzes ein Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, 100b zur
Ausgabe von Medikamenten aufrechterhalten werden kann.
[0135] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, eine Störung und/oder einen Ausfall des Stromnetzes
festzustellen und von einer ersten Betriebsart, in der die Vorrichtung 100, 100a,
100b mittels der primären elektrischen Energieversorgungseinheit 180 durch das Stromnetz
versorgbar ist, zu einer zweiten Betriebsart zu wechseln, wobei in der zweiten Betriebsart
wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung 100, 100a, 100b mittels der sekundären
elektrischen Energieversorgungseinheit 181 mit elektrischer Energie versorgbar sind.
Figur 9 zeigt hierzu beispielhaft ein vereinfachtes Zustandsdiagramm mit der ersten
Betriebsart BA1, wobei die erste Betriebsart BA1 beispielsweise einer ordnungsgemäß
arbeitenden Netzstromversorgung der Vorrichtung mittels der primären elektrischen
Energieversorgungseinheit 180 entspricht, und wobei die zweite Betriebsart BA2 beispielsweise
einem Batteriebetrieb entspricht, bei dem die Vorrichtung 100, 100a, 100b mittels
der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 betrieben wird, insbesondere
unter Verwendung von zumindest zeitweise in wenigstens einem "elektrischen Energiespeicher"
(beispielsweise Akkumulator und/oder Batterie und/oder Superkondensator oder beliebige
Kombinationen hieraus) der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 gespeicherter
arbeitsfähiger elektrischer Ladung. Ein erster Zustandsübergang T12 von der ersten
Betriebsart BA1 zu der zweiten Betriebsart BA2 erfolgt beispielsweise dann, wenn eine
Netzstromversorgung ausfällt, und ein zweiter Zustandsübergang T21 von der zweiten
Betriebsart BA2 zu der ersten Betriebsart BA1 erfolgt beispielsweise dann, wenn eine
Netz Stromversorgung nach einem vorherigen Ausfall wiederhergestellt ist. Bei weiteren
bevorzugten Ausführungsformen können gegebenenfalls aufladbare elektrische Energiespeicher
der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 in der ersten Betriebsart
BA1 (wieder) aufgeladen werden.
[0136] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen können die Zustandsübergänge T12, T21
zwischen den verschiedenen Betriebsarten BA1, BA2 bzw. eine Überwachung der elektrischen
Energieversorgung durch die Komponenten 180, 181 entweder durch die primäre Steuereinrichtung
110, 1100 oder durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 gesteuert bzw. ausgeführt
werden. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist auch denkbar, dass die Steuerung
der Zustandsübergänge und/oder die Überwachung der Komponenten 180, 181 bzw. ihrer
elektrischen Energieversorgung (Vorhandensein bzw. Niveau der Netzspannung und/oder
Ermittlung eines Ladezustands des Akkumulators) sowohl durch die primäre Steuereinrichtung
110, 1100 als auch durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 ausgeführt wird,
beispielsweise unter Verwendung eines Redundanzprinzips. Eine entsprechende Steuerung
der Steuereinrichtung(en) 110, 120, 1100, 1200 kann bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen
beispielsweise durch die Funktionalität des ersten Computerprogramms PRG1 und/oder
des zweiten Computerprogramms PRG2 bewerkstelligt sein.
[0137] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, die Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes
an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 zu signalisieren.
[0138] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1
(Fig. 5) und/oder der zweiten Steuerinformationen SI2 (Fig. 6) zukünftige Ausgabezeitpunkte
AZP1, AZP2, AZP3, AZP4 zu ermitteln, zu denen Medikamente 200b (Fig. 4), beispielsweise
in Form eines oder mehrerer Blisterbeutel, durch die Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgegeben
werden sollen. Dies ist schematisch in dem Zeitdiagramm aus Figur 10 dargestellt.
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird für das vorliegende Beispiel davon ausgegangen,
dass sich die Vorrichtung 100, 100a, 100b zu dem Zeitpunkt t0 in der ersten Betriebsart
BA1 (beispielsweise einem Netzbetrieb) befindet. Sodann erfolgt zu dem Zeitpunkt t1
eine Störung des Stromnetzes, beispielsweise ein Stromausfall, wobei die Vorrichtung
100, 100a, 100b in die zweite Betriebsart BA2 (Fig. 9) (beispielsweise Batteriebetrieb
bzw. Akkumulatorbetrieb) wechselt. Sodann ermittelt die Vorrichtung 100, 100a, 100b
wie vorstehend bereits beschrieben in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen
SI1 (Fig. 5) und/oder der zweiten Steuerinformationen SI2 (Fig. 6) die zukünftigen
Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3, AZP4, zu denen die Medikamente 200b (Fig. 4) durch
die Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgegeben werden sollen. Die Ermittlung findet beispielsweise
unmittelbar auf den Stromausfall statt, oder kurz danach, beispielsweise zu dem Zeitpunkt
t2 > t1. Beispielsweise entspricht der auf diese Weise ermittelte erste Ausgabezeitpunkt
AZP1 dem Zeitpunkt t3 > t2, der zweite Ausgabezeitpunkt AZP2 dem Zeitpunkt t4 > t3,
der dritte Ausgabezeitpunkt AZP3 dem Zeitpunkt t5 > t4, und der vierte Ausgabezeitpunkt
AZP4 dem Zeitpunkt t6 > t5.
[0139] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, eine minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin der
Vorrichtung 100, 100a, 100b in der zweiten Betriebsart BA2 (Fig. 9) zu ermitteln,
wobei hierfür insbesondere die zukünftigen Ausgabezeitpunkte berücksichtigt werden.
Dies bedeutet, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b insbesondere eine für die betreffenden
Ausgabezeitpunkte gegebenenfalls erhöhte elektrische Energieaufnahme (gegenüber einem
Energiesparzustand, beispielsweise verursacht durch den Betrieb der Transporteinrichtung
132) berücksichtigt. Wenn beispielsweise eine vergleichsweise große Zahl von Ausgabezeitpunkten
ermittelt worden ist, wird die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin vergleichsweise
klein ausfallen, gegenüber einem anderen Anwendungsbeispiel, bei dem eine vergleichsweise
kleine Anzahl von Ausgabezeitpunkten für den Batteriebetrieb ermittelt worden ist.
Unter Kenntnis der minimal verbleibenden Betriebsdauer BDmin der Vorrichtung 100,
100a, 100b in der zweiten Betriebsart BA2 kann der weitere Betrieb der Vorrichtung
100, 100a, 100b besonders präzise gesteuert werden, insbesondere mit dem Ziel, eine
ununterbrochene bzw. möglichst lange, ordnungsgemäße Versorgung des Benutzers B mit
seinen Medikamenten 200b sicherzustellen.
[0140] Analog zu der vorstehend beschriebenen Überwachung der Komponenten 180, 181 kann
auch die Ermittlung der Ausgabezeitpunkte bzw. der minimal verbleibenden Betriebsdauer
BDmin durch die primäre Steuereinrichtung 110 und/oder durch die sekundäre Steuereinrichtung
120 vorgenommen werden.
[0141] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, eine erste Anzahl N1 (Fig. 8) zu ermitteln, die charakterisiert,
für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte ein Betrieb der Vorrichtung in der
zweiten Betriebsart BA2 aufrechterhalten werden kann. Beispielsweise kann bei der
exemplarisch in Figur 10 abgebildeten Situation der Batteriebetrieb BA2 noch wenigstens
bis zu dem Zeitpunkt t5 aufrechterhalten werden, sodass insgesamt drei zukünftige
Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3 in dem Batteriebetrieb BA2 eingehalten werden können.
[0142] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin und/oder
die erste Anzahl N1 an einen Benutzer B der Vorrichtung 100, 100a, 100b auszugeben
(beispielsweise über die Anzeigevorrichtung 150 bzw. eine entsprechende grafische
Benutzeroberfläche und/oder in Form eines Audiosignals, beispielsweise einer Sprachausgabe
oder eines Signaltons, oder mittels Kombinationen hieraus) und/oder an wenigstens
eine externe Einheit 250, 252, 258 zu signalisieren. Auf diese Weise kann der Benutzer
B und/oder ein Pflegedienst bzw. ärztliches Personal B' effizient auf die ggf. kritische
Betriebssituation und einen möglicherweise bevorstehenden Mangel (beispielsweise bei
Fortbestehen des Stromausfalls über den Zeitpunkt t5 hinaus) von Medikamenten hingewiesen
werden, sodass rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
[0143] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, zu ermitteln, ob die minimal verbleibende Betriebsdauer
BDmin eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl N2 von Ausgabezeitpunkten
der zukünftigen Ausgabezeitpunkte zulässt. Die vorgebbare zweite Anzahl N2 ist beispielsweise
konfigurierbar bzw. parametrierbar, kann beispielsweise auch in Abhängigkeit der auszugebenden
Medikamente bzw. des Medikationsplans vorgegeben bzw. gewählt werden.
[0144] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, dann, wenn die minimal verbleibende Betriebsdauer
BDmin eine Ausgabe von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl N2 (zum Beispiel
N2=4) von Ausgabezeitpunkten AZP1, AZP2, AZP3, AZP4 der zukünftigen Ausgabezeitpunkte
nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl N3 (zum Beispiel N3>=4) von zukünftigen
Ausgabezeitpunkten entsprechende Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen Medikamentenausgabe
vor diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten AZP1, AZP2, AZP3, AZP4 auszugeben, insbesondere
innerhalb der minimal verbleibenden Betriebsdauer BDmin, weiter insbesondere unmittelbar
nachdem ermittelt worden ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin eine
Ausgabe von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl N2 von Ausgabezeitpunkten
nicht mehr zulässt. Beispielsweise kann die außerplanmäßige Medikamentenausgabe direkt
nach der vorstehend genannten Auswertung erfolgen, beispielswese kurz nach dem Zeitpunkt
t2.
[0145] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, vor der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe eine
Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe von einer externen Einheit 250,
252, 258 und/oder einem Benutzer B' der externen Einheit 258 (Arztterminal) einzuholen.
Auf dem Arztterminal 258 kann einem behandelnden bzw. betreuenden Arzt B' beispielsweise
die aktuelle Betriebssituation der Vorrichtung signalisiert werden, bevorzugt zusammen
mit der Anforderung der Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe, woraufhin
der Arzt B' eine entsprechende Entscheidung treffen und die Freigabe erteilen oder
verweigern kann. Nach Erteilung der Freigabe kann die außerplanmäßige Medikamentenausgabe
wie vorstehend beispielhaft beschrieben erfolgen. Insbesondere kann im Rahmen der
außerplanmäßigen Medikamentenausgabe auch vorgesehen sein, den gesamten Bestand der
in dem Vorratsbehälter 130 der Vorrichtung 100, 100a, 100b befindlichen Medikamente
auszugeben, beispielsweise vorsorglich für den Fall einer länger dauernden Unterbrechung
der elektrischen Energieversorgung der Vorrichtung.
[0146] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann im Falle einer Verweigerung der außerplanmäßigen
Medikamentenausgabe durch den betreuenden Arzt B' eine entsprechende Information an
den Benutzer B der Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgegeben werden, beispielsweise wiederum
in visuell wahrnehmbarer Form über die Anzeigevorrichtung 150 und/oder mittels einer
Sprachausgabe, vergleiche die Einheit 160 und/oder einer Kombination aus den vorstehend
genannten Maßnahmen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Information
an den Benutzer B in diesem Fall auch weitere Informationen umfassen, beispielsweise
über alternative Abhilfemaßnahmen, die der betreuende Arzt B' gegebenenfalls eingeleitet
hat (z.B. Entsendung eines Pflegedienstes zu dem Benutzer B bzw. zu der Vorrichtung
100, 100a, 100b, z.B. zur Wartung).
[0147] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100,
100a, 100b dazu ausgebildet ist, in der zweiten Betriebsart BA2 (Fig. 9) wenigstens
eine Komponente der Vorrichtung in einen Energiesparzustand zu versetzen oder zu deaktivieren.
Besonders bevorzugt werden in der zweiten Betriebsart BA2 alle Komponenten der Vorrichtung
deaktiviert bzw. in einen Energiesparzustand versetzt, die für eine gesicherte Ausgabe
von Medikamenten zu zukünftigen Ausgabezeitpunkten nicht zwingend erforderlich sind
(beispielsweise Komponenten, die Komfortfunktionen wie die Ausgabe einer Uhrzeit auf
der Anzeigevorrichtung 150 ermöglichen und/oder eine Kommunikation über die Schnittstelle
1216 und/oder sonstige elektrische Verbraucher).
[0148] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass zumindest zeitweise
die primäre Steuereinrichtung 110 in einen Energiesparzustand versetzt wird. Bei weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110
in diesem Energiesparzustand eine maximale elektrische Leistungsaufnahme von 60 mW
(Milliwatt) aufweist, insbesondere 50 mW oder weniger.
[0149] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine elektrische
Kapazität der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 (bzw. ihrer Speicher
wie beispielsweise Batterien bzw. Akkumulatoren Beziehung zwei Superkondensatoren)
(Fig. 1) so groß ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin wenigstens
etwa 12 Stunden beträgt, vorzugsweise wenigstens etwa 24 Stunden. Bei der Auslegung
der elektrischen Speicherkapazität können vorteilhaft die von einem gegebenen Medikationsplan
abhängigen zukünftigen Ausgabezeitpunkte und damit einhergehend ein zumindest zeitweiser
Betrieb der Transporteinrichtung 132 berücksichtigt werden.
[0150] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine bzw. die elektrische
Kapazität der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 wenigstens etwa
2000 Milliamperestunden (mAh) beträgt, insbesondere wenigstens 3000 mAh bei bevorzugt
15 Volt Nennspannung.
[0151] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben
einer Vorrichtung 100, 100a, 100b zur Ausgabe von Medikamenten 200b gemäß den vorstehend
unter Bezugnahme auf Figur 1 bis Figur 10 beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen.
Figur 11 zeigt ein vereinfachtes Flussdiagramm gemäß bevorzugten Ausführungsformen.
[0152] In Schritt 300 steuert die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 wenigstens die erste
Komponente K1 der Vorrichtung 100, 100a, 100b, in Schritt 302 steuert die sekundäre
Steuereinrichtung 120, 1200 wenigstens die zweite Komponente K2 der Vorrichtung 100,
100a, 100b, und in dem optionalen Schritt 304 gibt die Vorrichtung 100, 100a, 100b
zu in Abhängigkeit von Steuerinformationen SI1 und/oder SI2 und/oder SI3 gewählten
Ausgabezeitpunkten Medikamente, vorzugsweise in Form von einem oder mehreren Blisterbeuteln,
an den Benutzer B aus. Hierzu wird beispielsweise die Transporteinrichtung 132 (Figur
4) durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 angesteuert.
[0153] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche das Flussdiagramm gemäß Figur
12, ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110 zumindest zeitweise die
ersten Steuerinformationen SI1 speichert, vergleiche Schritt 310, wobei die ersten
Steuerinformationen insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen
von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen
aufweisen. In dem optionalen Schritt 312 steuert die primäre Steuereinrichtung 110
die Transporteinrichtung 132 in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1 an.
Wie vorstehend bereits beschrieben enthalten die ersten Steuerinformationen SI1 weitere
Informationen PI, MI, die der primären Steuereinrichtung 110 und/oder der sekundären
Steuereinrichtung 120 ermöglichen, zukünftige Ausgabezeitpunkte von mittels der Vorrichtung
100, 100a, 100b auszugebenden Medikamenten zu ermitteln.
[0154] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche das Flussdiagramm gemäß Figur
13, ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 120 zumindest zeitweise die
zweiten Steuerinformationen SI2 speichert, vergleiche Schritt 320, wobei die zweiten
Steuerinformationen SI2 insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen
von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen
aufweisen. In dem optionalen Schritt 322 können die zweiten Steuerinformationen SI2
oder zumindest Teile hiervon an die primäre Steuereinrichtung 110 übertragen werden,
beispielsweise über eine USB-Schnittstelle A8 (vergleiche auch die Elemente 1106,
1206 aus Fig. 5, 6).
[0155] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche Figur 14, ist vorgesehen,
dass die primäre Steuereinrichtung 110 periodisch Daten von der sekundären Steuereinrichtung
120 empfängt, vergleiche Schritt 330, und eine erste Fehlerreaktion einleitet, vergleiche
Schritt 332, wenn für eine vorgebbare erste Wartezeit keine Daten von der sekundären
Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere ein
bzw. das Zurücksetzen der sekundären Steuereinrichtung 120 umfasst. In dem optionalen
Schritt 334 kann die primäre Steuereinrichtung 110 die Transporteinrichtung 132 autark
ansteuern, also insbesondere ohne eine gegebenenfalls bestehende Datenverbindung zu
der sekundären Steuereinrichtung 120 und/oder ohne Mitwirkung der sekundären Steuereinrichtung
120. Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt, dass die primäre Steuereinrichtung 110
zumindest zeitweise den Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, 100b für die Medikamentenausgabe
auch in Störfällen der sekundären Steuereinrichtung 120 alleine aufrechterhalten kann.
[0156] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche Figur 15, ist vorgesehen,
dass die sekundäre Steuereinrichtung 120 periodisch Daten von der primären Steuereinrichtung
110 empfängt, vergleiche Schritt 340, und eine zweite Fehlerreaktion einleitet, Schritt
342, wenn für eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären Steuereinrichtung
110 empfangen werden, wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen
der primären Steuereinrichtung 110 umfasst.
[0157] Bei weiteren Ausführungsformen kann in dem optionalen Schritt 344 vorgesehen sein,
dass wenigstens einer externen Einheit 250, 252, 258 der in Schritt 342 erkannte Fehlerzustand
der primären Steuereinrichtung 110 signalisiert wird. Dies ist besonders bei weiteren
bevorzugten Ausführungsformen zweckmäßig, bei denen die sekundäre Steuereinrichtung
120 - im Gegensatz zu der primären Steuereinrichtung 110 - keine Ansteuerung der Transporteinrichtung
132 bewirken und damit keine Medikamentenausgabe veranlassen kann, weil durch die
Signalisierung gemäß Schritt 344 der Fehlerzustand eskaliert wird, wodurch effizient
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
[0158] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, bei denen auch die sekundäre Steuereinrichtung
120 direkt selbst eine Ansteuerung der Transporteinrichtung 132 bewirken kann, kann
ebenso verfahren werden, also eine Signalisierung gemäß Schritt 344 ausgeführt werden.
Alternativ oder ergänzend kann in Schritt 344 zumindest zeitweise die sekundäre Steuereinrichtung
120 autark betrieben und insbesondere so betrieben werden, dass sie die Transporteinrichtung
132 ansteuert, um eine Medikamentenausgabe zu veranlassen, insbesondere während des
Ausfalls der primären Steuereinrichtung 110.
[0159] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann für die Verfahren gemäß Figur 14,
15 auch vorgesehen sein, dass bei dem Ausbleiben von üblicherweise periodisch zu empfangenden
Daten bzw. Informationen von der jeweilig anderen Steuereinrichtung die betreffende
Steuereinrichtung auch mehrere Male zurückgesetzt wird, beispielsweise für eine vorgegebene
Anzahl von Reset-Vorgängen. Sofern auch nach einem mehrmaligen Zurücksetzen für die
vorgegebene Anzahl keine Daten von der betreffenden Steuereinrichtung empfangen werden
bzw. keine sonstigen Hinweise auf ein erneutes ordnungsgemäßes Funktionieren der betreffenden
Steuereinrichtung ermittelt werden können (beispielsweise charakteristisches Muster
eines zeitlichen Verlaufs einer elektrischen Leistungsaufnahme, dass auf eine ordnungsgemäße
Funktion der betreffenden Steuereinrichtung hindeutet), wird der fortbestehende Fehlerzustand
der betreffenden Steuereinrichtung wenigstens einer externen Einheit 250, 252, 258
signalisiert und/oder dem Benutzer B angezeigt. Auch in diesen Fällen kann bei weiteren
bevorzugten Ausführungsformen eine außerplanmäßige Ausgabe von Medikamenten (ggf.
nach vorheriger Freigabe durch den Arzt B') erfolgen.
[0160] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche Figur 16, ist vorgesehen,
dass die sekundäre Steuereinrichtung a) einen Betrieb wenigstens einer Komponente
der Vorrichtung 100, 100a, 100b überwacht, Schritt 350, und/oder b) einen Betriebszustand
wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100, 100a, 100b charakterisierende Informationen
an eine bzw. die externe Einheit 250, 252, 258 sendet, vgl. Schritt 352.
[0161] Optional ist bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen, dass die Vorrichtung
100, 100a, 100b von einer externen Einheit 250, 252, 258 dritte Steuerinformationen
SI3 (Fig. 8) empfängt, Schritt 354, und einen Betrieb wenigstens einer Komponente
der Vorrichtung, insbesondere einen Betrieb der primären Steuereinrichtung 110, in
Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen SI3 steuert, Schritt 356, wobei insbesondere
die Vorrichtung die Ausgabe von Medikamenten in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen
SI3 ausführt.
[0162] Beispielsweise kann die sekundäre Steuereinrichtung 120 mittels ihrer Datenverbindung
zu der wenigstens einen externen Einheit 250, 252, 258 von der externen Einheit 250,
252, 258 die dritten Steuerinformationen SI3 erhalten, auf deren Basis die Vorrichtung
100, 100a, 100b die zweiten Steuerinformationen SI2 und die ersten Steuerinformationen
SI1, die den Betrieb der primären Steuereinrichtung 110 hinsichtlich der Ansteuerung
der Transporteinrichtung 132 und damit der Medikamentenausgabe steuern, ermittelt
bzw. bildet.
[0163] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen können die Schritte 354, 356 nach Fig.
16 auch eigenständig durchgeführt werden, also insbesondere ohne die gemäß Fig. 16
vorangehenden Schritte 350, 352.
[0164] Figur 17 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß
weiteren bevorzugten Ausführungsformen. In Schritt 360 weist die Vorrichtung 100,
100a, 100b ihre erste Betriebsart BA1 ("Netzbetrieb") auf, in Schritt 362 wechselt
die Vorrichtung 100, 100a, 100b, beispielsweise aufgrund eines Stromausfalls eines
Stromnetzes, an das die Vorrichtung angeschlossen ist, in ihre zweite Betriebsart
BA2 ("Batteriebetrieb"), und in dem optionalen Schritt 364 wechselt die Vorrichtung
100, 100a, 100b von der zweiten Betriebsart BA2 wieder zurück in die erste Betriebsart
BA1, weil die Netzstromversorgung wiederhergestellt worden ist. In Schritt 364 kann
beispielsweise auch ein Akkumulator der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit
181 (Fig. 1) wieder aufgeladen werden.
[0165] Figur 18 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß
weiteren bevorzugten Ausführungsformen. In Schritt 370 stellt die Vorrichtung 100,
100a, 100b einen Ausfall des Stromnetzes fest und wechselt daraufhin in Schritt 372
von ihrer ersten Betriebsart BA1 zu ihrer zweiten Betriebsart BA2. In dem optionalen
Schritt 374 signalisiert die Vorrichtung 100, 100a, 100b die Störung und/oder den
Ausfall des Stromnetzes an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 (Fig. 8)
und/oder dem Benutzer B.
[0166] Figur 19 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß
weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Die Vorrichtung 100, 100a, 100b ermittelt,
vgl. Schritt 380, in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1 und/oder der
zweiten Steuerinformationen SI2 zukünftige Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3, ..
(Fig. 10), zu denen Medikamente durch die Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgegeben werden
sollen. Bevorzugt kann dies bei weiteren Ausführungsformen durch die primäre Steuereinrichtung
110, beispielsweise unter Steuerung des ersten Computerprogramms PRG1 erfolgen. Alternativ
oder ergänzend kann dies jedoch auch durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, beispielsweise
unter Steuerung des zweiten Computerprogramms PRG2 erfolgen. Bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen ist auch eine redundante Ausführung des Schritts 380 durch beide
Steuereinrichtungen 110, 120 denkbar. In dem optionalen weiteren Schritt 382 ermittelt
die Vorrichtung 100, 100a, 100b eine bzw. die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin
(Fig. 10) der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart BA2, wobei hierfür insbesondere
die zukünftigen Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3, .. berücksichtigt werden (insbesondere
eine erhöhte momentane Leistungsaufnahme der Vorrichtung durch den zumindest zeitweisen
Betrieb der Transporteinrichtung 132 für die jeweilige Medikamentenausgabe zu den
zukünftigen Ausgabezeitpunkten). Bevorzugt kann Schritt 382 bei weiteren Ausführungsformen
durch die primäre Steuereinrichtung 110, beispielsweise unter Steuerung des ersten
Computerprogramms PRG1, erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann die Ausführung von
Schritt 382 jedoch auch durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, beispielsweise
unter Steuerung des zweiten Computerprogramms PRG2, erfolgen. Bei weiteren bevorzugten
Ausführungsformen ist auch eine redundante Ausführung des Schritts 382 durch beide
Steuereinrichtungen 110, 120 denkbar.
[0167] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche das Flussdiagramm gemäß Figur
20, ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b eine erste Anzahl N1 ermittelt,
vergleiche Schritt 390, die charakterisiert, für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte
ein Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, 100b in der zweiten Betriebsart BA2 aufrechterhalten
werden kann, wobei insbesondere die Vorrichtung 100, 100a, 100b die minimal verbleibende
Betriebsdauer BDmin an einen Benutzer B der Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgibt und/oder
an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 signalisiert, vgl. den optionalen
Schritt 392, und/oder die erste Anzahl N1 an einen Benutzer B der Vorrichtung 100,
100a, 100b ausgibt und/oder an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 signalisiert,
vgl. den weiteren optionalen Schritt 394.
[0168] Figur 21 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß
weiteren bevorzugten Ausführungsformen. In Schritt 400 befindet sich die Vorrichtung
100, 100a, 100b in ihrer zweiten Betriebsart BA2. In Schritt 402 ermittelt die Vorrichtung
100, 100a, 100b, ob die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin eine Ausgabe von
Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl N2 von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen
Ausgabezeitpunkte zulässt, wobei insbesondere die Vorrichtung 100, 100a, 100b dann,
wenn die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin eine Ausgabe von Medikamenten für
eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte
nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl von zukünftigen Ausgabezeitpunkten
entsprechende Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen Medikamentenausgabe vor
diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten ausgibt, insbesondere innerhalb der minimal
verbleibenden Betriebsdauer, weiter insbesondere unmittelbar nachdem ermittelt worden
ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für
die vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten nicht mehr zulässt, vgl. den optionalen
Schritt 404.
[0169] Figur 22 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß
weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Die Schritte 400, 402 korrespondieren mit
den entsprechenden Schritten aus Figur 21. Im Unterschied zu Figur 21 holt die Vorrichtung
bei dem Verfahren gemäß Figur 22 in Schritt 403 vor der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe,
vergleiche Schritt 404' aus Figur 22, eine Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe
404' von einer externen Einheit 250, 252, 258 und/oder einem Benutzer B' der externen
Einheit 258 ein. Sofern die Freigabe erteilt wird, erfolgt die außerplanmäßige Medikamentenausgabe
in Schritt 404'.
[0170] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen können eine oder mehrere der vorstehend
beispielhaft unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis Fig. 22 beschriebenen Ausführungsformen
miteinander kombiniert werden.
[0171] Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Verwendung wenigstens
einer Vorrichtung 100, 100a, 100b gemäß den Ausführungsformen und/oder des Verfahrens
gemäß den Ausführungsformen zur Ausgabe von Medikamenten 200b, insbesondere an einen
Benutzer B, und/oder zur Versorgung von ein oder mehreren Personen B mit Medikamenten,
insbesondere zur Versorgung von an mehreren unterschiedlichen geographischen Positionen
befindlichen Personen mit Medikamenten.
[0172] Das Prinzip gemäß den Ausführungsformen ermöglicht einen besonders sicheren und zuverlässigen
Betrieb der Vorrichtung, insbesondere auch dann, wenn manche Komponenten der Vorrichtung
zumindest zeitweise ausfallen bzw. in sonstiger Weise hinsichtlich ihres Betriebs
eingeschränkt sind. Insbesondere kann bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ein
Notbetrieb zur geregelten Ausgabe von Medikamenten, vorzugsweise unter Steuerung der
primären Steuereinrichtung 110, aufrechterhalten werden, insbesondere auch dann, wenn
die sekundäre Steuereinrichtung 120 nicht oder nicht ordnungsgemäß arbeitet.
1. Vorrichtung (100; 100a; 100b) zur Ausgabe von Medikamenten, wobei die Vorrichtung
(100; 100a; 100b) eine primäre Steuereinrichtung (110; 1100) zur Steuerung wenigstens
einer ersten Komponente (K1) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) und eine sekundäre
Steuereinrichtung (120; 1200) zur Steuerung wenigstens einer zweiten Komponente (K2)
der Vorrichtung (100; 100a; 100b) aufweist, wobei die Vorrichtung dazu ausgebildet
ist, in Blisterbeuteln (210, 211, 212) angeordnete Medikamente (210a, 210b, 211a,
212a, 212b, 212c) auszugeben, wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b)
einen Vorratsbehälter (130) für auszugebende Medikamente, insbesondere Blisterbeutel,
aufweist und eine Transporteinrichtung (132) zum Fördern der Medikamente, insbesondere
Blisterbeutel, aus dem Vorratsbehälter (130) heraus.
2. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach Anspruch 1, wobei die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise erste Steuerinformationen (SI1)
zu speichern, wobei die ersten Steuerinformationen (SI1) Einnahmezeitpunkte charakterisierende
Einnahmeinformationen (EI) von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente
charakterisierende Medikamenteninformationen (MI) aufweisen.
3. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, a)
wobei die primäre Steuereinrichtung (110; 1100) eine erste Datenschnittstelle (1106)
zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch (A4) von Daten mit wenigstens der sekundären
Steuereinrichtung (120; 1200), aufweist, wobei insbesondere die erste Datenschnittstelle
(1106) eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB,
Typ aufweist, und/oder b) wobei die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) eine erste
Datenschnittstelle (1206) zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten mit
wenigstens der primären Steuereinrichtung (110; 1100), aufweist, wobei weiter insbesondere
die erste Datenschnittstelle (1206) eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom
Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist.
4. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
A) die primäre Steuereinrichtung (110; 1100) wenigstens eine auf die sekundäre Steuereinrichtung
(120; 1200) wirkende Steuerschnittstelle (1108) aufweist, wobei die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200)
Aa) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle (1108) zurückzusetzen, insbesondere
in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, zu versetzen, und/oder
Ab) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle (1108) aus einem ersten Betriebszustand
in einen zweiten Betriebszustand zu versetzen, wobei insbesondere der erste Betriebszustand
ein Energiesparzustand ist und der zweite Betriebszustand ein aktiver Betriebszustand
ist, und/oder wobei
B) die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) wenigstens eine auf die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) wirkende Steuerschnittstelle (1208) aufweist, wobei insbesondere die sekundäre
Steuereinrichtung (120; 1200) dazu ausgebildet ist, die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle (1108) zurückzusetzen, insbesondere
in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, zu versetzen.
5. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
a) die primäre Steuereinrichtung (110; 1100) dazu ausgebildet ist, periodisch Daten
von der sekundären Steuereinrichtung (120; 1200) zu empfangen, und eine erste Fehlerreaktion
einzuleiten, wenn für eine vorgebbare erste Wartezeit keine Daten von der sekundären
Steuereinrichtung (120; 1200) empfangen werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere
ein bzw. das Zurücksetzen der sekundären Steuereinrichtung (120; 1200) umfasst und/oder
b) die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) dazu ausgebildet ist, periodisch Daten
von der primären Steuereinrichtung (110; 1100) zu empfangen und eine zweite Fehlerreaktion
einzuleiten, wenn für eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären
Steuereinrichtung (110; 1100) empfangen werden, wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere
ein bzw. das Zurücksetzen der primären Steuereinrichtung (110; 1100) umfasst.
6. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die primäre Steuereinrichtung (110; 1100) dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung
(132) autark anzusteuern, insbesondere ohne Mitwirkung der sekundären Steuereinrichtung
(120; 1200), insbesondere in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen (SI1).
7. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
A) die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) wenigstens eines der folgenden Elemente
aufweist: eine Schnittstelle (1210) zur Ansteuerung einer bzw. der Anzeigevorrichtung
(150), eine Schnittstelle (1212) zur Ansteuerung einer bzw. der Einrichtung (160)
zur Ausgabe und/oder Eingabe von akustischen Signalen, eine Schnittstelle (1214) zur
Ansteuerung einer bzw. der digitalen Bilderfassungseinrichtung (170), wenigstens eine
Datenschnittstelle (1216) zur Herstellung einer Datenverbindung mit wenigstens einer
externen Einheit (250), insbesondere einem Server (252) und/oder einem Cloud-Serversystem
(250), und/oder wobei
B) die sekundäre Steuereinrichtung (110; 1100) dazu ausgebildet ist,
Ba) einen Betrieb wenigstens einer Komponente (110, 120, 130, 132, 134, 140, 150,
160, 170) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) zu überwachen und/oder
Bb) einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente (110, 120, 130, 132, 134, 140,
150, 160, 170) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) charakterisierende Informationen
an eine bzw. die externe Einheit (250, 252, 258) zu senden, und/oder wobei
C) die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise
zweite Steuerinformationen (SI2) zu speichern, wobei die zweiten Steuerinformationen
(SI2) insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen (EI')
von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen
(MI') aufweisen.
8. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dazu ausgebildet ist, von einer externen Einheit
(250, 252, 258) dritte Steuerinformationen (SI3) zu empfangen und einen Betrieb wenigstens
einer Komponente (K1, K2) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) in Abhängigkeit der dritten
Steuerinformationen (SI3) zu steuern, wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a;
100b) dazu ausgebildet ist, die Ausgabe von Medikamenten in Abhängigkeit der dritten
Steuerinformationen (SI3) auszuführen.
9. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Vorrichtung (100; 100a; 100b) eine primäre elektrische Energieversorgungseinheit
(180) und eine sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit (181) aufweist, wobei
insbesondere die primäre elektrische Energieversorgungseinheit (180) zum Anschluss
an ein Stromnetz, insbesondere Wechselstromnetz, ausgebildet ist, wobei insbesondere
die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit (181) wenigstens eines der folgenden
Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator, wobei insbesondere die
sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit (181) dazu ausgebildet ist, zumindest
zeitweise wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung (100; 100a; 100b) mit elektrischer
Energie zu versorgen, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit
(181) dazu ausgebildet ist wenigstens die primäre Steuereinrichtung (110; 1100) und
die Transporteinrichtung (132) mit elektrischer Energie zu versorgen.
10. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach Anspruch 9, wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b)
dazu ausgebildet ist, eine Störung und/oder einen Ausfall des Stromnetzes festzustellen
und von einer ersten Betriebsart (BA1), in der die Vorrichtung (100; 100a; 100b) mittels
der primären elektrischen Energieversorgungseinheit (180) durch das Stromnetz versorgbar
ist, zu einer zweiten Betriebsart (BA2) zu wechseln, wobei in der zweiten Betriebsart
(BA2) wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung (100; 100a; 100b) mittels der
sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit (181) mit elektrischer Energie versorgbar
sind wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dazu ausgebildet ist, die
Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes an wenigstens eine externe Einheit (250,
252, 258) zu signalisieren.
11. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 10, wobei
die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit der ersten
Steuerinformationen (SI1) und/oder der zweiten Steuerinformationen (SI2) und/oder
der dritten Steuerinformationen (SI3) zukünftige Ausgabezeitpunkte (AZP1, AZP2, AZP3,
AZP4) zu ermitteln, zu denen Medikamente durch die Vorrichtung (100; 100a; 100b) ausgegeben
werden sollen.
12. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 11, wobei
die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dazu ausgebildet ist, eine minimal verbleibende
Betriebsdauer (BDmin) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) in der zweiten Betriebsart
(BA2) zu ermitteln, wobei hierfür insbesondere die zukünftigen Ausgabezeitpunkte (AZP1,
AZP2, AZP3, AZP4) berücksichtigt werden, wobei insbesondere die Vorrichtung (100;
100a; 100b) dazu ausgebildet ist, die minimal verbleibende Betriebsdauer (BDmin) an
einen Benutzer (B) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) auszugeben und/oder an wenigstens
eine externe Einheit (250, 252, 258) zu signalisieren.
13. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 12, wobei
die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dazu ausgebildet ist, eine erste Anzahl (N1) zu
ermitteln, die charakterisiert, für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte (AZP1,
AZP2, AZP3, AZP4) ein Betrieb der Vorrichtung (100; 100a; 100b) in der zweiten Betriebsart
(BA2) aufrechterhalten werden kann, wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a;
100b) dazu ausgebildet ist, die erste Anzahl (N1) an einen Benutzer (B) der Vorrichtung
(100; 100a; 100b) auszugeben und/oder an wenigstens eine externe Einheit (250, 252,
258) zu signalisieren.
14. Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 13, wobei
die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dazu ausgebildet ist, zu ermitteln, ob die minimal
verbleibende Betriebsdauer (BDmin) eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare
zweite Anzahl (N2) von Ausgabezeitpunkten (AZP1, AZP2, AZP3) der zukünftigen Ausgabezeitpunkte
(AZP1, AZP2, AZP3, AZP4) zulässt, wobei
insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dazu ausgebildet ist, dann, wenn die
minimal verbleibende Betriebsdauer (BDmin) eine Ausgabe von Medikamenten für eine
vorgebbare zweite Anzahl (N2) von Ausgabezeitpunkten (AZP1, AZP2, AZP3) der zukünftigen
Ausgabezeitpunkte (AZP1, AZP2, AZP3, AZP4) nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten
Anzahl (N3) von zukünftigen Ausgabezeitpunkten (AZP1, AZP2, AZP3, AZP4) entsprechende
Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen Medikamentenausgabe vor diesen zukünftigen
Ausgabezeitpunkten (AZP1, AZP2, AZP3, AZP4) auszugeben,
insbesondere innerhalb der minimal verbleibenden Betriebsdauer (BDmin),
weiter insbesondere unmittelbar nachdem ermittelt worden ist, dass die minimal verbleibende
Betriebsdauer (BDmin) eine Ausgabe von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl
(N2) von Ausgabezeitpunkten (AZP1, AZP2, AZP3) nicht mehr zulässt, wobei
insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dazu ausgebildet ist, vor der außerplanmäßigen
Medikamentenausgabe eine Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe von
einer externen Einheit (250, 252, 258) und/oder einem Benutzer (B') der externen Einheit
(250, 252, 258) einzuholen.
15. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung (100; 100a; 100b) zur Ausgabe von in Blisterbeuteln
angeordneten Medikamenten, insbesondere einer Vorrichtung nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b) eine primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) zur Steuerung wenigstens einer ersten Komponente (K1) der Vorrichtung
(100; 100a; 100b) und eine sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) zur Steuerung wenigstens
einer zweiten Komponente (K2) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) aufweist, wobei die
primäre Steuereinrichtung (110; 1100) die wenigstens eine erste Komponente (K1) steuert
(300), und wobei die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) die wenigstens eine zweite
Komponente (K2) steuert (302), wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b)
eine Transporteinrichtung (132) zum Fördern der Blisterbeutel, insbesondere aus einem
Vorratsbehälter (130) heraus, aufweist, und wobei insbesondere die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) die Transporteinrichtung (132) zum Fördern der Medikamente, insbesondere
Blisterbeutel, ansteuert (312).
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei die primäre Steuereinrichtung (110; 1100) zumindest
zeitweise erste Steuerinformationen (SI1) speichert (310), wobei die ersten Steuerinformationen
(SI1) insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen (EI)
von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen
(MI) aufweisen, wobei insbesondere die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) zumindest
zeitweise zweite Steuerinformationen (SI2) speichert (320), wobei die zweiten Steuerinformationen
(SI2) insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen (EI')
von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen
(MI') aufweisen.
17. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 16, wobei die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) eine erste Datenschnittstelle (1106) zum, vorzugsweise bidirektionalen,
Austausch von Daten mit wenigstens der sekundären Steuereinrichtung (120; 1200), aufweist,
wobei weiter insbesondere die erste Datenschnittstelle (1106) eine serielle Datenschnittstelle,
bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist, wobei insbesondere die primäre
Steuereinrichtung (110; 1100) wenigstens eine auf die sekundäre Steuereinrichtung
(120; 1200) wirkende Steuerschnittstelle (1108) aufweist, wobei die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) a) über die wenigstens eine
Steuerschnittstelle (1108) zurücksetzt, insbesondere in einen Rücksetzzustand, englisch:
reset, versetzt, und/oder b) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle (1108) aus
einem ersten Betriebszustand in einen zweiten Betriebszustand versetzt, wobei insbesondere
der erste Betriebszustand ein Energiesparzustand ist und der zweite Betriebszustand
ein aktiver Betriebszustand ist.
18. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 17, wobei, wobei die primäre
Steuereinrichtung (110; 1100) periodisch Daten von der sekundären Steuereinrichtung
(120; 1200) empfängt (330) und eine erste Fehlerreaktion einleitet (332), wenn für
eine vorgebbare erste Wartezeit keine Daten von der sekundären Steuereinrichtung (120;
1200) empfangen werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen
der sekundären Steuereinrichtung (120; 1200) umfasst.
19. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 18, wobei die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) die Transporteinrichtung (132) zumindest zeitweise autark ansteuert (312;
334), insbesondere ohne Mitwirkung der sekundären Steuereinrichtung (120; 1200).
20. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 19, wobei
A) die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) eine erste Datenschnittstelle (1206)
zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten mit wenigstens der primären
Steuereinrichtung (110; 1100), aufweist,
B) wobei weiter insbesondere die erste Datenschnittstelle (1206) eine serielle Datenschnittstelle,
bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist,
C) wobei insbesondere die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) wenigstens eine
auf die primäre Steuereinrichtung (110; 1100) wirkende Steuerschnittstelle (1208)
aufweist,
D) wobei insbesondere die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) die primäre Steuereinrichtung
(110; 1100) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle (1208) zurücksetzt, insbesondere
in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, versetzt, und/oder
E) die sekundäre Steuereinrichtung (120; 1200) periodisch Daten von der primären Steuereinrichtung
(110; 1100) empfängt (340) und eine zweite Fehlerreaktion einleitet (342), wenn für
eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären Steuereinrichtung (110;
1100) empfangen werden,
F) wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der primären
Steuereinrichtung (110; 1100) umfasst, und/oder wobei insbesondere
G) die sekundäre Steuereinrichtung (110; 1100)
G1) einen Betrieb wenigstens einer Komponente (110, 120, 130, 132, 134, 140, 150,
160, 170) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) überwacht (350) und/oder
G2) einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente (110, 120, 130, 132, 134, 140,
150, 160, 170) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) charakterisierende Informationen
an eine bzw. die externe Einheit (250, 252, 258) sendet (352), und/oder
G3) die Vorrichtung (100; 100a; 100b) von einer externen Einheit (250, 252, 258) dritte
Steuerinformationen (SI3) empfängt (354) und einen Betrieb wenigstens einer Komponente
(K1, K2) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen
(SI3) steuert (356), wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b) die Ausgabe
von Medikamenten in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen (SI3) ausführt.
21. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 20, wobei die Vorrichtung (100;
100a; 100b) eine primäre elektrische Energieversorgungseinheit (180) und eine sekundäre
elektrische Energieversorgungseinheit (181) aufweist, wobei insbesondere die primäre
elektrische Energieversorgungseinheit (180) zum Anschluss an ein Stromnetz, insbesondere
Wechselstromnetz, ausgebildet ist, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit
(181) wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator,
wobei die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit (181) zumindest zeitweise
wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung (100; 100a; 100b) mit elektrischer Energie
versorgt, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit (181)
wenigstens die primäre Steuereinrichtung (110; 1100) und die Transporteinrichtung
(132) mit elektrischer Energie versorgt.
22. Verfahren nach Anspruch 21, wobei die Vorrichtung (100; 100a; 100b) eine Störung und/oder
einen Ausfall des Stromnetzes feststellt (370) und von einer ersten Betriebsart (BA1),
in der die Vorrichtung (100; 100a; 100b) mittels der primären elektrischen Energieversorgungseinheit
(180) durch das Stromnetz versorgbar ist, zu einer zweiten Betriebsart (BA2) wechselt
(372), wobei in der zweiten Betriebsart (BA2) wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung
(100; 100a; 100b) mittels der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit (181)
mit elektrischer Energie versorgt werden, wobei insbesondere die Vorrichtung (100;
100a; 100b) die Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes an wenigstens eine externe
Einheit (250, 252, 258) signalisiert (374).
23. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 22, wobei die Vorrichtung (100;
100a; 100b) in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen (SI1) und/oder der zweiten
Steuerinformationen (SI2) zukünftige Ausgabezeitpunkte (AZP1, AZP2, AZP3, AZP4) ermittelt
(380), zu denen Medikamente durch die Vorrichtung (100; 100a; 100b) ausgegeben werden
sollen.
24. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 22 bis 23, wobei die Vorrichtung (100;
100a; 100b) eine minimal verbleibende Betriebsdauer (BDmin) der Vorrichtung (100;
100a; 100b) in der zweiten Betriebsart (BA2) ermittelt (382), wobei hierfür insbesondere
die zukünftigen Ausgabezeitpunkte (AZP1, AZP2, AZP3, AZP4) berücksichtigt werden,
wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b) eine erste Anzahl (N1) ermittelt
(390), die charakterisiert, für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte (AZP1,
AZP2, AZP3, AZP4) ein Betrieb der Vorrichtung (100; 100a; 100b) in der zweiten Betriebsart
(BA2) aufrechterhalten werden kann, wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a;
100b) die minimal verbleibende Betriebsdauer (BDmin) und/oder die erste Anzahl (N1)
an einen Benutzer (B) der Vorrichtung (100; 100a; 100b) ausgibt (392) und/oder an
wenigstens eine externe Einheit (250, 252, 258) signalisiert (394), wobei insbesondere
die Vorrichtung (100; 100a; 100b) ermittelt (402), ob die minimal verbleibende Betriebsdauer
(BDmin) eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl (N2) von Ausgabezeitpunkten
(AZP1, AZP2, AZP3) der zukünftigen Ausgabezeitpunkte (AZP1, AZP2, AZP3, AZP4) zulässt,
wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b) dann, wenn die minimal verbleibende
Betriebsdauer (BDmin) eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl
(N2) von Ausgabezeitpunkten (AZP1, AZP2, AZP3) der zukünftigen Ausgabezeitpunkte (AZP1,
AZP2, AZP3, AZP4) nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl (N3) von zukünftigen
Ausgabezeitpunkten (AZP1, AZP2, AZP3, AZP4) entsprechende Medikamente im Rahmen einer
außerplanmäßigen Medikamentenausgabe vor diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten (AZP1,
AZP2, AZP3, AZP4) ausgibt (404; 404'), insbesondere innerhalb der minimal verbleibenden
Betriebsdauer (BDmin), weiter insbesondere unmittelbar nachdem ermittelt worden ist,
dass die minimal verbleibende Betriebsdauer (BDmin) eine Ausgabe von Medikamenten
für die vorgebbare zweite Anzahl (N2) von Ausgabezeitpunkten (AZP1, AZP2, AZP3) nicht
mehr zulässt, wobei insbesondere die Vorrichtung (100; 100a; 100b) vor der außerplanmäßigen
Medikamentenausgabe (404, 404') eine Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe
von einer externen Einheit (250, 252, 258) und/oder einem Benutzer (B') der externen
Einheit (250, 252, 258) einholt (403).
25. Verwendung wenigstens einer Vorrichtung (100; 100a; 100b) nach wenigstens einem der
Ansprüche 1 bis 14 und/oder des Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprüche 15
bis 24 zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere an einen Benutzer (B), und/oder
zur Versorgung von ein oder mehreren Personen mit Medikamenten, insbesondere zur Versorgung
von an mehreren unterschiedlichen geographischen Positionen befindlichen Personen
mit Medikamenten.