[0001] Die Erfindung betrifft eine Sprühvorrichtung, vorzugsweise für die Brandbekämpfung.
[0002] In bestimmten Situationen vermag die herkömmliche Brandbekämpfung mittels eines von
Hand geführten Löschstrahls wenig auszurichten. Solche Situationen können z. B. Brände
oder Schwelbrände in Fahrzeugen sein. Hierbei spielt mehr und mehr eine Rolle, dass
die Zahl elektrisch angetriebener Fahrzeuge im Straßenverkehr zunimmt. Diese Fahrzeuge
verfügen über besonders leistungsfähige Batteriesysteme. Gerade diese Batteriesysteme
haben sich jedoch auch als eine Quelle hoch problematischer Brände herausgestellt.
Dies gilt insbesondere für solche Fahrzeuge, in denen als Antriebsbatterien Lithiumionen-Batterien
verbaut sind.
[0003] Zwar hat es Brände in Straßenfahrzeugen immer schon gegeben, jedoch ist die Brandquelle
oftmals die Kraftstoffversorgung des Verbrennungsmotors mit Benzin- oder Dieselkraftstoff.
Solche durch leicht entzündliche Treibstoffe ausgelösten Brände lassen sich in den
meisten Fällen herkömmlich bekämpfen, z. B. mit einem handelsüblichen Handfeuerlöscher.
[0004] Diese herkömmliche Brandbekämpfung versagt bei Bränden, die sich an modernen, besonders
leistungsfähigen Traktionsbatterien entwickeln. Es kommt dabei zu einer starken Hitzeentwicklung
im Fahrzeug und in der unmittelbaren Umgebung des Fahrzeugs, weshalb mit der herkömmlichen
Brandbekämpfung unter Einsatz eines Handfeuerlöschers schon wegen der einzuhaltenden
Distanz zum Ort der Hitzeentwicklung wenig auszurichten ist.
[0005] Daher wurden bereits Verfahren der Brandbekämpfung speziell in Fahrzeugen mit in
Brand geratenen Traktionsbatterien vorgeschlagen. Erforderlich sind dabei allerdings
spezielle Maßnahmen und eine entsprechende technische Ausstattung, wie sie aber nicht
überall vorhanden oder schnell verfügbar ist. Zudem erfordern diese speziellen Brandbekämpfungsmaßnahmen
ein entsprechend geschultes Fachpersonal.
[0006] Aus der
DE 20 2007 000 443 U1 ist ein der allgemeinen Brandbekämpfung dienender Sprühkopf bekannt, an dem mehrere,
teils nach vorne und teils schräg nach vorne gerichtete Düsen ausgebildet sind, wobei
die schräg nach vorne strahlenden Düsen von einer ersten Düsenkammer, und die nach
vorne strahlenden Düsen von einer zweiten Düsenkammer ausgehen. Der Sprühkopf wird
am Ende einer Löschlanze befestigt.
[0007] Mit der Erfindung soll eine Vorrichtung geschaffen werden, mit der sich unter Einsatz
weitgehend konventioneller Maßnahmen hitzeintensive Brandherde wirksam bekämpfen lassen,
beispielsweise brennende Fahrzeuge mit darin verbauten Traktionsbatterien.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Sprühvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 vorgeschlagen.
[0009] Die Sprühvorrichtung verfügt über einen Sprühkopf und einen daran befestigten, den
zum Sprühkopf führenden Flüssigkeitskanal umschließenden Rohrabschnitt. Der Sprühkopf
wird durch einen Hohlkörper gebildet, in dessen Inneres der Flüssigkeitskanal mündet.
Der Hohlkörper ist mit Austrittsöffnungen mit solcher Ausstrahlrichtung versehen ist,
dass Flüssigkeit den Sprühkopf dreidimensional verlässt. Der Rohrabschnitt der Sprühvorrichtung
ist als ein starres Rohr ausgebildet und ist an seinem dem Sprühkopf abgewandten Ende
mit einem Anschluss für einen herkömmlichen Feuerwehrschlauch versehen. Der Anschluss
umfasst eine Bajonettkupplung zum druckfesten Anschließen des mit einem entsprechenden
Kupplungsgegenstück versehenen Feuerwehrschlauchs. Die Rohrlänge des Rohrabschnitts
zwischen der Bajonettkupplung und der Mündung des Flüssigkeitskanals in den Hohlkörper
des Sprühkopfes beträgt zwischen 1000 mm und 4000 mm, vorzugsweise zwischen 1500 mm
und 3000 mm.
[0010] Die Sprühvorrichtung ist von einfachem Aufbau und lässt sich sehr einfach, da weitgehend
konventionell, bedienen. Es muss also kein Gebrauch von für Batteriebrände spezialisierten
Brandschutzmaßnahmen und den entsprechenden, spezialisierten Ausstattungen gemacht
werden, zumal beides im Notfall nicht immer kurzfristig verfügbar ist. Stattdessen
kommen weitgehend konventionelle Mittel der Brandbekämpfung zum Einsatz, die zudem
einfach zu bedienen und auch ohne geschultes Fachpersonal zu handhaben sind.
[0011] Sprühköpfe, aus denen Löschflüssigkeit dreidimensional austritt, sind als solche
bekannt, z. B. aus der
DE 10 2014 102 438 A1 oder der
DE 533 649 B. Die Besonderheit der Erfindung besteht allerdings in der Kombination des Sprühkopfes
mit dem daran befestigten, den zum Sprühkopf führenden Flüssigkeitskanal umschließenden
und zugleich deutlich verlängernden Rohrabschnitt. Der Rohrabschnitt ist von geringerem
Durchmesser als der Sprühkopf und ist von solcher Länge, dass er als Handhabe dient,
die von dem Brandbekämpfer mit einer Hand oder mit beiden Händen gut greifbar ist.
Auf diese Weise ist der dem Brandherd bzw. der Hitzequelle unmittelbar ausgesetzte
Sprühkopf aus einer größeren Distanz handhabbar, und die brandbekämpfende Person ist
daher weniger der Hitze und vor allem der Strahlungshitze des Einsatzortes ausgesetzt.
Es hat sich herausgestellt, dass für die gesamte Rohrlänge des starren Rohrabschnitts
1000 mm bis 4000 mm und vorzugsweise zwischen 1500 mm und 3000 mm vorteilhaft sind.
Bei einer solchen Länge lässt sich einerseits die Sprühvorrichtung noch sinnvoll handhaben,
ohne zu schwerfällig zu werden, und andererseits wird bei der Handhabung noch ein
solcher Abstand der handhabenden Person zum Sprühkopf gewahrt, dass die auf die Person
einwirkende Hitze kontrollierbar bleibt.
[0012] Von Vorteil ist ferner, dass sich die Sprühvorrichtung zwecks Versorgung mit Löschflüssigkeit
mit handelsüblichen Feuerwehrschläuchen kombinieren lässt. Hierzu ist der als ein
starres Rohr ausgebildete Rohrabschnitt an seinem dem Sprühkopf abgewandten Ende mit
einem Anschluss für den Feuerwehrschlauch versehen. Dieser Anschluss ist eine Bajonettkupplung
zum druckfesten Anschließen des mit einem entsprechenden Kupplungsgegenstück versehenen
Feuerwehrschlauchs. Diese Anschlüsse lassen sich, da sie mit einem Bajonett und nicht
mit einer vollständigen Verschraubung arbeiten, sehr schnell bedienen. Die Sprühvorrichtung
lässt sich daher mit wenigen und dazu vertrauten Handgriffen an den mit einer Löschmittelpumpe
verbundenen Feuerwehrschlauch anschließen.
[0013] Am Einsatzort führt die Starrheit der Sprühvorrichtung bestehend aus dem Sprühkopf
und dem Distanz schaffenden Rohrabschnitt zu dem Vorteil, dass z. B. dünne Wände oder
Glasscheiben, die sich zwischen dem Brandherd und der den Brand bekämpfenden Person
befinden, durch Stoßkräfte zerstört werden können. Denn die Sprühvorrichtung eignet
sich aufgrund ihrer Länge und ihrer Starrheit als Ramme, mit der sich Hindernisse
beseitigen oder zerstören lassen. So lassen sich z. B. bei einem brennenden Kraftfahrzeug
die noch intakten Scheiben zertrümmern, um so den Sprühkopf erst bis in das Fahrzeuginnere
einführen zu können.
[0014] Der Rohrabschnitt ist vorzugsweise von einem solchen Querschnitt, dass er sich gut
von Hand greifen lässt, und trotzdem der in dem Rohrabschnitt verlaufende Flüssigkeitskanal
noch genügend Löschflüssigkeit transportieren kann. Um dies zu erreichen, sollte die
mittlere Querschnittsfläche des Flüssigkeitskanals zwischen 1250 mm
2 und 10000 mm
2 betragen, vorzugsweise zwischen 1500 mm
2 und 6500 mm
2.
[0015] Bei Annäherung der bereits mit dem Feuerwehrschlauch verbundenen Sprühvorrichtung
an den Einsatzort wird der flexible Feuerwehrschlauch einfach mitgezogen. Damit hierbei
der Zugwiderstand nicht zu hoch ist, ist der Anschluss für den Feuerwehrschlauch axial
fluchtend zur Hauptlängserstreckung des Rohrabschnitts angeordnet.
[0016] Vorzugsweise ist der Rohrabschnitt mit einer Sperreinrichtung für das wahlweise Sperren
oder Freigeben des Flüssigkeitskanals versehen. Die Sprühvorrichtung kann also zunächst
mit dem Sprühkopf voran nahe des Brandherdes positioniert werden, und erst dann wird
die Sperreinrichtung entsperrt, indem ein Ventil im Flüssigkeitskanal für das Hindurchströmen
der Löschflüssigkeit freigegeben wird.
[0017] Für eine optimale Handhabung der Sprühvorrichtung im Einsatz ist es von Vorteil,
wenn die Sperreinrichtung unmittelbar im Anschluss an die Bajonettkupplung angeordnet
ist, und damit in großem Abstand zu dem Sprühkopf.
[0018] Mit einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der den Sprühkopf bildende
Hohlkörper außerhalb der Mündung des Flüssigkeitskanals ausschließlich von kugelförmiger
Gestalt ist, wobei die Austrittsöffnungen über die kugelförmige Mantelfläche verteilt
angeordnet sind. Auf diese Weise ergibt sich ein stark dreidimensionales bzw. räumliches
Sprühbild. Denn Flüssigkeitsstrahlen treten nicht nur nach vorne und zur Seite aus,
sondern aus einigen Austrittsöffnungen auch nach schräg hinten. Dies eröffnet die
Möglichkeit, den Sprühkopf direkt am Ort der Brand-, Schwelbrand- oder Hitzequelle
anzuordnen.
[0019] Für einen optimalen räumlichen Flüssigkeitsaustritt ist von Vorteil, wenn der Außendurchmesser
des Hohlkörpers das 1,5 bis 3-fache des Außendurchmessers des Rohrabschnitts an der
Mündung des Flüssigkeitskanals in den Hohlkörper beträgt.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung setzt sich die Sprühvorrichtung aus einem kürzeren
ersten Abschnitt, welcher den Sprühkopf umfasst, und einem längeren zweiten Abschnitt
zusammen, wobei die Abschnitte an einer flüssigkeitsdichten Kupplung lösbar miteinander
verbunden sind. Diese Trennbarkeit eröffnet die Möglichkeit, ein- und denselben Rohrabschnitt
je nach Einsatzzweck mit unterschiedlich großen oder unterschiedlich gestalteten oder
angeordneten Sprühköpfen zu kombinieren. Vorzugsweise ist die dazu verwendete Kupplung
vom selben Kupplungstyp wie der Anschluss des Feuerwehrschlauchs.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung setzt sich der Rohrabschnitt aus einem gerade
verlaufenden Hauptlängsabschnitt und einem kürzeren Verbindungsabschnitt zwischen
dem Hauptlängsabschnitt und dem Sprühkopf zusammen, wobei der Rohrabschnitt auf dem
kürzeren Verbindungsabschnitt schräg und/oder parallel versetzt zu dem Hauptlängsabschnitt
verläuft. Die schräge Ausrichtung des Sprühkopfes relativ zur Hauptlängserstreckung
der Sprühvorrichtung ist von Vorteil in der Handhabung der Sprühvorrichtung, zum Beispiel
dann, wenn der Sprühkopf von außen her erst in einen Raum, in welchem sich die Brand-
oder Hitzequelle befindet, eingeführt werden muss.
[0022] Vorzugsweise befinden sich die Austrittsöffnungen nicht unmittelbar im Mantel des
den Sprühkopf bildenden Hohlkörpers, sondern die Austrittsöffnungen befinden sich
in separaten Düsengehäusen. Die Düsengehäuse sind in Durchgangsöffnungen in dem Hohlkörper
befestigt. Vorzugsweise ist jedes Düsengehäuse mit einem daran ausgebildeten Außengewinde
in ein entsprechendes Innengewinde an der Durchgangsöffnung eingeschraubt.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist jedes Düsengehäuse mit einem gegenüber dem
Außengewinde radial erweiterten Bund versehen, mit dem sich das Düsengehäuse gegen
die Außenseite des Hohlkörpers abstützt. Dieser radial erweiterte Bund kann, zum leichteren
Ansetzen eines Schraubschlüssels bei der Montage, als ein Mehrkant gestaltet sein.
[0024] Mit einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass sich in jedem Düsengehäuse
zwei oder mehr Austrittsöffnungen befinden, deren Ausstrahlrichtungen divergieren.
Beispielsweise können in jedem Düsengehäuse drei Austrittsöffnungen vorhanden sein,
deren drei Ausstrahlrichtungen jeweils zueinander divergieren, z. B. gemeinsam einen
spitzen Kegel beschreiben.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert.
Darin zeigen:
- Fig. 1:
- eine Gesamtansicht der Sprühvorrichtung, wobei ein Bereich des Rohrabschnitts aufgeschnitten
wiedergegeben ist;
- Fig. 2:
- im Schnitt den Sprühkopf der Sprühvorrichtung, und
- Fig.3:
- in einem Ausschnitt einen Schnitt durch den Sprühkopf und ein darin verankertes Düsengehäuse
mit Austrittsdüsen.
[0026] Die in Fig. 1 wiedergegebene Sprühvorrichtung besteht aus einem Sprühkopf 1, aus
dem Flüssigkeit in nahezu alle Richtungen austreten kann, und einem mit dem Sprühkopf
1 fest verbundenen, ein- oder mehrteiligen Rohrabschnitt 2. Das Rohr aus dem der Rohrabschnitt
2 besteht ist, um für eine Person gut mit der Hand greifbar zu sein, von geringerem
Durchmesser als der Durchmesser des vorzugsweise kugelförmig gestalteten Sprühkopfs
1. Sprühkopf 1 und Rohrabschnitt 2 bestehen aus Metall.
[0027] Durch den Rohrabschnitt 2 hindurch gelangt die Flüssigkeit zu dem Sprühkopf 1, so
dass die Flüssigkeit aus einer Vielzahl von Austrittsöffnungen 5, mit denen der Sprühkopf
1 über seine Mantelfläche verteilt versehen ist, unter hohem Druck austreten kann.
[0028] Der Rohrabschnitt 2 ist an seinem dem Sprühkopf 1 abgewandten Ende mit einem Anschluss
4 zum Ankuppeln an einen Feuerwehrschlauch 6 versehen. Der nicht-starre Feuerwehrschlauch
6 stellt die Verbindung zu einer auf der Zeichnung nicht dargestellten Pumpe her.
Flüssigkeit, zum Beispiel für einen Brandeinsatz geeignete Löschflüssigkeit mit oder
ohne chemische Zusätze wird durch die Pumpe gefördert, gelangt über den Feuerwehrschlauch
6 oder eventuell auch mehrere hintereinander geschaltete Feuerwehrschläuche in den
Rohrabschnitt 2, durchströmt diesen entlang seiner gesamten Länge und gelangt so in
das Innere des Sprühkopfes 1, aus dem die Flüssigkeit dann nahezu in alle Richtungen
austritt.
[0029] Sprühköpfe zur Verteilung von Flüssigkeiten im Rahmen der Brandbekämpfung sind an
und für sich bekannt, z. B. aus der
DE 10 2014 102 438 A1 oder der
DE 20 2007 000 443 U1. Der besondere Vorzug der hier beschriebenen Sprühvorrichtung liegt in der Verbindung
des Sprühkopfs 1 mit dem schlankeren Rohrabschnitt 2, wobei dieser Rohrabschnitt 2
die Flüssigkeit zum Sprühkopf 1 führt, starr ist und von solcher Länge, dass sich
der Sprühkopf 1 aus größerer Distanz handhaben und z. B. ausrichten oder an einem
bestimmten Ort platzieren lässt. Wird z. B. der Rohrabschnitt 2 nur in seinem hinteren
Bereich nahe des Anschlusses 4 ergriffen, beträgt der Abstand zwischen der so handelnden
Person und dem Sprühkopf 1 ca. 3 Meter. Eine solche Distanz reduziert, sofern sich
der Sprühkopf 1 nahe an der Hitzequelle befindet, bereits beträchtlich die die Person
erreichende Strahlungshitze.
[0030] Für ein Optimum an Handhabbarkeit der Einheit aus Sprühkopf 1 und Rohrabschnitt 2
beträgt die Länge des Rohrabschnitts 2, gemessen zwischen der Bajonettkupplung 15
zum Anschließen an den nicht-starren Feuerwehrschlauch 6 und der Mündung 32 des Flüssigkeitskanals
12 in das Innere des Sprühkopfes 1, zwischen 1000 mm und 4000 mm und vorzugsweise
zwischen 1500 mm und 3000 mm.
[0031] Für eine gute Handhabung und Greifbarkeit der Sprühvorrichtung sollte der Rohrabschnitt
2 außerdem von nicht zu großem Durchmesser sein. Andererseits sollte der Durchmesser
auch nicht zu gering sein, da sich dadurch die Querschnittsfläche des von dem Rohrabschnitt
2 umschlossenen Flüssigkeitskanals 12 reduziert, und bei gleichem Druck weniger Flüssigkeit
durch den Flüssigkeitskanal 12 zu dem Sprühkopf 1 gelangt. Vorzugsweise beträgt dieser
Durchmesser 35 mm bis 80 mm.
[0032] Vorzugsweise ist der Rohrabschnitt 2 auf seiner überwiegenden Länge ein Rundrohr
und von solchem Durchmesser, dass die mittlere Querschnittsfläche des Flüssigkeitskanals
12 zwischen 1250 mm
2 und 10000 mm
2 beträgt, vorzugsweise zwischen 1500 mm
2 und 6500 mm
2. Vorzugsweise besteht der Rohrabschnitt 2 aus Metall und ist auf seiner Außenseite
mit einer Beschichtung zur Steigerung der Griffigkeit und zur Reduzierung der Wärmeübertragung
versehen.
[0033] Gemäß Fig. 2 beträgt der Außendurchmesser des den Sprühkopf 1 bildenden Hohlkörpers
das 1,5 bis 3-fache des Außendurchmessers des Rohrabschnitts dort, wo sich die Mündung
32 des Flüssigkeitskanals 12 in das Innere des Hohlkörpers befindet.
[0034] Der Anschluss 4 für den Feuerwehrschlauch 6 setzt sich zusammen aus einer Bajonettkupplung
15 an dem Rohrabschnitt 2 und dem ebenfalls als Bajonett ausgebildeten Kupplungsgegenstück
16 am Feuerwehrschlauch 6. Die flüssigkeitsdichte Verbindung der Sprühvorrichtung
mit dem Feuerwehrschlauch 6 erfolgt also mit denselben Kupplungsmitteln, wie sie auch
allgemein bei handelsüblichen Feuerwehrschläuchen verwendet werden, z. B. einer sogenannten
C-Kupplung. Dies macht das Verbinden der Sprühvorrichtung mit der zur Verfügung stehenden
Flüssigkeitsquelle auch für weniger geschulte Kräfte einfach und sicher.
[0035] Der Feuerwehrschlauch 6 ist auch im Übrigen von konventioneller Bauart. Sein Schlauchabschnitt
besteht aus einem druckfestem, biegsamen Gewebematerial, welches sowohl auf der Innenseite
wie auch auf der Außenseite mit einer Gummierung versehen sein kann. Das Gewebematerial
führt dazu, dass sich der Schlauchabschnitt des Feuerwehrschlauchs 6 in drucklosem
Zustand im Wesentlichen schlaff verhält. Der Schlauch nimmt dann also einen flachen,
schlitzförmigen Querschnitt an, er hat kaum Biegeelastizität und verhält sich daher
biegeschlaff. Damit verbunden ist der Vorteil, dass der Feuerwehrschlauch 6 zu Transportzwecken
über seine Länge zick-zackförmig faltbar oder flach aufwickelbar ist. Er ist daher
bei Nichtgebrauch platzsparend unterzubringen. Erst mit dem Einspeisen von Flüssigkeitsdruck
nimmt der Schlauch seinen kreisrunden Querschnitt an.
[0036] Die Bajonettkupplung 15 ist durch eine Drehung von nicht mehr als 90° mit der Gegenkupplung
16 verriegelbar. In der Verriegelungsstellung kann die Kupplung mittels einer zusätzlichen
Sperrklinke gegen ein ungewolltes Zurückdrehen gesichert sein. Bajonettkupplung 15
und Kupplungsgegenstück 16 sind identisch gestaltet und wären prinzipiell austauschbar.
Es spielt daher auch keine Rolle, mit welchem seiner beiden Enden der Feuerwehrschlauch
6 an die Bajonettkupplung 15 des Rohrabschnitts 2 angeschlossen wird.
[0037] Zu den Bajonettelementen gehören u. a. Bajonetthaken, die bei einer Teildrehung der
Kupplung gegenüber der Gegenkupplung verriegelt werden. Das Drehen erfolgt an einem
gut von Hand greifbaren Verriegelungs- und Entriegelungsring, der ebenfalls an der
Bajonettkupplung 15 und dem Kupplungsgegenstück 16 gleich gestaltet ist.
[0038] In vielen Situationen ist es von Vorteil, wenn der Sprühkopf während der Annäherung
an den Einsatzort noch nicht arbeitet, also noch keine Flüssigkeit austritt. Daher
weist der Rohrabschnitt 2 eine Sperreinrichtung 20 für das wahlweise Sperren oder
Freigeben des Flüssigkeitskanals 12 auf. Gemäß Fig. 1 ist die Sperreinrichtung 20
nahe zu dem Anschluss 4 angeordnet, also an dem dem Sprühkopf 1 abgewandten Ende des
Rohrabschnitts 2. Das Sperren bzw. Freigeben erfolgt also dort, wo der Abstand zum
eigentlichen Einsatzort am größten ist.
[0039] Zum Sperren bzw. Freigeben des Flüssigkeitskanals 12 verfügt die Sperreinrichtung
20 über ein Ventil, welches auf einer quer zur Hauptlängserstreckung des Rohrabschnitts
2 angeordneten Achse drehbar gelagert ist und mit einem Hebel 21 betätigt wird.
[0040] Der Hebel 21 kann mit einer Öse versehen sein, an der ein Zugelement wie z. B. ein
Seil befestigt ist, welches nach hinten in Richtung des Feuerwehrschlauchs 6 geführt
ist. Durch Ziehen an dem Zugelement lässt sich nachträglich, nachdem also die Sprühvorrichtung
bereits am Einsatzort platziert wurde, das Ventil der Sperreinrichtung 20 umschalten,
um so den Flüssigkeitskanal 12 erst nachträglich und aus nochmals größerer und sicherer
Distanz freizugeben.
[0041] Die Sprühvorrichtung einschließlich des Sprühkopfes 1 setzt sich aus einem kürzeren
ersten Abschnitt A1, welcher den Sprühkopf 1 umfasst, und einem längeren zweiten Abschnitt
A2 zusammen, der durch ein gerades Rohr gebildet wird. Es ist so eine Trennmöglichkeit
der Sprühvorrichtung vorhanden, indem die beiden Abschnitte A1, A2 an einer flüssigkeitsdichten
Kupplung 27 lösbar miteinander verbunden sind. Die Kupplung 27 ist vorzugsweise vom
selben Kupplungstyp wie der Anschluss 4 zum Anschließen des Feuerwehrschlauchs.
[0042] Fig. 1 lässt erkennen, dass sich der Rohrabschnitt 2 aus einem gerade verlaufenden
Hauptlängsabschnitt 10 von größerer Länge, und einem kürzeren Verbindungsabschnitt
11 zwischen dem Hauptlängsabschnitt 10 und dem Sprühkopf 1 zusammensetzt. Auf dem
Verbindungsabschnitt 11 verläuft der Rohrabschnitt 2 schräg im Vergleich zu seinem
Verlauf auf dem geraden Hauptlängsabschnitt 10. Die geknickte Bauart des Rohrabschnitts
verbessert die Handhabbarkeit der Sprühvorrichtung, insbesondere bei der Bekämpfung
von Bränden und Schwelbränden.
[0043] Gemäß einer anderen, auf der Zeichnung nicht wiedergegebenen Ausführungsform kann
der Verbindungsabschnitt 11 auch parallel versetzt zu dem Hauptlängsabschnitt 10 verlaufen,
z. B. durch eine S-förmige Verkröpfung zwischen dem kurzen Verbindungsabschnitt 11
und dem längeren Hauptlängsabschnitt 10.
[0044] Die der Trennbarkeit des Sprühkopfes dienende Kupplung 27 kann sich entweder, wie
in Fig. 1 wiedergegeben, zwischen dem geraden und dem schräg verlaufenden Abschnitt
des Rohrs befinden. Oder die Trennstelle befindet sich, was auf der Fig. 1 nicht dargestellt
ist, unmittelbar vor dem Sprühkopf 1 und damit zwischen dem schrägverlaufenden Verbindungsabschnitt
und dem Sprühkopf.
[0045] Die Figuren 2 und 3 zeigen Einzelheiten des Sprühkopfes 1. Dieser ist ein Hohlkörper
30 von innen und außen größtenteils kugelförmiger Gestalt. Die Austrittsöffnungen
5 für den Austritt der Flüssigkeit befinden sich vorzugsweise nicht unmittelbar im
Material des Hohlkörpers 30, sondern an zusätzlichen Düsengehäusen 40, welche ihrerseits
in Durchgangsöffnungen in dem Hohlkörper 30 befestigt sind. Diese Befestigung erfolgt,
indem jedes Düsengehäuse 40 mit einem daran ausgebildeten Außengewinde 41 in ein entsprechendes
Innengewinde an der Durchgangsöffnung eingeschraubt ist.
[0046] Gemäß Fig. 3 ist jedes Düsengehäuse 40 mit einem gegenüber dem Außengewinde 41 radial
erweiterten Bund 44 versehen. Mit dem Bund 44 stützt sich das Düsengehäuse 40 gegen
die Außenseite des Hohlkörpers 30 ab. Von Vorteil ist, wenn der radial erweiterte
Bund 44, zum leichteren Ansetzen eines Schraubschlüssels beim Einschrauben der Düsengehäuse
40, als ein Mehrkant 45 gestaltet ist.
[0047] Zur Erzielung einer möglichst großen Anzahl und Streubreite von Flüssigkeitsstrahlen
befinden sich in jedem Düsengehäuse 40 mindestens zwei und vorzugsweise drei Austrittsöffnungen
5 für die Flüssigkeit, deren Ausstrahlrichtungen 51, 52 zudem divergieren.
[0048] Insgesamt wird mit dem Sprühkopf 1 ein dreidimensionales Ausstrahlen erreicht, welches
nahezu über 270° erfolgt. Hierzu trägt auch bei, dass der Hohlkörper 30, außerhalb
der Mündung 32 des Flüssigkeitskanals 12 in das Innere des Hohlkörpers 30, ausschließlich
von kugelförmiger Gestalt ist. Die Austrittsöffnungen 5 sind über die kugelförmige
Mantelfläche verteilt angeordnet, wodurch Flüssigkeit nicht nur nach vorne und zur
Seite hin, sondern aus einigen Austrittsöffnungen 5 auch schräg nach hinten austritt,
und so ein insgesamt dreidimensionales Sprühbild erreicht wird.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Sprühkopf
- 2
- Rohrabschnitt
- 4
- Anschluss
- 5
- Austrittsöffnung
- 6
- Feuerwehrschlauch
- 10
- Hauptlängsabschnitt
- 11
- Verbindungsabschnitt
- 12
- Flüssigkeitskanal
- 15
- Bajonettkupplung
- 16
- Kupplungsgegenstück
- 20
- Sperreinrichtung
- 21
- Hebel
- 27
- Kupplung
- 30
- Hohlkörper
- 32
- Mündung
- 40
- Düsengehäuse
- 41
- Außengewinde
- 44
- Bund
- 45
- Mehrkant
- 51
- Ausstrahlrichtung
- 52
- Ausstrahlrichtung
- A1
- erster Abschnitt der Sprühvorrichtung
- A2
- zweiter Abschnitt der Sprühvorrichtung
1. Sprühvorrichtung, vorzugsweise für die Brandbekämpfung, mit einem Sprühkopf (1) und
einem daran befestigten, einen Flüssigkeitskanal (12) umschließenden Rohrabschnitt
(2), wobei der Sprühkopf (1) durch einen Hohlkörper (30) gebildet wird, in den der
Flüssigkeitskanal (12) mündet und der mit Austrittsöffnungen (5) von solcher Ausstrahlrichtung
versehen ist, dass Flüssigkeit dreidimensional aus dem Sprühkopf (1) austritt, wobei
der Rohrabschnitt (2) als ein starres Rohr ausgebildet ist und an seinem dem Sprühkopf
(1) abgewandten Ende mit einem Anschluss (4) für einen Feuerwehrschlauch (6) versehen
ist, wobei der Anschluss (4) eine Bajonettkupplung (15) zum druckfesten Anschließen
des mit einem entsprechenden Kupplungsgegenstück (16) versehenen Feuerwehrschlauchs
(6) ist, und wobei die Rohrlänge des Rohrabschnitts (2) zwischen der Bajonettkupplung
(15) und der Mündung (32) des Flüssigkeitskanals (12) in den Hohlkörper (30) zwischen
1000 mm und 4000 mm beträgt.
2. Sprühvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrlänge des Rohrabschnitts (2) zwischen 1500 mm und 3000 mm beträgt.
3. Sprühvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Querschnittsfläche des Flüssigkeitskanals (12) zwischen 1250 mm2 und 10000 mm2 beträgt, vorzugsweise zwischen 1500 mm2 und 6500 mm2.
4. Sprühvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss (4) für den Feuerwehrschlauch (6) axial fluchtend zur Hauptlängserstreckung
des Rohrabschnitts (2) angeordnet ist.
5. Sprühvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrabschnitt (2) mit einer Sperreinrichtung (20) für das wahlweise Sperren oder
Freigeben des Flüssigkeitskanals (12) versehen ist.
6. Sprühvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (20) unmittelbar im Anschluss an die Bajonettkupplung (15) angeordnet
ist.
7. Sprühvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (30) außerhalb der Mündung (32) des Flüssigkeitskanals (12) ausschließlich
von kugelförmiger Gestalt ist, wobei die Austrittsöffnungen (5) über die gesamte kugelförmige
Fläche verteilt angeordnet sind.
8. Sprühvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des Hohlkörpers (30) das 1,5 bis 3-fache des Durchmessers des
Rohrabschnitts (2) an der Mündung (32) des Flüssigkeitskanals (12) in den Hohlkörper
(30) beträgt.
9. Sprühvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich diese aus einem kürzeren ersten Abschnitt (A1), welcher den Sprühkopf (1) umfasst,
und einem längeren zweiten Abschnitt (A2) zusammensetzt, und dass die Abschnitte (A1,A2)
an einer flüssigkeitsdichten Kupplung lösbar miteinander verbunden sind.
10. Sprühvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssigkeitsdichte Kupplung vom selben Kupplungstyp wie der Anschluss (4) zum
Anschließen des Feuerwehrschlauchs (6) ist.
11. Sprühvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Rohrabschnitt (2) aus einem gerade verlaufenden Hauptlängsabschnitt (10)
und einem Verbindungsabschnitt (11) zwischen dem Hauptlängsabschnitt (10) und dem
Sprühkopf (1) zusammensetzt, wobei der Rohrabschnitt (2) auf dem Verbindungsabschnitt
(11) schräg und/oder parallel versetzt zu dem Hauptlängsabschnitt (10) verläuft.
12. Sprühvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Austrittsöffnungen (5) in Düsengehäusen (40) befinden, wobei die Düsengehäuse
(40) in Durchgangsöffnungen in dem Hohlkörper (30) befestigt sind.
13. Sprühvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Düsengehäuse (40) mit einem daran ausgebildeten Außengewinde (41) in ein entsprechendes
Innengewinde an der Durchgangsöffnung eingeschraubt ist.
14. Sprühvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Düsengehäuse (40) mit einem gegenüber dem Außengewinde (41) radial erweiterten
Bund (44) versehen ist, mit dem sich das Düsengehäuse (40) gegen die Außenseite des
Hohlkörpers (30) abstützt.
15. Sprühvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der radial erweiterte Bund (44), zum Ansetzen eines Schraubschlüssels, als Mehrkant
(45) gestaltet ist.
16. Sprühvorrichtung nach Anspruch 12 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass sich in jedem Düsengehäuse (40) zwei oder mehr Austrittsöffnungen (5) befinden, deren
Ausstrahlrichtungen (51,52) divergieren.