Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Walzwerkstechnik, konkret
das Warmwalzen eines metallischen Werkstoffes, insbesondere Stahl oder Aluminium,
zu einem gewalzten Band in einem Walzgerüst.
Stand der Technik
[0002] Aus der
WO 2017/215595 A1 ist es bekannt, dass die obere und die untere Arbeitswalze eines Walzgerüsts je einen
kegelförmigen Abschnitt, eine nach innen verlaufende Lauffläche und einen zylindrischen
Absatz aufweisen. Die obere Arbeitswalze ist in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze
im Walzgerüst eingebaut. Zur Verlängerung einer Walzkampagne ist es vorgesehen, die
Arbeitswalzen während des Walzens in entgegengesetzte axiale Richtungen zu verschieben.
Dabei liegt eine Bandkante des gewalzten Bands stets auf der Kante zwischen dem kegelförmigen
Abschnitt und der Lauffläche auf. Durch diese Maßnahme kann die Lebensdauer der Arbeitswalzen
bei einer Walzkampagne ohne einen Wechsel oder ein Nachschleifen der Arbeitswalzen
auf 150km und mehr verlängert werden. Wie der Walzspalt zwischen der oberen und der
unteren Arbeitswalze lokal im Bereich der Bandkanten des gewalzten Bands gezielt verändert
werden kann, geht aus der Schrift nicht hervor.
Zusammenfassung der Erfindung
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur lokalen
Veränderung des Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines in einem Walzgerüst gewalzten
Bands anzugeben. Der Walzspalt soll lokal im Bereich der Bandkanten des Bands während
des Warmwalzens gezielt vergrößert oder verkleinert werden können, ohne den Walzspalt
global zu ändern. Eine lokale Änderung des Walzspalts soll zu einer lokalen Änderung
der Dickenabnahme im Bereich der Bandkanten des Bands führen. Durch die lokale Änderung
des Walzspalts soll die Planheit bzw. das Profil des Bands beeinflusst werden können.
Dennoch soll das ununterbrochene Warmwalzen des Bands in dem Walzgerüst über eine
lange Zeit aufrechterhalten werden können, ohne dass die Arbeitswalzen gewechselt
oder nachgeschliffen werden müssten.
[0004] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch je ein Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis
4 sowie durch eine Vorrichtung nach Anspruch 7 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind jeweils Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Unter einer lokalen Änderung des Walzspalts ist eine lokale, d.h. den Bereich der
Bandkanten eines gewalzten Bands betreffende, Änderung (Verkleinerung oder Vergrößerung)
des Walzspalts gemeint. Dadurch kann der Walzspalt lokal im Bereich der Bandkanten
verändert werden, ohne den globalen Walzspalt - der z.B. durch den vertikalen Abstand
zwischen der oberen und der unteren Arbeitswalze eingestellt wird - zu ändern. Der
lokale Bereich der Bandkanten kann bspw. bis zu 20% der Bandbreite ausmachen. Bei
einer nicht lokalen, d.h. globalen, Änderung des Walzspalts wird der Walzspalt über
die gesamte Breite des Bands geändert. Eine Vergrößerung des Walzspalts führt zu einer
geringeren Dickenabnahme; eine Verkleinerung des Walzspalts führt zu einer größeren
Dickenabnahme.
[0006] Einerseits erfolgt die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe durch ein Verfahren zur
lokalen Vergrößerung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines gewalzten Bands
in einem Walzgerüst nach Anspruch 1, wobei das Walzgerüst umfasst:
- eine obere Arbeitswalze und eine untere Arbeitswalze, wobei jede Arbeitswalze zwei
Enden aufweist zum rotatorischen Lagern der Arbeitswalze in Einsatzstücken,
- wobei jede Arbeitswalze in axialer Richtung einen kegelförmigen Abschnitt und nachfolgend
eine Lauffläche aufweist,
- wobei die obere Arbeitswalze in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze eingebaut
ist,
- wobei jede Arbeitswalze eine separate Verschiebeeinrichtung zum axialen Verschieben
der Arbeitswalze aufweist, umfassend die Verfahrensschritte:
- Warmwalzen eines Walzguts in dem Walzgerüst, wobei die radiale Erstreckung der Lauffläche
einer Arbeitswalze während des Walzens um Δr abnimmt,
- axiales Verschieben der Arbeitswalzen in entgegengesetzte Richtungen um einen Verschiebeweg
wobei Δr den Verschleiß der Lauffläche in radialer Richtung und α den Steigungswinkel
des kegelförmigen Abschnitts der jeweiligen Arbeitswalze angibt.
[0007] Bezogen auf die Arbeitswalzen geht eine lokale Vergrößerung des Walzspalts im Bereich
der Bandkanten des Bands einher mit einer Reduzierung zumindest eines lokalen Walzendurchmessers
der Arbeitswalzen im Bereich der Bandkanten.
[0008] Das Walzgerüst sowie die Arbeitswalzen des Walzgerüsts sind bspw. gemäß der
WO 2017/215595 ausgebildet. Bei der vorliegenden Erfindung ist es jedoch nicht zwingend notwendig,
dass die Laufflächen der Arbeitswalzen nach innen verlaufend ausgeführt sind. Das
Walzgut wird im Walzspalt zwischen der oberen und der unteren Arbeitswalze des Walzgerüsts
warmgewalzt, wobei die Arbeitswalzen durch den Kontakt mit dem Walzgut verschlissen
werden. Konkret werden die Laufflächen der Arbeitswalzen verschlissen, wobei der Radius
der Laufflächen um Δr abnimmt. Um Verschleißkanten in den Laufflächen der Arbeitswalzen
zu vermeiden, werden die Arbeitswalzen jeweils in entgegengesetzte axiale Richtungen
verschoben, z.B. die obere Arbeitswalze nach rechts und die untere Arbeitswalze nach
links. Wird eine jeweilige Arbeitswalze um einen Verschiebeweg
verschoben, wird der lokale Walzspalt im Bereich der Bandkanten des Bands vergrößert,
wodurch das Profil bzw. die Planheit des gewalzten Bands gezielt beeinflusst werden
kann. Durch das lokale Vergrößern des Walzspalts im Bereich der Bandkanten wird das
Band in diesem Bereich etwas dicker als in anderen Bereichen (mit anderen Worten wird
der sog.
edge drop im Bereich der Bandkanten reduziert), was sich direkt und unmittelbar auf das Profil
bzw. die Planheit des Bands auswirkt. Vereinfacht ausgedrückt werden die Bandkanten
bzw. der Bereich der Bandkanten des Bands durch das lokale Vergrößern des Walzspalts
im Bereich der Bandkanten entlastet. Δr gibt den Verschleiß der Lauffläche einer Arbeitswalze
in radialer Richtung und α den Steigungswinkel des kegelförmigen Abschnitts der jeweiligen
Arbeitswalze an.
[0009] In dazu äquivalenter Weise kann zur lokalen Vergrößerung eines Walzspalts im Bereich
der Bandkanten eines gewalzten Bands die axiale Verschiebegeschwindigkeit v, d.h.
die erste zeitliche Ableitung des Verschiebewegs s, der Arbeitswalze auf einen Wert
eingestellt werden. Δ̇
r gibt die Geschwindigkeit des Verschleißes der Lauffläche einer Arbeitswalze in radialer
Richtung an. Hierbei ist es möglich, dass die Verschiebegeschwindigkeit v über eine
längere Zeit auf einen Wert größer als
eingestellt wird, oder das die Verschiebegeschwindigkeit v nur innerhalb eines begrenzten
Zeitfensters während des Betriebs auf einen Wert größer als
eingestellt wird.
[0010] Andererseits erfolgt die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe durch ein Verfahren
zur lokalen Verkleinerung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines gewalzten
Bands in einem Walzgerüst nach Anspruch 3, wobei das Walzgerüst umfasst:
- eine obere Arbeitswalze und eine untere Arbeitswalze, wobei jede Arbeitswalze zwei
Enden aufweist zum rotatorischen Lagern der Arbeitswalze in Einsatzstücken,
- wobei jede Arbeitswalze in axialer Richtung einen kegelförmigen Abschnitt und nachfolgend
eine Lauffläche aufweist,
- wobei die obere Arbeitswalze in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze eingebaut
ist,
- wobei jede Arbeitswalze eine separate Verschiebeeinrichtung zum axialen Verschieben
der Arbeitswalze aufweist, umfassend die Verfahrensschritte:
- Warmwalzen eines Walzguts in dem Walzgerüst, wobei die radiale Erstreckung der Lauffläche
einer Arbeitswalze während des Walzens um Δr abnimmt,
- axiales Verschieben der Arbeitswalzen in entgegengesetzte Richtungen um einen Verschiebeweg
wobei Δr den Verschleiß der Lauffläche in radialer Richtung und α den Steigungswinkel
des kegelförmigen Abschnitts der jeweiligen Arbeitswalze angibt.
[0011] Bezogen auf die Arbeitswalzen geht eine lokale Verkleinerung des Walzspalts im Bereich
der Bandkanten des Bands einher mit einer Erhöhung zumindest eines lokalen Walzendurchmessers
der Arbeitswalzen im Bereich der Bandkanten.
[0012] Auch bei der Ausführungsform nach Anspruch 3 kann das Walzgerüst bzw. können die
Arbeitswalzen des Walzgerüsts z.B. gemäß der
WO 2017/215595 ausgebildet sein. Auch hier ist es nicht zwingend notwendig, dass die Lauffläche
der Arbeitswalzen nach innen verlaufend ausgeführt ist. Im Gegensatz zu Anspruch 1
wird eine jeweilige Arbeitswalze um einen Verschiebeweg
verschoben. Dadurch wird der lokale Walzspalt im Bereich der Bandkanten des gewalzten
Bands verkleinert, wodurch das Profil bzw. die Planheit des gewalzten Bands gezielt
beeinflusst werden kann. Durch das lokale Verkleinern des Walzspalts im Bereich der
Bandkanten wird das Band in diesem Bereich etwas dünner als in anderen Bereichen (mit
anderen Worten wird der sog.
edge drop im Bereich der Bandkanten gesteigert), was sich direkt und unmittelbar auf das Profil
bzw. die Planheit des Bands auswirkt. Vereinfacht ausgedrückt werden die Bandkanten
bzw. der Bereich der Bandkanten des Bands durch das lokale Verkleinern des Walzspalts
im Bereich der Bandkanten belastet. Δr gibt wiederum den Verschleiß der Lauffläche
einer Arbeitswalze in radialer Richtung und α den Steigungswinkel des kegelförmigen
Abschnitts der jeweiligen Arbeitswalze an.
[0013] In dazu äquivalenter Weise kann zur lokalen Verkleinerung eines Walzspalts im Bereich
der Bandkanten eines gewalzten Bands die axiale Verschiebegeschwindigkeit v, d.h.
die erste zeitliche Ableitung des Verschiebewegs s, der Arbeitswalze auf einen Wert
eingestellt werden.
Δ̇r gibt die Geschwindigkeit des Verschleißes der Lauffläche einer Arbeitswalze in radialer
Richtung an. Auch hierbei ist es möglich, dass die Verschiebegeschwindigkeit v über
eine längere Zeit auf einen Wert kleiner als
eingestellt wird, oder das die Verschiebegeschwindigkeit v nur innerhalb eines begrenzten
Zeitfensters während des Betriebs auf einen Wert kleiner als
eingestellt wird.
[0014] Somit decken die Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 im Vergleich mit den Ansprüchen
3 und 4 entgegengesetzte Zielsetzungen ab. Gemäß der Ansprüche 1 und 2 wird der lokale
Walzspalt im Bereich der Bandkanten erhöht und die Bandkanten entlastet, wohingegen
gemäß der Ansprüche 3 und 4 der lokale Walzspalt im Bereich der Bandkanten verkleinert
und die Bandkanten belastet werden. In beiden Fällen kann der Bereich der Bandkanten
bis zu 20% der Bandbreite umfassen.
[0015] Insbesondere beim Warmwalzen sehr dünner Bänder, zum Beispiel mit einer Dicke zwischen
0,5 und 2 mm, in einem Walzgerüst, wird durch die erfindungsgemäßen Verfahren vor
allem die Planheit und weniger stark das Profil des Bands beeinflusst. Dies ist dadurch
begründet, dass der sogenannte Querfluss bei sehr dünnen Bändern gering ist. Demgegenüber
wird bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahren bei Bändern mit einer Dicke
> 2 mm vor allem das Profil und weniger stark die Planheit des Bands beeinflusst.
[0016] Bei Untersuchungen der Anmelderin hat sich herausgestellt, dass über den axialen
Verschiebeweg s bzw. die axiale Verschiebegeschwindigkeit v der Arbeitswalzen in Abhängigkeit
des Verschleißes Δr bzw. der Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇
r gezielt das Profil und/oder die Planheit des gewalzten Bands beeinflusst werden kann.
So hat sich herausgestellt, dass ein axiales Verschieben einer Arbeitswalze um einen
Verschiebeweg
bzw. einer Verschiebegeschwindigkeit
zu einer lokalen Verkleinerung des Walzspalts im Bereich der Bandkanten des Bands
und zu einer Belastung der Bandkanten führt. Andererseits hat sich herausgestellt,
dass ein axiales Verschieben einer Arbeitswalze um einen Verschiebeweg
bzw. einer Verschiebegeschwindigkeit
v ≡
ṡ >
zu einer lokalen Vergrößerung des Walzspalts im Bereich der Bandkanten des Bands
und zu einer Entlastung der Bandkanten führt.
[0017] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ebenfalls durch eine Vorrichtung zur lokalen Veränderung
eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines gewalzten Bands in einem Walzgerüst
nach Anspruch 7 gelöst, wobei das Walzgerüst umfasst:
- eine obere Arbeitswalze und eine untere Arbeitswalze, wobei jede Arbeitswalze zwei
Enden aufweist zum rotatorischen Lagern der Arbeitswalze in Einsatzstücken,
- wobei jede Arbeitswalze in axialer Richtung einen kegelförmigen Abschnitt und nachfolgend
eine Lauffläche aufweist,
- wobei die obere Arbeitswalze in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze angeordnet
ist,
- je eine separate Verschiebeeinrichtung für die obere und die untere Arbeitswalze zum
axialen Verschieben der Arbeitswalze,
- eine Einrichtung zur Bestimmung des Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit des Verschleißes
Δ̇r der Lauffläche in radialer Richtung,
- ein Messgerät zur Bestimmung des Profils und/oder der Planheit des gewalzten Bands,
wobei das Messgerät in Massenflussrichtung nach dem Walzgerüst angeordnet ist,
- eine Regeleinrichtung zum axialen Verschieben der Arbeitswalzen in entgegengesetzte
Richtungen in Abhängigkeit des Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit des Verschleißes
Δ̇r der Arbeitswalzen, sowie des gemessenen Profils PRIst und/oder der gemessenen Planheit PLIst des gewalzten Bands, wobei die Regeleinrichtung mit der Einrichtung zur Bestimmung
des Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇r und dem Messgerät zur Bestimmung des Profils und/oder der Planheit des gewalzten
Bands signaltechnisch verbunden ist.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sowohl zur lokalen Vergrößerung als auch zur
lokalen Verkleinerung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines gewalzten Bands
in einem Walzgerüst geeignet. Durch das Vergrößern oder Verkleinern des Walzspalts
im Bereich der Bandkanten kann das Profil und/oder die Planheit des Bands gezielt
beeinflusst werden.
[0019] Durch die Einrichtung zur Bestimmung des radialen Verschleißes oder der Geschwindigkeit
des Verschleißes Δ̇
r der Lauffläche der Arbeitswalzen wird die Abnutzung der Lauffläche in radialer Richtung
bestimmt. Die Bestimmung kann entweder messtechnisch erfolgen, oder bevorzugt unter
Zuhilfenahme eines Verschleißmodells, welches beispielsweise die Walzkraft F, den
von der Arbeitswalze zurückgelegten Weg s
Umfang und/oder die Walzzeit berücksichtigt. Der von der Arbeitswalze zurückgelegte Weg
wird gemäß
sUmfang =
r.ϕ bestimmt, wobei ϕ den Winkel für die von der Arbeitswalze zurückgelegten Umdrehungen
im Bogenmaß angibt. Für weitere Details zum Verschleißmodell wird auf die
EP 2 548 665 B1 verwiesen.
[0020] Das Messgerät zur Bestimmung des Profils bzw. der Planheit des gewalzten Bands kann
die Messgrößen entweder kontaktlos, z.B. optisch oder elektromagnetisch, oder kontaktbehaftet,
z.B. durch eine Messrolle, bestimmen. Hierbei ist das Messgerät in Massenflussrichtung
nach dem Walzgerüst, aber vorzugsweise noch vor einer Kühlstrecke zur Abkühlung des
warmgewalzten Bands angeordnet.
[0021] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Einrichtung zur Bestimmung des Verschleißes
Δr oder der Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇
r der Lauffläche mit einer Dickenmesseinrichtung zum Messen der Dicke des gewalzten
Bands und einer Einrichtung zur Bestimmung des Abstands zwischen der oberen und der
unteren Arbeitswalze verbunden. Aus dem, typischerweise vertikalen, Abstand zwischen
den Arbeitswalzen und der gemessenen Dicke des Bands kann der Verschleiß bzw. die
Geschwindigkeit des Verschleißes bestimmt werden.
[0022] Gemäß einer alternativen Ausführungsform weist die Einrichtung zur Bestimmung des
Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇
r der Lauffläche ein Verschleißmodell (siehe
EP 2 548 665 B1) auf, wobei das Verschleißmodell zumindest mit einem aus der Gruppe eines Walzkraft-Messgeräts
zur Bestimmung der Walzkraft F, den von der Arbeitswalze zurückgelegten Weg
sUmfang und einer Uhr zur Bestimmung der Walzzeit verbunden ist.
[0023] Die Verschiebeeinrichtung selbst kann z.B. ein elektromechanischer (z.B. eine Kugelumlaufspindel
mit einem Elektromotor) oder ein hydraulischer Antrieb sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele, wobei die Figuren zeigen:
Fig 1 eine schematische Darstellung eines Walzgerüsts mit einer oberen und einer unteren
Arbeitswalze zur lokalen Veränderung des Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines
gewalzten Bands
Fig 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur lokalen
Veränderung des Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines gewalzten Bands mit dem
Walzgerüst nach Fig 1
Fig 3a...3d eine Darstellung eines nicht erfindungsgemäßen Verfahrens zum Warmwalzen
eines gewalzten Bands in einem Walzspalt eines Walzgerüsts
Fig 4a...4d eine Darstellung eines nicht erfindungsgemäßen Verfahrens zum Warmwalzen
eines Bands in einem Walzspalt eines Walzgerüsts, wobei das Verschieben der Arbeitswalzen
dem Verschleiß folgt
Fig 5a...5d eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur lokalen Vergrößerung
eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines gewalzten Bands
Fig 6a...6d eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur lokalen Verkleinerung
eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten eines gewalzten Bands
Fig 7 eine schematische Darstellung eines Abschnitts einer Arbeitswalze
Fig 8 einer schematische Darstellung der Bereiche der Bandkanten eines gewalzten Bands
Beschreibung der Ausführungsformen
[0025] Die Figur 1 zeigt schematisch ein Walzgerüst 2 als Teil einer Vorrichtung zur lokalen
Veränderung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten 10 eines gewalzten Bands 1.
Durch das gezielte lokale Verändern des Walzspalts im Bereich der Bandkanten 10 kann
das Profil und/oder die Planheit des Bands 1 während des Warmwalzens beeinflusst werden.
Das Walzgut wird im Walzspalt zwischen der oberen Arbeitswalze 3 und der unteren Arbeitswalze
4 warmgewalzt. Jede Arbeitswalze 3, 4 weist zwei Enden 5 auf, die jeweils in einem
Einbaustück 6 in einem nicht dargestellten Walzenständer des Walzgerüsts 2 verschiebbar
eingebaut sind. Außerdem umfasst jede Arbeitswalze 3, 4 einen kegelförmigen Abschnitt
7 und eine Lauffläche 8 (siehe auch Fig 7). Die obere Arbeitswalze 3 ist in umgekehrter
Richtung zur unteren Arbeitswalze 4 im Walzgerüst 2 eingebaut. Die obere und die untere
Arbeitswalze 3, 4 können über separate Verschiebeeinrichtungen 9 während des Betriebs
in axialer Richtung verschoben werden. Die obere Arbeitswalze 3 wird während des Betriebs
nach rechts verschoben; die untere Arbeitswalze 4 hingegen nach links (siehe Pfeile).
Außerdem kann der globale Walzspalt zwischen der oberen und der unteren Arbeitswalze
3, 4 durch Anstellvorrichtungen 16 eingestellt werden. Um den Verschleiß der Lauffläche
8 der oberen Arbeitswalze 3 während des Betriebs erfassen zu können, weist die obere
Arbeitswalze eine Einrichtung zur Bestimmung des Verschleißes 11 oder ein Verschleißmodell
auf. Eine einzige Einrichtung 11 bzw. ein einzelnes Verschleißmodell reicht aus, wenn
die Arbeitswalzen 3, 4 aus demselben Material gefertigt sind. Natürlich ist es ebenfalls
möglich, dass die obere und die untere Arbeitswalze 3, 4 jeweils eine separate Einrichtung
zu Bestimmung des Verschleißes 11 oder ein Verschleißmodell aufweisen. Die Messung
des Verschleißes Δr bzw. der Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇
r der Lauffläche 8 der Arbeitswalzen 3, 4 in radialer Richtung kann kontaktbehaftet,
z.B. durch eine Rolle welche die Lauffläche 8 berührt, oder kontaktlos, z.B. optisch,
erfolgen. Da das axiale Verschieben der Arbeitswalzen in dem Walzgerüst zur Kompensation
des Verschleißes bereits aus der
WO 2017/215595 A1 bekannt ist, wird dieses Dokument per Referenz miteinbezogen. Aus diesem Dokument
ist jedoch nicht bekannt, wie der lokale Walzspalt im Bereich der Bandkanten des Bands
gezielt verändert werden kann.
[0026] In den nachfolgenden Figuren wurde auf die Darstellung der Stützwalzen aus Gründen
der Übersichtlichkeit verzichtet. Es ist jedem Fachmann auf dem Gebiet der Walzwerkstechnik
bekannt, dass Stützwalzen üblich sind und einer Durchbiegung der Arbeitswalzen entgegenwirken.
[0027] In Fig 2 ist schematisch eine Vorrichtung zur lokalen Veränderung des Walzspalts
im Bereich b der Bandkanten eines gewalzten Bands in einem Walzgerüst 2 einer fünfgerüstigen
Fertigwalzstraße, z.B. in einer Gieß-Walz-Verbundanlage, dargestellt. Das nicht dargestellte
Walzgut wird über einen Rollgang 17 der Fertigwalzstraße mit den Walzgerüsten 2a bis
2f zugeführt und dort im warmen Zustand fertiggewalzt. Im letzten Walzgerüst 2, 2f
wird der Verschleiß Δr bzw. die Verschleißgeschwindigkeit Δ̇
r der Laufflächen 8 der Arbeitswalzen 3, 4 durch die Einrichtung 11 messtechnisch erfasst
(siehe Fig 1). Alternativ ist es ebenfalls möglich, die Erfassung von Δr bzw. Δ̇
r nicht messtechnisch, sondern unter Einsatz eines sog. Verschleißmodells zu erfassen.
Die Vorrichtung umfasst weiters ein Messgerät 12 zu Bestimmung des Profils bzw. der
Planheit des gewalzten Bands. Dieses Messgerät ist in Massenflussrichtung nach dem
Walzgerüst 2 angeordnet. Im konkreten Fall wird das Ist-Profil PR
Ist einer Regeleinrichtung 13 zugeführt. Neben dem Ist-Profil wird der Regeleinrichtung
13 außerdem das Soll-Profil PR
Soll zugeführt. Die Regeleinrichtung 13 berechnet unter Berücksichtigung des Verschleißes
Δr bzw. der Verschleißgeschwindigkeit Δ̇
r, des gemessenen Profils PR
Ist und des Soll-Profils PR
Soll den Verschiebeweg s bzw. die Verschiebegeschwindigkeit
ṡ für die obere und die untere Arbeitswalze 3, 4 (siehe Fig 1). Durch das schnellere
oder langsamere axiale Verschieben der Arbeitswalzen 3, 4 kann der lokale Walzspalt
im Bereich der Bandkanten des Bands gezielt verändert werden. Bei sehr dünnen Bändern
wirkt sich dies vor allem auf die Planheit des Bands aus; im Gegensatz dazu, wirkt
sich die lokale Veränderung des Walzspalts im Bereich der Bandkanten bei dickeren
Bändern vor allem auf das Profil des gewalzten Bands aus. Das gewalzte Band wird nach
dem Fertigwalzen in einer Kühlstrecke 18 abgekühlt und anschließend ausgefördert.
[0028] Die Verfahren zur lokalen Veränderung eines Walzspalts im Bereich b der Bandkanten
10 eines gewalzten Bands werden nachfolgend anhand der Figuren 3a-3d, 4a-4d, 5a-5d
und 6a-6d erörtert.
[0029] In Figur 3a wird ein Band 1 im Walzspalt zwischen der oberen Arbeitswalze 3 und der
unteren Arbeitswalze 4 warmgewalzt. Am Anfang weist das Band eine Dicke D
0 auf. Beide Arbeitswalzen 3, 4 weisen jeweils zwei Enden 5, einen kegelförmigen Abschnitt
7 und eine Lauffläche 8 auf. Die obere Arbeitswalze 3 ist in umgekehrter Richtung
zur unteren Arbeitswalze 4 eingebaut.
[0030] Nach einer bestimmten Walzzeit sind die Laufflächen 8 der Arbeitswalzen 3, 4 in radialer
Richtung um einen Betrag Δr verschlissen (siehe Fig 3b). Wenn der vertikale Abstand
zwischen den beiden Arbeitswalzen 3, 4 konstant gehalten wird, weist das gewalzte
Band 1 dann eine Dicke von D
0+2Δr auf. Durch das Fortsetzen des Warmwalzens werden die Laufflächen 8 der Arbeitswalzen
3, 4 um den Betrag 2.Δr verschlissen (siehe Fig 3c), sodass die Dicke des Bands 1
dann D
0+4Δr beträgt.
[0031] Es ist möglich, die Dickenänderung des gewalzten Bands 1 durch eine Anstellung zumindest
einer Arbeitswalze 3 oder 4 zu kompensieren (siehe
WO 2017/215595 A1).
[0032] Wie in Fig 3d ersichtlich, das ein Detail der Fig 3c darstellt, bilden sich in den
Arbeitswalzen 3, 4 ausgeprägte Verschleißkanten aus, die zu einer lokalen Verkleinerung
des Walzspalts im Bereich der Bandkanten 10 bzw. einer Belastung der Bandkanten des
gewalzten Bands 1 führen. Dadurch ist das gewalzte Band 1 im Bereich der Bandkanten
10 dünner als im zentralen Bereich des Bands 1. Da die Arbeitswalzen 3,4 während des
Warmwalzens nicht axial verschoben werden, ist das Verfahren nicht erfindungsgemäß.
[0033] In den Fig 4a-4d werden die Arbeitswalzen 3, 4 so axial verschoben, dass eine obere
sowie eine untere Bandkante 10 des Bands 1 stets auf einer Kante zwischen dem kegelförmigen
Abschnitt 7 und der neu gebildeten (weil verschlissenen) Lauffläche 8 der jeweiligen
Arbeitswalze 3, 4 aufliegt. Der Verschiebeweg einer Arbeitswalze 3, 4 in axialer Richtung
folgt in diesem Fall der Bedingung
wobei Δ
r den Verschleiß einer Arbeitswalze 3, 4 in radialer Richtung und α den Steigungswinkel
des kegelförmigen Abschnitts angibt. In äquivalenter Weise kann die Verschiebung über
die Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇
r angeschrieben werden, wobei dann eine Arbeitswalze 3,4 mit einer axialen Geschwindigkeit
in axialer Richtung verschoben wird. Gemäß Fig 4b beträgt der Verschleiß der Lauffläche
8 der Arbeitswalzen 3, 4 Δ
r; daraus ergibt sich ein Verschiebeweg
Gemäß Fig 4c beträgt der Verschleiß der Lauffläche 8 der Arbeitswalze 3, 4 2.Δ
r; daraus ergibt sich ein Verschiebeweg
Die obere Arbeitswalze 3 wird dabei nach rechts und die untere Arbeitswalze 4 nach
links verschoben.
[0034] Wie aus der Fig 4d ersichtlich, führt dieses Verfahren dazu, dass bei einer nicht
profilierten Arbeitswalze 3, 4 das Band 1 eine konstante Dicke über der Breite aufweist.
Mit anderen Worten ist das gewalzte Band 1 im Bereich der Bandkanten 10 genauso dünn
als im zentralen Bereich des Bands 1. Gemäß diesem nicht erfindungsgemäßen Verfahren
wird der lokale Walzspalt im Bereich der Bandkanten nicht verändert bzw. werden die
Bandkanten des Bands 10 weder be- noch entlastet.
[0035] In den Fig 5a-5d werden die Arbeitswalzen 3, 4 so axial verschoben, dass eine obere
sowie eine untere Bandkante 10 des Bands 1 stets auf dem kegelförmigen Abschnitt 7
der jeweiligen Arbeitswalze 3, 4 aufliegt. Der Verschiebeweg einer Arbeitswalze 3,
4 in axialer Richtung folgt in diesem Fall der Bedingung
wobei Δ
r den Verschleiß einer Arbeitswalze 3, 4 in radialer Richtung und α den Steigungswinkel
des kegelförmigen Abschnitts angibt. In äquivalenter Weise kann die Verschiebung über
die Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇r angeschrieben werden, wobei dann eine Arbeitswalze
3,4 mit einer axialen Geschwindigkeit
in axialer Richtung verschoben wird. Gemäß Fig 5b beträgt der Verschleiß der Lauffläche
8 der Arbeitswalze 3,4 Δ
r; daraus ergibt sich ein Verschiebeweg
Gemäß Fig 5c beträgt der Verschleiß der Lauffläche 8 der Arbeitswalze 3,4 2.Δ
r; daraus ergibt sich ein Verschiebeweg
Die obere Arbeitswalze 3 wird dabei nach rechts und die untere Arbeitswalze 4 nach
links verschoben.
[0036] Wie in Fig 5d ersichtlich, das ein Detail der Fig 5c darstellt, wird durch dieses
Verfahren der lokale Walzspalt im Bereich der Bandkanten 10 des gewalzten Bands 1
vergrößert bzw. die Bandkanten entlastet. Dadurch ist das gewalzte Band 1 im Bereich
der Bandkanten 10 dicker als im zentralen Bereich des Bands 1.
[0037] In den Fig 6a-6d werden die Arbeitswalzen 3, 4 so axial verschoben, dass der Verschiebeweg
einer Arbeitswalze 3, 4 in axialer Richtung der Bedingung
folgt, wobei Δ
r den Verschleiß einer Arbeitswalze 3, 4 in radialer Richtung und
α den Steigungswinkel des kegelförmigen Abschnitts angibt. In äquivalenter Weise kann
die Verschiebung über die Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇r angeschrieben werden,
wobei dann eine Arbeitswalze 3,4 mit einer axialen Geschwindigkeit
in axialer Richtung verschoben wird. Gemä6 Fig 5b beträgt der Verschleiß der Lauffläche
8 der Arbeitswalze 3, 4 Δ
r; daraus ergibt sich ein Verschiebeweg
Gemäß Fig 6c beträgt der Verschleiß der Lauffläche 8 der Arbeitswalze 3, 4 2.Δ
r; daraus ergibt sich ein Verschiebeweg
Die obere Arbeitswalze 3 wird dabei nach rechts und die untere Arbeitswalze 4 nach
links verschoben.
[0038] Wie in Fig 6d ersichtlich, das ein Detail der Fig 6c darstellt, wird durch dieses
Verfahren der lokale Walzspalt im Bereich der Bandkanten 10 des gewalzten Bands 1
verkleinert bzw. die Bandkanten belastet. Dadurch ist das gewalzte Band 1 im Bereich
der Bandkanten 10 dünner als im zentralen Bereich des Bands 1.
[0039] Die Fig 7 zeigt die geometrische Definition des Steigungswinkels α des kegelförmigen
Abschnitts 7 einer Arbeitswalze.
[0040] Schließlich zeigt die Fig 8 schematisch die Bereiche b der Bandkanten 10 eines Bands
1. Typischerweise beträgt die Längserstreckung der beiden Bereiche b der Bandkanten
bis zu 10 bzw. 20% der Bandbreite B. Das heißt, dass 1 Bereich b der Bandkanten bis
zu 5 bzw. 10% der Bandbreite B ausmachen kann.
[0041] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Band
- 2, 2a...2e
- Walzgerüst
- 3
- obere Arbeitswalze
- 4
- untere Arbeitswalze
- 5
- Ende einer Arbeitswalze
- 6
- Einbaustück
- 7
- kegelförmiger Abschnitt
- 8
- Lauffläche
- 9
- Verschiebeeinrichtung
- 10
- Bandkante
- 11
- Einrichtung zur Bestimmung des Verschleißes oder der Geschwindigkeit des Verschleißes
- 12
- Messgerät zur Bestimmung des Profils und/oder der Planheit
- 13
- Regeleinrichtung zum axialen Verschieben der oberen und der unteren Arbeitswalze
- 14
- Dickenmesseinrichtung
- 15
- Einrichtung zur Bestimmung des Abstands zwischen der oberen und der unteren Arbeitswalze
- 16
- Anstelleinrichtung
- 17
- Rollgang
- 18
- Kühlstrecke
- B
- Breite des Bands
- b
- Bereich der Bandkante
- D
- Dicke des Bands
- F
- Walzkraft
- PRSoll
- Soll-Profil
- PRIst
- Ist-Profil
- r
- Radius
- R
- radiale Richtung
- Δr
- Verschleiß der Lauffläche in radialer Richtung
- Δ̇r
- Verschleißgeschwindigkeit der Lauffläche in radialer Richtung
- s
- Verschiebeweg
- SUmfang
- zurückgelegter Weg der Arbeitswalze
- v
- Verschiebegeschwindigkeit
- X
- axiale Richtung
- α
- Steigungswinkel des kegelförmigen Abschnitts
- Ȯ
- erste zeitliche Ableitung
1. Verfahren zur lokalen Vergrößerung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten (10)
eines gewalzten Bands (1) in einem Walzgerüst (2), wobei das Walzgerüst (2) umfasst:
- eine obere Arbeitswalze (3) und eine untere Arbeitswalze (4), wobei jede Arbeitswalze
(3,4) zwei Enden (5) aufweist zum rotatorischen Lagern der Arbeitswalze (2,3) in Einsatzstücken
(6),
- wobei jede Arbeitswalze (3,4) in axialer Richtung (X) einen kegelförmigen Abschnitt
(7) und nachfolgend eine Lauffläche (8) aufweist,
- wobei die obere Arbeitswalze (3) in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze
(4) eingebaut ist,
- wobei jede Arbeitswalze eine separate Verschiebeeinrichtung (9) zum axialen Verschieben
der Arbeitswalze (3,4) aufweist, umfassend die Verfahrensschritte:
- Warmwalzen eines Walzguts in dem Walzgerüst (2), wobei die radiale Erstreckung der
Lauffläche (8) einer Arbeitswalze (3,4) während des Walzens um Δr abnimmt,
- axiales Verschieben der Arbeitswalzen (3,4) in entgegengesetzte Richtungen um einen
Verschiebeweg
wobei Δr den Verschleiß der Lauffläche (8) in radialer Richtung (R) und α den Steigungswinkel
des kegelförmigen Abschnitts (7) der jeweiligen Arbeitswalze (3,4) angibt.
2. Verfahren zur lokalen Vergrößerung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten (10)
eines gewalzten Bands (1) in einem Walzgerüst (2), wobei das Walzgerüst (2) umfasst:
- eine obere Arbeitswalze (3) und eine untere Arbeitswalze (4), wobei jede Arbeitswalze
(3,4) zwei Enden (5) aufweist zum rotatorischen Lagern der Arbeitswalze (3,4) in Einsatzstücken
(6),
- wobei jede Arbeitswalze (3,4) in axialer Richtung (X) einen kegelförmigen Abschnitt
(7)und nachfolgend eine Lauffläche (8) aufweist,
- wobei die obere Arbeitswalze (3) in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze
(4) eingebaut ist,
- wobei jede Arbeitswalze (3,4) eine separate Verschiebeeinrichtung (9) zum axialen
Verschieben der Arbeitswalze (3,4) aufweist, umfassend die Verfahrensschritte:
- Warmwalzen eines Walzguts in dem Walzgerüst (2), wobei die radiale Erstreckung der
Lauffläche (8) einer Arbeitswalze (3,4) während des Walzens mit einer Geschwindigkeit
Δ̇r abnimmt,
- axiales Verschieben der Arbeitswalzen (3,4) in entgegengesetzte Richtungen mit einer
Verschiebegeschwindigkeit
wobei Δ̇r die Geschwindigkeit des Verschleißes der Lauffläche (8) in radialer Richtung (R)
und α den Steigungswinkel des kegelförmigen Abschnitts (7) der jeweiligen Arbeitswalze
(3,4) angibt.
3. Verfahren zur lokalen Verkleinerung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten (10)
eines gewalzten Bands (1) in einem Walzgerüst (2), wobei das Walzgerüst (2) umfasst:
- eine obere Arbeitswalze (3) und eine untere Arbeitswalze (4), wobei jede Arbeitswalze
(3,4) zwei Enden (5) aufweist zum rotatorischen Lagern der Arbeitswalze (3,4) in Einsatzstücken
(6),
- wobei jede Arbeitswalze (3,4) in axialer Richtung (X) einen kegelförmigen Abschnitt
(7) und nachfolgend eine Lauffläche (8) aufweist,
- wobei die obere Arbeitswalze (3) in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze
(4) eingebaut ist,
- wobei jede Arbeitswalze (3,4) eine separate Verschiebeeinrichtung (9) zum axialen
Verschieben der Arbeitswalze (3,4) aufweist, umfassend die Verfahrensschritte:
- Warmwalzen eines Walzguts in dem Walzgerüst (2), wobei die radiale Erstreckung der
Lauffläche (8) einer Arbeitswalze (3,4) während des Walzens um Δr abnimmt,
- axiales Verschieben der Arbeitswalzen (3,4) in entgegengesetzte Richtungen um einen
Verschiebeweg
wobei Δr den Verschleiß der Lauffläche (8) in radialer Richtung (R) und α den Steigungswinkel
des kegelförmigen Abschnitts (7) der jeweiligen Arbeitswalze (3,4) angibt.
4. Verfahren zur lokalen Verkleinerung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten (10)
eines gewalzten Bands (1) in einem Walzgerüst (2), wobei das Walzgerüst (2) umfasst:
- eine obere Arbeitswalze (3) und eine untere Arbeitswalze (4), wobei jede Arbeitswalze
(3,4) zwei Enden (5) aufweist zum rotatorischen Lagern der Arbeitswalze (3,4) in Einsatzstücken
(6),
- wobei jede Arbeitswalze (3,4) in axialer Richtung (X) einen kegelförmigen Abschnitt
(7) und nachfolgend eine Lauffläche (8) aufweist,
- wobei die obere Arbeitswalze (3) in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze
(4) eingebaut ist,
- wobei jede Arbeitswalze (3,4) eine separate Verschiebeeinrichtung (9) zum axialen
Verschieben der Arbeitswalze (3,4) aufweist, umfassend die Verfahrensschritte:
- Warmwalzen eines Walzguts in dem Walzgerüst (2), wobei die radiale Erstreckung der
Lauffläche (8) einer Arbeitswalze (3,4) während des Walzens mit einer Verschleißgeschwindigkeit
Δ̇r abnimmt,
- axiales Verschieben der Arbeitswalzen (3,4) in entgegengesetzte Richtungen mit einer
Verschiebegeschwindigkeit
wobei Δ̇r die Geschwindigkeit des Verschleißes der Lauffläche (8) in radialer Richtung (R)
und α den Steigungswinkel des kegelförmigen Abschnitts (7) der jeweiligen Arbeitswalze
(3,4) angibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei bei sehr dünnen Bändern (1) mit
einer Dicke zwischen 0,5 und 2 mm die Planheit des Bands (1) eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei bei Bändern (1) mit einer Dicke
> 2 mm das Profil des Bands (1) eingestellt wird.
7. Vorrichtung zur lokalen Veränderung eines Walzspalts im Bereich der Bandkanten (10)
eines gewalzten Bands (1) in einem Walzgerüst (2), insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Walzgerüst (2) umfasst:
- eine obere Arbeitswalze (3) und eine untere Arbeitswalze (4), wobei jede Arbeitswalze
(3,4) zwei Enden (5) aufweist zum rotatorischen Lagern der Arbeitswalze (3,4) in Einsatzstücken
(6),
- wobei jede Arbeitswalze (3,4) in axialer Richtung (X) einen kegelförmigen Abschnitt
(7) und nachfolgend eine Lauffläche (8) aufweist,
- wobei die obere Arbeitswalze (3) in umgekehrter Richtung zur unteren Arbeitswalze
(4) angeordnet ist,
- je eine separate Verschiebeeinrichtung (9) für die obere (3) und die untere Arbeitswalze
(4) zum axialen Verschieben der Arbeitswalze (3,4),
- eine Einrichtung (11) zur Bestimmung des Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit
des Verschleißes Δ̇r der Lauffläche (8) zumindest einer Arbeitswalze (3,4) in radialer Richtung,
- ein Messgerät (12) zur Bestimmung des Profils und/oder der Planheit des gewalzten
Bands (1), wobei das Messgerät (12) in Massenflussrichtung nach dem Walzgerüst (2)
angeordnet ist,
- eine Regeleinrichtung (13) zum axialen Verschieben der Arbeitswalzen (3,4) in entgegengesetzte
Richtungen in Abhängigkeit des Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit des Verschleißes
Δ̇r der Arbeitswalzen (3,4), sowie des gemessenen Profils PRIst und/oder der gemessenen Planheit PLIst des gewalzten Bands (1), wobei die Regeleinrichtung (13) mit der Einrichtung (11)
zur Bestimmung des Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit des Verschleißes Δ̇r und dem Messgerät (12) zur Bestimmung des Profils und/oder der Planheit des gewalzten
Bands (1) signaltechnisch verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (11) zur Bestimmung des Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit
des Verschleißes Δ̇r der Lauffläche (8) mit einer Dickenmesseinrichtung (14) zum Messen der Dicke des
gewalzten Bands (1) und einer Einrichtung zur Bestimmung des Abstands (15) zwischen
der oberen und der unteren Arbeitswalze (3,4) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (11) zur Bestimmung des Verschleißes Δr oder der Geschwindigkeit
des Verschleißes Δ̇r der Lauffläche (8) ein Verschleißmodell aufweist, wobei das Verschleißmodell zumindest
mit einem aus der Gruppe eines Walzkraft-Messgeräts zur Bestimmung der Walzkraft F,
den von der Arbeitswalze zurückgelegten Weg sUmfang und einer Uhr zur Bestimmung der Walzzeit verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeeinrichtung eine elektromechanische oder eine hydraulische Verschiebeeinrichtung
ist.