[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung
zur Umverpackung von Artikelgruppen und/oder zum Einsetzen von Artikelgruppen in Umverpackungen
mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren
zur Umverpackung von Artikelgruppen und/oder zum Einsetzen von Artikelgruppen in Umverpackungen
mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs.
[0002] Die automatisierte Bestückung von Umverpackungen mit Artikelgruppen wie etwa von
Getränkekästen oder -kartons mit Getränkebehältern erfolgt normalerweise diskontinuierlich,
da die in solchen Fällen typischerweise mittels Förderbändern oder anderen Horizontalfördereinrichtungen
im ununterbrochenen Produktstrom transportierten Umverpackungen oder Getränkekästen
für jeden Bestückungsvorgang angehalten werden müssen, auch wenn sie im übrigen Prozessverlauf
mit kontinuierlicher Fördergeschwindigkeit transportiert werden. Die für die automatisierte
Bestückung der Umverpackungen mit Artikelgruppen eingerichteten Verpackungsmaschinen
erfordern für eine präzise Bestückung meist den Stillstand der Umverpackung, zumindest
für den eigentlichen Einsetzvorgang der Artikelgruppe. Eine solche diskontinuierliche
Bestückung weist naturgemäß den Nachteil einer vergleichsweise geringen Leistung auf,
da die Förderung der Umverpackungen oder Kästen immer wieder angehalten werden muss,
um die Artikel oder Behälter dort mit der gewünschten Präzision einzusetzen.
[0003] Es gibt im Stand der Technik verschiedene Ansätze für eine Reduzierung dieser erkannten
Nachteile, etwa durch eine quasikontinuierliche Förderung von Umverpackungen während
ihrer Bestückung mit Artikeln, was sich etwa in der
WO 96/32323 oder in der
GB 836 632 beschrieben findet.
[0004] Sofern es gelingt, die Umverpackungen im laufenden Förderprozess mit Artikeln zu
bestücken, gerät eine weitere Anforderung immer mehr in den Vordergrund, die bei solchen
Bestückungsprozessen beachtet werden muss. Je höher die Fördergeschwindigkeit ist,
mit der die Umverpackungen während ihrer Bestückung mit Artikeln bewegt werden, desto
höher ist zwar der erzielbare Produktdurchsatz, da auch die Artikel in entsprechend
kürzerer Zeit in die Umverpackungen eingesetzt werden müssen. Allerdings müssen die
Artikel sehr exakt positioniert werden, um nicht ihre Zielpositionen in den Umverpackungen
zu verfehlen oder mit den Umverpackungen zu kollidieren, bevor sie an ihren jeweiligen
Zielpositionen abgesetzt werden. Jede solche Kollision birgt das Risiko einer Produktionsstörung,
die eine Unterbrechung im laufenden Verpackungsbetrieb notwendig machen kann.
[0005] Angesichts der Nachteile im Stand der Technik kann es als vorrangiges Ziel der Erfindung
angesehen werden, eine einfach aufgebaute und zuverlässig arbeitende Vorrichtung zum
Verpacken von Artikeln bzw. zu deren Einsetzen in Umverpackungen sowie ein entsprechendes
Verpackungsverfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem einerseits störende Diskontinuitäten
bei der Förderung reduziert oder sogar vermieden werden können, und bei denen andererseits
die Risiken einer Fehlbestückung von Umverpackungen oder einer ungenauen Positionierung
deutlich reduziert werden können.
[0006] Dieses oben identifizierte Ziel wird durch eine Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung
sowie durch ein Verfahren zum Überführen von bspw. im Massenstrom und/oder im Reihentransport
beförderten Artikeln oder auf sonstige Weise in Bereitstellungspositionen befindlichen
Artikeln in kontinuierlich oder intermittierend entlang einer Förderstrecke bewegte
Umverpackungen erreicht, welche die Merkmale der jeweiligen unabhängigen Ansprüche
aufweisen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die jeweiligen abhängigen
Ansprüche beschrieben.
[0007] Zur Erreichung des oben genannten Ziels schlägt die Erfindung neben dem weiter unten
beschriebenen Verfahren eine Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung zur Umverpackung
von Artikelgruppen und/oder zum Einsetzen von Artikelgruppen in Umverpackungen vor,
die einen Bereitstellungsplatz für Artikel und/oder Artikelgruppen aufweist, der wahlweise
auch durch eine Fördereinrichtung für den Transport von Artikeln im Massenstrom oder
im Reihentransport gebildet sein kann. Wenn daher im vorliegenden Zusammenhang allgemein
von einer Bereitstellung oder von einem Bereitstellungsplatz die Rede ist, so umfasst
dies begrifflich nicht nur einen Platz, wo Artikel zur Übernahme bereit stehen, sondern
auch ganz allgemein einen Ort oder eine Fördereinrichtung, wo Artikel herantransportiert
werden, um erfasst und übernommen zu werden.
[0008] Die erfindungsgemäße Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung umfasst weiterhin
wenigstens eine Förderstrecke zum aufeinanderfolgenden Transportieren von Umverpackungen,
die für eine Aufnahme jeweils mindestens einer, aus mehreren Artikeln gebildeten Artikelgruppe
vorgesehen und vorbereitet sind. Es sei darauf hingewiesen, dass die im vorliegenden
Beschreibungszusammenhang generalisierend als Umverpackungen bezeichneten Verpackungen
durch diverse Behältnisse gebildet sein können, die grundsätzlich zur Aufnahme der
Artikel, d.h. mindestens einer Artikelgruppe oder mehrerer gemeinsam dort eingefügter
Artikel, geeignet sein müssen. In der Praxis können die Umverpackungen bspw. durch
oben offene Kartons, Trays, Getränkekisten usw. gebildet sein, in welche die Artikel
von oben her mittels der weiter unten im Detail erläuterten Handhabungseinrichtung,
insbesondere mit ihrem mindestens einen steuerbaren Greiferkopf eingesetzt werden
können. Wenn zudem verallgemeinernd von Artikeln die Rede ist, so sind dies massenstromfähige
Stückgüter, deren weitere Handhabung und/oder deren Transport und/oder Versand typischerweise
mittels Umverpackungen erfolgt. So können die Artikel insbesondere durch Behältnisse,
Getränkebehältnisse, Flaschen, Dosen o. dgl. gebildet sein, die mittels der Umverpackungen
zu stapel- und/oder palettierbaren Verpackungseinheiten zusammengefasst werden können.
[0009] Zudem umfasst die Vorrichtung wenigstens eine zwischen dem Bereitstellungsplatz und
der wenigstens einen Förderstrecke bewegbaren Handhabungseinrichtung, die zur gleichzeitigen
Aufnahme und Erfassung jeweils einer Artikelgruppe vom Bereitstellungsplatz, zu deren
Überführung zur Förderstrecke und zum Einsetzen der Artikelgruppe in eine der dort
beförderten Umverpackungen vorgesehen und ausgebildet ist. Wenn im vorliegenden Zusammenhang
von einer Handhabungseinrichtung die Rede ist, die bspw. mit mindestens einem Greiferkopf
zur Handhabung der Artikel ausgestattet sein kann, so kann dies bspw. ein Portalroboter,
ein Mehrachsroboter, ein Parallelkinematik-Roboter oder eine andere geeignete Handhabungseinrichtung
sein, die zwischen den wenigstens zwei Förderstrecken zur Überführung von gleichzeitig
mehreren Artikeln zu den Umverpackungen hin- und herbewegt und dabei gleichzeitig
nach Bedarf angehoben und abgesenkt werden kann.
[0010] An einem beweglichen Werkzeugkopf dieser Handhabungseinrichtung kann sich bspw. wenigstens
ein steuerbarer Greiferkopf zur gleichzeitigen Aufnahme mehrerer Artikel wie bspw.
Getränkebehältern oder Flaschen befinden, der bspw. mit steuerbaren Artikelgreifern
wie etwa Sauggreifern oder mit steuerbaren Greiftulpen o. dgl. ausgestattet sein kann,
mit denen die Artikel, Getränkebehälter oder Flaschen in deren Hals- oder Kopfbereich
erfasst und für die Überführung in die Umverpackung sicher gehalten sowie zum Absetzen
in der Umverpackung zuverlässig freigegeben werden können. Sofern die Handhabungseinrichtung
mit nur einem Greiferkopf ausgestattet ist, kann normalerweise gleichzeitig eine Umverpackung
mit einer definierten Anzahl von Artikeln, Getränkebehältern oder Flaschen bestückt
werden, bspw. mit einer Anzahl von im Rechteckverbund angeordneten Artikeln von insgesamt
zwanzig oder vierundzwanzig oder mehr Artikeln, Getränkebehältern oder Flaschen. Somit
muss der Greiferkopf mit einer der zu greifenden Artikelzahl entsprechenden Anzahl
von normalerweise gemeinsam steuerbaren Artikelgreifern ausgestattet sein, die zudem
in ihrer räumlichen Anordnung zueinander der Anordnung der Artikel im Artikelverbund
entsprechen oder an diese Anordnung anpassbar sein können.
[0011] Wahlweise kann die Handhabungseinrichtung jedoch auch mit zwei oder drei gleichartigen
Greiferköpfen ausgestattet sein, die es erlauben, eine entsprechend größere Anzahl
von Artikeln gleichzeitig zu erfassen und bspw. in zwei oder drei hintereinander beförderte
Umverpackungen abzusetzen. Durch die solchermaßen geschaffene Möglichkeit der gleichzeitigen
Bestückung mehrerer Umverpackungen mit jeweiligen Artikelgruppen, insbesondere mit
jeweils gleichartigen Artikelgruppen, ist ein entsprechend hoher Durchsatz bei der
Bestückung von Umverpackungen mit Artikeln möglich.
[0012] Die vorliegende Erfindung weist die besondere Neuerung einer der wenigstens einen
Förderstrecke zugeordneten und mit den dort transportierten und jeweils mit Artikelgruppen
zu bestückenden Umverpackungen mitbewegbaren Zentriereinrichtung auf, die der Lenkung
und Führung zumindest einiger der mittels der Handhabungseinrichtung in die Umverpackungen
einzusetzenden Artikel einer jeweiligen Artikelgruppe während eines Einsetzvorganges
dient, und die effektiv verhindern kann, dass die Artikel während des normalerweise
in sehr kurzer Zeit und mit entsprechend hoher Geschwindigkeit ablaufendenden Einsetzvorganges
oder Bestückungsvorganges mit der Umverpackung kollidieren, ungenau eingesetzt werden
und/oder ihre jeweiligen Zielpositionen in der Umverpackung verfehlen.
[0013] Wie oben bereits angedeutet, kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen
sein, dass die Handhabungseinrichtung mindestens einen steuerbaren Greiferkopf für
eine aufzunehmende und zu erfassende Artikelgruppe mit einzeln, in Gruppen oder gemeinsam
steuerbaren Greifelementen für jeden aufzunehmenden und zu erfassenden Artikel umfasst.
Außerdem kann vorgesehen sein, dass jeder mittels eines Greiferkopfes der Handhabungseinrichtung
zu bestückenden Umverpackung jeweils ein separates Zentrierelement zugeordnet ist,
das ein Bestandteil der bewegbaren Zentriereinrichtung ist.
[0014] Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass weitgehend alle Positionierbewegungen
der Handhabungseinrichtung und/oder des mindestens einen Greiferkopfes in Bezug auf
eine mit einer Artikelgruppe zu bestückende Umverpackung mit den Positionierbewegungen
des wenigstens einen Zentrierelements der Zentriereinrichtung abgestimmt und/oder
synchronisiert werden können. Auf diese Weise kann die Zentriereinrichtung zumindest
in der letzten Phase der Positionierung der Handhabungseinrichtung und/oder der Greiferköpfe,
d.h. unmittelbar vor dem eigentlichen Einsetzvorgang, der mit dem Ablösen der Artikel
vom Greiferkopf oder von der Handhabungseinrichtung verbunden ist, in ihren Positionierungsbewegungen
auf die Förderbewegungen der Umverpackungen sowie auf die Positionierungsvorgänge
der Handhabungseinrichtung abgestimmt werden. Dadurch kann gewährleistet werden, dass
sich die Zentriereinrichtung zumindest in der kritischen Phase der unmittelbaren Annäherung
der Artikel an die Umverpackung an der richtigen Stelle befindet, um die Artikel zu
führen und zu lenken und um auf diese Weise Kollisionen und Fehlbestückungen aufgrund
einer nicht ausreichend exakten Positionierung der Artikel gegenüber der betreffenden
Umverpackung zu vermeiden.
[0015] Das wenigstens eine Zentrierelement der Zentriereinrichtung kann zweckmäßigerweise
durch einen geeigneten Zentrierrahmen gebildet sein, dessen Größe vorzugsweise mit
einer Grundfläche einer Umverpackung korrespondiert, und der über einem umlaufenden
Rand einer Umverpackung positioniert und/oder dort aufgesetzt werden kann und die
Artikel lenkt und auf diese Weise verhindert, dass die Artikel bspw. auf dem Kastenrand
aufgesetzt werden.
[0016] Eine besonders sinnvolle Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorsehen,
dass der Zentrierrahmen mehrere Lenkungseinrichtungen zur Lenkung der Artikel bei
deren Einsetzen in eine Umverpackung aufweist, die insbesondere durch trichterförmig
in die Umverpackung mündende Führungsbleche o. dgl. gebildet sein können.
[0017] Wahlweise können mehrere Zentrierelemente, die vorzugsweise nebeneinander angeordnet
sind, die Zentriereinrichtung bilden. Sinnvoll ist es, wenn die Anzahl der Zentrierelemente
einer Zentriereinrichtung mit der Anzahl der Greiferköpfe der Handhabungseinrichtung
sowie mit der Anzahl der gleichzeitig zu bestückenden Umverpackungen übereinstimmt.
[0018] Wahlweise können die Zentrierelemente gemeinsam oder separat in vertikaler Richtung
verstellbar sein.
[0019] Wahlweise können die Zentrierelemente gemeinsam oder separat in Transportrichtung
oder entgegen der Transportrichtung verstellbar sein. Ggf. können die Zentrierelemente
auch gemeinsam oder separat quer zur Transportrichtung verstellbar sein, um damit
etwa Schiefstellungen der Kästen oder Umverpackungen ausgleichen zu können.
[0020] Eine sinnvolle Ausführungsvariante der Vorrichtung kann dadurch gebildet sein, dass
die Zentriereinrichtung mit ihrem wenigstens einen Zentrierelement an einem beweglichen
Roboterarm geführt ist. Ebenso denkbar ist es, wenn die Zentriereinrichtung mit ihrem
wenigstens einen Zentrierelement an einer Portalaufhängung geführt ist, die auf einer
Schiene entlang der Förderstrecke verschiebbar angeordnet ist. Ggf. können die Zentrierelemente
auch an Pneumatikzylindern hängen und auf einer Schiene entlang der Förderstrecke
verfahrbar sein.
[0021] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Zentriereinrichtung mit ihrem wenigstens
einen Zentrierelement in ihren Bewegungen auf Basis der erfassten Bewegungen der Umverpackungen
und/oder auf Basis einer Auswertung der von wenigstens einem die zu bestückenden Umverpackungen
erfassenden optischen Sensor gelieferten Sensorsignale steuerbar ist.
[0022] Zur Erreichung des oben genannten Ziels schlägt die Erfindung neben der zuvor in
verschiedenen Ausführungsvarianten beschriebenen Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung
zur Umverpackung von Artikelgruppen und/oder zum Einsetzen von Artikelgruppen in Umverpackungen
weiterhin ein Verfahren zur Umverpackung von Artikelgruppen und/oder zum Einsetzen
von Artikelgruppen in Umverpackungen vor, bei dem Artikel und/oder Artikelgruppen
mittels einer Handhabungseinrichtung von einem Bereitstellungsplatz für die Artikel
und/oder Artikelgruppen zu wenigstens einer Förderstrecke überführt werden. Diese
Förderstrecke ist zum aufeinanderfolgenden Transportieren von Umverpackungen, die
für eine Aufnahme jeweils mindestens einer, aus mehreren Artikeln gebildeten Artikelgruppe
vorgesehen und vorbereitet. Die Handhabungseinrichtung überführt die Artikel und/oder
Artikelgruppen vom Bereitstellungsplatz in die auf der Förderstrecke befindlichen
und/oder bewegten Umverpackungen und setzt sie dort ein. Das Verfahren sieht vor,
dass zumindest einige der mittels der Handhabungseinrichtung in die Umverpackungen
eingesetzten Artikel einer jeweiligen Artikelgruppe während eines Einsetzvorganges
mittels einer der wenigstens einen Förderstrecke zugeordneten und mit den dort transportierten
und jeweils mit Artikelgruppen zu bestückenden Umverpackungen mitbewegten Zentriereinrichtung
gelenkt und/oder geführt werden.
[0023] Diese Lenkung und Führung der einzelnen Artikel dient im Wesentlichen der Vermeidung
von Kollisionsrisiken beim Einsetzen der Artikel in die Umverpackungen, da bei den
relativ hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten und den oftmals sehr engen Abständen
der Artikel in den Umverpackungen die Gefahr steigt, dass die Artikel mit ihren Bodenflächen
auf den Rändern der Umverpackung oder in deren Gefache aufsetzen, was zu Produktionsstörungen
führen kann, wenn dadurch der Einsetzvorgang gestört wird oder abgebrochen werden
muss. Die Zentriereinrichtung soll diesen Problemen dadurch abhelfen, dass sie bei
jedem Einsetzvorgang zur jeweiligen Umverpackung gebracht und dort positioniert wird,
so dass sie als eine Art von Einführhilfe oder Einführtrichter für die Artikel fungieren
kann.
[0024] Bei dem Verfahren kann wahlweise vorgesehen sein, dass jeder mittels eines Greiferkopfes
der Handhabungseinrichtung zu bestückenden Umverpackung zumindest während des eigentlichen
Einsetzvorganges der Artikel in die vorgesehenen Positionen in der Umverpackung jeweils
ein separates Zentrierelement zugeordnet wird, das Teil der bewegbaren Zentriereinrichtung
ist.
[0025] Hierbei kann es zudem sinnvoll sein, weitgehend alle Positionierbewegungen des mindestens
einen Greiferkopfes in Bezug auf eine mit einer Artikelgruppe zu bestückende Umverpackung
mit den entsprechenden Positionierbewegungen des wenigstens einen Zentrierelements
der Zentriereinrichtung abzustimmen und/oder zu synchronisieren, so dass immer dann,
wenn die Artikel in die Umverpackung eingefügt werden, ein passendes Zentrierelement
bereitsteht und Kollisionen der Artikel mit der Umverpackung verhindern.
[0026] Das wenigstens eine Zentrierelement der Zentriereinrichtung kann insbesondere durch
einen Zentrierrahmen gebildet sein, dessen Größe mit einer Grundfläche einer Umverpackung
korrespondiert, und der über einem umlaufenden Rand einer Umverpackung positioniert
und/oder dort aufgesetzt wird und die Artikel lenkt. Die Artikel können dadurch sehr
effektiv am Aufsetzen auf den Kastenrand gehindert werden, was insgesamt die Fehleranfälligkeit
beim erfindungsgemäßen Verpackungsverfahren signifikant reduzieren kann.
[0027] Um seine Aufgabe bei der Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens effektiv zu
erfüllen, kann der Zentrierrahmen bspw. mehrere Lenkungseinrichtungen zur Lenkung
der Artikel bei deren Einsetzen in eine Umverpackung aufweisen, die insbesondere durch
trichterförmig in die Umverpackung mündende Führungsbleche o. dgl. gebildet sein können.
[0028] Wahlweise können mehrere Zentrierelemente, die vorzugsweise nebeneinander angeordnet
sind, die Zentriereinrichtung bilden.
[0029] Auch kann das Verfahren vorsehen, dass die Zentrierelemente zur Positionierung auf
oder über den Umverpackungen gemeinsam oder separat in vertikaler Richtung verstellt
werden können. Diese Verstellung ist in aller Regel notwendig, da es sinnvoll ist,
die Zentrierelemente zumindest eine kurze Distanz in die jeweiligen Umverpackungen
hineinzusenken, damit ihre jeweiligen Führungsbleche o. dgl. über den Rand der Umverpackung
reichen und ggf. bis hinab zu den Oberkanten eines Gefaches reichen können.
[0030] Darüber hinaus kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass die Zentrierelemente
zur Positionierung auf oder über den Umverpackungen gemeinsam oder separat in Transportrichtung
oder entgegen der Transportrichtung verstellt werden. Ebenso können sie zum Zurückfahren
zu weiteren zu bestückenden Umverpackungen auch gegen die Transportrichtung verfahrbar
sein. Diese Bewegungskomponente der Zentrierelemente ist bei allen Bestückungsverfahren
notwendig, bei denen die Umverpackungen während ihrer Bestückung mit Artikeln auf
der Förderstrecke bewegt werden und nicht zum Stillstand kommen. Die Zentrierelemente
müssen somit synchron mit den sich fortbewegenden Umverpackungen bewegt werden, damit
sie ihre Aufgabe während des Bestückungsvorganges zuverlässig erfüllen können.
[0031] Außerdem kann es bei einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sinnvoll
sein, dass die Zentrierelemente zur Positionierung auf oder über den Umverpackungen
gemeinsam oder separat quer zur Transportrichtung verstellt werden können, um damit
z.B. Schiefstellungen der Kästen ausgleichen zu können, oder um damit Fluchtungsabweichungen
der Umverpackungen gegenüber der Transportrichtung ausgleichen zu können. Da auch
die Greiferköpfe der Handhabungseinrichtung normalerweise sehr exakt über die Umverpackungen
positioniert werden, auch wenn sich diese nicht exakt in der Fluchtung der vorauslaufenden
oder nachfolgenden Umverpackungen oder Kästen befinden, ist es in gleicher Weise sinnvoll,
auch die Zentrierelemente solche Ausgleichsbewegungen durchführen zu lassen. Ggf.
können die Umverpackungen mittels Korrekturbewegungen der Zentrierelemente quer zur
Transportrichtung in eine gewünschte Fluchtung zu vorlauslaufenden oder nachfolgenden
Umverpackungen oder Kästen gebracht werden, sofern dies gewünscht ist.
[0032] Eine sinnvolle Variante für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
bspw. darin bestehen, die Zentriereinrichtung mit ihrem wenigstens einen Zentrierelement
an einem beweglichen Roboterarm aufzuhängen und zu führen.
[0033] Ebenso denkbar ist es, die Zentriereinrichtung mit ihrem wenigstens einen Zentrierelement
an einer Portalaufhängung aufzuhängen und zu führen, die bspw. auf einer hierfür geeigneten
Schiene entlang der Förderstrecke verschoben werden kann. Hierbei können die Zentrierelemente
bspw. an Pneumatikzylindern aufgehängt oder geführt sein und auf einer Schiene entlang
der Förderstrecke verfahrbar sein.
[0034] Eine weitere sinnvolle Option des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen,
die Zentriereinrichtung mit ihrem wenigstens einen Zentrierelement in ihren Bewegungen
auf Basis der erfassten Bewegungen der Umverpackungen und/oder auf Basis einer Auswertung
der von wenigstens einem die zu bestückenden Umverpackungen erfassenden optischen
Sensor gelieferten Sensorsignale zu steuern.
[0035] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt anhand einer schematischen Draufsicht den grundsätzlichen Aufbau einer
Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Handhabungs- und/oder V erpacku ngsvorrichtung.
Fig. 2 zeigt in drei schematischen Ansichten (Fig. 2A, Fig. 2B und Fig. 2C) eine erste
Variante einer Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung und deren wesentliche
Komponenten.
Fig. 3 zeigt in insgesamt fünf schematischen Seitenansichten (Figuren 3A bis 3E) aufeinander
folgende Prozessphasen einer ersten Ausführungsvariante einer Zentriereinrichtung
bzw. einer ersten Verfahrensvariante der Verwendung der Zentriereinrichtung bei der
Bestückung von Umverpackungen mit Artikeln.
Fig. 4 zeigt in insgesamt drei schematischen Seitenansichten (Figuren 4A bis 4C) aufeinanderfolgende
Prozessphasen einer zweiten Ausführungsvariante der Zentriereinrichtung bzw. einer
zweiten Verfahrensvariante der Verwendung der Zentriereinrichtung bei der Bestückung
von Umverpackungen mit Artikeln.
Fig. 5 zeigt in insgesamt drei schematischen Seitenansichten (Figuren 5A bis 5C) aufeinander
folgende Prozessphasen einer dritten Ausführungsvariante der Zentriereinrichtung bzw.
einer dritten Verfahrensvariante der Verwendung der Zentriereinrichtung bei der Bestückung
von Umverpackungen mit Artikeln.
Fig. 6 zeigt in einer schematischen Ansicht eine weitere Variante der Handhabungs-
und/oder Verpackungsvorrichtung.
[0036] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0037] Die schematische Draufsicht der Fig. 1 soll in erster Linie den grundsätzlichen Aufbau
einer erfindungsgemäßen Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung 10 verdeutlichen,
die der Zusammenfassung und/oder Umverpackung von Artikelgruppen dient, was im nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispiel durch das Überführen von Getränkebehältern in als
Umverpackungen dienende Getränkekästen veranschaulicht werden soll. Diese Getränkekästen
sind jeweils zur oberseitigen Aufnahme einer definierten Anzahl von regelmäßig angeordneten
bzw. passend gruppierten Getränkebehältern geeignet und vorgesehen.
[0038] Der hier nur schematisch angedeuteten Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung
10 ist eine erste Förderstrecke 12 zum Transportieren einer Vielzahl von aufrecht
stehenden Artikeln 14 zugeordnet. Diese erste Förderstrecke 12 kann als Abwandlung
eines Bereitstellungsplatzes für die Artikel 14 verstanden werden, da im Zusammenhang
mit der Definition der Erfindung ganz allgemein von einem Bereitstellungsplatz gesprochen
wird, was eine ortsfeste Übergabestelle mit einer Vielzahl von dort bereitgestellten
Artikeln 14 oder bspw. auch eine Förderstrecke 12 entsprechend Fig. 1 sein kann, mit
der die Artikel 14 in den Bereich der Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung
10 gebracht werden können.
[0039] Die hier allgemein als Artikel 14 bezeichneten Gegenstände oder Stückgüter sind im
vorliegenden Zusammenhang insbesondere durch aufrecht stehende Getränkebehälter 16
gebildet, die im Massenstrom und/oder im Reihentransport in einer definierten Förderrichtung
18, die zur Vorrichtung 10 hinführt, transportiert werden. Zudem ist der Vorrichtung
10 eine nahe an der ersten Förderstrecke 12 befindliche und im gezeigten Ausführungsbeispiel
parallel zu dieser verlaufende zweite Förderstrecke 20 zum aufeinanderfolgenden Transportieren
von Umverpackungen 22 in Gestalt von Getränkekästen 24, die als Umverpackungen 22
für die Aufnahme jeweils mindestens einer aus mehreren Artikeln 14 bzw. Getränkebehältern
16 gebildeten Artikelgruppe vorgesehen und vorbereitet sind.
[0040] Grundsätzlich können die Umverpackungen 22 auch durch andere Kästen oder Kisten oder
Behältnisse unterschiedlichster Art gebildet sein, bspw. durch Kisten aus einfacher
Kartonage oder bspw. auch durch Folienumhüllungen, Schrumpffolien oder andere Umhüllungen
aus flächigem Packmaterial. Die im vorliegenden Zusammenhang als Handhabungs- und/oder
Verpackungsvorrichtung 10 bezeichnete Maschine kann grundsätzlich auch der Herstellung
oder Ausbildung von Gebinden dienen, so dass auf der zweiten Förderstrecke 20 wahlweise
auch Umreifungen, Folienabschnitte oder sonstige Packmittel heranbefördert und der
Vorrichtung 10 zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden können, damit
in der Vorrichtung 10 aus diesen Packmitteln oder Packhilfsmitteln unter Zusammenfassung
von gruppierten Artikeln 14 Gebinde hergestellt werden können.
[0041] Wie dies bereits die schematische Draufsicht der Fig. 1 erkennen lässt, werden auch
die z.B. durch die Getränkekästen 24 gebildeten Umverpackungen 22 (oder ggf. die sonstigen
Packmittel) auf der zweiten Förderstrecke 20 in derselben Förderrichtung 18 zur Vorrichtung
10 bewegt wie die z.B. durch die Getränkebehälter 16 gebildeten Artikel 14 auf der
ersten Förderstrecke 12. Diese parallele Ausrichtung der beiden Förderstrecken 12
und 20 zueinander ist jedoch nicht unbedingt zwingend, sondern kann in der Praxis
bedarfsweise auch variieren, so dass wahlweise auch nichtparallele Förderrichtungen
18 der beiden Förderstrecken 12 und 20 für die Artikel 14 oder Getränkebehälter 16
bzw. für die Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24 denkbar und handhabbar sind.
[0042] Weiterhin umfasst die in der Fig. 1 in schematischer Weise gezeigte Handhabungs-
und/oder Verpackungsvorrichtung 10 eine den beiden Förderstrecken 12 und 20 räumlich
und funktionell gleichermaßen zugeordnete Handhabungs- und/oder Verpackungsstation
26. Diese Handhabungs- und/oder Verpackungsstation 26 dient entweder dem Verpacken
der in Förderrichtung 18 auf der ersten Förderstrecke 12 herantransportierten Artikel
14 oder Getränkebehälter 16 durch deren Überführung in die Umverpackungen 22 oder
Getränkekästen 24, die jeweils mindestens eine aus mehreren Artikeln 14 oder Getränkebehältern
16 gebildete Artikelgruppe oder Behältergruppe aufnehmen können. Diese Verpackung
oder Überführung der Artikel 14 oder Getränkebehälter 16 in die Umverpackungen 22
oder Getränkekästen 24 umfasst immer auch einen Handhabungsprozess, weshalb dieser
Abschnitt der Vorrichtung 10 auch als Handhabungs- und/oder Verpackungsstation 26
bezeichnet werden kann.
[0043] Wahlweise kann die Handhabungs- und/oder Verpackungsstation 26 auch der Gebindebildung
durch Bündeln der in Förderrichtung 18 auf der ersten Förderstrecke 12 herantransportierten
Artikel 14 oder Getränkebehälter 16 durch Zusammenfassen mehrerer Artikel 14 oder
Getränkebehälter 16 zu Gebinden, z.B. zu Umreifungsgebinden, zu Foliengebinden, zu
Schrumpffoliengebinden, zu Klebegebinden etc. dienen. Auch diese Zusammenfassung der
Artikel 14 oder Getränkebehälter 16 zu Gebinden umfasst ebenfalls immer einen Handhabungsprozess.
[0044] Die Handhabungs- und/oder Verpackungsstation 26 verfügt über einen Manipulator 28
oder über mehrere Manipulatoren 28, der/die z.B. mit mindestens einem Greiferkopf
30 oder wahlweise auch mit mehreren parallel ansteuerbaren Greiferköpfen 30 ausgestattet
sein kann/können, der bzw. die zur gleichzeitigen Aufnahme und Erfassung jeweils einer
Artikelgruppe mit jedem vorhandenen Greiferkopf 30 von der ersten Förderstrecke 12
und zu deren Überführung zur zweiten Förderstrecke 20 innerhalb der Vorrichtung 10
und zum Einsetzen der Artikelgruppe, d.h. der Gruppe von Artikeln 14 oder Getränkebehältern
16, in eine der dort beförderten Umverpackungen 22 bzw. Getränkekästen 24 vorgesehen
sind. Ebenso kann der durch mindestens einen Greiferkopf 30 oder durch mehrere Greiferköpfe
30 gebildete Manipulator 28 auch dafür vorgesehen sein, die Artikel 14 oder Getränkebehälter
16 von der ersten Förderstrecke 12 zu erfassen und der weiteren Gebindebildung durch
gruppenweise Zusammenfassung von Artikeln 14 oder Behältern 16 zu Gebinden zuzuführen.
[0045] Auch wenn im vorliegenden Zusammenhang generell von einer ersten Förderstrecke 12
die Rede ist, so kann anstelle einer solchen bspw. als Horizontalfördereinrichtung
ausgebildeten Förderstrecke 12 auch ein nahezu beliebig ausgestalteter Bereitstellungsplatz
für die Artikel 14 oder Getränkebehälter 16 vorhanden und eingesetzt werden, von dem
die Artikel 14 oder Getränkebehälter 16 mittels des Manipulators 28 erfasst und der
Gebindebildung zugeführt oder in die bereitstehenden Umverpackungen 22 eingesetzt
oder eingefügt werden können.
[0046] Die in der Fig. 1 nur schematisch angedeutete Handhabungs- und/oder Verpackungsstation
26 mit dem Manipulator 28 bzw. mit dem mindestens einen Greiferkopf 30 oder mit mehreren
annähernd synchron beweglichen und steuerbaren Greiferköpfen 30 kann bspw. durch einen
Portalroboter, einen Mehrachsroboter, einen Parallelkinematik-Roboter oder eine andere
geeignete Handhabungseinrichtung gebildet sein, deren Manipulator 28, Greiferkopf
30 oder deren Greiferköpfe 30 zwischen dem hier nicht gezeigten Bereitstellungsplatz
oder den beiden Förderstrecken 12 und 20 zur Überführung von gleichzeitig mehreren
Artikeln 14 oder Getränkebehältern 16 zu den bereitstehenden oder wahlweise in paralleler
Förderrichtung 18 bewegten Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24 hin und her bewegt
und dabei gleichzeitig nach Bedarf angehoben und abgesenkt werden können.
[0047] Der an einem beweglichen Werkzeugkopf (nicht im Detail dargestellt) an dem vorzugsweise
in der Handhabungs- und/oder Verpackungsstation 26 eingesetzten Manipulators 28 befindliche
steuerbare Greiferkopf 30 oder die mehreren Greiferköpfe 30 dienen der gleichzeitigen
Aufnahme mehrerer Artikel 14, Getränkebehälter 16 oder Flaschen. Zu diesem Zweck ist
der Greiferkopf 30 oder sind die Greiferköpfe 30 bspw. mit steuerbaren Sauggreifern
oder mit steuerbaren Greiftulpen o. dgl. ausgestattet, mit denen die Artikel 14, Getränkebehälter
16 oder Flaschen in deren Hals- oder Kopfbereich erfasst und für die Überführung und
das annähernd senkrechte Einfügen in die oben offenen Umverpackungen 22 oder Getränkekästen
24 sicher gehalten sowie zum Absetzen in der hierfür jeweils vorgesehenen Umverpackung
22 bzw. im jeweils hierfür vorgesehenen Getränkekasten 24 zuverlässig freigegeben
werden können.
[0048] Sofern die Handhabungs- und/oder Verpackungsstation 26 in einer einfachsten Ausstattungsvariante
mit nur einem Greiferkopf 30 als Manipulator 28 ausgestattet ist, kann normalerweise
gleichzeitig eine Umverpackung 22 bzw. ein Getränkekasten 24 mit einer definierten
Anzahl von Artikeln 14, Getränkebehältern 16 oder Flaschen bestückt werden, bspw.
mit einer Anzahl von im Rechteckverbund angeordneten Getränkebehältern 16 von insgesamt
zwanzig oder vierundzwanzig oder mehr Getränkebehältern 16 oder Flaschen. Vorzugsweise
kann die Handhabungs- und/oder Verpackungsstation 26 jedoch auch mit zwei oder drei
gleichartigen Greiferköpfen 30 ausgestattet sein, die es erlauben, eine entsprechend
größere Anzahl von Artikeln 14 oder Getränkebehältern 16 gleichzeitig zu erfassen
und bspw. in zwei oder drei hintereinander beförderte Umverpackungen 22 oder Getränkekästen
24 abzusetzen. Durch die solchermaßen geschaffene Möglichkeit der gleichzeitigen Bestückung
mehrerer Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24 mit jeweiligen Gruppen von Artikeln
14 oder Getränkebehältern 16 ist ein entsprechend hoher Durchsatz bei der Bestückung
von Umverpackungen 22 mit Artikeln 14 bzw. Behältern 16 möglich.
[0049] Die schematische Darstellung der Fig. 1 lässt weiterhin die aus der Handhabungs-
und/oder Verpackungsvorrichtung 10 in Förderrichtung 18 nach rechts herausführende
bzw. sich in Förderrichtung 18 fortsetzende zweite Förderstrecke 20 erkennen, deren
Förderrichtung 18 zur Abförderung der in der Station 26 gebildeten Gebinde oder zur
Abförderung der mit Artikeln 14 bestückten Umverpackungen 22 oder der mit Getränkebehältern
16 bestückten Getränkekästen 24 für deren weitere Handhabung wie etwa Palettierung
unverändert ist. Normalerweise kann der nach rechts aus der Vorrichtung 10 herausführende
Abschnitt der zweiten Förderstrecke 20 deren Fortsetzung bilden, da die Getränkekästen
24 bei ihrer Bestückung mit Getränkebehältern 16 nicht von der zweiten Förderstrecke
20 heruntergenommen oder entnommen werden müssen.
[0050] Die Bezugsziffer 32 bezeichnet in der Fig. 1 eine der zweiten Förderstrecke 20 zugeordnete
und mit den dort transportierten und jeweils mit Artikelgruppen zu bestückenden Umverpackungen
22 mitbewegbaren Zentriereinrichtung 32 zur Lenkung und Führung zumindest einiger
der mittels der Handhabungseinrichtung bzw. des Manipulators 28 in die Umverpackungen
22 einzusetzenden Artikel 14 einer jeweiligen Artikelgruppe während eines Einsetzvorganges.
Hierbei kann sinnvollerweise jeder mittels eines Greiferkopfes 30 der Handhabungseinrichtung
oder des Manipulators 28 zu bestückenden Umverpackung 22 jeweils ein separates Zentrierelement
34 zugeordnet sein, das ein Bestandteil der bewegbaren Zentriereinrichtung 32 ist.
[0051] Die schematische Frontansicht der Fig. 2A und die schematische Seitenansicht der
Fig. 2B verdeutlichen die Anordnung und die Wirkungsweise der einen wichtigen Bestandteil
der Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung bildenden Zentriereinrichtung 32,
bei der im gezeigten Ausführungsbeispiel die den einzelnen Umverpackungen 22 oder
Getränkekästen 24 zugeordneten Zentrierelemente 34 jeweils durch Zentrierrahmen 36
gebildet sind, die zumindest während der Phase der Bestückung der Umverpackungen 22
oder Getränkekästen 24 mit Artikeln 14 oder Getränkebehältern 16 über den jeweiligen
Getränkekasten 24 positioniert und vorzugsweise auf dessen oberen umlaufenden Rand
38 aufgesetzt (vgl. Fig. 2A) oder ggf. ein Stück weit dort hineingesenkt wird (vgl.
Fig. 2B).
[0052] Wie dies die Fig. 2A andeutet, kann die Zentriereinrichtung 32 bspw. an einem Portalroboter
40 oder einer Roboterbrücke aufgehängt und auf diese Weise in verschiedene Richtungen
bewegt werden, um eine exakte Positionierung oberhalb der jeweiligen Umverpackungen
22 oder Getränkekästen 24 sicherstellen zu können, die während des Einsetzvorganges
auf der als Horizontalfördereinrichtung 42 oder Transportband ausgebildeten zweiten
Förderstrecke 20 bewegt werden oder wahlweise dort angehalten werden können, um nach
der Bestückung mit den Artikeln 14 oder Getränkebehältern 16 wieder in Transportrichtung
18 weiterbefördert zu werden.
[0053] Eine optionale kontinuierliche Einzelzentrierung der einzelnen Zentrierrahmen 36
gibt die Position für die normalerweise ebenfalls robotergesteuerten Greiferköpfe
30 der Handhabungseinrichtung bzw. des Manipulators 28 vor. Die typischerweise robotergesteuerten
Greiferköpfe 30 können sich vorzugsweise auf die kontinuierlichen Bewegungen und Positionen
der Zentrierelemente bzw. der einzelnen Zentrierrahmen abstimmen oder aufsynchronisieren,
wodurch eine präzise und fehlerfreie Einsetzbewegung beim Absenken der Artikeln 14
oder Getränkebehälter 16 in die jeweiligen Zielpositionen in den Umverpackungen 22
oder Getränkekästen 24 gewährleistet werden kann.
[0054] Die Figuren 2A und 2B zeigen weiterhin die als Behälterzulauf 44 ausgebildete erste
Förderstrecke 12, die ebenfalls als Horizontalfördereinrichtung ausgebildet ist. Die
Getränkebehälter 16 oder Artikel 14 werden dort im Reihentransport in Förderrichtung
18 zum Bereitstellungsplatz 46 transportiert, wo sie gruppenweise von den Greiferköpfen
30 des Manipulators 28 übernommen und in einer Transferbewegung zur zweiten Förderstrecke
20 mit den dort bereitstehenden Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24 befördert
werden. Die in mehreren Reihen lückenlos hintereinander zum Bereitstellungsplatz 46
beförderten Getränkebehälter 16 können bspw. reihenweise durch sog. Gassenbleche 48
voneinander getrennt sein. Wahlweise könnten die Behälter 16 jedoch auch im Massenstrom
befördert werden, solange sichergestellt ist, dass die Greiferköpfe 30 die jeweils
richtige Anzahl an Behältern 16 erkennen und im Massenstrom erfassen können.
[0055] Die schematischen Seitenansichten der Fig. 2B und der Fig. 2C lassen weiterhin die
Zusammenwirkung der Zentrierrahmen 36 mit den Greiferköpfen 30 erkennen, die jeweils
eine Gruppe von Getränkebehältern 16 erfasst haben, um sie in die bereitstehenden
oder in Transportrichtung 18 beförderten Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24
abzusenken und einzusetzen.
[0056] Wie es die schematische Seitenansicht der Fig. 2B erkennen lässt, bilden die Zentrierrahmen
36 der Zentriereinrichtung 32 nicht nur eine Einführhilfe beim exakten Positionieren
der Getränkebehälter 16 während des Absenkens der jeweiligen Greiferköpfe 30, sondern
die Zentrierelemente 32 können als effektive Zentrierhilfe gegenüber den Getränkekästen
24 dienen, indem sie innerhalb des umlaufenden Randes 38 des jeweiligen Kastens 24
positioniert und abgesenkt werden. Dadurch können nicht nur Positionsabweichungen
des jeweils zentrierten Kastens 24 ausgeglichen werden, sondern der betreffende Kasten
24 kann daran auch gehindert werden, in der Absenkphase des Greiferkopfes 30 gegenüber
diesem eine abweichende Position einzunehmen oder dem Greiferkopf 30 auszuweichen.
[0057] Die schematische Seitenansicht der Fig. 2C verdeutlicht die zeitlich aufeinander
folgenden Phasen der Absenkung der Zentriereinrichtung 30 über den durch die Getränkekästen
24 gebildeten Umverpackungen 22, um diese für die Bestückung mit Artikeln 14 oder
Getränkebehältern 16 vorzubereiten und zu positionieren. So zeigt das obere Bild I
die Annäherung mehrerer Zentrierrahmen 36 an jeweils darunter in Förderrichtung 18
bewegte Umverpackungen 22, die jeweils durch Getränkekästen 24 gebildet sind. Die
Zentrierrahmen 36 werden hierbei jeweils oberhalb der Getränkekästen 24 positioniert,
so dass sie anschließend abgesenkt werden können.
[0058] Diese Phase des Zentriervorganges ist im darunter liegenden Bild II der Fig. 2C gezeigt.
Die Zentrierrahmen 36 befinden sich hierbei innerhalb des umlaufenden Randes 38 des
jeweiligen Getränkekastens 24 bzw. sind in den Kasten 24 abgesenkt, wodurch Relativbewegungen
zwischen Zentrierrahmen 36 und Kasten 24 weitgehend ausgeschlossen sind. Die Zentrierrahmen
36 bewegen sich hierbei in derselben Fördergeschwindigkeit wie die Kästen 24 in Förderrichtung
18, d.h. synchron mit den Getränkekästen 24. Die horizontalen Richtungspfeile oberhalb
der jeweiligen Zentrierrahmen 36 sollen deren horizontale Ausrichtung 50 in Bezug
auf den jedem Rahmen 36 zugeordneten Kasten 24 verdeutlichen.
[0059] Das untere Bild III der Fig. 2C verdeutlicht die exakt ausgerichteten Zentrierrahmen
36, die nun nicht nur die genauen Positionierungen der Greiferköpfe 30 ermöglichen,
was wahlweise über eine optische Positionserfassung und/oder über eine Verknüpfung
der Positionsdaten der Zentrierrahmen 36 und der Greiferköpfe 30 ermöglicht sein kann.
Zudem können die Zentrierrahmen 36 durch hier nicht erkennbare Einführhilfen wie etwa
trichterförmige Leit- oder Führungsbleche o. dgl. für die genaue Positionierung der
Getränkebehälter (nicht gezeigt; siehe aber Fig. 2B) in den ihnen zukommenden Positionen
im Getränkekasten 24 sorgen, was bspw. separate Zielpositionen innerhalb eines Gefaches
im Getränkekasten 24 sein können.
[0060] Die insgesamt fünf schematischen Seitenansichten der Figuren 3A bis 3E verdeutlichen
aufeinanderfolgenden Prozessphasen einer ersten Ausführungsvariante der Zentriereinrichtung
32 bzw. einer ersten Verfahrensvariante bei der Verwendung der Zentriereinrichtung
32 bei der Bestückung von Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24 mit Artikeln 14
oder Getränkebehältern 16. Bei dieser Verfahrensvariante erfolgt die Steuerung der
Zentriereinrichtung 32 in einer Weise, dass die durch die Zentrierrahmen 36 gebildeten
Zentrierelemente 34 jeweils separat in horizontaler Richtung verstellt werden können,
was in Fig. 3A durch die Richtungspfeile parallel zur Förderrichtung 18 der Umverpackungen
22 oder Kästen 24 verdeutlicht ist, mit denen die jeweilige horizontale Ausrichtung
50 der Zentrierelemente 34 oder Zentrierrahmen 36 gekennzeichnet sind. Die Förderrichtung
18 weist bei diesen Prozessphasen gemäß Fig. 3A, Fig. 3B, Fig. 3C, Fig. 3D und Fig.
3E jeweils von rechts nach links.
[0061] Die Zentriereinrichtung 32 wird bei dieser Variante unter gleichzeitiger Verstellung
der Zentrierelemente 34 oder Zentrierrahmen 36 zentral in der Höhe verstellt, was
durch den vertikalen Doppelpfeil in Fig. 3B verdeutlicht ist, der eine vertikale Ausrichtung
52 charakterisiert. Die gesamte Zentriereinrichtung 32 kann hierbei über den in Fig.
2A gezeigten Portalroboter 40 gehoben und gesenkt werden.
[0062] Die Fig. 3A verdeutlicht die gemeinsame Positionierung der Zentrierrahmen 36 über
den ihnen jeweils zuzuordnenden Getränkekästen 24, wobei sie mittels horizontaler
Ausrichtung 52 jeweils exakt oberhalb der Kästen 24 positioniert werden und mittels
einer entsprechend synchronisierten Bewegung gemeinsam in Förderrichtung 18 mit den
Kästen 24 mitbewegt werden. Die Fig. 3B zeigt die mittels entsprechend nach unten
bewegter Zentriereinrichtung 32 in den Kästen 24 positionierten Zentrierrahmen 36,
wobei wiederum die Zentriereinrichtung 32 mitsamt den Zentrierrahmen 36 in Förderrichtung
18 mit den Kästen 24 weiterbewegt wird.
[0063] Die Fig. 3C verdeutlicht den Bestückungsvorgang, bei dem die Getränkebehälter 16
als Gruppen in die Getränkekästen 24 eingesetzt werden, wobei ihre kollisionsfreie
Absenkung und ihre exakte Positionierung innerhalb des jeweiligen Kastens 24 durch
die Zentrierrahmen 36 in der oben mehrfach beschriebenen Weise unterstützt wird. Die
Fig. 3D zeigt eine Phase des Prozesses, bei dem die fertig mit Getränkebehältern 16
bestückten Getränkekästen 24 weiter in Förderrichtung 18 bewegt werden, wobei sich
die Zentrierrahmen 36 noch in abgesenkter Kontaktposition auf den Kästen 24 befinden.
Die Fig. 3E zeigt schließlich eine abschließende Prozessphase, bei der die Zentriereinrichtung
32 angehoben ist und die Zentrierrahmen 36 aus den fertig bestückten Kästen 24 herausgehoben
sind, so dass sie auf den folgenden Getränkekästen 24 aufgesetzt werden können, sobald
diese durch ihre Beförderung in Förderrichtung 18 in die Position zur Bestückung mit
den dafür vorgesehenen Getränkebehältern 16 gelangt sind.
[0064] Die insgesamt drei schematischen Seitenansichten der Figuren 4A bis 4C verdeutlichen
aufeinanderfolgenden Prozessphasen einer zweiten Ausführungsvariante der Zentriereinrichtung
32 bzw. einer zweiten Verfahrensvariante bei der Verwendung der Zentriereinrichtung
32 bei der Bestückung von Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24 mit Artikeln 14
oder Getränkebehältern 16.
[0065] Bei dieser zweiten Verfahrensvariante erfolgt die Steuerung der Zentriereinrichtung
32 wiederum in einer Weise, dass die durch die Zentrierrahmen 36 gebildeten Zentrierelemente
34 jeweils separat in horizontaler Richtung verstellt werden können, was in Fig. 4A
durch die Richtungspfeile parallel zur Förderrichtung 18 der Umverpackungen 22 oder
Kästen 24 verdeutlicht ist, mit denen die jeweilige horizontale Ausrichtung 50 der
Zentrierelemente 34 oder Zentrierrahmen 36 gekennzeichnet sind. Die Förderrichtung
18 weist bei diesen Prozessphasen gemäß Fig. 4A, Fig. 4B und Fig. 4C wiederum jeweils
von rechts nach links.
[0066] Die Zentriereinrichtung 32 wird bei dieser zweiten Verfahrensvariante zwar wiederum
zentral in der Höhe verstellt, doch können hierbei die am Portalroboter 40 aufgehängten
Zentrierelemente 34 oder Zentrierrahmen 36 jeweils separat und unabhängig voneinander
gegenüber der Zentriereinrichtung 32 in der Höhe verstellt werden, was durch die drei
vertikalen Doppelpfeile in Fig. 4B verdeutlicht ist, die jeweils die vertikale Ausrichtung
52 der Zentrierrahmen 36 charakterisieren.
[0067] Während die gesamte Zentriereinrichtung 32 auch hierbei über den in Fig. 2A gezeigten
Portalroboter 40 gehoben und gesenkt werden kann, ermöglichen die separat in der Höhe
verstellbaren Zentrierrahmen 36 eine Verbesserung der Synchronisation der Kastenbewegungen
mit den Rahmenbewegungen, da die einzelnen Zentrierrahmen 36 vorpositioniert werden
und unmittelbar nach Erreichung ihrer jeweiligen Zielposition über dem betreffenden
Getränkekasten 24 abgesenkt werden können, wobei zudem der Bestückungsvorgang durch
Positionierung und Absenkung des betreffenden Greiferkopfes (hier nicht dargestellt)
bereits beginnen kann, ohne dass die benachbarten Kästen 24 schon bestückt werden
müssen. Diese Option setzt allerdings eine entsprechend gestaltete Aufhängung des
Manipulators 28 voraus, der eine unabhängige Steuerung der Greiferköpfe 30 ermöglichen
muss.
[0068] Die Fig. 4A verdeutlicht die gemeinsame Positionierung der Zentrierrahmen 36 über
den ihnen jeweils zuzuordnenden Getränkekästen 24, wobei sie mittels horizontaler
Ausrichtung 50 jeweils exakt oberhalb der Kästen 24 positioniert werden und mittels
einer entsprechend synchronisierten Bewegung gemeinsam in Förderrichtung 18 mit den
Kästen 24 mitbewegt werden. Die Fig. 4B zeigt die nacheinander nach unten bewegten
Zentrierrahmen 36 der Zentriereinrichtung 32, so dass der linke Zentrierrahmen 36
bereits im Getränkekasten 24 positioniert ist, während der mittlere Zentrierrahmen
36 noch abgesenkt wird und der rechte Zentrierrahmen 36 sich noch beabstandet oberhalb
des ihm zugeordneten Kastens 24 befindet. Auch bei diesen Prozessphasen wird wiederum
die Zentriereinrichtung 32 mitsamt den Zentrierrahmen 36 in Förderrichtung 18 mit
den Kästen 24 weiterbewegt.
[0069] Der Bestückungsvorgang ist bei den Figuren 4A bis 4C nicht gezeigt; hierzu sei etwa
auf Fig. 3C verwiesen. Die Fig. 4C zeigt eine Phase des Prozesses, bei dem die fertig
mit Getränkebehältern 16 bestückten Getränkekästen 24 weiter in Förderrichtung 18
bewegt werden, wobei sich die Zentrierrahmen 36 noch in abgesenkter Kontaktposition
auf den Kästen 24 befinden. Die abschließende Prozessphase, bei der die Zentriereinrichtung
32 angehoben ist und die Zentrierrahmen 36 aus den fertig bestückten Kästen 24 herausgehoben
sind, ist wiederum nicht gezeigt (vgl. hierzu Fig. 3E).
[0070] Die insgesamt drei schematischen Seitenansichten der Figuren 5A bis 5C verdeutlichen
aufeinanderfolgenden Prozessphasen einer dritten Ausführungsvariante der Zentriereinrichtung
32 bzw. einer dritten Verfahrensvariante bei der Verwendung der Zentriereinrichtung
32 bei der Bestückung von Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24 mit Artikeln 14
oder Getränkebehältern 16.
[0071] Bei dieser dritten Verfahrensvariante erfolgt die Steuerung der Zentriereinrichtung
32 wie bei der ersten Variante gemäß Fig. 3A bis Fig. 3E in einer Weise, dass die
durch die Zentrierrahmen 36 gebildeten Zentrierelemente 34 jeweils separat in horizontaler
Richtung verstellt werden können, wobei die Förderrichtung 18 bei diesen Prozessphasen
gemäß Fig. 5A, Fig. 5B und Fig. 5C wiederum jeweils von rechts nach links weist.
[0072] Die Zentriereinrichtung 32 wird bei dieser dritten Verfahrensvariante zentral in
der Höhe verstellt und kann über den in Fig. 2A gezeigten Portalroboter 40 gehoben
und gesenkt werden. Allerdings ermöglichen die separat in horizontaler Richtung verstellbaren
Zentrierrahmen 36 eine gezielte Beabstandung der Getränkekästen 24 voneinander, sobald
die Zentrierrahmen 36 dort positioniert und abgesenkt sind, was die Fig. 5C anschaulich
zeigt.
[0073] Die Fig. 5A verdeutlicht die gemeinsame Annäherung und Positionierung der Zentrierrahmen
36 über den ihnen jeweils zuzuordnenden Getränkekästen 24, wobei sie mittels horizontaler
Ausrichtung 52 jeweils exakt oberhalb der ohne Lücken hintereinander beförderten Kästen
24 positioniert werden und mittels einer entsprechend synchronisierten Bewegung gemeinsam
in Förderrichtung 18 mit den Kästen 24 mitbewegt werden. Die Fig. 5B zeigt die in
die Kästen 24 abgesenkten Zentrierrahmen 36. Auch bei diesen Prozessphasen wird wiederum
die Zentriereinrichtung 32 mitsamt den Zentrierrahmen 36 in Förderrichtung 18 mit
den Kästen 24 weiterbewegt.
[0074] Die Fig. 5C verdeutlicht eine Phase, bei der die benachbarten Kästen 24, in die jeweils
die Zentrierrahmen 36 abgesenkt sind, gezielt voneinander distanziert wurden, was
insbesondere für die nachfolgende Positionierung der Greiferköpfe des Manipulators
von Vorteil sein kann, wenn diese etwa aufgrund ihrer seitlichen Ausdehnung mehr Abstand
voneinander benötigen, als dies bei unmittelbar aneinander gerückten Kästen 24 gemäß
Fig. 5B möglich wäre. Die mit Getränkebehältern zu bestückenden Getränkekästen 24
können hierbei definierbare Abstände 54 voneinander aufweisen, wobei diese Abstände
54 durch die einstellbaren horizontalen Ausrichtungen 50 der Zentrierrahmen 36 variabel
sein können.
[0075] Der eigentliche Bestückungsvorgang ist bei den Figuren 5A bis 5C nicht gezeigt; hierzu
sei etwa auf Fig. 3C verwiesen. Die Fig. 5C zeigt eine Phase des Prozesses, bei dem
die noch zu bestückenden oder bereits fertig mit Getränkebehältern 16 bestückten Getränkekästen
24 mit eingestellten Abständen 54 voneinander weiter in Förderrichtung 18 bewegt werden,
wobei sich die Zentrierrahmen 36 jeweils in abgesenkter Kontaktposition auf den Kästen
24 befinden. Die abschließende Prozessphase, bei der die Zentriereinrichtung 32 angehoben
ist und die Zentrierrahmen 36 aus den fertig bestückten Kästen 24 herausgehoben sind,
ist wiederum nicht gezeigt (vgl. hierzu Fig. 3E).
[0076] Die schematische Frontansicht der Fig. 6 verdeutlicht eine zu der in Fig. 2A gezeigten
Variante alternative Ausführungsvariante der Aufhängung und Ansteuerung der Zentriereinrichtung
32, die hier nicht an einem Portalroboter 40 aufgehängt ist, sondern ein einfaches
Gestell 56 umfasst, das in einer zur Horizontalfördereinrichtung 42 der zweiten Förderstrecke
20 parallelen Bodenschiene 58 verschiebbar sein kann. Auf diese Weise kann das Gestell
56 mitsamt den daran aufgehängten und am Gestell 56 vertikal beweglichen Zentrierrahmen
36 in Förderrichtung 18 oder entgegen der Förderrichtung 18 entlang der Förderstrecke
20 verfahren werden. Diese Ausführungsvariante kann gegenüber der in Fig. 2A gezeigten
Variante einfacher aufgebaut sein, da auf den Portalroboter 40 für die Bewegungen
der Zentriereinrichtung 32 verzichtet wird. Der übrige Aufbau der Handhabungs- und/oder
Verpackungsvorrichtung 10 unterscheidet sich jedoch nicht von der in Fig. 2A gezeigten
Variante.
[0077] Bei allen gezeigten Varianten kann zusätzlich eine weitere Bewegungskomponente der
Zentrierrahmen 36 quer zur Förderrichtung 18 ermöglicht sein, was Schiefstellungen
und seitlichen Versatz der Umverpackungen 22 oder Getränkekästen 24 ausgleichen kann.
Auf diese Weise können etwa Umverpackungen 22 oder Kästen 24, die nicht exakt in Förderrichtung
18 fluchten, durch entsprechend seitlich verschobene Zentrierelemente 34 oder Zentrierrahmen
36 dennoch problemlos bestückt werden, wobei zusätzlich vorgesehen sein kann, dass
die abgesenkten Zentrierrahmen 36 die Kästen 24 exakt in Fluchtung zueinander bringen
können, indem sie in horizontaler Richtung quer zur Förderrichtung 18 verschoben werden,
bis sich alle in Kontakt mit der Zentriereinrichtung 32 befindlichen Kästen 24 oder
Umverpackungen 22 in Fluchtung zueinander befinden.
[0078] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0079]
- 10
- Handhabungsvorrichtung, Verpackungsvorrichtung, Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung
- 12
- erste Förderstrecke
- 14
- Artikel
- 16
- Getränkebehälter
- 18
- Förderrichtung, Transportrichtung
- 20
- zweite Förderstrecke
- 22
- Umverpackung
- 24
- Getränkekasten, Getränkekiste, Kiste
- 26
- Handhabungsstation, Handhabungseinrichtung, Handhabungs- und/oder Verpackungsstation
- 28
- Manipulator
- 30
- Greiferkopf
- 32
- Zentriereinrichtung
- 34
- Zentrierelement
- 36
- Zentrierrahmen
- 38
- Rand, umlaufender Rand
- 40
- Roboter, Portalroboter
- 42
- Fördereinrichtung, Horizontalfördereinrichtung
- 44
- Zulauf, Behälterzulauf
- 46
- Bereitstellungsplatz
- 48
- Gassenblech
- 50
- horizontale Ausrichtung (Zentrierrahmen)
- 52
- vertikale Ausrichtung (Zentrierrahmen, Zentriereinrichtung)
- 54
- Abstand
- 56
- Gestell
- 58
- Bodenschiene
1. Handhabungs- und/oder Verpackungsvorrichtung (10) zur Umverpackung von Artikelgruppen
und/oder zum Einsetzen von Artikelgruppen in Umverpackungen (22),
- mit einem Bereitstellungsplatz (46) für Artikel (14) und/oder Artikelgruppen,
- mit wenigstens einer Förderstrecke (20) zum aufeinanderfolgenden Transportieren
von Umverpackungen (22), die für eine Aufnahme jeweils mindestens einer, aus mehreren
Artikeln (14) gebildeten Artikelgruppe vorgesehen und vorbereitet sind,
- mit wenigstens einer zwischen dem Bereitstellungsplatz (46) und der wenigstens einen
Förderstrecke (20) bewegbaren Handhabungseinrichtung (26), die zur gleichzeitigen
Aufnahme und Erfassung jeweils einer Artikelgruppe vom Bereitstellungsplatz (46),
zu deren Überführung zur Förderstrecke (20) und zum Einsetzen der Artikelgruppe in
eine der dort beförderten Umverpackungen (22) vorgesehen und ausgebildet ist,
- und mit einer der wenigstens einen Förderstrecke (20) zugeordneten und mit den dort
transportierten und jeweils mit Artikelgruppen zu bestückenden Umverpackungen (22)
mitbewegbaren Zentriereinrichtung (32) zur Lenkung und Führung zumindest einiger der
mittels der Handhabungseinrichtung (26) in die Umverpackungen (22) einzusetzenden
Artikel (14) einer jeweiligen Artikelgruppe während eines Einsetzvorganges.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Handhabungseinrichtung (26) mindestens
einen steuerbaren Greiferkopf (30) für eine aufzunehmende und zu erfassende Artikelgruppe
mit einzeln, in Gruppen oder gemeinsam steuerbaren Greifelementen für jeden aufzunehmenden
und zu erfassenden Artikel (14) umfasst, und bei der jeder mittels eines Greiferkopfes
(30) der Handhabungseinrichtung (26) zu bestückenden Umverpackung (22) jeweils ein
separates Zentrierelement (34) zugeordnet ist, das ein Bestandteil der bewegbaren
Zentriereinrichtung (32) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der das wenigstens eine Zentrierelement (34) der
Zentriereinrichtung (32) durch einen Zentrierrahmen (36) gebildet ist, dessen Größe
mit einer Grundfläche einer Umverpackung (22) korrespondiert, und der über einem umlaufenden
Rand (38) einer Umverpackung (22) positioniert und/oder dort aufgesetzt werden kann
und die Artikel (14) lenkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei welcher der Zentrierrahmen (36) mehrere Lenkungseinrichtungen
zur Lenkung der Artikel (14) bei deren Einsetzen in eine Umverpackung (22) aufweist,
die insbesondere durch trichterförmig in die Umverpackung (22) mündende Führungsbleche
o. dgl. gebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bei der mehrere Zentrierelemente (34), die vorzugsweise
nebeneinander angeordnet sind, die Zentriereinrichtung (32) bilden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Zentriereinrichtung (32)
mit ihrem wenigstens einen Zentrierelement (34) an einem beweglichen Roboterarm (40)
geführt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die Zentriereinrichtung (32)
mit ihrem wenigstens einen Zentrierelement (34) an einer Portalaufhängung geführt
ist, die auf einer Schiene (58) entlang der Förderstrecke (20) verschiebbar angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Zentriereinrichtung (32)
mit ihrem wenigstens einen Zentrierelement (34) in ihren Bewegungen auf Basis der
erfassten Bewegungen der Umverpackungen (22) und/oder auf Basis einer Auswertung der
von wenigstens einem die zu bestückenden Umverpackungen (22) erfassenden optischen
Sensor gelieferten Sensorsignale steuerbar ist.
9. Verfahren zur Umverpackung von Artikelgruppen und/oder zum Einsetzen von Artikelgruppen
in Umverpackungen (22), bei dem Artikel (14) und/oder Artikelgruppen mittels einer
Handhabungseinrichtung (22) von einem Bereitstellungsplatz (46) für die Artikel (14)
und/oder Artikelgruppen zu wenigstens einer Förderstrecke (20) zum aufeinanderfolgenden
Transportieren von Umverpackungen (22), die für eine Aufnahme jeweils mindestens einer,
aus mehreren Artikeln (14) gebildeten Artikelgruppe vorgesehen und vorbereitet sind,
überführt und in die Umverpackungen (22) eingesetzt werden,
- wobei zumindest einige der mittels der Handhabungseinrichtung (26) in die Umverpackungen
(22) eingesetzten Artikel (14) einer jeweiligen Artikelgruppe während eines Einsetzvorganges
mittels einer der wenigstens einen Förderstrecke (20) zugeordneten und mit den dort
transportierten und jeweils mit Artikelgruppen zu bestückenden Umverpackungen (22)
mitbewegten Zentriereinrichtung (32) gelenkt und/oder geführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem jeder mittels eines Greiferkopfes (30) der Handhabungseinrichtung
(26) zu bestückenden Umverpackung (22) jeweils ein separates Zentrierelement (34)
zugeordnet ist, das Teil der bewegbaren Zentriereinrichtung (32) ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, bei dem Positionierbewegungen des mindestens einen
Greiferkopfes (30) in Bezug auf eine mit einer Artikelgruppe zu bestückende Umverpackung
(22) mit den Positionierbewegungen des wenigstens einen Zentrierelements (34) der
Zentriereinrichtung (32) abgestimmt und/oder synchronisiert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei dem die Zentrierelemente (34) zur
Positionierung auf oder über den Umverpackungen (22) gemeinsam oder separat in vertikaler
Richtung verstellt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, bei dem die Zentrierelemente (34) zur
Positionierung auf oder über den Umverpackungen (22) gemeinsam oder separat in Transportrichtung
(18) oder entgegen der Transportrichtung (18) verstellt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, bei dem die Zentrierelemente (34) zur
Positionierung auf oder über den Umverpackungen (22) gemeinsam oder separat quer zur
Transportrichtung (18) verstellt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, bei dem die Zentriereinrichtung (32)
mit ihrem wenigstens einen Zentrierelement (34) in ihren Bewegungen auf Basis der
erfassten Bewegungen der Umverpackungen (22) und/oder auf Basis einer Auswertung der
von wenigstens einem die zu bestückenden Umverpackungen (22) erfassenden optischen
Sensor gelieferten Sensorsignale gesteuert wird.