[0001] Auf der Webseite
https://developer.apple.com/library/content/documentation/iPho ne/Conceptual/iPhoneOSProgrammingGuide/TheAppLifeCycle/TheAppL
ifeCycle.html werden Status von Applikationen (Apps) insbesondere für Smartphones oder Tablets
mit dem Betriebssystem iOS beschrieben. Eine App kann entweder im Vordergrund laufen
- diese Status werden Inactive oder Active genannt - oder die App kann nicht im Vordergrund
laufen, weil die App entweder im Hintergrund ist und Programmcode ausführt (dieser
Status wird Background genannt) oder die App im Hintergrund ist, aber keinen Code
ausführt (dieser Status wird Suspended genannt) oder die App in einem Nicht laufenden
Status ist, weil die App nicht gestartet oder vom Betriebssystem beendet wurde (dies
wird mit Not running bezeichnet). Applikationen anderer Betriebssysteme, beispielsweise
watchOS oder Android oder Android Wear oder Wear OS, können in entsprechenden Status
sein.
[0002] Auf der Webseite
https://developer.apple.com/library/content/documentation/Netw orkingInternetWeb/Conceptual/CoreBluetooth
concepts/CoreBlueto othBackgroundProcessingForIOSApps/PerformingTasksWhileYourAppI
sInTheBackground.html wird beschrieben, dass Aufgaben einer App, die zur Herstellung einer Bluetooth-Low-Energy-Verbindung
zwischen zwei Kommunikationseinheiten auf einer Kommunikationseinheit lauffähig ist,
vom Betriebssystem der Kommunikationseinheit übernommen werden können, wenn die App
in den Status versetzt wurde, in welchem die App im Hintergrund ist aber keinen Programmcode
ausführt (Status: Suspended), oder wenn die App, insbesondere vom Betriebssystem,
beendet wurde.
[0003] Die Erfinder haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein verbessertes Konzept anzugeben,
mit welchem eine Verbindung zur Datenübermittelung zwischen zwei Kommunikationseinheiten
aufgebaut werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1, einem Verfahren gemäß Anspruch
2 sowie einem System gemäß Anspruch 6 gelöst:
[0005] In einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Übermittlung von Daten
zwischen einer von einem Benutzer mitgeführten ersten Kommunikationseinheit und einer
zweiten Kommunikationseinheit angegeben. Auf der ersten Kommunikationseinheit ist
eine Applikation (Anwendungssoftware), kurz App genannt, zur Übermittlung von Daten
zwischen der ersten Kommunikationseinheit und der zweiten Kommunikationseinheit lauffähig.
Verfahrensgemäß wird ein Anzeigefunksignal, beispielsweise ein Bluetooth-Low-Energy
(BLE)-Advertisement, von der ersten Kommunikationseinheit ausgesendet, während die
Applikation nicht im Vordergrund läuft. Die Applikation kann also beispielsweise im
Hintergrund Programmcode ausführend (Background) oder im Hintergrund sein, aber nicht
Programmcode ausführen (Suspended) oder weder im Vordergrund noch im Hintergrund sein,
also entweder nicht gestartet oder beendet sein (Not running). Die App kann insbesondere
in einem Status sein, in welchen die Applikation gelangt, wenn diese vom Benutzer
gestartet worden ist und dann nicht vom Benutzer, sondern vom Betriebssystem beendet
worden ist, um Strom zu sparen. Das Anzeigefunksignal ist vorzugsweise frei von einer
Kennung zur Identifikation der ersten Kommunikationseinheit. Das Anzeigefunksignal
kann jedoch beispielsweise eine Information darüber enthalten, ob es sich bei der
ersten Kommunikationseinheit beispielsweise um ein iOS-, ein watchOS- , ein Android-,
ein Android Wear- oder Wear OS-Gerät handelt. Das ausgesendete Anzeigefunksignal wird
von der zweiten Kommunikationseinheit empfangen. Aufgrund des empfangenen Anzeigefunksignals
wird eine Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit und der zweiten Kommunikationseinheit
hergestellt. Dazu wird die App, insbesondere wenn die App vom Betriebssystem zum Stromsparen
beendet wurde (Status der App: Not running), vorzugsweise in den Hintergrundstatus
versetzt, in welchem die App Programmcode ausführt (Status: Background), wenn die
App nicht bereits in diesem Status ist. Die App wird also beispielsweise von einem
Status im Hintergrund, ohne Code ausführen (Status: Suspended) oder von einem Status
(Status: Not running), in welchen das Betriebssystem die App durch Beenden versetzt,
um Strom zu sparen, in den Hintergrundmodus versetzt, in dem die App Code ausführt
(Status: Background). Über die Verbindung werden Daten von der ersten Kommunikationseinheit
an die zweite Kommunikationseinheit und/oder von der zweiten Kommunikationseinheit
an die erste Kommunikationseinheit übermittelt. Wenn in dieser Beschreibung oder den
Ansprüchen von Daten gesprochen wird, so umfassen diese wenigstens ein Datum. Beispielsweise
wird ein Ziel des Benutzers, insbesondere eine Zieletage, oder eine Kennung zur Identifikation
der ersten Kommunikationseinheit bzw. eine Kennung zur Identifikation des Benutzers
oder eine Zutrittsberechtigung des Benutzers oder ein Befehl, wie beispielsweise "Türverriegelung
aufheben" oder "Tür automatisch öffnen", übermittelt.
[0006] In einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Übermittlung von Daten
zwischen einer von einem Benutzer mitgeführten ersten Kommunikationseinheit und einer
zweiten Kommunikationseinheit angegeben, wobei auf der ersten Kommunikationseinheit
eine Applikation (es kann sich bei der Applikation um dieselbe Applikation wie oben
angegeben handeln) zur Übermittlung von Daten zwischen der ersten Kommunikationseinheit
und der zweiten Kommunikationseinheit lauffähig ist. Verfahrensgemäß erfolgt ein Aussenden
eines Anzeigefunksignals, insbesondere eines Bluetooth Low Energy Advertisements,
durch die zweite Kommunikationseinheit. Das ausgesendete Anzeigefunksignal wird von
der ersten Kommunikationseinheit empfangen, während die Applikation nicht im Vordergrund
läuft. Die Applikation kann also beispielsweise im Hintergrund Programmcode ausführend
(Backgroundstatus) oder im Hintergrund sein, aber nicht Programmcode ausführen (Suspended-Status)
oder weder im Vordergrund noch im Hintergrund sein, also entweder nicht gestartet
oder beendet sein (Not running-Status). Die Applikation kann beispielsweise in einem
Status sein, in welchen die Applikation gelangt, wenn diese vom Benutzer gestartet
worden ist und dann nicht vom Benutzer, sondern vom Betriebssystem beendet worden
ist, um Strom zu sparen. Aufgrund des empfangenen Anzeigefunksignals kann der Status
der Applikation verändert werden. Insbesondere kann die Applikation in den Status
versetzt werden, in welchem die Applikation im Hintergrund Programmcode ausführt (Status
Background), oder die Applikation wird in den Vordergrund versetzt. Bevorzugt ist
dem Betriebssystem der ersten Kommunikationseinheit vorgegeben, auf welche vom Bereitsteller
des Systems, z.B. vom Benutzer, festgelegte Kennung der zweiten Kommunikationseinheit
das Betriebssystem achten soll und dem Betriebssystem ist vorgegeben, dass es die
Applikation in einen der oben angegebenen Status zu versetzen, wenn es ein Anzeigefunksignal
mit genau dieser festgelegten Kennung empfängt. Es wird eine Verbindung zwischen der
ersten Kommunikationseinheit und der zweiten Kommunikationseinheit hergestellt. Über
die Verbindung werden Daten von der ersten Kommunikationseinheit an die zweite Kommunikationseinheit
und/oder von der zweiten Kommunikationseinheit an die erste Kommunikationseinheit
übermittelt. Beispielsweise wird ein Ziel des Benutzers, insbesondere eine Zieletage,
oder Kennung zur Identifikation der ersten Kommunikationseinheit bzw. eine Kennung
zur Identifikation des Benutzers oder eine Zutrittsberechtigung des Benutzers oder
ein Befehl, wie beispielsweise "Türverriegelung aufheben" oder "Tür automatisch öffnen",
übermittelt.
[0007] In dem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt wird die Fähigkeit der ersten Kommunikationseinheit
ausgenutzt, auch wenn die App nicht im Vordergrund läuft, Anzeigefunksignale auszusenden.
Auf Grund des Verfahrens kann eine Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit
und der zweiten Kommunikationseinheit beispielsweise auch dann rasch aufgebaut werden,
nach dem die erste Kommunikationseinheit in Reichweite der zweiten Kommunikationseinheit
gelangt ist, wenn die Fähigkeit der ersten Kommunikationseinheit nach ausgesendeten
Anzeigefunksignale mit ausreichender Häufigkeit pro Zeiteinheit zu suchen, nicht gegeben
ist. In dem Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt wird die Fähigkeit der ersten Kommunikationseinheit
ausgenutzt, auch wenn die App nicht im Vordergrund läuft, nach ausgesendetem Anzeigefunksignalen
zu suchen. Auf Grund des Verfahrens kann eine Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit
und der zweiten Kommunikationseinheit beispielsweise auch dann rasch aufgebaut werden,
nach dem die erste Kommunikationseinheit in Reichweite der zweiten Kommunikationseinheit
gelangt ist, wenn die Fähigkeit der ersten Kommunikationseinheit Anzeigefunksignale
mit ausreichender Häufigkeit pro Zeiteinheit auszusenden, nicht gegeben ist.
[0008] Im Rahmen dieser Erfindung ist das Anzeigefunksignal, ein Signal, das weitere Kommunikationseinheiten
erkennen lässt, dass die erste Kommunikationseinheit oder die zweite Kommunikationseinheit,
die das Anzeigefunksignal aussendet, in der Umgebung existiert. Bei dem Anzeigefunksignal
kann es sich insbesondere im ein Bluetooth Low Energy-Advertisement handeln. Auf Grund
des Bluetooth Low Energy-Advertisements wird mittels des Verfahrens gemäß dem ersten
Aspekt oder dem zweiten Aspekt der Erfindung vorzugsweise eine Bluetooth Low Energy-Verbindung
zwischen der ersten Kommunikationseinheit und der zweiten Kommunikationseinheit aufgebaut.
[0009] Insbesondere in dem Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt sendet die zweite Kommunikationseinheit
vorzugsweise in einem konfigurierbaren Intervall Bluetooth Low Energy-Advertisements
mit einer vom Bereitsteller des Systems festgelegten Kennung aus. Dabei kann es sich
insbesondere um eine UUID handeln, welche eine Länge von 128 bit aufweisen kann. Die
erste Kommunikationseinheit scannt, während die Applikation auf der ersten Kommunikationseinheit
nicht im Vordergrund läuft, sondern während die Applikation beispielsweise im Status
Suspended oder im Status Not running ist, vorzugweise nach Bluetooth Low Energy Advertisements
mit dieser festgelegten Kennung. Die erste Kommunikationseinheit ist vorzugsweise
zusätzlich dazu eingerichtet, nach Bluetooth Low Energy Advertisements mit dieser
festgelegten Kennung zu scannen, wenn die Applikation im Vordergrund läuft. Die erste
Kommunikationseinheit kann dazu insbesondere von der Applikation veranlasst werden.
[0010] In dem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt und in dem Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt
wird die Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit und der zweiten Kommunikationseinheit
unter der Voraussetzung, dass der Benutzer bestimmte zu übermittelnde Daten vorab
vorgegeben hat, vorzugsweise automatisch, d.h. ohne Benutzereingabe bzw. ohne, dass
die App dazu in den Vordergrundmodus versetzt werden müsste, hergestellt. Bei den
bestimmten Daten kann es sich beispielsweise um den Befehl "Tür automatisch Öffnen"
oder den Befehl "Tür automatisch entriegeln" oder um eine Kennung zur Identifikation
des Benutzers und/oder der ersten Kommunikationseinheit handeln. Die Applikation wird
dazu vorzugsweise vor dem Herstellen der Verbindung in den Hintergrund versetzt (beispielsweise
aus dem Status Not running oder Suspended), so dass diese den Status im Hintergrund,
Programmcode verarbeitend (Status: Background) aufweist. Die Daten sind vorzugsweise
auf der ersten Kommunikationseinheit hinterlegt. Die Daten können beispielsweise auf
der Bedienoberfläche der App eingebbar sein, um diese vorab vorzugeben. Die bestimmten
Daten werden der zweiten Kommunikationseinheit über die Verbindung mitgeteilt, während
die Applikation vorzugsweise im Hintergrund bleibt.
[0011] In einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt der
Erfindung wird die Applikation nach dem Empfangen des Anzeigefunksignals durch die
erste Kommunikationseinheit in den Vordergrundmodus versetzt. Dies kann insbesondere
durch eine Benutzereingabe in die erste Kommunikationseinheit erfolgen. Der Benutzer
kann zuvor durch Ausgeben einer Push-Nachricht durch die erste Kommunikationseinheit
zum Versetzen der Applikation in den Vordergrund veranlasst worden sein. Zwischen
der ersten Kommunikationseinheit und der zweiten Kommunikationseinheit wird eine Verbindung
hergestellt, wobei dem Benutzer eine Dateneingabe in die erste Kommunikationseinheit
ermöglicht wird, wobei die eingegebenen Daten von der ersten Kommunikationseinheit
an die zweite Kommunikationseinheit übertragen werden.
[0012] In Ausführungsbeispielen eines beliebigen der beschriebenen Verfahren kann die erste
Kommunikationseinheit nach der Herstellung der Verbindung zu der zweiten Kommunikationseinheit
Anzeigefunksignale, insbesondere Bluetooth Low Energy Advertisements, beispielsweise
zur Verbindungsaufnahme mit weiteren zweiten Kommunikationseinheiten aussenden. Damit
die erste Kommunikationseinheit nach der Herstellung der Verbindung solche Anzeigefunksignale
aussenden kann, muss eventuell zuvor die Verbindung zu der zweiten Kommunikationseinheit
getrennt werden. Das Aussenden der Anzeigefunksignale, und, wenn dafür die Verbindung
getrennt wird, auch das Trennen der Verbindung, erfolgt vorzugsweise ohne, dass dafür
eine Benutzereingabe erforderlich ist. Insbesondere kann die Applikation dafür im
Hintergrund bleiben. Die erste Kommunikationseinheit sendet die Anzeigefunksignale,
insbesondere nach der Trennung der Verbindung, aus, damit weitere zweite Kommunikationseinheiten,
diese Funksignale empfangen können, um sich mit der ersten Kommunikationseinheit zu
verbinden und/oder um eine Entfernung zwischen der ersten Kommunikationseinheit und
der weiteren zweiten Kommunikationseinheiten bestimmen können.
[0013] Die vom Benutzer mitgeführte erste Kommunikationseinheit kann beispielsweise ein
Smartphone, eine Tabletcomputer, eine Smartwatch, eine Brille, ein Armband, ein tragbares
Medienabspielgerät oder ein anderes Mobilgerät sein. Auf der ersten Kommunikationseinheit
kann beispielsweise das iOS-Betriebssystem oder das Android-Betriebssystem oder das
watchOS-Betriebssystem oder das Android Wear- oder Wear OS-Betriebssystem installiert
sein.
[0014] Die zweiten Kommunikationseinheiten sind vorzugsweise ortsfest installiert oder dazu
bestimmt und eingerichtet, ortsfest installiert zu werden.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein System angegeben, das eine erste
Kommunikationseinheit aufweist, die von einem Benutzer mitgeführt wird, und eine zweite
Kommunikationseinheit aufweist, wobei die erste Kommunikationseinheit und die zweite
Kommunikationseinheit zur Ausführung eines oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und/oder dem zweiten Aspekt der Erfindung eingerichtet
sind. Bevorzugt sind die erste Kommunikationseinheit und die zweite Kommunikationseinheit
dazu eingerichtet, Verfahren sowohl gemäß dem ersten Aspekt als auch gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung auszuführen.
[0016] In Ausführungsformen der Erfindung gemäß den Aspekten der Erfindung kommt die erste
Kommunikationseinheit von einschließlich dem Gelangen des Benutzers mit der ersten
Kommunikationseinheit in die Empfangs-/oder Sendefunkreichweite der zweiten Kommunikationseinheit
und/oder von einschließlich dem Aussenden des Anzeigefunksignals durch die erste Kommunikationseinheit
oder die zweite Kommunikationseinheit bis einschließlich der Übermittlung von Daten
ohne Benutzereingabe aus, kann also beispielsweise in der Tasche des Benutzers bleiben.
Ein Laufen der Applikation im Vordergrund ist nicht unbedingt erforderlich.
[0017] Die zweite Kommunikationseinheit ist vorzugsweise mit wenigstens einer Antriebsvorrichtung
gekoppelt, um auf die übermittelten Daten die Antriebsvorrichtung zum Antreiben, insbesondere
zum Verfahren oder Verschieben, zu veranlassen. Die Antriebsvorrichtung kann beispielsweise
Teile eines Türschlosses oder einer Türverriegelung bewegen, so dass die Tür entriegelt
wird, der Benutzer die Tür also - bevorzugt - von Hand öffnen kann, und/oder die Antriebsvorrichtung
kann mit der Tür gekoppelt sein, um die Tür zu bewegen, um diese automatisch zu öffnen.
Alternativ oder zusätzlich ist die zweite Kommunikationseinheit vorzugsweise mit einer
Signalabgabevorrichtung gekoppelt, um auf die übermittelten Daten die Signalabgabevorrichtung
zur Abgabe eines Signals zu veranlassen.
[0018] Das System kann insbesondere körperlich beeinträchtigten, insbesondere blinden Personen,
oder geistig beeinträchtigten Personen Vorteile bieten, da das System in bevorzugten
Ausführungsformen von einschließlich dem Betreten des Sende- und/oder Emfangsbereichs
der zweiten Kommunikationseinheit, in welchem die zweite Kommunikationseinheit empfangbare
Funksignale versenden oder in welchem die zweite Kommunikationseinheit ausgesendete
Funksignale empfangen kann, durch den Benutzer mit der ersten Kommunikationseinheit
bis einschließlich zur Übermittlung von Daten an die zweite Kommunikationseinheit
und/oder die erste Kommunikationseinheit und gegebenenfalls bis einschließlich zur
Veranlassung des Antreibens durch eine Antriebsvorrichtung und/oder bis einschließlich
der Abgabe eines, insbesondere akustischen oder visuellen, Signals durch die Signalabgabevorrichtung
und/oder bis einschließlich dem Öffnen und/oder Entriegeln einer Tür ohne Benutzereingabe
in die erste Kommunikationseinheit, insbesondere ohne Eintippen oder Spracheingabe,
auskommt.
[0019] Beispielhafte Ausführungsformen des Systems - insbesondere deren zweite Kommunikationseinheit
- können mit einer Tür gekoppelt sein, um die Tür mittels des Systems auf Grund der
übermittelten Daten bei Annäherung der Tür durch den Benutzer automatisch zu öffnen
und/oder eine Türverriegelung der Tür automatisch zu entriegeln. Die Tür, die mittels
des Systems automatisch geöffnet und/oder entriegelt werden kann, kann beispielsweise
eine Gebäudeeingangstür oder eine Haustür oder eine Bürotür oder eine Wohnungstür
oder eine Zimmertür oder eine sonstige Zugangstür zu einem oder mehreren Räumen innerhalb
eines Gebäudes sein. Die Tür ist in bevorzugten Ausführungsbeispielen keine Aufzugstür.
Die Tür ist insbesondere vorzugsweise keine Aufzugschachttür und keine Aufzugkabinentür.
In Ausführungsbeispielen kann die Tür eine Fahrzeugtür, insbesondere eine Autotür,
sein. In anderen Ausführungsbeispielen ist die Tür keine Fahrzeugtür. Unter einem
Entriegeln einer Tür oder eines Türschlosses oder einer Türverriegelung wird im Sinne
der vorliegenden Erfindung das Aufheben einer Sicherung der Tür gegen das Öffnen der
Tür durch einen Unbefugten verstanden, wobei zur Sicherung der Tür gegen ein Öffnen
der Tür durch einen Unbefugten beispielsweise ein Riegel und/oder eine Falle und/oder
eine Sperrzunge und/oder ein Haken und/oder ein sonstiges Sperrelement zum Verhindern
des Schwenkens oder Schiebens oder Drehens oder einer anderen Bewegung der Tür, insbesondere
manuell durch den Unbefugten, in eine geöffnete Stellung durch mechanischen Formschluss
vorhanden sein kann. Alternativ oder zusätzlich zu einer Sicherung durch mechanischen
Formschluss kann die Sicherung auf dem Zuhalten der Tür mittels einer Haltekraft,
insbesondere Magnetkraft, beruhen. Auch ein Aufheben einer solchen Sicherung mittels
Haltekraft ist durch den Begriff "entriegeln" im Sinne der Erfindung umfasst. Erfindungsgemäß
kann das System beispielsweise mit einem Tor gekoppelt sein, insbesondere um das Tor
mittels des Systems, wie hierin im Zusammenhang mit einer Tür beschrieben, automatisch
zu öffnen und/oder zu entriegeln.
[0020] In Ausführungsbeispielen des Systems kann es sich um ein automatisches Zutrittskontrollsystem
handeln, in welchem eine Tür nur dann entriegelt wird oder nur dann automatisch geöffnet
wird, wenn der Benutzer die Berechtigung zum Zutritt hat, wobei Daten, die die Zutrittsberechtigung
nachweisen, über die Verbindung von der ersten Kommunikationseinheit an die zweite
Kommunikationseinheit übermittelt werden können. Alternativ oder zusätzlich kann es
sich bei dem System um ein Leitsystem zur Führung einer Person in einem Gebäude oder
Gelände handeln.
[0021] Weitere Merkmale oder Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Verfahren und des
erfindungsgemäßen Systems ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie nachfolgender
Beschreibung sowie den Figuren der Zeichnung. Die Figuren zeigen:
Figur 1 - ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems,
Figur 2 - ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung,
Figuren 3a bis c - Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem
zweiten Aspekt der Erfindung,
Figur 4 - eine detailliertere schematische Ansicht von Kommunikationseinheiten gemäß
des beispielhaften erfindungsgemäßen Systems veranschaulicht in Figur 1,
Figur 5 - ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems,
Figur 6 - noch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems.
[0022] Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems sind Systeme zur automatischen Zutrittskontrolle.
Ein Beispiel eines solchen Systems 10 mit einer ersten Kommunikationseinheit KE1 und
einer zweiten Kommunikationseinheit KE2 ist in Figur 1 veranschaulicht. Beispiele
der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit KE2 sind
in Figur 4 veranschaulicht. Das beispielhafte System 10 weist eine erste Kommunikationseinheit
KE1 auf, die von dem Benutzer B des Systems mitgeführt wird. Die erste Kommunikationseinheit
KE1 kann insbesondere ein Smartphone, Tablet, Smartwatch, Brille, Armband, tragbares
Medienabspielgerät oder ein andere tragbares Gerät sein. Auf der ersten Kommunikationseinheit
KE1 ist eine Applikation (A), auch App genannt, installiert und lauffähig. Die erste
Kommunikationseinheit KE1 kann beispielsweise ein iOS-Gerät oder ein watchOS-Gerät
oder ein Android-Gerät oder ein Android Wear- oder Wear OS-Gerät sein. Die Applikation
A kann entsprechend eine iOS-App eine watchOS-App oder eine Android-App oder eine
Android Wear- oder Wear OS-App sein. Auf der ersten Kommunikationseinheit KE1 ist
vorzugsweise eine Kennung hinterlegt, welche eine Zutrittsberechtigung des Benutzers
B belegt.
[0023] Das System 10 weist zudem eine zweite Kommunikationseinheit KE2 auf, die an der in
Figur 1 veranschaulichten Tür 11 ortsfest installiert ist. Die zweite Kommunikationseinheit
KE2 kann beispielsgemäß mit einer Antriebsvorrichtung zum Entriegeln eines Schlosses
der Tür 11 und/oder mit einer Antriebsvorrichtung zum automatischen Öffnen der Tür
11 verbunden sein.
[0024] Die erste Kommunikationseinheit KE1 und die zweite Kommunikationseinheit KE2 sind
vorzugsweise dazu eingerichtet, mittels der Bluetooth-Technik, insbesondere der Bluetooth
Low Energy-Technik, miteinander zu kommunizieren. Unter einer Kommunikation wird das
Aussenden von Daten durch eine Kommunikationseinheit KE1, KE2 und das Empfangen der
Daten durch eine andere Kommunikationseinheit KE1, KE2 verstanden.
[0025] Die erste Kommunikationseinheit KE1 und/oder die zweite Kommunikationseinheit KE2
sind vorzugsweise dazu eingerichtet, Anzeigefunksignale FS gemäß der Bluetooth Low
Energy-Technik auszusenden. Diese Anzeigefunksignale FS werden Advertisements genannt.
Peripheral und Central sind bestimmte Rollen in der BLE-Technik. Die Kommunikationseinheit
KE1, KE2, die Bluetooth Low Energy (BLE)-Advertisements FS aussendet, arbeitet in
der Peripheral-Rolle. Die Kommunikationseinheit, welche nach in der Umgebung ausgesendeten
BLE-Advertisements scannt, um diese zu empfangen, arbeitet als Central. Die erste
Kommunikationseinheit KE1 und die zweite Kommunikationseinheit KE2 sind vorzugsweise
dazu eingerichtet, sowohl als Peripheral P als auch als Central C zu arbeiten (s.
Fig. 4).
[0026] In Figur 1 ist ein Funkbereich FB um die zweite Kommunikationseinheit KE2 veranschaulicht.
Wenn die erste Kommunikationseinheit KE1 innerhalb des Funkbereichs FB ist, kann die
erste Kommunikationseinheit KE1 Anzeigefunksignale FS, insbesondere BLE-Advertisements,
von der zweiten Kommunikationseinheit KE2 empfangen und/oder kann die zweite Kommunikationseinheit
KE2 von der ersten Kommunikationseinheit KE1 Anzeigefunksignale FS, insbesondere BLE-Advertisements,
empfangen und/oder kann eine Verbindung, insbesondere eine Verbindung gemäß Bluetooth
Low Energy-Technik, zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten
Kommunikationseinheit KE2 hergestellt und/oder aufrecht erhalten werden. Die Reichweite
der Funksignale, die die Größe des Funkbereichs bestimmt, kann beispielsweise maximal
50 Meter, insbesondere maximal 10 Meter betragen.
[0027] Um die zweite Kommunikationseinheit KE2 ist innerhalb des Funkbereichs FB ein Nahbereich
NB festgelegt. Wenn der Benutzer den Nahbereich NB an der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 betritt, kann dies, beispielsweise durch Funksignalstärkemessung, festgestellt
werden. Bei festgestelltem Betreten kann das System 10 beispielsweise eine bestimmte
Aktion auslösen.
[0028] In einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 10 ist dieses dazu
eingerichtet, ein beispielhaftes erfindungsgemäßes Verfahren 100, wie es in Figur
2 veranschaulicht ist, auszuführen. Die vom Benutzer B mitgeführte erste Kommunikationseinheit
KE1 sendet Anzeigefunksignale FS, bevorzugt BLE-Advertisements, aus (Schritt 101),
während die Applikation A im Hintergrund ist und Programmcode ausführt, oder während
die Applikation A im Hintergrund ist und keinen Programmcode ausführt, oder während
die Applikation A in einem Status ist, in welchem die Applikation A nicht gestartet
oder beendet ist. Die Applikation A kann insbesondere in einem beendeten Status sein
(Not running), in welchen die Applikation A gelangt, wenn diese vom Benutzer gestartet
worden ist und dann nicht vom Benutzer, sondern vom Betriebssystem beendet worden
ist, um Strom zu sparen. Die Applikation A kann insbesondere eine iOS-Applikation
sein und entsprechend im Status Background, Suspended oder Not running sein. Oder
die Applikation A kann beispielsweise eine Android-Applikation oder eine watchOS-Applikation
oder eine Android Wear- oder Wear OS-Applikation sein und in entsprechenden Status
sein. Die App A läuft also insbesondere nicht im Vordergrund. Eine Benutzereingabe
ist momentan auch nicht erforderlich. Wenn die erste Kommunikationseinheit KE1 BLE-Advertisements
aussendet, arbeitet diese als Peripheral. Die erste Kommunikationseinheit KE1 ist
vorzugsweise dazu eingerichtet, parallel oder quasi-parallel auch als Central zu arbeiten
und nach BLE-Advertisements zu scannen.
[0029] Die Anzeigefunksignale, insbesondere BLE-Advertisements, enthalten vorzugsweise keine
Kennung zur Identifikation des Benutzers B und/oder der ersten Kommunikationseinheit
KE1 und/oder keine Daten über ein Ziel des Benutzers B.
[0030] Der Benutzer B kommt mit der ersten Kommunikationseinheit KE1 der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 so nahe, dass die erste Kommunikationseinheit KE1 im Funkbereich FB der zweiten
Kommunikationseinheit KE2 ist. Die zweite Kommunikationseinheit KE2 kann infolgedessen
ein Anzeigefunksignal FS, insbesondere BLE-Advertisement, ausgesendet von der ersten
Kommunikationseinheit KE1, empfangen. Die zweite Kommunikationseinheit KE2 ist dazu
eingerichtet, nach Anzeigefunksignalen FS, inbesondere BLE-Advertisements, zu scannen,
um diese zu empfangen. Die zweite Kommunikationseinheit KE2 arbeitet folglich als
Central, wenn diese nach BLE-Advertisements scannt. Das Anzeigefunksignal FS wird
von der zweiten Kommunikationseinheit KE2 empfangen (Schritt 102). Das Anzeigefunksignal
FS, das die erste Kommunikationseinheit KE1 aussendet, kann in manchen Ausführungsformen
der ersten Kommunikationseinheit KE1 - beispielsweise auf Grund des Betriebssystems,
das auf der ersten Kommunikationseinheit KE1 läuft - aufgrund des Status der App A
noch keine Kennung enthalten, die die Zutrittsberechtigung des Benutzers B anzeigt.
Das Anzeigefunksignal FS kann jedoch einen Indikator beinhalten, der es der zweiten
Kommunikationseinheit KE2 erlaubt, zu erkennen, ob es sich bei der ersten Kommunikationseinheit
KE1 um ein Gerät handelt, dessen Benutzer B eine Zutrittsberechtigung aufweisen könnte,
um für den nächsten Schritt eine Vorauswahl zu treffen. Beispielsweise kann der Indikator
ein Hinweis auf das Betriebssystem sein, welches auf der ersten Kommunikationseinheit
KE1 läuft.
[0031] Wenn die App A im Hintergrund (Background oder Suspended) ist oder beendet (Not running)
ist, insbesondere, wenn die App A im Hintergrund nicht Programmcode ausführend oder
beendet ist, kann die erste Kommunikationseinheit KE1 vorzugsweise trotzdem Anzeigefunksignale
FS aussenden. Dies kann das Betriebssystem OS der ersten Kommunikationseinheit KE1
übernehmen. Die App A kann das Betriebssystem OS beispielsweise dazu anweisen, bevor
die App A vom Betriebssystem zu Stromsparzwecken beendet wird.
[0032] Gegebenenfalls unter der Voraussetzung, dass die zweite Kommunikationseinheit KE2
festgestellt hat, dass es sich bei der ersten Kommunikationseinheit KE1 um ein Gerät
handelt, dessen Benutzer B eine Zutrittsberechtigung aufweisen könnte, versucht die
zweite Kommunikationseinheit KE2 eine Verbindung, insbesondere eine Bluetooth Low
Energy-Verbindung, zu der ersten Kommunikationseinheit KE1 herzustellen. Da die App
A auf der ersten Kommunikationseinheit KE1 im Hintergrund ist oder in einem Status
ist, in welchen die App A gelangt, wenn diese vom Benutzer B gestartet und danach
nicht vom Benutzer B, sondern vom Betriebssystem OS beendet worden ist, um Strom zu
sparen, wird die Verbindung automatisch hergestellt (Schritt 103). Sollte die App
A nicht in dem Status, in welchem die App A im Hintergrund Programmcode ausführt,
sein, sondern in dem Status sein (Not running), in welchen die App A gelangt, wenn
diese vom Benutzer B gestartet und danach nicht vom Benutzer B, sondern vom Betriebssystem
OS beendet worden ist, um Strom zu sparen, oder sollte die App A in dem Status sein,
in welchem die App A im Hintergrund ist aber keinen Programmcode ausführt (Suspendend),
wird die App A zur Herstellung der Verbindung vorzugsweise in den Zustand versetzt,
in welchem die App im Hintergrund ist und Programmcode ausführt, um eine Verbindung
zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 zum Datenaustausch mittels der App A herzustellen.
[0033] Über die Verbindung werden Daten von der ersten Kommunikationseinheit KE1 an die
zweite Kommunikationseinheit KE2 übermittelt (Schritt 104). Die Datenübermittlung
kann insbesondere durch Abfragen der Bluetooth Low Energy-Werte, insbesondere Characteristics,
welche durch die App im Bluetooth-Stack der ersten Kommunikationseinheit KE1 hinterlegt
wurden, erfolgen, wobei die Characteristics durch die zweite Kommunikationseinheit
KE2 aktiv abgefragt werden. Für den Benutzer B kann eine Push-Nachricht auf einem
Display (nicht dargestellt) der ersten Kommunikationseinheit KE1 ausgegeben werden.
Dies kann zusätzlich davon abhängig gemacht werden, ob der Benutzer B den Nahbereich
NB um die zweite Kommunikationseinheit KE2 betreten hat.
[0034] Anhand der übermittelten Daten kann nun die zweite Kommunikationseinheit KE2 feststellen,
ob der Benutzer B eine Zutrittsberechtigung für den von der Tür 11 abgetrennten Bereich
aufweist. Ist dies der Fall, kann das Ansteuern der Antriebsvorrichtung (nicht dargestellt)
zum Öffnen der Tür 11 von dem Betreten des Nahbereichs NB an der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 bzw. an der Tür 11 durch den Benutzer B abhängig gemacht werden, wobei das Betreten
über Funksignalstärkemessung zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der
zweiten Kommunikationseinheit KE2 festgestellt werden kann. Das Öffnen der Tür 11
erfolgt vorzugsweise automatisch. Insbesondere ist eine Benutzereingabe nach dem sich
der Benutzer B der zweiten Kommunikationseinheit KE2 mit der ersten Kommunikationseinheit
KE1 bis auf eine Entfernung genähert hat, so dass die zweite Kommunikationseinheit
KE2 Bluetooth-Advertisements von der ersten Kommunikationseinheit KE1 empfangen kann,
bis einschließlich zum Öffnen der Tür 11 eine Benutzereingabe nicht erforderlich.
Die App A muss insbesondere nicht im Vordergrundmodus laufen. In einer Abwandlung
des Verfahrens kann dem Benutzer die Möglichkeit gegeben werden zu entscheiden, ob
die Tür 11 geöffnet werden soll, und dies in die erste Kommunikationseinheit KE1 einzugeben,
wozu die App A in den Vordergrund versetzt werden kann.
[0035] Wie durch den Pfeil in Figur 2 veranschaulicht kann die erste Kommunikationseinheit
KE1 nach dem Herstellen der Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1
und der zweiten Kommunikationseinheit KE2, insbesondere automatisch, dazu veranlasst
werden, erneut BLE-Advertisements FS auszusenden, um mit einer weiteren zweiten Kommunikationseinheiten
KE2' (s. Figur 5) verbunden zu werden. Dazu muss die Verbindung zwischen der ersten
Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit KE2 möglicherweise
zuvor beendet oder die Verbindung durch Entfernung der ersten Kommunikationseinheit
KE1 aus dem Funkbereich unterbrochen oder beendet werden (Schritt 105, Trennen der
Verbindung). Das erneute Aussenden kann ohne Benutzereingabe veranlasst werden, insbesondere
wenn die App A im Hintergrund arbeitet.
[0036] Alternativ oder zusätzlich kann das beispielhafte erfindungsgemäße System 10 gemäß
Figur 1 dazu eingerichtet sein, ein beispielhaftes Verfahren 200 gemäß Figur 3a, 3b
und/oder ein Verfahren 200' gemäß Figur 3a, 3c auszuführen.
[0037] Gemäß Ablaufdiagramm, dargestellt in Figur 3a, sendet die zweite Kommunikationseinheit
KE2 Anzeigefunksignale FS aus (Schritt 201). Bei den Anzeigefunksignalen FS kann es
sich insbesondere um BLE-Advertisements handeln, so dass die zweite Kommunikationseinheit
KE2 als Peripheral arbeitet. Die Anzeigefunksignale FS können eine festgelegte Kennung
der zweiten Kommunikationseinheit KE2 beinhalten. Die Kennung, insbesondere eine UUID,
kann insbesondere vom Bereitsteller des Systems 10 festgelegt sein. Die Kennung kann
insbesondere eine UUID gemäß Bluetooth Low Energy-Technik sein. Die UUID kann beispielsweise
eine Länge von 128 bit aufweisen. Vorzugsweise ist das Intervall, nach welchem erneut
ein Anzeigefunksignal versendet wird, konfigurierbar.
[0038] Ein ausgesendetes Anzeigefunksignal FS wird durch die erste Kommunikationseinheit
KE1 empfangen (Schritt 202), während die Applikation A nicht im Vordergrundmodus läuft.
Die Applikation A kann insbesondere im Hintergrund Programmcode ausführend (Background-Status)
oder im Hintergrund sein und keinen Programmcode ausführend (Suspended-Status) sein
oder in dem Status sein, in welchen die Applikation A gelangt, wenn diese vom Benutzer
B gestartet und danach nicht vom Benutzer B, sondern vom Betriebssystem OS beendet
worden ist, um Strom zu sparen (Not running-Status). Wenn die App A durch das Betriebssystem
OS zu Stromsparzwecken beendet wurde, übernimmt das Betriebssystem OS die Funktion
der App A nach Anzeigefunksignalen FS, insbesondere nach Anzeigefunksignalen FS, mit
der festgelegten Kennung zu scannen. Insbesondere kann dem Betriebssystem OS der ersten
Kommunikationseinheit KE1 von der App A mitgeteilt worden sein, auf welche festgelegte
Kennung, insbesondere UUID, es in der Umgebung achten soll. Die erste Kommunikationseinheit
KE1 ist bevorzugt in der Rolle des Central C im Sinne der BLE-Technik, das nach BLE-Advertisements
FS, insbesondere nach Advertisements FS mit der festgelegten Kennung, scannt. Die
erste Kommunikationseinheit KE1 ist vorzugsweise dazu eingerichtet, parallel oder
quasi-parallel auch als Peripheral P zu arbeiten und BLE-Advertisements auszusenden.
[0039] Wenn der Benutzer B mit der ersten Kommunikationseinheit KE1 in den Funkbereich FB
kommt, kann die erste Kommunikationseinheit KE1 das Anzeigefunksignal FS empfangen.
Wenn mit dem Anzeigefunksignal FS eine festgelegte Kennung versendet und von der ersten
Kommunikationseinheit KE1 empfangen wird, kann die festgelegte Kennung daraufhin ausgewertet
werden, ob eine Verbindung zu der zweiten Kommunikationseinheit herzustellen ist (Schritt
203).
[0040] Wenn das Anzeigefunksignal FS empfangen wurde und eine Verbindung zu der zweiten
Kommunikationseinheit KE2 herzustellen ist und die App A noch nicht im Hintergrund
ist, sondern in dem Status ist, in welchen die Applikation A gelangt, wenn diese vom
Benutzer B gestartet und danach nicht vom Benutzer B, sondern vom Betriebssystem OS
beendet worden ist, um Strom zu sparen, wird diese von dem Betriebssystem in den Hintergrundstatus
versetzt (Schritt 204). Die erste Kommunikationseinheit KE1 kann daraufhin, veranlasst
durch die App A, beispielsweise eine Nachricht an den Benutzer B ausgeben, insbesondere
eine Pushnachricht. Dies kann zusätzlich davon abhängig gemacht werden, ob der Benutzer
B den Nahbereich NB um die zweite Kommunikationseinheit KE2 betreten hat.
[0041] Die App A kann nun überprüfen, ob, insbesondere auf der ersten Kommunikationseinheit
KE1, beispielsweise über die App A, Daten hinterlegt sind, die an die zweite Kommunikationseinheit
KE2 automatisch übermittelt werden sollen. Alternativ oder zusätzlich kann die App
A feststellen, ob eine Verbindungsaufnahme zwischen der ersten Kommunikationseinheit
KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit KE2 mit oder, automatisch, ohne Benutzereingabe
erfolgen soll (Schritt 205).
[0042] Sind Daten insbesondere auf der ersten Kommunikationseinheit KE1 zur automatischen
Übermittlung an die zweite Kommunikationseinheit KE2 hinterlegt, wird automatisch,
ohne Benutzereingabe, während die App A im Hintergrund ist, eine Verbindung zwischen
der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit KE2 (siehe
Fig. 3b) hergestellt (Schritt 206) .
[0043] Über die Verbindung werden der zweiten Kommunikationseinheit KE2 Daten übermittelt
(Schritt 207). Über die Verbindung kann der zweiten Kommunikationseinheit KE2 beispielsweise
eine Kennung übermittelt werden, wobei die Kennung die Zutrittsberechtigung des Benutzers
B anzeigt, und/oder es kann ein Befehl übermittelt werden, die Tür 11 zu öffnen. All
dies geschieht bevorzugt während die App A im Hintergrundmodus ist, ohne Zutun des
Benutzers B.
[0044] Bevorzugt kann, wie in Fig. 3b veranschaulicht, nach der Datenübermittlung die Verbindung
zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 beendet werden (Schritt 208). Dies kann durch die erste Kommunikationseinheit
KE1 geschehen. Alternativ kann dies dadurch geschehen, dass die erste Kommunikationseinheit
KE1 aus dem Funkbereich FB der zweiten Kommunikationseinheit KE2 entfernt wird, so
dass die Verbindung nicht aufrechterhalten werden kann.
[0045] Nach beendeter Verbindung kann die erste Kommunikationseinheit KE1 automatisch die
Rolle wechseln und als Peripheral P im Sinne der Bluetooth Low Energy-Technik arbeiten,
so dass die erste Kommunikationseinheit KE1 BLE-Advertisements FS aussendet (Schritt
209). Die erste Kommunikationseinheit KE1 kann dann, insbesondere mit einer weiteren
zweiten Kommunikationseinheit KE2' eine Verbindung, wie im Zusammenhang mit Figur
2 beschrieben, eingehen. Bevorzugt ist arbeitet die erste Kommunikationseinheit parallel
oder quasi-parallel zur Arbeit als Peripheral P auch als Central C, um nach BLE Advertisements
FS zu scannen.
[0046] Wird in dem Verfahren 200 gemäß Fig. 3a festgestellt, dass eine Benutzereingabe erforderlich
ist und/oder das automatische Verbinden nicht eingestellt ist und/oder keine Daten
zum automatischen Übertragen hinterlegt sind, wird zunächst keine Verbindung hergestellt.
[0047] An den Benutzer B kann eine Push-Nachricht über seine erste Kommunikationseinheit
KE1 ausgegeben werden (Schritt 205a), um den Benutzer B dazu zu veranlassen, die App
A in den Vordergrund zu versetzen.
[0048] Wenn der Benutzer B die App A öffnen und damit die App A den Hintergrundmodus verlässt
bzw. die App A in den Vordergrundstatus versetzt wird (Schritt 206'), kann die erste
Kommunikationseinheit KE1 eine Verbindung zu der zweiten Kommunikationseinheit KE2
aufbauen (Schritt 207'). Dabei arbeiten bevorzugt die erste Kommunikationseinheit
KE1 als Central C und die zweite Kommunikationsheit KE2 als Peripheral P.
[0049] Über die Verbindung können nun zumindest Daten von der ersten Kommunikationseinheit
KE1 an die zweite Kommunikationseinheit KE2 aber bevorzugt auch von der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 an die erste Kommunikationseinheit KE1 übermittelt werden. Über die Verbindung
kann von der ersten Kommunikationseinheit KE1 an die zweite Kommunikationseinheit
KE2 beispielsweise eine Kennung zum Beleg der Zutrittsberechtigung des Benutzers B
übermittelt werden (Schritt 208'). Dem Benutzer B kann eine Option wie "Tür öffnen"
oder wie "Türverriegelung aufheben" auf der ersten Kommunikationseinheit KE1 angezeigt
werden. Wenn der Benutzer B diesen Befehl in die erste Kommunikationseinheit KE1 eingibt,
kann der Befehl an die zweite Kommunikationseinheit KE2 übermittelt werden (Schritt
208'), so dass diese die Antriebseinheit dazu veranlasst, die Tür 11 zu öffnen oder
die Türverriegelung aufzuheben.
[0050] Die Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 kann nun beendet werden (Schritt 209'). Dies kann insbesondere aktiv durch die
zweite Kommunikationseinheit KE2 und/oder die erste Kommunikationseinheit KE1 geschehen.
Alternativ kann dies beispielsweise dadurch geschehen, dass die erste Kommunikationseinheit
KE1 von der zweiten Kommunikationseinheit KE2 derart entfernt wird, dass die Verbindung
nicht länger aufrechterhalten werden kann.
[0051] Nach beendeter Verbindung kann die erste Kommunikationseinheit KE1, vorzugsweise
automatisch, ohne Benutzereingabe, die Rolle wechseln und als Peripheral P im Sinne
der Bluetooth Low Energy-Technik arbeiten, so dass die erste Kommunikationseinheit
KE1 BLE-Advertisements FS aussendet (Schritt 210'). Die erste Kommunikationseinheit
KE1 kann, insbesondere mit einer weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2' auf Grundlage
eines Verfahrens, wie im Zusammenhang mit Figur 2 beschrieben, eine Verbindung eingehen.
Bevorzugt arbeitet die erste Kommunikationseinheit parallel oder quasi-parallel zur
Arbeit als Peripheral P auch als Central C, um nach BLE Advertisements FS zu scannen.
[0052] In Ausführungsbeispielen des Systems 10 oder der Verfahren 100, 200, 200' kann die
Tür 11 jederzeit per Hand geöffnet werden. Das Schloss der Tür 11 wird in diesen Ausführungsbeispielen
also nicht entriegelt, sondern die Tür 11 wird auf Grund der Datenübermittlung eines
Befehls "Tür öffnen" angetrieben durch eine Antriebsvorrichtung bewegt, um die Tür
11 automatisch zu öffnen. Diese Funktion kann nur für bestimmte Benutzer zu Verfügung
stehen, die das System 10 beispielsweise an der Kennung erkennen kann, die über die
Verbindung an die zweite Kommunikationseinheit KE2 übertragen werden kann. In anderen
Ausführungsbeispielen wird die Tür 11 automatisch entriegelt, wenn der Benutzer über
die Datenübermittlung die Zugangsberechtigung nachweist, und die Tür 11 kann automatisch
geöffnet werden. In noch weiteren Ausführungsbeispielen kann die Tür 11 nicht per
Hand geöffnet werden und die Tür 11 wird automatisch geöffnet, wenn die Zutrittsberechtigung
nachgewiesen wird. Während Ausführungsbeispiele bevorzugt werden, welche ohne Benutzereingabe
in die erste Kommunikationseinrichtung KE1 auskommen, wenn sich die erste Kommunikationseinheit
KE1 im Funkbereich FB der zweiten Kommunikationseinheit KE2 befindet, kann in anderen
Ausführungsbeispielen der Benutzer B zur Eingabe eines Passworts oder Codes in die
erste Kommunikationseinheit KE1 oder eines Fingerabdruckscanns aufgefordert werden.
[0053] Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der ersten Kommunikationseinheit KE1. Die erste
Kommunikationseinheit weist eine Prozessoreinheit PE und ein Funkmodul FM zum Senden
und/oder Empfangen von Funksignalen auf. Die Prozessoreinheit PE verarbeitet die Befehle
des Betriebssystems OS bzw. der App A. Die beiden Blöcke C und P in der App A veranschaulichen
die Funktion der ersten Kommunikationseinheit KE1 als Central C und als Peripheral
P zu arbeiten. Die erste Kommunikationseinheit KE1 ist vorzugsweise dazu eingerichtet
parallel oder quasi-parallel als Peripheral P und als Central C zu arbeiten. Das Funkmodul
FM kann beispielsweise nur einen Bluetooth-Chip aufweisen, so dass nicht gleichzeitig
gesendet und empfangen werden kann. Um quasi-parallel zu arbeiten, wird schnell zwischen
Senden und Empfangen hin und her geschaltet. Die erste Kommunikationseinheit KE1 ist
mittels der App A zur Ausführung sowohl des Verfahrens gemäß Figur 2, als auch eines
Verfahrens gemäß Figur 3a-3c eingerichtet. Wie durch die Pfeile zwischen dem Block
OS, der das Betriebssystem OS darstellt, und dem Funkmodul FM veranschaulicht, kann
das Betriebssystem OS vorgegeben durch die App A das Funkmodul FM auch dann zum Aussenden
von Anzeigefunksignalen FS, insbesondere BLE-Advertisements FS, veranlassen, wenn
die App A vom Betriebssystem OS zum Stromsparen beendet wurde, also weder im Hintergrund
ist noch im Vordergrund läuft, oder wenn die App A im Hintergrund ist, aber keinen
Programmcode ausführt. Zudem kann das Betriebssystem OS, veranlasst durch die App
A, auch wenn die App A vom Betriebssystem OS zum Stromsparen beendet wurde oder im
Hintergrund ist, ohne Programmcode auszuführen, nach gesendeten Anzeigefunksignalen
FS, insbesondere BLE-Advertisements FS, insbesondere solchen Anzeigefunksignalen FS
mit einer vorgegebenen Kennung (beispielsweise UUID) scannen. Auf welche vorgegebene
Kennung das Betriebssystem OS achten soll, kann diesem insbesondere von der App A
vorgegeben worden sein. Die zweite Kommunikationseinheit KE2 kann, wie in Figur 4
veranschaulicht, ebenso strukturiert aufgebaut sein und insbesondere sowohl als Central
C als auch als Peripheral P arbeiten können.
[0054] Es wird vorzugsweise diejenige Verbindung benutzt, welche zuerst aufgebaut werden
kann. Zum Beispiel wird die Verbindung aufgebaut durch die zweite Kommunikationseinheit
KE2 als Central C zu der ersten Kommunikationseinheit KE1 als Peripheral P benutzt,
wenn diese zuerst aufgebaut werden kann. Oder es wird die Verbindung aufgebaut durch
die erste Kommunkationseinheit KE1 als Central C zu der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 als Peripheral P benutzt, wenn diese zuerst aufgebaut werden kann. In einer Abwandlung
wird, wenn die erste Kommunikationseinheit KE1 auf Grund des Scannens nach Anzeigefunksignalen
FS ein Anzeigefunksignal FS von der zweiten Kommunikationseinheit KE2 empfängt, bevor
die zweite Kommunikationseinheit KE2 auf Grund des Scannens nach Anzeigefunksignalen
FS ein Anzeigefunksignal FS von der ersten Kommunikationseinheit KE1 empfängt, die
Verbindung aufgebaut durch die erste Kommunikationseinheit KE1 als Central C genutzt
(s. beispielhaft Figuren 3a bis 3c). Empfängt die zweite Kommunikationseinheit KE2
zuvor das Anzeigefunksignal FS von der ersten Kommunikationseinheit KE1, wird die
Verbindung aufgebaut durch die zweite Kommunikationseinheit KE2 als Central C genutzt
(s. beispielhaft Figur 2). Auf diese Weise kann eine Verbindung zwischen der ersten
Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit KE2 rasch aufgebaut
werden, auch wenn die Applikation A auf der ersten Kommunikationseinheit KE1 im Hintergrund
ist und keinen Programmcode ausführt oder in dem Status ist, in welchen die Applikation
A gelangt, wenn diese vom Benutzer B gestartet und danach nicht vom Benutzer B, sondern
vom Betriebssystem OS beendet worden ist, um Strom zu sparen, und das Betriebssystem
OS der ersten Kommunikationseinheit KE1 das Scannen nach Anzeigefunksignalen FS, insbesondere
das Achten auf Anzeigefunksignale FS mit vom Bereitsteller des Systems 10 festgelegter
Kennung, und das Aussenden von Anzeigefunksignalen FS übernimmt.
[0055] In Figur 5 ist ein Bürogebäude oder Mehrfamilienhaus 12 veranschaulicht. Das Bürogebäude
oder Mehrfamilienhaus 12 weist eine Gebäudetür oder Haustür 13 auf. Zudem weist das
Bürogebäude oder das Mehrfamilienhaus 12 eine Abteilungs- oder Bürotür oder eine Wohnungstür
14 auf. Das Bürogebäude oder Mehrfamilienhaus 12(im Folgenden auch als Gebäude bezeichnet)
weist wenigstens zwei zweite Kommunikationseinheiten KE2, KE2' auf. Eine zweite Kommunikationseinheit
KE2 ist der Gebäude- oder Haustür 13 zugeordnet. Eine weitere zweite Kommunikationseinheit
KE2' ist der Büro- oder Abteilungstür oder Wohnungstür 14 zugeordnet. Die Verbindungsaufnahme
zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit
KE2, die der Gebäude- bzw. Haustür 13 zugeordnet ist, kann wie im Zusammenhang mit
Figur 1, Figur 2 und/oder Figur 3a-3c beschrieben, erfolgen. Ebenso kann eine Verbindungsaufnahme
zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der weiteren Kommunikationseinheit
KE2' wie im Zusammenhang mit Figur 1, Figur 2 und/oder Figur 3a-3c beschrieben erfolgen.
Wenn eine Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der der Gebäude-
bzw. Haustür 13 zugeordneten zweiten Kommunikationseinheit KE2 beendet wurde, kann
die erste Kommunikationseinheit KE1 Anzeigefunksignale FS, insbesondere BLE-Advertisements,
aussenden. Dies ist in den Ablaufdiagrammen gemäß Figur 2 in Schritt 101, in dem Ablaufdiagramm
gemäß Figur 3b in Schritt 209 und in dem Ablaufdiagramm gemäß Figur 3c in Schritt
210' veranschaulicht. Wenn sich die erste Kommunikationseinheit KE1 bzw. der Benutzer
B mit der ersten Kommunikationseinheit KE1 der weiteren Kommunikationseinheit KE2'
derart genähert hat, dass die weitere Kommunikationseinheit KE2' das Anzeigefunksignal
FS von der ersten Kommunikationseinheit KE1 empfangen kann, kann zwischen der ersten
Kommunikationseinheit KE1 und der weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2' eine
Verbindung gemäß einem Verfahren 100, wie im Zusammenhang mit Figur 2 veranschaulicht,
hergestellt werden. Die weitere zweite Kommunikationseinheit KE2' kann, wie die zweite
Kommunikationseinheit KE2, eingerichtet sein, als Central C und als Peripheral P zu
arbeiten oder nur als Central C zu arbeiten.
[0056] In Figur 6 ist ein weiteres beispielhaftes System 10 für ein Bürogebäude 12 gezeigt.
Das Bürogebäude weist zwei Büros 15 und 15' auf. Das Büro 15 weist zwei Zimmer 16
und 17 auf. Der Benutzer B hat eine Zugangsberechtigung für das Bürogebäude und für
das Büro 15, aber beispielsweise nicht für das Büro 15'. Der Benutzer B führt eine
erste Kommunikationseinheit KE1 mit. An der Gebäudetür 13 ist eine zweite Kommunikationseinheit
KE2 ortsfest installiert. An der Bürotür 14 zum Büro 15 ist eine weitere zweite Kommunikationseinheit
KE2' ortsfest installiert. An dem Zimmer 16 ist eine noch weitere zweite Kommunikationseinheit
KE2" ortsfest installiert. Die zweite Kommunikationseinheit KE2, die weitere zweite
Kommunikationseinheit KE2' und die noch weitere zweite Kommunikationseinheit KE2"
können Lautsprecher aufweisen oder mit Lautsprechern an den entsprechenden Türen 13,
14, 14' gekoppelt sein. Durch gestrichelte Linien dargestellt sind die Funkbereiche
FB und die Nahbereiche NB der zweiten Kommunikationseinheit, der weiteren zweiten
Kommunikationseinheit KE2' und der noch weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2".
[0057] Ein automatisches Entriegeln und/oder automatisches Öffnen der Gebäudetür 13 kann
durch Verbindungsaufnahme zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten
Kommunikationseinheit KE2, die der Gebäudetür 13 zugewiesen ist, erfolgen. Die Verbindung
zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 sowie die Datenübermittlung an die zweite Kommunikationseinheit KE2 kann mittels
eines Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, beispielhaft im Zusammenhang
mit Figur 2 erläutert, oder mittels eines Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt der
Erfindung, beispielhaft im Zusammenhang mit Figuren 3a, 3b oder 3a, 3c erläutert,
erfolgen. Die zweite Kommunikationseinheit KE2 kann vor der Verbindung zwischen der
ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit KE2 insbesondere
Anzeigefunksignale, z.B. BLE-Advertisements, aussenden und entsprechend als Peripheral
arbeiten während die erste Kommunikationseinheit KE1 als Central arbeitet und nach
den Anzeigefunksignalen, insbesondere solchen mit festgelegter Kennung, scannt. Alternativ
oder zusätzlich kann die erste Kommunikationseinheit KE1 vor der Verbindung zwischen
der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der zweiten Kommunikationseinheit KE2 Anzeigefunksignale,
z.B. BLE-Advertisements, aussenden und entsprechend als Peripheral arbeiten während
die zweite Kommunikationseinheit KE2 als Central arbeitet und nach Anzeigefunksignalen
scannt.
[0058] Unter der Voraussetzung, dass der Benutzer B den Funkbereich FB der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 betritt oder unter der Voraussetzung, dass der Benutzer B den Nahbereich NB an
der zweiten Kommunikationseinheit KE2 betreten hat und/oder unter der Voraussetzung,
dass der zweiten Kommunikationseinheit KE2 die Zutrittsberechtigung des Benutzers
B in das Bürogebäude 12 durch Datenübermittlung nachgewiesen wurde, und/oder unter
der Voraussetzung, dass die Tür 13 automatisch entriegelt und/oder, insbesondere automatisch,
geöffnet wurde, kann die weitere zweite Kommunikationseinheit KE2' dazu veranlasst
werden, ein Leitsignal, insbesondere ein akustisches Leitsignal, über den Lautsprecher
auszugeben, der an der Bürotür 14 angeordnet ist. Wenn der Benutzer B in das Gebäude
betritt, kann dieser das Leitsignal, insbesondere akustisch, wahrnehmen und findet
daher seinen Weg zu der weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2', die der Bürotür
14 zugewiesen ist und an dieser installiert ist.
[0059] Wenn der Benutzer B in den Funkbereich der weiteren zweiten Kommunikationseinheit
KE2' tritt, kann die erste Kommunikationseinheit KE1, die vom Benutzer B mitgeführt
wird, als Peripheral P und/oder als Central C arbeiten. Die Verbindung zur weiteren
zweiten Kommunikationseinheit KE2' kann wie vorstehend beschrieben erfolgen. Die Verbindung
zur weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2' kann folglich beispielsweise wie in
dem Verfahren 100 gemäß Figur 2 dargestellt und/oder wie in dem Verfahren 200, 200'
wie im Zusammenhang mit den Figuren 3a 3b und/oder 3a und 3c beschrieben erfolgen.
Unter der Voraussetzung, dass der Benutzer in den Funkbereich FB der weiteren zweiten
Kommunikationseinheit KE2' oder in den Nahbereich NB der weiteren zweiten Kommunikationseinheit
KE2' tritt, kann die Signalabgabe durch die weitere zweite Kommunikationseinheit KE2'
unterbrochen und beendet werden.
[0060] Unter der Voraussetzung, dass der Benutzer B in den Nahbereich NB der weiteren zweiten
Kommunikationseinheit KE2' tritt oder die Tür 14 geöffnet, insbesondere automatisch,
und/oder, insbesondere automatisch, entriegelt wird, kann die noch weitere zweite
Kommunikationseinheit KE2", insbesondere von der weiteren zweiten Kommunikationseinheit
KE2', dazu veranlasst werden, ein Leitsignal, insbesondere ein akustisches Leitsignal,
an den Benutzer B auszugeben, insbesondere über den Lautsprecher der noch weiteren
zweiten Kommunikationseinheit KE2". Wenn der Benutzer B mit seiner ersten Kommunikationseinheit
KE1 in den Funkbereich FB der noch weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2" tritt,
kann die erste Kommunikationseinheit KE1 als Peripheral P arbeiten und Anzeigefunksignale
FS ausgeben und/oder kann die erste Kommunikationseinheit KE1 als Central C arbeiten
und nach Anzeigefunksignalen FS scannen. Die Verbindungsaufnahme und Datenübertragung
kann gemäß dem Verfahren 100, wie im Zusammenhang mit Figur 2 beschrieben, erfolgen
oder kann gemäß dem Verfahren 200 oder dem Verfahren 200', wie im Zusammenhang mit
den Figuren 3a und 3b und den Figuren 3a und 3c beschrieben, erfolgen. Wenn der Benutzer
B den Nahbereich NB an der noch weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2" betritt,
kann die Signalabgabe durch die noch weitere zweite Kommunikationseinheit KE2" beendet
oder unterbrochen werden. Die Tür 14' kann aufgrund des Datenaustauschs zwischen der
ersten Kommunikationseinheit KE1 und der noch weiteren zweiten Kommunikationseinheit
KE2", und beispielsweise unter der Voraussetzung, dass der Benutzer den Nahbereich
NB an der noch weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2" betreten hat, automatisch
entriegelt und/oder geöffnet werden, so dass der Benutzer B das Zimmer 16, für das
dieser Zutrittsberechtigung hat, betreten kann.
[0061] Das System 10 eignet sich insbesondere für Sehbehinderte, ganz besonders für blinde
Personen, da der Benutzer B akustisch geleitet werden kann. Der zweiten Kommunikationseinheit
KE2 kann aufgrund der Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und
der zweiten Kommunikationseinheit KE2 beispielsweise das Ziel, hier Büro 15 und/oder
Zimmer 16 mitgeteilt werden. Der weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2' kann
über die Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der weiteren
zweiten Kommunikationseinheit KE2' beispielsweise das Ziel des Benutzers (hier das
Zimmer 16) mitgeteilt werden, so dass die weitere zweite Kommunikationseinheit KE2',
die diesem Zimmer 16 zugeordnete noch weitere zweite Kommunikationseinheit KE2" dazu
veranlassen kann, das Leitsignal abzugeben. Wollte der Benutzer B stattdessen in das
Büro 17, könnte der weitere zweiten Kommunikationseinheit KE2" dies über die Verbindung
zwischen der ersten Kommunikationseinheit KE1 und der weiteren zweiten Kommunikationseinheit
KE2' mitgeteilt werden, so dass diese stattdessen eine noch weitere zweite Kommunikationseinheit
KE2", die an der Zimmertür zum Zimmer 17 angeordnet ist, zur Abgabe eines Leitsignals
veranlasst. Während das System 10 im Zusammenhang mit Figur 6 als Leitsystem und System
zur automatischen Zutrittskontrolle beschrieben ist, können Ausführungsformen des
Systems 10 auch keine Funktion zum automatischen Türöffnen und/oder Entriegeln (in
einem solchen System müssen die zweiten Kommunikationseinheiten KE2, KE2', KE2" nicht
an oder in der Nähe von Türen angeordnet sein, sondern können auch anderswo ortsfest
in oder an dem Gebäude oder in einem Gelände angeordnet sein) und/oder keine Leitfunktion
(in einem solchen System kann auf die Lautsprecher oder andere Vorrichtungen zur akustischen
Signalabgabe verzichtet werden) aufweisen.
[0062] Das System 10 kann mit einem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, wie
es beispielhaft im Zusammenhang mit Figur 2 beschrieben ist, und/oder mit einem Verfahren
gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung, wie es vorstehend beispielhaft im Zusammenhang
mit Figuren 3a, 3b beschrieben ist, arbeiten, ohne dass eine Benutzereingabe in die
erste Kommunikationseinheit KE1 von einschließlich dem Betreten des Funkbereichs FB
der zweiten Kommunikationseinheit KE2, die der Gebäudetür 13 zugewiesen ist, bis einschließlich
dem automatischen Öffnen und/oder automatischen Entriegeln der Zimmertür 14' auskommt.
Das System 10 arbeitet schon dadurch, dass der Benutzer B der zweiten Kommunikationseinheit
KE2, der weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2' und der noch weiteren zweiten
Kommunikationseinheit KE2" jeweils nahe kommt, so dass sich der Benutzer B mit seiner
mitgeführten ersten Kommunikationseinheit KE1 im Funkbereich FB der entsprechenden
zweiten Kommunikationseinheit KE2, der weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2'
bzw. der noch weiteren zweiten Kommunikationseinheit KE2" befindet und die entsprechenden
Verbindungen aufgebaut werden während die App im Hintergrund sein kann. Ein Laufen
der App im Vordergrund ist nicht erforderlich. Ein Smartphone als erste Kommunikationseinheit
KE1 kann beispielsweise in der Tasche des Benutzers B bleiben.
[0063] Es werden erfindungsgemäße Verfahren (100, 200, 200') und ein System (10) eingerichtet
zum Ausführen wenigstens eines der Verfahren offenbart, wobei mittels der Verfahren
(100, 200, 200') eine Verbindung zwischen einer ersten Kommunikationseinheit (KE1)
und einer zweiten Kommunikationseinheit (KE2) hergestellt wird. Die erste Kommunikationseinheit
(KE1) und die zweite Kommunikationseinheit (KE2) arbeiten vorzugsweise mit der Bluetooth
Low-Energy-Technik. In dem Verfahren (100) gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
sendet die erste Kommunikationseinheit (KE1), die vom Benutzer (B) mitgeführt wird,
zur Anbahnung eines Aufbaus der Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit
(KE1) und der zweiten Kommunikationseinheit (KE2) mindestens ein Anzeigefunksignal
(FS) aus. Die erste Kommunikationseinheit (KE1) arbeitet entsprechend vorzugsweise
zunächst als Peripheral (P) und sendet Bluetooth-Advertisements (FS) zur Anbahnung
einer Verbindung aus. In einem Verfahren (200, 200') gemäß einem zweiten Aspekt der
Erfindung sendet die zweite Kommunikationseinheit (KE2), die vorzugsweise ortsfest
installiert oder dazu eingerichtet und bestimmt ist, ortsfest installiert zu werden,
zur Anbahnung einer Verbindung zwischen der ersten Kommunikationseinheit (KE1) und
der zweiten Kommunikationseinheit (KE2) mindestens ein Anzeigefunksignal aus. Die
zweite Kommunikationseinheit (KE1) arbeitet entsprechend vorzugsweise zunächst als
Peripheral (P) und sendet Bluetooth-Advertisements (FS) zur Anbahnung einer Verbindung
aus.
Bezugszeichenliste:
10 |
System |
11 |
Tür |
12 |
Bürogebäude/Mehrfamilienhaus |
13 |
Gebäudetür/Haustür |
14 |
Wohnungs- oder Büro- oder Abteilungstür |
B |
Benutzer |
KE1 |
Erste Kommunikationseinheit |
KE2 |
Zweite Kommunikationseinheit |
KE2' |
Zweite Kommunikationseinheit |
FS |
Anzeigefunksignal |
FB |
Funkbereich |
NB |
Nahbereich |
PE |
Prozessoreinheit |
FM |
Funkmodul |
C |
Central |
P |
Peripheral |
OS |
Betriebssystem |
A |
Applikation (App) |
|
|
100 |
Verfahren |
101 |
Schritt |
102 |
Schritt |
103 |
Schritt |
104 |
Schritt |
105 |
Schritt |
202,202' |
Verfahren |
201 |
Schritt |
202 |
Schritt |
203 |
Schritt |
204 |
Schritt |
205 |
Schritt |
205a |
Schritt |
206 |
Schritt |
207 |
Schritt |
208 |
Schritt |
209 |
Schritt |
|
|
206' |
Schritt |
207' |
Schritt |
208' |
Schritt |
209' |
Schritt |
210' |
Schritt |