[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Straßenfertiger mit einem zumindest in einem hinteren
Bereich des Straßenfertigers gegenüber dem Fahrwerk anhebbaren Chassis.
[0002] Bekannte Straßenfertiger umfassen bezüglich einer Einbaufahrtrichtung vorne am Straßenfertiger
einen Gutbunker zur Aufnahme von Einbaugut. Von dem Gutbunker wird das Einbaugut während
des Einbaus über eine geeignete Längsfördereinrichtung in einen hinteren Bereich des
Straßenfertigers gefördert. Dort wird das Einbaugut mittels einer Verteilerschnecke
quer zur Einbaufahrtrichtung verteilt und so gleichmäßig einer von dem Straßenfertiger
hinterher gezogenen Einbaubohle zum Verdichten des Einbauguts vorgelegt.
[0003] Es ist zum Beispiel aus der
DE 2 140 058 A1 bekannt, Abschirmbleche im Bereich der Verteilerschnecke vorzusehen, die das Verteilen
des Einbauguts unterstützen. Aus der
GB 1 355 620 A ist bekannt, ein Gelenk in solchen Abschirmblechen vorzusehen, sodass ein Teil des
Blechs beim Zusammenstoß mit Gegenständen in einer Klappbewegung ausweichen kann.
[0004] Es ist aus der Praxis bekannt, die Verteilerschnecke höhenverstellbar an dem Chassis
des Straßenfertigers anzubringen. Durch eine Höhenverstellung der Verteilerschnecke
gegenüber dem Chassis kann der Straßenfertiger für den Einbau verschiedener Schichtdicken
angepasst werden. Beispielweise kann die Verteilerschnecke gegenüber dem Chassis angehoben
werden, um größere Schichtdicken einzubauen.
[0005] Nachteilig an einem solchen System ist, dass zum Einbau sehr dicker Schichten die
Lage der Verteilerschnecke gegenüber dem Chassis signifikant nach oben verändert wird.
Hierdurch kann es zu der Situation kommen, dass die Verteilerschnecke einen Materialauslass
der Längsfördereinrichtung zumindest teilweise blockiert. Dadurch wird der Durchsatz
von Einbaugut zur Einbaubohle verringert, was eben bei großen Schichtdicken besonders
nachteilig ist, da für diese eine erhöhte Menge an Einbaugut benötigt wird.
[0006] Aus der
EP 0 849 398 A1 ist ein Straßenfertiger bekannt, dessen hinterer Bereich zum Einbau großer Schichtdicken
anhebbar ist. Dies wird durch eine mittels hydraulischer Stellzylinder höhenverstellbare
Vertikalführung zwischen einem Raupenfahrwerk und einem Chassis des Straßenfertigers
in dem hinteren Bereich des Straßenfertigers erreicht. In einem vorderen Bereich ist
das Chassis drehbar an dem Raupenfahrwerk gelagert. Nachteilig an diesem System sind
die hohen Belastungen auf die hydraulischen Stellzylinder, welche das Gewicht des
Chassis im Wesentlichen vollständig tragen. Für eine Höhenverstellung sind entsprechend
hohe Kräfte nötig. Zudem leidet die Stabilität des Straßenfertigers.
[0007] Weitere Straßenfertiger mit einem zumindest in einem hinteren Bereich anhebbaren
Chassis sind aus der
US 4,801,218 A und der
US 3,901,616 A bekannt. Auch hier wirken hohe Kräfte auf hydraulische Stellzylinder, welche das
Gewicht des Chassis im Wesentlichen vollständig tragen.
[0008] Aus dem Prospekt "CR600 SERIES PAVERS & MTV" von BOMAG ist unter der Bezeichnung
"Frame Raise System" ein weiteres System zum Anheben des Chassis gegenüber dem Fahrwerk
in einem hinteren Bereich eines Straßenfertigers bekannt. Bei diesem System ist eine
große kreisrunde Scheibe in Einbaufahrtrichtung des Straßenfertigers vertikal ausgerichtet
an dem Chassis angeordnet. Die Scheibe ist entlang ihres Umfangs drehbar an dem Chassis
gelagert. Somit ist die Scheibe um eine durch ihren Mittelpunkt verlaufende, quer
zur Einbaufahrtrichtung liegende Hauptdrehachse drehbar. Exzentrisch zu der Hauptdrehachse
ist an einer äußeren Fläche der Scheibe eine um eine quer zur Einbaufahrtrichtung
liegende Nebenachse drehbare Verbindung zu dem Fahrwerk des Straßenfertigers vorgesehen.
Die Scheibe kann in ihrer Lagerung an dem Chassis mittels eines Hydraulikzylinders
rotiert werden. Bei einem Rotieren der Scheibe verändert sich aufgrund der Exzentrizität
der Verbindung zwischen der Scheibe und dem Fahrwerk die gegenseitige Höhenbeziehung
zwischen dem Chassis und dem Fahrwerk in einem hinteren Bereich des Straßenfertigers.
Obwohl bei diesem System das Gewicht des Chassis nicht mehr vollständig von dem Hydraulikzylinder
getragen werden muss, sind von diesem dennoch hohe Kräfte zum Rotieren der Scheibe
beim Anheben des Chassis aufzubringen. Auch beim Halten des Chassis in einer gewissen
Höhenposition wirken hohe Belastungen auf den Hydraulikzylinder.
[0009] Durch das Anheben des Chassis wird der Abstand zwischen dem Chassis und dem Untergrund
erhöht, sodass dort ein Raum entsteht, in den Einbaugut eindringen kann. Dadurch kann
sich der Zeitraum vergrößern, in dem das unter das Chassis gelangte Einbaugut abkühlt
bevor es durch die Bohle verdichtet wird. Außerdem können Entmischungen auftreten.
Beides kann zu einer Verschlechterung der Qualität in der verlegten Asphaltdecke führen.
[0010] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, Straßenfertiger mit einem im hinteren Bereich
anhebbaren Chassis durch konstruktiv möglichst einfache Maßnahmen derart zu verbessern,
dass die Qualität der eingebauten Asphaltschicht erhöht wird.
[0011] Diese Aufgabe wird durch einen Straßenfertiger mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0012] Der erfindungsgemäße Straßenfertiger umfasst ein Fahrwerk mit zwei Traktionsspuren
sowie ein Chassis. Er umfasst des Weiteren einen bezüglich einer Einbaufahrtrichtung
vorne am Straßenfertiger an dem Chassis angebrachten Gutbunker zur Aufnahme von Einbaugut
und eine bezüglich der Einbaufahrtrichtung hinten am Straßenfertiger vorgesehene Einbaubohle
zum Verdichten von Einbaugut, welche durch Zugholme an dem Chassis angebracht ist.
Darüber hinaus umfasst er eine Anhebeeinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, das Chassis
gegenüber dem Fahrwerk zumindest in einem hinteren Bereich des Straßenfertigers anzuheben.
Der erfindungsgemäße Straßenfertiger zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen den
zwei Traktionsspuren ein relativ zu dem Chassis bewegbarer, insbesondere schwenkbarer
Materialabweiser angeordnet ist.
[0013] Alternativ zu einer schwenkbaren Ausführung ist auch ein verschiebbarer Materialabweiser
denkbar. Ein solcher kann als verschiebbare Platte ausgeführt sein. Eine verschiebbare
Platte kann z. B. in einer Vertiefung an oder in dem Chassis verschiebbar aufgenommen
sein und aus dieser herausgeschoben werden, um den Materialabweiser auszufahren. Dem
Fachmann sollte klar sein, dass schwenkbare Materialabweiser auf der einen und ausfahrbare
Materialabweiser auf der anderen Seite unterschiedliche Vorteile und technische Wirkungen
haben können. Im Folgenden werden die Begriffe "aus-/eingeklappt" und "aus-/eingefahren"
sowie "aus-/einfahren" und "aus-/einklappen" synonym benutzt, obwohl es sich bei den
Varianten nicht um naheliegende Äquivalente handelt.
[0014] Als Traktionsspuren können Bereiche angesehen werden, die sich im Wesentlichen in
der Fahrtrichtung erstrecken und in denen Traktionselemente des Fahrwerks des Straßenfertigers
in Eingriff mit dem Untergrund sind, um den Vortrieb und die Richtungstreue des Straßenfertigers
zu gewährleisten. Das Fahrwerk kann als Kettenfahrwerk oder Radfahrwerkausgebildet
sein und das Chassis tragen. Durch die Anordnung des Materialabweisers zwischen den
Traktionsspuren kann ein Eindringen von Einbaugut in den Raum zwischen den Traktionsspuren
bzw. zwischen dem Chassis und dem Untergrund verhindert werden. Durch die bewegbare
Ausführung des Materialabweisers kann einerseits gewährleistet werden, dass seine
Anordnung an verschiedene Anhebehöhen des Chassis angepasst werden kann. Andererseits
kann der Materialabweiser bei Nichtgebrauch, zum Beispiel bei vollständig abgesenktem
Chassis, in einer eingeklappten Position weiter am Straßenfertiger mitgeführt werden.
Dadurch kann sowohl eine Demontage nach dem Absenken als auch eine Montage bei oder
vor dem Anheben überflüssig werden.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn eine Aktuatoreinheit vorgesehen ist, die dazu konfiguriert
ist den Materialabweiser relativ zu dem Chassis zu bewegen, insbesondere zu schwenken.
[0016] Denkbar ist außerdem eine Sensoreinheit, die dazu konfiguriert ist, einen Abstand
des Chassis von einem Untergrund und/oder einen Anhebeweg zwischen dem Chassis und
dem Fahrwerk und/oder den Abstand einer Unterkante des Materialabweisers zu dem Untergrund
zu erfassen. Dies ermöglicht eine Überwachung, Steuerung oder Regelung des Anhebeprozesses
und/oder des Schwenkprozesses des Materialabweisers.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aktuatoreinheit dazu konfiguriert ist, den
Materialabweiser basierend auf von der Sensoreinheit erzeugten Signalen zu bewegen,
insbesondere zu schwenken. Auf diese Weise kann die (Schwenk-) Position des Materialabweisers
an einen oder mehrere der oben genannten, durch die Sensoreinheit erfassbaren Parameter
angepasst werden. Es ist beispielsweise denkbar, dass der Abstand der Unterkante des
Materialabweisers zu dem Untergrund kontinuierlich erfasst wird und durch die Regelung
der (Schwenk-) Position des Materialabweisers auch bei einer Anhebung des Chassis
konstant gehalten werden kann.
[0018] Besonders günstig ist es, wenn ein Abstand zwischen dem Untergrund und einer Unterkante
des Materialabweisers immer gleichgroß oder größer als die minimale Bodenfreiheit
des Straßenfertigers ist.
[0019] In verschiedenen Varianten kann die Aktuatoreinheit einen elektrischen, hydraulischen,
elektrohydraulischen oder pneumatischen Aktuator umfassen.
[0020] In weiteren Varianten kann die Sensoreinheit einen Lasersensor, einen Radarsensor
oder einen Ultraschallsensor aufweisen.
[0021] Es ist vorteilhaft, wenn die Anhebeeinrichtung eine Wippe umfasst, welche um eine
Fahrwerk-Drehachse drehbar an einer fahrwerkseitigen Lagerfläche gelagert ist und
um eine Chassis-Drehachse drehbar an einer chassisseitigen Lagerfläche gelagert ist.
Bei der fahrwerkseitigen Lagerfläche kann es sich um eine Lagerfläche handeln, die
Teil des Fahrwerks ist oder zumindest fest mit dem Fahrwerk verbunden ist. Bei der
chassisseitigen Lagerfläche kann es sich um eine Lagerfläche handeln, die Teil des
Chassis ist oder zumindest fest mit dem Chassis verbunden ist.
[0022] Vorzugsweise sind die Fahrwerk-Drehachse und die Chassis-Drehachse zueinander parallel
und verlaufen insbesondere jeweils in einer horizontalen Ebene und senkrecht zur Einbaufahrtrichtung,
also in einer Querrichtung des Straßenfertigers. Insbesondere sind die Fahrwerk-Drehachse
und die Chassis-Drehachse nicht identisch. Bevorzugterweise sind die Fahrwerk-Drehachse
und die Chassis-Drehachse parallel zueinander versetzt.
[0023] Besonders günstig ist es, wenn die Anhebeeinrichtung zudem ein längenveränderliches
Einstellelement umfasst, welches einen chassisseitigen Anlenkpunkt mit einem wippenseitigen
Anlenkpunkt verbindet und dazu konfiguriert ist, durch ein Verändern seiner Länge
einen Abstand zwischen dem chassisseitigen Anlenkpunkt und dem wippenseitigen Anlenkpunkt
zu verändern und so das Chassis gegenüber dem Fahrwerk wahlweise anzuheben oder abzusenken.
Bei dem chassisseitigen Anlenkpunkt kann es sich um einen Anlenkpunkt handeln, der
Teil des Chassis ist oder zumindest fest mit dem Chassis verbunden ist. Bei dem wippenseitigen
Anlenkpunkt kann es sich um einen Anlenkpunkt handeln, der Teil der Wippe ist oder
zumindest fest mit der Wippe verbunden ist.
[0024] Insbesondere kann das längenveränderliche Einstellelement jeweils gelenkig mit dem
chassisseitigen Anlenkpunkt und dem wippenseitigen Anlenkpunkt verbunden sein. Vorzugsweise
ist ein erstes Ende des längenveränderlichen Einstellelements gelenkig mit dem chassisseitigen
Anlenkpunkt verbunden und ein zweites Ende des längenveränderlichen Einstellelements
gelenkig mit dem wippenseitigen Anlenkpunkt verbunden. Es ist aber auch denkbar, dass
sich das längenveränderliche Einstellelement einseitig oder beidseitig über den jeweiligen
Anlenkpunkt hinaus erstreckt.
[0025] In einer weiteren Variante kann der Straßenfertiger einen Koppelmechanismus umfassen,
der dazu konfiguriert ist, den Materialabweiser relativ zu dem Chassis zu schwenken,
wenn die Anhebeeinrichtung das Chassis gegenüber dem Fahrwerk anhebt. Durch einen
solchen Koppelmechanismus kann die Schwenkposition des Materialabweisers automatisch
an die Höhe des Chassis angepasst werden.
[0026] In einer vorteilhaften Variante kann der Koppelmechanismus einen Umlenkhebel aufweisen,
der drehbar an dem Chassis angebracht ist.
[0027] Es ist denkbar, dass der Koppelmechanismus eine Regel- oder Steuereinheit umfasst,
die mit der Sensoreinheit und der Aktuatoreinheit verbunden ist, wobei die Regel-
oder Steuereinheit die Aktuatoreinheit in Abhängigkeit von von der Sensoreinheit empfangenen
Signalen betätigt.
[0028] Es ist weiterhin denkbar, dass ein Fahrwerkschutz vorgesehen ist, der in der Einbaufahrtrichtung
hinter einer der Traktionsspuren angeordnet ist. Dadurch kann verhindert werden, dass
Einbaugut zu Traktionselementen des Straßenfertigers gelangt und dort beispielsweise
deren Traktionseigenschaften negativ beeinflussen kann. Zudem können Nachteile, wie
sie bereits weiter oben mit Bezug auf unter das Chassis gelangendes Einbaugut beschrieben
wurden, vermieden werden.
[0029] Es ist denkbar, dass der Fahrwerkschutz in einer maximal gegenüber dem Fahrwerk abgesenkten
Position des Chassis durch letzteres zu einer Rückseite des Straßenfertigers hin verdeckt
ist und durch Anheben des Chassis freilegbar ist. Eine solche Konfiguration kann den
Vorteil aufweisen, dass kein zusätzlicher Mechanismus nötig ist, der den Fahrwerkschutz
in eine gewünschte Position bringt. Vielmehr kann der Fahrwerkschutz an einer geeigneten
Position vorgesehen werden und lediglich dann zum Einsatz kommen, wenn das Chassis
angehoben wird.
[0030] In einer weiteren Variante kann die Aktuatoreinheit und oder der Koppelmechanismus
ein elastisches Element aufweisen. Ein solches elastisches Element kann Schäden an
der Aktuatoreinheit oder dem Koppelmechanismus vermeiden, beispielsweise wenn der
Materialabweiser beim Bewegen und/oder Schwenken oder beim Fahren des Straßenfertigers
auf Gegenstände stößt oder durch solche blockiert wird. Das elastische Element kann
vorgespannt sein.
[0031] Besonders günstig ist es, wenn das elastische Element dazu konfiguriert ist, ausgelenkt
zu werden, wenn das Bewegen und/oder Schwenken des Materialabweisers blockiert ist.
Je nach Ausführung des elastischen Elements kann unter einer Auslenkung eine Längenänderung
bzw. allgemein eine Veränderung der Abmessungen, eine Torsion oder eine reversible
Verformung verstanden werden.
[0032] Im Folgenden kann der Abstand zwischen zwei Achsen beziehungsweise zwischen einer
Achse und einer Lagerfläche als der jeweils minimale Abstand definiert sein.
[0033] In einer Variante kann ein Abstand zwischen der Chassis-Drehachse und der Fahrwerk-Drehachse
größer sein als ein Abstand zwischen der Chassis-Drehachse und der chassisseitigen
Lagerfläche. Dies kann heißen, dass die Fahrwerk-Drehachse außerhalb der Lagerung
der Wippe an dem Chassis liegt. Hierdurch kann eine verbesserte Kraftübertragung beim
Anheben oder Halten des Chassis erreicht werden. Zudem kann die Anhebeeinrichtung
so kompakt ausgebildet werden.
[0034] Vorzugsweise ist das längenveränderliche Einstellelement dazu konfiguriert, durch
Verändern seiner Länge die Lage der Wippe in Bezug auf das Fahrwerk oder das Chassis
zu verändern. Damit können durch die Lage der Wippe eindeutig definierte Betriebszustände
vorgesehen werden, welche beispielsweise als diskrete Einstellungen einstellbar sein
können, insbesondere auch wenn die Anhebeeinrichtung ein stufenloses Einstellen der
Höhe des Chassis in Bezug auf das Fahrwerk erlaubt.
[0035] Vorzugsweise ist das Verhältnis des Betrags des senkrecht auf der Längserstreckungsrich-tung
des längenveränderlichen Einstellelements stehenden Anteils des Verbindungsvektors
zwischen dem wippenseitigen Anlenkpunkt und der Fahrwerk-Drehachse zu dem Betrag des
sich in einer horizontalen Richtung erstreckenden Anteils des Verbindungsvektors zwischen
der Fahrwerk-Drehachse und der Chassis-Drehachse größer als 0,5, als 0,7, als 1, als
1,3, als 1,5 oder als 2. So wird aufgrund einer Hebelwirkung eine besonders gute Kraftübertragung
beim Anheben oder Halten des Chassis durch das längenveränderliche Einstellelement
erreicht. Das beschriebene Verhältnis kann insbesondere über den gesamten Einstellbereich
der Chassishöhe hinweg über einem der genannten Grenzwerte liegen. Es kann aber auch
ausreichend sein, wenn dies in einem maximal abgesenkten oder einem maximal angeho-benen
Zustand des Chassis oder in zumindest einem dazwischenliegenden Anhebezustand des
Chassis der Fall ist.
[0036] Das längenveränderliche Einstellelement erstreckt sich vorzugsweise zumindest im
Wesentlichen entlang einer horizontalen Richtung. Somit wird das zumindest im Wesentlichen
entlang einer vertikalen Richtung wirkende Gewicht des Chassis zumindest teilweise
von der Wippe bzw. der chassisseitigen und der fahrwerkseitigen Lägerfläche aufgenommen
und muss nicht vollständig von dem längenveränderlichen Einstellelement getragen werden.
Dies trägt zur Stabilität der gesamten Anordnung bei. Dass sich das längenveränderliche
Einstellelement zumindest im Wesentlichen entlang einer horizontalen Richtung erstreckt,
kann bedeuten, dass eine horizontale Komponente der Erstreckungsrichtung des längenveränderlichen
Einstellelements größer ist als eine vertikale Komponente der Erstreckungsrichtung
des längenveränderlichen Einstellelements, und/oder dass ein Neigungswinkel zwischen
dem längenveränderlichen Einstellelement und einer horizontalen Ebene 10°, 15°, 25°
oder 45° nicht übersteigt.
[0037] Bevorzugt liegt der chassisseitige Anlenkpunkt zumindest in einigen Betriebsstellungen
bezüglich der Einbaufahrtrichtung vor oder hinter der Chassis-Drehachse und/oder der
Fahrwerk-Drehachse. So kann aufgrund einer Hebelwirkung eine gute Kraftübertragung
erreicht werden.
[0038] An dem Chassis kann ein unterer Anschlag vorgesehen sein, welcher dazu konfiguriert
ist, in einem maximal abgesenkten Zustand des Chassis das Chassis durch Eingriff mit
der Wippe gegen ein weiteres Absenken zu sichern. So wird das längenveränderliche
Einstellelement in dem maximal abgesenkten Zustand des Chassis entlastet. Zudem ist
der maximal abgesenkte Zustand des Chassis durch den Anschlag fest definiert. Der
untere Anschlag dient auch als Sicherung bei einer Fehlfunktion der Anhebeeinrichtung.
[0039] An dem Chassis kann ein oberer Anschlag vorgesehen sein, welcher dazu konfiguriert
ist, in einem maximal angehobenen Zustand des Chassis das Chassis durch Eingriff mit
der Wippe gegen ein weiteres Anheben zu sichern. Ein solcher oberer Anschlag dient
als Sicherung gegen ein Überdrehen der Anhebeeinrichtung.
[0040] Bei dem längenveränderlichen Einstellelement kann es sich um einen Hydraulikzylinder
handeln. Ein Hydraulikzylinder lässt sich gut in eine üblicherweise an einem Straßenfertiger
ohnehin vorgesehene Hydraulik integrieren und erlaubt das Übertragen großer Kräfte.
Alternativ könnte es sich bei dem längenveränderlichen Einstellelement auch um einen
Spindeltrieb handeln. Damit könnte eine rein mechanische Lösung erreicht werden.
[0041] Der Straßenfertiger kann des Weiteren einen Aktuator zum Verändern der Länge des
längenveränderlichen Einstellelements umfassen. Ein solcher Aktuator kann beispielsweise
eine Hydraulikpumpe zum Betätigen eines Hydraulikzylinders oder ein Motor zum Betätigen
eines Spindeltriebs sein. Zudem kann ein Ansteuerelement zum Ansteuern des Aktuators
zum wahlweisen Anheben oder Absenken des Chassis gegenüber dem Fahrwerk vorgesehen
sein. Das Ansteuerelement kann einem Fahrzeugführer mittels Betätigungselementen das
Einstellen der Höhe des Chassis erlauben.
[0042] Vorzugsweise ist ein Verriegelungselement vorgesehen, welches dazu konfiguriert ist,
die Wippe in einer definierten Relativlage in Bezug auf das Chassis mechanisch zu
verriegeln. So kann das Chassis in einer definierten Höhe mechanisch gehalten werden
und damit das längenveränderliche Einstellelement entlastet werden. Das Verriegelungselement
kann dazu ausgelegt sein, die Wippe ausschließlich in einer vorbestimmten Relativlage
in Bezug auf das Chassis, insbesondere in einer einer Transporthöhe des Chassis entsprechenden
Position zu verriegeln.
[0043] Das Verriegelungselement kann ein an dem Chassis vorgesehener Verriegelungsbolzen
sein, welcher zum verriegelnden Eingriff mit einer Verriegelungsstruktur, beispielsweise
einer Öffnung oder einer Vertiefung, der Wippe ausfahrbar ist. Insbesondere kann das
Verriegelungselement horizontal, insbesondere senkrecht zur Einbaufahrtrichtung, ausfahrbar
sein.
[0044] Das Chassis kann im vorderen Bereich des Straßenfertigers schwenkbar an dem Fahrwerk
angebracht sein, so dass bei einem entlang der Einbaufahrtrichtung asymmetrischen
Anheben des Chassis keine Spannungen zwischen Chassis und Fahrwerk auftreten.
[0045] Zum Vermeiden von Spannungen kann das Chassis in einem vorderen Bereich des Straßenfertigers
bezüglich der Einbaufahrtrichtung längsverschiebbar an dem Fahrwerk angebracht sein.
[0046] Vorzugsweise umfasst der Straßenfertiger eine Verteilerschnecke zum Verteilen von
Einbaugut vor der Einbaubohle quer zur Einbaufahrtrichtung. Der Straßenfertiger kann
des Weiteren eine Fördereinrichtung zum Fördern von Einbaugut von dem Gutbunker zu
der Verteilerschnecke umfassen. Die Verteilerschnecke kann in einer unveränderlichen
Relativlage zum Chassis fest an dem Chassis angebracht sein. Da das Chassis insgesamt
gegenüber dem Fahrwerk anhebbar ist, kann auf eine Höhenverstellbarkeit der Verteilerschnecke
in Bezug auf das Chassis verzichtet werden und so eine größere Stabilität erreicht
werden. Beim Anheben des Chassis mit der daran angebrachten Verteilerschnecke als
Ganzes wird die gegenseitige räumliche Beziehung zwischen Verteilerschnecke und einem
Materialauslass der Fördereinrichtung nicht verändert. Es kommt zu keiner Blockierung
des Materialauslasses beim Anheben des Chassis zum Erreichen großer Einbaustärken.
[0047] Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigen
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines Straßenfertigers gemäß einer Ausführungsform;
- Figur 2
- eine schematische Perspektivansicht des Chassis und des Fahrwerks des Straßenfertigers
gemäß der Ausführungsform;
- Figur 3
- eine schematische Perspektivansicht auf die Wippe einer Anhebeeinrichtung des Straßenfertigers
gemäß der Ausführungsform;
- Figur 4A
- eine schematische Seitenansicht auf das Fahrwerk und das Chassis des Straßenfertigers
gemäß der Ausführungsform in einer maximal abgesenkten Position des Chassis;
- Figur 4B
- eine schematische Seitenansicht auf das Fahrwerk und das Chassis des Straßenfertigers
gemäß der Ausführungsform in einer maximal angehobenen Position des Chassis; und
- Figur 5
- eine schematische Perspektivansicht auf einen in Fahrtrichtung vorne an dem Straßenfertiger
gemäß der Ausführungsform gelegenen rechten Verbindungs-bereich zwischen Fahrwerk
und Chassis.
- Figur 6A
- eine schematische Perspektivansicht auf ein Chassis gemäß einem Ausführungsbeispiel
mit einem ausgeklappten Materialabweiser und einem Koppelmechanismus.
- Figur 6B
- die Ansicht aus Figur 6A mit eingeklapptem Materialabweiser.
- Figur 7A
- eine schematische Rückansicht eines Chassis mit zwei Fahrwerken gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus den Figuren 6A und 6B in einer angehobenen Position des Chassis.
- Figur 7B
- die Ansicht aus Figur 7A in einer abgesenkten Position des Chassis.
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines eine Regel- oder Steuereinheit aufweisenden Koppelmechanismus
gemäß einem Weiteren Ausführungsbeispiel.
- Figur 9A
- eine schematische Seitenansicht eines abgesenkten Chassis mit Fahrwerk gemäß einem
Ausführungsbeispiel mit Fahrwerkschutz.
- Figur 9B
- die Ansicht aus Figur 9A mit gegenüber dem Fahrwerk angehobenem Chassis.
[0048] Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht einen erfindungsgemäßen Straßenfertiger
1 gemäß einer Ausführungsform. Der Straßenfertiger 1 umfasst ein Chassis 3 sowie ein
Fahrwerk 5, im vorliegenden Fall ein Kettenfahrwerk. In Einbaufahrtrichtung F vorne
ist an dem Chassis 3 ein Gutbunker 7 zur Aufnahme von Einbaugut angebracht. Auf bezüglich
der Einbaufahrtrichtrung F beiden lateralen Seiten des Straßenfertigers 1 ist jeweils
ein Zugarm 9 über einen höhenverstellbaren Anlenkpunkt 11 an dem Chassis 3 gehalten.
Der Anlenkpunkt 11 ist mittels eines Anlenk-Hydraulikzylinders 13 an dem Straßenfertiger
1 höhenverstellbar. An einer Hinterseite des Straßenfertigers 1 sind die Zugarme 9
jeweils wieder beidseitig über höhenverstellbare hintere Hydraulikzylinder 15 am Chassis
3 angebracht. An dem bezüglich der Einbaufahrtrichtung F hinteren Ende der Zugarme
9 ist eine Einbaubohle 17 zum Verdichten von Einbaugut aufgehängt. Während des Einbaus
wird die Einbaubohle 17 von den Zugarmen 9 auf dem Einbaugut schwimmend hinter dem
Straßenfertiger 1 hergezogen. Im Chassis 3 ist eine Fördereinrichtung 19 zum Fördern
von Einbaugut von dem Gutbunker 7 in einen hinteren Bereich des Straßenfertigers 1
vorgesehen. Im hinteren Bereich des Straßenfertigers 1 verlässt das Einbaugut die
Fördereinrichtung 19 durch einen Materialauslass 21 und gelangt zu einer fest am Chassis
3 angebrachten Verteilerschnecke 23 zum Verteilen von Einbaugut vor der Einbaubohle
17 quer zur Einbaufahrtrichtung F. Die Verteilerschnecke 23 sowie der Materialauslass
21 sind in Fig. 1 verdeckt, aber in Fig. 2 dargestellt. An dem Chassis 3 des Straßenfertigers
1 ist ein Bedienstand 25 vorgesehen, welcher Platz für eine Bedienperson bietet und
Bedieneinheiten 27 zum Tätigen von Eingaben zur Steuerung des Straßenfertigers 1 umfasst.
[0049] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des Fahrwerks 5 und des Chassis 3 des
Straßenfertigers 1, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit diverse an dem Chassis
3 vorgesehene Aufbauten, Komponenten und Verkleidungen nicht dargestellt sind. In
einem bezüglich der Einbaufahrtrichtung F hinteren Bereich des Chassis 3 ist eine
Anhebeeinrichtung 29 zum Anheben des Chassis 3 gegenüber dem Fahrwerk 5 im hinteren
Bereich des Straßenfertigers 1 vorgesehen. Die Anhebeeinrichtung 29 umfasst auf beiden
lateralen Seiten des Straßenfertigers 1 jeweils eine Wippe 31 sowie ein längenveränderliches
Einstellelement 33. Im Folgenden werden der Aufbau und die Funktionsweise der Anhebeeinrichtung
29 nur für eine Seite des Straßenfertigers 1 beschrieben. Die gegenüberliegende Seite
kann analog ausgebildet sein.
[0050] Die Wippe 31 ist um eine Fahrwerk-Drehachse A drehbar an einer fahrwerkseitigen Lagerfläche
35 gelagert. Wie in Fig. 2 gezeigt, umfasst hierzu ein Raupenträger 37 des Fahrwerks
5 eine zylindrische Ausnehmung 39, deren innere Wand die fahrwerkseitige Lagerfläche
35 bildet. In der Ausnehmung 39 ist ein sich entlang der Fahrwerk-Drehachse A erstreckender
zylindrischer Fortsatz 41 der Wippe 31 drehbar aufgenommen. Alternativ wäre es aber
auch denkbar, dass eine entsprechende Ausnehmung in der Wippe 31 vorgesehen ist und
ein zylindrischer Fortsatz des Raupenträgers 37 um die Fahrwerk-Drehachse A drehbar
darin aufgenommen ist. In diesem Fall wäre die fahrwerkseitige Lagerfläche 35 durch
die Umfangsfläche des Fortsatzes gebildet.
[0051] Die Wippe 31 ist des Weiteren um eine Chassis-Drehachse B drehbar an einer chassisseitigen
Lagerfläche 43 gelagert. Wie anhand der in Fig. 3 dargestellten schematischen Sicht
auf die in Fig. 2 nicht sichtbare Innenfläche der Wippe 31 ersichtlich, ist hierzu
ein fest an dem Chassis 3 angebrachtes zylindrisches Element 45 in einer korrespondierenden
Ausnehmung 47 der Wippe 31 um die Chassis-Drehachse B drehbar aufgenommen. Die chassisseitige
Lagerfläche 43 wird durch einen Außenumfang des zylindrischen Elements 45 bereitgestellt.
Alternativ wäre es auch denkbar, dass ein Fortsatz der Wippe 31 in einer entsprechenden
Ausnehmung eines chassisfesten Elements um die Chassis-Drehachse B drehbar aufgenommen
ist. In diesem Fall würde eine innere Umfangsfläche der Ausnehmung die chassisseitige
Lagerfläche 43 bereitstellen.
[0052] Die Fahrwerk-Drehachse A und die Chassis-Drehachse B sind zueinander parallel und
verlaufen in einer zu der Einbaufahrtrichtung F senkrecht stehenden Querrichtung.
[0053] Wie in Fig. 2 dargestellt, ist ein erstes Ende des längenveränderlichen Einstellelements
33 um eine Drehachse E drehbar mit einem chassisseitigen Anlenkpunkt 49 verbunden.
Ein zweites Ende des längenveränderlichen Einstellelements 33 ist um eine Drehachse
G drehbar mit einem wippenseitigen Anlenkpunkt 51 verbunden. Somit verbindet das längenveränderliche
Einstellelement 33 den chassisseitigen Anlenkpunkt 49 mit dem wippenseitigen Anlenkpunkt
51. Die Drehachse E und die Drehachse G sind zueinander sowie zu der Fahrwerk-Drehachse
A und der Chassis-Drehachse B parallel und verlaufen in einer zu der Einbaufahrtrichtung
F senkrecht stehenden Querrichtung.
[0054] In der gezeigten Ausführungsform handelt es sich bei dem längenveränderlichen Einstellelement
33 um einen Hydraulikzylinder. Es wäre aber auch das Vorsehen eines anderen längenveränderlichen
Einstellelements 33 denkbar, wie beispielsweise eines Spindeltriebs. Das längenveränderliche
Einstellelement 33 ist mittels eines Aktuators 53 zum Verändern seiner Länge betätigbar.
Der Aktuator 53 kann mittels eines Ansteuerelements 55, welches in der gezeigten Ausführungsform
ein Bedienelement im Bedienstand 25 des Straßenfertigers 1 ist, zum Verändern der
Länge des längenveränderlichen Einstellelements 33 angesteuert werden. Dies kann insbesondere
basierend auf Benutzereingaben eines Fertigerfahrers erfolgen.
[0055] Durch ein Verändern der Länge des längenveränderlichen Einstellelements 33 mittels
des Aktuators 53 wird ein Abstand zwischen dem chassisseitigen Anlenkpunkt 49 und
dem wippenseitigen Anlenkpunkt 51 verändert. Hierdurch wird die Lage der Wippe 31
in Bezug auf das Fahrwerk 5 und das Chassis 3 verändert und so das Chassis 3 gegenüber
dem Fahrwerk 5 wahlweise angehoben oder abgesenkt.
[0056] Das längenveränderliche Einstellelement 33 erstreckt sich zumindest im Wesentlichen
entlang einer horizontalen Richtung. In der gezeigten Ausführungsform liegt der chassisseitige
Anlenkpunkt 49 bezüglich der Einbaufahrtrichtung F hinter der Chassis-Drehachse B
und der Fahrwerk-Drehachse A. Es wäre aber auch denkbar, dass der chassisseitige Anlenkpunkt
49 bezüglich der Einbaufahrtrichtung F vor der Chassis-Drehachse B und/oder der Fahrwerk-Drehachse
A liegt.
[0057] In Fig. 4A ist das Chassis 3 in einer gegenüber dem Fahrwerk 5 maximal abgesenkten
Position dargestellt. In der gezeigten Ausführungsform entspricht dies einer minimalen
Länge des längenveränderlichen Einstellelements 33. In der maximal abgesenkten Position
des Chassis 3 ist das Chassis 3 gegen ein weiteren Absenken durch einen Eingriff der
Wippe 31 mit einem am Chassis 3 vorgesehenen unteren Anschlag 57 abgesichert. Wird
aus dem in Fig. 4A gezeigten Zustand heraus die Länge des längenveränderlichen Einstellelements
33 mittels des Aktuators 53 erhöht, vergrößert sich der Abstand zwischen dem chassisseitigen
Anlenkpunkt 49 und dem wippenseitigen Anlenkpunkt 51. Hierbei wird die Wippe 31 in
der in Fig. 4A gezeigten Ansicht im Uhrzeigersinn um die Fahrwerk-Drehachse A gedreht,
welche in die Zeichenebene hinein mittig durch den Fortsatz 41 der Wippe 31 geht.
Hierdurch wird aufgrund der um die Chassis-Drehachse B drehbaren Lagerung der Wippe
31 an der chassisseitigen Lagerfläche 43 das Chassis 3 angehoben.
[0058] Bei fortgesetztem Verlängern der Länge des längenveränderlichen Einstellelements
33 wird schließlich der in Fig. 4B gezeigte Zustand erreicht. Fig. 4B zeigt einen
maximal angehobenen Zustand des Chassis 3 gegenüber dem Fahrwerk 5. In diesem Zustand
kommt die Wippe 31 mit einem am Chassis 3 vorgesehenen oberen Anschlag 59 in Eingriff,
welcher ein weiteres Verlängern der Länge des längenveränderlichen Einstellelements
33 und damit ein weiteres Verschwenken der Wippe 31 um die Fahrwerk-Drehachse A verhindert.
[0059] Durch ein erneutes Verringern der Länge des längenveränderlichen Einstellelements
33 kann das Chassis 3 aus der in Fig. 4B gezeigten Position heraus wieder abgesenkt
werden. Vorzugsweise ist das Chassis 3 zwischen dem minimal angehobenen Zustand und
dem maximal angehobenen Zustand durch geeignetes Einstellen des längenveränderlichen
Einstellelements 33 stufenlos in der Höhe verstellbar. Es wäre aber auch das Vorsehen
mehrerer diskreter Einstellmöglichkeiten denkbar.
[0060] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist in der gezeigten Ausführungsform ein als Verriegelungsbolzen
ausgebildetes Verriegelungselement 61 zum mechanischen Verriegeln der Wippe 31 in
einer definierten Relativlage in Bezug auf das Chassis 3 vorgesehen. Das Verriegelungselement
61 ist an dem Chassis 3 vorgesehen und in einer horizontalen Ebene senkrecht zur Einbaufahrtrichtung
F seitlich ausfahrbar, um in einer ausgefahrenen Stellung mit einer Verriegelungsstruktur
63 der Wippe 31 in Eingriff zu kommen. In der gezeigten Ausführungsform ist die Verriegelungsstruktur
63 der Wippe 31 als Ausnehmung ausgebildet. Durch einen verriegelnden Eingriff des
Verriegelungselements 61 mit der Verriegelungsstruktur 63 der Wippe 31 wird die Wippe
31 gegen ein Verändern ihrer Relativlage in Bezug auf das Chassis 3 und das Fahrwerk
5 festgelegt. So kann das Chassis 3 in einer definierten Höheneinstellung, beispielsweise
in einer Transportposition zum Transport des Straßenfertigers 1 zwischen Baustellen,
mechanisch gesichert werden.
[0061] Wie unter Anderem in den Fig. 4A und 4B erkennbar, ist ein Abstand d zwischen der
Chassis-Drehachse B und der Fahrwerk-Drehachse A größer als ein Abstand e zwischen
der Chassis-Drehachse B und der chassisseitigen Lagerfläche 43. Die Fahrwerk-Drehachse
A liegt also außerhalb der Lagerung der Wippe 31 an dem Chassis 3. Hierdurch wird
eine verbesserte Kraftübertragung beim Anheben des Chassis 3 erreicht. Zudem kann
die Anhebeeinrichtung 29 ersichtlicherweise kompakt ausgebildet werden.
[0062] In den Fig. 4A und 4B ist der Betrag f des senkrecht auf der Längserstreckungsrichtung
des längenveränderlichen Einstellelements 33 stehenden Anteils des Verbindungsvektors
zwi-schen dem wippenseitigen Anlenkpunkt 51 und der Fahrwerk-Drehachse A schematisch
konstruiert dargestellt. Zudem ist der Betrag x des sich in einer horizontalen Richtung
erstre-ckenden Anteils des Verbindungsvektors zwischen der Fahrwerk-Drehachse A und
der Chassis-Drehachse B schematisch konstruiert dargestellt. Vorzugsweise ist das
Verhältnis dieser Beträge, als f/x größer als 0,5, als 0,7, als 1, als 1,3, als 1,5
oder als 2. So wird auf-grund einer Hebelwirkung eine besonders gute Kraftübertragung
beim Anheben oder Halten des Chassis 3 durch das längenveränderliche Einstellelement
33 erreicht.
[0063] In der gezeigten Ausführungsform ist das Chassis 3 in einem bezüglich der Einbaufahrtrichtung
F vorderen Bereich des Straßenfertigers 1 schwenkbar und bezüglich der Einbaufahrtrichtung
F längsverschiebbar an dem Fahrwerk 5 angebracht. So kann das Chassis 3 in dem hinteren
Bereich des Straßenfertigers 1 gegenüber dem Fahrwerk 5 angehoben oder abgesenkt werden,
ohne im vorderen Bereich des Straßenfertigers 1 Spannungen zu erzeugen. Es ist ein
asymmetrisches Anheben des Chassis 3 derart möglich, dass das Chassis 3 in dem hinteren
Bereich des Straßenfertigers 1 weiter angehoben wird als in dem vorderen Bereich des
Straßenfertigers 1. Fig. 5 zeigt in schematischer Seitenansicht ausschnittsweise einen
auf der rechten Seite des Straßenfertigers 1 gelegenen Anbringungsbereich 65 zwischen
dem Fahrwerk 5 und dem Chassis 3. Auf der linken Seite des Straßenfertigers 1 könnte
ein analog ausgebildeter Anbringungsbereich 65 vorhanden sein. Das Fahrwerk 5 ist
schwenkbar und bezüglich der Einbaufahrtrichtung F längsverschiebbar an einem Lagerblock
67 des Chassis 3 gelagert. Insbesondere kann das Fahrwerk 5 an dem Lagerblock 67 mittels
eines Gelenklagers 69 mit integriertem Gleitlager gelagert sein.
[0064] Die Ansicht in Figur 6A zeigt ein Chassis 3 eines Straßenfertigers 1 gemäß einem
Ausführungsbeispiel mit einem Materialabweiser 71. Dieser kann bewegbar, zum Beispiel
wie im gezeigten Ausführungsbeispiel schwenkbar, an dem Chassis 3 vorgesehen sein.
Der Materialabweiser 71 weist eine Unterkante 73 auf. Zum Bewegen, d.h. im vorliegenden
Ausführungsbeispiel zum Schwenken, des Materialabweisers 71 ist ein Koppelmechanismus
75 vorgesehen. Dabei kann es sich wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel um einen
mechanischen Koppelmechanismus, insbesondere einen rein mechanischen Koppelmechanismus,
handeln. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst der Koppelmechanismus einen Umlenkhebel
77, der drehbar an dem Chassis 3 gelagert ist. Dieser kann mit einem Stab 79 verbunden
sein, der wiederum mit der Anhebeeinrichtung 29, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit der Wippe 31, verbunden sein kann. Der Stab 79 kann dazu eingerichtet sein, eine
Bewegung der Anhebeeinrichtung 29, insbesondere eine Rotation der Wippe 31 auf den
Umlenkhebel 77 zu übertragen. Dabei kann der Umlenkhebel 77 in Rotation versetzt werden.
[0065] Der Stab 79 kann ein Gewinde aufweisen, durch welches die Länge des Stabs 79 einstellbar
ist. Dies kann eine Einstellung des Koppelmechanismus 75 ermöglichen, z. B. um Spiel
und/oder Toleranzen auszugleichen. Auch eine gezielte Anpassung des Schwenkbereichs
des Materialabweisers 71 kann durch ein solches Gewinde ermöglicht werden.
[0066] Der Umlenkhebel 77 kann des Weiteren mit einem elastischen Element 81 verbunden sein.
Das elastische Element 81 wiederum kann derart mit dem Materialabweiser 71 verbunden
sein, dass eine Bewegung oder Auslenkung, beispielsweise eine Dehnung oder Komprimierung,
des elastischen Elements 81 ein Bewegen, insbesondere ein Schwenken, des Materialabweisers
71 verursacht. Die genannten Komponenten können derart zusammenwirken, dass eine Bewegung
der Anhebeeinrichtung 29 den Stab 79 verschiebt, wodurch der Umlenkhebel 77 rotiert
werden kann. Die Rotation des Umlenkhebels 77 kann wiederum das elastische Element
81 bewegen, wodurch der Materialabweiser 71 bewegt, insbesondere verschwenkt werden
kann.
[0067] Das elastische Element 81 kann an einer Strebe 82 vorgesehen sein. Diese kann dazu
dienen, ein Abknicken des elastischen Elements 81 zu verhindern. Die Strebe 82 kann
teleskopartig ausgeführt sein, um eine Auslenkung des elastischen Elements 81 zu erlauben.
Ähnlich dem Stab 79 kann die Strebe 82 ein Gewinde aufweisen, durch welches die Länge
der Strebe 82 einstellbar ist. Dies kann eine weitere Einstellungsmöglichkeit des
Koppelmechanismus 75 bereitstellen, z. B. um Spiel und/oder Toleranzen auszugleichen.
Auch eine gezielte Anpassung des Schwenkbereichs des Materialabweisers 71 kann durch
ein solches Gewinde ermöglicht werden. Der Koppelmechanismus 75 kann auch eine Strebe
82 aufweisen, ohne dass daran ein elastisches Element 81 vorgesehen ist. Dann sind
auch beliebige Ausführungen denkbar, die nicht teleskopartig sind. Ein Gewinde kann
jedoch auch in Varianten ohne elastisches Element 81 vorteilhaft sein.
[0068] Die Figur 6A zeigt die Anhebeeinrichtung 29 in einer Position, in der das Chassis
3 gegenüber dem Fahrwerk 5 angehoben ist. Durch die Position der Wippe 31 wurde der
Materialabweiser 71 durch Zusammenwirken des Stabs 79, des Umlenkhebels 77 sowie des
elastischen Elements 81 in eine ausgeklappte Position bewegt. Figur 6B zeigt die Anhebeeinrichtung
29 in einer Position, in der das Chassis 3 gegenüber dem Fahrwerk 5 in einer vollständig
abgesenkten Position angeordnet ist. In diesem Fall ist, wie ebenfalls in der Figur
6B zu erkennen, der Materialabweiser 71 in einer eingeklappten Position angeordnet.
[0069] In der in Figur 7A gezeigten schematischen Ansicht sind das Chassis 3 und die Fahrwerke
5 von hinten zu sehen. Durch die Fahrwerke 5 werden Traktionsspuren 83 definiert.
Zwischen den Traktionsspuren 83 ist der Materialabweiser 71 angeordnet. In Figur 7A
ist das Chassis gegenüber den Fahrwerken 5 angehoben und der Materialabweiser 71 ausgeklappt.
Die Unterkante 73 ist in einem Abstand g von einem Untergrund 85 angeordnet. Der Abstand
h ist zwischen dem Chassis 3 und dem Untergrund 85 definiert.
[0070] In Figur 7B ist das Chassis 3 gegenüber dem Fahrwerk 5 um einen Anhebeweg i gegenüber
der in Figur 7A gezeigten Position abgesenkt. Der Abstand g zwischen der Unterkante
73 und dem Untergrund 85 ist gegenüber Figur 7A gleich geblieben.
[0071] Figur 8 ist eine schematische Darstellung des Koppelmechanismus 75 gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst der Koppelmechanismus 75
eine Regeleinheit 87. Alternativ kann jedoch auch eine Steuereinheit vorgesehen sein.
Des Weiteren kann der Koppelmechanismus 75 gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Sensoreinheit
89 aufweisen. Diese kann zum Messen oder Bestimmen des Abstands g zwischen der Unterkante
73 und dem Untergrund 85 und/oder des Anhebewegs i und/oder des Abstands h zwischen
dem Chassis 3 und dem Untergrund 85 konfiguriert sein. Die Sensoreinheit 89 kann mit
der Regeleinheit 87 verbunden sein, um gemessene oder erfasste Werte an die Regeleinheit
87 zu übermitteln.
[0072] Der Koppelmechanismus 75 gemäß dem in Figur 8 dargestellten Ausführungsbeispiel kann
des Weiteren eine Aktuatoreinheit 91 aufweisen. Diese kann mit der Regeleinheit 87
verbunden sein, um Regelsignale zu empfangen. In Fällen, in denen eine Steuereinheit
vorgesehen ist, kann die Aktuatoreinheit 91 auch mit dieser verbunden sein, um Steuersignale
zu empfangen. Die Aktuatoreinheit 91 kann einen Aktuator 93 aufweisen. Dieser kann
dazu konfiguriert sein, den Materialabweiser 71 zu bewegen, insbesondere zu schwenken.
Bei dem Aktuator 93 kann es sich um einen beliebigen geeigneten dem Fachmann bekannten
Aktuator handeln. Insbesondere sind elektrische, hydraulische, elektrohydraulische
oder pneumatische Aktuatoren denkbar, zum Beispiel ein Elektro- bzw. Servomotor, oder
ein Hydraulikzylinder. Entsprechend kann es sich bei der Regeleinheit 87 z. B. um
eine elektrische, hydraulische, elektrohydraulische oder pneumatische Regeleinheit
handeln.
[0073] Zur Regelung bzw. Steuerung der Bewegung des Materialabweisers 71 sind verschiedene
Möglichkeiten denkbar. Zum Beispiel ist denkbar, dass die Sensoreinheit 89 den Abstand
g zwischen der Unterkante 73 des Materialabweisers 71 und dem Untergrund 85 erfasst
und diesen an die Regeleinheit 87 übermittelt. Die Regeleinheit 87 kann dann derart
konfiguriert sein, dass sie basierend auf dem Empfangenen Abstand Regelsignale an
die Aktuatoreinheit 91 übermittelt, die die Aktuatoreinheit 91 dazu veranlassen, den
Aktuator 93 derart anzusteuern, dass der Abstand g zwischen der Unterkante 73 und
dem Untergrund 85 konstant bleibt.
[0074] Alternativ kann die Sensoreinheit 89 den Anhebeweg i erfassen und diesen an die Regeleinheit
87 übermitteln. Diese kann basierend auf dem Anhebeweg i eine Soll-Position des Materialabweisers
71 ermitteln, die dem erfassten Anhebeweg i zugeordnet ist. Eine Zuordnung eines Anhebeweges
i zu einer Position des Materialabweisers 71 kann durch mathematische Formeln oder
Tabellen hergestellt werden. Es ist denkbar, dass die Regeleinheit 87 die Soll-Position
an die Aktuatoreinheit 91 übermittelt und diese selbstständig den Aktuator 93 derart
ansteuert bzw. regelt, dass der Materialabweiser 71 die empfangene Soll-Position einnimmt.
Es ist jedoch auch denkbar, dass die Regeleinheit 87 selbst einen Regler umfasst,
und lediglich Stellsignale an die Aktuatoreinheit 91 übermittelt.
[0075] In Figur 9A ist eine Seitenansicht eines Fahrwerks 5 eines Straßenfertigers 1 gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist
ein Fahrwerkschutz 95 vorgesehen. Dieser kann beispielsweise, wie im Ausführungsbeispiel
dargestellt, an dem Raupenträger 37 befestigt sein. In der in Figur 9A dargestellten
Konfiguration ist das Chassis 3 gegenüber dem Fahrwerk 5 vollständig abgesenkt. In
dieser Konfiguration ist der Fahrwerkschutz 95 durch das Chassis 3 in Fahrtrichtung
gesehen nach hinten verdeckt. In dieser Konfiguration verhindert das Chassis 3, dass
Einbaugut in den Bereich des Fahrwerks 5 gelangt.
[0076] In Figur 9B ist das Chassis 3 gegenüber dem Fahrwerk 5 angehoben. Dadurch kann, wie
im vorliegenden Ausführungsbeispiel, der Fahrwerkschutz 95 freigelegt werden. In dieser
Konfiguration kann der Fahrwerkschutz 95 verhindern, dass Einbaugut in den Bereich
des Fahrwerks 5 gelangt. Es ist außerdem zu erkennen, dass ohne den Fahrwerkschutz
95 zwischen dem unteren Rand des Chassis 3 und dem Untergrund deutlich mehr Platz
wäre, der dem Einbaugut erlauben würde, in den Bereich des Fahrwerks zu gelangen.
[0077] Die Erfindung bezieht sich auch auf die folgenden Ausführungsbeispiele:
- 1. Straßenfertiger 1 mit einem Fahrwerk 5 mit zwei Traktionsspuren 83; einem Chassis
3; einem bezüglich einer Einbaufahrtrichtung F vorne am Straßenfertiger 1 an dem Chassis
3 angebrachten Gutbunker 7 zur Aufnahme von Einbaugut; einer bezüglich der Einbaufahrtrichtung
F hinten am Straßenfertiger 1 vorgesehenen Einbaubohle 17 zum Verdichten von Einbaugut,
welche durch Zugholme 9 an dem Chassis 3 angebracht ist; und einer Anhebeeinrichtung
29, welche dazu ausgelegt ist, das Chassis 3 gegenüber dem Fahrwerk 5 zumindest in
einem hinteren Bereich des Straßenfertigers 1 anzuheben, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den zwei Traktionsspuren 83 ein relativ zu dem Chassis 3 bewegbarer, insbesondere
schwenkbarer, Materialabweiser 71 angeordnet ist.
- 2. Straßenfertiger nach Ausführungsbeispiel 1, gekennzeichnet durch eine Aktuatoreinheit
91, die dazu konfiguriert ist, den Materialabweiser 71 relativ zu dem Chassis 3 zu
bewegen, insbesondere zu schwenken.
- 3. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, gekennzeichnet
durch eine Sensoreinheit 89, die dazu konfiguriert ist, einen Abstand des Chassis
3 von einem Untergrund 85 und/oder einen Anhebeweg i zwischen dem Chassis 3 und dem
Fahrwerk 5 und/oder den Abstand g einer Unterkante 73 des Materialabweisers 71 zu
dem Untergrund 85 zu erfassen.
- 4. Straßenfertiger nach den Ausführungsbeispielen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktuatoreinheit 91 dazu konfiguriert ist, den Materialabweiser 71 basierend
auf von der Sensoreinheit 89 erzeugten Signalen zu bewegen, insbesondere zu schwenken.
- 5. Straßenfertiger nach Ausführungsbeispiel 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aktuatoreinheit 91 einen elektrischen, hydraulischen, elektrohydraulischen oder
pneumatischen Aktuator 93 umfasst.
- 6. Straßenfertiger nach Ausführungsbeispiel 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensoreinheit 89 einen Lasersensor, einen Radarsensor oder einen Ultraschallsensor
aufweist.
- 7. Straßenfertiger nach einem der vorgehenden Ausführungsbeispiele, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anhebeeinrichtung 29 eine Wippe 31 umfasst, welche um eine Fahrwerk-Drehachse
A drehbar an einer fahrwerkseitigen Lagerfläche 35 gelagert ist, und um eine Chassis-Drehachse
B drehbar an einer chassisseitigen Lagerfläche 43 gelagert ist.
- 8. Straßenfertiger nach Ausführungsbeispiel 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anhebeeinrichtung
29 zudem ein längenveränderliches Einstellelement 33 umfasst, welches einen chassisseitigen
Anlenkpunkt 49 mit einem wippenseitigen Anlenkpunkt 51 verbindet, und dazu konfiguriert
ist, durch Verändern seiner Länge einen Abstand zwischen dem chassisseitigen Anlenkpunkt
49 und dem wippenseitigen Anlenkpunkt 51 zu verändern und so das Chassis 3 gegenüber
dem Fahrwerk 5 wahlweise anzuheben oder abzusenken.
- 9. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, gekennzeichnet
durch einen Koppelmechanismus 75, der dazu konfiguriert ist, den Materialabweiser
71 relativ zu dem Chassis 3 zu schwenken, wenn die Anhebeeinrichtung 29 das Chassis
3 gegenüber dem Fahrwerk 5 anhebt.
- 10. Straßenfertiger nach Ausführungsbeispiel 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Koppelmechanismus
75 einen Umlenkhebel 77 aufweist, der drehbar an dem Chassis 3 angebracht ist.
- 11. Straßenfertiger nach Ausführungsbeispiel 2, 3 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass
der Koppelmechanismus 75 eine Regel- oder Steuereinheit 87 umfasst, die mit der Sensoreinheit
89 und der Aktuatoreinheit 91 verbunden ist, wobei die Regel- oder Steuereinheit 87
die Aktuatoreinheit 91 in Abhängigkeit von von der Sensoreinheit 89 empfangenen Signalen
betätigt.
- 12. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, gekennzeichnet
durch einen Fahrwerkschutz 95, der in der Einbaufahrtrichtung F hinter einer der Traktionsspuren
83 angeordnet ist.
- 13. Straßenfertiger nach Ausführungsbeispiel 12, dadurch gekennzeichnet, dass der
Fahrwerkschutz 95 in einer maximal gegenüber dem Fahrwerk 5 abgesenkten Position des
Chassis 3 durch letzteres zu einer Rückseite des Straßenfertigers 1 hin verdeckt ist
und durch Anheben des Chassis 3 freilegbar ist.
- 14. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktuatoreinheit 91 und/oder der Koppelmechanismus 75 ein elastisches Element
81 aufweisen.
- 15. Straßenfertiger nach Ausführungsbeispiel 14, dadurch gekennzeichnet, dass das
elastische Element 81 dazu konfiguriert ist, ausgelenkt zu werden, wenn das Bewegen
und/oder das Schwenken des Materialabweisers 71 blockiert ist.
1. Straßenfertiger (1) mit
einem Fahrwerk (5) mit zwei Traktionsspuren (83);
einem Chassis (3);
einem bezüglich einer Einbaufahrtrichtung (F) vorne am Straßenfertiger (1) an dem
Chassis (3) angebrachten Gutbunker (7) zur Aufnahme von Einbaugut;
einer bezüglich der Einbaufahrtrichtung (F) hinten am Straßenfertiger (1) vorgesehenen
Einbaubohle (17) zum Verdichten von Einbaugut, welche durch Zugholme (9) an dem Chassis
(3) angebracht ist; und
einer Anhebeeinrichtung (29), welche dazu ausgelegt ist, das Chassis (3) gegenüber
dem Fahrwerk (5) zumindest in einem hinteren Bereich des Straßenfertigers (1) anzuheben,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den zwei Traktionsspuren (83) ein relativ zu dem Chassis (3) bewegbarer,
insbesondere schwenkbarer, Materialabweiser (71) angeordnet ist, wobei der Straßenfertiger
(1) eine Sensoreinheit (89) umfasst, die dazu konfiguriert ist, einen Abstand des
Chassis (3) von einem Untergrund (85) und/oder einen Anhebeweg (i) zwischen dem Chassis
(3) und dem Fahrwerk (5) und/oder den Abstand (g) einer Unterkante (73) des Materialabweisers
(71) zu dem Untergrund (85) zu erfassen.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aktuatoreinheit (91), die dazu konfiguriert ist, den Materialabweiser (71) relativ
zu dem Chassis (3) zu bewegen, insbesondere zu schwenken.
3. Straßenfertiger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktuatoreinheit (91) dazu konfiguriert ist, den Materialabweiser (71) basierend
auf von der Sensoreinheit (89) erzeugten Signalen zu bewegen, insbesondere zu schwenken.
4. Straßenfertiger nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktuatoreinheit (91) einen elektrischen, hydraulischen, elektrohydraulischen
oder pneumatischen Aktuator (93) umfasst.
5. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (89) einen Lasersensor, einen Radarsensor oder einen Ultraschallsensor
aufweist.
6. Straßenfertiger nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anhebeeinrichtung (29) eine Wippe (31) umfasst, welche um eine Fahrwerk-Drehachse
(A) drehbar an einer fahrwerkseitigen Lagerfläche (35) gelagert ist, und um eine Chassis-Drehachse
(B) drehbar an einer chassisseitigen Lagerfläche (43) gelagert ist.
7. Straßenfertiger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anhebeeinrichtung (29) zudem ein längenveränderliches Einstellelement (33) umfasst,
welches einen chassisseitigen Anlenkpunkt (49) mit einem wippenseitigen Anlenkpunkt
(51) verbindet, und dazu konfiguriert ist, durch Verändern seiner Länge einen Abstand
zwischen dem chassisseitigen Anlenkpunkt (49) und dem wippenseitigen Anlenkpunkt (51)
zu verändern und so das Chassis (3) gegenüber dem Fahrwerk (5) wahlweise anzuheben
oder abzusenken.
8. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Koppelmechanismus (75), der dazu konfiguriert ist, den Materialabweiser (71)
relativ zu dem Chassis (3) zu schwenken, wenn die Anhebeeinrichtung (29) das Chassis
(3) gegenüber dem Fahrwerk (5) anhebt.
9. Straßenfertiger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Koppelmechanismus (75) einen Umlenkhebel (77) aufweist, der drehbar an dem Chassis
(3) angebracht ist.
10. Straßenfertiger nach Anspruch 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Koppelmechanismus (75) eine Regel- oder Steuereinheit (87) umfasst, die mit der
Sensoreinheit (89) und der Aktuatoreinheit (91) verbunden ist, wobei die Regel- oder
Steuereinheit (87) die Aktuatoreinheit (91) in Abhängigkeit von von der Sensoreinheit
(89) empfangenen Signalen betätigt.
11. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Fahrwerkschutz (95), der in der Einbaufahrtrichtung (F) hinter einer der Traktionsspuren
(83) angeordnet ist.
12. Straßenfertiger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrwerkschutz (95) in einer maximal gegenüber dem Fahrwerk (5) abgesenkten Position
des Chassis (3) durch letzteres zu einer Rückseite des Straßenfertigers (1) hin verdeckt
ist und durch Anheben des Chassis (3) freilegbar ist.
13. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktuatoreinheit (91) und/oder der Koppelmechanismus (75) ein elastisches Element
(81) aufweisen.
14. Straßenfertiger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (81) dazu konfiguriert ist, ausgelenkt zu werden, wenn das
Bewegen und/oder das Schwenken des Materialabweisers (71) blockiert ist.