[0001] Die Erfindung betrifft eine Abflussleitungsanordnung an einem Gebäude im umgebenden
Untergrund mit einem im Wesentlichen horizontalen Abflussrohr im tieferen Untergrund
und einer im Wesentlichen senkrechten Zuleitung zum horizontalen Abflussrohr, wobei
zwischen der senkrechten Zuleitung und dem horizontalen Abflussrohr eine Langmuffenverbindung
im senkrecht orientierten Leitungsweg vorgesehen ist.
[0002] Grundsätzlich sind Abflussleitungsanordnungen an Gebäuden für die Ableitung von Abwasser
und/oder Oberflächen-/Regenwasser bekannt. Dabei wird das Abwasser oder das Oberflächenwasser
über geeignete Anschlüsse in die senkrechte Zuleitung geleitet und somit zum im tieferen
Untergrund befindlichen horizontalen Abflussrohr geführt. Zwischen senkrechter Zuleitung
und horizontalem Abflussrohr besteht eine Verbindung über ein Bogenstück, häufig 90°/87°
Bogen, oder auch aus mehreren Bogenteilen (2 x 45°) zusammengesetzt. Das im Wesentlichen
horizontale Abflussrohr führt dabei mit einem geeigneten leichten Gefälle zur Kanalisation,
meist über einen Übergabe-/Revisionsschacht.
[0003] Nachteilig ist jedoch, dass das im tieferen Untergrund liegende horizontale Abflussrohr
im Vergleich zum Gebäude größeren Setzungen unterliegt, insbesondere bei auf Gründungspfählen
gegründeten Gebäuden. Entsprechend besteht die Gefahr, dass am Übergang zwischen der
im Wesentlichen senkrechten Zuleitung am Gebäude zum im Wesentlichen horizontalen
Abflussrohr eine Trennung der Rohrverbindung durch das Absacken des horizontalen Abflussrohres
erfolgt. Eine nicht ordnungsgemäße Führung der in der Abflussleitungsanordnung abgeleiteten
Flüssigkeit wäre eine erste Folge. Ferner kann es zu Ausspülungen und größeren Schäden
auch am Gebäude führen. Weiter können Sande in das Abflussrohr eingespült werden und
sich das Rohr zusetzen.
[0004] Aufgrund dieser Setzungen und der daraus entstehenden Probleme sind die bekannten
Abflussleitungsanordnungen häufiger zu überprüfen und bei entsprechend festgesellten
Setzungen die Probleme durch Aufgraben und Nachsetzen der Rohrleitungen zu beheben.
Dies bedeutet einen regelmäßigen Kontrollaufwand und bei Feststellung eines zu großen
Senkungsbetrages eine erhebliche Investition mit entsprechend starker Beeinträchtigung
der Umgebung durch die Aufgrabearbeiten.
[0005] Die eingangs beschriebene Abflussleitungsanordnung ist aus der
DE 34 16 425 C1 als ein Regenwasserfallrohr mit einer Ausbildung einer Langmuffe zum Ausgleich von
Setzerscheinungen bekannt.
[0006] Ferner ist aus der
DE 20 2013 004 470 U1 ein flexibler Verbindungsbogen zwischen Regenfallrohr und Grundleitung bekannt, der
Belastungen durch Druck sowie Zug auf die angeschlossenen Leitungen ausgleichen und
ein Lösen von Rohrverbindungen ausschließen soll.
[0007] Aus der
DE 1 869 609 U ist ein teleskopartig verschiebbares Rohrsystem zum Ableiten flüssiger Abfallstoffe
bekannt, bei dem ein vorzugsweise senkrecht verlaufendes Mittelstück über einen Überlappungsbereich
axial zueinander in Art einer Langmuffe verschiebbar ist. Auch hier sollen Setzerscheinungen
und damit übermäßige Beanspruchungen einer Abwasserleitung beim Übergang von einem
Fundament in den Boden vermieden werden.
[0008] Aus der
DE 198 11 709 A1 ist ein Standrohr für einen Niederschlag abführenden Rohrstrang, in dessen oberes
Ende ein Fallrohr eingreift und dessen unteres Ende in eine Grundleitung mündet, bekannt,
wobei das Standrohr ein das Fallrohr umfassendes Innenrohr und ein Mantelrohr aufweist,
welches zumindest den oberen Höhenbereich des Innenrohres außenseitig umschließt.
Hiermit ist wiederum eine teleskopierbare Langmuffe verwirklicht. Hierbei ist jedoch
das Augenmerk auf die leichte Verbindbarkeit eines Niederschlagstandrohres mit einer
marktüblichen Grundleitung gerichtet.
[0009] Ferner beschriebt die
EP 1 698 741 A2 ein Standrohr zur Verbindung eines Regenfallrohres mit einem Kanalanschlussrohr,
welches einen Muffenabschnitt mit einem vorbestimmten Innendurchmesser aufweist, wobei
das Standrohr zwei Anschlussenden und einen Normalrohrabschnitt zwischen den Anschlussenden
aufweist, wobei der Außendurchmesser des Normalrohrabschnittes des Standrohres kleiner
ist als der Innendurchmesser des Muffenabschnitts, wobei das Standrohr an einem Anschlussende
einen einstückig zusammenhängend mit dem Normalrohrabschnitt ausgebildeten Steckadapterabschnitt
aufweist, der einen gegenüber dem Außendurchmesser des Normalrohrabschnittes vergrößerten
Außendurchmesser aufweist, wobei der vergrößerte Außendurchmesser dem Innendurchmesser
des Muffenabschnitts des Kanalanschlussrohres näherungsweise entspricht oder nur geringfügig
kleiner ist, so dass zur Herstellung einer unmittelbaren Steckverbindung zwischen
dem Standrohr und dem Kanalanschlussrohr das Standrohr mit seinem Steckadapterabschnitt
passend in den Muffenabschnitt des Kanalanschlussrohres einsteckbar ist.
[0010] Weiter beschreibt die
DE 889 250 B eine Einschaltmuffe, die als Teleskopmuffe Rohrstrangdehnungen oder Gebäudesetzungen
ausgleichen kann.
[0011] Es sind daher eine Reihe von Anordnungen bekannt, die Gebäudesetzungen am Übergang
von Abwasser- bzw. Regenwasserfallrohren in horizontale Abflussrohre ausgleichen sollen.
Der Ausgleich erfolgt dabei über entsprechende Langmuffenverbindungen.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es ausgehend von einer Anordnung gemäß der
DE 34 16 425 C1 eine Abflussleitungsanordnung anzugeben, bei der die etwaig auftretenden Relativbewegungen
durch Setzungen zwischen einem Gebäude und dem umgebenden Untergrund definiert nur
im Bereich der Langmuffenverbindung zugelassen sind.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass das Gebäude eine Bodenplatte und/oder Fundament
aufweist, wobei die senkrechte Zuleitung mit einer Rohrschelle an der Bodenplatte
und/oder am Fundament verankert ist. Somit ist die senkrechte Zuleitung mit einer
bevorzugt rostfreien Rohrschelle an der Bodenplatte und/oder am Fundament verankert,
so dass die senkrechte Zuleitung, die den gleichen Setzungsbewegungen wie das Gebäude
bzw. deren Bodenplatte oder Fundament folgen sollte, zusätzlich mechanisch mit der
Bodenplatte bzw. dem Fundament verbunden ist. Entsprechend wird die Bewegungsdifferenz
zwischen der leichten Setzung des gesamten Gebäudes mit der deutlich stärkeren Setzung
des horizontalen Abflussrohres vollständig auf den Übergang zwischen dem horizontalen
Abflussrohr und dem senkrecht orientierten Leitungsweg in Form der Langmuffe geleitet.
[0014] Dadurch, dass das Gebäude eine Bodenplatte aufweist, in der oder unter der eine horizontale
Zuleitung angeordnet ist, die über ein T-Stück in die senkrechte Zuleitung mündet,
dient die Abflussleitungsanordnung zur Ableitung von im Gebäude auftretenden Abwässern.
Durch das Vorsehen eines T-Stücks in der senkrechten Zuleitung kann der Zugriff von
der Oberfläche in diese senkrechte Zuleitung als Revisionsleitung erhalten bleiben.
Entsprechend ist auch die etwaige Relativbewegung im Übergang zwischen der senkrechten
Zuleitung und dem horizontalen Abflussrohr an der Langmuffe über die Revisionsleitung
in Form der senkrechten Zuleitung und dem T-Stück einsehbar.
[0015] In weiterer Ausgestaltung bilden das T-Stück mit dem nach unten geführten Abschnitt
den inneren Teil der Langmuffenverbindung und ein 90°-Bogen oder zwei 45°-Bögen zum
Übergang in das horizontale Abflussrohr mit seinem nach oben geführten Abschnitt den
äußeren Teil der Langmuffenverbindung, nämlich eine Langmuffe. Damit ist gewährleistet,
dass Relativbewegungen zwischen der am T-Stück angeschlossenen horizontalen Zuleitung,
bspw. Abwasserleitung aus dem Gebäude, und dem horizontalen Abflussrohr im tieferen
Untergrund nur über die aus diesen beiden Bauteilen gebildeten Langmuffe aufgenommen
werden können. Es werden somit die Relativbewegungen, die bei verschiedenen Setzverhalten
zwischen dem horizontalen Abflussrohr und dem darüber liegenden Teil der Abflussleitungsanordnung
auftreten, im Bereich dieser Langmuffe zugelassen, womit Spannungen und Biegemomente
in der Abflussanleitungsanordnung vermieden werden.
[0016] Bevorzugt ist das T-Stück eine Rohrverbindung mit zwei Muffen und einem Spitzende,
wobei das Spitzende langgezogen ausgebildet ist und den inneren Teil der Langmuffenverbindung
bildet.
[0017] Wenn in der senkrechten Zuleitung in senkrechter Längsrichtung ein Kontrollstab verschiebbar
in Halterungen oder Führungen gehalten ist, der am horizontalen Abflussrohr verankert
ist, können auftretende Setzbewegungen anhand des Kontrollstabes leicht überprüft
werden.
[0018] Dabei kann in einer Ausgestaltung der Kontrollstab in einem an der senkrechten Zuleitung
befestigtem Schutzrohr verschiebbar gehaltert sein. Damit ist insbesondere bei einer
Montage des Kontrollstabes außenseitig an der senkrechten Zuleitung eine freie Beweglichkeit/Verschiebbarkeit
des Kontrollstabes gewährleistet, da das Schutzrohr die Bodenlast fernhält. Das Schutzrohr
sollte bis an die Oberfläche gehen und dort mit einer Kappe verschlossen sein. Bei
Bedarf kann die Kappe geöffnet werden und die Position des Kontrollstabes (oberes
Ende des Kontrollstabes) überprüft werden. Alternativ ist es möglich, dass der Kontrollstab
in an der senkrechten Zuleitung befestigten Halterungen verschiebbar gehaltert ist.
[0019] Dadurch, dass der Kontrollstab mit seinem oberen Ende bis an die Oberfläche oder
Revisionsöffnung reicht, wobei im anfänglichen Einbauzustand mit vollständig zusammengeschobener
Langmuffenverbindung das obere Ende des Kontrollstabes um das Überlappungsmass der
Langmuffe über der obersten Halterung übersteht, ist für den Revisor schnell ersichtlich,
ob die Überlappung in der Langmuffe noch ausreicht, um eine sichere Fluidverbindung
ohne Leckage von der senkrechten Zuleitung in das horizontale Abflussrohr aufrechterhalten
zu können. Rutscht der Kontrollstab aus der obersten Halterung, ist für den Revisor
erkennbar, dass nunmehr das abgesackte horizontale Abflussrohr nicht mehr ordnungsgemäß
mit der senkrechten Zuleitung verbunden ist und folglich Erdarbeiten zum Freilegen
des horizontalen Abflussrohres erforderlich sind, um wiederum eine Neueinstellung
einer Langmuffe mit ausreichendem Überlappungsmaß für einen nächsten Nutzungszeitraum
erstellen zu können.
[0020] Wenn die senkrechte Zuleitung aus mehreren geradlinigen Rohrabschnitten besteht,
die über Steckmuffen miteinander verbindbar sind, wobei der Kontrollstab entsprechend
verlängerbar ausgebildet ist und in der senkrechten Zuleitung in jedem Abschnitt wenigstens
eine Halterung für den Kontrollstab angeordnet ist, kann die senkrechte Zuleitung,
auf die gewünschte Länge, insbesondere bis an die Oberfläche als Revisionsleitung
oder auch als Regenwasserleitung geführt werden.
[0021] Durch das Vorsehen dieser Anordnung können sowohl die Überprüfungsintervalle verlängert
wie auch erheblich größere Setzungsbewegungen ausgeglichen bzw. überbrückt werden.
Dabei hat die Langmuffenverbindung ein Überlappungsmass von 10 cm bis 100 cm, insbesondere
20 cm bis 50 cm.
[0022] Wenn die senkrechte Zuleitung eine Regenwasserleitung oder eine Revisionsleitung
ist, kann entweder Regenwasser, bspw. vom Regenwasserfallrohr, direkt in die Abflussleitungsanordnung
eingeleitet werden. Alternativ steht die senkrechte Zuleitung als Revisionsleitung
zur Verfügung, die von der Oberfläche des umgebenden Geländes aus bspw. durch Abnehmen
eines Verschlussdeckels zugänglich sein kann. Darüber können dann die daran angeschlossenen
Abflussleitungen problemlos von der Geländeoberseite geprüft werden.
[0023] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen detailliert beschrieben.
[0024] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Abflussleitungsanordnung in einer Schnittdarstellung durch den Untergrund in
einer ersten Ausführungsform und
- Fig. 2
- eine Abflussleitungsanordnung in einer räumlichen Darstellung in einer zweiten Ausführungsform.
[0025] In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Abflussleitungsanordnung in einer
Schnittdarstellung durch den betreffenden Untergrund U, in dem die Abflussleitungsanordnung
angeordnet ist, dargestellt. Der umgebende Untergrund besteht aus einem tragfähigen
Boden U
t, nämlich anorganischen Boden wie Sand, Kies etc. und einem darüber liegenden nicht
tragfähigen Boden bzw. Untergrund U
n, der insbesondere aus organischem Material wie Humus, Torf, Schluff oder Braunkohle
besteht.
[0026] Im hier dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist ein Gebäude G mit einer Bodenplatte
oder Fundament F dargestellt. Die Bodenplatte F ist über Gründungspfähle P auf dem
tragfähigen Boden U
t aufgelastet, so dass das Gebäude G weitgehend frei von Setzungen ist. Im Bereich
des nicht tragfähigen Untergrundes U
n ist die erfindungsgemäße Abflussleitungsanordnung angeordnet.
[0027] Die Abflussleitungsanordnung weist im tieferen Untergrund, jedoch im Bereich des
nicht tragfähigen Untergrundes U
n ein im Wesentlichen horizontales Abflussrohr 1 und eine im Wesentlichen senkrechte
Zuleitung 2 auf, die abzuleitendes Wasser, bspw. Abwasser aus dem Gebäude G, zum horizontalen
Abflussrohr 1 leitet. Zwischen der senkrechten Zuleitung 2 und dem horizontalen Abflussrohr
1 ist ein 90° bzw. 87°-Bogen 11 angeordnet. Dabei weist der Bogen 11 eine nach oben
zeigende Muffe in Form einer Langmuffe 12 von 20 cm bis 50 cm, bspw. 40 cm Länge auf.
Das andere Ende des Bogens 11 ist als normales Spitzende 13 ausgeführt und in eine
Standardmuffe eines geraden Rohrstückes 10 des horizontalen Abflussrohres 1 eingesteckt.
[0028] In die Langmuffe 12 des Bogens 11 ist die senkrechte Zuleitung 2 mit einem langen
Spitzende 22 eingesteckt. Dabei ist das untere Element der senkrechten Zuleitung 2
im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ein Abzweig oder T-Stück 21, dessen nach
unten zeigendes Ende als langes Spitzende 22 ausgebildet ist. Ferner weist das T-Stück
21 eine erste Anschlussmuffe 23 in geradliniger Verlängerung des langen Spitzendes
22 auf, in das ein Revisions- oder Regenwasserleitungsrohr 25 eingesteckt ist, sowie
eine zweite Anschlussmuffe 24 auf, die im Wesentlichen horizontal orientiert ist und
zum Anschluss einer horizontalen Zuleitung 3 für Abwasser aus dem Gebäude G dient.
Entsprechend führt ein Spitzende 31 eines Abwasserrohres 30 in diese zweite Anschlussmuffe
24 des T-Stückes 21.
[0029] In der senkrechten Zuleitung 2 ist ein Kontrollstab 4 verschiebbar in Halterungen
42 gehalten. Dabei ist jedoch das untere Ende des Kontrollstabes 4 am horizontalen
Abflussrohr 1, hier direkt am Bogen 11, mit einer Befestigung 41 fest verankert. Der
Kontrollstab 4 weist eine auf die Einbausituation angepasste Länge auf, so dass sein
oberes Ende 40 nahe an der Oberfläche O im Revisionsrohr 25 endet. Bevorzugt ist das
obere Ende 40 des Kontrollstabes 4 soweit über der obersten Halterung 42 ausgerichtet,
so dass der Überstand des Kontrollstabes 4 zwischen dieser obersten Halterung 42 und
dem oberen Ende 40 dem maximalen Auszug der Langmuffenverbindung, bestehend aus der
Langmuffe 12 des Bogens 11 und des langen Spitzendes 22 des T-Stückes 21, entspricht.
[0030] Nachfolgend wird die Funktionsweise der Abflussleitungsanordnung mit den Kontrollmöglichkeiten
beschrieben.
[0031] Wenn ein Gebäude G entsprechend über Gründungspfähle P in einem tragfähigen Untergrund
U
t erstellt worden ist oder an einem derartig bestehenden Gebäude G ein Abwasserrohr
30 einer horizontalen Zuleitung 3 aus diesem Gebäude G bzw. dessen Bodenplatte F (Abwasserausgang
Haus) an die tiefer liegende Kanalisation anzuschließen ist, wird die beschriebene
Abflussleitungsanordnung bestehend aus der senkrechten Zuleitung 2, nämlich T-Stück
21 mit darüber angeschlossenem Revisionsrohr 25 mit ihrem nach unten zeigenden langen
Spitzende 22 über eine entsprechende Langmuffe 12 des Bogens 11 in ein horizontales
Abflussrohr 1 geleitet. Dabei wird das horizontale Abflussrohr 1 so angeordnet, dass
die Langmuffenverbindung, bestehend aus Langmuffe 12 des Bogens 11 und langes Spitzende
22 des T-Stückes 21, im vollständig zusammen geschobenen Zustand eingebaut wird, um
ein maximales Überlappungsmass für den folgenden, möglichst langen Nutzungszeitraum
sicherzustellen.
[0032] Die senkrechte Zuleitung 2 wird dabei mit einer rostfreien Rohrschelle 26 an der
Bodenplatte und/oder am Fundament F fixiert. Bevorzugt wird die Rohrschelle 26 direkt
am T-Stück 21 verschraubt, so dass die gesamte senkrechte Zuleitung 2 einschließlich
des langen Spitzendes 22 zum System des Gebäudes mit Lastableitung über Gründungspfähle
P gehört. Demgegenüber ist das horizontale Abflussrohr 1, bestehend aus etwaigen geraden
Rohrstücken 10 und dem Bogen 11, mit der zur Langmuffenverbindung gehöhrenden Langmuffe
12 lediglich im nicht tragfähigen Untergrund U
n eingebettet und unterliegt somit deutlichen Setzungen, wie sie bspw. für Moorböden
(organische Substanzen) bekannt sind. Das horizontale Abflussrohr 1 führt dann zur
entsprechenden Kanalisation, die gleichem bzw. ähnlichem Setzungsverhalten ausgesetzt
ist.
[0033] Im Laufe der Nutzungsjahre wird sich somit das horizontale Abflussrohr 1 deutlich
mehr setzen, als das Gebäude G mit Bodenplatte/Fundament F. Somit wird das horizontale
Abflussrohr 1 mit Bogen 11 und Langmuffe 12 relativ zur senkrechten Zuleitung 2 mit
T-Stück 21 und langen Spitzende 22, das in der Langmuffe 12 aufgenommen ist, absacken
und die Langmuffenverbindung teleskopieren. Dabei kann entsprechend des gewählten
Überlappungsmaßes von 10 cm bis 100 cm, insbesondere 20 cm bis 50 cm oder wie im hier
dargestellten Ausführungsbeispiel von 40 cm ein derartig gewählter Setzungsunterschied
durch die Langmuffe aufgenommen werden, ohne dass sich die abgedichtete Fluidverbindung
von der senkrechten Zuleitung 2 in das horizontale Abflussrohr 1 löst und zu den eingangs
aufgeführten Nachteilen, nämlich Unterspülen des Gebäudes, Versanden des Abflussrohres
oder anderen Beeinträchtigungen führen kann.
[0034] Um ein leichtes Mittel zur Kontrolle der Setzungsbewegungen bereit zu stellen, ist
der Kontrollstab 4 innerhalb der senkrechten Zuleitung 2 verschiebbar geführt. Die
Halterungen 42 sind je nach Einbautiefe des horizontalen Abflussrohres 1 in regelmäßigen
Abständen, bspw. ein- oder zweimal pro Meter vorzusehen. Bspw. können die Halterungen
42 aus Ösen/Schrauben 42 bestehen, die in entsprechende Bohrungen in dem bevorzugt
als Kunststoffrohr ausgebildeten Revisionsrohr 25 verankert sind und in der Öse 42
verschiebbar den Kontrollstab 4 aufnehmen. Das untere Ende des Kontrollstabes 4 ist
jedoch mittels Befestigung 41 fest im Bogen 11 des horizontalen Abflussrohres 1 verankert.
Bei Setzungsbewegungen des horizontalen Abflussrohres 1 wird somit der Kontrollstab
4 relativ zur senkrechten Zuleitung 2 weiter nach unten gezogen. Bei Kontrollen kann
somit direkt im Revisionsrohr 25 erkannt werden, dass eine Setzbewegung des horizontalen
Abflussrohres 1 um einen bestimmten abzulesenden Betrag erfolgt ist. Dabei kann als
Maßstab für eine maximal zugelassene Setzungsbewegung die oberste Halterung 42 des
Kontrollstabes 4 im Vergleich zum oberen Ende 40 des Kontrollstabes 4 herangezogen
werden.
[0035] In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform der Abflussleitungsanordnung in räumlicher
Ansicht dargestellt. In Fig. 2 sind gleiche bzw. gleichartige Bauteile entsprechend
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Im Gegensatz
zur Fig. 1 ist in Fig. 2 ein Gebäude mit seiner Bodenplatte bzw. Fundament nicht dargestellt.
[0036] In Figur 2 ist als Teil des horizontalen Abflussrohres 1 lediglich der Bogen 11,
hier in Form von zwei 45°-Bögen mit seiner stromaufwärts zeigenden Langmuffe 12 dargestellt.
In diese Langmuffe 12, die zum hier nicht weiter dargestellten horizontalen Abflussrohr
1 gehört, ist wie auch im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 das lange Spitzende 22
eines T-Stückes 21 von der senkrechten Zuleitung 2 eingesteckt. In die hier offen
dargestellte erste Anschlussmuffe 23 des T-Stückes 21 wird ein hier nicht dargestelltes
Regenwasserfallrohr oder Revisionsrohr eingesteckt, das zumindest bis an die Erdoberfläche
führt und im Falle eines Revisionsrohres dort mit einer Kappe verschlossen ist. An
die zweite Anschlussmuffe 24 ist eine hier nicht dargestellte horizontale Zuleitung
in Form eines Abwasserrohres angeschlossen. Diese Leitung kommt aus einem Gebäude,
beispielsweise geführt in der Bodenplatte oder dem Fundament.
[0037] Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist im zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 der Kontrollstab 4 nicht innerhalb der senkrechten Zuleitung 2 angeordnet,
sondern außenseitig befestigt bzw. geführt, womit einem Ansetzen und/oder Zusetzen
des Strömungsweg an dem Kontrollstab 4 und seinen Halterungen 42 vorgebeugt wird.
Wie auch im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist der Kontrollstab 4 an seinem unteren
Ende fest mit dem Bogen 11 bzw. der Langmuffe 12 an der Befestigung 41 verbunden.
Dies ist im hier dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer unteren Rohrschelle 44
ausgeführt.
[0038] Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kontrollstab 4 als inneres Rohr
in einem Schutzrohr 43 ausgeführt. Das Schutzrohr 43 ist über obere Rohrschellen 45
(hier zwei Stück dargestellt) mit der senkrechten Zuleitung 2, beispielsweise am T-Stück
21 an seiner ersten Anschlussmuffe 23 und unterhalb der zweiten Anschlussmuffe 24
am oberen Ende des langen Spitzendes 22 befestigt. Der Kontrollstab 4 ist dabei verschiebbar
im Schutzrohr 43 aufgenommen.
[0039] Sollte sich daher über die nächsten Nutzungsjahre das horizontale Abflussrohr 1 und
somit auch der Bogen 11 und die Langmuffe 12 im Vergleich zum Gebäude, also hier insbesondere
dem T-Stück 21 bzw. der senkrechten Zuleitung 2 durch Setzungen absetzen, wird der
Kontrollstab 4 über die untere Rohrschelle 44 innerhalb des Schutzrohres 43 verschoben.
Da das Schutzrohr 43 bis an die Erdoberfläche reicht und dort bevorzugt mit einer
Kappe verschlossen ist, kann zur Revision diese Kappe abgenommen und der Setzungsbetrag
an dem Versatz zwischen dem oberen Ende des Kontrollstabes 40 und dem oberen Ende
des Schutzrohres 43 gemessen werden.
[0040] Bei Einbau dieser Abflussleitungsanordnung ist das obere Ende 40 des Kontrollstabes
4 bündig mit dem oberen Ende des Schutzrohres 43. Im Laufe der Setzungen wird dann
der Kontrollstab und somit sein oberes Ende 40 langsam in dem Schutzrohr 43 absinken.
Sollte dann der maximal zulässige Senkungsbetrag entsprechend der Länge der Ausbildung
der Langmuffe (langes Spitzende 22) zur Langmuffe 12 erreicht bzw. überschritten werden,
ist zur Vermeidung einer Trennung zwischen senkrechter Zuleitung und horizontalem
Abflussrohr und damit einem unkontrolliertem Abfließen von Abwasser/Regenwasser in
den Untergrund dieser Übergang freizulegen und neu zu verrohren. Bis zu diesem Zeitpunkt
ist jedoch eine sichere Ableitung des Abwassers bzw. des Regenwassers gewährleitet,
wobei über den im Schutzrohr 43 angeordneten Kontrollstab 4 stets eine Kontrolle hinsichtlich
der ordnungsgemäßen Verbindung möglich ist. Es kann somit ein vorsorgliches Aufgraben
vermieden werden. Durch Vorsehen eines ausreichend langen teleskopierbaren Bereichs
der Langmuffe können somit erhebliche Setzungen ausgeglichen werden.
Bezugszeichenliste
1 |
horizontales Abflussrohr |
F |
Bodenplatte, Fundament |
10 |
gerades Rohrstück |
G |
Gebäude |
11 |
(90°/87°-) Bogen |
P |
Gründungspfahl |
12 |
Langmuffe |
U |
Untergrund |
13 |
Spitzende des Bogens |
Ut |
tragfähiger Untergrund |
|
|
Un |
nicht tragfähiger Untergrund |
2 |
senkrechte Zuleitung |
|
|
21 |
T-Stück |
|
|
22 |
langes Spitzende |
|
|
23 |
erste Anschlussmuffe |
|
|
24 |
zweite Anschlussmuffe |
|
|
25 |
Regenwasserleitung oder Revisionsrohr |
|
|
26 |
Rohrschelle |
|
|
|
|
|
|
3 |
horizontale Zuleitung |
|
|
30 |
Abwasserrohr |
|
|
31 |
Spitzende des Abwasserrohres |
|
|
|
|
|
|
4 |
Kontrollstab |
|
|
40 |
oberes Ende des Kontrollstabes |
|
|
41 |
Befestigung |
|
|
42 |
Halterung |
|
|
43 |
Schutzrohr |
|
|
44 |
untere Rohrschelle |
|
|
45 |
obere Rohrschelle |
|
|
1. Abflussleitungsanordnung an einem Gebäude im umgebenden Untergrund (U) mit einem im
Wesentlichen horizontalen Abflussrohr (1) im tieferen Untergrund (U) und einer im
Wesentlichen senkrechten Zuleitung (2) zum horizontalen Abflussrohr (1), wobei zwischen
der senkrechten Zuleitung (2) und dem horizontalen Abflussrohr (1) eine Langmuffenverbindung
im senkrecht orientierten Leitungsweg vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebäude (G) eine Bodenplatte und/oder Fundament (F) aufweist, wobei die senkrechte
Zuleitung (2) mit einer Rohrschelle (26) an der Bodenplatte und/oder am Fundament
(F) verankert ist.
2. Abflussleitungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in oder unter der Bodenplatte und/oder Fundament (F) eine horizontale Zuleitung (3)
angeordnet ist, die über ein T-Stück (21) in die senkrechte Zuleitung (2) mündet.
3. Abflussleitungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das T-Stück (21) mit dem nach unten geführten Abschnitt den inneren Teil der Langmuffenverbindung
bildet.
4. Abflussanleitungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das T-Stück (21) eine Rohrverbindung mit zwei Muffen (23, 24) und einem Spitzende
(22) ist, wobei das Spitzende (22) langgezogen ausgebildet ist und den inneren Teil
der Langmuffenverbindung bildet.
5. Abflussleitungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an der senkrechten Zuleitung (2) in senkrechter Längsrichtung ein Kontrollstab
(4) verschiebbar gehalten ist, wobei der Kontrollstab (4) am horizontalen Abflussrohr
(1) fest verankert ist.
6. Abflussleitungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollstab (4) in einem an der senkrechten Zuleitung (2) befestigtem Schutzrohr
(43) verschiebbar gehaltert ist.
7. Abflussleitungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollstab (4) in der senkrechten Zuleitung (2) befestigten Halterungen (42)
verschiebbar gehaltert ist.
8. Abflussleitungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollstab (4) mit seinem oberen Ende (40) bis an die Oberfläche oder Revisionsöffnung
reicht, wobei im anfänglichen Einbauzustand mit vollständig zusammengeschobener Langmuffenverbindung
das obere Ende des Kontrollstabes (40) um das Überlappungsmass der Langmuffe (12)
über der obersten Halterung (42) übersteht.
9. Abflussleitungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrechte Zuleitung (2) aus mehreren geradlinigen Rohrabschnitten besteht, die
über Steckmuffen miteinander verbindbar sind, wobei der Kontrollstab (4) entsprechend
verlängerbar ausgebildet ist und in der senkrechten Zuleitung (2) in jedem Abschnitt
wenigstens eine Halterung (42) für den Kontrollstab (4) angeordnet ist.
10. Abflussleitungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Langmuffenverbindung ein Überlappungsmass von 10 cm bis 100 cm, insbesondere
20 cm bis 50 cm hat.
11. Abflussleitungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrechte Zuleitung (2) eine Regenwasserleitung oder eine Revisionsleitung (25)
ist.
12. Abflussleitungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein 90°-Bogen (11) oder zwei 45°-Bögen als Übergang von der senkrechten Zuleitung
(2) in das horizontale Abflussrohr (1) vorgesehen sind, wobei der nach oben geführte
Abschnitt des Überganges den äußeren Teil der Langmuffenverbindung, nämlich eine Langmuffe
(12), bildet.