[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerungseinheit für ein elektronisches Schloss, insbesondere
für ein Türschloss eines Tresors, welche zur elektronischen Datenverarbeitung einer
benutzerseitig eingebbaren digitalen Kennung ausgebildet ist, aufweisend ein Gehäuse
mit wenigstens einer Gehäusewand und ein manuell betätigbares Stellglied zur Steuerung
einer mit einer Schließeinrichtung des Schlosses verbundenen Welle, wobei das Stellglied
in Abhängigkeit der Gültigkeit der eingegebenen Kennung aktivierbar ausgebildet ist.
Ferner betrifft die Erfindung ein elektronisches Schloss mit einer Steuerungseinheit
gemäß der Erfindung.
[0002] Vorgenannte Steuerungseinheiten dienen in erste Linie der Eingabe und der Verarbeitung
einer insbesondere elektronischen Kennung, beispielsweise in Form einer Zahlenfolge.
Die eingegebene Kennung wird mit einem Sollwert verglichen. Stimmen Kennung und Sollwert
überein, ist die Kennung gültig. Erst bei Vorliegen einer gültigen Kennung wird das
Stellglied aktiviert, so dass die mit der Schließeinrichtung verbundene Welle, insbesondere
Antriebswelle, mittels des Stellglieds gesteuert werden kann. Durch die Welle wird
die Schließeinrichtung zwischen den Stellungen "Offen" und "Geschlossen" bewegt. Eine
Schließeinrichtung umfasst dabei meist Riegel, die je nach gewünschter Stellung ein-
und ausgefahren werden können.
[0003] Die Steuerung der Welle durch das Stellglied kann dabei unmittelbar im Sinne einer
mechanischen Bewegungskoppelung erfolgen. Alternativ kann die Steuerung mittelbar
erfolgen, indem mittels des Stellglieds ein mit der Welle verbundener Antriebsmotor
bestromt wird. In diesem Fall wirkt das Stellglied beispielsweise als elektrischer
Schalter, mittels dem der Versorgungsstromkreis des Antriebsmotors unterbrochen oder
geschlossen wird.
[0004] Steuerungseinheiten mit Stellglied aufweisend eine Handhabe, beispielsweise in Form
eines Griffes oder eines Hebels, sind aus dem Stand der Technik gut bekannt. Ein gesonderter
druckschriftlicher Nachweis erübrigt sich daher an dieser Stelle.
[0005] Diese bekannten Ausgestaltungen sind in meist in Form eines hervorstehenden Türgriffes
oder eines Drehgriffes realisiert. Beide Ausgestaltungen sind jedoch anfällig für
bestimmte Fehlfunktionen, die einen erhöhten Reparatur und Wartungsaufwand erfordern.
Aufgrund der jeweiligen Mechanismen neigen beide Ausgestaltungen dazu, sich zu verkannten
und mit der Zeit zu zerkratzen. Weiterhin sind diese Stellglieder oftmals Ansatzpunkte
für unberechtigte Manipulationen und Zugriffe an bzw. auf die Schließeinrichtung.
[0006] Es ist daher die
Aufgabe der Erfindung diesbezüglich Abhilfe zu schaffen und insbesondere eine ergonomisch
handhabbare und ferner auch gegen unberechtigten Zugriff sichere Steuerungseinheit
bereitzustellen.
[0007] Zur
Lösung der Aufgabe wird mit der Erfindung eine eingangs genannte Steuerungseinheit vorgeschlagen,
die sich dadurch auszeichnet, dass das Stellglied eine Handhabe aufweist, die in Nichtgebrauchsstellung
wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig, in eine Ausnehmung der Gehäusewand
eingelassen ist, wobei die Handhabe um zwei Drehachsen relativ zum Gehäuse verschwenkbar
ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Ausgestaltungen verklemmsicher ausgebildet. Zum anderen ist die Handhabe gegenüber
unbeabsichtigter, schadhafter Einwirkung vergleichsweise gut geschützt. Dies insbesondere
deshalb, weil die Handhabe in Nichtgebrauchsstellung nicht über die Gehäusewand hinausragt.
Stattdessen ist die Handhabe in das Gehäuse eingelassen. Die Angriffsfläche für Fremdeinwirkung
ist damit deutlich reduzierter als die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen.
"Eingelassen" im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die Außenseite des Gehäuses und
die sich daran anschließende Außenseite der Handhabe maximal in einer Ebene liegen.
Davon umfasst ist auch, dass sich besagte Außenseite der Handhabe in Relation zu besagter
Außenseite des Gehäuses tiefer befindet. Die Nichtgebrauchsstellung der Handhabe definiert
gleichzeitig die Stellung "Geschlossen" des Stellglieds. Insgesamt wird damit eine
Steuerungseinheit erzielt, die eine höhere Sicherheit gegen unbefugten Zugriff bietet.
[0009] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Handhabe um zwei
Drehachsen schwenkbar zum Gehäuse angeordnet ist. Vorzugsweise sind die beiden Drehachsen
dabei rechtwinklig zueinander ausgerichtet. Dies hat einerseits den Vorteil, dass
die Handhabe aus der Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung überführbar
ist. Zu diesem Zweck ist die Handhabe wenigstens teilweise aus der Ausnehmung heraus
verschwenkbar. Die Handhabe ist vorzugsweise als Griff ausgebildet. Bevorzugt weist
die Handhabe einen Schwenkabschnitt auf. Der Schwenkabschnitt befindet sich einendseitig
der Handhabe. Über den Schwenkabschnitt ist die Handhabe schwenkbeweglich mit dem
Gehäuse, insbesondere im Bereich der Ausnehmung, verbunden. Ferner dient der Schwenkabschnitt
der Aufnahme der Antriebswelle, welche die Schließeinrichtung mit dem Stellglied verbindet.
Hierzu verfügt der Schwenkabschnitt über ein zentrales Loch, vorzugsweise eine Bohrung,
in welche die Welle bestimmungsgemäß eingreift. Welle und Schwenkabschnitt sind insofern
bestimmungsgemäß koaxial anordenbar bzw. angeordnet. Diese Ausgestaltung dient insbesondere
der mechanischen Bewegungskoppelung zwischen Stellglied und Welle. Es sind jedoch
auch elektronische Ausgestaltungen denkbar, in denen das Stellglied als elektrischer
Schalter zur Bestromung eines Antriebsmotors dient.
[0010] Gemäß einem weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schwenkabschnitt
gehäuseseitig eine Nut und/oder einen Vorsprung aufweist. Vorzugsweise weist das Gehäuse
schwenkabschnittseitig ebenfalls eine Nut und/oder einen Vorsprung auf, welche in
Nichtgebrauchsstellung in den korrespondierenden Vorsprung und/oder die Nut eingreift.
Diese Ausgestaltung dient dem Zweck, die Handhabe in der Nichtgebrauchsstellung auszurichten.
Bevorzugt weisen sowohl der Schwenkabschnitt und das Gehäuse abwechselnd korrespondierende
Nuten und Vorsprünge auf.
[0011] Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ausnehmung
durch vom Gehäuse bereitgestellte Seitenwände und einen im Wesentlichen quer dazu
verlaufenden Boden begrenzt ist. Hierdurch wird einerseits Platz für die Handhabe
geschaffen und andererseits in Kombination mit den vorgenannten Merkmalen dafür Sorge
getragen, dass die Handhabe in Nichtgebrauchsstellung im Wesentlichen bündig mit der
Außenseite des Gehäuses außerhalb der Ausnehmung abschließt. Im Wesentlichen meint
in diesem Zusammenhang, dass ein Spalt zwischen Seitenwänden der Ausnehmung und den
Seitenwänden der Handhabe belassen bleibt. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, dass
wenigstens eine Seitenwand wenigstens abschnittsweise mit abgerundeter, vorzugsweise
kreisbogenförmiger, insbesondere konkaver, Kontur ausgebildet ist. Hierdurch wird
ein Schwenkraum für den Schwenkabschnitt der Handhabe innerhalb der Ausnehmung geschaffen.
Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, dass der Schwenkabschnitt der Handhabe korrespondierend
zu der Kontur der Seitenwand wenigstens abschnittsweise mit korrespondierender abgerundeter,
vorzugsweise korrespondierender kreisbogenförmiger, insbesondere konvexer, Kontur
ausgebildet ist. Durch dieses Merkmal kann die Handhabe vollkommen verklemmungssicher
innerhalb der Ausnehmung bewegt werden, wobei ein Betätigungsschwenkweg für die Handhabe
definiert ist.
[0012] Vorzugsweise weist die Handhabe ferner einen Betätigungsabschnitt auf, der sich an
den Schwenkabschnitt anschließt. Der Betätigungsabschnitt wird bestimmungsgemäß bei
der Betätigung der Handhabe von einem Benutzer manuell ergriffen. Vorzugsweise weist
der Betätigungsabschnitt in Aufsicht auf die benutzerseitige Außenseite eine eckige,
vorzugsweise rechteckige, Kontur auf. Hierdurch passt sie sich besonders gut in das
Gehäuse ein, ohne mögliche Angriffspunkte für Fremdeinwirkung, insbesondere dem Ansatz
von Einbruchswerkzeugen, zu bieten. Bevorzugt sind Schwenkabschnitt und Betätigungsabschnitt
einstückig ausgebildet. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die gesamte Handhabe
als einstückiges Gussteil, vorzugsweise Spritzgussteil, ausgebildet ist. Sie weist
vorzugsweise eine obere Wand und zwei sich beidseits daran anschließende Seitenwände.
Die Seitenwände erstrecken sich dabei in Längsrichtung der Handhabe parallel zueinander.
Die Handhabe ist vorzugsweise aus Kunststoff gebildet.
[0013] Gemäß einem weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung weist der Schwenkabschnitt
ausgehend von seiner konvexen Seitenwand eine sich in Richtung des Bodens der Ausnehmung
erstreckende schräge Rampe auf. Die Rampe ermöglicht in Verbindung mit der konvexen
Kontur der Seitenwand die Verschwenkung der Handhabe in mehrere Raumrichtungen. Der
Betätigungsabschnitt wird bei Betätigung der Handhabe aus der "Geschlossen"-Stellung
(Nichtgebrauchsstellung) zunächst an seinem dem Schwenkabschnitt gegenüberliegenden
freien Ende nach oben verschwenkt. Dies wird durch die Abschrägung der Rampe ermöglicht.
Dadurch lösen sich die Nuten und Vorsprünge der Handhabe von denen des Gehäuses. Dabei
wird das freie Ende aus der Ausnehmung herausbewegt. Die Handhabe befindet sich nun
in der Gebrauchsstellung und ist zur Öffnung des Schlosses seitlich über die Kante
der Ausnehmung und rechtwinklig zur ersten Schwenkrichtung verschwenkbar. Die zweite
Schwenkbewegung wird durch einen Formschluss zwischen Seitenwand des Betätigungsabschnitts
und abgerundetem Teil der Seitenwand des Gehäuses beendet. Diese Position entspricht
dem Zustand "Offen", in welchem das Schloss geöffnet ist.
[0014] Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist wenigstens eine der Seitenwände
schwenkabschnittseitig in Längsrichtung der Seitenwand abgeschrägt ausgebildet. Vorzugsweise
beträgt der Winkel zwischen dem ebenen Teil der Seitenwand und dem (ersten) abgeschrägten
Teil der Seitenwand 20° bis 60°, vorzugsweise 25° bis 45°, besonders bevorzugt 35°
bis 40°. Hierdurch kann die Handhabe kollisionsfrei aus der Ausnehmung aus der Nichtgebrauchsstellung
in die Gebrauchsstellung überführt und betätigt werden.
[0015] Es ist gemäß einem weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung ferner vorgesehen,
dass wenigstens eine der Seitenwände einen zweiten abgeschrägten Teil aufweist. Der
zweite abgeschrägte Teil ist zwischen erstem abgeschrägten Teil und Schwenkabschnitt
angeordnet. Vorzugsweise ist der zweite abgeschrägte Teil dabei in Richtung der Außenseite
der Seitenwand abgeschrägt. Der Winkel zwischen dem zweiten Abgeschrägten Teil und
der Außenseite der Seitenwand beträgt dabei vorzugsweise 20° bis 60°, vorzugsweise
30° bis 55°, besonders bevorzugt 40° bis 50°. In Kombination mit dem ersten abgeschrägten
Teil kann ein besonders nah am Gehäuse entlang geführter Schwenkweg der Handhabe realisiert
werden, wobei der Verklemmschutz weiter verbessert wird. Darüber hinaus kann die Handhabe
hierdurch vergleichsweise schmal und materialsparend ausgeführt werden. Insbesondere
die geringe Außenabmessung ist ebenfalls für den Kratzschutz von Vorteil.
[0016] Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse im
Bereich der Ausnehmung ein Befestigungsmittel aufweist, mit welcher die Handhabe in
der Nichtgebrauchsstellung festlegbar ist. Dies kann insbesondere durch ein Befestigungsmittel
realisiert sein, welches mit dem Betätigungsabschnitt der Handhabe kraftschlüssig
zusammenwirkt. Bevorzugt ist dabei insbesondere eine Ausgestaltung des Befestigungsmittels
mit federelastischen Eigenschaften. Alternativ kann ein Rastmittel vorgesehen sein,
welches die Handhabe überwiegend formschlüssig festlegt.
[0017] Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Betätigungsabschnitt
eine zentrale Verstärkungsrippe aufweist, welche zwischen den Seitenwänden angeordnet
ist und sich in Längsrichtung der Handhabe erstreckt. Die Rippe dient der mechanischen
Verstärkung der Handhabe. Im Querschnitt weist der Betätigungsabschnitt damit ein
E-förmiges Profil auf. Dieses hat sich als besonders leicht und stabil gegenüber unsachgemäßer
Krafteinwirkung erwiesen.
[0018] Die Erfindung betrifft ferner ein elektronisches Schloss, insbesondere Türschloss
eines Tresors, mit einer Steuerungseinheit gemäß der Erfindung, einer in eine Tür
einbaubare Schließeinrichtung und einer Welle, welche die Steuerungseinheit im Bereich
des Schwenkabschnitts mit der Schließeinrichtung verbindet.
Insgesamt werden durch die Erfindung eine Steuerungseinheit und ein elektronisches
Schloss bereitgestellt, bei dem die Handhabe verklemmsicher betätigbar und gegenüber
Verkratzung weitestgehend geschützt ist.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines für den Fachmann nicht beschränkend zu
verstehenden Ausführungsbeispiels verdeutlicht. Dabei zeigen:
- Fig.1
- eine Steuerungseinheit gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung von vorne
in Nichtgebrauchsstellung;
- Fig.2
- die Steuerungseinheit gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung von der
Seite in Nichtgebrauchsstellung;
- Fig.3
- die Steuerungseinheit gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung von vorne
in Gebrauchsstellung;
- Fig.4
- die Steuerungseinheit gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung von der
Seite in Gebrauchsstellung;
- Fig.5
- eine Handhabe gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung von unten;
- Fig.6
- die Steuerungseinheit gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung von vorne
ohne Handhabe;
- Fig.7
- die Steuerungseinheit gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung von hinten
in Nichtgebrauchsstellung.
[0020] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Steuerungseinheit 1 in Ansicht von vorne. Zu erkennen
ist das Gehäuse 2, welches frontseitig ein Bedienfeld 3 zur Eingabe einer zahlen-
und/oder buchstabenbasierten Kennung aufweist.
[0021] Ferner verfügt das Gehäuse 2 über einen Funkempfänger 4, insbesondere zum Empfang
eines WLAN-, Bluetooth- oder NFC-Signals, angeordnet ist. Es ist vorgesehen, dass
die elektronische Kennung zusätzlich oder alternativ zur Eingabe über das Bedienfeld
3 über einen externen Sender, insbesondere ein Smartphone oder ein Tablet, übermittelt
und weiterverarbeitet wird.
[0022] Darüber hinaus verfügt die Steuerungseinheit 1 frontseitig des Gehäuses 2 über einen
Sensor 5 zur Erfassung biometrischer Daten. Diese biometrischen Daten können ebenfalls
als Kennung im Sinne der Erfindung verarbeitet werden. Biometrische Daten sind dabei
vorzugsweise fingerabdruck-, gesichts- und/oder netzhautbezogene Daten eines Benutzers.
[0023] Die über das Bedienfeld 3, die Funkverbindung und/oder über den Sensor erhaltenen
Kennungen können in Kombination miteinander abgeglichen und mit einem vorgebbaren
Sollwert verglichen werden. Nur wenn alle drei Werte mit dem Sollwert übereinstimmen
liegt ein gültiger Zustand vor, der die Aktivierung eines Stellglieds 6 erlaubt. Hierdurch
wird die Sicherheit des Schlosses insgesamt verbessert.
[0024] Die Steuerungseinheit 1 weist frontseitig des Gehäuses 2 ein Display 7 auf. Hierüber
können dem Benutzer bestimmte Zustände der Steuerung angezeigt und Anweisungen gegeben
werden, vorzugsweise handelt es sich hierbei um ein LCD-Display oder ein OLED-Display.
[0025] Das Display 7 und der Sensor 5 sind in einem Flächenbereich angeordnet, der unter
einem Winkel zu einer Rückseite des Gehäuses 2 derart angeordnet ist, dass die Darstellungen
auf dem Display 7 bzw. die Nutzung des Sensors 5 ergonomisch optimiert ist. Hierdurch
wird eine gute Ablesbarkeit des Displays 7 bereitgestellt und die Nutzung des Sensors
5 ist mit einer für den Benutzer angenehmen Bewegung beispielsweise seiner Hand mit
ausgestrecktem und zur Legitimation erforderlichen Finger verbunden. Durch die Anordnung
dieser Baugruppen in diesem Flächenbereich ist die Handhabung dieser Baugruppen auch
selbsterklärend, so dass auch Benutzer mit geringen Kenntnissen über derartige Steuerungseinheiten
schnell mit einer Handhabung vertraut sind.
[0026] Bezüglich des Stellglieds 6 ist die Handhabe 8 in Form eines Griffs zu erkennen.
Der Griff ist vollständig in eine in Figur 2 besser zu erkennende Ausnehmung 19 des
Gehäuses 2 eingelassen. Es befindet sich in Figur 2 in der Nichtgebrauchsstellung.
[0027] Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, schließt die Außenseite 9 der Handhabe 8 unter Belassung
eines Spalts 10 oberflächenbündig mit der Außenseite 11 des Gehäuses 2 ab. Zu erkennen
sind ferner die beiden Seitenwände 12, 13 des Betätigungsabschnitts 14 der Handhabe
8.
[0028] Darüber hinaus weist das Gehäuse 2 im Bodenbereich der Ausnehmung 19 ein Befestigungsmittel
15 auf. Das Befestigungsmittel 15 wirkt vorliegend mit der Innenseite der Außenwand
13 formschlüssig zusammen. Es weist einen P-förmigen Querschnitt auf. Insbesondere
weist es einen rechteckigen Steg und einen dazu im rechten Winkel angeordneten Steg
mit einer abgerundeten Kante auf. Die abgerundete Kante steht dabei in Nichtgebrauchsstellung
in Kontakt mit der Innenseite der Seitenwand 13.
[0029] Gezeigt ist darüber hinaus eine Verstärkungsrippe 16, welche sich in Längsrichtung
der Handhabe 8 zwischen den Seitenwänden 12, 13 erstreckt. Die Verstärkungsrippe 16
dient der mechanischen Stabilisierung der Handhabe 8. Insgesamt weist der Betätigungsabschnitt
14 damit im ein Querschnitt E-förmiges Profil auf.
[0030] Gezeigt ist außerdem eine Antriebswelle 17, welche mit einem Schwenkabschnitt 18
der Handhabe 8 zusammenwirkt und mit diesem über einen radial zur Antriebswelle 17
verlaufenden Stift 38 verbinden ist. Der Stift 38 durchgreift eine Radialbohrung in
einem über die Ausnehmung 19 hervorstehenden Ende der Antriebswelle 17 derart, dass
der Stift mit zwei Enden über die Außenfläche der Antriebswelle 17 hervorsteht. Im
montierten Zustand greift der Stift dann seitens der Handhabe 8 in zwei koaxial ausgerichtet
und beabstandet angeordnete Aufnahmen 39 im Bereich einer zentralen Öffnung 35 (Figur
5).
[0031] Figuren 3 und 4 zeigen die Steuerungseinheit 1 mit einer sich in Gebrauchsstellung
befindlichen Handhabe 8. In Figur 6 wurde der Übersicht halber die Handhabe 8 entfernt.
[0032] Mit Bezug auf die Figuren 3, 4 und 6 steht die Seitenwand 13 der Handhabe 8 vorliegend
mit Bezug auf ihre Schwenkrichtung im Formschluss mit dem konkaven Seitenwandabschnitt
20 des Gehäuses 2. In dieser Endposition befindet sich das Stellglied 6 im Zustand
"Offen".
[0033] Das Gehäuse 2 weist im Bereich der Ausnehmung 19 eine Öffnung 23 auf. Im Nichtgebrauchszustand
verdeckt das freie Ende 24 des Betätigungsabschnitts 14 die Öffnung 23. Bestimmungsgemäß
ermöglicht die Öffnung 23 dem Benutzer eine leichte Ergreifung des freien Endes 24,
wodurch die Handhabung erleichtert wird. Zu diesem Zweck ist die Öffnung 23 im Querschnitt
nutförmig ausgebildet und einseitig offen. Ferner weist das Gehäuse 2 an der der Öffnung
23 gegenüberliegend angeordneten Schmalseite einen Hintergriff 37 auf, der als Fingeransatz
dient und die erleichterte Bewegung einer Tresortür ermöglicht, die mit einer Steuerungseinheit
1 ausgestattet ist.
[0034] Das Gehäuse 2 weist ferner im mit dem Schwenkabschnitt 18 korrespondierenden Bereich
der Ausnehmung 19 Nuten 25 und Vorsprünge 26 auf. Diese wirken in Nichtgebrauchsstellung
mit in Figur 5 gezeigten korrespondierenden Nuten 27 und Vorsprüngen 28 des Schwenkabschnitts
18 zusammen.
[0035] Zu erkennen ist ferner eine Batteriefachklappe 29, die eine in Figur 7 gezeigte Batterieaufnahme
30 verschließt.
[0036] Figur 5 zeigt die Handhabe 8 in perspektivischer Ansicht von unten. Die Handhabe
8 ist aus dem Betätigungsabschnitt 14 und dem Schwenkabschnitt 18 gebildet.
[0037] Der Betätigungsabschnitt 14 umfasst die bereits erwähnten Seitenwände 12, 13 sowie
die Verstärkungsrippe 16. Die Seitenwände 12, 13 weisen jeweils zwei abgeschrägte
Bereiche 31, 32 auf. Die abgeschrägten Bereiche 31 sind in Längsrichtung der Seitenwände
12, 13 mit einem Winkel von 37° abgeschrägt. Die abgeschrägten Bereiche 32 sind quer
zur Längsrichtung der Seitenwände 12, 13 mit einem Winkel von jeweils 45° abgeschrägt.
Hierdurch lässt sich ein besonders enger Schwenkweg der Handhabe 8 erreichen.
[0038] Der Befestigungsabschnitt 18 weist einen konvex ausgebildeten Außenseitenabschnitt
33 auf. Ausgehend von diesem Außenseitenabschnitt 33 erstreckt sich eine in zwei Flächen
abschnitte unterteilte schräge Rampe 34 mit Bezug auf die Bildebene nach oben, wobei
die beiden Flächenabschnitte in Figur 5 durch eine strichpunktierte Linie voneinander
getrennt dargestellt sind. Die Flächenabschnitte bilden Ebenen, die antiparallel ausgerichtet
sind, wobei ein Flächenabschnitt im Bereich der Vorsprünge 28 ausgebildet ist. Die
Handhabe 8 kann an ihrem freien Ende 24 aus der Ausnehmung 19 herausgeschwenkt werden.
[0039] Ferner weist der Schwenkabschnitt eine zentrale Öffnung 35 zur Aufnahme der Antriebswelle
17 auf.
[0040] Figur 7 zeigt nun die Steuerungseinheit 1 von hinten. Zu erkennen sind die elektronischen
Bauteile, nämlich Resetschalter 21, Platine 22, Funkempfänger 4, Bedienfeld 3, Sensor
5 und Display 7.
[0041] Ferner sind Handhabe 8 in Form des freien Endes 24 durch die Öffnung 23 zu erkennen.
Gezeigt sind außerdem die Batteriefachklappe 29 und die Batterieaufnahme 30, in welcher
4 Batterien des Typs AA angeordnet sind.
[0042] Insgesamt werden durch die Erfindung eine Steuerungseinheit und ein elektronisches
Schloss bereitgestellt, bei dem die Handhabe verklemmsicher betätigbar und gegenüber
Verkratzung weitestgehend geschützt ist.
Das Bedienfeld 3 weist eine Folie 40 auf, die auf dem Gehäuse 2 angeordnet ist. Die
Folie 38 weißt die Tasten des Bedienfelds 3 auf. Hierbei handelt es sich um Touchelemente,
die für Berührungen sensitiv sind, so dass die Tasten keine mechanisch bewegbaren
Bestandteile aufweisen. Hierdurch wird zum Beispiel auch vermieden, dass über eine
Tastenbewegung ein Auslesen eines Schließgeheimnisses erfolgt. Die Folie 40 ist darüber
hinaus im Bereich ihrer Oberfläche derart ausgebildet, dass Fingerabdrücke problemlos
entfernt werden können. Hierzu kann die Oberfläche der Folie 40 lipophob ausgebildet
sein.
Bezugszeichen
[0043]
- 1
- Steuerungseinheit
- 2
- Gehäuse
- 3
- Bedienfeld
- 4
- Funkempfänger
- 5
- Sensor
- 6
- Stellglied
- 7
- Display
- 8
- Handhabe
- 9
- Außenseite
- 10
- Spalt
- 11
- Außenseite
- 12
- Seitenwand
- 13
- Seitenwand
- 14
- Betätigungsabschnitt
- 15
- Befestigungsmittel
- 16
- Verstärkungsrippe
- 17
- Antriebswelle
- 18
- Schwenkabschnitt
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Seitenwandabschnitt
- 22
- Platine
- 23
- Öffnung
- 24
- Freies Ende
- 25
- Nuten
- 26
- Vorsprünge
- 27
- Nuten
- 28
- Vorsprünge
- 29
- Batteriefachklappe
- 30
- Batterieaufnahme
- 31
- Abgeschrägter Bereich
- 32
- Abgeschrägter Bereich
- 33
- Außenseitenabschnitt
- 34
- Schräge Rampe
- 35
- Zentrale Öffnung
- 36
- Batterien
- 37
- Hintergriff
- 38
- Stift
- 39
- Aufnahme
- 40
- Folie
1. Steuerungseinheit für ein elektronisches Schloss, insbesondere für ein Türschloss
eines Tresors, welche zur elektronischen Datenverarbeitung einer benutzerseitig eingebbaren
Kennung ausgebildet ist, aufweisend ein Gehäuse mit wenigstens einer Gehäusewand und
ein manuell betätigbares Stellglied zur Steuerung einer mit einer Schließeinrichtung
des Schlosses verbundenen Welle, wobei das Stellglied in Abhängigkeit der Gültigkeit
der eingegebenen Kennung aktivierbar ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied eine Handhabe aufweist, die in Nichtgebrauchsstellung wenigstens teilweise,
vorzugsweise vollständig, in eine Ausnehmung der Gehäusewand eingelassen ist, wobei
die Handhabe um zwei Drehachsen relativ zum Gehäuse verschwenkbar angeordnet ist.
2. Steuerungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Drehachsen rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind.
3. Steuerungseinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe aus der Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung überführbar
ist, zu welchem Zweck die Handhabe wenigstens teilweise aus der Ausnehmung heraus
verschwenkbar ist.
4. Steuerungseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe einendseitig einen Schwenkabschnitt aufweist, welcher eine zentrale
Bohrung zur Aufnahme der Welle aufweist.
5. Steuerungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse im Bereich der Ausnehmung ein Befestigungsmittel aufweist, mit welcher
die Handhabe in der Nichtgebrauchsstellung festlegbar ist.
6. Steuerungseinheit nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkabschnitt gehäuseseitig eine Nut und/oder einen Vorsprung aufweist.
7. Steuerungseinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse schwenkabschnittseitig eine Nut und/oder einen Vorsprung aufweist, welche
in Nichtgebrauchsstellung in den korrespondierenden Vorsprung und/oder die Nut eingreift.
8. Steuerungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe eine zentrale Verstärkungsrippe aufweist, welche sich in Längsrichtung
der Handhabe erstreckt.
9. Steuerungseinheit nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung durch vom Gehäuse bereitgestellte Seitenwände und einen im Wesentlichen
quer dazu verlaufenden Boden begrenzt ist, wobei wenigstens eine Seitenwand wenigstens
abschnittsweise mit konkaver Kontur ausgebildet ist.
10. Steuerungseinheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkabschnitt der Handhabe korrespondierend zu der konkaven Kontur der Seitenwand
wenigstens abschnittsweise mit konvexer Kontur ausgebildet ist.
11. Steuerungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen Hintergriff 37 aufweist, der als Fingeransatz dient und die erleichterte
Bewegung einer Tür ermöglicht.
12. Elektronisches Schloss, insbesondere Türschloss eines Tresors, mit einer Steuerungseinheit
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, einer in eine Tür einbaubare Schließeinrichtung
und einer Welle, welche die Steuerungseinheit im Bereich des Schwenkabschnitts mit
der Schließeinrichtung bewegungstechnisch verbindet.