Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Etikett zum Wiederverschließen einer Verpackung.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenso ein Verfahren zur Herstellung von Wiederschluss-Etiketten,
sowie Rollen, auf welche Wiederverschluss-Etiketten aufgewickelt sind. Weiterhin betrifft
die vorliegende Erfindung eine Verpackung, dessen Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung durch
ein erfindungsgemäßes Wiederverschluss-Etikett abgedeckt ist.
Stand der Technik
[0002] Üblicherweise werden Verpackungen geöffnet, indem man eine Verschweißung, Versiegelung
oder Verklebung auftrennt, so dass die Verpackung irreversibel geöffnet ist. Dies
hat zur Folge, dass sie nicht wieder - ohne zusätzliche Hilfsmittel wie beispielsweise
Kunststoff-Clips - verschlossen werden kann.
[0003] Es besteht ein großer Bedarf an Systemen, diese Verpackungen derart auszustatten,
dass aus diesen mehrfach Teile des Inhalts entnommen werden können und diese anschließend
jeweils wiederverschließbar sind.
[0004] Diesbezüglich gibt es verschiedene Systeme auf dem Markt, welche alle in ihrer Eignung
limitiert sind.
[0005] Zum Öffnen und Wiederverschließen von derartigen Verpackungen werden beispielsweise
einlagige Etiketten eingesetzt. Diese werden über eine zuvor in die Verpackung vorgeschnittene
Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung appliziert bzw. etikettiert, aus der später Teile des
Inhalts aus der Verpackung entnommen werden. Durch das Abziehen des Wiederverschluss-Etiketts
wird die Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung freigegeben, da der die vorgeschnittene Ausgabe-
bzw. Entnahmeöffnung noch verschließende Bestandteil der Verpackung am Etikett haften
bleibt. Um die Frische und/oder die Hygiene des Verpackungsinhalts zu gewährleisten,
kann das Etikett als Wiederverschluss-Etikett nach einer Entnahme von Teilen des Verpackungsinhaltes
wieder über die freigelegte Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung gebracht und auf die Verpackungsoberseite
gedrückt werden, wodurch es mit dieser verklebt.
[0006] Üblicherweise besitzen Wiederverschluss-Etiketten ein Handhabungssegment, d.h. einen
speziell ausgebildeten Bereich des Etiketts, an dem ein Konsument das Etikett ergreifen,
aufziehen und ggf. wiederverschließen kann.
[0007] Trotz der speziellen Ausformung des Handhabungssegments kann es schwierig sein, dieses
überhaupt zu ergreifen, da es herstellungsbedingt flach auf der Verpackung aufliegt.
Ein Konsument benötigt deshalb oft mehrere Greifversuche und/oder muss einen Fingernagel
nutzen, um das Handhabungssegment anzuheben und erfassen zu können.
[0008] Gängige Methoden zur Herstellung von besser greifbaren Handhabungssegmenten eines
Wiederverschluss-Etiketts bestehen darin, die Handhabungssegmente leicht von der Verpackungsoberfläche
abstehend herzustellen, so dass sie nicht mehr auf der Verpackungsoberfläche aufliegen
und dadurch ein Raum zwischen dem Handhabungssegment des Etiketts und der Verpackung
freigegeben wird. Es kommen dabei Verfahren wie Schlitzen des Etikettenmaterials,
Aufbringen von Lacken oder zusätzlichen Materialschichten mit Krümmung oder Vorspannung
zum Einsatz. Diese Verfahren haben zum Nachteil, dass der Effekt zum Abhebens des
Handhabungssegments von der Verpackungsoberfläche ungleichmäßig und unbeständig ist.
Zudem werden die Etiketten in der Regel nach am Ende des Herstellungsprozesses auf
Rollen gewickelt, wodurch ein nicht unwesentlicher Druck auf die Handhabungssegmente
wirkt, bis diese im folgenden Verarbeitungsschritt über einer Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung
aufgebracht werden.
Aufgabe
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Wiederverschluss-Etikett mit
Handhabungssegment bereitzustellen, der bleibend sowie formschön von der Verpackung
absteht und somit von einem Konsumenten leichter zu ergreifen ist. Des Weiteren betrifft
die Erfindung ein einfaches Verfahren zur Herstellung solcher Etiketten mit abstehendem
Handhabungssegment.
Offenbarung der Erfindung
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Wiederverschluss-Etikett nach Anspruch 1. Gegenstand
der Unteransprüche 2 bis 8 sind vorteilhafte Fortbildungen des Erfindungsgegenstandes
des Anspruchs 1.
[0011] Ein Wiederverschluss-Etikett gemäß der Erfindung enthält einen flächigen Grundkörper
sowie einen Flächenabschnitt des Grundkörpers, nachfolgend als Handhabungssegment
bezeichnet. Zwischen dem Handhabungssegment und dem Grundkörper ist eine Übergangszone
entlang wenigstens eines mindestens linienförmig ausgestalten Prägebereichs zumindest
abschnittsweise bleibend geprägt, so dass das Handhabungssegment, bezogen auf die
Ebene des Grundkörpers, zum leichten Ergreifen beständig und formstabil absteht. Die
zumindest abschnittsweise Prägung ist durch wenigstens einen thermomechanisch verformten
Bereich ausgebildet.
[0012] Die Form des Etiketts, sowie des Grundkörpers und des Handhabungssegments kann je
nach Bedarf, d.h. in Abhängigkeit der notwendigen Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung einer
Verpackung variiert werden. Die Etiketten können dementsprechend kreisrund sein, beispielsweise
mit einem Durchmesser von 30 mm, oval, viel- oder rechteckig sowie quadratisch sein,
wobei letztere darüber hinaus auch abgerundete Ecken aufweisen können.
[0013] Im Zuge der Prägung wird die Prägekante bzw. Prägefläche des beheizten Prägewerkzeugs
einer Prägeeinheit kurzfristig unter einem definierten Druck sowie einer definierten
Temperatur in das verformbare Material des Etiketts gedrückt. Das Etikett liegt dabei
beispielsweise auf einer ebenen, nicht verformbaren Fläche mit einem vertieften Bereich
auf, in den das Prägewerkzeug das verformbare Material auf Höhe der Übergangszone
des Etiketts drückt, oder auf einer ebenen, verformbaren Fläche auf, in die das beheizte
Prägewerkzeug das verformbare Material auf Höhe der Übergangszone des Etiketts drückt.
Die Prägekante bzw. Prägefläche kann unterschiedliche Formen aufweisen, wie nachfolgend
noch näher erläutert wird. Beim Eindringen der Prägekante in das verformbare Material
des Etiketts wird Material verdrängt und ein der Verdrängungsrichtung entgegengesetzter
Druck im Material als Gegenreaktion auf die eingedrungene Prägekante stellt sich ein.
Nach dem Entfernen der Prägekante aus dem verformten Material entspannt sich der erzeugte
Gegendruck im Material in Richtung der Eindringstelle der Prägekante, wodurch sich
das flächenmäßig und gewichtsmäßig kleinere Handhabungssegment in Richtung des Grundkörpers
bewegt, bis der im Material erzeugte Druck vollständig abgebaut ist. Der Winkel der
Prägekante, die Prägedauer und der Prägedruck sind folglich die Parameter, mit denen
sich das Abstehen des Handhabungssegments einstellen lässt.
[0014] Ausgehend davon, dass mindestens eine Lage des Etiketts ein Material ist, dass sich
durch Erhitzen besser verformen lässt, hat ein Erhitzen des Prägewerkzeugs zur Folge,
dass der Prägedruck verringert werden kann, wodurch die Prägequalität des Etiketts
verbessert wird. Die Temperatur des Prägewerkzeugs und der Prägedruck lassen sich
aufeinander abstimmen, so dass sich einerseits durch das thermomechanische Prägen
das geforderte Abstehen des Handhabungssegments einstellt und andererseits die Materiallagen
unterhalb der geprägten Lage geschont werden.
[0015] Als Beispiel für ein zu prägendes Material seien Thermoplaste genannt, welche in
ihrem Verwendungstemperaturbereich fest sind und durch Erhitzen in einen thermoplastischen
Zustand gebracht werden können, in welchem sie weich und nicht formstabil sind. In
diesem Zustand sind sie verformbar. Nach anschließender Abkühlung werden die Thermoplaste
wieder fest und behalten eine im thermoplastischen Zustand erzeugte Verformung bei.
[0016] Zusammenfassend umfasst der erfindungsgemäße Prägevorgang also ein Anschmelzen bzw.
Erweichen des Etiketts in der Übergangszone, ein Verformen unter einer definierten
Krafteinwirkung in der Übergangszone zur Ausbildung eines Handhabungssegments und
einem abschließenden Abkühlen zur Wahrung des verformten Zustands.
[0017] Neben dem Erhitzen des Prägewerkzeugs ist es auch vorstellbar, dass das Erhitzen
des zu prägenden Abschnitts in der Übergangszone zwischen Grundkörper und Handhabungssegment
zeitgleich oder unmittelbar vor dem Prägen durch einen Laser erfolgt, dessen thermische
Diffusionslänge auf die Materiallagen des Etikettes abgestimmt ist.
[0018] Es ist weiterhin vorstellbar, dass mehrere Linien mit einem definierten Abstand zu
einander in der Übergangszone geprägt werden. Auch müssen die Linien nicht durchgehend
geprägt sein, um den gewünschten Effekt des Abstehens des Handhabungssegments zu erzielen.
Vorteilhaft ist ferner eine gekrümmte oder teilgekrümmte Prägung, wodurch in Abhängigkeit
des Krümmungsradius das Abstehen des Handhabungssegments eine zusätzliche formbedingte
Absicherung gegen ein Absinken auf eine Verpackungsoberfläche erhält. Zudem ist das
Etikett durch das infolge der gekrümmten, thermomechanischen Prägung abstehende, bogenförmige
Handhabungssegment leichter zu ergreifen. Vorstellbar sind ferner Kombinationen von
gekrümmten und geradlinigen thermomechanischen verformten Prägeabschnitten, wobei
durch die Kombination von geradlinigen und gekrümmten Prägeabschnitten sich beispielsweise
eine vorteilhafte Handhaltung zum Ergreifen des Handhabungssegments vorgeben lässt.
Des Weiteren kann der linienförmig ausgestaltete Prägebereich auch eine Linie sein,
welche teilweise verdickt ist.
[0019] Als beständiges Abstehen wird verstanden, dass das Handhabungssegment stabil und
dauerhaft von einer Verpackungsoberfläche absteht, d.h., dass sowohl ein Aufwickeln
auf Rollen im Anschluss an ein Herstellungsverfahren des Etiketts oder dergleichen,
als auch ein mehrmaliges Abziehen und Wiederverschließen des Etiketts das Abstehen
bzw. den durch das Prägen erzeugten, festen Winkel zwischen Grundkörper und Handhabungssegment
nahezu nicht beeinträchtigen.
[0020] Der durch die Prägung entstandene Winkel zwischen dem Grundkörper und dem Handhabungssegment
liegt zwischen 3° bis 60°, vorzugsweise zwischen 3° bis 35°, und weiter vorzugsweise
zwischen 3° bis 15°, wobei sich der Winkel im Herstellungsverfahren auf die körperlichen
Gegebenheiten (z.B. Größe des Zeigefingers und des Daumens) der mit dem Verpackungsinhalt
verbundenen Konsumentengruppe abstimmen lässt.
[0021] Die thermomechanische Verformung in der Übergangszone zwischen Grundkörper und Handhabungssegment
kann mit einer Flachbett-Prägeeinheit ausgeführt werden, wobei die Temperatur des
beheizten Werkzeugs im Bereich von 40°C bis 200°C bzw. im Bereich von 60°C bis 190°C
und vorzugsweise im Bereich von 80°C bis 180°C liegt.
[0022] Das Werkzeug wird gegen das Gegenstück bzw. die Gegenfläche mit einer definierten
Prägekraft geführt. Es kann eine Blindprägung, d.h., dass das Werkzeug gegen ein ebenes
Gegenstück gedrückt wird, verwendet werden oder auch eine Reliefprägung mit Patrize
und Matrize.
[0023] Die thermomechanische Verformung der Übergangszone kann ferner neben einer Flachbett-Prägeeinheit
auch von einer rotativen Prägeeinheit ausgeführt werden.
[0024] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann das Handhabungssegment des Etiketts zumindest
teilweise mit einem Muster, welches formverstärkend, handhabungsunterstützend und/oder
optisch aufwertend sein kann, ebenfalls thermomechanisch geprägt sein. Es ist vorstellbar,
dass die zusätzliche thermomechanische Prägung in einer weiteren vor- und/oder nachgelagerten
Prägeeinheit durchgeführt wird oder dass in einer Prägeeinheit zumindest zwei beheizte
Prägewerkzeuge, welche in Laufrichtung der zu bearbeitenden Materialbahn versetzt
zueinander sind, so angeordnet sind, dass zeitgleich zwei aufeinander folgende Etiketten
thermomechanisch geprägt werden können, wobei das eine Etikett in seiner Übergangszone
zur Ausbildung des Handhabungssegments geprägt wird und das andere Etikett mit einem
Muster thermomechanisch geprägt wird.
[0025] Vorzugsweise enthalten der Grundkörper und das Handhabungssegment eine oder mehrere
Lagen.
[0026] Die Lagen können aus verschiedenen Materialien bestehen, beispielsweise einem Bedruckstoff,
auch Trägerschicht oder Träger genannt, auf das eine selbstklebende Beschichtung aufgebracht
sein kann, sowie einem Trennmaterial, d.h. einem Trennpapier oder einer Trennfolie.
[0027] Als Träger des Etiketts stehen Papiere oder verschiedene Folien zur Auswahl, bevorzugt
werden Folien verwendet.
[0028] Eine oder mehrere Trägerlagen können auf der Ober- und/oder Unterseite bedruckt sein.
Die Bedruckung kann mit einem der üblichen Druckverfahren wie beispielsweise Tiefdruck,
Flexodruck, Offsetdruck, Buchdruck, Siebdruck oder Digitaldruck erfolgen.
[0029] Die eingesetzten Materialien der Lagen können ferner transparent, weiß, metallisiert
oder anderweitig farbig eingefärbt sein.
[0030] Bei einem mehrlagigen Aufbau können die einzelnen Lagen aus dem gleichen Material
geformt sein, oder aber auch aus verschiedenen Materialien. Ebenso können die einzelnen
Materialien bei einem mehrlagigen Verbund die gleiche Farbe aufweisen, aber es können
auch verschiedene Färbungen kombiniert werden, so dass beispielsweise eine weiße Basisfolienlage
mit einer transparenten zweiten Folienlage bedeckt wird.
[0031] Bevorzugt enthält mindestens eine der Lagen einen Thermoplast, wie z.B. Polypropylen
(PP), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyethylen (PE).
[0032] Es können Lagen aus monoaxial und biaxial gereckten Folien auf Basis von Polyolefinen,
oder Folien auf Basis von gerecktem Polyethylen oder gereckten Copolymeren, die Ethylen-
und/oder Polypropyleneinheiten enthalten, oder gegebenenfalls auch PVC-Folien, PET-Folien,
Folien auf Basis von Vinylpolymeren, Polyamiden, Polyester, Polyacetalen, Polycarbonaten
verwendet werden.
[0033] Biaxial gerecktes Polypropylen zeichnet sich durch seine sehr hohe Reißfestigkeit
und geringe Dehnung aus. Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Wiederverschluss-Etiketten
werden bevorzugt biaxial gereckte Folien auf Basis von Polypropylen verwendet. Die
Dicken der biaxial gereckten Folien auf Basis von Polypropylen liegen zwischen 20
und 100 µm bzw. zwischen 25 und 75 µm und vorzugsweise zwischen 30 und 65 µm. Biaxial
gereckte Folien auf Basis von Polypropylen können mittels Blasfolienextrusion oder
mittels üblicher Flachfolienanlagen hergestellt werden. Biaxial gereckte Folien werden
sowohl ein- als auch mehrschichtig hergestellt. Im Falle der mehrschichtigen Folien
können die Dicke und Zusammensetzung der verschiedenen Schichten gleich sein, aber
auch verschiedene Dicken und Zusammensetzungen sind bekannt. Vorzuziehen sind einschichtige,
biaxial oder monoaxial gereckte Folien oder mehrschichtige, biaxiale oder monoaxiale
Folien auf Basis von Polypropylen, die einen ausreichend festen Verbund zwischen den
Schichten aufweisen, da ein Delaminieren der Schichten während der Anwendung nachteilig
ist.
[0034] Ebenso geeignet sind Folien auf Basis von Hart-PVC oder auf Basis von Weich-PVC.
Bei der Verwendung von Folien auf Basis von Hart-PVC liegen die Foliendicken zwischen
20 und 100 µm bzw. zwischen 25 und 65 µm und vorzugsweise zwischen 30 und 60 µm.
[0035] Folien auf Polyesterbasis, zum Beispiel Polyethylenterephthalat sind ebenfalls bekannt
und können ebenso zur Herstellung der erfindungsgemäßen Etiketten eingesetzt werden.
Die Dicken der Folien auf Basis von PET liegen zwischen 20 und 100 µm bzw. zwischen
25 und 65 µm und vorzugsweise zwischen 30 und 60 µm.
[0036] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann mindestens eine der Lagen auch
eine Metallschicht oder eine metallisierte Schicht enthalten.
[0037] Auch eine dünne Metallschicht bzw. eine metallisierte Schicht lässt sich derart thermomechanisch
mit einer Prägeeinheit verformen, dass ein Handhabungsabschnitt einen bleibenden Winkel
zum Grundkörper bzw. zur Verpackungsoberfläche zum leichten Ergreifen des Handhabungssegments
ausbildet.
[0038] Das Trennmaterial ist in aller Regel eine Trennschicht aus Silikon. Es hat die Aufgabe,
das Wiederverschluss-Etikett während der Herstellung zu tragen und seine Klebstoffschicht
vor Verunreinigungen zu schützen. Zudem dient das Trennmaterial aus Silikon beim Stanzvorgang
der Etiketten als Stanzunterlage.
[0039] Das Trennmaterial kommt sowohl als Trennpapier als auch als Trennfolie zum Einsatz.
[0040] In Form eines Trennpapier für Wiederverschluss-Etiketten sind satinierte Kraftpapiere
bekannt. Daneben werden auch gestrichene Papiere eingesetzt. Für spezielle Anforderungen,
beispielsweise Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit, wird zudem kunststoffbeschichtetes
Papier verwendet.
[0041] Kunststofffolien können hingegen als Trennfolien gewählt werden, wenn die spätere
Anwendung besonderen Anforderungen unterliegt. Als Trennfolie kann eine ein- oder
beidseitig silikonisierte PET-Folie zum Einsatz kommen, vorzugsweise mit einer Dicke
zwischen 23 und 36 µm.
[0042] Es sind jedoch auch ein- und beidseitig mit einer entsprechenden Trennschicht versehene
Trägermaterialien aus Folienmaterialien wie PP oder Ähnlichem sowie Papier denkbar,
jeweils mit einer bevorzugten Dicke zwischen 20,0 und 40,0 µm.
[0043] Vorzugsweise weist die Unterseite des flächigen Grundkörpers weiterhin mindestens
eine einfach oder mehrfach ablösbare Klebstofflage auf.
[0044] Diese Klebstofflage kann vollflächig oder auch nur teilweise auf der Unterseite aufgebracht
sein. Bevorzugt reicht die Klebstofflage nicht bis an die Übergangszone heran, so
dass Klebstoff während des Prägevorgangs nicht unter das Handhabungssegment quillt.
[0045] Im Falle, dass der Klebstoff herstellungsbedingt auch auf die Unterseite des Handhabungssegments
aufgebracht werden muss, lässt sich die Klebkraft in dem betroffenen Bereich zum Zwecke
eines störungsfreien Öffnens und Wiederverschließens der Verpackung reduzieren. Entweder
lässt sich dann die klebstoffbehaftete Unterseite des Handhabungsabschnitts mit einem
Trennpapier abdecken oder der Klebstoff wird neutralisiert, beispielsweise durch Bedruckung
oder Bepuderung.
[0046] Die Klebstofflage enthält vorzugsweise einen Haftklebestoff. Ein Haftklebstoff ist
eine viskoelastische Masse, die bei Raumtemperatur in trockenem Zustand permanent
klebrig und klebfähig bleibt. Die Klebung erfolgt durch leichten Anpressdruck sofort
auf fast allen Substraten.
[0047] Der in der Klebstofflage enthaltene Haftklebstoff kann als ein wässriger Dispersions-Klebstoff
oder als lösungsmittelhaltiges System auf den Träger aufgebracht werden. Bevorzugt
werden sogenannte "Hotmelts" eingesetzt, unter anderem solche, die nach dem Auftragen
aus der Schmelze noch mit UV-Strahlung ausgehärtet werden.
[0048] Der Klebstoff ist bevorzugt dergestalt, dass er auch nach mehrmaligem Abziehen und
Wiederaufkleben seine ursprüngliche Klebkraft nahezu beibehält.
[0049] Bei dem Haftklebstoff handelt es sich bevorzugt um einen auf Basis von Naturkautschuk,
PUR oder Acrylaten, wobei diese Styrol-Isopren-Styrol-Blockcolymeren enthalten können.
Vorzugsweise wird ein mit Additiven und Harzen abgemischter, UV-vernetzbarer Acrylatschmelzhaftklebstoff
verwendet.
[0050] Der Klebstoffauftrag liegt zwischen 5,0 und 50,0 g/m
2 bzw. zwischen 10,0 und 30,0 g/m
2 und bevorzugt zwischen 15,0 und 25,0 g/m
2, wobei der letztgenannte Wertebereich in der Regel einer Klebstofflagendicke von
15 bis 25 µm entspricht.
[0051] Auf der Unterseite der ablösbaren Klebstofflage kann außerdem zumindest teilweise
eine weitere permanente Klebstofflage aufgebracht sein, wodurch das Etikett gegen
ein komplettes Ablösen von einer Verpackung gesichert ist. Die permanente Klebstofflage
fungiert dann im Zuge des Öffnens und Wiederverschließens als Scharnier.
[0052] Bevorzugt ist zwischen zwei äußeren Lagen des Wiederschluss-Etiketts eine Kaschierkleberlage
und/ oder eine weitere bedruckte Lage angeordnet.
[0053] Kommt ein mehrlagiger Verbund zum Einsatz, so können die Lagen unter einander mit
einem Kaschierklebstoff verbunden sein, der zwischen den Lagen aufgebracht ist. Als
Kaschierklebstoff kann jeder gängige Kaschierklebstoff eingesetzt werden, beispielsweise
wasserbasierte Acrylatklebstoffe, wasserbasierte Lösemittelklebstoffe, Zweikomponentenklebstoffe
auf Polyurethanbasis, Hotmeltklebstoffe auf Kautschuk-/oder Acrylatbasis, UV-härtende
Klebstoffe Kautschuk-/oder Acrylatbasis, etc.
[0054] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind ein oder mehrere Handhabungssegmente
an einer bzw. mehreren Seitenkanten des Wiederverschluss-Etiketts angeordnet, womit
sich das Wiederverschluss-Etikett in verschiedene Richtung öffnen und wiederverschließen
lässt. Zudem kann sich ein Handhabungssegment in Bezug auf das Wiederverschluss-Etikett
genau an der Seitenkante befinden, die für den Gebrauch am günstigsten ist.
[0055] Ein Handhabungssegment kann bevorzugt aber auch an einer oder mehreren Ecken des
Wiederverschluss-Etiketts angeordnet sein.
[0056] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe ferner durch eine Verpackung gelöst, die einen Verpackungskörper
mit einer Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung und einem erfindungsgemäßen Wiederverschluss-Etikett
enthält. Das Wiederverschluss-Etikett haftet auf dem Verpackungskörper. Dabei verschließt
der Grundkörper des Wiederverschluss-Etiketts die Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung der
Verpackung. Wenigstens ein Teil des Handhabungssegments steht von der Verpackungsoberfläche
zum leichten Ergreifen ab.
[0057] Verpackungen können beispielsweise flexible Verpackungen in Form von Schlauch, Stand-
und Klotzbodenbeuteln sein oder Tiefzieh-Trays oder Faltschachteln oder jegliche Art
von Verpackung, die aus bahnförmigen Materialien wie Folien, Verbunden oder Papier
und Karton hergestellt wird.
[0058] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird durch das Abziehen des Grundkörpers des
Wiederverschluss-Etiketts mittels des Handhabungssegments von der Verpackungsoberfläche
die Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung freigegeben.
[0059] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe ferner durch eine Rolle, die ein Trennmaterial sowie
mehrere erfindungsgemäße Wiederverschluss-Etiketten umfasst. Die Wiederverschluss-Etiketten
haften auf dem Trennmaterial. Die Wiederverschluss-Etiketten können vorzugsweise in
Bezug auf die Abrollrichtung der Rolle äquidistant auf dem Trennmaterial aufgebracht
sein. Bevorzugt sind Wiederverschluss-Etiketten vom gleichen Typ, d.h., Form und Aufbau
sind gleich, auf die Rolle aufgewickelt.
[0060] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe ferner durch ein Verfahren zur Herstellung von Wiederverschluss-Etiketten
gelöst. Das Verfahren enthält folgende Schritte:
- Herstellen wenigstens einer ersten Lage für einen flächigen Grundkörper mit einem
Handhabungssegment;
- Aufbringen eines Klebstoffs auf einer Seite des Grundkörpers;
- Abdecken des Klebstoffs mit einem Trennmaterial;
- Stanzen der Etiketten aus der bedruckten Materialbahn in einem Stanzwerk;
- Abscheren einer Restmaterialbahn von der gestanzten Materialbahn;
- thermomechanisches Formen einer Prägelinie innerhalb einer Übergangszone in einer
Thermoprägeeinheit.
[0061] Zudem kann das Verfahren vor oder nach dem Stanzen auch einen Schritt des Bedruckens
der Materialbahn mindestens einem Druckwerk umfassen.
[0062] Bevorzugt wird die Klebstofflage nur im Bereich des Grundkörpers aufgebracht. Alternativ
kann der Klebstoff auch vollflächig aufgetragen werden, wobei dann der Bereich des
Handhabungssegments durch ein Trennpapier einzudecken ist, so dass der Klebstoff keine
Wirkung entfalten kann. Des Weiteren kann der Klebstoff in diesem Bereich auch neutralisiert
sein, beispielsweise durch Bedruckung oder Bepuderung, wodurch verhindert wird, dass
das Handhabungssegment an der Verpackung oder sonstigen Gegenständen haften bleibt.
[0063] Bevorzugt werden die einzelnen Etiketten mittels Stanzung aus der bedruckten Materialbahn
geformt, alternativ ist auch eine Herauslösung mittels Laserschneiden möglich.
[0064] Das thermomechansiche Verformen kann mittels beheiztem Prägewerkzeug erfolgen, wobei
dieses Werkzeug ein Flachwerkzeug oder ein Rotativwerkzeug sein kann.
[0065] Die thermomechanische Verformung der Übergangszone zwischen Grundkörper und Handhabungssegment
kann vorzugsweise mit einer Flachbett-Prägeeinheit ausgeführt werden, wobei die Temperaturen
des beheizten Werkzeugs im Bereich von 40°C bis 200°C bzw. im Bereich von 60°C bis
190°C und vorzugsweise im Bereich von 80°C bis 180°C liegen. Das Werkzeug wird gegen
das Gegenstück bzw. die Gegenfläche mit einer definierten Prägekraft geführt. Es kann
sich dabei um eine Blindprägung gegen ein flaches Gegenstück oder auch um eine Reliefprägung
mit Patrize und Matrize handeln.
[0066] Die thermoplastische Verformung kann sowohl "inline", d.h. innerhalb derselben Maschine
durchgeführt werden, in der auch die Etiketten selbst hergestellt werden, oder aber
in einem separaten Arbeitsgang, beispielsweise in einer weiteren Maschine.
[0067] Vorteilhafterweise umfasst das Herstellungsverfahren ferner einen Schritt des Aufwickelns
der Endmaterialbahn mit Wiederschluss-Etiketten auf eine Rolle, wobei das Handhabungssegment,
bezogen auf die Ebene des Grundkörpers, zum leichten Ergreifen beständig und formstabil
absteht.
[0068] Bevorzugt enthält das Herstellungsverfahren ferner einen Schritt des Aufbringens
mindestens einer weiteren Lage auf die erste Lage.
[0069] Weitere Vorteile und bevorzugte Ausgestaltungen werden nachfolgend mit Verweis auf
die beigefügten Figuren beschrieben.
- Fig. 1
- Draufsicht auf ein Etikett mit Handhabungssegment gemäß der Erfindung.
- Fig. 2
- Draufsicht auf ein Etikett mit nicht durchgehender Prägung gemäß der Erfindung.
- Fig. 3
- Draufsicht auf ein Etikett mit zweifacher Prägung gemäß der Erfindung.
- Fig. 4
- Draufsicht auf ein Etikett mit gekrümmter Prägung gemäß der Erfindung.
- Fig. 5
- Draufsicht auf ein Etikett mit teilgekrümmter Prägung gemäß der Erfindung.
- Fig. 6
- Schnittdarstellung eines einlagigen Etiketts mit Handhabungssegment entlang der Linie
A - A in Fig. 1.
- Fig. 7
- Schnittdarstellung eines mehrlagigen Etiketts mit Handhabungssegment entlang der Linie
A - A in Fig. 1.
- Fig. 8
- auf eine Verpackungsoberfläche mit Lochstanzung appliziertes Etikett mit Handhabungssegment.
- Fig. 9
- Schnittdarstellung des applizierten Etiketts mit Handhabungssegment entlang der Linie
B - B in Fig. 8.
- Fig. 10
- Schematische Darstellung des Herstellungsverfahrens eines Etiketts mit Handhabungssegment.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0070] Ein erfindungsgemäßes Wiederverschluss-Etikett, das nachfolgend mit Verweis auf die
Figuren weiter beschrieben wird, ermöglicht ein leichtes Ergreifen durch das von der
Verpackungsoberfläche abstehende Handhabungssegment, welches durch eine thermomechanische
Verformung bleibend geprägt wurde.
[0071] Bei der Prägung wird die Prägekante bzw. Prägefläche des beheizten Prägewerkzeugs
einer Prägeeinheit kurzfristig unter einem definierten Druck sowie einer definierten
Temperatur in das verformbare Material des Etiketts gedrückt. Das Etikett liegt dabei
auf einer ebenen, nicht verformbaren Fläche mit einem vertieften Bereich auf, in den
das Prägewerkzeug das verformbare Material auf Höhe der Übergangszone des Etiketts
drückt, oder auf einer ebenen, verformbaren Fläche auf, in die das beheizte Prägewerkzeug
das verformbare Material auf Höhe der Übergangszone des Etiketts drückt. Die Prägekante
bzw. Prägefläche kann unterschiedliche Formen aufweisen, wie im Weiteren noch genauer
erläutert wird. Beim Eindringen der Prägekante in das verformbare Material des Etiketts
wird Material verdrängt und ein der Verdrängungsrichtung entgegengesetzter Druck im
Material als Gegenreaktion auf die eingedrungene Prägekante stellt sich ein. Nach
dem Entfernen der Prägekante aus dem verformten Material entspannt sich der erzeugte
Gegendruck im Material in Richtung der Eindringstelle der Prägekante, wodurch sich
das flächenmäßig und gewichtsmäßig kleinere Handhabungssegment in Richtung des Grundkörpers
bewegt, bis der im Material erzeugte Druck vollständig abgebaut ist. Der Winkel der
Prägekante, die Prägedauer und der Prägedruck sind folglich die Parameter, mit denen
sich das Abstehen des Handhabungssegments einstellen lässt.
[0072] Ein Erhitzen des Prägewerkzeugs zur thermomechanischen Verformung hat darüber hinaus
zur Folge, dass der Prägedruck verringert werden kann, wodurch die Prägequalität des
Etiketts verbessert wird. Die Temperatur des Prägewerkzeugs und der Prägedruck lassen
sich aufeinander abstimmen, so dass sich einerseits durch das thermomechanische Prägen
das geforderte Abstehen des Handhabungssegments einstellt und andrerseits die Materiallagen
unterhalb der geprägten Lage aufgrund des verminderten Drucks geschont werden.
[0073] In Fig. 1 ist ein Wiederverschluss-Etikett 100 in einer Draufsicht dargestellt. Als
Länge bzw. Längsrichtung des Etiketts wird nachfolgend die horizontale Ausdehnung
bezeichnet und als Breite demzufolge die vertikale Ausdehnung. Das rechteckige Etikett
100 unterteilt sich in einen flächigen Grundkörper 102 und ein Handhabungssegment
104. Zwischen dem Grundkörper 102 und dem Handhabungssegment 104 befindet sich eine
Übergangszone 103. Innerhalb dieser Übergangszone 103 wirkt eine beheizte Prägeeinheit
mit Druck auf das Material des Etiketts 100 und bildet dabei eine thermomechanisch
erzeugte Prägelinie 106 aus.
[0074] Die Prägung muss aber nicht, wie in Fig. 1 dargestellt durchgehend sein, sondern
kann auch wie im Fall von Fig. 2 nur abschnittsweise erfolgen. Vorstellbar ist auch,
dass mindestens zwei Prägungen 106a und 106b im Übergangsbereich 103 horizontal beabstandet
erfolgen, wie in Fig. 3 zu sehen ist. Dabei können für die mindestens zwei Prägungen
106a und 106b unterschiedliche Parameter in Bezug auf die Prägeeinheit verwendet werden,
um das Abstehen des Handhabungssegments 104 besser justieren zu können.
[0075] Vorteilhaft kann ferner eine gekrümmte Prägung 106 wie in Fig. 4 sein. Die zur Mittelachse
der Längsrichtung symmetrische, gekrümmte bzw. bogenförmige Prägung 106 sorgt dafür,
dass in Abhängigkeit des Krümmungsradius das Abstehen des Handhabungssegments 104
eine zusätzliche formbedingte Absicherung gegen Absinken auf eine Verpackungsoberfläche
erhält. Außerdem wird durch das infolge des thermomechanischen Prägens abstehende,
bogenförmige Handhabungssegment 104 ein Ergreifen des Etiketts 100 weiter erleichtert.
[0076] Des Weiteren ist es auch vorstellbar, dass der linienförmig ausgestaltete Prägebereich
der Prägung 106 eine Linie ist, welche teilweise verdickt ist.
[0077] Fig. 5 zeigt weiter eine teilgekrümmte Prägung 106. Ein erster Prägeabschnitt 106c
verläuft in horizontaler Richtung bis zur Mitte des Etiketts bogenförmig und in der
weiteren Hälfte schließt sich geradliniger Prägeabschnitt 106d an. Auch andere Kombinationen
von gekrümmten und geradlinigen Prägeabschnitten sind vorstellbar. Durch die Kombination
von Prägeabschnitte lässt sich z.B. die Handhaltung zum Ergreifen des Handhabungssegments
vorgeben.
[0078] In Fig. 1 befindet sich das Handhabungssegment 104 auf einer der beiden kurzen Seite
des rechteckförmigen Etiketts 100, obwohl auch andere Ausführungen möglich sind. Folglich
kann ein Handhabungssegment 104 sich auch an einer oder mehreren Ecken befinden.
[0079] Vorstellbar ist weiterhin, dass das Handhabungssegment 104 eine geringere oder größere
Breite als der Grundkörper 102 aufweist.
[0080] Fig.6 zeigt den Schnitt entlang der Linie A - A in Fig. 1. Zu sehen ist, dass ein
Wiederverschluss-Etikett 100 neben einem Grundkörper 102 und einem Handhabungssegment
104 weiterhin auf der Unterseite des Grundkörpers 104 Klebstofflage 108 aufweist,
durch die das Etikett 100 auf einer Verpackungsoberfläche angebracht werden kann.
Das Handhabungssegment 104 ist auf seiner Unterseite klebstofffrei. Die Prägung 106,
welche durch eine thermomechanische Verformung erzeugt wird, bedingt, dass das Handhabungssegment
104 gegenüber dem Grundkörper 102 ein Winkel α bildet, der kleiner als 180° ist. Durch
die Prägung 106 zwischen Grundkörper 102 und Handhabungssegment 104 ist die entsprechende
Materiallage dünner als im Bereich des Grundkörpers 102 und des Handhabungssegments
104, da Material verdrängt wurde.
[0081] Die Lage des Grundkörpers 102 und des Handhabungssegments 104 können aus metallisiertem
Polyester mit der Dicke von 50 µm bestehen.
[0082] Der Klebstoff der Klebstofflage 108 behält seine Klebkraft vorteilhafterweise auch
bei mehrmaligen abziehen und wiederverschließen, wobei der Klebstoff jedweder üblichen
Arten sein kann, wie beispielsweise ein wässriger Klebstoff, ein Lösemittelklebstoff,
ein Heißklebstoff oder ein UV-strahlenhärtender Heißklebstoff.
[0083] Fig. 7 zeigt eine weitere Schnittdarstellung eines Etiketts mit weiteren Lagen. Zwischen
die beiden Trägermateriallagen 110 und 112 ist eine bedruckte Lage 114 und eine Kaschierklebstofflage
116 eingebracht. Zudem befindet sich unterhalb der ablösbaren Klebstofflage 108 eine
weitere, permanente Klebstofflage 118, die das Etikett 100 dauerhaft auf einer Verpackungsoberfläche
sichert. Die permanente Klebstofflage 118 bedeckt nur einen Teil der Unterseite des
Grundkörpers 102, so dass sich das Etikett 100 zwar von einer Verpackungsoberfläche
lösen und wieder aufbringen lässt, aber zudem auch gegen ein komplettes Abziehen des
Etiketts gesichert ist. Der permanente Klebstoff der Klebstofflage 118 kann eine höhere
Klebkraft aufweisen als die Klebstofflage 108. Der Bereich des permanenten Klebstoffs
4 hat somit die Funktion eines Scharniers zwischen einer Verpackung und dem Etikett
100.
[0084] Die obere Trägermateriallage 110 kann aus biaxial gerecktem, transparenten Polypropylen
einer Dicke von 20 bis 50 µm bestehen und die untere Trägermateriallage 112 kann aus
biaxial gerecktem metallisiertem Polypropylen mit einer Dicke von 50 µm bestehen.
Zwischen der oberen Lage 110 und der unteren Lage 112 kann sich eine Kaschierklebstofflage
befinden. Als Kaschierklebstoff 116 kommt jeder geeignete Klebstoff in Frage, wie
beispielsweise ein wässriger Acrylatklebstoff, ein UV-härtender Acrylatklebstoff,
ein lösemittelbasierter Klebstoff oder ein Heißklebstoff.
[0085] In Fig. 8 ist das Etikett 100 auf eine Verpackung 120 aufgeklebt. Die Verpackung
120 weist eine Lochstanzung 122 auf, welche von dem Grundkörper 102 des Etiketts 100
abgedeckt ist. Die Lochstanzung kann durchgängig, durchgehend oder aber auch nur perforiert
sein. Durch ein Ergreifen des Handhabungssegments 104 lässt sich das Etikett 100 von
der Verpackung 120 vorzugsweise in Längsrichtung ablösen, wodurch die Ausgabe- bzw.
Entnahmeöffnung 121 freigegeben wird.
[0086] Beim Ablösen des Etiketts 100 bleibt der Teil 120b der Verpackung, welcher innerhalb
der Lochstanzung 122 liegt, an der Klebstofflage 108 des Etiketts 100 haften, wie
in der Schnittdarstellung in Fig. 9 entlang der Linie B - B aus Fig. 8 zu sehen ist.
[0087] Fig. 10 zeigt schließlich schematisch den Herstellungsprozess eines erfindungsgemäßen
Wiederverschluss-Etiketts 100 in einer exemplarischen Maschine 200.
[0088] Eine Ausgangsmaterialbahn 204 wird dabei von einer Rolle 202 abgewickelt und in Längsrichtung
D befördert. Die Ausgangsmaterialbahn 204 enthält die Trägermateriallage, die z.B.
aus einem metallisierten Polyester, und eine auf der Unterseite der Trägermateriallage
aufgebrachte Klebstofflage 108, welche wiederum auf ihrer Unterseite von einem Trennmaterial
geschützt ist. Das Trennmaterial kann beispielsweise ein Releaseliner aus silikonisiertem
Polyester oder Glassine sein. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können
Klebstoff- und das Trennmateriallage der Trägermateriallage zur Bildung der Ausgangsmaterialbahn
204 auch erst innerhalb der Maschine 200 zugefügt werden.
[0089] Die Ausgangsmaterialbahn 204 wird in einem ersten Bearbeitungsschritt einem oder
mehreren Druckwerken 206 zugeführt und bedruckt. Das Drucken erfolgt beispielsweise
im Flexodruck, im Tiefdruck, im Offsetdruck, im Siebdruck, im Digitaldruck oder in
einem anderen bekannten Druckverfahren.
[0090] Die bedruckte Materialbahn 208 gelangt danach in ein Stanzwerk 210, in dem die Wiederverschluss-Etiketten
in der vorbestimmten Form gestanzt werden. Dabei werden das Trägermaterial und der
Klebstoff durchtrennt, nicht jedoch das Trennmaterial bzw. das Releasematerial.
[0091] Von der gestanzten Materialbahn 212 wird anschließend z.B. mittels einer Abscherrolle
214 eine Restmaterialbahn 216 abgeschert und auf eine Rolle 218 aufgewickelt.
[0092] Die Trennmaterialbahn 220 mit den gestanzten Etiketten auf der Oberseite gelangt
anschließend in eine Prägeeinheit 222. Dort wird innerhalb der Übergangszone 103 durch
thermomechanische Verformung eine Prägung 106 erzeugt. Die Endmaterialbahn mit den
erfindungsgemäßen Wiederverschluss-Etiketten wird abschließend auf eine Rolle 226
aufgewickelt.
1. Wiederverschluss-Etikett (100), enthaltend:
einen flächigen Grundkörper (102); und
einen Flächenabschnitt des Grundkörpers (102) als Handhabungssegment (104), wobei
eine Übergangszone (103) zwischen dem Handhabungssegment (104) und dem Grundkörper
(102) entlang wenigstens eines mindestens linienförmig ausgestalteten Prägebereichs
zumindest abschnittsweise bleibend geprägt ist, so dass das Handhabungssegment (104),
bezogen auf die Ebene des Grundkörpers (102), zum leichten Ergreifen beständig und
formstabil absteht, wobei die zumindest abschnittsweise Prägung durch wenigstens einen
thermomechanisch verformten Bereich ausgebildet ist.
2. Wiederverschluss-Etikett (100) nach Anspruch 1, wobei der Grundkörper (102) und das
Handhabungssegment (104) eine oder mehrere Lagen enthalten.
3. Wiederverschluss-Etikett (100) nach Anspruch 2, wobei mindestens eine der Lagen (110,
112) einen Thermoplast, wie z.B. PP, PET oder PE, enthält.
4. Wiederverschluss-Etikett (100) nach Anspruch 2 oder 3, wobei mindestens eine der Lagen
(110, 112) eine Metallschicht oder eine metallisierte Schicht enthält.
5. Wiederverschluss-Etikett (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Unterseite
des flächigen Grundkörpers (102) weiterhin mindestens eine mehrfach ablösbare Klebstofflage
(108) aufweist.
6. Wiederverschluss-Etikett (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei zwischen zwei
Lagen (110, 112) ein Kaschierklebstofflage (116) und/oder eine weitere bedruckte Lage
(114) angeordnet sind bzw. ist.
7. Wiederverschluss-Etikett (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein oder
mehrere Handhabungssegmente (104) an einer oder mehreren Seitenkanten des Wiederverschluss-Etiketts
(100) angeordnet ist bzw. sind.
8. Wiederverschluss-Etikett (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Handhabungssegment
(104) an einer oder mehreren Ecken des Wiederverschluss-Etiketts (100) angeordnet
ist.
9. Wiederverschluss-Etikett (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Handhabungssegment
(104) zumindest teilweise mit einem Muster thermomechanisch geprägt ist.
10. Verpackung, enthaltend:
einen Verpackungskörper (120) mit einer Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung (122); und
einem Wiederverschluss-Etikett (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Wiederverschluss-Etikett
(100) auf dem Verpackungskörper (120) haftet und der Grundkörper (102) des Wiederverschluss-Etiketts
(100) die Ausgabe- bzw. Entnahmeöffnung (122) der Verpackung verschließt und wenigstens
ein Teil des Handhabungssegments (104) von der Verpackungsoberfläche zum leichten
Ergreifen absteht.
11. Verpackung nach Anspruch 10, wobei durch das Abziehen des Grundkörpers (102) des Wiederverschluss-Etiketts
(100) mittels des Handhabungssegments (104) von der Verpackungsoberfläche die Ausgabe-
bzw. Entnahmeöffnung (122) der Verpackung freigebbar ist.
12. Rolle (226), wobei die Rolle ein Trennmaterial sowie mehrere auf dem Trennmaterial
angeordnete Wiederverschluss-Etiketten (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 enthält.
13. Verfahren zur Herstellung von Wiederverschluss-Etiketten (100), wobei das Verfahren
folgende Schritte enthält:
Herstellen wenigstens einer ersten Lage für einen flächigen Grundkörper (102) mit
einem Handhabungssegment (104);
Aufbringen eines Klebstoffs auf einer Seite des Grundkörpers (102);
Abdecken des Klebstoffs mit einem Trennmaterial zur Erzeugung einer Ausgangsmaterialbahn
(204);
Stanzen der Etiketten aus der bedruckten Materialbahn (208) in einem Stanzwerk (210);
Abscheren einer Restmaterialbahn (216) von der gestanzten Materialbahn (212);
thermomechanisches Formen einer Prägelinie innerhalb einer Übergangszone (103) in
einer Thermoprägeeinheit (222).
14. Verfahren zur Herstellung von Wiederverschluss-Etiketten (100) nach Anspruch 13, wobei
das Verfahren weiter folgende Schritte enthält:
Aufwickeln der Endmaterialbahn (224) mit Wiederschluss-Etiketten (100) auf eine Rolle
(226), wobei das Handhabungssegment (104), bezogen auf die Ebene des Grundkörpers
(102), zum leichten Ergreifen beständig und formstabil absteht.
15. Verfahren zur Herstellung von Wiederverschluss-Etiketten (100) nach Anspruch 13 oder
14, wobei das Verfahren weiter folgenden Schritte enthält:
Aufbringen mindestens einer weiteren Lage auf die erste Lage.