[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ankontaktieren des Leitungsschirms eines
Koaxialkabels mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 38 03 593 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit einem Kabel, und mit einem Kontaktelement, welches
eine Kontaktfläche und eine erste Ausnehmung aufweist, und mit einem Spannelement,
welches eine zweite Ausnehmung aufweist, wobei die Innenleiterisolation des Kabels
durch beide Ausnehmungen hindurchgeführt ist und ein freigelegter Abschnitt des Leitungsschirms
klemmend zwischen dem Spannelement und dem Kontaktelement angeordnet ist, und wobei
der freigelegte Abschnitt des Leitungsschirms durch ein Zusammenschieben in axialer
Richtung des Kabels senkrecht zur Kabelachse aufgestaucht ist.
[0003] Die
DE 38 03 593 A1 zeigt dabei insbesondere das Schirmgeflecht einer Leitung, das zu einem Flansch zusammengeschoben
ist, der als verdichteter Abschnitt zwischen der Stirnseite eines Endgehäuses und
einer Druckscheibe durch eine Überwurfmutter festgeklemmt ist. Die
DE 38 03 593 A1 offenbart dagegen kein Koaxialkabel und keine Crimpverbindung zwischen Gehäuseteilen
zum Befestigen eines zusammengeschobenen Schirmgeflechts.
[0004] Der Anschluss eines Koaxialkabels an ein elektronisches Gerät oder einen elektrischen
Steckverbinder erfordert einen gewissen Montageaufwand, wobei ein relativ großer Anteil
dieses Aufwandes auf die Ankontaktierung des Leitungsschirms entfällt. Nach dem Freilegen
eines Abschnitts des Leitungsschirms durch das abschnittsweise Entfernen des Kabelmantels
ist der Leitungsschirm auf eine vorgesehene Länge und Form zu bringen und anschließend
mit einem geeigneten Metallgegenstand mechanisch und elektrisch zu verbinden. Besonders
die Formung des aus einem Leitergeflecht bestehenden Leitungsschirms erfordert zumeist
einen erheblichen Aufwand.
[0005] Zum elektrischen Anschluß eines Leitungsschirms ist es beispielsweise bekannt, einen
hülsenartigen Gegenstand zwischen das Geflecht des Leitungsschirms und die Innenleiterisolation
zu schieben und dann einen weiteren Metallkörper von außen auf den hülsenartigen Gegenstand
zu crimpen. Hierzu ist das Schirmgeflecht zunächst aufzuweiten.
[0006] Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Schirmgeflecht aufzutrennen, um 180° umzuschlagen
und anschließend zwischen zwei miteinander zu verbindende metallene Gegenstände zu
legen. Die französische Offenlegungsschrift
FR 952 977 A zeigt einen Steckverbinder, der eine solche Schirmkontaktierung verwendet.
[0007] Aus den Druckschriften
US 2010/0000788 A1 und
JP 2005 123072 A ist bekannt, zur Ankontaktierung eines Leitungsschirms den freigelegten Leitungsschirm
erst senkrecht zur Kabelachse aufzustauchen und danach Abschnitte des aufgestauchten
Leitungsschirms in Richtung der Kabelachse umzufalten und zwischen ringförmig um das
Kabel angeordnete metallenen Kontaktelementen klemmend zu befestigen.
[0008] Diese Arten der elektrischen Anbindung erfordern jeweils spezielle Werkzeuge, sowie
eine sorgfältige Vorbehandlung des Leitungsschirms, die den Leitungsschirm nicht beschädigen
darf, um die Kontaktgabe und die Abschirmwirkung des Leitungsschirms nicht zu beeinträchtigen.
[0009] Aus der deutschen Auslegeschrift
DE 22 55 785 B2 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, bei der ein Leitungsschirm eines Koaxialkabels
klemmend zwischen scheibenförmigen Kontaktelementen gehalten wird, die ihrer Funktion
nach zugleich Spannelemente ausbilden. Zur Befestigung des Leitungsschirms offenbart
das Dokument lediglich, dass dieser vor dem Anfügen des zweiten Kontaktelements am
ersten Kontaktelement stehend hochgebogen wird. Die Figur 2 dieses Dokuments zeigt,
dass der klemmend zwischen den Spann- bzw. Kontaktelementen gehaltene Abschnitt des
Leitungsschirms sehr viel kürzer ist als der vom äußeren Kabelmantel freigelegte Abschnitt
des Koaxialkabels, so dass der Leitungsschirm offensichtlich gekürzt wurde. Das Ablängen
eines geflochtenen Leitungsschirms stellt im Allgemeinen einen relativ aufwendigen
Montageschritt dar.
[0010] Es stellte sich die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, welche die
Ankontaktierung eines Leitungsschirms eines Koaxialkabels montagetechnisch vereinfacht
und elektrisch verbessert.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Die Figuren zeigen ein Koaxialkabel
mit einem Kontaktelement bzw. mit einem Kontaktelement und einem Spannelement und
verdeutlichen die Montageschritte zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0013] Die Figur 1 zeigt ein Koaxialkabel mit einem typischen konzentrischen Aufbau. Das
Koaxialkabel 1 weist einen Innenleiter 5 auf, der von einer Innenleiterisolation 4
umgeben ist. Die Innenleiterisolation 4 ist von einem Außenleiter 2 umfasst, der hier
vereinfacht als eine dunkle Fläche dargestellt ist, und der üblicherweise als ein
Geflecht einer Vielzahl dünner Leitungsadern ausgebildet ist. Aufgrund seiner komplizierten
Struktur ist die Bearbeitung und elektrische Kontaktierung des Außenleiters 2 im Allgemeinen
deutlich aufwendiger als die Kontaktierung des Innenleiters 5. Der Außenleiter 2 ist
bei den meisten Anwendungen mit einer elektrischen Masse verbunden und hat die Funktion,
insbesondere hochfrequente elektrische Störsignale abzuschirmen. Der Außenleiter 2
wird daher hier auch als Leitungsschirm bezeichnet. Die äußerste Umhüllung des Koaxialkabels
1 bildet ein Kabelmantel 3, der zur Isolierung des Leitungsschirms 2 sowie zum mechanischen
Schutz des Koaxialkabels 1 dient.
[0014] In der Darstellung der Figur 1 sind Abschnitte des Kabelmantels 3 und der Innenleiterisolation
4 entfernt, so dass der Innenleiter 5 und der Leitungsschirm 2 abschnittsweise freigelegt
sind. In der Figur 1 ist zudem ein Kontaktelement 6 erkennbar, welches eine zentrale
Ausnehmung 7 aufweist, durch die das Koaxialkabel 1 hindurchgeführt ist. Der Durchmesser
der Ausnehmung 7 ist etwas größer als der Außendurchmesser des Koaxialkabels 1 im
Bereich der Kabelmantels 3, so dass das Kontaktelement 6 am freigelegten Abschnitt
des Leitungsschirms 2 sitzt und eine, sich an die Ausnehmung 7 anschließende rohrförmige
Anformung 12 den Kabelmantel 3 übergreift.
[0015] An den Außenrand einer etwa kreisringförmigen Kontaktfläche 13 ist an das Kontaktelement
6 ein umlaufender Kragen 10 angeformt, der sich in Richtung des freien Endes des Koaxialkabels
1 erstreckt. Der Kragen 10 weist mehrere Rast- oder Crimpelemente 11 auf.
[0016] Die Rast- oder Crimpelemente 11 sind zur formschlüssigen Anbindung eines scheibenförmigen
Spannelements 8 vorgesehen, welches in der Figur 2 dargestellt ist. Das Spannelement
8 weist ebenfalls eine Ausnehmung 9 auf, deren Durchmesser aber nur geringfügig größer
ist als der Außendurchmesser der Innenleiterisolation 4. Nach dem Hindurchführen des
freien Endes des Koaxialkabels 1 durch die Ausnehmung 9 trifft beim Verschieben des
Spannelements 8 in Richtung auf das Kontaktelement 6, das Spannelement 8 auf den Leitungsschirm
2 und drückt diesen zusammen.
[0017] Dabei staucht sich der Leitungsschirm 2 zwischen dem Spannelement 8 und dem Kontaktelement
6, wie die Figuren 3 und 4 zeigen, senkrecht zur Kabelachse balgartig auf. Besonders
deutlich ist dies in der Figur 4 ersichtlich, in der das Spannelement 8 transparent
dargestellt ist.
[0018] Beim Weiterschieben des Spannelements 8 kommt dieses am ersten Kontaktelement 6 zur
Anlage und kann mit diesem durch Verrasten oder Vercrimpen formschlüssig oder kraftschlüssig
verbunden werden.
[0019] In der Figur 6 ist das Spannelement wiederum transparent dargestellt und daher nicht
als Einzelteil erkennbar. Ersichtlich ist, dass der zusammengeschobene Leitungsschirm
2 dicht an der Kontaktfläche 13 des Kontaktelements 6 anliegt und dabei eine angedeutete
lamellenartige Struktur aufweist. Der zusammengeschobene Leitungsschirm 2 bildet so
eine doppellagige Schicht seines Leitungsgeflechts zwischen dem Spannelement 8 und
dem Kontaktelement 6 aus.
[0020] Im Gegensatz zu dem zwingend aus einem Metall bestehenden Kontaktelement 6 kann das
Spannelement 8 grundsätzlich aus einem beliebigen Material und insbesondere aus einem
Kunststoff bestehen.
[0021] Neben der montagetechnisch einfachen Befestigung und den sehr guten elektrischen
Eigenschaft durch eine großflächige Verbindung des Leitungsschirms 2 zu dem Kontaktelement
6 und gegebenenfalls auch zu dem Spannelement 8 ergibt sich als weiterer Vorteil,
dass außer dem Freilegen eines Abschnitts des Leitungsschirms 2 durch ein Abisolieren
des Kabelmantels 3 keine weitere Bearbeitung des Leitungsschirms 2, wie etwa ein Abschneiden
oder eine besondere Ausformung, vor dessen Kontaktierung durch das Zusammenführen
des Spannelements 8 und des Kontaktelements 6 erforderlich ist, und damit die Ankontaktierung
auf eine besonders einfache und kostengünstige Weise erfolgen kann.
[0022] Die in den Figuren 5 und 6 dargestellte Vorrichtung kann auf eine hier nicht näher
beschriebene Weise, mit einem Gehäuseteil eines elektronischen Geräts oder mit einem
Teil eines elektrischen Steckverbinders verbunden werden.
- 1
- Koaxialkabel
- 2
- Leitungsschirm (Außenleiter)
- 3
- Kabelmantel
- 4
- Innenleiterisolation
- 5
- Innenleiter
- 6
- Kontaktelement
- 7
- (erste) Ausnehmung
- 8
- Spannelement
- 9
- (zweite) Ausnehmung
- 10
- Kragen
- 11
- Rast- oder Crimpelemente
- 12
- hülsenförmige Anformung
- 13
- Kontaktfläche
1. Vorrichtung zum Ankontaktieren des Leitungsschirms (2) eines Koaxialkabels (1),
mit einem Koaxialkabel (1), welches einen Innenleiter (5), eine Innenleiterisolation
(4), einen Leitungsschirm (2) sowie einen Kabelmantel (3) aufweist, mit einem Kontaktelement
(6), welches eine kreisringförmige Kontaktfläche (13, 13') und eine erste Ausnehmung
(7) aufweist, und
mit einem scheibenförmigen Spannelement (8), welches eine zweite Ausnehmung (9) aufweist,
wobei die Innenleiterisolation (4) des Koaxialkabels (1) durch beide Ausnehmungen
(7, 9) hindurchgeführt ist, und
wobei ein vom Kabelmantel (3) freigelegter Abschnitt des Leitungsschirms (2) klemmend
zwischen dem Spannelement (8) und dem Kontaktelement (6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der freigelegte Abschnitt des Leitungsschirms (2) durch ein Zusammenschieben von
Spannelement (8) und Kontaktelement (6) in axialer Richtung des Koaxialkabels (1)
senkrecht zur Kabelachse aufgestaucht ist und
dass das Spannelement (8) und das Kontaktelement (6) form- oder kraftschlüssig miteinander
verbunden sind, indem das Spannelement (8) oder das Kontaktelement (6) einen Kragen
(10) aufweist, durch den eine Crimpverbindung zwischen dem Spannelement (8) und dem
Kontaktelement (6) hergestellt ist, und
dass das Spannelement (8) und das Kontaktelement (6) den freigelegten
Abschnitt des Leitungsschirms (2) vollständig umgeben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (8) und/oder das Kontaktelement (6) mit einem Gehäuseteil oder einen
Steckverbinderteil form- oder kraftschlüssig verbunden sind.
1. A device to contact the wiring screen (2) of a coaxial cable (1)
with a coaxial cable (1) which has an internal conductor (5), internal conductor insulation
(4), a wiring screen (2) and a cable shroud (3),
with a contact element (6) which has a circular ring-shaped contact surface (13, 13')
and a first cut-out (7) and has a disc-shaped tensioning element (8) which has a second
cut-out (9),
whereby the internal wiring insulation (4) of the coaxial cable (1) is passed through
both cut-outs (7, 9) and
where a section of the wiring screen (2) which has been freed from the cable shroud
(3) is clamped between the tensioning element (8) and the contact element (6)
characterised by the fact, that
the free section of the wiring screen (2) is staked vertically to the cable axis by
brining together the tensioning element (8) and contact element (6) in an axial direction
in relation to the coaxial cable (1)
the tensioning element (8) and contact element (6) are attached to each other either
by their form or by force, whereby the tensioning element (8) or the contact element
(6) has a collar (10) through which a crimp connection is produced between the tensioning
element (8) and the contact element (6)
the tensioning element (8) and the contact element (6) surround completely the free
section of the wiring screen (2).
2. A device as claim 1, characterised by the fact that the tensioning element (8) and/or the contact element (6) are attached
by their form or by force to a section of housing or a part of a plug connection.
1. Dispositif de mise en contact du blindage de conduction (2) d'un câble coaxial (1),
avec un câble coaxial (1), qui présente un conducteur intérieur (5), une isolation
du conducteur intérieur (4), un blindage de conduction (2) ainsi qu'une gaine de câble
(3),
avec un élément de contact (6), qui présente une surface de contact en forme d'anneau
circulaire (13, 13') et un premier évidement (7), et avec un élément de serrage (8)
en forme de disque, qui présente un deuxième évidement (9),
sachant que l'isolation du conducteur intérieur (4) du câble coaxial (1) passe à travers
les deux évidements (7, 9), et
sachant qu'une partie dénudée de la gaine de câble (3) du blindage de conduction (2)
est disposée en étant serrée entre l'élément de serrage (8) et l'élément de contact
(6),
caractérisé en ce que
la partie dénudée du blindage de conduction (2) est refoulée perpendiculairement à
l'axe du câble par déplacement de l'élément de serrage (8) et de l'élément de contact(6)
dans la direction axiale du câble coaxial (1), et
que l'élément de serrage (8) et l'élément de contact (6) sont reliés ensemble par
engagement géométrique et par adhérence, l'élément de serrage (8) ou l'élément de
contact (6) présentant un col (10) au moyen duquel une liaison par sertissage est
réalisée entre l'élément de serrage (8) et l'élément de contact (6), et
que l'élément de serrage (8) et l'élément de contact (6) entourent entièrement la
partie dénudée du blindage de conduction (2).
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément de serrage (8) et / ou l'élément de contact (6) sont reliés par engagement
géométrique ou par adhérence à une partie de boîtier ou à une partie de connecteur
enfichable.