(19)
(11) EP 3 556 694 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
19.08.2020  Patentblatt  2020/34

(21) Anmeldenummer: 19165706.3

(22) Anmeldetag:  28.03.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 19/30(2006.01)
B66F 9/18(2006.01)

(54)

VORRICHTUNG ZUM ZIEHEN VON WICKELWELLEN

DEVICE FOR PULLING-OUT WINDING SHAFTS

DISPOSITIF POUR LE TIRAGE D'ARBRES D'ENROULEMENT


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 16.04.2018 DE 102018108911

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
23.10.2019  Patentblatt  2019/43

(73) Patentinhaber: Trützschler GmbH & Co. KG
41199 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Seils, Florian
    63500 Seligenstadt (DE)
  • Barlog, Krzysztof
    64347 Griesheim (DE)
  • Detmers, Andreas
    68542 Heddesheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 539 701
DE-A1-102015 208 122
US-A- 3 583 575
EP-A1- 2 246 282
JP-A- 2000 264 507
US-B2- 7 674 086
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ziehen einer Wickelwelle aus einer Materialrolle, umfassend zumindest einen Grundrahmen mit mindestens einer auf der Unterseite des Grundrahmens angeordneten Bodenstütze, und mindestens einer auf der Oberseite des Grundrahmens angeordneten Klemmvorrichtung zum klemmenden Halten der Wickelwelle.

    [0002] Wickelwellen werden zum Aufwickeln von endlosem bahnförmigen Material aus Papier, Folie oder Fasern verwendet. Die Wickelwelle bildet dabei den Kern für das Aufspulen oder Aufwickeln von Bahnmaterial zu großen transportfähigen Rollen nach der Herstellung. Auf die Wickelwelle wird oft eine Papp- oder Kunststoffhülse aufgeschoben, auf welche das Bahnmaterial unmittelbar aufgewickelt wird. Zum Spannen weist die Wickelwelle mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Spannmittel auf, die nach dem Aufschieben der Hülse den Durchmesser der Wickelwelle vergrößern und die Hülse so fest aufspannen. Nach dem Aufwickeln wird die Wickelwelle aus der Papp- oder Kunststoffhülse herausgezogen. Hierzu weist die Wickelwelle an wenigstens einem Ende mindestens eine Umfangsnut auf, die die Handhabung, die Lagerung und den Transport erleichtern soll.

    [0003] Die Wickelwelle kann je nach Breite der Warenbahn ein Gewicht von mehr als 200 kg und eine Länge von über 5 m aufweisen. Insbesondere durch den Wickelvorgang lastet ein hoher Anpressdruck auf der Wickelwelle, die auch bei entspannten Spannmitteln nur mit erhöhtem Kraftaufwand aus der Papp- oder Kunststoffhülse herausgezogen werden kann. Nach dem Stand der Technik weist jede Wickelmaschine eine eigene Vorrichtung zum Entfernen der Wickelwellen auf, die oft schienengebunden ist und daher nicht bei den anderen Wickelmaschinen einsetzbar ist. Das verteuert die Wickelmaschine unnötig.

    [0004] Die DE 102015208122 A1 offenbart einen ortsfest angeordneten Roboterarm, der ausgebildet ist, komplette Wickel und einzelne Wickelwellen in mehreren Achsen zu greifen und in einem begrenzten Radius abzulegen.

    [0005] In der US 3,583,575 A wird ein Wickel mit seiner Stirnseite in eine Aufnahmevorrichtung gelegt und durch Verschwenken der Aufnahmevorrichtung um 90° in eine Position zum weiteren Transport entlang der Längsachse in die Abwickelvorrichtung gebracht.

    [0006] Die US 7,674,086 B2 zeigt eine Vorrichtung, bei der eine Wickelwelle an einem Ende befestigt wird und der Wickel von der feststehenden Wickelwelle auf einen Dorn gezogen wird.

    [0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ziehen von Wickelwellen zu schaffen, die preiswert herstellbar und flexibel für eine Vielzahl von Wickelmaschinen verwendbar ist.

    [0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale von Anspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausführungsformern werden durch die Unteransprüche beansprucht.

    [0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ziehen einer Wickelwelle aus einer Materialrolle umfasst zumindest einen Grundrahmen, auf dessen Unterseite mindestens eine Bodenstütze angeordnet ist, und mindestens eine auf der Oberseite des Grundrahmens angeordnete Klemmvorrichtung zum klemmenden Halten der Wickelwelle. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen mindestens eine Aufnahmeöffnung aufweist, die ausgebildet ist, mindestens eine Transportgabel eines Flurförderfahrzeuges aufzunehmen.

    [0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, dass sie unabhängig von einer einzelnen Wickelmaschine verwendet werden kann. Sie ist nicht schienengeführt und kann mit jedem beliebigen Transportfahrzeug, dessen Transportgabeln mit den Aufnahmeöffnungen korrespondieren, verwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist die kostengünstige Herstellung, da die Vorrichtung kein eigenes Antriebs- oder Fahrsystem aufweist. Die Kombination mit einem schon vorhandenen Flurförderfahrzeug macht die Vorrichtung sehr flexibel, preiswert und kompakt.

    [0011] Mit weiterem Vorteil weist der Grundrahmen zwei Aufnahmeöffnungen auf, die beabstandet zueinander angeordnet sind. Damit ist eine sichere formschlüssige Führung der Vorrichtung auf den Transportgabeln eines Flurförderfahrzeuges gewährleistet.

    [0012] Vorzugsweise weist die mindestens eine Klemmvorrichtung einen Grundkörper und einen Deckel auf, die mittels Scharnier beweglich verbunden sind. Durch das drehgelenkige Aufklappen des Deckels wird die Klemmvorrichtung geöffnet und kann zumindest einen Schaft oder einen Teil der Wickelwelle aufnehmen.

    [0013] Dabei weisen der Grundkörper und der Deckel jeweils eine halbe Zylinderbohrung auf, die bei verschlossener Klemmvorrichtung einen zylindrischen Hohlraum bilden. Mittels Flansch und lösbarer Spannvorrichtung ist die Klemmvorrichtung verschließbar und nimmt somit klemmend zumindest ein Ende der Wickelwelle auf.

    [0014] Dadurch, dass auf der Oberseite des Grundrahmens zwei Klemmvorrichtungen beabstandet zueinander angeordnet sind, deren Längsachsen der zylindrischen Hohlräume miteinander fluchten, kann die Wickelwelle an zwei Punkten klemmend gehalten werden, so dass die Verbiegung der Wickelwelle aufgrund ihres Eigengewichtes reduziert wird. Die zwei mit Abstand zueinander angeordneten Klemmvorrichtungen haben gegenüber einer einteiligen langen Klemmvorrichtung den Vorteil der kostengünstigen Herstellung und der Gewichtseinsparung, da die Klemmvorrichtung - um Beschädigungen an der Wickelwelle zu vermeiden - aus einem weichen Werkstoff wie Kupfer oder Bronze hergestellt werden, was relativ teuer ist.

    [0015] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass zumindest eine Klemmvorrichtung an dem Deckel eine Öffnung mit einem Vorsprung aufweist. Die Öffnung ist ausgebildet, einen Teil eines Endes der Wickelwelle während der ersten Phase des Herausziehens aufzunehmen.

    [0016] Der Vorsprung dagegen ist ausgebildet, in eine Nut der Wickelwelle einzugreifen. Über den Formschluss des Vorsprunges in der Nut der Wickelwelle erfolgt das erste Herausziehen der Wickelwelle aus der Materialrolle. Dabei ist die Wickelwelle aber noch nicht geklemmt und könnte durch ihr Eigengewicht auf den Boden fallen.

    [0017] Erst in der zweiten Phase des Herausziehens, wenn die Wickelwelle durch die Klemmvorrichtungen klemmend gehalten wird, kann sie vollständig aus der Materialrolle herausgezogen werden. Das Anfahren des Flurförderfahrzeuges wird durch einen Anschlag erleichtert, der im Bereich einer Außenkante des Grundrahmens angeordnet ist, die der Klemmvorrichtung mit der Öffnung und dem Vorsprung gegenüberliegt. Der Anschlag wirkt dabei mit einer Stirnfläche der Wickelwelle zusammen.

    [0018] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
    Figur 1:
    eine perspektivische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung;
    Figur 2:
    eine Detaildarstellung einer ersten Klemmvorrichtung;
    Figur 3:
    die erfindungsgemäße Vorrichtung montiert auf einem Flurförderfahrzeug;
    Figur 4:
    ein erstes Fixieren und Herausziehen der Wickelwelle;
    Figur 5:
    ein abschließendes Fixieren und Herausziehen der Wickelwelle.


    [0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 nach Figur 1 weist einen Grundrahmen 1 auf, der auf seiner Unterseite mindestens eine Bodenstütze 2 zum Abstellen und Lagern der Vorrichtung 100 auf dem Boden, einer Palette oder einem Regallagerort aufweist. In diesem Ausführungsbeispiel weist der Grundrahmen 1 zwei Bodenstützen 2 auf, die als gewinkeltes Blech ausgeführt sind. Weiterhin weist der Grundrahmen 1 mindestens eine Aufnahmeöffnung 3 auf, in die die Greifwerkzeuge bzw. Transportgabeln 34 eines Flurförderfahrzeuges 33 eingreifen können. In diesem Ausführungsbeispiel sind zwei Aufnahmeöffnungen 3 unterhalb des Grundrahmens 1 angeordnet, in die jeweils eine Transportgabel 34 eines Flurförderfahrzeuges 33 eingreifen kann. Die Aufnahmeöffnungen 3 weisen jeweils mindestens ein Spannelement 4 auf, mit dem eine lösbare klemmende Befestigung zwischen der Transportgabel 34 und dem Grundrahmen 1 herstellbar ist.

    [0020] Die Aufnahmeöffnungen 3 sind in ihrer Längserstreckung parallel zu einer ersten und zweiten Klemmvorrichtung 10, 20 ausgerichtet, die ausgebildet sind, eine Wickelwelle 31 aufzunehmen. Auf dem Grundrahmen 1 ist auf der Oberseite mindestens eine Klemmvorrichtung 10 angeordnet, mit der die Wickelwelle 31 aus der Materialrolle 30 herausgezogen und auf der Vorrichtung 100 befestigbar ist. Aufgrund der Länge der Wickelwelle 31, die bis zu 5 m betragen kann, ist eine entsprechende Längserstreckung der Klemmvorrichtung 10 notwendig, um das bei der Befestigung der Wickelwelle 31 auftretende Biegemoment durch das Eigengewicht der Wickelwelle 31 zu kompensieren. In diesem Ausführungsbeispiel sind zwei Klemmvorrichtungen 10, 20 mit Abstand zueinander auf dem Grundrahmen 1 angeordnet, die jeweils aus einem Grundkörper 11, 21 und einem Deckel 12, 22 bestehen, wobei Grundkörper 11, 21 und Deckel 12, 22 mittels Gelenk oder Scharnier 13, 23 aufklappbar verbunden sind. Die Deckel 12, 22 und der Grundkörper 11, 21 weisen jeweils eine halbe Zylinderbohrung 11a, 12a, 21a, 22a auf, die im verschlossenen Zustand, wenn die Wickelwelle 31 geklemmt wird, eine zylindrische Bohrung zur Aufnahme eines Schaftes der Wickelwelle 31 bilden. An der zu öffnenden Seite, gegenüberliegend vom Scharnier 13, 23 weist jede Klemmvorrichtung 10, 20 einen Flansch 15, 25 auf, der mit einer lösbaren Spannvorrichtung 14, 24 zusammenwirkt. Zumindest eine Klemmvorrichtung 10 weist im Bereich des Deckels 12 eine Öffnung 16 mit einem offenen Vorsprung 17 oder Nase auf. Die Öffnung 16 korrespondiert mit dem Ende der Wickelwelle 31, bzw. dem Schaftende der Wickelwelle 31. Der Vorsprung 17 ist ausgebildet, in eine umlaufende Nut 31a der Wickelwelle 31 formschlüssig einzugreifen, um diese das erste Stück aus der Materialrolle 30 heraus zu ziehen. Die Öffnung 16 und der Vorsprung 17 sind in Längserstreckung des Grundrahmens 1 an einer Außenkante angeordnet, um mit einem sehr kurzen Transportweg in die umlaufende Nut 31a der Wickelwelle 31 einzugreifen. In Längsachse auf der gegenüberliegenden Außenkante des Grundrahmens 1 ist ein Anschlag 5 angeordnet, der mit einer Stirnseite der Wickelwelle 31 zusammenwirken kann. In Figur 1 ist die Klemmvorrichtung 20 in geöffneter bzw. aufgeklappter Position dargestellt, und die Klemmvorrichtung 10 in geschlossener Position dargestellt.

    [0021] Die Figuren 2 bis 4 zeigen die erste Klemmvorrichtung 10 in geschlossenem Zustand. Auf der gegenüberliegenden Seite der Vorrichtung 100 greift ein Flurförderfahrzeug 33 mit seinen Transportgabeln 34 in die Aufnahmeöffnungen 3 ein. Die Transportgabeln 34 sind klemmend durch die Spannelemente 4 mit dem Grundrahmen 1 bzw. mit den Aufnahmeöffnungen 3 verbunden. Das Flurförderfahrzeug 33 hebt die Vorrichtung 100 so an die Wickelwelle 31 an, dass der Vorsprung 17 der ersten Klemmvorrichtung 10 formschlüssig in eine umlaufende Nut 31a der Wickelwelle 31 eingreift. Aufgrund des Eigengewichtes der Materialrolle 30 und/oder eines nicht dargestellten Anschlages am Ablagetisch 32 bleibt diese auf dem Ablagetisch 32 liegen, wenn das Flurförderfahrzeug 33 anfängt, die Wickelwelle 31 aus der Materialrolle 30 herauszuziehen. Das Flurförderfahrzeug 33 zieht die Wickelwelle 31 jetzt um eine definierte Länge soweit aus der Materialrolle 30 heraus, der im Wesentlichen der Länge des Grundrahmens 1 entspricht. Die definierte Länge kann auf dem Boden vor dem Ablagetisch 32 markiert sein. Hilfreich kann auch eine Schienenanordnung vor dem Ablagetisch sein, so dass die Wickelwelle 31 beim Herausziehen nicht verkantet oder verbogen wird.

    [0022] Nach Figur 5 wird die Vorrichtung 100 von der Wickelwelle 31 gelöst und neu an der Wickelwelle 31 mit geöffneten Klemmvorrichtungen 10, 20 angesetzt. Die Deckel 12, 22 der Klemmvorrichtungen 10, 20 sind aufgeklappt und die Vorrichtung 100 soweit angehoben, dass die Wickelwelle 31 mit ihrer Unterseite jeweils in die halbe Zylinderbohrung 11a, 21a, des Grundkörpers 11, 21 eingreift. Nach Verschließen der Klemmvorrichtungen 10, 20 mittels der Deckel 12, 22 und Verspannen durch die Spannvorrichtungen 14, 24 ist die Wickelwelle 31 an der Vorrichtung 100 klemmend befestigt. Die Stirnseite der Wickelwelle 31 kann dabei an dem Anschlag 5 des Grundrahmens 1 anschlagen. Das Flurförderfahrzeug 33 kann die Wickelwelle 31 jetzt vollständig aus der Materialrolle 30 herausziehen. Aufgrund der Auflagefläche auf der Vorrichtung 100, durch die mit Abstand zueinander angeordneten Klemmvorrichtungen 10, 20 kann die Wickelwelle 31 zu einem Lager oder in den Speicher der Wickelmaschine transportiert werden, wodurch sich die Biegung der Wickelwelle 31 aufgrund des Eigengewichtes reduziert.

    [0023] Der Ablauf des Herausziehens der Wickelwelle 31 erfolgt in zwei Phasen:

    Erste Phase:

    • Aufnahme der Vorrichtung 100 mit dem Flurförderfahrzeug 33, indem die Transportgabeln 33 in die Aufnahmeöffnungen 3 eingreifen
    • Klemmung der Transportgabeln 33 mit dem Grundrahmen 1 bzw. den Aufnahmeöffnungen 3 mittels Spannelement 4
    • Positionierung des Flurförderfahrzeuges 33 mit der Vorrichtung 100 vor der Wickelwelle 31, ggfs. geführt durch Leitschienen vor dem Ablagetisch 32
    • Höhenjustage der Vorrichtung 100 mittels Flurförderfahrzeug 33 zur Achse der Wickelwelle 31 und Positionierung des Wellenendes bzw. der Nut 31a in die Öffnung 16 bzw. mit dem Vorsprung 17
    • Ziehen der Wickelwelle 31 um eine vorgegebene Länge aus der Materialrolle 30, wobei die vorgegebene Länge am Boden oder durch Leitschienen markiert oder vorgegeben sein kann.

    Zweite Phase:

    • Absenken der Vorrichtung 100 und Öffnen der Klemmvorrichtungen 10, 20
    • Positionieren der Wickelwelle 31 in die geöffnete Klemmvorrichtung 10, 20, verschließen der Klemmvorrichtung 10, 20 durch Verschwenken der Deckel 12, 22 und Sicherung durch die Spannvorrichtung 14, 24
    • Vollständiges Herausziehen der Wickelwelle 31 und Ablegen der Wickelwelle 31 in einem Speicher oder Lagerort.



    [0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 hat den Vorteil, dass sie unabhängig von einer einzelnen Wickelmaschine verwendet werden kann. Sie ist nicht schienengeführt und kann mit jedem beliebigen Transportfahrzeug, dessen Transportgabeln 34 mit den Aufnahmeöffnungen 3 korrespondieren, verwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist die kostengünstige Herstellung, da die Vorrichtung 100 kein eigenes Antriebs- oder Fahrsystem aufweist. Die Kombination mit einem schon vorhandenen Flurförderfahrzeug macht die Vorrichtung 100 sehr flexibel, preiswert und kompakt.

    Bezugszeichen



    [0025] 
    100
    Vorrichtung
    1
    Grundrahmen
    2
    Bodenstütze
    3
    Aufnahmeöffnung
    4
    Spannelement
    5
    Anschlag
    10
    erste Klemmvorrichtung
    11
    Grundkörper
    11a
    halbe Zylinderbohrung
    12
    Deckel
    12a
    halbe Zylinderbohrung
    13
    Scharnier
    14
    Spannvorrichtung
    15
    Flansch
    16
    Öffnung
    17
    Vorsprung
    20
    zweite Klemmvorrichtung
    21
    Grundkörper
    21a
    halbe Zylinderbohrung
    22
    Deckel
    22a
    halbe Zylinderbohrung
    23
    Scharnier
    24
    Spannvorrichtung
    25
    Flansch
    30
    Materialrolle
    31
    Wickelwelle
    31a
    Nut
    32
    Ablagetisch
    33
    Flurförderfahrzeug
    34
    Transportgabel



    Ansprüche

    1. Vorrichtung (100) zum Ziehen einer Wickelwelle (31) aus einer Materialrolle (30), umfassend zumindest einen Grundrahmen (1) mit mindestens einer auf der Unterseite des Grundrahmens (1) angeordneten Bodenstütze (2), und mindestens einer auf der Oberseite des Grundrahmens (1) angeordneten Klemmvorrichtung (10; 20) zum klemmenden Halten der Wickelwelle (31), dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen (1) mindestens eine Aufnahmeöffnung (3) aufweist, die ausgebildet ist, mindestens eine Transportgabel (34) eines Flurförderfahrzeuges (33) aufzunehmen.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen (1) zwei Aufnahmeöffnungen (3) aufweist, die beabstandet zueinander angeordnet sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Klemmvorrichtung (10; 20) einen Grundkörper (11; 21) und einen Deckel (12; 22) umfasst, die mittels Scharnier (13; 23) beweglich verbunden sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (11; 21) und der Deckel (12; 22) jeweils eine halbe Zylinderbohrung (11a, 12a; 21a, 22a) aufweisen, die bei verschlossener Klemmvorrichtung (10; 20) einen zylindrischen Hohlraum bilden.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung (10; 20) mittels Flansch (15; 25) und lösbarer Spannvorrichtung (14; 24) verschließbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite des Grundrahmens (1) zwei Klemmvorrichtungen (10, 20) beabstandet zueinander angeordnet sind, deren Längsachsen der zylindrischen Hohlräume miteinander fluchten.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Klemmvorrichtung (10) an dem Deckel (12) eine Öffnung (16) mit einem Vorsprung (17) aufweist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (16) ausgebildet ist, einen Teil eines Endes der Wickelwelle (31) aufzunehmen.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (17) ausgebildet ist, in eine Nut (31a) der Wickelwelle (31) einzugreifen.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (100) einen Anschlag (5) aufweist, der im Bereich einer Außenkante des Grundrahmens (1) angeordnet ist, die der Klemmvorrichtung (10) mit der Öffnung (16) und dem Vorsprung (17) gegenüberliegt.
     


    Claims

    1. A device (100) for pulling-out a winding shaft (31) from a roll (30) of material, comprising at least one base frame (1) with at least one floor support (2) disposed on the underside of the base frame (1), and at least one clamping device (10; 20) disposed on the upper side of the base frame (1) for holding the winding shaft (31) in a clamped manner, characterized in that the base frame (1) includes at least one reception opening (3) formed to accommodate at least one transport fork (34) of an industrial truck (33).
     
    2. The device according to claim 1, characterized in that the base frame (1) includes two reception openings (3) which are disposed spaced apart from each other.
     
    3. The device according to claim 1 or 2, characterized in that the at least one clamping device (10; 20) comprises a base body (11; 21) and a cover (12; 22), which are connected to be mobile by means of a hinge (13; 23).
     
    4. The device according to claim 3, characterized in that the base body (11; 21) and the cover (12; 22) respectively include half a cylinder bore (11a, 12a; 21a, 22a), which form a cylindrical hollow space when the clamping device (10; 20) is closed.
     
    5. The device according to claim 4, characterized in that the clamping device (10; 20) is closable by means of a flange (15; 25) and a releasable tightening device (14; 25).
     
    6. The device according to any of the aforementioned claims, characterized in that two clamping devices (10, 20) are disposed spaced apart to each other on the upper side of the base frame (1), the longitudinal axes thereof of the cylindrical hollow spaces being aligned with each other.
     
    7. The device according to any of the aforementioned claims, characterized in that the at least one clamping device (10) includes an opening (16) with a projection (17) at the cover (12).
     
    8. The device according to claim 7, characterized in that the opening (16) is formed to accommodate a part of an end of the winding shaft (31).
     
    9. The device according to claim 7, characterized in that the projection (17) is formed to engage into a groove (31a) of the winding shaft (31).
     
    10. The device according to any of the aforementioned claims, characterized in that the device (100) includes an abutment (5) which is disposed in the area of an exterior edge of the base frame (1) which is located opposite to the clamping device (10) with the opening (16) and the projection (17).
     


    Revendications

    1. Dispositif (100) pour retirer un arbre d'enroulement (31) d'un rouleau (30) de matériau, comportant au moins un cadre de base (1) avec au moins un support au sol (2) agencé sur la face inférieure du cadre de base (1), et au moins un dispositif de serrage (10 ; 20) agencé sur la face supérieure du cadre de base (1) pour la retenue serrée de l'arbre d'enroulement (31), caractérisé en ce que le cadre de base (1) comprend au moins une ouverture de réception (3) aménagée à recevoir au moins une fourche de transport (34) d'un chariot de manutention (33).
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le cadre de base (1) comprend deux ouvertures de réception (3) qui sont agencées espacées l'une de l'autre.
     
    3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que ledit au moins un dispositif de serrage (10 ; 20) comporte un corps de base (11 ; 21) et un couvercle (12 ; 22), lesquels sont connectés de façon mobile par l'intermédiaire d'une charnière (13 ; 23).
     
    4. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que le corps de base (11 ; 21) et le couvercle (12 ; 22) comprennent respectivement un demi alésage de cylindre (11a, 12a; 21a, 22a), lesquels forment un espace creux cylindrique lorsque le dispositif de serrage (10 ; 20) est fermé.
     
    5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce que le dispositif de serrage (10 ; 20) est fermable au moyen d'une bride (15 ; 25) et d'un dispositif tendeur (14 ; 24) détachable.
     
    6. Dispositif selon l'une des revendications mentionnées ci-avant, caractérisé en ce que deux dispositifs de serrage (10, 20) sont agencés espacés l'un de l'autre sur la face supérieure du cadre de base (1), dont les axes longitudinaux des espaces creux cylindriques sont alignés l'un avec l'autre.
     
    7. Dispositif selon l'une des revendications mentionnées ci-avant, caractérisé en ce qu'au moins un dispositif de serrage (10) comprend une ouverture (16) avec une saillie (17) sur le couvercle (12).
     
    8. Dispositif selon la revendication 7, caractérisé en ce que l'ouverture (16) est aménagée à recevoir une partie d'une extrémité de l'arbre d'enroulement (31).
     
    9. Dispositif selon la revendication 7, caractérisé en ce que la saillie (17) est aménagée à s'engager dans une rainure (31a) de l'arbre d'enroulement (31).
     
    10. Dispositif selon l'une des revendications mentionnées ci-avant, caractérisé en ce que le dispositif (100) comprend une butée (5), laquelle est agencée dans la région d'une arête extérieure du cadre de base (1) qui est située à l'opposé du dispositif de serrage (10) avec l'ouverture (16) et la saillie (17).
     




    Zeichnung




















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente