[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands
bei Ausgangssignalen einer Mikrofonanordnung von zwei oder mehr Mikrofonen aufgrund
von seitlich von der Mikrofonanordnung auftretenden akustischen Nutzsignalen. Ein
solches Verfahren und System kann in Hörinstrumenten, insbesondere in am Kopf eines
Hörgeräteträgers tragbaren Hörgeräten, eingesetzt werden. Unter seitlich soll dabei
insbesondere rechts und links vom Kopf des Trägers einer binauralen Hörgeräteanordnung
verstanden werden.
[0002] Konventionelle Richtwirkungsverfahren, die in Hörgeräten bisher zur Anwendung kommen,
bieten die Möglichkeit, Signale bzw. Geräusche, die von vorne oder von hinten auf
den Hörgeräteträger auftreffen, aus den übrigen Umgebungsgeräuschen herauszuheben,
um so die Sprachverständlichkeit zu erhöhen. Sie bieten jedoch nicht die Möglichkeit,
Signale bzw. Geräusche einer seitlichen Quelle, die von links oder rechts auftreffen,
hervorzuheben.
[0003] Vorbekannte Hörgeräte bieten lediglich die Möglichkeit, solche seitlichen Signale
dadurch etwas zu betonen, dass das Signal der gewünschten Seite auf beide Ohren übertragen
wird. Dazu werden Audiosignale von einer Ohrseite zur anderen übertragen und dort
abgespielt. Dadurch wird dem Hörgeräte-Träger jedoch ein Mono-Signal dargeboten, was
zur Folge hat, dass Signal-Eigenschaften, die die Lokalisation von Schallquellen möglich
machen (,binaural cues') verlorengehen. Solche Signal-Eigenschaften können beispielsweise
interaurale Pegeldifferenzen sein, d.h. dass der Pegel am dem Geräusch bzw. der Signalquelle
zugewandten Ohr bzw. Hörgerät höher ist als am abgewandten Ohr bzw. Hörgerät.
[0004] Die Berechnung eines konventionellen differenziellen Richtmikrofons ist keine uneingeschränkt
anwendbare Lösung, unter anderem da bei Signalen mit hohen Frequenzanteilen wegen
des sogenannten "spatial aliasing" kein differentielles Richtmikrofon ohne räumliche
Mehrdeutigkeiten möglich ist.
[0005] Solche räumlichen Mehrdeutigkeiten, d.h. die nicht mehr eindeutige Zuordenbarkeit
der räumlichen Herkunft eines Signals, entstehen, wenn man rechtes und linkes Mikrofonsignal
eines akustischen Ursprungssignals voneinander subtrahiert. Die differenzielle Verarbeitung
durch Subtraktion der Mikrofonsignale erlaubt normalerweise eine gerichtete Empfindlichkeit
der Mikrofonanordnung in eine gewünschte Richtung vorzugeben. Wird allerdings die
Wellenlänge der akustischen Ursprungssignale im Vergleich zum räumlichen Abstand der
Mikrofone der Mikrofonanordnung zu gering, so kann die räumliche Herkunft eines Ursprungssignals
nur noch zweideutig oder mehrdeutig bestimmt werden.
[0006] In dem Dokument
US 2003/147538 A1 ist ein Verfahren zum Unterdrücken von Windgeräuschen in Ausgangssignalen einer Mikrofonanordnung
aus zwei Mikrofonen beschrieben. Hierzu werden zu den einzelnen Mikrofonsignalen Leistungswerte
sowie eine Kohärenz zwischen den Mikrofonsignalen berechnet. Durch Vergleichen der
Leistungswerte wird erkannt, ob ein Windgeräusch vorliegt. Um ein erkanntes Windgeräusch
zu unterdrücken, wird ein Verstärkungsfaktor in Abhängigkeit von der Kreuzkorrelation
und einer Schätzung der Störsignal-Leistung berechnet.
[0008] In dem Dokument
EP 1 465 456 A2 ist eine binaurale Hörvorrichtung mit einem Filter zur Geräuschunterdrückung beschrieben.
Zur Geräuschunterdrückung wird ein Wiener-Filter verwendet, dessen Gewichtungsfaktor
aus der Kreuzkorrelation zwischen zwei Mikrofonsignalen und der Leistung der einzelnen
Mikrofonsignale berechnet wird.
[0009] In einem wissenschaftlichen Fachartikel ("
Microphone Arrays / Binarual Noise Suppression" In: James M. Kates: "Digital Hearing
Aids", 1. Januar 2008, Plural Publishing, San Diego) sind mehrere unterschiedliche Filtertechniken betreffend das Reduzieren von Störgeräuschen
in Mikrofonsignalen beschrieben. In einem Kapitel werden Mikrofonanordnungen für die
differenzielle Verarbeitung eines Mikrofonsignals beschrieben. In einem weiteren Kapitel
wird die binaurale Störgeräuschreduktion auf Grundlage einer Wiener-Filterung beschrieben.
Das binaurale Wiener-Filter basiert auf der Berechnung der Kreuzkorrelation zwischen
zwei Mikrofonsignalen und der Leistung der einzelnen Mikrofonsignale.
[0010] In dem Dokument
EP 2 104 377 A2 ist ein binaurales Hörsystem mit Teilbandsignalaustausch beschrieben. Tieffrequente
Signalanteile werden auf die jeweils andere Hörvorrichtung übertragen, so dass zum
Beispiel ein Beamforming-Algorithmus implementiert werden kann, der Signale von der
jeweils anderen Hörvorrichtung nutzt.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Verbesserung des Störsignal-Nutzsignal-Abstands
bei akustischen Signalen unter Berücksichtung einer Raumrichtung der Signal-Quelle
anzugeben.
[0012] Die Erfindung nach Anspruch 1 löst die Aufgabe dadurch, dass es als klassisches Störgeräuschreduktionsproblem
betrachtet wird. Es wird nach der unten beschriebenen Art und Weise ein binaurales
Störsignal und ein binaurales Nutzsignal ermittelt bzw. geschätzt, die als Eingangssignale
eines geeigneten Filters, d.h. eines Wiener-Filters, dienen, in welchem pro Frequenzband
ein Verstärkungsfaktor berechnet und appliziert wird, der für beide Ohrseiten gleich
groß ist. Durch das Anwenden des gleichen Verstärkungsfaktors für beide Ohren werden
die interauralen Pegeldifferenzen erhalten, d.h. die Lokalisation von Schallen bzw.
Schallquellen wird ermöglicht.
[0013] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, hohe und tiefe Frequenzanteile (Grenzfrequenz
im Bereich zwischen 700 Hz und 1,5 kHz, z.B. ca. 1 kHz) unterschiedlich zu verarbeiten.
Für tiefe Frequenzbereiche erfolgt eine Filterung, d.h. Wiener-Filterung, aufgrund
einer differenziellen Vorverarbeitung anhand der Berechnung eines differenziellen
binauralen Richtmikrofons, wobei durch die Vorverarbeitung ein nach links und ein
nach rechts gerichtetes Signal erzeugt wird, üblicherweise mit entgegengesetzt gerichteter
Cardioid-Charakteristik (nierenförmige richtungsabhängige Empfindlichkeit).
[0014] Diese beiden nach links und nach rechts gerichteten Signale auf Basis eines konventionellen
differenziellen Richtmikrofons werden als Basis für die Schätzung des Niveaus von
seitlichem Nutz- und Störschall verwendet, wobei diese Schätzungen wiederum als Eingangsgrößen
für die Filterung, d.h. Wiener-Filterung, verwendet werden.
[0015] Diese Filterung wird anschließend separat auf jedes der Mikrofonsignale der Mikrofonanordnung
angewendet, und nicht auf das gemeinsame differenzielle Richtmikrofonsignal der binauralen
Anordnung, das als Ausgangssignal des konventionellen Richtmikrofons berechnet wurde.
[0016] Der Vorteil z.B. gegenüber der Verwendung von omni-Signalen liegt darin, dass durch
die vorgeschaltete Richtwirkung größere Unterschiede zwischen linker und rechter Seite
gewissermaßen künstlich erzeugt werden, die sich in einer erhöhten Störschallunterdrückung
von Signalen, die aus der zu unterdrückenden Richtung eintreffen, äußern.
[0017] Die Erfindung sieht vor, in tiefen Frequenzbereichen eine Vorfilterung anhand der
Berechnung eines konventionellen differenziellen Richtmikrofon und anschließende Filterung,
d.h.
[0018] Wiener-Filterung, wie vorangehend erläutert vorzunehmen und in hohen Freqzenzbereichen
(Grenzfrequenz im Bereich zwischen 700 Hz und 1,5 kHz, z.B. ca. 1 kHz) den natürlichen
Kopfabschattungseffekt als Vorfilter zur Stör- und Nutzschallschätzung für eine anschließende
Wienerfilterung zu nutzen.
[0019] Die Ermittlung der Stör- und Nutzschallschätzung unter Ausnutzung des Kopfabschattungseffekts
erfolgt folgendermaßen: Das der gewünschten Seite zugewandte monaurale Signal wird
als Nutzsignalschätzung verwendet, das der abgewandten Seite als Störsignalschätzung.
Dies ist möglich, da insbesondere bei höheren Frequenzen (>700 Hz bzw. >1 kHz) der
Kopfabschattungseffekt eine beträchtliche Dämpfung des Signals auf der abgewandten
Seite bewirkt.
[0020] Diese beiden nach links und nach rechts gerichteten Signale auf Basis eines durch
Kopfabschattung vorgefilterten Signals werden als Basis für die Schätzung des Niveaus
von seitlichem Nutz- und Störschall verwendet, und diese Schätzungen wiederum werden
als Eingangsgrößen für die Filterung, vorzugsweise Wiener-Filterung, verwendet werden.
[0021] Diese Filterung wird anschließend separat auf jedes der Mikrofonsignale der Mikrofonanordnung
angewendet.
[0022] Der Vorteil z.B. gegenüber der Verwendung von omni-Signalen liegt darin, dass durch
die vorgeschaltete Richtwirkung größere Unterschiede zwischen linker und rechter Seite
gewissermaßen künstlich erzeugt werden, die sich in einer erhöhten Störschallunterdrückung
von Signalen, die aus der zu unterdrückenden Richtung eintreffen, äußern.
[0023] Durch die jeweilige Vorverarbeitung wird für den tiefen bzw. hohen Frequenzbereich
jeweils ein nach links und ein nach rechts gerichtetes Signal erzeugt, üblicherweise
mit entgegengesetzt gerichteter Cardioid-Charakteristik (nierenförmige richtungsabhängige
Empfindlichkeit). Diese jeweiligen gerichteten Signale werden als Grundlage für die
Schätzung jeweiliger seitliche Nutz- und Störschall-Niveaus verwendet. Die jeweiligen
Nutz- und Störschall-Niveaus werden wiederum als Eingangsgrößen für die Filterung,
vorzugsweise Wiener-Filterung, verwendet. Durch die Kombination des jeweiligen Filterungs-Verfahrens
für hohe und für tiefe Frequenzbereiche kann damit eine Filterung über den gesamten
Frequenzbereich erreicht werden.
[0024] Erfindugsgemäß werden die akustischen Signale in Frequenzbänder zerlegt, und die
Filterung, d.h. Wiener-Filterung, spezifisch für jedes der Frequenzbänder vorgenommen.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird die Filterung, d.h. Wiener-Filterung,
richtungsabhängig vorgenommen. Die richtungsabhängige Filterung kann nach herkömmlicher
Art und Weise vorgenommen werden.
[0026] Vorteilhafter Weise wird als Nutzsignal-Niveau und/oder als Störsignal-Niveau einer
oder mehrere der folgenden Parameterwerte ermittelt bzw. abgeschätzt: Energie, Leistung,
Amplitude, geglättete Amplitude, gemittelte Amplitude, Pegel. Weitere vorteilhafte
Weiterbildungen und Vorteile sind den abhängigen Patentansprüchen und den nachfolgenden
Figuren samt Beschreibung zu entnehmen. Es zeigen:
- Fig 1:
- Pegel des linkseitigen und rechtsseitigen Mikrofons für ein umlaufendes Signal bei
1 kHz
- Fig 2:
- Richtungsabhängig gedämpftes Signal bei 1 kHz nach Anwendung Wiener-Filter für das
linksseitige und rechtsseitige Mikrofon
- Fig 3:
- Gerichtetes differenzielles Richtmikrofonsignal sowie jeweiliges Wiener-vorgefiltertes
Mikrofonsignal für Frequenzen von 250 Hz und 500 Hz nach links (bei 270°)
- Fig 4:
- Schematische Darstellung des Verfahrens zur Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands
bei binauraler Seitenwahrnehmung
[0027] In
Figur 1 sind die Pegel der Hörgeräte-Mikrofone bzw. - Mikrofonanordnungen der linken (in
der Figur mit dem Bezugszeichen L2 versehen) und rechten (Bezugszeichen L1) Ohrseite
einer binauralen Hörgeräte-Anordnung für ein umlaufendes Signal, d.h. für eine in
den dargestellten umlaufenden Raumrichtungen positionierte Signal-Quelle, bei 1 kHz
dargestellt. Es ist eine Differenz von 6-10 dB zu erkennen, d.h. der Pegel L2 des
linksseitigen Mikrofons bzw. Mikrofonanordnung ist für ein linksseitiges Signal (270°)
um 6-10 dB höher als der Pegel L1 des rechtsseitigen Mikrofons bzw. Mikrofonanordnung;
bei höheren Frequenzen steigt diese Pegeldifferenz noch an.
[0028] Wird nun z.B. ein Hören nach links (270°) gewünscht, so wird das rechte Signal L1
als Störschall-Signal verwendet, das linke L2 als Nutzschall-Signal. Auf Basis dieses
Störschall- und Nutzschall-Signals können sodann die Eingangsgrößen für eine Filterung,
z.B. eine Wiener-Filterung, abgeschätzt werden.
[0029] Für die Wiener-Filterung werden aus dem Nutzsignal und Störsignal jeweilige Nutzsignal-
und Störsignal-Niveaus ermittelt bzw. geschätzt. Diese wurden als Eingangsgrößen für
ein Wiener-Filter verwendet, also:
[0030] In
Figur 2 ist die richtungsabhängige Dämpfung dargestellt, die sich bei Anwendung der Wiener-Formel
für ein umlaufendes (360°) Signal bei 1 kHz ergibt. Es ergibt sich das richtungsabhängig
gedämpfte Signal L4 für das linksseitige Mikrofon bzw. Mikrofonanordnung und L3 für
das rechtsseitige Mikrofon bzw. Mikrofon-Anordnung.
[0031] Es ist im Vergleich mit der vorangegangenen Figur zu erkennen, dass die interauralen
Pegeldifferenzen erhalten bleiben. Signale von der rechten Seite werden als Störsignale
betrachtet und abgesenkt, Signale von links bleiben ungedämpft. Der räumliche Eindruck,
d.h. die Signal-Information woher die Signale jeweils kommen, bleibt erhalten, da
die Pegeldifferenzen erhalten bleiben. Treffen Signale von beiden Seiten ein, erfolgt
eine Absenkung je nach Verhältnis von Nutz- und Störschall-Abschätzung gemäß der bekannten
Wiener-Formel.
[0032] Wie vorangehend beschrieben wird vorgeschlagen, sich den natürlichen Kopfabschattungseffekt
zunutze zu machen, um die durch den Kopfabschattungseffekt vorgefilterten Signale
als Stör- und Nutzschall-Signale für die Ermittlung der Eingangsgrößen eines auf einem
Filter ,z.B. Wiener Filter, basierten Störgeräuschbefreiungsansatzes zu verwenden.
Da der Kopfabschattungseffekt bei hohen Frequenzen (>700 Hz bzw. >1 kHz) besonders
ausgeprägt ist, zu tieferen Frequenzen hin jedoch immer weiter abnimmt, ist dieses
Verfahren besonders für Frequenzen oberhalb 1 kHz vorteilhaft anwendbar.
[0033] Für tiefe Frequenzen (<1,5 kHz bzw. <1 kHz) ist wegen des zu geringen Kopfabschattungseffekt
die vorangehend erläuterte Lösung nicht optimal anwendbar. In tiefen Frequenzbereichen
kann ergänzend das nachfolgend beschriebene Verfahren verwendet werden, das auch separat
und ausschließlich eingesetzt werden kann.
[0034] Da für tiefe Frequenzen (<1,5 kHz bzw. <1 kHz) gilt, dass der binaurale Mikrofonabstand
am Kopf eines Hörgeräteträgers im Vergleich zur Wellenlänge klein genug ist, entstehen
keine räumlichen Mehrdeutigkeiten (,spatial aliasing'). Daher kann bei tiefen Frequenzen
(<1,5 kHz bzw. <1 kHz) des akustischen Ursprungssignals mit der Mikrofonanordnung
eines linksseitigen und eines rechtsseitigen Mikrofons bzw. Mikrofonanordnung am Kopf
eines Hörgeräteträgers ein konventionelles differentielles Richtmikrofon, das zur
Seite "schaut" bzw. "hört", berechnet werden.
[0035] Das Ausgangssignal eines solchen Richtmikrofons könnte zwar einfach direkt verwendet
werden, um eine seitliche Richtwirkung bei tiefen Frequenzen zu erzeugen. Das derart
ermittelte gerichtete Signal könnte dann identisch an beiden Ohren bzw. Hörgeräten
des Hörgeräteträgers wiedergegeben werden. Dies hätte allerdings zur Folge, dass die
Lokalisationsfähigkeit in diesem Frequenzbereich verloren ginge, da ja nur ein gemeinsames
Ausgangssignal für beide Ohrseiten erzeugt und dargeboten würde.
[0036] Daher wird stattdessen sowohl ein nach links als auch ein nach rechts gerichtetes
Signal auf Basis eines konventionellen Richtmikrofons berechnet, und diese Signale
werden je nach gewünschter Nutzsignalrichtung als Stör- bzw. Nutzschallsignal für
eine anschließende Filterung, vorzugsweise mit Wiener-Filter, verwendet. Dieser Filter
wird sodann separat auf jedes der Mikrofonsignale der Mikrofonanordnung angewendet,
und nicht etwa auf das gemeinsame als Ausgangssignal des konventionellen Richtmikrofons
berechnete Richtmikrofonsignal.
[0037] In
Figur 3 ist die Wirkung der vorangehend erläuterten Hörsignalverarbeitung in tiefen Frequenzbereichen
dargestellt. Dazu wurde für Frequenzen von 250 Hz L8 und 500 Hz L5 wurde ein links
(bei 270°) links gerichtetes "hören" oder "sehen" berechnet. Im Rahmen der Vorfilterung
wurde zunächst ein nach links gerichtetes konventionelles differenzielles Richtmikrofonsignal
als Nutzsignal und ein nach rechts gerichtetes als Störsignal berechnet (durchgezogene
Linien in der Figur) berechnet. Die gerichteten Mikrofonsignale haben die übliche
nieren-/antinieren-förmige (cardioid/anticardioid, kurz auch: card/anticard) richtungsabhängige
Empfindlichkeits-Charakteristik.
[0038] Aus dem Nutzsignal und Störsignal wurden Nutzsignal- und Störsignal-Niveaus ermittelt
bzw. geschätzt. Diese wurden als Eingangsgrößen für ein Wiener-Filter verwendet, also:
[0039] Ein solches Wiener-Filter wurde für jeden Frequenzbereich (in der Figur also 250
Hz und 500 Hz) für alle Raumrichtungen berechnet und auf jedes der Richtmikrofonsignale
einzeln angewendet. Dadurch ergibt sich für jedes der Richtmikrofonsignale eine Wiener-vorgefilterte
richtungsabhängige Empfindlichkeits-Charakteristik, die in der Figur durch strichlierte
Linien L6 und L7 dargestellt sind.
[0040] In der Figur ist erkennbar, dass in Störsignal-Richtung (also rechts, 90°) eine höhere
Dämpfung als in Nutzsignal-Richtung (also links, 270°) erzielt wird. Zudem ist ersichtlich,
dass die Pegel-Unterschiede weitgehend erhalten bleiben (nämlich ein höherer Pegel
des linken L7 im Vergleich zum rechten Mikrofonsignal L6) und damit eine räumliche
Zuordnung des akustischen Ursprungssignals für den Hörgeräteträger weiterhin möglich
bleibt.
[0041] Die vorangehend beschriebenen Filter-Verfahren für hohe und tiefe Frequenzbereiche
können z.B. in am Kopf zu tragenden Hörinstrumenten jeweils einzeln für hohe oder
für niedrige Frequenzen eingesetzt werden. Sie können jedoch auch in Kombination eingesetzt
werden und ergänzen sich dabei über den gesamten Frequenz-Bereich eines am Kopf zu
tragenden Hörinstruments in besonders vorteilhafter Weise.
[0042] In
Figur 4 ist das vorangehend erläuterte Verfahren zur Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands
bei binauraler Seitenwahrnehmung schematisch dargestellt.
[0043] In Schritt S1 nimmt eine binaurale Mikrofonanordnung akustische Signale auf. Eine
solche Mikrofonanordnung umfasst mindestens zwei Mikrofone, je eines linksseitig oder
rechtsseitig am Kopf eines Hörgeräteträgers zu tragen. Die jeweilige Mikrofonanordnung
kann auch jeweils mehrere Mikrofone umfassen, die beispielsweise eine Richtwirkung
für die Wahrnehmung nach vorne und nach hinten ermöglichen können.
[0044] In Schritt S2 wird eine seitliche Richtung festgelegt, in welche die höchste Empfindlichkeit
der Mikrofonanordnung gerichtet sein soll. Die Richtung kann beispielsweise automatisch
abhängig von einer akustischen Analyse der Umgebungsgeräusche oder abhängig von einer
Nutzereingabe festgelegt werden. Als Richtung höchster Empfindlichkeit wird diejenige
Raumrichtung gewählt, in der die Quelle der akustischen Nutzsignale liegt oder vermutlich
liegt. Vorliegend wird sie daher auch als Nutzsignal-Richtung bezeichnet. Das in dieser
Richtung gelegene Mikrofon bzw. Mikrofonanordnung wird analog dazu vorliegend auch
als Nutzsignal-Mikrofon bezeichnet.
[0045] In Schritt S3 wird analog zum vorangehend erläuterten Schritt eine seitliche Richtung
festgelegt, in welcher die geringste Empfindlichkeit der Mikrofonanordnung gerichtet
sei soll. Vorliegend wird sie daher auch als Störsignal-Richtung und das in dieser
Richtung gelegene Mikrofon oder Mikrofonanordnung als Störsignal-Mikrofon bezeichnet.
[0046] In Schritt S4 erfolgt eine Zerlegung der Ausgangssignale der Mikrofone in einen Frequenzbereich
mit hohen Frequenzen oberhalb einer Grenzfrequenz von mindestens 700 Hz, möglicherweise
auch 1 kHz, und einen Frequenzbereich mit tiefen Frequenzen unterhalb einer Grenzfrequenz
von 1,5 kHz, möglicherweise auch 1 kHz.
[0047] In den Schritten S5 bis S7 werden die Mikrofon-Signale im hohen Frequenzbereich weiter
verarbeitet. In Schritt S5 wird abhängig von dem Ausgangssignal des Nutzsignal-Mikrofons
ein Nutzsignal-Niveau ermittelt bzw. abgeschätzt.
[0048] In Schritt S6 wird abhängig von dem Ausgangssignal des Störsignal-Mikrofons ein Störsignal-Niveau
ermittelt bzw. abgeschätzt.
[0049] In Schritt S6 wird unter Verwendung des vorangehend ermittelten Nutzsignal-Niveaus
und Störsignal-Niveaus ein Filter, vorzugsweise Wiener Filter, berechnet. Die Signal-Niveaus
sowie die Filterung können für den kompletten hohen Frequenzbereich ermittelt werden.
Es kann jedoch auch eine Zerlegung in Frequenzbänder innerhalb des hohen Frequenzbereichs
erfolgen und die Filterung kann individuell für jedes der Frequenzbänder erfolgen.
[0050] In Schritt S7 wird der zuvor errechnete Filter separat auf die jeweiligen Ausgangssignale
des rechtsseitigen und des linksseitigen Mikrofons bzw. Mikrofonanordnung im hohen
Frequenzbereich angewendet.
[0051] In den Schritten S8 bis S13 werden die Mikrofon-Signale des tiefen Frequenzbereichs
weiterverarbeitet. In Schritt S8 wird ein konventionelles differenzielles binaurales
Richtmikrofon mit hoher Empfindlichkeit in Nutzsignal-Richtung berechnet, wodurch
ein zweites Nutzsignal erhalten wird.
[0052] In Schritt S9 wird ein konventionelles differenzielles binaurales Richtmikrofon mit
hoher Empfindlichkeit in Störsignal-Richtung berechnet, wodurch ein zweites Störsignal
erhalten wird.
[0053] In Schritt S10 wird abhängig von dem zweiten Nutzsignal ein zweites Nutzsignal-Niveau
ermittelt bzw. abgeschätzt.
[0054] In Schritt S11 wird abhängig von dem zweiten Störsignal ein zweites Störsignal-Niveau
ermittelt bzw. abgeschätzt.
[0055] In Schritt S12 wird unter Verwendung des vorangehend ermittelten zweiten Nutzsignal-Niveaus
und zweiten Störsignal-Niveaus ein zweites Filter, vorzugsweise Wiener Filter, berechnet.
Die zweiten Signal-Niveaus sowie die Filterung können für den kompletten tiefen Frequenzbereich
ermittelt werden. Es kann jedoch auch eine Zerlegung in Frequenzbänder innerhalb des
tiefen Frequenzbereichs erfolgen und die Filterung kann individuell für jedes der
Frequenzbänder erfolgen.
[0056] In Schritt S13 wird der zuvor errechnete Filter separat auf die jeweiligen Ausgangssignale
des rechtsseitigen und des linksseitigen Mikrofons bzw. Mikrofonanordnung im tiefen
Frequenzbereich angewendet.
[0057] In Schritt S14 werden die gefilterten Ausgangssignale der Mikrofone beider Frequenzbereiche
bzw. bei weiterer Zerlegung in Frequenzbänder sämtlicher Frequenzbänder zu einem gefilterten
Ausgangssignal der binauralen Mikrofonanordnung zusammengeführt.
[0058] In einer weiteren Weiterbildung ist das Nutzsignal-Mikrophon an einem von einem Hörgeräteträger
rechtsseitig und das Störsignal-Mikrophon an einem linksseitig zu tragenden Hörgerät
bzw. umgekehrt angeordnet.
[0059] In einer weiteren Weiterbildung wird als Nutzsignal-Niveau und/oder als Störsignal-Niveau
eines oder mehrere der folgenden geschätzt: Energie, Leistung, Amplitude, geglättete
Amplitude, gemittelte Amplitude, Pegel.
1. Verfahren zur Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands bei seitlich auftretenden akustischen
Nutzsignalen umfassend die Schritte:
- Aufnehmen (S1) von akustischen Signalen mit einem rechtsseitigen Mikrofon und einem
linksseitigen Mikrofon einer binauralen Mikrofonanordnung,
- Festlegen eines ersten relevanten Frequenzbereichs und eines diesbezüglich höherfrequenten
zweiten relevanten Frequenzbereiches, wobei eine Grenzfrequenz zwischen dem ersten
relevanten Frequenzbereich und dem zweiten relevanten Frequenzbereich im Bereich zwischen
700 Hz und 1,5 kHz gewählt wird,
- Festlegen (S2, S3) einer räumlichen Richtung als Nutzsignal-Richtung und einer räumlichen
Richtung als Störsignal-Richtung,
- Ermitteln (S9) eines binauralen Störsignals im ersten relevanten Frequenzbereich
durch differenzielle Verarbeitung 13 von monauralen Ausgangssignalen (L1, L2) der
binauralen Mikrofonanordnung, bei der eine in der Nutzsignal-Richtung geringere Empfindlichkeit
als in der Störsignal-Richtung erzielt wird,
- Ermitteln (S8) eines binauralen Nutzsignals im ersten relevanten Frequenzbereich
durch differenzielle Verarbeitung der monauralen Ausgangssignale (L1, L2) der binauralen
Mikrofonanordnung, bei der eine in der Nutzsignal-Richtung höhere Empfindlichkeit
der binauralen Mikrofonanordnung als in der Störsignal-Richtung erzielt wird,
- Ermitteln (S11) eines ersten Störsignal-Niveaus im ersten relevanten Frequenzbereich
in Abhängigkeit von dem binauralen Störsignal,
- Ermitteln (S10) eines ersten Nutzsignal-Niveaus im ersten relevanten Frequenzbereich
in Abhängigkeit von dem binauralen Nutzsignal,
- Festlegen (S2, S3) des der Quelle näher gelegenen Mikrofons der binauralen Mikrofonanordnung
als Nutzsignal-Mikrofon und des von der Quelle weiter entfernten Mikrofons der binauralen
Mikrofonanordnung als Störsignal-Mikrofon,
- Ermitteln (S6) eines monauralen zweiten Störsignal-Niveaus im zweiten relevanten
Frequenzbereich in Abhängigkeit von dem monauralen Ausgangssignal (L1) des Störsignal-Mikrofons,
- Ermitteln (S5) eines monauralen zweiten Nutzsignal-Niveaus im zweiten relevanten
Frequenzbereich in Abhängigkeit von dem monauralen Ausgangssignal (L2) des Nutzsignal-Mikrofons,
- Bestimmen (S12) eines ersten Verstärkungsfaktors für die Verstärkung der mit den
Mikrofonen aufgenommenen akustischen Signale im ersten relevanten Frequenzbereich
mittels eines ersten Wiener-Filters in Abhängigkeit von dem ersten Störsignal-Niveau
und dem ersten Nutzsignal-Niveau, und eines zweiten Verstärkungsfaktors für die Verstärkung
der mit den Mikrofonen aufgenommenen akustischen Signale im zweiten relevanten Frequenzbereich
mittels eines zweiten Wiener-Filters in Abhängigkeit von dem zweiten Störsignal-Niveau
und dem zweiten Nutzsignal-Niveau,
und
- Anwenden (S7, S13) des ersten Verstärkungsfaktors im ersten relevanten Frequenzbereich
und des zweiten Verstärkungsfaktors im zweiten relevanten Frequenzbereich separat
auf die jeweiligen Ausgangssignale (L1, L2) des rechtsseitigen Mikrofons und des linksseitigen
Mikrofons der binauralen Mikrofonanordnung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, umfassend den weiteren Schritt
- Bestimmen des ersten Verstärkungsfaktors richtungsabhängig.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste und/oder zweite
Verstärkungsfaktor bestimmt wird gemäß der Formel Verstärkungsfaktor = Nutzsignal-Niveau
/ (Nutzsignal-Niveau + Störsignal-Niveau).
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Nutzsignal-Mikrofon an
einem von einem Hörgeräteträger rechtsseitig und das Störsignal-Mikrofon an einem
von einem Hörgeräteträger linksseitig zu tragenden Hörgerät bzw. umgekehrt angeordnet
sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Nutzsignal-Niveau und/oder
als Störsignal-Niveau einer oder mehrere der folgenden Parameterwerte ermittelt wird:
Energie, Leistung, Amplitude, geglättete Amplitude, gemittelte Amplitude, Pegel.
1. Method for improving the signal-to-noise difference for laterally impinging acoustic
useful signals, comprising the steps:
- Recording (S1) of acoustic signals by a right-side microphone and a left-side microphone
of a binaural microphone arrangement,
- Definition of a first relevant frequency range and a second relevant frequency range
located at higher frequencies with respect to first relevant frequency range, wherein
a limit frequency between the first relevant frequency range and the second relevant
frequency range is chosen in the range between 700 Hz and 1.5 kHz,
- Definition (S2, S3) of a spatial direction as useful signal direction and a spatial
direction as noise signal direction,
- Determination (S9) of a binaural noise signal in the first relevant frequency range
by means of differential preprocessing of monaural output signals (L1, L2) of the
binaural microphone arrangement, for which in the useful signal direction, a lower
sensitivity than in the noise signal direction is achieved,
- Determination (S8) of a binaural useful signal in the first relevant frequency range
by means of differential preprocessing of the monaural output signals (L1, L2) of
the binaural microphone arrangement, for which in the useful signal direction, a higher
sensitivity of the binaural microphone arrangement than in the noise signal direction
is achieved,
- Determination (S 11) of a first noise signal level in the first relevant frequency
range in dependence of the binaural noise signal,
- Determination (S10) of a first useful signal level in the first relevant frequency
range in dependence of the binaural useful signal,
- Definition (S2, S3) of the microphone of the binaural microphone arrangement which
is located closer to the source as the useful signal microphone, and of the microphone
of the binaural microphone arrangement which is located more remotely as the noise
signal microphone,
- Determination (S6) of a monaural second noise signal level in the second relevant
frequency range in dependence of the monaural output signal (L1) of the noise signal
microphone,
- Determination (S5) of a monaural second useful signal level in the second relevant
frequency range in dependence of the binaural output signal (L2) of the useful signal
microphone,
- Ascertainment (S12) of a first gain factor for the amplification of the acoustic
signals being recorded with the microphones in the first relevant frequency range,
by means of a first Wiener filter in dependence of the first noise signal level and
the second noise signal level, and of a second gain factor for the amplification of
the acoustic signals be recorded with the microphones in the second relevant frequency
range, by means of a second Wiener filter in dependence of the second noise signal
level and the second useful signal level, and
- Application (S7, S13) of the first gain factor in the first relevant frequency range
and the second gain factor in the second relevant frequency range separately to the
respective output signals (L1, L2) of the right-side microphone and the left-side
microphone of the binaural microphone arrangement.
2. Method according to claim one, comprising further the step
- Direction-dependent ascertainment of the first gain factor.
3. The method according to one of the preceding claims, wherein the first and/or second
gain factor is ascertained according to the formula gain factor = useful signal level
/ (useful signal level + noise signal level).
4. The method according to one of the preceding claims, wherein the useful signal microphone
is arranged at a hearing aid to be worn by a hearing aid user at his right side, and
the noise signal microphone is arranged at a hearing aid to be worn by a hearing aid
user at his left side, or vice versa.
5. The method according to one of the preceding claims, wherein as a useful signal level
and/or a noise signal level, one or more out of the following parameter values are
determined:
Energy, power, amplitude, smoothest amplitude, average amplitude, level.
1. Méthode pour améliorer le rapport signal/bruit en cas de signaux acoustiques utiles
se produisant latéralement, comprenant les étapes suivantes
- Enregistrement (S1) de signaux acoustiques avec un microphone de droite et un microphone
de gauche d'un ensemble de microphone binaural,
- Définition d'une première gamme de fréquences pertinente et d'une deuxième gamme
de fréquences pertinente à des fréquences plus élevées par rapport à la première gamme
de fréquences pertinente, dans laquelle une fréquence limite entre la première gamme
de fréquences pertinente et la deuxième gamme de fréquences pertinente est choisie
dans la gamme comprise entre 700 Hz et 1,5 kHz,
- Définition (S2, S3) d'une direction spatiale comme la direction du signal utile
et une direction spatiale comme la direction du signal parasite,
- Détermination (S9) d'un signal parasite binaural dans la première gamme de fréquences
pertinente par traitement différentiel de signaux de sortie monauraux (L1, L2) de
l'ensemble microphone binaural, dans lequel une sensibilité plus faible dans la direction
du signal utile que dans la direction du signal parasite est obtenue,
- Détermination (S8) d'un signal binaural utile dans la première gamme de fréquences
pertinente par traitement différentiel des signaux de sortie monauraux (L1, L2) de
l'ensemble microphone binaural, dans lequel une sensibilité plus élevée de l'ensemble
microphone binaural dans la direction du signal utile que dans la direction du signal
parasite est obtenue,
- Détermination (S11) d'un premier niveau de signal parasite dans la première gamme
de fréquences pertinente en fonction du signal parasite binaural,
- Détermination (S10) d'un premier niveau de signal utile dans la première gamme de
fréquences pertinente en fonction du signal utile binaural,
- Définition (S2, S3) du microphone de l'ensemble microphone binaural situé le plus
proche de la source comme étant le microphone de signal utile et du microphone de
l'ensemble microphone binaural situé le plus éloigné de la source comme étant le microphone
de signal parasite,
- Détermination (S6) d'un deuxième niveau de signal parasite monaural dans la deuxième
gamme de fréquences pertinente en fonction du signal de sortie monaural (L1) du microphone
de signal parasite,
- Détermination (S5) d'un deuxième niveau de signal utile monaural dans la deuxième
gamme de fréquences pertinente en fonction du signal de sortie monaural (L2) du microphone
de signal utile,
- Détermination (S12) d'un premier facteur de gain pour l'amplification des signaux
acoustiques enregistrés avec les microphones dans la première gamme de fréquences
pertinente au moyen d'un premier filtre de Wiener en fonction du premier niveau de
signal parasite et du premier niveau de signal utile, et d'un deuxième facteur de
gain pour l'amplification des signaux acoustiques enregistrés avec les microphones
dans la deuxième gamme de fréquences pertinente au moyen d'un deuxième filtre de Wiener
en fonction du deuxième niveau de signal parasite et du deuxième niveau de signal
utile, et
- Application (S7, SI3) du premier facteur de gain dans la première gamme de fréquences
pertinente et du deuxième facteur de gain dans la deuxième gamme de fréquences pertinente
séparément aux signaux de sortie respectifs (L1, L2) du microphone de droite et du
microphone de gauche de l'ensemble microphone binaural.
2. Méthode selon la revendication 1, comprenant l'étape supplémentaire
- Détermination du premier facteur de gain en fonction de la direction.
3. Méthode selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle le premier et/ou
le deuxième facteur de gain est déterminé selon la formule facteur de gain = niveau
de signal utile / (niveau de signal utile + niveau de signal parasite).
4. Méthode selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle le microphone de
signal utile est disposé au niveau d'une prothèse auditive à porter par un utilisateur
de prothèse auditive du côté droit, et le microphone de signal parasite est disposé
au niveau d'une prothèse auditive à porter par un utilisateur de prothèse auditive
du côté gauche, ou vice versa.
5. Méthode selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle, en tant que niveau
de signal utile et/ou niveau de signal parasite, une ou plusieurs des valeurs de paramètres
suivantes sont déterminées :
Énergie, puissance, amplitude, amplitude lissée, amplitude moyenne, niveau.