[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen eines Befestigungselementes während
des Anbringens einer Trockenbauplatte, mit einem auf die Trockenbauplatte aufsetzbaren
Schuh, der eine Ausnehmung zur Durchführung des Befestigungselementes aufweist.
[0002] Bei den genannten Trockenbauplatten handelt es sich insbesondere um gelochte Akustikplatten
aus verschiedenen Werkstoffen wie Gipskartonplatten, Blech, Stahl oder Aluplatten
sowie Gipsfaserplatten, Lehmbau- oder Holz und Holzfaserdämmplatten etc.
[0003] Beim Einbau von solchen Trockenbauplatten werden diese normalerweise mit Schrauben
als Befestigungselementen an sie tragenden Strukturen befestigt. Grundsätzlich ist
es aber auch möglich als Befestigungselemente statt Schrauben auch Nägel, Nieten o.Ä.
zu benutzen.
[0004] Die am häufigsten als Befestigungselemente benutzten Schrauben werden mit elektrischen
Trockenbauschraubern eingeschraubt. Bei diesen ist es üblich, einen Magazinieraufsatz
zu verwenden, mit dem derartige Schrauben automatisiert an die Einschraubstelle zugeführt
werden. Durch eine manuelle Betätigung des Trockenbauschraubers wird die entsprechende
Schraube dann eingeschraubt. Magazinieraufsätze der genannten Art sind zum Beispiel
aus der
DE 10 2004 025 752 A1 oder der
DE 2 027 642 A1 bekannt.
[0005] Ein solcher Magazinieraufsatz hat an seinem vorderen Ende einen Schuh, mit der er
an die Stelle gesetzt wird, an der die Schraube in die Trockenbauplatte eingeschraubt
werden soll. Der Schuh hat dabei eine Ausnehmung, durch die hindurch die Schraube
dabei geführt wird. Der Schuh kann entweder ein integrierter Bestandteil des Magazinieraufsatzes
oder aber auswechselbar an diesem angebracht sein.
[0006] Durch den Magazinieraufsatz wird dann in einem ersten Schritt eine Schraube über
die Einschraubstelle bewegt, wo sie in einem zweiten Schritt durch das manuelle Betätigen
des Trockenbauschraubers durch die Ausnehmung im Schuh hindurchgeführt und durch die
Trockenbauplatte hindurch in die die Trockenbauplatte tragende Struktur eingeschraubt
wird.
[0007] Die derart eingeschraubte Schraube wird abschließend noch verspachtelt, sodass sie
nicht mehr zu erkennen ist.
[0008] Besonders problematisch ist ein positionsgenaues Einschrauben bei sogenannten Akustikplatten,
bei denen es sich um spezielle Trockenbauplatten mit Perforierungen handelt. Diese
Perforierungen bestehen aus Löchern mit jeweils gleichen oder aber mit unterschiedlichen
Durchmessern, die insbesondere gleichmäßig verteilt mit geringem Abstand zueinander
über fast die gesamte Fläche der Trockenbauplatte vorhanden sind. Bei diesen Akustikplatten
ist es wichtig, dass eine Schraube nicht zu nah an den genannten Löchern gesetzt wird,
die als Perforierung in den Akustikplatten vorhanden sind. Insbesondere soll eine
Schraube dabei von mehreren sie umgebenden Löchern den gleichen Abstand haben, damit
sie die Platte bestmöglich halten kann. Sollte eine Schraube zu nah an einem Loch
gesetzt werden, kann dies auch zu einem unerwünschten Ausbrechen der Akustikplatten
in diesem Bereich führen.
[0009] Dementsprechend ist es für einen Trockenbauer sehr anstrengend, eine Mehrzahl von
Schrauben präzise zu setzen. Dies wird noch dadurch erschwert, dass das Anschrauben
derartiger Akustikplatten häufig über Kopf passiert.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das Setzen derartige Befestigungselemente
bzw. Schrauben entsprechend zu erleichtern.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schuh, mit dem der Trockenbauschrauber
auf die mit den Befestigungselementen zu befestigende Trockenbauplatte gesetzt wird,
mit wenigsten zwei, insbesondere jeweils seitlich von der an ihm vorhandenen Ausnehmung
befindlichen Eingreifnocken zusammenwirkt, die mit Löchern an der Trockenbauplatte
korrespondieren.
[0012] Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass ein Trockenbauer beim Ansetzen seines
Trockenbauschraubers die wenigstens zwei Eingreifnocken, die benachbart zu der Ausnehmung
an dem Schuh angeordnet sind, in die Löcher der Trockenbauplatte einsetzen kann und
dann sicher ist, dass der Schuh, durch dessen Ausnehmung hindurch das Befestigungselement
geführt wird, an einer optimalen Position ist. Eine dann entsprechend eingeschraubte
Schraube hat demgemäß die gewünschte ideale Position und damit den gewünschten idealen
Abstand zu den sie umgebenden Löchern, so dass das Risiko behoben ist, dass die Trockenbauplatte
benachbart zu der Schraube ausreißt.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform, ist der Schuh mit den wenigstens zwei Eingreifnocken
einstückig verbunden.
[0014] Diese Ausführungsform hat den Vorteil einer einfachen Herstellbarkeit.
[0015] Damit hat man auch die Möglichkeit, jeweils zu der Lochung der Akustikplatten passende
Eingreifnocken spezifisch vorsehen zu können.
[0016] In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn der Schuh auswechselbar an der Vorrichtung
ausgeführt ist.
[0017] Es ist aber auch im Umfang der Erfindung, wenn die Abstände der Eingreifnocken zu
der Ausnehmung am Schuh verstellbar sind.
[0018] Hierzu gibt es z.B. die Möglichkeit, die Eingreifnocken in Längsschlitzen an dem
Schuh zu befestigen, die an dem Schuh vorgesehenen sind, wobei die Eingreifnocken
entlang dieser Längsschlitze bedarfsweise verschoben und abschließend z.B. durch eine
Schraube fixiert werden können.
[0019] Alternativ können die Eingreifnocken aber beispielsweise auch exzentrisch auf im
Wesentlichen kreisförmigen Platten sitzen, die in im wesentlichen kreisförmige Aussparungen
am Schuh einsetzbar sind. Durch eine Rotation der Platten bezogen auf die Aussparungen
wird dann der Abstand von Eingreifnocken zueinander und zur Ausnehmung verändert.
Die Aussparungen von z.B. zwei Eingreifnocken sind dabei vorzugsweise symmetrisch
bzgl. der Ausnehmung angeordnet.
[0020] Grundsätzlich können die Platten und die Aussparungen an ihrem Rand auch mit einer
Verzahnung oder an einander zugewandten Flächen mit mehreren Vorsprüngen bzw. korrespondierenden
Aufnahmen versehen sein, um eine Rotation auf vorgegebene Winkel zu beschränken, was
vorgegebene Abständen der Eingreifnocken zueinander entspricht.
[0021] Mit einer Ausführungsform mit verstellbaren Eingriffsnocken ergibt sich die Möglichkeit,
eine erfindungsgemäße Vorrichtung an unterschiedlichste Perforierungen in Akustikplatten
anzupassen. Insbesondere hat man damit die Möglichkeit, die Vorrichtung auch zu verwenden
bei Akustikplatten mit einer nur selten verwendeten Perforierung, für die sich die
Herstellung einer spezifischen Schuhplatte nicht rentieren würde.
[0022] Bei einer speziellen Weiterbildung der Erfindung sind die Eingreifnocken auswechselbar.
[0023] Dies gibt nicht nur die Möglichkeit, eine vorhandene Schuhplatte an Perforierungen
von verschiedenen Akustikplatten mit unterschiedlichen Durchmessern anzupassen, sondern
es gibt auch die Möglichkeit, verschlissene Eingreifnocken auszutauschen.
[0024] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt:
Fig. 1 die Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Schuh,
Fig. 2 die Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Schuhs gemäß Fig. 1
[0025] In Fig. 1 erkennt man die Aufsicht auf einen Schuh 1, der mit seiner im wesentlich
flachen Oberseite 2 auf eine Trockenbauplatte aufsetzbar ist, wenn diese Trockenbauplatte
an einer sie tragenden Struktur befestigt werden soll.
[0026] Der Schuh 1 ist dabei an einer hier nicht dargestellten Vorrichtung befestigt, mit
der einzelne Befestigungselemente in Form von Schrauben, Nägeln, Nieten oder ähnlichem
bei ihrer Montage geführt werden. Der Vorrichtung werden die Befestigungselemente
üblicherweise durch hier nicht dargestellte Magazinieraufsätze einzeln zugeführt.
Diese Befestigungselemente werden dann bei Schrauben beispielsweise mit einem üblichen
Trockenbauschrauber, der mit der Vorrichtung und dem Magazinieraufsatz verbunden ist,
in das Material der Trockenbauplatten hinein gedreht und durch diese hindurch in das
Material der Befestigungsstruktur geschraubt.
[0027] Damit der Kopf dieser Schraube in der Trockenbauplatte versenkt werden kann, weist
der Schuh eine entsprechende Ausnehmung 3 auf, durch die hindurch das Befestigungselement
beim Einschrauben hindurchgeführt wird.
[0028] Der hier dargestellte Schuh 1 weist dabei gestrichelt dargestellte Führungselemente
4 auf, mit denen er auswechselbar an der genannten Vorrichtung befestigt wird. Bei
diesen Führungselementen sind dabei Rast elemente vorgesehen, die in entsprechende
Rastlöcher 5 an dem Schuh 1 eingreifen, um ihn an der Vorrichtung auswechselbar zu
fixieren.
[0029] Der hier dargestellten Schuh 1 ist speziell ausgebildete, um bei Akustikplatten verwendet
zu werden.
[0030] Hierzu weist er an seiner Oberseite 2 zwei Eingreifnocken 6 auf. Diese sind in einem
Abstand 7 zueinander angeordnet, der dem Abstand von mindestens zwei Löchern entspricht,
wie sie in entsprechenden Akustikplatten als Perforation vorhanden sind. Des Weiteren
haben die beiden Eingreifnocken 6 einen Durchmesser 8, der dem Durchmesser der genannten
Löcher entspricht.
[0031] Außerdem haben die beiden Eingreifnocken 6 gegenüber der Mitte der Ausnehmung 3 einen
Versatz 9 der einem halben Abstand zwischen mindestens zwei von derartigen Löchern
entspricht. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass der Mittelpunkt der Ausnehmung
3 diagonal mittig zwischen mehreren Löchern einer Akustikplatte liegt, sodass eine
dann hier in die Akustikplatte eingeschraubte Schraube den maximalen Abstand zu benachbarten
Löchern der Akustikplatte hat.
[0032] Damit besteht die Möglichkeit, diese Schraube in die Akustikplatte hinein und durch
sie hindurch zu schrauben, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Akustikplatte an
der Einschraubstelle benachbart zu diesen Löchern ausbricht.
[0033] Bei der Verwendung der hier beschriebenen Vorrichtung hat ein Trockenbauer somit
die Möglichkeit, zunächst den Schuh 1 mit seinen beiden Eingreifnocken 6 schnell und
präzise an einer entsprechenden Akustikplatte zu positionieren. Um dies zu erleichtern
sind die beiden Eingreifnocken an ihrem oberen, dem Schuh abgewandten Ende mit Fasen
versehen.
[0034] Letztendlich greifen die beiden Eingreifnocken 6 in zwei mit ihnen korrespondierende
Löcher der Akustikplatte ein und positionieren den Schuh 1 und damit die Ausnehmung
3 an der gewünschten Stelle genau zwischen mehreren Löchern, die in der Akustikplatte
als Perforation vorgesehen sind.
[0035] Dann wird die Schraube präzise zwischen den genannten Löchern gesetzt und die Vorrichtung
kann von der Akustikplatte abgehoben werden, um an der nächsten Stelle, an der eine
Schraube zu setzen ist, wieder auf die Akustikplatte aufgesetzt zu werden.
[0036] Auf diese Weise ist ein sehr schnelles Arbeiten möglich, bei dem gleichzeitig eine
hohe Präzision erreicht wird.
[0037] Bei der hier dargestellten Erfindung können noch ein paar gegenüber der hier dargestellten
Ausführungsform abweichende Konstruktionen realisiert werden:
So ist es beispielsweise möglich, dass die Eingreifnocken 6 austauschbar sind gegen
Eingreifnocken mit einem anderen Durchmesser 8. Austauschbare Eingreifnocken geben
aber auch die Möglichkeit, Eingreifnocken 6 bedarfsweise auszutauschen, zum Beispiel
wenn diese verschlissen sind.
[0038] Außerdem können die Eingreifnocken 6 verstellbar am Schuh 1 befestigt sein, sei es
um den Abstand 7 zueinander oder aber um den Versatz 9 gegenüber der Ausnehmung 3
bedarfsweise zu ändern.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1. Schuh
- 2. flache Oberseite
- 3. Ausnehmung
- 4. Führungselemente
- 5. Rastlöcher
- 6. Eingreifnocken
- 7. Abstand
- 8. Durchmesser
- 9. Versatz
1. Vorrichtung zum Führen eines Befestigungselementes beim Anbringen einer Trockenbauplatte,
mit einem auf die Trockenbauplatte aufsetzbaren Schuh (1), der eine Ausnehmung (3)
zur Durchführung von Befestigungselementen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schuh (1) mit wenigstens zwei seitlich zur Ausnehmung (3) befindlichen Eingreifnocken
(6) zusammenwirkt, die mit Löchern an der Trockenbauplatte korrespondieren.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie Teil einer Magazinierbaugruppe ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
der Schuh (1) auswechselbar an der Vorrichtung befestigbar ist.
4. Vorrichtung gemäß einem der oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
der Schuh (1) einstückig mit den Eingreifnocken (6) verbunden ist.
5. Vorrichtung gemäß einem der oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand (7) der Eingreifnocken (6) zueinander verstellbar ist.
6. Vorrichtung gemäß einem der oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Versatz (9) der Eingreifnocken (6) zu der Ausnehmung (3) verstellbar ist.
7. Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Eingreifnocken (6) auswechselbar an dem Schuh (1) angebracht sind.