[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine pneumatische Schranke, welche ein Gehäuse
umfasst, in welchem eine schlauchförmige Hülle, sowie mit der schlauchförmigen Hülle
verbundene Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft in die/aus der schlauchförmige(n)
Hülle angeordnet sind.
[0002] Auf dem Gebiet der baulichen Vorrichtungen zum Sperren von Wegen sind herkömmliche
Schranken, welche üblicherweise aus einer beweglichen Stange sowie ein bis zwei Stützen
bestehen, wobei die Stange auch als Schrankenbaum bezeichnet wird, seit langem bekannt.
Derartige, insbesondere als Wegsperre für Fahrzeuge fungierende Schranken sind häufig
an Bahnübergängen, Mautstellen, Parkhäusern, Forstwegen aber auch im öffentlichen
Raum, sowie in privatem oder innerbetrieblichem Gelände in Verwendung. Meistens sind
die beweglichen Schrankenbäume zum Verhindern des Passierens durch ein Fahrzeug aus
einem festen Material gefertigt, beispielsweise aus Metall, insbesondere Aluminium,
aus einer Metalllegierung oder auch aus einem mit organischen oder anorganischen Fasern
verstärkten Kunststoff, insbesondere aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder kohlenstofffaserverstärktem
Kunststoff.
[0003] Hierbei ist zu beachten, dass insbesondere bei Bahnübergangen im Fall einer Positionierung
eines Fahrzeugs zwischen zwei geschlossenen Schranken auf dem Bahngleis ein Durchbrechen
der Schranke und in Folge ein Gelangen des Fahrzeugs aus dem von den Schranken abgesperrten
Gefahrenbereich aus Sicherheitsgründen auf jeden Fall zu ermöglichen ist. Deshalb
muss das Material bei Bahnübergängen leicht verformbar sein und darf bei Bruch nicht
splittern, um ein leichtes Durchbrechen der Schranke durch das Fahrzeug zu gewährleisten,
weshalb bisher üblicherweise Aluminium oder Kunststoff für Schranken bei Bahnübergängen
als Material herangezogen wurde.
[0004] Sowohl bei der Anwendung einer Schranke bei Bahnübergängen als auch bei anderen Anwendungen,
insbesondere bei Schranken in Parkhäusern, hat sich das Verwenden von aus Metall oder
Kunststoff gefertigten Schrankenbäumen oft als nachteilig erwiesen, da es beim Passieren
der Schranke durch das Fahrzeug aufgrund eines Fahrfehlers des Fahrzeugbenutzers oder
auch aufgrund eines technischen Defekts der Schranke bei einer Kontaktierung der Schranke
durch das Fahrzeug oder einer Kontaktierung des Fahrzeugs durch die Schranke zu einer
Beschädigung des Fahrzeugs und/oder der Schranke kommen kann.
[0005] Um eine derartige Beschädigung des Fahrzeugs und/oder der Schranke bei einem unbeabsichtigten
Kontakt zwischen Schranke und Fahrzeug zu vermeiden, sind insbesondere bei Parkhäusern
und ähnlichen Anwendungen Schranken bekannt, welche über eine durch entsprechende
Sensorik etablierte Hinderniserkennung verfügen, wobei diese Hinderniserkennung lediglich
eine Kontaktierung zwischen Fahrzeug und Schranke verhindern kann, wenn der Schrankenbaum
aus einer vertikalen Ausrichtung des Schrankenbaums in eine horizontale Ausrichtung
des Schrankenbaums verfährt und sich das Fahrzeug während dieser Bewegung des Schrankenbaums
im von den Sensoren erfassten Bereich befindet. Eine Beschädigung des Fahrzeugs und/oder
der Schranke durch unbeabsichtigtes Kontaktieren der Schranke durch das Fahrzeug in
der horizontalen Ausrichtung des Schrankenbaums hingegen kann mit einer derartigen
Hinderniserkennung überhaupt nicht verhindert werden.
[0006] Solche Beschädigungen eines Fahrzeugs und/oder einer Schranke führen meistens zu
kostspieligen Schadensersatzforderungen gegenüber dem Schrankeninhaber durch den Fahrzeuginhaber,
wodurch in Folge zuerst geklärt werden muss, wer die Verantwortung für die Beschädigung
des Fahrzeugs und/oder der Schranke trägt, und weiterer Folge dem Fahrzeuginhaber
von dem Schrankeninhaber ein Schadensersatz geleistet werden muss, sofern ein Verschulden
des Schrankeninhabers vorliegt, wodurch ein solches Verfahren langwierig und kostenintensiv
ist.
[0007] Des Weiteren werden Schrankenbäume derartiger Schranken insbesondere in Parkhäusern
durch ihre ständige Exposition gegenüber den im Parkhaus anwesenden Staub- und Schmutzpartikeln
schnell schmutzig, weshalb sie regelmäßig gereinigt werden müssen. Darüber hinaus
sind derartige Schranken durch die Vielzahl an benötigten Komponenten, welche einen
Elektromotor, ein mechanisches Getriebe sowie Zahnräder umfassen, einerseits aufwändig
zu installieren und weisen andererseits einen hohen Bedarf an elektrischer Energie
auf, durch welchen insbesondere ein wirtschaftlich effizienter Betrieb mit einem Akkumulator
nicht realisierbar ist. Aus diesem Grund ist die Eignung derartige Schranken für einen
mobilen Einsatz eingeschränkt.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Schranke zur Verfügung zu stellen,
welche die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0009] Diese Aufgabe wird durch Bereitstellen einer pneumatischen Schranke mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst.
[0010] Die erfindungsgemäße pneumatische Schranke weist entlang ihrer schlauchförmigen Hülle
entlang ihrer im Wesentlichen gesamten Länge zumindest ein Federelement auf, welches
die schlauchförmige Hülle in einem eingerollten Grundzustand der schlauchförmigen
Hülle hält. Durch Beaufschlagen der schlauchförmigen Hülle mit Druckluft durch die
Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft wird die schlauchförmige Hülle entgegen
der Federkraft des zumindest einen Federelementes aus dem eingerollten Grundzustand
der schlauchförmigen Hülle in einen ausgerollten Betriebszustand der schlauchförmigen
Hülle verbracht. Beim Verbringen der schlauchförmigen Hülle aus ihrem ausgerollten
Betriebszustand in ihren eingerollten Grundzustand durch die Federkraft des zumindest
einen Federelementes entweicht die in der schlauchförmigen Hülle enthaltene Druckluft
über die Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft. Somit ist der Vorteil erhalten,
dass selbst bei einer Kontaktierung der Schranke durch ein Fahrzeug oder einer Kontaktierung
des Fahrzeugs durch die Schranke keine Beschädigung des Fahrzeuges und/oder der Schranke
entsteht. Bei einer Anwendung der pneumatischen Schranke bei einem Bahnübergang etwa
kann das Fahrzeug somit problemlos aus dem Gefahrenbereich auf den Bahngleisen gelangen,
ohne dass das Fahrzeug beschädigt und die darin befindlichen Personen einer zusätzlichen
Gefährdung durch die Kollision mit dem harten Schranken ausgesetzt sind.
[0011] Des Weiteren löst eine derartige pneumatische Schranke das Problem der Beschädigung
von Fahrzeugen und/oder Schranken, beispielsweise in Parkhäusern beim Ein- und Ausfahren
oder in Industriehallen beim Markieren von Sicherheitszonen, da die Fahrzeuge bei
Kontakt mit der mit Druckluft gefüllten schlauchartigen Hülle ebenso wie die schlauchartige
Hülle unbeschädigt bleiben.
[0012] Darüber hinaus eröffnet sich durch den pneumatischen Schranken insbesondere die neue
Möglichkeit, Falschfahrer, welche sich insbesondere auf Autobahnauffahrten mit ihrem
Fahrzeug entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung bewegen, besonders effektiv auf
ihr Fehlverhalten hinzuweisen, da durch den Kontakt des Fahrzeuges mit der pneumatischen
Schranke bei einer erhöhten Geschwindigkeit des falschfahrenden Fahrzeuges die optische
und akustische Warnwirkung für den Falschfahrer sehr hoch ist, wobei das Fahrzeug
jedoch nicht nennenswert beschädigt und auch nicht abrupt abgebremst wird. Des Weiteren
hat eine derartige Kontaktierung des Fahrzeugs durch die pneumatische Schranke eine
weit höhere Signalwirkung als die in Österreich auf Autobahnauffahrten eingesetzten
gelben Warnschilder.
[0013] Die pneumatische Schranke weist des Weiteren vorteilhafterweise einen geringen Energieverbrauch
auf, da das Ein- und Ausfahren der schlauchförmigen Hülle lediglich über die Mittel
zum Z u- und Abführen der Druckluft geschieht und keine weiteren elektrischen Motoren
benötigt werden.
[0014] Des Weiteren befindet sich die als Schrankenbaum fungierende schlauchförmige Hülle
in ihrem eingerollten Grundzustand stets innerhalb des Gehäuses der Schranke, wodurch
sie vor Staub und Schmutz geschützt ist.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das zumindest eine Federelement aus Stahl,
insbesondere aus Federstahl, geformt. Durch die geeignete Materialauswahl kann einerseits
die Geschwindigkeit des Einrollens der schlauchförmigen Hülle eingestellt werden und
andererseits der Schwellwert der von den Mitteln zum Zu- und Abführen von Druckluft
applizierten Druckluft zum Ausrollen der schlauchförmigen Hülle eingestellt werden.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das zumindest eine Federelement
eine Spiralfeder oder eine Rollfeder. Somit kann durch die Auswahl einer geeigneten
Feder mit geeigneter Breite und Stärke, welche eine dem Anwendungszweck entsprechende
Kraft-Weg-Kennlinie aufweist, das Verhalten der schlauchförmigen Hülle beim Ein- und
Ausrollen noch besser eingestellt werden.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die schlauchförmige Hülle
zur horizontalen Ausrichtung der schlauchförmigen Hülle in ihrem Betriebszustand entlang
ihrer im Wesentlichen gesamten Länge ein Stützelement, insbesondere eine Kabelschleppe,
auf. Somit ist der Vorteil erhalten, dass durch die Kabelschleppe die pneumatische
Schranke beim Ausfahren derselben in ihren Betriebszustand einer möglichen Neigung
der schlauchförmigen Hülle entgegenwirkt und diese zu jedem Zeitpunkt in einer horizontalen
Ausrichtung hält.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Geschwindigkeit, mit welcher
die schlauchförmige Hülle aus ihrem Grundzustand in ihren Betriebszustand sowie von
ihrem Betriebszustand in ihren Grundzustand verbracht wird, durch ein mit den Mitteln
zum Zu- und Abführen der Druckluft verbundenes Druckregelventil eingestellt. Somit
kann vorteilhafterweise je nach Anwendungszweck die Schranke mit einer für den jeweiligen
Anwendungszweck geeigneten Geschwindigkeit ein- und ausgefahren werden. Beispielsweise
kann bei einer Verwendung der Schranke als Schutz gegen Falschfahren die Schranke
sehr schnell ausgefahren werden, während sie bei Verwendung in einem Parkhaus mit
einer geringeren Geschwindigkeit als im vorgenannten Fall ausgefahren werden kann.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die schlauchförmige Hülle in
ihrem Betriebszustand an ihrem dem Gehäuse abgewandten Ende in einer Stütze aufgenommen.
Hierdurch kann vorteilhafterweise die horizontale Ausrichtung des Schrankenbaums der
pneumatischen Schranke besonders einfach gehalten werden. Die Stütze kann beispielsweise
eine V-Form aufweisen, in welcher der Schrankenbaum der pneumatischen Schranke aufgenommen
wird.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die schlauchförmige Hülle
in ihrem Betriebszustand einen runden, rechteckigen oder dreiecksförmigen Querschnitt
auf.
[0021] Somit kann durch die Auswahl des Querschnitts das optische Erscheinungsbild der Schranke
bestimmt werden.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die schlauchförmige Hülle
entlang ihrer im Wesentlichen gesamten Länge Leuchtmittel auf. Somit kann die Schranke
vorteilhafterweise von einem Fahrzeuglenker noch besser wahrgenommen werden. Dies
ist insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, beispielsweise bei Blendung durch
Sonnenlicht oder bei Dunkelheit, von großer Bedeutung. Insbesondere kann die Schranke
als Rotlichtunterstützung bei Kreuzungen bei Bahn- oder Fußgängerdurchgängen verwendet
werden, wobei in diesem Fall die Schranke in Bezug auf das Rotlicht zeitlich verzögert
aus- und einfahren kann.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Schranke ferner eine Fernmeldeeinheit
sowie zumindest einen mit der Fernmeldeeinheit verbundenen Drucksensor zum periodischen
Ermitteln des durch die Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft beaufschlagten Druckes
auf. Die Fernmeldeeinheit ist dazu ausgebildet, bei einer Detektion eines Unterschreitens
eines voreingestellten Minimaldruckes sowie eines Überschreitens eines voreingestellten
Maximaldruckes durch den zumindest einen Drucksensor eine Nachricht, welche das Unterschreiten
des voreingestellten Minimaldruckes oder das Überschreiten des voreingestellten Maximaldruckes
signalisiert, an ein Empfangsgerät, insbesondere ein Mobiltelefon, zu übermitteln.
Somit ist der Vorteil erhalten, dass durch die Fernmeldeeinheit und die Sensoren überwacht
werden kann, dass die Druckverhältnisse der Schranke in ihrem Betrieb ordnungsgemäß
hergestellt sind, wobei im Falle eines zu niedrigen oder zu hohen Druckes eine Wartung
der Schranke durch die Benachrichtigung der Druckabweichung über das Empfangsgerät
ohne jede Verzögerung eingeleitet werden kann.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Stromversorgung der
Schranke über einen Akkumulator. Hierdurch entfällt vorteilhafterweise die Notwendigkeit
eines Stromanschlusses am Einsatzort der pneumatischen Schranke, wodurch der Einsatzort
der pneumatischen Schranke äußerst flexibel ist. So kann die Schranke etwa aufgestellt
werden, um Arbeiter auf der Straße oder auf der Autobahn zu schützen, wobei der Schranken
am Pannenstreifen oder auf Parkplätzen platziert werden kann und der zu schützende
Bereich durch das Ausfahren der schlauchförmigen Hülle abgesperrt werden kann. Hierbei
kann die Schranke aufgrund ihres, im Vergleich zu einer herkömmlichen Schranke, geringen
Gewichts beispielsweise auf einem Dreibein montiert werden. Des Weiteren kann die
Schranke auch am Heck eines Fahrzeuges, beispielsweise am Heck eines LKWs oder eines
Transporters, montiert werden, um den aussteigenden Fahrer des Fahrzeuges vor dem
nachkommenden Verkehr zu schützen, wobei die Schranke in diesem Fall mit dem Druckluftsystem
des Fahrzeuges verbunden sein kann.
[0025] Die erfindungsgemäße Schranke wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer pneumatischen Schranke, welche eine schlauchförmige Hülle aufweist, in einem
eingerollten Grundzustand der schlauchförmigen Hülle.
Figur 2 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer pneumatischen Schranke, welche eine schlauchförmige Hülle aufweist, in einem
ausgerollten Betriebszustand der schlauchförmigen Hülle.
[0026] Figur 1 zeigt eine pneumatische Schranke 1, welche ein Gehäuse 2 sowie Mittel zum
Zu- und Abführen von Druckluft 4 aufweist. Des Weiteren weist die pneumatische Schranke
1 eine schlauchförmige Hülle 3 auf, welche über Druckluftverbindungsmittel 12 mit
den Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft 4 verbunden ist. Die Druckluftverbindungsmittel
12 können beispielsweise als Druckluftschlauch ausgestaltet sein.
[0027] Darüber hinaus kann die pneumatische Schranke 1 an ihrem Gehäuse 2 einen Vorhang
11 aufweisen, welcher bevorzugt aus Kunststoff oder Aluminium hergestellt ist und
dazu geeignet ist, die im Gehäuse 2 aufgenommenen Komponenten der pneumatischen Schranke
1, insbesondere die schlauchförmige Hülle 3, vor Staub und Regen zu schützen. Alternativ
dazu kann der Vorhang 11 auch aus einem anderen, bevorzugt korrosionsresistentem und
wasserabweisenden, Material ausgewählt sein. Alternativ dazu kann die pneumatische
Schranke 1 auch eine pneumatisch ansteuerbare Klappe zum Schutz der im Gehäuse 2 aufgenommenen
Komponenten aufweisen.
[0028] Die schlauchförmige Hülle 3 weist des Weiteren entlang ihrer im Wesentlichen gesamten
Länge zumindest ein Federelement 5 auf und liegt in der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform
in einem eingerollten Grundzustand 6 der schlauchförmigen Hülle 3 vor, in welchem
keine Beaufschlagung der schlauchförmigen Hülle 3 durch die Mittel zum Zu- und Abführen
von Druckluft 4 vorliegt. Das zumindest eine Federelement 5 kann beispielsweise durch
eine Klebeverbindung oder durch eine andere stoffschlüssige Verbindung, alternativ
dazu jedoch auch durch eine geeignete form- oder kraftschlüssige Verbindung mit der
schlauchförmigen Hülle 3 verbunden sein.
[0029] Das zumindest eine Federelement 5 der schlauchförmigen Hülle 3 hält durch seine Federkraft
die schlauchförmige Hülle 3 in ihrem eingerollten Grundzustand 6. Das zumindest eine
Federelement 5 ist bevorzugt aus Stahl, insbesondere aus Federstahl, geformt und ist
bevorzugt eine Spiralfeder oder eine Rollfeder, wobei auch jede andere geeignete Federart
und jedes andere geeignete Federmaterial für das zumindest eine Federelement 5 verwendet
werden kann. Des Weiteren kann das zumindest eine Federelement 5 ein thermisch vorgeformter
Federstahl mit unterschiedlicher Breite und Stärke sein. Darüber hinaus können die
Federelemente 5 auch derart kombiniert werden, dass jedes Federelement 5 eine unterschiedliche
Breite und Stärke aufweist.
[0030] In der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform der pneumatischen Schranke 1 wurde
die schlauchförmige Hülle 3 durch Beaufschlagen der schlauchförmigen Hülle 3 mit Druckluft
durch die Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft 4 entgegen der Federkraft des
zumindest einen Federelementes 5 aus dem eingerollten Grundzustand 6 der schlauchförmigen
Hülle 3 in einen ausgerollten Betriebszustand 7 der schlauchförmigen Hülle 3 verbracht.
In ihrem ausgerollten Betriebszustand 7 fungiert die schlauchförmige Hülle 3 als Schrankenbaum,
wobei aufgrund der materialbedingten Eigenschaften der schlauchförmigen Hülle 3 keine
Beschädigung eines Fahrzeuges und keine Verletzung einer Person bei einem Kontakt
desselben/derselben mit der schlauchförmigen Hülle 3 auftritt, wobei die schlauchförmige
Hülle 3 bevorzugt aus einem Kunststoff gefertigt ist.
[0031] Das zumindest eine Federelement 5 kann an der Oberseite und/oder der Unterseite der
schlauchförmigen Hülle 3 angeordnet sein. Darüber hinaus kann/können auch entlang
der Seitenflächen der schlauchförmigen Hülle 3 zumindest ein Federelement 5 angeordnet
sein. So kann beispielsweise durch die Anordnung mehrerer Federelemente 5 an der schlauchförmigen
Hülle 3 durch die daraus resultierende erhöhte Steifigkeit der schlauchförmigen Hülle
3 einer etwaigen Neigung der schlauchförmigen Hülle 3 in ihrem ausgerollten Betriebszustand
7 entgegengewirkt werden.
[0032] Bei einer Unterbrechung der Druckluftzufuhr wird die schlauchförmigen Hülle 3 aus
ihrem ausgerollten Betriebszustand 7 durch die Federkraft des zumindest einen Federelementes
5 wieder in ihren eingerollten Grundzustand 6 verbracht, wobei die in der schlauchförmigen
Hülle 3 enthaltene Druckluft über die Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft 4
entweicht.
[0033] Die Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft 4 können, wie in Figur 2 dargestellt,
einen Kompressor 13, welcher über Druckluftverbindungsmittel 12 mit einem Druckluftspeicher
14 verbunden ist, sowie ein Druckregelventil 9 umfassen. Der Druckluftspeicher 14
kann beispielsweise aus drei miteinander verbundenen Druckluftspeicherflaschen gebildet
sein, wobei auch eine andere Anzahl an Druckluftspeicherflaschen möglich ist. Alternativ
dazu kann auch ein anderes geeignetes Druckspeichergefäß als Druckluftspeicher verwendet
werden. Bei einem direkten Druckluftanschluss, beispielsweise in Fabriken und Industriehallen,
kann der Schranken auch direkt am Druckluftnetz ohne Speicher angeschlossen werden.
[0034] Über das Druckregelventil 9 kann insbesondere die Menge der Druckluft, welche der
schlauchförmigen Hülle zugeführt wird, reguliert werden. Beispielsweise kann somit
aus dem Druckluftspeicher 14 über die Druckluftverbindungsmittel 12 dem Druckregelventil
9 Druckluft derart zugeführt werden, dass nur die der Einstellung des Druckregelventils
9 entsprechende Druckluftmenge über das Druckregelventil 9 in die schlauchförmige
Hülle 3 gelangt und die überschüssige Druckluft über das Druckregelventil 9 entweicht.
Somit kann die Geschwindigkeit, mit welcher die schlauchartige Hülle 3 in ihren Betriebszustand
7 verbracht wird, über das Druckregelventil 9 unkompliziert eingestellt werden.
[0035] Des Weiteren kann beim Verbringen der schlauchförmigen Hülle 3 aus ihrem ausgerollten
Betriebszustand 7 in ihren eingerollten Grundzustand 6 die aus der schlauchförmigen
Hülle 3 durch die Federkraft des zumindest einen Federelements 5 gepresste Druckluft
ebenfalls über das Druckregelventil 9 entweichen. Somit kann die Geschwindigkeit,
mit welcher die schlauchartige Hülle 3 in ihren eingerollten Grundzustand 6 verbracht
wird, über das Druckregelventil 9 eingestellt werden.
[0036] In einer alternativen Ausführungsvariante können die Mittel zum Zu- und Abführen
von Druckluft 4 außerdem zusätzlich ein Entlüftungsventil 15 aufweisen, über welches
beim Verbringen der schlauchförmigen Hülle 3 aus ihrem ausgerollten Betriebszustand
7 in ihren eingerollten Grundzustand 6 die aus der schlauchförmigen Hülle 3 gepresste
Druckluft entweicht. Des Weiteren kann das Entlüftungsventil 15 und/oder das Druckregelventil
9 ein schalldämpfendes Element aufweisen, um die Lautstärke der pneumatischen Schranke
1 im Betrieb zu reduzieren.
Somit können in dieser alternativen Ausführungsform bei einer unterschiedlichen Einstellung
des Entlüftungsventils 15 und des Druckregelventils 9 die Geschwindigkeit des Verbringens
aus dem Grundzustand 6 in den Betriebszustand 7 und die Geschwindigkeit des Verbringens
aus dem Betriebszustand 7 in den Grundzustand 6 unterschiedlich sein. Im Allgemeinen
kann über die Ventileinstellung der Durchflussmenge der Druckluft der Wechsel zwischen
dem Grundzustand 6 und dem Betriebszustand 7 zwischen einem schnellen und langsamen
Ein- und Ausfahren der schlauchartigen Hülle 3 fließend eingestellt werden.
[0037] Die schlauchförmigen Hülle 3 kann des Weiteren in ihrem ausgerollten Betriebszustand
7 entlang ihrer im Wesentlichen gesamten Länge ein Stützelement 8, insbesondere eine
Kabelschleppe, aufweisen. Das Stützelement 8 kann auch als ein anderes eine Vielzahl
an kettenartigen, miteinander verbundenen Elementen aufweisendes Stützelement ausgebildet
sein. Das Stützelement 8 wirkt einer möglichen Neigung der schlauchförmigen Hülle
3 entgegen und hält diese zu jedem Zeitpunkt in einer horizontalen Ausrichtung. Alternativ
dazu kann das Stützelement 8 auch aus miteinander verbindbaren, legosteinartigen Kunststoffelementen
ausgestaltet sein.
[0038] Darüber hinaus kann die schlauchförmigen Hülle 3 zu ihrer horizontalen Ausrichtung
in einer Stütze aufgenommen sein, welche nicht in den Figuren abgebildet ist, wobei
der die schlauchförmige Hülle 3 aufnehmende Teil der Stütze bevorzugt eine V-Form
aufweist. Alternativ dazu kann der die schlauchförmige Hülle 3 aufnehmende Teil der
Stütze auch eine andere Form aufweisen, beispielsweise eine U-Form, eine halbkreisförmige
Form, eine dreieckige Form oder eine viereckige Form, sowie jegliche andere zur Aufnahme
der schlauchartigen Hülle 3 geeignete Form. Auch die schlauchförmige Hülle 3 kann
verschiedene Querschnitte aufweisen, bevorzugt einen dreieckigen, viereckigen oder
runden Querschnitt, wobei auch andere Querschnittsformen möglich sind. Der Schranken
kann in jeder beliebige Farbe und mit jeder beliebigen Lackierung hergestellt werden
sowie mit jeder Beschriftung hergestellt werden.
[0039] Des Weiteren kann die schlauchförmigen Hülle 3 in ihrem Betriebszustand 7 entlang
ihrer im Wesentlichen gesamten Länge Leuchtmittel 10 aufweisen. Alternativ oder ergänzend
hierzu kann auch das Innere des Gehäuses 2 durch Leuchtmittel beleuchtet werden. Die
Leuchtmittel 10 können beispielsweise als LED-Leuchtmittel oder Halogenleuchtmittel
ausgestaltet sein.
[0040] Die Versorgung der pneumatischen Schranke 1 kann aufgrund des relativ geringen Stromverbrauchs
der Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft 4 über einen Akkumulator 16 erfolgen,
der im Gehäuse 2 angeordnet sein kann. Somit kann die pneumatische Schranke 1 unabhängig
vom Vorhandensein einer stationären Stromversorgung eingesetzt werden, wodurch sie
äußerst vielseitig eingesetzt werden kann.
1. Pneumatische Schranke (1), umfassend ein Gehäuse (2), in welchem eine schlauchförmige
Hülle (3), sowie mit der schlauchförmigen Hülle (3) verbundene Mittel zum Zu- und
Abführen von Druckluft (4) in die/aus der schlauchförmige(n) Hülle (3) angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die schlauchförmige Hülle (3) entlang ihrer im Wesentlichen gesamten Länge zumindest
ein Federelement (5) aufweist, welches die schlauchförmige Hülle (3) in einem eingerollten
Grundzustand (6) der schlauchförmigen Hülle (3) hält, wobei durch Beaufschlagen der
schlauchförmigen Hülle (3) mit Druckluft durch die Mittel zum Zu- und Abführen von
Druckluft (4) die schlauchförmige Hülle (3) entgegen der Federkraft des zumindest
einen Federelementes (5) aus dem eingerollten Grundzustand (6) der schlauchförmigen
Hülle (3) in einen ausgerollten Betriebszustand (7) der schlauchförmigen Hülle (3)
verbracht wird und beim Verbringen der schlauchförmigen Hülle (3) aus ihrem ausgerollten
Betriebszustand (7) in ihren eingerollten Grundzustand (6) durch die Federkraft des
zumindest einen Federelementes (5) die in der schlauchförmigen Hülle (3) enthaltene
Druckluft über die Mittel zum Zu- und Abführen von Druckluft (4) entweicht.
2. Pneumatische Schranke (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Federelement (5) aus Stahl, insbesondere aus Federstahl, geformt
ist.
3. Pneumatische Schranke (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Federelement (5) eine Spiralfeder oder eine Rollfeder ist.
4. Pneumatische Schranke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schlauchförmige Hülle (3) zur horizontalen Ausrichtung der schlauchförmigen Hülle
(3) in ihrem ausgerollten Betriebszustand (7) entlang ihrer im Wesentlichen gesamten
Länge ein Stützelement (8), insbesondere eine Kabelschleppe, aufweist.
5. Pneumatische Schranke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit, mit welcher die schlauchförmige Hülle (3) aus ihrem eingerollten
Grundzustand (6) in ihren ausgerollten Betriebszustand (7) sowie von ihrem ausgerollten
Betriebszustand (7) in ihren eingerollten Grundzustand (6) verbracht wird, durch ein
mit den Mitteln zum Zu- und Abführen von Druckluft (4) verbundenes Druckregelventil
(9) eingestellt wird.
6. Pneumatische Schranke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die schlauchförmige Hülle (3) in ihrem ausgerollten Betriebszustand (7) an ihrem
dem Gehäuse (2) abgewandten Ende in einer Stütze aufgenommen wird.
7. Pneumatische Schranke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schlauchförmige Hülle (3) in ihrem ausgerollten Betriebszustand (7) einen runden,
rechteckigen oder dreiecksförmigen Querschnitt aufweist.
8. Pneumatische Schranke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die schlauchförmige Hülle (3) entlang ihrer im Wesentlichen gesamten Länge Leuchtmittel
(10) aufweist.
9. Pneumatische Schranke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schranke (1) ferner eine Fernmeldeeinheit sowie zumindest einen mit der Fernmeldeeinheit
verbundenen Drucksensor zum periodischen Ermitteln des durch die Mittel zum Zu- und
Abführen von Druckluft (4) beaufschlagten Druckes aufweist, wobei die Fernmeldeeinheit
dazu ausgebildet ist, bei einer Detektion eines Unterschreitens eines voreingestellten
Minimaldruckes sowie eines Überschreitens eines voreingestellten Maximaldruckes durch
den zumindest einen Drucksensor eine Nachricht, welche das Unterschreiten des voreingestellten
Minimaldruckes oder das Überschreiten des voreingestellten Maximaldruckes signalisiert,
an ein Empfangsgerät, insbesondere ein Mobiltelefon, zu übermitteln.
10. Pneumatische Schranke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgung der Schranke (1) mit elektrischer Energie über einen Akkumulator erfolgt.