[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile wie Fensterstöcke
oder Türstöcke, Laibungen, Rollläden oder dergleichen, aufweisend einen Einputzschenkel,
an dem der Putz zur Anlage kommt, und einen mit dem Einputzschenkel in Verbindung
stehenden Halteschenkel sowie ein Dichtband, das am Halteschenkel befestigt ist und
mit dem das Anschlussprofil am Bauteil befestigbar ist.
[0002] Anschlussprofile der vorstehenden Art sind aus dem Stand der Technik in vielen Varianten
bekannt. Die Anschlussprofile dienen dazu, den Putz an der Schnittstelle vom Mauerwerk
zum Bauteil, wie beispielsweise einem Fensterstock, mit gutem Halt aufzunehmen, sodass
der Putz dauerhaft am Mauerwerk hält.
[0003] Im Bereich der Anschlussprofile kann es nach erfolgten Verputzarbeiten im Laufe der
Zeit zu unterschiedlichen Zug- und/oder Druckbelastungen, gegebenenfalls auch Scherbeanspruchungen
kommen. Ursache hierfür können große Hitze oder durch die Witterung hervorgerufene
Temperaturwechsel sein, welche sich aufgrund unterschiedlicher Wärmekoeffizienten
auf Mauerwerk, Anschlussprofil und gegebenenfalls Bauteil unterschiedlich auswirken
können. Dies kann insbesondere zu den erwähnten Beanspruchungen eines Anschlussprofiles
auf Zug und/oder Druck führen.
[0004] Zug- und/oder Druckbeanspruchungen am Anschlussprofil können in der Folge Risse im
Putz oder auch ein Abbröckeln desselben verursachen. Um derartige, ungewünschte Situationen
zu vermeiden, wurden im Stand der Technik bereits Anschlussprofile vorgeschlagen,
welche eine gewisse Flexibilität bzw. Nachgiebigkeit aufweisen und damit auf einwirkende
Zug- und/oder Druckkräfte reagieren können. Die erforderliche Flexibilität betrifft
in der Regel Auslenkungen einzelner Teile derartiger Anschlussprofile im Bereich von
wenigen Millimetern. Dieses Ausmaß an Flexibilität bzw. Nachgiebigkeit ist ausreichend.
[0005] Auch bei den erwähnten flexiblen Anschlussprofilen, welche im Vergleich mit weniger
aufwendigen und damit zwar billigeren, aber qualitativ unzureichenden Anschlussprofilen
eine deutliche Verbesserung darstellen, kann es dazu kommen, dass Belastungen am Dichtband,
mit welchem das Anschlussprofil mit dem Bauteil verbunden ist, nach wie vor zu hoch
sind. Löst sich allerdings das Dichtband aufgrund zu hoher Belastung vom Bauteil,
ergibt sich eine Lücke zwischen Putz und Bauteil und es kann Feuchtigkeit eindringen,
was selbstverständlich nicht gewünscht ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Anschlussprofil der eingangs genannten Art anzugeben,
welches so gestaltet ist, dass auf das Dichtband einwirkende Kräfte gering sind.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst, wenn bei einem Anschlussprofil der eingangs genannten
Art am Dichtband ein vorderer Dichtschenkel angebracht ist, der mit dem Einputzschenkel
über eine Dichtschlaufe verbunden ist, und der Halteschenkel einen hinteren Dichtschenkel
umfasst, der vom Einputzschenkel betrachtet hinter dem vorderen Dichtschenkel liegt
und am Dichtband angebracht ist.
[0008] Ein mit der Erfindung erzielter Vorteil ist insbesondere darin zu sehen, dass sich
bei hohen einwirkenden Kräften der hintere Dichtschenkel vom Dichtband lösen kann,
ohne dass dadurch eine Undichtheit resultiert. Die vorhandene Dichtschlaufe stellt
in diesem Fall, also bei gelöstem hinteren Dichtschenkel, zusammen mit dem vorderen
Dichtschenkel die Dichtheit nach wie vor sicher. Ein Lösen des hinteren Dichtschenkels
wiederum ergibt eine hohe Flexibilität bzw. Nachgiebigkeit des Anschlussprofiles,
sodass einwirkende Kräfte auf das Dichtband minimiert werden können. Somit ergibt
sich bei hoher Flexibilität und Erhalt einer Dichtigkeit eine Minimierung der auf
das Dichtband einwirkenden Kräfte.
[0009] Der Halteschenkel kann, ohne dass dies zwingend ist, neben dem hinteren Dichtschenkel
auch einen Niederhalterschenkel umfassen, welcher am vorderen Dichtschenkel anliegt
und mit diesem lose in Kontakt steht, wenngleich auch eine stoffschlüssige Verbindung
möglich ist. Ausreichend ist es bereits, wenn ein Abschnitt des Halteschenkels am
vorderen Dichtschenkel anliegt. Der vordere Dichtschenkel kann dabei an dessen dem
Halteschenkel gewandter Oberfläche ganz oder auch nur teilweise mit dem Halteschenkel,
einem Abschnitt desselben oder einem Teilabschnitt des Halteschenkels in Verbindung
stehen. Der vordere Dichtschenkel und der hintere Dichtschenkel können auf gleicher
Höhe liegen. In querschnittlicher Betrachtung ergibt sich dann, dass an den hinteren
Dichtschenkel ein weiterer Bereich des Halteschenkels anschließt, der auch den Niederhalteschenkel
umfasst, der wiederum den darunterliegenden vorderen Dichtschenkel in Position hält.
Dies ist auch dann noch der Fall, wenn sich der hintere Dichtschenkel vom Dichtband
gelöst hat. Insbesondere können der vordere Dichtschenkel und der hintere Dichtschenkel
hierfür mit gleicher Materialdicke bzw. Dicke ausgebildet sein.
[0010] Besonders bevorzugt ist es, wenn sich der hintere Dichtschenkel bei Erreichen einer
vorbestimmten Zugkraft vom Dichtband löst und der vordere Dichtschenkel am Dichtband
angeordnet verbleibt. Mit anderen Worten: Werden die auf das Anschlussprofil einwirkenden
Kräfte zu hoch, löst sich der hintere Dichtschenkel, während der vordere Dichtschenkel
nach wie vor am Dichtband fixiert bleibt. Da das Anschlussprofil nunmehr deutlich
nachgiebiger ist und grundsätzlich auch der Niederhalteschenkel beweglich ist, wird
eine Dichtheit über die Dichtschlaufe erreicht, die den vorderen Dichtschenkel und
den Einputzschenkel verbindet.
[0011] Am Einputzschenkel ist üblicherweise ein Armierungsgitter angeordnet. Das Armierungsgitter
dient der Aufnahme von Putz bzw. einer innigen Verbindung mit diesem und dem Mauerwerk,
sodass der aufgebrachte Putz gut hält.
[0012] Am Einputzschenkel kann des Weiteren eine Abzugsleiste mit einer Sollbruchstelle
angeordnet sein. Die Abzugsleiste dient dazu, während der Putzarbeiten die Basis für
eine aufzubringende Folie zu bilden, welche den darunterliegenden Bauteil während
der Putzarbeiten schützen soll. Nach den Putzarbeiten kann die Folie abgenommen werden,
worauf die Abzugsleiste an der Sollbruchstelle vom Einputzschenkel getrennt wird.
Im Querschnitt betrachtet verläuft die Abzugsleiste etwa rechtwinklig zum Armierungsgitter.
Der Einputzschenkel weist einen ersten Bereich auf, an dem das Armierungsgitter angeordnet
ist. Es schließt dann im rechten Winkel dazu ein kürzerer zweiter Bereich an, der
sich nach außen erstreckt, und an dem in der Folge wiederum im rechten Winkel nach
unten verlaufend ein dritter Bereich anschließt, der in einen schräg nach unten verlaufenden
vierten Bereich übergeht. Der dritte und der vierte Bereich können mit einer nach
außen hin gezahnten oder anders strukturierten Oberfläche ausgebildet sein, welche
die Oberfläche maximiert, sodass der Putz möglichst gut anhaftet.
[0013] Das Anschlussprofil kann mit Ausnahme des Dichtbandes, das nachträglich angebracht
wird, einteilig durch Extrusion erstellt sein. Auch das Armierungsgitter wird nachträglich
angebracht.
[0014] Das Dichtband kann im Querschnitt zu einer Längserstreckung des Anschlussprofils
rechteckig ausgebildet sein. Dies entspricht der üblichen Form. Wenn das Anschlussprofil
extrudiert ist, bezieht sich der hier erwähnte rechteckige Querschnitt auf den Querschnitt
quer zur Extrusionsrichtung des Anschlussprofils. Möglich ist auch, dass das Anschlussprofil
im Querschnitt grundsätzlich rechteckig oder mit einer anderen vieleckigen Form ausgebildet
ist, aber eine Ausnehmung aufweist, die beispielsweise als Einbuchtung ausgebildet
sein kann. Die Ausnehmung ist bevorzugt am oberen bzw. kopfseitigen Bereich des Dichtbandes
vorgesehen und erstreckt sich in das Dichtband hinein. Die Ausnehmung durchsetzt das
Dichtband allerdings nicht vollständig, sodass dieses bzw. dessen fußseitiger, dem
kopfseitigen Bereich gegenüberliegender Bereich vollflächig an einem Bauteil zur Anlage
kommen kann. Die Ausnehmung kann etwa mittig im Dichtband angeordnet sein. Durch diese
Ausnehmung wird das Dichtband, das in der Regel aus einem flexiblen Material gebildet
ist, bewusst durch Materialverringerung geschwächt, gleichzeitig aber eine horizontale
Beweglichkeit des Dichtbandes erreicht, ohne dass eine Dichtfunktion gestört wäre.
[0015] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen ergeben sich aus dem nachfolgend dargestellten
Ausführungsbeispiel. In den Zeichnungen, auf welche dabei Bezug genommen wird, zeigen:
Fig. 1 eine stirnseitige Ansicht eines Anschlussprofils;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Anschlussprofils gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine stirnseitige Ansicht eines weiteren Anschlussprofils;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Anschlussprofils gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine stirnseitige Ansicht eines weiteren Anschlussprofils;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des Anschlussprofils gemäß Fig. 5;
Fig. 7 eine stirnseitige Ansicht eines weiteren Anschlussprofils
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht des Anschlussprofils gemäß Fig. 7;
Fig. 9 eine stirnseitige Ansicht eines weiteren Anschlussprofils;
Fig. 10a bis Fig. 10c Ausbildungen eines Dichtbandes mit einer Ausnehmung in verschiedenen
Zuständen.
[0016] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Anschlussprofil 1 im Querschnitt dargestellt.
Das Anschlussprofil 1 ist üblicherweise an einem Bauteil 2 angeordnet, der in Fig.
1 bloß angedeutet ist. Das Anschlussprofil 1 weist einen Einputzschenkel 3 als zentralen
Bestandteil auf. Der Einputzschenkel 3 ist in vier Bereiche 31, 32, 33, 34 unterteilt.
Der erste Bereich 31 des Einputzschenkels 3 verläuft geradlinig nach unten und geht
dann in einem rechten Winkel in den zweiten Bereich 32 über. An den zweiten Bereich
32 schließt wiederum ein dritter Bereich 33 im rechten Winkel nach unten verlaufend
an, worauf der Bereich 34 anschließt, der vom dritten Bereich 33 schräg nach unten
verlaufend anschließt. Auch wenn die Winkel zwischen den einzelnen der vier Bereiche
31, 32, 33, 34 bevorzugt wie dargestellt verlaufen, können die Winkel auch anders
gewählt werden, ohne dass dies nicht von der Erfindung umfasst wäre.
[0017] Der erste Bereich 31 nimmt ein Armierungsgitter 13 auf, das mit einem Halter 14 am
ersten Bereich 31 des Einputzschenkels 3 befestigt ist. Wie ersichtlich ist, sind
die Bereiche 31, 32, 33, 34 nach außen hin mit einer strukturierten Oberfläche versehen.
Insbesondere kann die Oberfläche wie dargestellt gezahnt verlaufen, da vom Armierungsgitter
13 bis etwa zum außenseitigen Ende des vierten Bereiches 34 Putz zur Anlage kommt
und möglichst gut halten soll. Dies ist mit der strukturierten Oberfläche sowie dem
Armierungsgitter 13 möglich.
[0018] An den vierten Bereich schließt eine Abzugsleiste 10 an. Zwischen dem vierten Bereich
34 und der Abzugsleiste 10 befindet sich eine Sollbruchstelle 11, die wie auch alle
anderen Komponenten entlang des Abschlussprofiles 1 bzw. dessen Längsachse verläuft.
An der Abzugsleiste 10 kann vor Putzarbeiten eine Folie angebracht werden, sodass
der darunterliegende Bauteilabschnitt, beispielsweise eine Fensterscheibe, während
der Putzarbeiten geschützt ist. Nach den Putzarbeiten kann zunächst die Folie abgenommen
werden. Danach kann die Abzugsleiste 10 entlang der Sollbruchstelle 11 vom übrigen
Anschlussprofil 1 abgetrennt werden. Der Putz liegt dann bis zum Ende des vierten
Bereiches 34 am Anschlussprofil 1 an, sodass dieses unterhalb des Putzes nicht mehr
sichtbar ist.
[0019] Der Einputzschenkel 3 ist im Bereich des dritten Bereiches 33 über eine Dichtschlaufe
7 mit einem vorderen Dichtschenkel 6 verbunden. Der vordere Dichtschenkel 6 liegt
mit einer Unterseite vollflächig an einem Dichtband 5 auf. Das Dichtband 5 wird am
Bauteil 2 befestigt, sodass das gesamte Anschlussprofil 1 letztlich über das Dichtband
5 am Bauteil 2 gehalten wird. Der vordere Dichtschenkel 6 kann auch als Winkelprofil
ausgebildet sein, wobei der längere Teil des Winkelprofils an einer Oberseite des
Dichtbandes 5 liegt und ein kürzerer Teil des Winkelprofils stirnseitig bzw. an einer
Seitenfläche des Dichtbandes 5 abschließt. Der vordere Dichtschenkel 6 kann mit dem
Dichtband 5 stoffschlüssig, insbesondere durch Kleben, verbunden sein.
[0020] Des Weiteren ist ein Halteschenkel 4 vorgesehen, der mehrere Bereiche umfasst. Der
Halteschenkel 4 schließt an den Einputzschenkel 3 an. Dies kann wie dargestellt in
gedachter Verlängerung des zweiten Bereiches 32 des Einputzschenkels 3 sein. Der Halteschenkel
4 umfasst insbesondere einen hinteren Dichtschenkel 8 sowie einen Niederhalterschenkel
9. Der Niederhalterschenkel 9 liegt am vorderen Dichtschenkel 6 an und drückt bzw.
presst diesen zusätzlich gegen das Dichtband 6. Der hintere Dichtschenkel 8 befindet
sich vom Einputzschenkel 3 her betrachtet hinter dem vorderen Dichtschenkel 6. Der
hintere Dichtschenkel 8 liegt am Dichtband 5 auf und kann mit diesem ebenfalls stoffschlüssig,
insbesondere durch Kleben, verbunden sein. Allerdings ist der hintere Dichtschenkel
8 so konzipiert, dass sich dieser bei einer auftretenden Zugkraft oder gegebenenfalls
auch einer anderen Belastung im Unterschied zum vorderen Dichtschenkel 6 vom Dichtband
5 löst, was nachstehend noch näher erläutert wird. Um dies zu erreichen, kann der
hintere Dichtschenkel 8 auch wie dargestellt eine Ausnehmung 12 aufweisen, sodass
eine Verbindung des hinteren Dichtschenkels 8 mit dem Dichtband 5 weniger belastbar
ist als eine des vorderen Dichtschenkels 6 mit dem Dichtband 5.
[0021] Im Einsatz funktioniert ein erfindungsgemäßes Anschlussprofil 1 wie folgt: Werden
auftretende Zug- und/oder Druckkräfte zu groß, kann sich der hintere Dichtschenkel
8 vom Dichtband 5 lösen, sodass dieses grundsätzlich nicht weiter belastet wird. Dadurch
kann das Anschlussprofil 1 flexibel auf zu hohe einwirkende Kräfte reagieren. Der
vordere Dichtschenkel 6 bleibt nach wie vor mit dem Dichtband 5 verbunden, was allerdings
zu keiner Belastung des Dichtbandes 5 führt. Gleichzeitig wird mit der Dichtschlaufe
7 aber auch sichergestellt, dass trotz der nun gegebenen Beweglichkeit des Halteschenkels
4 und damit auch des Niederhalterschenkels 9 sowie zu einem gewissen Teil auch des
Einputzschenkels 3 nach wie vor eine Dichtheit gegeben ist. Insgesamt kann somit mit
einer entsprechenden Konstruktion, wie diese in Fig. 2 in stirnseitiger Ansicht nochmals
dargestellt ist, eine effiziente Kraftaufnahme sichergestellt werden, ohne dass dabei
die Gefahr besteht, dass eine Undichtheit auftritt, zumal die Verbindung über die
Dichtschlaufe 7 gegeben ist und das Dichtband 5 keiner wesentlichen Belastung unterliegt.
[0022] In Fig. 3 ist eine alternative Ausbildung eines Anschlussprofils 1 dargestellt. Fig.
4 zeigt wiederum eine perspektivische Ansicht des Anschlussprofils 1. Das Anschlussprofil
1 ist an einem Bauteil 2 befestigt, und zwar mit einem Dichtband 5. Am Dichtband 5
ist wie im Ausführungsbeispiel zuvor ein vorderer Dichtschenkel 6 angeordnet, dem,
unter Bildung eines Freiraumes, rückseitig ein hinterer Dichtschenkel 8 nachgeordnet
ist. In diesem Fall liegt der hintere Dichtschenkel 8 mit dessen Unterseite vollflächig
am Dichtband 5 an. Die Unterseite des hinteren Dichtschenkels 8 kann hierfür strukturiert
sein, beispielsweise kann die Unterseite im Querschnitt mit einer Zick-Zack-Struktur
ausgebildet sein. Das Dichtband 5, das in der Regel elastischer ist als der hintere
Dichtschenkel 8, kann mit einer hierzu korrespondierenden Struktur ausgebildet sein,
was aber nicht zwingend ist. Der vordere Dichtschenkel 6 liegt ebenfalls vollflächig
am Dichtband 5 an und wird durch einen Niederhalterschenkel 9 in Position gehalten,
ohne dass eine stoffschlüssige Verbindung des vorderen Dichtschenkels 6 mit dem Dichtband
5 erforderlich ist. Über eine Dichtschlaufe 7 ist ein stirnseitiges Ende des vorderen
Dichtschenkels 6 mit dem Einputzschenkel 3 verbunden, ähnlich wie dies bei der Ausbildung
gemäß Fig. 1 und Fig. 2 der Fall ist. Auch in der Ausbildung gemäß Fig. 3 und Fig.
4 ist eine Abzugsleiste 10 mit einer Sollbruchstelle 11 vorgesehen. Der Einputzschenkel
3 trägt ein Armierungsgitter 13, das mit einem Halter 14 in Position gehalten ist.
[0023] Die Funktionsweise eines Anschlussprofils 1 gemäß Fig. 3 und Fig. 4 ist ähnlich jener
der zuvor erläuterten Variante nach Fig. 1 und Fig. 2. Wird eine Belastung zu hoch,
löst sich der hintere Dichtschenkel 8 vom Dichtband 5, wobei der Niederhalterschenkel
9 nach wie vor am vorderen Dichtschenkel 6 anliegt, sodass der vordere Dichtschenkel
6 an das Dichtband 5 gepresst wird. Über die Dichtschlaufe 7 ist zusätzlich ein Schutz
gegen eindringendes Wasser gegeben.
[0024] Eine weitere Variante ist in Fig. 5 und Fig. 6 dargestellt, wobei wiederum eine stirnseitige
Ansicht (Fig. 5) und eine perspektivische Ansicht (Fig. 6) dargestellt sind. Bei dieser
Ausführungsvariante handelt es sich auch um ein Anschlussprofil 1, das allerdings
nicht für Fenster ausgelegt ist, sondern für Rollos. Auch in diesem Fall ist ein Dichtband
5 vorgesehen, das mit einem vorderen Dichtschenkel 6 und einem hinteren Dichtschenkel
8 in Verbindung steht, wobei ein Niederhalterschenkel 9, der über einen Halteschenkel
4 mit dem Einputzschenkel 3 in Verbindung steht, den vorderen Dichtschenkel 6 an das
Dichtband 5 anpresst. Über eine Dichtschlaufe 7 wird bei analoger Funktionalität eine
Verbindung zum Einputzschenkel 3 und damit eine Dichtheit hergestellt. Die Dichtschlaufe
7 verbindet nämlich Einputzschenkel 3 mit vorderem Dichtschenkel 6. In diesem Fall
ist der vordere Dichtschenkel 6 als rechtwinkliges Profil ausgebildet, sodass ein
vorderes, kürzeres Teilstück an eine Seitenfläche des Dichtbandes 5 angrenzt bzw.
an dieser anliegt, wohingegen ein längeres Teilstück des vorderen Dichtschenkels 6
in einer Oberseite des Dichtbandes 5 anliegt. Funktional kann sich wie auch bei den
zuvor erläuterten Varianten gemäß Fig. 1 und Fig. 2 sowie Fig. 3 und Fig. 4 der hintere
Dichtschenkel 8 bei zu hoher kräftemäßiger Belastung vom Dichtband 5 lösen, sodass
das Anschlussprofil 1 ein hohes Maß an Flexibilität aufweist. Dennoch ist die gewünschte
Dichtigkeit gegeben, insbesondere über die Dichtschlaufe 7, welche den Einputzschenkel
3 mit dem vorderen Dichtschenkel 6 stets in Verbindung hält. Hierfür ist die Dichtschlaufe
7 wie auch bei allen anderen Varianten elastisch ausgebildet und kann somit eine vorgegebene
Wegstrecke überprüfen. Selbstverständlich kann anstelle der Dichtschlaufe 7 auch ein
anderes Dichtmittel vorgesehen sein, beispielsweise ein mit mehreren, wechselseitig
von einer Seite und der gegenüberliegenden Seite mit Schlitzen versehenes, breites
Band, welches sich bei Zugbeanspruchung ausdehnen kann.
[0025] In Fig. 7 und Fig. 8 ist eine weitere Variante eines Anschlussprofils 1 dargestellt.
Aufbau und Funktionsweise dieses Anschlussprofils 1 entsprechen weitgehend den Varianten
gemäß Fig. 1 und Fig. 2 bzw. Fig. 3 und Fig. 4. Im Unterschied zu den zuvor erläuterten
Varianten, ist jedoch bei dem Anschlussprofil 1 gemäß Fig. 7 und Fig. 8 vorgesehen,
dass der Halteschenkel 4 vom Einputzschenkel 3 weg waagrecht verläuft, ehe dieser
an einem hinteren Ende in den hinteren Dichtschenkel 8 übergeht. In diesem Fall stellt
ein Teil des Halteschenkels 4 einen Niederhalter dar, der am vorderen Dichtschenkel
6 anliegt, wohingegen der vordere, daran anschließende Teil des Halteschenkels die
Verbindung zum Einputzschenkel 3 herstellt. Die entsprechende Ausbildung zeichnet
sich durch eine sehr einfache Geometrie aus, die sich auch in vorteilhafterweise extrudieren
lässt.
[0026] In Fig. 9 ist eine weitere Variante eines Anschlussprofils 1 dargestellt. Bei dieser
Variante ist die Dichtschlaufe 7 an einer Stirnseite des Dichtbandes 5 sowie an einer
Stirnseite des vorderen Dichtschenkels 6 angelenkt und schließt an einem Ende mit
dem Halteschenkel 4 ab.
[0027] In Fig. 10a bis 10c sind mögliche Ausbildungen eines Dichtbandes 5 in verschiedenen
Betriebszuständen dargestellt. Die entsprechenden Zustände eines Dichtbandes 5 können
bei jeder einzelnen Ausführung eines Anschlussprofils 1, wie diese anhand der Fig.
1 bis Fig. 8 erläutert wurden, auftreten. Das Dichtband 5, wie dieses in Fig. 10a
bis Fig. 10c dargestellt ist, weist eine Ausnehmung 51 auf. Die Ausnehmung 51 ist
bei dem Dichtband 5 in einem oberen, abschließenden Bereich bzw. einem kopfseitigen
Bereich angeordnet. Durch die Ausnehmung 51 wird dem Dichtband 5 vor allem kopfseitig
eine bestimmte Flexibilität verliehen, die sich danach richtet, mit welcher Form die
jeweilige Ausnehmung 51 ausgebildet ist. Wie in Fig. 10a bis Fig. 10c durch die Pfeile
angedeutet, lässt sich durch die Form einer Ausnehmung 51 steuern, in welche Richtung
das Dichtband 5 flexibel sein soll. In Fig. 10a ist eine neutrale, nicht belastete
Position bzw. ein entsprechender Zustand dargestellt. Bei einer Zugbelastung oder
auch bei einer anderen Art der Belastung kann das das Dichtband 5 nach links (Fig.
10b) oder nach rechts (Fig. 10c) arbeiten. Die Ausnehmung 51 kann in der Breite bis
zu 5 mm betragen. In der Tiefe kann die Ausnehmung 51 an die gewünschte Flexibilität
angepasst werden. Das Dichtband 5 ist aber nach wie vor einteilig. Grundsätzlich kann
auch ein Schlitz als Ausnehmung 51 ausreichend sein, der beispielsweise mit einem
Laser eingeschnitten wird.
[0028] Entsprechende Dichtbänder 5 können ganz allgemein auch bei anderen oder beliebigen
Anschlussprofilen 1 zum Einsatz kommen und die Erfindung umfasst somit in einem weiteren
Aspekt ganz allgemein ein Anschlussprofil 1 mit einem Dichtband 5, das kopfseitig
eine Ausnehmung 51 aufweist, sodass das Dichtband 5 in zumindest einer Richtung nachgiebig
ist, obwohl dieses fußseitig befestigt ist. Die Ausnehmung 51 liegt dabei als Polygon
vor.
1. Anschlussprofil (1) für an Putz angrenzende Bauteile (2) wie Fensterstöcke oder Türstöcke,
Laibungen, Rollläden oder dergleichen, aufweisend einen Einputzschenkel (3), an dem
der Putz zur Anlage kommt, und einen mit dem Einputzschenkel (3) in Verbindung stehenden
Halteschenkel (4) sowie ein Dichtband (5), das am Halteschenkel (4) befestigt ist
und mit dem das Anschlussprofil (1) am Bauteil (2) befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Dichtband (5) ein vorderer Dichtschenkel (6) angebracht ist, der mit dem Einputzschenkel
(3) über eine Dichtschlaufe (7) verbunden ist, und der Halteschenkel (4) einen hinteren
Dichtschenkel (8) umfasst, der vom Einputzschenkel (3) betrachtet hinter dem vorderen
Dichtschenkel (6) liegt und am Dichtband (5) angebracht ist.
2. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteschenkel (4) einen Abschnitt wie einen Niederhalterschenkel (9) umfasst,
welcher am vorderen Dichtschenkel (6) anliegt.
3. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Dichtschenkel (6) und der hintere Dichtschenkel (8) auf gleicher Höhe
liegen.
4. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Dichtschenkel (6) und der hintere Dichtschenkel (8) mit gleicher Maximaldicke
ausgebildet sind.
5. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der hintere Dichtschenkel (8) bei Erreichen einer vorbestimmten Zugkraft vom
Dichtband (5) löst und der vordere Dichtschenkel (6) am Dichtband (5) angeordnet verbleibt.
6. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Einputzschenkel (3) ein Armierungsgitter (13) angeordnet ist.
7. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Einputzschenkel (3) eine Abzugsleiste (10) mit einer Sollbruchstelle (11) angeordnet
ist.
8. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil (1) mit Ausnahme des Dichtbandes (5) einteilig durch Extrusion
erstellt ist.