[0001] Die Erfindung betrifft eine Gerüstanordnung, welche an eine Gebäudewand, insbesondere
               an eine Gebäudeaußenwand angebaut wird.
 
            [0002] Um ein Gerüst an einer Gebäudewand festzulegen, werden heute üblicherweise Ringschrauben
               über einen Dübel in der Gebäudewand festgelegt. Das Gerüst wird dann mit den Ringschrauben
               verbunden. Da aber der Abstand des Gerüsts zur Gebäudewand und damit auch eine Schaftlänge
               der Ringschraube beispielsweise aufgrund steigender Dämmschichtstärken beziehungsweise
               die Stärke der Wandaufbauten tendenziell zunehmen, kommt die klassische Art der Festlegung
               des Gerüsts an der Gebäudewand an ihre Grenzen. Insbesondere können Querkräfte bei
               langen Ringschrauben nur unzureichend abgestützt werden oder die Fassade kann beim
               Entfernen beziehungsweise Herausdrehen der infolge der Krafteinwirkung verformten
               Ringschrauben unmittelbar nach ihrer Herstellung beschädigt werden. Insofern kommen
               heute vermehrt Fassadenanker zum Einsatz, die aufgrund ihrer belastungsgerechten Formgebung,
               ihrer konstruktiven Gestalt und ihres Werkstoffs besser geeignet sind, Querkräfte
               abzustützen. Diese Anker verbleiben mithin nach der Herstellung der Fassade als Permanentanker
               am Gebäude. Sie können somit auch zukünftig verwendet und wieder belegt werden, beispielsweise
               wenn im Rahmen einer Fassadenrenovierung an dem Gebäude erneut ein Gerüst aufgebaut
               wird. Problematisch ist hierbei jedoch, dass das Gerüst relativ zum Permanentanker
               ausgerichtet werden muss, um eine sichere Festlegung des Gerüsts an der Gebäudewand
               zu gewährleisten.
 
            [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Möglichkeit zur Festlegung
               eines Gerüsts an einer Gebäudewand anzugeben.
 
            [0004] Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf.
               Demzufolge umfasst die erfindungsgemäße Gerüstanordnung eine Mehrzahl von zueinander
               jedenfalls in eine Horizontalrichtung beabstandet angeordneten Ankern, mit den Ankern
               verbundene Rohrschellen sowie eine jedenfalls im Wesentlichen horizontal erstreckte
               Reling, welche an den Rohrschellen festgelegt ist. Ferner umfasst die erfindungsgemäße
               Gerüstanordnung ein Gerüst mit einer Mehrzahl von jedenfalls seitlich und optional
               vertikal verteilt angeordneten Systemrahmen, mit zwischen den Systemrahmen vorgesehenen
               Belagtafeln und/oder Belagbohlen und mit Geländerelementen sowie eine Verbindungseinrichtung
               zum Festlegen des Gerüsts an der Reling. Die Verbindungseinrichtung sieht hierbei
               eine die Reling umgreifende erste Kupplung, eine ein Rohrelement des Gerüsts umgreifende
               zweite Kupplung sowie einen Kupplungsverbinder zum Verbinden der ersten Kupplung mit
               der zweiten Kupplung vor.
 
            [0005] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die relative Positionierung
               des Gerüsts zu den an der Gebäudewand festgelegten Ankern weniger exakt vorzusehen
               ist. Die Reling dient insofern als Ausgleichselement. Sie ist zum einen mit Hilfe
               der Anker an der Gebäudewand festgelegt. Zum anderen kann das Gerüst an jeder beliebigen
               Stelle der Reling festgelegt werden. Einer exakten räumlichen Zuordnung der Anker
               zu einem Element des Gerüsts braucht es daher bei der Verwendung der erfindungsgemäßen
               Gerüstanordnung nicht mehr.
 
            [0006] Der Kerngedanke der Erfindung besteht also darin, von der Vielzahl an einzelnen Befestigungspunkten,
               die heute durch die Ösen- beziehungsweise Ringschrauben definiert sind, weg hin zu
               einer Befestigungsschiene zu gelangen, die mannigfaltige Anschlag- beziehungsweise
               Befestigungsmöglichkeiten bietet. Sofern mehrere Relings vertikal beabstandet an der
               Gebäudewand vorgesehen werden, definieren diese eine Befestigungsebene, an der das
               Gerüst sehr flexibel und zugleich sicher festgelegt werden kann.
 
            [0007] Das Gerüst kann neben den Systemrahmen, den Belagtafeln beziehungsweise Belagbohlen
               sowie den Geländerelementen selbstverständlich weitere Komponenten umfassen, beispielsweise
               Diagonalstreben, Gewindefüße sowie längs beziehungsweise quer orientierte Bordbretter.
               Als Geländerelemente können beispielsweise in die Richtung der Belagtafeln beziehungsweise
               Belagbohlen orientierte und in die Systemrahmen eingehangene Geländerstangen, Stirngeländer
               oder selbsttragende Längsgeländer vorgesehen werden. Des Weiteren können Aufzugsanlagen
               und/oder Treppen als Teil des Gerüsts vorgesehen werden. Die konkrete Geometrie beziehungsweise
               Abmessung und/oder Bauform des Gerüsts ist dabei aber von untergeordneter Rolle. Insbesondere
               kann die erfindungsgemäße Gerüstanordnung für Gerüste verschiedener Anbieter verwendet
               werden.
 
            [0008] Die Anker können dabei unabhängig von der Gestalt des Gerüsts einen optimalen beziehungsweise
               maximalen Abstand aufweisen, so dass beim Setzen der Anker möglichst wenig Arbeit
               zu leisten ist und die optische Beeinträchtigung der Fassade gering ist. Zwei in horizontaler
               Richtung benachbarte Relings, welche bevorzugt zueinander parallel an der Gebäudewand
               festgelegt sind, können bevorzugt einen Abstand von zirka vier Metern beziehungsweise
               zwei Standartgerüsthöhen aufweisen.
 
            [0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die erste Kupplung und/oder
               die zweite Kupplung abnehmbar und/oder in eine Verbinderlängsrichtung verschiebbar
               an dem Kupplungsverbinder festgelegt. Als Kupplungsverbinder kann beispielsweise ein
               Rohr verwendet werden. Vorteilhaft kann durch das verschiebbare beziehungsweise abnehmbare
               Festlegen der Kupplungen an dem Kupplungsverbinder ein verbesserter Toleranzausgleich
               sowohl in Bezug auf die Länge des Kupplungsverbinders und damit den Abstand des Gerüsts
               von der Gebäudewand als auch in Bezug auf den Winkel beziehungsweise die Neigung des
               Kupplungsverbinders realisiert werden. Beim Aufbau des Gerüsts stets auftretende Toleranzen
               können insofern in optimaler Weise ausgeglichen werden.
 
            [0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die zweite Kupplung der Verbindungseinrichtung
               an einer Vertikalstrebe des Systemrahmens des Gerüsts festgelegt. Vorteilhaft kann
               durch die Festlegung an der vertikal erstreckten Strebe des Systemrahmens eine vertikale
               Positionierung der Kupplung bedarfsgerecht erfolgen. Ein Toleranzausgleich in die
               Höhenrichtung ist hierdurch sehr einfach möglich.
 
            [0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die erste Kupplung und/oder die zweite
               Kupplung doppelschellenartig ausgeführt. Durch die doppelschellenartige Ausführung
               der Kupplungen können im Gerüstbau verbreitete beziehungsweise genormte Bauelemente
               verwendet werden. Insofern kann bevorzugt auch vorgesehen werden, dass ein Außendurchmesser
               der Reling und/oder ein Außendurchmesser des Rohrs der Verbindungseinrichtung dem
               Außendurchmesser der Vertikalstrebe des Systemrahmens beziehungsweise dem Außendurchmesser
               der im Gerüstbau üblicherweise verwendeten Rohrprofile entsprechen.
 
            [0012] Die Reling kann beispielsweise rohrförmig ausgebildet sein mit einer kreisförmigen
               Außenquerschnittsgeometrie. Beispielsweise kann ein Rohr mit einem im Gerüstbau üblichen
               und/oder konstanten Außendurchmesser als Reling verwendet werden. Insbesondere kann
               ein Gerüstrohr als Reling verwendet werden.
 
            [0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist zwischen dem Anker und der Rohrschelle
               ein Längenausgleichsadapter vorgesehen, der mit dem Anker einerseits und der Rohrschelle
               andererseits verbunden ist. Der Längenausgleichsadapter verfügt über Einstellmittel
               zum Einstellen eines Abstands der Rohrschelle von dem Anker. Beispielsweise können
               an dem Längenausgleichsadapter Rastvorrichtungen als Einstellmittel vorgesehen werden.
               Vorteilhaft kann durch das Vorsehen des Längenausgleichsadapters die Positionierung
               und Ausrichtung der Reling in Bezug auf ihren Abstand zur Gebäudewand sehr genau eingestellt
               werden. Insbesondere ist es möglich, Toleranzen bei der Installation der Reling, welche
               beispielsweise auf Unebenheiten in der Gebäudewand zurückzuführen sind, auszugleichen.
               Ein Abstand der Reling von der Gebäudewand kann insofern bedarfsgerecht gewählt beziehungsweise
               eingestellt werden.
 
            [0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann als Einstellmittel des Längsausgleichsadapters
               eine Schraubverbindung vorgesehen sein. Die Schraubverbindung ist dabei so ausgebildet,
               dass durch Rotation eines Betätigungskörpers der Schraubverbindung der Abstand zwischen
               der Rohrschelle und dem Anker einstellbar ist. Vorteilhaft kann durch das Vorsehen
               der Schraubverbindung eine auch unter den rauen Bedingungen auf einer Baustelle robuste
               und langlebige Lösung bereitgestellt werden, welche zugleich eine ausreichend exakte
               Definition des Abstands erlaubt. Der Abstand kann insofern kontinuierlich eingestellt
               werden und es ist möglich, die Reling unabhängig von eventuellen Unebenheiten oder
               Fehlstellen in der Gebäudewand gerade beziehungsweise fluchtend zu montieren.
 
            [0015] Alternativ kann als Einstellmittel des Längenausgleichsadapters beispielsweise ein
               Klemmverbinder vorgesehen werden, welcher eine kontinuierliche Einstellung des Abstands
               erlaubt.
 
            [0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Anker als ein mehrteiliger Anker ausgebildet
               mit einer metallischen Lastverteilplatte und mit einem Stützkörper, welcher sich von
               einer im montierten Zustand der Gebäudewand zugewandten und an die Lastverteilplatte
               angelegten ersten Stirnseite in Richtung einer gegenüberliegenden, im montierten Zustand
               dem Gerüst zugewandten Stirnseite hin verjüngt. Beispielsweise ist der Stützkörper
               aus einem Kunststoff hergestellt. Bevorzugt ist der Stützkörper aus einem faserverstärkten
               Kunststoff hergestellt. Vorteilhaft kann durch die mehrteilige Gestalt des Ankers
               die Krafteinleitung in die Gebäudewand optimiert werden. Die metallische Lastverteilplatte
               sorgt zum einen dafür, dass eine flächige und stabile Anlage des Ankers an der Gebäudewand
               realisiert werden kann. Hierzu kann zwischen der Gebäudewand und der Lastverteilplatte
               insbesondere eine aushärtbare Ausgleichsmasse vorgesehen sein, welche dazu dient,
               Unebenheiten in der Gebäudewand einzuebnen und eine flächige Anlage der Lastverteilplatte
               an der Gebäudewand zu gewährleisten. Der Stützkörper ist aufgrund seiner Geometrie
               besonders auf das Aufnehmen von Querkräften ausgelegt. Beispielsweise können an dem
               Anker radial orientierte Rippen zur Aufnahme beziehungsweise Abstützung der Querkräfte
               vorgesehen sein. Die Herstellung des Stützkörpers aus Kunststoff berücksichtigt dabei,
               dass insbesondere bei Permanentankern keine Wärmebrücke gebildet wird, wie dies etwa
               bei metallischen Werkstoffen der Fall wäre.
 
            [0017] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an der zweiten Stirnseite des Stützkörpers
               ein rohrförmiger Hals gebildet. Der rohrförmige Hals kann beispielsweise einen Gewindeschaft
               der Rohrschelle beziehungsweise einen Gewindezapfen des Längenausgleichsadapters umgreifen.
               Vorteilhaft kann durch das Vorsehen des Halses gewährleistet werden, dass beim Herstellen
               der Fassade und insbesondere beim Auftragen des Putzes eben dieser nicht an den Komponenten
               des Längenausgleichsadapters beziehungsweise der Rohrschelle anhaftet. Die Komponenten
               können nach dem Herstellen der Fassade folglich entfernt werden, ohne dass die Gefahr
               besteht, dass der Putz infolge der Demontage des Längenausgleichsadapters beziehungsweise
               der Rohrschelle beschädigt wird. Zugleich kann der Hals des Stützkörpers nach dem
               Herstellen der Fassade und dem Entfernen der Rohrschelle beziehungsweise des Längenausgleichsadapters
               flächenbündig mit der Fassade eingekürzt werden. Dies ist insbesondere dann in einfacher
               Weise möglich, wenn der Stützkörper aus Kunststoff besteht.
 
            [0018] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Reling versteift ausgebildet. Sie
               sieht einen Rohrmantel und eine innenliegende Rohrversteifung vor. Die Rohrversteifung
               stützt sich innenrohrmantelseitig an dem Rohrmantel ab beziehungsweise ist innenrohrmantelseitig
               mit dem Rohrmantel verbunden. Die versteifte Reling kann beispielsweise einstückig
               hergestellt sein. Beispielsweise kann die Rohrversteifung jedenfalls abschnittsweise
               nachträglich in den Rohrmantel eingebracht und dort festgelegt worden sein. Zur Festlegung
               kann beispielsweise ein Schweißverfahren zur Anwendung kommen. Vorteilhaft kann durch
               das Vorsehen der versteiften Reling deren Widerstandsfähigkeit und insbesondere deren
               Fähigkeit zur Aufnahme von Querkräften verbessert werden. Insbesondere einer Durchbiegung
               der Reling ist auf diese Weise vorgebeugt. Die Reling kann beispielsweise aus einem
               metallischen Werkstoff oder aus Kunststoff hergestellt sein.
 
            [0019] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Reling durch steckbar miteinander
               verbundene Relingelemente gebildet. Beispielsweise sind die Relingelemente ineinandergesteckt
               und/oder miteinander verrastet. Die Relingelemente können hierzu an ihren gegenüberliegenden
               Enden korrespondierend geformte Verbindungsabschnitte aufweisen. Beispielsweise sind
               Adapter zwischen benachbarten Relingelementen vorgesehen zum Verbinden derselben.
               Die Relingelemente können kraftschlüssig und/oder formschlüssig verbunden werden.
               Vorteilhaft kann durch das Vorsehen der Relingelemente die Länge der Reling individuell
               gewählt und der jeweiligen Größe der Fassade angepasst werden. Zudem vereinfachen
               sich die Handhabung und der Transport der Reling durch das Vorsehen der Relingelemente.
               Beispielsweise können die Relingelemente eine genormte Länge oder verschiedene genormte
               Längen aufweisen.
 
            [0020] Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere
               Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale
               können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
               sein. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung
               und haben keinen einschränkenden Charakter. Es zeigen:
               
               
                  - Fig. 1
 
                  - eine perspektivische Vorderseitenansicht einer erfindungsgemäßen Gerüstanordnung,
 
                  - Fig. 2
 
                  - eine Vergrößerung des Details X der Gerüstanordnung nach Fig. 1,
 
                  - Fig. 3
 
                  - eine perspektivische Ansicht eines Ankers, eines Längenausgleichsadapters, einer Rohrschelle
                     und einer Reling der Installationsanordung und
 
                  - Fig. 4
 
                  - einen Längsschnitt durch den Anker, den Längenausgleichsadapter sowie die Rohrschelle
                     mit der daran festgelegten Reling.
 
               
 
            [0021] Eine erfindungsgemäße Gerüstanordnung umfasst als wesentliche Komponenten einen zur
               Festlegung an einer Gehäusewand 36 gebildeten Anker 1, einen Längenausgleichsadapter
               6, eine Rohrschelle 4, eine an der Rohrschelle 4 festgelegte Reling 3 sowie ein Gerüst
               2 und eine Verbindungseinrichtung 5 zum Verbinden des Gerüsts 2 mit der Reling 3.
               Das Gerüst 2, welches in Fig. 1 exemplarisch rasterartig ausgebildet ist und vier
               Standardbreiten breit sowie fünf Standardhöhen hoch ist, umfasst eine Mehrzahl von
               horizontal beabstandet sowie vertikal übereinander angeordneten Systemrahmen 16, zwischen
               den Systemrahmen 16 angeordnete Belagtafeln 17, Geländerstangen 18, welche zwischen
               den Systemrahmen 16 vorgesehen sind, höhenmäßig einstellbare Gewindefüße 22 sowie
               längserstreckte Bordbretter 20 und quererstreckte Bordbretter 21. Zusätzlich sind
               Diagonalstreben 19 vorgesehen zum Versteifen des Gerüsts 2. Selbstverständlich kann
               das Gerüst zwei weitere, nicht dargestellte Elemente aufweisen, beispielsweise Treppen,
               Leitern oder Stirngeländer.
 
            [0022] Zur mittelbaren Festlegung des Gerüsts 2 an einer der in Fig. 1 und 2 nicht dargestellten
               Gebäudewand 36 dient die Reling 3. Die Reling 3 ist horizontal erstreckt. Jeweils
               ist eine Reling 3 im Abstand von jeweils zwei Standardgerüsthöhen vorgesehen. Der
               Abstand der horizontal erstreckten Relings zueinander beträgt insofern näherungsweise
               4 m. Die Reling 3 ist durch mehrere ineinandergesteckte Relingelemente 3.1, 3.2 gebildet.
               Die ineinandergesteckten Relingelemente 3.1, 3.2 sind über eine Kugelraste miteinander
               verbunden und aneinander festgelegt.
 
            [0023] Zum Festlegen des Gerüsts 2 an der Reling 3 dient die Verbindungseinrichtung 5. Die
               Verbindungseinrichtung 5 umfasst eine erste Kupplung 30 sowie eine zweite Kupplung
               32. Jeweils sind die erste Kupplung 30 und die zweite Kupplung 32 doppelschellenartig
               ausgebildet. Die Kupplungen 30, 32 sind über ein als Kupplungsverbinder dienendes
               Rohr 29 der Verbindungseinrichtung 5 verbunden. Die Kupplungen 30, 32 sind dabei lösbar
               und verschiebbar an dem Rohr 29 gehalten. Durch das lösbare und verschiebbare Festlegen
               der Kupplungen 30, 32 an dem Rohr 29 können ein Abstand zwischen dem Gerüst 2 und
               der Reling 3 variabel beziehungsweise bedarfsgerecht eingestellt und Toleranzen ausgeglichen
               werden.
 
            [0024] Die Reling 3 ist über den Anker 1, die Rohrschelle 4 sowie den Längenausgleichsadapter
               6 an der Gebäudewand 36 festgelegt, vergleiche Fig. 3 und 4. Der Anker 1 ist hierbei
               als mehrteiliger Anker 1 ausgebildet mit einer Lastverteilplatte 7, einem Stützkörper
               8 sowie einem von dem Stützkörper 8 umschlossenen Gewindeelement 13. Die Lastverteilplatte
               7 ist bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff gebildet. Sie ist über eine aushärtende
               Ausgleichsmasse an der Gebäudewand 36 abgestützt. Die Ausgleichsmasse dient dazu,
               Unebenheiten der Gebäudewand 36 zu nivellieren und gewährleistet eine flächige Anlage
               der Lastverteilplatte 7. Der Stützkörper 8 weist eine der Lastverteilplatte 7 zugewandte
               erste Stirnseite 9 sowie eine zweite Stirnseite 10 auf, welche im montierten Zustand
               der Rohrschelle 4 beziehungsweise dem Gerüst 2 zugewandt ist. Von der ersten Stirnseite
               9 in Richtung der zweiten Stirnseite 10 verjüngt sich der Stützkörper 8 des Ankers
               1. Er sieht hierbei zum einen radial orientierte Rippen 11 vor, welche dazu dienen,
               von dem Gerüst über die Reling in den Anker übertragene Querkräfte möglichst effektiv
               aufzunehmen. Darüber hinaus sieht der Stützkörper 8 im Bereich der zweiten Stirnseite
               10 einen rohrförmigen Hals 12 vor. Der rohrförmige Hals 12 umgreift im vorliegenden
               Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Gewindezapfen 34 des Längenausgleichsadapters
               6. Der Gewindezapfen 34 ist dabei mit einem Außengewinde versehen. Er greift in das
               ein Innengewinde aufweisende Gewindeelement 13 des Ankers 1 ein.
 
            [0025] Der Längenausgleichsadapter 6 sieht neben dem Gewindezapfen 34 einen ebendiesen aufnehmenden
               und drehbar an demselben gehaltenen Schaft 33 mit einem Gewindeelement 35 vor. In
               das Gewindeelement 35 des Längenausgleichsadapters 6 greift ein Gewindeschaft 25 der
               Rohrschelle 4 ein. Durch Rotation des Schafts 33 kann insofern ein Abstand zwischen
               dem Anker 1 und der Rohrschelle 4 beziehungsweise der Reling 3 eingestellt werden.
               Der Schaft 33 des Längenausgleichsadapters 6 dient insofern als Betätigungskörper
               der Schraubverbindung, die den Schaft 33 mit dem Gewindeelement 35 sowie den Gewindezapfen
               34 und den Gewindeschaft 25 aufweist.
 
            [0026] Die Rohrschelle 4 sieht eine Aufnahme 26 vor. In die Aufnahme 26 ist in einem montierten
               Zustand der erfindungsgemäßen Gerüstanordnung die Reling 3 eingelegt. An der Aufnahme
               26 ist zum einen der Gewindeschaft 25 vorgesehen. Der Gewindeschaft 25 und die Aufnahme
               26 sind drehstarr beziehungsweise stoffschlüssig miteinander verbunden. An der Aufnahme
               26 ist überdies schwenkbar der Bügel 27 gehalten. Der Bügel 27 umgreift im montierten
               Zustand die Reling 3. Zum Festlegen der Reling 3 an der Rohrschelle 4 dient eine Verschlussverschraubung
               28. Sie verbindet ein freies Ende des Bügels 27 lösbar mit der Aufnahme 26.
 
            [0027] Die Reling 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung versteift ausgebildet.
               Sie sieht insofern den Rohrmantel 23 sowie eine innenliegende Rohrversteifung 24 vor.
               Die Rohrversteifung 24 stützt sich innenrohrmantelseitig an dem Rohrmantel 23 ab.
               Vorliegend ist die Rohrversteifung 24 kreuzförmig regelmäßig gebildet.
 
            [0028] Die doppelschellenartigen Kupplungen 30, 32 weisen wie die Rohrschelle eine Aufnahme
               sowie zwei an der Aufnahme gegenüberliegenden Seiten schwenkbar gehaltene Bügel auf.
               Die Bügel weisen hierbei eine um 90° gedrehte Orientierung auf. Die doppelschellenartigen
               Kupplungen 30, 32 dienen insofern insbesondere dazu, zwei Rohre in einer gekreuzten
               Orientierung miteinander zu verbinden.
 
            [0029] Die konkrete Ausführungsform des Gerüsts ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
               der Erfindung exemplarisch gewählt. Selbstverständlich kann das Gerüst bedarfsgerecht
               konfiguriert und an die jeweiligen räumlichen und bauseitigen Gegebenheiten vor Ort
               angepasst werden. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Gerüstanordnung - wie vorliegend
               dargestellt - ein modular ausgebautes Systemgerüst, ein Rohr-/Kupplungsgerüst, ein
               Modulgerüst oder dergleichen umfassen.
 
            [0030] Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
 
          
         
            
            1. Gerüstanordnung für eine Gebäudewand (2), insbesondere für eine Gebäudeaußenwand,
               umfassend
               
               
- eine Mehrzahl von zueinander jedenfalls in einer Horizontalrichtung beabstandet
                  angeordneten Ankern (1),
               
               - mit den Ankern (1) verbundene Rohrschellen (4),
               
               - eine bevorzugt im Wesentlichen horizontal erstreckte Reling (3), wobei die Reling
                  (3) an den Rohrschellen (4) festgelegt ist,
               
               - ein Gerüst (2), insbesondere aufweisend eine Mehrzahl von jedenfalls seitlich und
                  optional vertikal verteilt angeordneten Systemrahmen (16), zwischen den Systemrahmen
                  (16) vorgesehene Belagtafeln (17) und/oder Belagbohlen und Geländerelementen, und
               
               - eine Verbindungseinrichtung (5) zum Festlegen des Gerüsts (2) an der Reling (3)
                  mit einer die Reling (3) umgreifenden ersten Kupplung (30) und einer ein Rohrelement
                  des Gerüsts (2) umgreifenden zweiten Kupplung (32) sowie einem Kupplungsverbinder
                  zum Verbinden der ersten Kupplung (30) mit der zweiten Kupplung (32).
  
            2. Gerüstanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kupplung (30) und/oder die zweite Kupplung (32) abnehmbar und/oder in eine
               Verbinderlängsrichtung verschiebbar an den Kupplungsverbinder festgelegt sind.
 
            3. Gerüstanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Kupplungsverbinder ein in die Verbindungslängsrichtung erstrecktes Rohr (29)
               vorgesehen ist und/oder dass die erste Kupplung (30) und/oder die zweite Kupplung
               (32) doppelschellenartig ausgeführt sind.
 
            4. Gerüstanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Anker (1) und der Rohrschelle (4) ein Längenausgleichsadapter (6) vorgesehen
               ist, wobei der Längenausgleichsadapter (6) mit dem Anker (1) einerseits und der Rohrschelle
               (4) andererseits verbunden ist und über ein Einstellmittel verfügt zum Einstellen
               eines Abstands der Rohrschelle (4) von dem Anker (1).
 
            5. Gerüstanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Einstellmittel ein Klemmverbinder vorgesehen ist und/oder dass als Einstellmittel
               eine Schraubverbindung realisiert ist derart, dass durch Rotation eines Betätigungskörpers
               der Schraubverbindung der Abstand der Rohrschelle (4) zum Anker (1) einstellbar ist.
 
            6. Gerüstanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (1) ein Gewindeelement (13) aufweist zur Aufnahme eines Gewindeschafts
               (25) der Rohrschelle (4) und/oder eines Gewindezapfens (34) des Längenausgleichsadapters
               (6).
 
            7. Gerüstanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reling (3) als eine versteifte Reling (3) ausgebildet ist mit einem Rohrmantel
               (23) und einer innenliegenden Rohrversteifung (24), wobei die Rohrversteifung (24)
               sich innenrohrmantelseitig an dem Rohrmantel (23) abstützt und/oder mit diesem verbunden
               ist.
 
            8. Gerüstanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reling (3) durch miteinander verbundene Relingelemente (3.1, 3.2) gebildet ist
               und dass die Relingelemente (3.1, 3.2) bevorzugt gesteckt und/oder kraftschlüssig
               verbunden sind.
 
            9. Gerüstanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kupplung (32) der Verbindungseinrichtung (5) an einer Vertikalstrebe (31)
               des Systemrahmens (16) des Gerüsts (2) festgelegt ist.
 
            10. Gerüstanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (1) als ein mehrteiliger Anker ausgebildet ist mit einer metallischen Lastverteilplatte
               (7) und einem Stützkörper (8), wobei der Stützkörper (8) sich von einer im montierten
               Zustand der Gebäudewand (36) zugewandten und an die Lastverteilplatte (7) angelegten
               ersten Stirnseite (9) in Richtung einer gegenüberliegenden, im montierten Zustand
               dem Gerüst (2) zugewandten zweiten Stirnseite (10) hin verjüngt.
 
            11. Gerüstanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Stirnseite (10) des Stützkörpers (8) durch einen rohrförmigen Hals (12)
               des Ankers (1) definiert ist.
 
            12. Gerüstanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (8) aus Kunststoff hergestellt ist und dass der Stützkörper (8) bevorzugt
               aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet ist.