[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Schliesssysteme und insbesondere einen Schlüssel
sowie den dazugehörigen Rohling und ein Schliesssystem, welches einen erfindungsgemässen
Schlüssel und einen Schliesszylinder aufweist.
[0002] Eine zentrale Aufgabe der Schliesstechnik ist es, Schliesssysteme zur Verfügung zu
stellen, die den Zutritt zu einem oder Zugriff auf ein Objekt zuverlässig auf eine
wohl definierte Gruppe von Berechtigten beschränkt. Mechanischen Schliesssystemen
stellt sich insbesondere die Herausforderung dafür zu sorgen, dass einerseits eine
genügende Anzahl von verschiedenen Berechtigungen vergeben werden kann, indem für
eine mechanische Kodierung des Schlüssels eine genügend hohe Anzahl Permutationen
möglich ist, und dass andererseits der Aufwand für einen unbefugten Zugriff maximiert
wird.
[0003] Schliesszylinder von mechanischen Schliesssystemen weisen im Allgemeinen ein in einem
gehäusefest gelagerten Bauteil ('Stator') gelagertes, um eine Achse drehbares Bauteil
('Rotor', Zylinderkern') auf, durch dessen Drehung die Freigabe des Zutritts oder
Zugriffs erfolgt, beispielsweise durch Betätigung eines Abtriebselements, welches
mit einem Riegel in Wirkverbindung steht, wobei gegebenenfalls die Kupplung mit einem
Abtriebsmechanismus an Bedingungen geknüpft sein kann. Die Freigabe oder Nicht-Freigabe
einer Drehung des Rotors im Stator kann insbesondere durch das Zusammenspiel von Zuhaltungen
und Gegenzuhaltungen mit einer passenden mechanischen Kodierung des Schlüssels bewirkt
sein. Das funktioniert so, dass in im Ausgangszustand miteinander fluchtenden Bohrungen
im Rotor und im Stator Paare von Zuhaltungen und Gegenzuhaltungen angeordnet sind,
wobei die Enden der Zuhaltungen aus dem Rotor in den Schlüsselkanal hineinragen. Durch
den in den Schlüsselkanal eingeführten passend kodierten Schlüssel werden die Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare
entgegen einer Federkraft so weit nach aussen geschoben (oder nicht geschoben), dass
ihr Interface auf der Trennfläche zwischen Rotor und Stator liegt, dass sie also einer
Drehung des Rotors gegenüber dem Stator (bei welcher Drehung die Zuhaltungen im Rotor
mitdrehen und die Gegenzuhaltungen im Stator bleiben) nicht mehr entgegenstehen.
[0004] Die Anzahl der möglichen Permutationen wird einerseits durch die Anzahl Kodierungselemente
(z.B. Kodierungsbohrungen), welche auf einem Schlüssel angeordnet werden können, und
andererseits durch die Anzahl von pro Kodierungselement einnehmbaren Zuständen definiert.
[0005] Die Maximierung des Aufwandes für einen unbefugten Zugriff schliesst neben baulichen
und materialtechnischen Massnahmen auch das Verhindern eines zu einfachen Kopierens
des Schlüssels mit ein. Bisher waren und sind die fertigungstechnischen Hürden, welche
es zu Überwinden gilt, um einen (Sicherheits-) Schlüssel zu kopieren, recht hoch,
so dass es nur wenige Anbieter gibt, die eine Kopie eines solchen Schlüssels mit der
nötigen Genauigkeit und den nötigen Tolleranzen herstellen können. Ein Grossteil dieser
wenigen Anbieter beteiligt sich an einer mehr oder weniger freiwilligen Kontrolle
und verweigert Unberechtigten das Kopieren von Schlüsseln.
[0006] Die rasanten Fortschritte auf den Gebieten 3D-Druck, Materialwissenschaften, Scanner
und Datenverarbeitungsprogrammen lassen nun die Entstehung neuer Kopiermöglichkeiten
befürchten.
[0007] Diesem sich abzeichnenden Problem kann entgegengewirkt werden, indem zusätzliche
Sicherheitsmerkmale in den Schüssel integriert werden, die nicht durch 3D-Drucker
oder ähnliche vielleicht dereinst breiten Bevölkerungsschichten zur Verfügung stehenden
Mitteln kopiert werden können, z.B. in Form von beweglichen Teilen, deren konkrete
Ausführungen entscheidend sind für das Zusammenspiel mit dem Schliesszylinder.
[0008] Im Bereich der Schliesssysteme sind beweglich in den Schlüssel eingebrachte Elemente
bereits bekannt. Diese dienen in erster Linie dazu, die Anzahl der Kodierungselemente
und damit die Anzahl der möglichen Permutationen zu erhöhen. Oftmals weisen die dazu
verwendeten Elemente Eigenschaften auf, die sich negativ auf die Zuverlässigkeit und
Lebensdauer der besagten Schlüssel auswirken. So beschreibt
EP 0 436 496 A1 einen Schlüssel, dessen Schaft einen dickeren Einschnittbereich und einen dünneren
Profilbereich aufweist. Im Profilbereich sind kreiszylindrische Taststifte in quer
verlaufenden (d.h. die beiden Flachseiten verbindenden) Durchbrüchen eingebracht.
Durch eine Variation der Länge der Taststifte, welche i.a. die Breite des Profilbereichs
überschreitet, ist es möglich, die Schliessungsverschiedenheit zu erhöhen. Die Taststifte
nehmen dabei im Wesentlichen die Funktion eines (beweglichen) Abstandshalters ein.
Ferner ist der in
EP 0 436 496 A1 gezeigte Schlüssel anfällig auf eine Verkantung des beweglichen Elements, was die
Verlässlichkeit bei der Verwendung markant beeinträchtigt, und durch die über den
Profilbereich hinausragenden Taststifte wird die Abnutzung und Beschädigung des Schlüssels
begünstigt.
[0009] Auch das in
EP 1 336 022 B1 gezeigte bewegliche Element führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Beschädigungen,
z.B. durch Verschmutzung. Das bewegliche Element ist ein Ring, welcher in einen in
den Schaft eingelassenen Schrägschlitz eingebracht ist. Auch dieser Ring agiert als
Distanzstück und dient dazu, die Vielfalt und möglichen Kombinationen von Schlüsselkodierungen
zu erhöhen.
[0010] FR 2762345 A1 zeigt einen Schlüssel mit einem Ring als beweglichem Element. Der Ring ist in eine
Bohrung des Schlüsselschafts eingebracht, wobei von der Schmalseite des Schlüssels
her ein Stift in den Schlüsselschaft eingebracht ist, welcher durch die Öffnung des
Ringes hindurch geführt ist und so den Ring am Schlüssel befestigt und Anschläge für
die Bewegung des Rings entlang der Schlüsselbohrung bildet. Aufgrund der Konstruktion
mit einem zusätzlichen Stift, der seinerseits den Ring nur sehr lose führt, ist diese
Konstruktion etwas aufwändig und schlecht definiert.
[0011] EP 0605932 A2 zeigt einen Schlüssel mit Element, das in einer von einer Flachseite des Schlüsselschafts
zur anderen Flachseite des Schlüsselschafts durchgehenden Bohrung eingebracht ist.
Dabei sorgen Anschläge und/oder die Form des Elements dafür, dass das Element nur
über eine der beiden Flachseiten hinaus bewegt werden kann und/oder dass das Element
sich nicht relativ zum Schlüsselschaft dreht.
[0012] WO 00/57006 A1 zeigt einen Schlüssel mit einem Element, das über eine der beiden Flachseiten des
Schlüsselschafts hinausragt. Das Element ist senkrecht zur Flachseite des Schlüsselschafts
elastisch gelagerten, indem es in eine nicht von einer Flachseite zur anderen Flachseite
des Schlüsselschafts durchgehende Bohrung eingebracht ist. Dadurch ist ein elastisches
Bauteil, beispielsweise eine Feder, zwischen dem Element und dem Boden der Bohrung
anordbar.
[0013] EP 0 416 500 A1 zeigt einen Schlüssel und ein dazugehöriges Zylinderschloss, das gegen Manipulationen,
die auf das Knacken des Schlosses ausgerichtet sind, zusätzlich abgesichert ist, indem
in den Schlüssel ein beweglicher Hebel eingearbeitet ist und indem das Zylinderschloss
über zwei auf den beweglichen Hebel abgestimmte Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaaren aufweist.
Die Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaaren sind axial entlang des Schlüsselkanals verschoben
und so eingerichtet, dass ein Kopfteil des Hebels bei vollständig eingeführtem Schlüssel
in eine Aussparung im Schlüsselkanal hineingedrückt wird.
[0014] Auch Schliesszylinder, welche einen Stator und einen Rotor aufweisen, wobei sich
der Rotor nur bei Verwendung eines Schlüssels mit einem beweglich gelagerten Element
drehen lässt, sind an und für sich bekannt. So zeigt das bereits genannte
EP 0 436 496 A1 wie besagte Taststifte in Kombination mit zwei Zuhaltungselementen, die durch unterschiedliche
starke Federn beaufschlagt sind, und wobei je ein Zuhaltungselemente auf eines der
beiden Ende des Taststiftes zugreift, zu einer Freigabe des Rotors führen kann.
[0015] WO 2006/092779 A2 zeigt Schliesszylinder, welche durch Schlüssel wie beispielsweise im genannten
EP 0605932 A2 offenbart, in ihre Freigabestellung bringbar sind. Dazu weist der Schliesszylinder
ein erstes Kontrollelement und ein zweites Kontrollelement auf. Das erste Kontrollelement
ist normal zur ersten Flachseite des Schlüsselschaftes angeordnet und greift auf die
eine Seite des beweglichen Elements zu. Das zweite Kontrollelement ist senkrecht zur
zweiten Flachseite des Schlüsselschaftes angeordnet und greift auf die andere Seite
des beweglichen Elements zu.
WO 2006/092779 A2 lehrt verschiedene Ausführungsformen des ersten und zweiten Kontrollelements, welche
sich beispielsweise in Form, Anzahl und Ausgestaltung der verschiedenen Bauteile der
Kontrollelemente unterscheiden.
[0016] GB 2277774 A zeigt einen Schliesszylinder, welcher in seine Freigabestellung bringbar ist, indem
zwei Zuhaltungspaare mit demselben beweglichen Element, welches in einer durch den
Schlüsselschaft gehenden Bohrung eingebracht ist, wechselwirken. Dabei verlaufen die
Achse der Bohrung und die Richtung der Bewegung des Elements unter einem Winkel von
etwa 45° zu den Flachseiten des Schlüsselschafts.
[0017] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Schlüssel, einen Schlüsselrohling und ein
Schliesssystem zur Verfügung zur Stellen, welche vor einem Sicherheitsverlust durch
3D Drucken des Schlüssels geschützt sind, indem zusätzliche Sicherheitsmerkmale integriert
werden.
[0018] Es ist ferner eine Aufgabe der Erfindung, dass die zusätzlichen Sicherheitsmerkmale
keine negativen Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit der erfindungsgemässen Vorrichtungen
haben. Dies betrifft insbesondere den Schlüssel oder Schlüsselrohling, bei welchen
die zusätzlichen Sicherheitsmerkmale so auszulegen sind, dass die Wahrscheinlichkeit
einer Fehlfunktion durch beispielsweise Verkantung oder Abnutzung markant reduziert
wird.
[0019] Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gelöst, wie sie in den Patentansprüchen
definiert ist.
[0020] Erfindungsgemäss handelt es sich dabei um einen Schlüssel oder Schlüsselrohling aufweisend
eine Reide und einen Schaft, wobei in den Schaft Kodierungen eingebracht sind oder
eingebracht werden können, welche zur mechanischen Wechselwirkung mit in einem Schliesszylinder
angebrachten, durch Federn belastete Zuhaltungsstifte dienen, sowie ein Element, das
in eine Bohrung eingebracht ist, welche durchgehend eine Flachseite des Schaftes mit
der anderen Flachseite verbindet, wobei das Element entlang einer Achse der Bohrung
beweglich gelagert ist und diese Bewegung entlang der Achse der Bohrung durch mindestens
einen Anschlag begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das beweglich gelagerte
Element einen Querschnitt senkrecht zur Achse der Bohrung aufweist, welcher einen
zentralen Teil und mindestens zwei Führungspartien aufweist, wobei sich die Führungspartien
so radial zum zentralen Teil erstrecken, dass sie ein Verkanten des Elementes verhindern.
[0021] Der erfindungsgemässe Schlüssel bzw. der erfindungsgemässe Schlüsselrohling sind
insbesondere für mechanische Schliesszylinder (rein mechanische oder kombiniert mechanisch-elektronische
Schliesszylinder) der eingangs beschriebenen Art vorgesehen, bei welchen ein Stator
und ein relativ zu diesem drehbarer Rotor Paare von Zuhaltungen und Gegenzuhaltungen
aufweist.
[0022] Nachfolgend werden die zusätzlichen Sicherheitsmerkmale als Merkmale eines erfindungsgemässen
Schlüssels diskutiert. All diese zusätzlichen Sicherheitsmerkmale können auch in einen
erfindungsgemässen Rohling integriert sein, welcher erst zu einem späteren Zeitpunkt
durch Anbringen von mechanischen Kodierungen zu einem fertigen Schlüssel weiterverarbeitet
wird.
[0023] Der erfindungsgemässe Schlüssel ist beispielsweise als Flach-Wendeschlüssel ausgebildet,
d.h. der Schaft ist im Wesentlichen flach und weist Kodierungsbohrungen mindestens
auf den Flachseiten auf. Mindestens der Schaft ist bezüglich einer Drehung um 180°
symmetrisch. Abgesehen von den nachfolgend beschriebenen Sicherheitsmerkmalen und
abgesehen von einem möglichen Elektronikmodul und seinem Gehäuse kann der erfindungsgemässe
Schlüssel aus einem Stück gefertigt sein. Insbesondere können alle Merkmale des Schlüssels,
z.B. Schaft, Reide, Kodierungen etc., welche nicht in Bezug zu den nachfolgend beschriebenen
Sicherheitsmerkmalen stehen, mit den gängigen, zum aktuellen Stand der Technik gehörenden
Fertigungsmethoden hergestellt werden.
[0024] Ein Kern der Erfindung ist es, das auf 3D Drucker basierte Kopieren von Schlüsseln
zu erschweren, indem bewegliche Elemente im Bereich des Schlüsselschaftes ergänzt
werden. Beim Einführen eines erfindungsgemässen Schlüssels in einen Schliesszylinder
interagiert das bewegliche Element wie an und für sich bekannt mit zwei Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaaren,
wobei für jedes Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar genau eine durch das Hineinragen der
Zuhaltung in den Schlüsselkanal definierte Position dazu führt, dass die Trennfläche
zwischen Zuhaltung und Gegenzuhaltung eines Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaares mit der
Scherlinie zwischen Rotor und Stator zusammenfällt, wodurch ein Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar,
welches diese eine Position einnimmt, das Drehen des Rotors relativ zum Stator nicht
mehr unterbindet.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein bewegliches Element in eine Bohrung
eingebracht, welche durchgehend eine Flachseite des Schaftes mit der anderen Flachseite
verbindet. Element und Bohrung sind dabei in Form und Abmessungen so ausgelegt, dass
einerseits ein Verkanten des beweglich gelagerten Elements verhindert wird und andererseits
die Hürde für eine Nachbildung weiter erhöht wird. Dies kann dadurch realisiert sein,
dass das Element einen zentralen Teil und mindestens zwei, oft bevorzug mindestens
drei, radial dazu angeordnete Führungspartien aufweist, die dazu führen, dass die
Form des Elements nicht kreiszylindrisch ist. In einer Ausführungsform des beweglichen
Elements weist dieses vier Führungspartien auf, welche so um den zentralen Teil angeordnet
sind, dass das Element einen kreuzförmigen Querschnitt aufweist. Es sind aber auch
Ausführungsformen vorstellbar, welche drei, fünf oder mehr Führungspartien aufweisen,
so dass sich auch ein insgesamt sternförmiger Querschnitt ergeben kann.
[0026] Der Querschnitt senkrecht zur Achse der Bohrung kann dabei von der einen Flachseite
des Schaftes zu der anderen unverändert sein. Der Querschnitt des Elements kann aber
auch von der einen Flachseite des Schaftes zu der anderen variieren. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn das Element Mittel zur Festlegung einer maximalen Auslenkung des
Elements aufweist. Eine solche maximale Auslenkung kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass das Element so ausgelegt ist, dass dieses an zwei Stellen, vorzugsweise
jeweils eine in der Region der beiden Flachseiten, an ein eine weitere Auslenkung
verhinderndes Teil/Partie stösst. Eine solche Anschlagpartie oder ein ursprünglich
separates Anschlagsteil kann insbesondere in Bezug auf axiale Bewegungsrichtungen
des Elements einen Hinterschnitt definieren, wodurch das Element zwischen zwei so
gebildeten Anschlägen gefangen ist. Sie/es kann so ausgebildet sein, dass sie/es frei
von über die jeweilige Flachseite vorstehenden Elementen ist, so dass der Schlüssel
[0027] Alternativ kann ein solches Teil in Kombination mit einer entsprechenden Form des
Elements auch in der Bohrung selbst integriert sein.
[0028] Durch das erfindungsgemässe Vorgehen wird ein Dilemma gelöst, welches im Zusammenhang
mit beweglichen Elementen im Schlüssel existiert. Das Vorgehen basiert auf der Erkenntnis,
dass ein solches Element in der dafür vorgesehenen Bohrung nur über eine sehr beschränkte
Führungslänge geführt werden kann. Dies rührt daher, dass einerseits die Stärke (Dicke)
des Schlüsselschaftes, welche der maximalen Führungslänge entspricht, im Allgemeinen
nur einige wenige Millimeter beträgt. Andererseits kann die Ausdehnung des beweglichen
Elements entlang der Schaftebene nicht beliebig klein sein, wenn die mechanische Stabilität
und Funktion gewährleistet werden sollen. Dies führt zwangsläufig zu einem ungünstigen
Verhältnis zwischen Länge (Dimension in Richtung der Bewegungsrichtung) des beweglichen
Elements einerseits und Ausdehnung entlang der Schaftebene (bspw. Durehmesser) andererseits.
Ohne die erfindungsgemässen Massnahmen würde das zu einer reduzierten Zuverlässigkeit
aufgrund von Verkantung des Elementes führen. Im Maschinenbau gilt bspw. die Maxime,
dass das Verhältnis zwischen der geführten Länge und der geführten Breite grösser
als 1.3 bis 1.5 sein sollte, um ein Verkanten eines Elementes weitgehend vermeiden
zu können. Auf den Schlüssel oder Rohling mit beweglichem Element übertragen, würde
das ohne spezielle Vorkehrungen eine Breite (Durchmesser) des Elementes nach sich
ziehen, die sowohl in Bezug auf die Stabilität und das Handling des Elementes aber
auch in Bezug auf dessen Zusammenspiel mit entsprechenden Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaaren
sehr unvorteilhaft wäre.
[0029] Das bewegliche Element im erfindungsgemässen Schlüssel löst dieses Dilemma einer
maximal mögliehcn, zuverlässig geführten Breite, indem das Element Führungspartien
aufweist, welche eine im Vergleich zum Durchmesser des beweglichen Elements reduzierte
Führungsbreite definieren.
[0030] In einer Ausführungsform ist das bewegliche Element Teil eines Einsatzes, welcher
auch den Anschlag umfassen kann. Insbesondere kann der Einsatz als Ganzes eine äussere
Kreiszylinder-Form aufweisen und die Bohrung eine einzige Bohrung mit kreisrundem
Querschnitt sein, so dass der Einsatz unabhängig von der Ausgestaltung des Elements,
beziehungsweise der Führungspartien, in die Bohrung des Schaftes einbringbar ist.
Diese Ausführungsform führt zu einem minimalen Aufwand bezüglich Herstellung der Bohrung
und Integration des Elements in den Schaft.
[0031] Der Einsatz ist mit dem Schlüssel oder Schlüsselrohling fest verbunden, indem er
beispielsweise in diesen eingepresst ist und/oder mit diesem verklebt wird.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform wird wie bereits angedeutet die maximale Auslenkung
des Elements in Richtung der Bohrungsachse durch dessen Zusammenspiel mit pro Flachseite
je mindestens einem Anschlag begrenzt, welcher die Bewegung in die entsprechende axiale
(in Bezug auf die Bohrungsachse) Richtung beschränkt, und welcher in die entsprechende
Flachseite des Schaftes integriert ist, d.h. durch eine sich von der Flachseite nach
innen erstreckende Partie oder ein entsprechendes Element gebildet wird. Durch diese
Anschlagpartie bzw. dieses Anschlagteil wird ein Hinterschnitt in Bezug auf axiale
Bewegungen des Elements gebildet.
[0033] Diese Anschläge können durch Anschlagsteile ausgebildet sein, welche ihrerseits in
eine Bohrung eingebracht sind, wobei Bohrung und Anschlagsteile so ausgelegt sind,
dass die Anschlagsteile eine definierte Position einnehmen. Dies kann z.B. realisiert
werden, indem die Anschlagsteile pinförmig ausgelegt sind und einen Kopf aufweisen,
wobei die Köpfe der Anschlagsteile (nachfolgend Anschlagsköpfe genannt) auf in die
Bohrung der Anschlagsteile integrierten Vorsprüngen aufliegen. Diese Vorsprünge können
ringförmig ausgelegt und durch Reduktion des Durchmessers der Bohrung realisiert sein.
Die in Richtung Flachseite des Schaftes zeigenden Flächen der Anschlagsteile sind
in ihrer Endposition vorzugsweise bündig mit den Flachseiten selbst. In dieser Ausführungsform
ragen die Anschlagsköpfe teilweise in die Bohrung des Elements hinein und verhindern
so, dass ein entsprechend geformtes bewegliches Element aus der Bohrung fällt.
[0034] Die Anschlagsteile sind in ihre Bohrung geschraubt, geleimt, gepresst oder in einer
anderen Weise darin fixiert.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform sind die Anschläge durch den Abschluss der Bohrung
für das Element selbst, z.B. durch eine kontinuierliche oder stufenförmige Verengung
gegen die Flachseiten hin, realisiert. Diese Verengungen dienen als Anschlagpartien
und können durchgehend, z.B. ringförmig, oder unterbrochen, z.B. ein einzelner oder
mehrere Fortsätze, ausgelegt sein. Die Verengungen können das Resultat einer bohrungsnahen
Prägung oder einer anderen Behandlung der Flachseiten des Schaftes sein.
[0036] Unabhängig davon, ob die Anschläge das Resultat einer lokalen, oberflächennahen Verformung
des Schaftes oder eines Anschlagsteils (welches in Ausführungsformen zu einem Führungskörper
gehören kann, wie nachfolgend im Detail beschrieben) ist, wirken die Anschläge insbesondere
von aussen, das heisst von der Flachseite des Schaftes her, auf das Element ein und
sind also frei von das Element durchdringenden Teilen. Dies reduziert den Fertigungsaufwand
gegenüber Ausführungsformen, bei welchem die Anschläge auf innenseitige Bereiche des
Elements einwirken, d.h. Bereiche, die nicht von einer Flachseite her direkt zugänglich
sind, erheblich. In einer Ausführungsform weist das bewegliche Element einen Querschnitt
senkrecht zur Achse der Bohrung auf, welcher sich in Funktion der Position entlang
der Bohrungsachse ändert. Diese Änderung des Querschnittes ist so ausgelegt, dass
sich das Element in Kombination mit mindestens einem Anschlag nur bis zu einer maximalen
Auslenkung entlang der Achse der Bohrung bewegen kann. Beispielsweise kann das Element
mindestens gegen die Anschläge hin Aussparungen aufweisen, die eine Bewegung entlang
der Achse der Bohrung solange zulassen, bis ein nicht ausgesparter Teil des Elements
in Kontakt mit einem Anschlag kommt. Solche Aussparungen können auch in anderen Regionen
des beweglichen Elements vorgenommen werden. Insbesondere können alle Führungspartien
dieselben Aussparungen aufweisen, unabhängig davon, ob diese mit einem Anschlag wechselwirken
oder nicht.
[0037] Ausführungsformen, bei welchen mindestens eine der Führungspartien mit einem Anschlag
wechselwirkt, welcher durch ein nicht über die Flachseite des Schafts hinausragendes,
einen Hinterschnitt definierendes Element gebildet wird, haben den Vorteil, dass die
Führungspartien in keiner Position des Elements über die Flachseite des Schafts hinausragen
können. Dadurch wird gewährleistet, dass nur der zentrale Teil des Elements über die
Flachseiten des Schafts hinausragen kann. Die Aussparungen können beispielswiese durch
Anschrägungen (nach radial-aussen abfallende Oberflächenbereiche) gebildet sein oder
solche aufweisen, wodurch das bewegliche Element so ausgelegt sein kann, dass es sich
es auch bei unter einem Winkel zur Achse der Bohrung oder gar senkrecht zu dieser
einwirkenden Kräften in den Schaft zurückzieht, wodurch das Elements beim Einschieben
in eine Schlüsselöffnung kann nicht verkantet.
[0038] Gegen die Flachseiten des Schaftes hin sind Bohrungen, bewegliches Element und Anschläge/Anschlagsteile
vorzugsweise so gefertigt, dass diese sich bis auf eventuelle Toleranzen im Wesentlichen
passgenau ergänzen, um eine Beeinträchtigung der Funktionalität des beweglichen Elements,
z.B. durch Verschmutzung, zu verhindern. Insbesondere sind die Führungspartien beidseitig
passgenau durch entsprechende Wandpartien der Bohrung geführt.
[0039] Es ist eine wichtige Erkenntnis in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung, dass
mit Hilfe der oben genannten Führungspartien die Gefahr eines Verkantens und damit
eines Defekts des Schliessmechanismus, im ungünstigsten Fall während des Öffnungs-
oder Schliessvorganges, stark reduziert werden kann. Diese Gefahr kann weiter reduziert
werden, wenn die Abmessungen von Element, Führungspartien und Bohrungen aufeinander
abgestimmt sind. Die relevanten Abmessungen sind dabei die maximale Länge des beweglichen
Elements bzw. der Führungspartien in Richtung der Achse der Bohrung sowie die Breiten
der Führungspartien. Letztere sind die Abmessungen der betrachteten Führungspartie
tangential und senkrecht zur Achse der Bohrung. Es hat sich gezeigt, dass Verhältnisse
zwischen der Länge des Elementes und den Breiten der Führungspartien von grösser als
1 vorteilhaft sind. Besonders vorteilhaft sind Ausführungsformen, in welchen diese
Verhältnisse grösser als 1.3 oder grösser als 1.5 sind. Sofern sich die Führungspartien
nicht über die ganze Länge des Elements erstrecken, kann diese Bedingung (Verhältnis
von minimal 1, 1.3 oder 1.5) auch für die Länge der Führungspartien in Relation zu
deren Breite gelten. Wenn die Breite in Funktion der radialen Position nicht konstant
ist - bspw. weil die Führungspartien sich nach aussen hin verjüngen, rund oder abgerundet
sind, oder gerundete und gerade Teilbereiche aufweisen - gilt diese Bedingung bspw.
für die mittlere Breite.
[0040] Die Breite der Führungspartien in Funktion von der radialen Position kann insbesondere
dazu eingerichtet sein, dass sich die Fläche, entlang welcher die Führung stattfindet
(die Führungsfläche), vergrössert. Beispielsweise weist eine Führungspartie, die im
Querschnitt normal zur Achse der Bohrung bei einer gegebenen radialen Ausdehnung der
Führungspartie konvexe Seiten aufweist, eine grössere Führungsfläche auf, als eine
Führungspartie derselben radialen Ausdehnung mit gerade verlaufenden Seiten.
[0041] In einer weiteren erfindungsgemässen Ausführungsform kann sich die Führung des Elements
auf Seitenflächen der jeweiligen Führungspartien beschränken. Dies kann dadurch erreicht
werden, indem die Bohrung so ausgelegt ist, dass es zwischen dem radial-äusseren Ende
der Führungspartien und der Wand der Bohrung Beabstandungen gibt oder dass mindestens
die diesbezüglichen Toleranzen grösser sind.
[0042] Mit Blick auf eine mögliche Abnutzung der Bauteile des Sicherheitsmerkmales kann
es vorteilhaft sein, wenn die Länge des beweglichen Elements eine Stärke (Dicke) des
Schafts nicht überschreitet, so dass das Element in eine Position bringbar ist, in
welcher keine Partie bei nicht in den Schliesszylinder eingebrachtem Schlüssel über
die Ebene der beiden Flachseiten des Schaftes hinausragt, d.h. wenn sich das bewegliche
Element beidseitig zumindest bündig mit den beiden Flächseiten in den Schaft zurückziehen
kann, wenn eine Kraft auf dem Element anliegt. Die maximale Länge des Elements sollte
folglich kleiner oder gleich der Schaftstärke sein. Ergänzend oder alternativ kann
vorgesehen sein, dass die Enden des Elements so geformt sind, dass sich das Element
auch bei unter einem Winkel zur Achse der Bohrung oder gar senkrecht zu dieser einwirkenden
Kräften in den Schaft zurückzieht, beispielsweise indem die Enden des Elements gerundet
oder angeschrägt sind.
[0043] Das beschriebene Sicherheitsmerkmal kann sich in einer beliebigen Position auf dem
Schaft des Schlüssels befinden. In einer erfindungsgemässen Ausführungsform ist das
beschriebene Sicherheitsmerkmal auf dem Schaft zur Reide hin, bspw. auf Höhe der oder
hinter der ersten herkömmlichen Kodierung angebracht. Das Sicherheitsmerkmal ist vorzugsweise,
aber nicht zwingend, zentriert auf dem Schaft angebracht.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform weist der Schlüssel oder Schlüsselrohling mindestens
einen Führungskörper auf, der in die Bohrung eingebracht ist und welcher dazu ausgebildet
ist, das beweglich gelagerte Element entlang der Achse der Bohrung zu führen und/oder
die Bewegung des beweglich gelagerten Elements entlang der Achse der Bohrung zu begrenzen.
Dazu weist der Führungskörper beispielsweise mindestens eines der folgenden Elemente
auf: mindestens eine Führungsaussparung, welche von ihrer Form her auf die Führungspartie
des beweglichen Elements abgestimmt ist, mindestens einen Anschlag, welcher dazu ausgebildet
ist, die Bewegung des Elements entlang der Achse der Bohrung zu begrenzen.
[0045] Der Schlüssel oder Schlüssel rohling kann insbesondere zwei Führungskörper aufweisen,
je einen auf jeder Seite der Bohrung, welche durchgehend eine Flachseite des Schaftes
mit der anderen Flachseite verbindet.
[0046] In einer Ausführungsform weist der Führungskörper ein Führungsteil und ein Anschlagsteil
auf.
[0047] Der Führungskörper kann aus einem Stück gefertigt sein oder aus fest miteinander
verbundenen Teilen bestehen. Insbesondere ist der Führungskörper einstückig.
[0048] Das Führungsteil ist dazu eingerichtet, die Bewegung des beweglich gelagerten Elements
entlang der Achse der Bohrung zu führen, beispielsweise durch besagte Führungsaussparungen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Führungsteil zumindest vor der Integration
in den Schlüssel oder Schlüsselrohling ein vom Schlüssel oder Schlüsselrohling verschiedenes
Bauteil. Dabei muss das Führungsteil kein eigenständiges Bauteil sein, sondern kann
integral mit anderen Bauteilen, beispielsweise einem Anschlagsteil realisiert sein.
Es ist aber auch möglich, dass das Führungsteil integraler Bestandteil des Schlüssels
oder Schlüsselrohlings ist, beispielsweise durch eine entsprechend geformte Bohrung.
[0049] Das Anschlagsteil ist dazu eingerichtet ist, die Bewegung des beweglich gelagerten
Elements entlang der Achse der Bohrung zu begrenzen, insbesondere indem es einen Anschlag
bildet. Beispielsweise kann das Anschlagsteil eine oder mehrere Führungsaussparungen
gegen eine Flachseite des Schafts hin abschliessen.
[0050] Unabhängig davon, ob der Führungskörper aus einem Stück besteht oder ein separates
Führungsteil und ein separates Anschlagsteil aufweist, kann der Führungskörper aussenseitige
Flächen aufweisen, die ihm eine kreiszylindrische Form verleihen, so dass besagte
Bohrung rund sein kann und der Führungskörper einfach in diese einbringbar und darin
befestigbar, bspw. verpressbar ist.
[0051] Der Führungskörper kann unabhängig von seiner Form in die Bohrung des Schlüssels
oder Schlüsselrohlings einpressbar sein.
[0052] Der Schlüssel oder Schlüsselrohling kann insbesondere zwei Anschlagsteile aufweisen,
die so ausgebildet sind, dass das bewegliche Element vor dem Einbringen des zweiten
der beiden Anschlagstcile so in den (die) Führungskörper in Position bringbar ist,
dass es nach dem Einbringen des zweiten Anschlagsteils in den Schaft entlang einer
begrenzten Strecke geführt gelagert ist.
[0053] Alternativ ist es auch möglich, dass der Führungskörper eine Einheit bestehend aus
einem Führungsteil und einem Anschlagsteil ist, so dass eine erste solche Einheit,
das Element und eine zweite solche Einheit so der Reihe nach in die Bohrung einbringbar
sind, dass das Element wiederum entlang einer begrenzten Strecke geführt gelagert
ist. Beispielsweise kann die erste Einheit von einer Flachseite her in die Bohrung
eingebracht werden und das Element und die zweite Einheit nacheinander von der anderen
Flachseite her in die Bohrung eingebracht werden.
[0054] Zur Verbindung von Führungsteil und Anschlagsteil zu einer Einheit können diese geleimt,
aus einem Stück gefertigt oder auf andere Weise fest verbunden sein. Die Einheiten
können durch ihr Einpressen in den Schaft in einer bestimmten Position zueinander
gehalten werden.
[0055] Ferner ist es auch möglich, dass zwei solche Einheiten und das zwischen diesen Einheiten
in Position gebrachte Element einen Einsatz bilden, welcher dann als Ganzes in den
Schaft einbringbar, beispielsweise einpressbar, ist. Der Einsatz kann beispielsweise
durch Verleimen der Einheiten stabilisiert werden. Es ist aber auch möglich, dass
der die Bestandteile des Einsatzes erst durch ihr Einbringen in die Bohrung in einer
bestimmten Position zueinander gehalten werden.
[0056] Bei Ausführungsformen mit zwei oder mehr Führungskörpern können die Führungskörper
von der Form her identisch sein. Die Führungskörper können aber um einen Winkel um
die Achse der Bohrung gedreht in die Bohrung eingebracht sein.
[0057] Bei Ausführungsformen mit zwei oder mehr Anschlagsteilen können die Anschlagsteile
von der Form her identisch sein und sich nur dadurch unterscheiden, dass sie relativ
zueinander um einen Winkel um die Achse der Bohrung gedreht in die Bohrung eingebracht
sind.
[0058] Ergänzend zu einem oder mehreren der genannten Merkmale des Führungskörpers, des
Führungsteils, des Anschlagsteils, der Bohrung, des Anschlags und/oder des Anschlagteils
kann das Element eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen:
- In einem Schnitt senkrecht zur Längsachse des Elements, sind die Führungspartien nicht
direkt aneinander grenzend. Beispielsweise können diese durch kreisförmige Abschnitte
getrennt sein.
Insbesondere können die Führungspartien Fortsätze auf dem Mantel eines Zylinders sein.
Die Führungspartien sind dann durch Flächen, welche auf dem Mantel liegen, getrennt.
- Die Führungspartien können sich nicht über die gesamte Länge des Elements erstrecken.
- Eine oder mehrere Führungspartien können gegeneinander axial, d.h. entlang der Längsachse
des Elements, versetzt angeordnet sein.
Insbesondere kann das Element einen erster Satz an Führungspartien, welche sich über
eine ersten Teilbereich des Elements entlang dessen Längsachse erstrecken, und einen
zweiten Satz an Führungspartien, welche sich über einen zweiten Teilbereich des Elements
entlang dessen Längsachse erstrecken, aufweisen, wobei der erste Satz an Führungspartien
um einen bestimmten Drehwinkel gegenüber dem zweiten Satz an Führungspartien versetzt
ist (die Drehachse ist wiederum die Längsachse des Elements, d.h. die Führungspartien
sind auch in Umfangrichtung zueinander versetzt). Insbesondere können erster und zweiter
Satz um einen solchen Drehwinkel versetzt sein, dass die Führungspartien des ersten
Satzes in Umfangsrichtung dort positioniert sind, wo die Flächen, welche die Führungspartien
des zweiten Satzes trennen, aber axial versetzt liegen.
[0059] Da das erfindungsgemässe Element, beziehungsweise der Einsatz, in welches es eingebracht
ist, insbesondere in Wendeschlüsseln zum Einsatz kommt, können Element und/oder Einsatz
eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen:
- Das Element ist beidseitig über die Flachseiten des Schafts hinaus auslenkbar.
- Das Element, beziehungsweise der Einsatz, weist von beiden Flachseiten her betrachtet
dieselbe Form auf. Das heisst insbesondere, dass das Element, beziehungsweise der
Einsatz, bis auf eine möglicherweise vorhandene Drehung um die Achse der Bohrung,
symmetrisch bezüglich einer Ebene ist, welche parallel zu den Flachseiten mittig durch
den Schaft verläuft.
- Die Form des zentralen Teils, sowie gegebenenfalls eines Übergangsbereichs zwischen
zentralem Teil und Führungspartien ist formsymmetrisch bezüglich besagter Ebene.
[0060] Ein erfindungsgemässes Schliesssystem weist einen erfindungsgemässen Schlüssel sowie
einen dazu passenden Schliesszylinder auf.
[0061] Ein solcher Schliesszylinder weist einen gehäusefest gelagerten Stator sowie einen
sich im Stator befindlichen, durch die Verwendung eines die passende Kodierung aufweisenden
Schlüssels um eine Achse drehbaren Rotor auf. Ferner ist am Rotor ein Schlüsselkanal
ausgebildet, welcher von aussen über die dazugehörige Schlüsselöffnung zugänglich
ist. Im Stator und im Rotor ist eine Anzahl von Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaaren angeordnet,
wovon mindestens zwei Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare mit dem beweglichen Element
bei vollständig in den Schlüsselkanal eingebrachtem Schlüssel wechselwirken. Alle
Gegenzuhaltungen der Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare sind durch je eine Feder belastet.
Zwei Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare sind durch Federn mit unterschiedlichen Federkonstanten
vorbelastet, so dass eines dieser Paare ein schwächer belastetes Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar
und das andere dieser Paare ein stärker belastetes Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar
bildet. Diese zwei Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare sind so ausgelegt, dass sie mit
dem in der durchgehenden Bohrung des Schlüsselschafts beweglich gelagerten Element
des Schlüssels wechselwirken, indem sie von je einer Seite des Schafts her mit dem
Element in Kontakt treten.
[0062] Der Schliesszylinder kann als Einfachzylinder oder als Doppelzylinder ausgebildet
sein. Nebst den hier beschriebenen mechanischen Sicherheitsmerkmalen (mit dem beweglichen
Element wechselwirkende Zuhaltungen, konventionelle Zuhaltungen) kann er ausserdem
optional elektronisch/elektromechanische Sicherheitsmerkmale aufweisen.
[0063] In einer Ausführungsform des Schliesszylinders sind die im Schliesszylinder angebrachten
und mit dem beweglichen Element wechselwirkenden Zuhaltungen so ausgelegt, dass mindestens
eine dieser Zuhaltungen durch eine die Schlüsselöffnung hintergreifende Partie des
Schlüssels aus dem Schlüsselkanal in Richtung Stator geschoben werden muss, d.h. der
Schlüssel muss lokal breiter sein als die Schlüsselöffnung, um die durch dieses Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar
verursachte Versperrung zu lösen. Das bewegliche Element muss also in eine Position
gebracht werden, in welcher es aus der Flachseite des Schlüssels heraus ragt. Da kein
Schlüssel in den Schliesszylinder eingeschoben werden kann, der breiter ist als die
Breite der Schlüsselöffnung, ist somit ausgeschlossen, dass ein Schlüssel ohne das
entsprechende bewegliche Element zu einer Entsperrung des besagten Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaarcs
führt.
[0064] In einer Ausführungsform wird dieses aktive Zurückschieben einer Zuhaltung dadurch
erreicht, dass zwei unterschiedlich belastete Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare über
das bewegliche Element wechselwirken, wobei diese Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare
so ausgelegt sind, dass das schwächer belastete Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar durch
die genannte hintergreifende Partie zur Entriegelung in Richtung Stator geschoben
werden muss, während das stärker belastete Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar sich zur
Entriegelung in Richtung Rotor (bzw. Schlüsselkanal) bewegen muss. Dabei begrenzt
ein Anschlag (entweder des Schlüssels oder eines Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaares)
die durch das stärker belastete Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar bewirkte Auslenkung
des beweglichen Elements aus dem Schlüsselschaft hinaus. Für die Entriegelung müssen
beide beteiligte Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare eine vordefinierte Position einnehmen,
was nur dann gegeben ist, wenn die Abmessungen der Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare
und des beweglichen Elementes sowie die Positionen des wirksamen Anschlags in der
vorgesehenen Weise zusammenwirken.
[0065] Die Zuhaltungen werden in Ausführungsformen über am Gehäuse des Zylinders montierte
Federn belastet. In einer bevorzugten Ausführungsform der Federn, ist das Verhältnis
der beiden mit dem beweglichen Element in Verbindung stehenden Federn von der Grössenordnung
zwei zu eins.
[0066] Die räumliche Anordnung der beiden Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare kann auf verschiedene
Arten ausgestaltet sein. So können diese einander gegenüberliegen und senkrecht zu
den Flachseiten stehen. Es kann aber auch ein oder beide Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare
unter einem nicht normalen Winkel auf das bewegliche Element einwirken und/oder einander
nicht gegenüberliegen. Ferner ist es möglich, dass das stärker belastete Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar
nur durch die Zuhaltung selbst (und die Feder) ausgebildet ist und sich vollständig
im Rotor befindet. Insbesondere können beide Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare radial
verlaufend angeordnet sein.
[0067] Die Wechselwirkung zwischen dem beweglichen Element und den entsprechenden Zuhaltungen
geschieht bei vollständig in den Schlüsselkanal eingebrachtem Schlüssel über deren
Kontaktstellen. Diese sind beispielsweise durch die Endflächen des zentralen Teils
des Elements und die schlüsselseitigen Endflächen der Zuhaltungen, welche gegeben.
Letztere können dahingehend ausgelegt sein, dass diese die Form des Elements und die
relative Lage der jeweiligen Zuhaltung zum Schlüsselkanal berücksichtigen. Je nach
Ausgestaltung der die Kontaktstellen bildenden Endflächen geschieht die Wechselwirkung
über einen punktförmigen, linienförmigen oder flächigen Kontakt. Es sind auch Ausführungsformen
möglich, bei welchen sich die Ausprägungen der beiden Kontaktstellen unterscheiden.
[0068] Die Kontaktstellen können parallel zu den Flachseiten des Schaftes verlaufen. Elementseitig
fallen diese Kontaktstellen vorzugsweise nicht mit den erwähnten, vom Zusammenspiel
mit den Anschlägen herrührenden Aussparungen und/oder nicht mit Anschrägungen oder
Abrundungen zusammen.
[0069] Weitere Ausführungsformen werden aus den abhängigen Patentansprüchen ersichtlich.
[0070] Die nachfolgenden Zeichnungen stellen beispielhafte erfindungsgemässe Ausführungsformen
der Erfindung dar, anhand welcher die Erfindung im Detail beschrieben wird. In den
Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder analoge Elemente. Die Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1a-1c
- Eine perspektivische Ansicht sowie zwei Querschnittdarstellungen einer ersten erfindungsgemässen
Ausführungsform des Schlüssels;
- Fig. 2
- Eine Detailansicht der ersten erfindungsgemässen Ausführungsform, welche das im Schlüsselschaft
geführte bewegliche Element zeigt;
- Fig. 3
- Eine Explosionsdarstellung der ersten erfindungsgemässen Ausführungsform des Schlüssels;
- Fig.4a-4c
- Eine Explosionsdarstellung einer zweiten erfindungsgemässen Ausführungsform des Schlüssels
sowie zwei Querschnittdarstellungen einer solchen erfindungsgemässen Ausführungsform;
- Fig. 5
- Eine Schnittansicht durch einen Schliesszylinder, welcher zu einem erfindungsgemässen
Schlüssel passt, bei eingestecktem Schlüssel;
- Fig. 6
- Eine Schnittansicht durch einen Schliesszylinder, welcher zu einem erfindungsgemässen
Schlüssel passt, wobei kein Schlüssel in den Zylinder eingeführt ist;
- Fig. 7
- Eine Schnittansicht durch einen Schliesszylinder, welcher zu einem erfindungsgemässen
Schlüssel passt, während des Vorganges des Einschiebens des Schlüssels;
- Fig. 8 und 9
- je eine alternative Ausführungsform eines beweglichen Elements;
- Fig. 10
- Eine Draufsicht einer dritten erfindungsgemässen Ausführungsform des Schlüssels;
- Fig. 11
- Eine frontale Detailansicht der dritten erfindungsgemässen Ausführungsform;
- Fig. 12
- Eine seitliche Detailansicht der dritten erfindungsgemässen Ausführungsform;
- Fig. 13
- Eine Explosionsdarstellung der dritten erfindungsgemässen Ausführungsform des Schlüssels;
und
- Fig. 14a-14b
- Zwei Querschnittdarstellungen der dritten erfindungsgemässen Ausführungsform des Schlüssels.
[0071] Nachfolgend wird die Funktionsweise und Umsetzung der Erfindung anhand verschiedener
beispielhafter Ausführungsformen gezeigt. Es versteht sich, dass die Erfindung nicht
auf diese Ausführungsformen beschränkt ist, sondern auch andere mit den Ansprüchen
in Einklang stehende Ausführungsformen umfasst.
[0072] Figur 1a zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schlüssels 1, der eine
Reide 2, eine Einführbegrenzung 3, einen Schaft 4 und ein in den Schaft integriertes,
beweglich gelagertes Element 5 aufweist. Der Schlüssel ist als Flach-Wendeschlüssel
ausgebildet, d.h. der Schaft ist im Wesentlichen flach und weist Codierungsbohrungen
mindestens auf den Flachseiten auf. Mindestens der Schaft 4 ist bezüglich einer Drehung
um 180° symmetrisch.
[0073] Der Schlüssel 1 weist ferner Kodierungen 6 in der Form von Bohrungen unterschiedlicher
Tiefe und/oder Breite auf.
[0074] In der gezeigten Ausführung, weist das beweglich gelagerte Element 5 vier von einem
zentralen Teil 7 radial vorstehende (in Bezug auf eine Achse 9 der Bohrung 10, in
welcher das bewegliche Element geführt ist, siehe Fig. 1b,1c), beidseitig geführte
Führungspartien 8 auf. Das Element 5 ist in die durchgehende Bohrung 9 des Schaftes
eingebracht, wobei die Bewegung des Elements entlang der Achse 10 der Bohrung 9 auf
beiden Seiten des Schaftes durch je einen Anschlag 11 begrenzt wird.
[0075] Ferner ist in der gezeigten Ausführungsform das Element 5 am hinteren Ende des Schafts,
d.h. zur Reide 3 hin, insbesondere hinter der hintersten Kodierung 6, angebracht.
Das Element kann jedoch ohne Auswirkungen auf die Funktionalität an einer beliebigen
Stelle auf dem Schaft des Schlüssels angebracht werden.
[0076] Figur 1b zeigt einen Querschnitt entlang der in Fig. 1a eingezeichneten Ebene A-A. Das beweglich
gelagerte Element 5 wird durch die seitliche Begrenzung der Bohrung 9 entlang der
Achse 10 geführt. Es wird eine Situation gezeigt, in welcher das Element 5 eine Position
einnimmt, in welcher der geometrische Mittelpunkt des Elementes entlang der Achse
der Bohrung nicht in der Mitte zwischen den beiden Flachseiten 16.1-16.2 des Schlüssels
liegt. Dadurch ragt das Element über eine Flachseite hinaus, obwohl die Länge 12 des
Elements entlang der Achse der Bohrung gleich der Stärke (Dicke) 15 des Schaftes ist.
[0077] Figur 1c zeigt einen Querschnitt entlang der in Fig. la eingezeichneten Ebene B-B, in welchem
die als Verengung der Bohrung 9 realisierten Anschläge 11 sichtbar sind.
[0078] In
Figur 2 ist eine Detailansicht der ersten Ausführungsform gemäss Figuren 1a-1c dargestellt,
in welcher man das bewegliche Element 5 besonders gut sieht. Ferner sind in Fig. 2
die Breiten 13.1-13.4 und radiale Ausdehnungen 14.1-14.3 der Führungspartien 8 eingezeichnet.
Die radiale Ausdehnung der vierten Führungspartie ist aufgrund des als Verengung der
Bohrung ausgelegten Anschlags nicht aus Fig. 2 ersichtlich. Die verschiedenen Führungspartien
können sich in ihren Breiten und radialen Ausdehnungen unterscheiden. In der dargestellten
Ausführungsform weisen die Führungspartien jeweils identische Breiten und identische
radialen Ausdehnungen auf, wobei die Breite nicht der radialen Ausdehnung entsprechen
muss.
[0079] Die jeweiligen Abmessungen und die Anordnung der Führungspartien sind so gewählt,
dass sie innerhalb der vorgegebenen Toleranzen ein Verkippen des Elements bei einer
Bewegung entlang der Achse 10 der Bohrung verhindern, d.h. dass die Verhältnisse zwischen
der Länge des Führungselements entlang der Achse der Bohrung und den Breiten der Führungspartien
grösser als 1.5 ist. Ferner werden durch die Führungspartien zwei nicht parallel zueinander
verlaufende Achsen des Elementes geführt, wobei einer der Winkel zwischen den mindestens
zwei Achsen vorzugsweise 90° ist oder die Führungspartien symmetrisch unter einem
Winkel von 360° dividiert durch die Anzahl Führungspartien angeordnet sind.
[0080] In der in Fig. 2 gezeigten Detailansicht weist das Element 5 vier Führungspartien
8 auf, die so angeordnet sind, dass das Element einen kreuzförmigen Querschnitt hat.
Ferner sind Beabstandungen 19 zwischen den radial-aussenseitigen Endflächen und der
Wand der Bohrung gezeigt, welche dazu führen, dass die Führungspartien 8 jeweils nur
entlang von deren Seitenflächen geführt werden.
[0081] In einer weiteren Ausführungsform weist das Element drei Führungspartien auf, die
vorzugsweise unter einem Winkel von 120° zueinander angeordnet sind.
[0082] Ferner zeichnen sich die in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen dadurch
aus, dass die maximale Länge des Elements entlang der Achse 10 der Bohrung 9 mit der
Stärke 15 des Schaftes identisch ist, d.h. das Element ragt bei entsprechender Zentrierung
entlang der Bohrung nicht über die Flachseiten 16.1, 16.2 hinaus.
[0083] Die in Fig. 2 gezeigten Führungspartien weisen eine durch eine Abschrägung gegen
aussen hin gebildete Aussparung 17 gegenüber dem zentralen Teil 7 des Elements auf.
Dank diesen Aussparungen 17 ist es möglich, je mindestens einen Anschlag in die beiden
Flachseiten des Schaftes zu integrieren, um die Bewegung des Elements entlang der
Achse der Bohrung zu begrenzen. In Fig. 2 sind die Anschläge das Resultat von Prägungen
11, welche auf den Flachseiten des Schaftes in der Nähe der Bohrung gemacht wurden.
Die auf diese Weise integrierten Anschläge verlaufen bündig mit den Flachseiten des
Schaftes.
[0084] Die Abschrägungen der Führungspartien haben ferner die Funktion, ein müheloses Einschieben
des Schlüssels in den Schlüsselkanal zu ermöglichen, indem durch die Schräge die Zuhaltungen
nach hinten geschoben werden.
[0085] Figur 3 zeigt eine Explosionsdarstellung der ersten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Schlüssels nach den Figuren 1 und 2, in welcher das Element 5 noch nicht in die Bohrung
9 eingebracht wurde. Nach Einbringung des Elementes in die durchgängige Bohrung werden
die Anschläge, welche die Bewegung des Elementes entlang der Achse 10 der Bohrung
9 beschränken, in einem weiteren Arbeitsschritt ausgebildet. Dies geschieht beispielsweise
durch dahingehend ausgelegte Prägungen, welche in die beiden Flachseiten des Schaftes
in unmittelbarer Nähe der Bohrung eingearbeitet werden.
[0086] Figur 4a zeigt in einer Explosionsdarstellung einen Schlüssel 1 einer zweiten Ausführungsform.
Diese weist am Schaft befestigte, ursprünglich separate Anschlagsteile 18 auf, welche
die Anschläge der geführten Bewegung des Elementes 5 bilden, indem diese in eine separate
Bohrung 23 für die Anschlagsteile eingebracht werden. Ferner ist ein mit Blick auf
die Anschlagsteile 18 ausgelegtes Element 5 gezeigt, welches sich leicht von der Ausführungsform
von Fig. 1a-2 unterscheidet.
[0087] Figur 4b und 4c zeigen zwei Querschnittdarstellungen, welche eine mögliche Ausgestaltung des Zusammenspiels
zwischen dem beweglichen Element 5 und den Anschlagsteilen 18 wiedergeben. Die Anschlagsteile
18 weisen einen Kopf 21 und einen Körper 22 auf und sind in die separate Bohrung 23
(Bohrung der Anschlagsteile) einpressbar, welche im Durchmesser so variiert, dass
sie einen Bereich für den Kopf und einen für den Körper aufweist. Dabei überlappt
die Bohrung für die Anschlagsteile im Kopfbereich die Bohrung für das Element 5. In
der gezeigten Ausführungsform ist das Element gegen die Anschlagsteile hin mit Aussparungen
24 versehen, welche es dem Element ermöglichen, sich bis zu einer maximalen, durch
die Abmessung der Aussparungen definierten Auslenkung entlang der Achse der Bohrungen
zu bewegen. Die maximale Auslenkung ist erreicht, sobald der Kopf eines der beiden
Anschlagsteile mit einer aufsteigenden, die Aussparung definierenden Stufe 25 in Kontakt
kommt. Die Anschlagsteile können in die Bohrung geschraubt, geleimt, gepresst, gelötet,
geschweisst oder in einer anderen Weise darin fixiert werden. Fig. 4b zeigt die Situation
bei zentriertem, d.h. nicht entlang der Achse 10 der Bohrung 9 ausgelenktem Element.
In Fig. 4c ist die Position des Elements 5 nahe an der maximal möglichen Auslenkung
gezeigt.
[0088] Figuren 5-7 zeigen die Funktionsweise eines erfindungsgemässen Schlüssels 1 im Zusammenwirken
mit einem zugehörigen Schliesszylinder 30. In Fig. 5 ist eine mögliche Ausführungsform
mit einem in den Schliesszylinder vollständig eingesteckten, passenden Schlüssel dargestellt.
In der gezeigten Ausführungsform wechselwirkt das bewegliche Element 5 mit zwei Zuhaltungen
31,32, welche unterschiedlich stark durch die beiden Federn 33,34 belastet sind. Die
Feder 33 mit der grösseren Federkonstante schiebt die zugehörige erste Zuhaltung 31
unter Einbezug der entsprechenden Gegenzuhaltung 35 in den Rotor 36 hinein, wodurch
das beweglich gelagerte Element entlang der Achse der Bohrung in Richtung der der
ersten Zuhaltung 31 abgewandten Flachseite 37 geschoben wird. Dies schiebt wiederum
die durch die Feder 34 mit der kleineren Federkonstante belastete zweite Zuhaltung
32 in Richtung Stator. In der gezeigten Konfiguration kommt die Bewegung zum Stillstand,
sobald ein Zustand eingenommen wird, in welchem die erste Zuhaltung 31 gegen den Zuhaltungsanschlag
38 drückt. Alternativ oder ergänzend kann das beweglich gelagerte Element 5 gegen
einen der vorherig beschriebenen, die Bewegung des Elements 5 im Schaft begrenzenden
Anschläge drücken. Federn, Zuhaltungen, Anschläge und bewegliches Element sind dabei
so ausgelegt, dass in besagtem Zustand, die Trennlinien zwischen den beiden Zuhaltungen
31,32 und den dazugehörigen Gegenzuhaltungen 35,39 mit der Scherlinie 40 zwischen
Rotor 36 und Stator 41 zusammenfallen und der Rotor gedreht werden kann.
[0089] Figur 6 zeigt die Situation, in welcher kein Schlüssel über die Schlüsselöffnung 47 in den
Schliesszylinder 30 eingeführt worden ist. Die Federn 33,34 drücken über die Gegenzuhaltungen
die beiden Zuhaltungen so weit in den Rotor 36 und damit in den Schlüsselkanal 42
hinein wie es die Zuhaltungsanschläge 38, 43 zulassen. In der gezeigten Ausführungsform,
sind die Zuhaltungsanschläge so gesetzt, dass die Trennlinie zwischen stärker belasteter
Zuhaltung 31 und dazugehöriger Gegenzuhaltung mit der Scherlinie 40 zusammenfällt,
falls die Zuhaltung 31 auf dem Zuhaltungsanschlag 38 aufliegt. Dieses Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar
führt also zu keiner Versperrung. Dahingegen führt das Aufliegen der schwächer belasteten
Zuhaltung 32 auf dem Zuhaltungsanschlag 43 dazu, dass die Gegenzuhaltung 39 in den
Rotor hineinragt und so für eine Versperrung 44 sorgt.
[0090] Figur 7 zeigt die Situation bei einem nicht vollständig über die Schlüsselöffnung 47 in den
Schliesszylinder 30 eingeführten (passenden) Schlüssel, oder auch einem vollständig
eingeführten Schlüssel, der an der Angriffstelle der beiden Zuhaltungen keine Kodierung
aufweist. In der dargestellten Ausführungsform wird die stärker belastete Zuhaltung
31 in Richtung Stator 41 geschoben, wodurch eine Versperrung 44 entsteht. Gleichzeitig
wird auch die schwächer belastete Zuhaltung 32 in Richtung Stator 41 geschoben, wobei
die Zuhaltung 32 so ausgelegt ist, dass auch in dieser Situation die zugehörige Gegenzuhaltung
39 noch in den Rotor 36 ragt, d.h. die durch die Gegenzuhaltung bewirkte Versperrung
44 des schwächer belasteten Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaares bleibt auch für den Fall
einer durch die Schlüsselöffnung 47 gegebenen maximalen, aber keine die Schlüsselöffnung
hintergreifende Ausfüllung des Schlüsselkanals bestehen. Dies führt dazu, dass kein
herkömmlicher, ohne bewegliches Element auskommender Schlüssel die durch das schwächer
belastete Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar verursachte Versperrung lösen kann, da dazu
eine Kodierung in Form einer Erhebung nötig wäre, wodurch sich ein solcher Schlüssel
nicht mehr in den Schliesszylinder einführen lassen würde.
[0091] In den Figuren 5-7 stehen die beiden Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare nicht senkrecht
zum Schlüsselkanal 42 und sie stehen einander mit Blick auf ihre Bezugsachsen nicht
gegenüber. Ferner sind die beiden Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare so angeordnet, dass
ihre Bezugsachsen radial verlaufen. Dies sind keine zwingenden Erfordernisse für die
Funktionalität eines erfindungsgemässen Schlüssels in Kombination mit einem zugehörigen
Schliesszylinder. Eines oder beide Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare können auch senkrecht
zum Schlüsselkanal angeordnet sein. Ferner können sie einander in Bezug auf ihre Bewegungsachsen
kollinear gegenüber liegen, wobei sie nicht zwingend normal zum Schlüsselkanal angeordnet
sein müssen.
[0092] Figur 8 zeigt sehr schematisch eine alternative Querschnittsform eines beweglichen Elementes
5. Im Gegensatz zu den vorstehend und nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen
weist das Element nur drei Führungspartien 8 auf, welche ausserdem asymmetrisch verteilt
sind.
[0093] Figur 9 zeigt eine Ausführungsform, welche sich in folgenden Merkmalen von derjenigen der
Figuren 1-8 unterscheidet:
- Das Element weist fünf Führungspartien 8 auf. Alternativ ist auch eine andere Anzahl
von Führungspartien 8 möglich, beispielsweise sechs, sieben oder acht, wobei die Anzahl
vorzugsweise mindestens drei beträgt.
- Die Führungspartien 8 weisen in Funktion der radialen Position keine konstante Breite
auf, sondern verjüngen sich nach aussen hin.
[0094] Diese beiden Merkmale sind unabhängig voneinander, d.h. es sind sowohl Elemente mit
einer beliebigen Anzahl von Führungspartien konstanter Breite als auch Elemente mit
Führungspartien nicht-konstanter Breite mit bspw. einer Anordnung wie in Figuren 1-9
denkbar.
[0095] Führungspartien nicht-konstanter Breite können auch bspw. abgerundete oder sich bereichsweise
nach aussen erweiternde Formen mit einschliessen.
[0096] Die
Figuren 10-14 zeigen eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schlüssels 1. In dieser
Ausführungsform ist das beweglich gelagerte Element 5 in einen ersten Führungskörper
50.1 und einen zweiten Führungskörper 50.2 eingebettet, welche das Element 5 entlang
der Achse 10 der Bohrung 9 führen. Dabei weist der erste Führungskörper 50.1 ein erstes
Führungsteil 51.1 und ein erstes Anschlagsteil 51.1 auf und der zweite Führungskörper
50.2 weist ein zweites Führungsteil 51.2 und ein zweites Anschlagsteil 51.2 auf.
[0097] Das Element 5 weist gegen beide Flachseiten des Schaftes hin mindestens einen elementseitigen
Anschlag 53 auf. Die Bewegung des Elements 5 entlang besagter Achse 10 wird durch
ein erstes Anschlagsteil 52.1 und ein zweites Anschlagsteil 52.2 begrenzt, indem Anschläge
54.1 des ersten Anschlagsteils 52.1 ("erste Anschläge") und Anschläge 54.2 des zweiten
Anschlagsteils 52.2 ("zweite Anschläge") auf die elementseitigen Anschläge 53 abgestimmt
sind.
[0098] Figur 10 zeigt eine Draufsicht auf den Schlüssel 1 gemäss der dritten gezeigten Ausführungsform.
Neben den bereits zuvor genannten Elementen eines Schlüssels, wie Reide 2, Einführbegrenzung
3, Schaft 4 und Kodierungen 6 sind das bewegliche Element 5, dessen zentraler Teil
7 und dessen Führungspartien 8 sowie das erste Anschlagsteil 52.1 sichtbar.
[0099] Figur 11 ist eine Detailansicht des Schlüssels gemäss Figur 10, die das Gebiet um das bewegliche
Element 5 zeigt. In der gezeigten Ausführungsform verjüngen sich die Führungspartien
8 in linearer Weise nach aussen hin. Diese Verjüngung kann durch die Angabe einer
minimalen Breite 55.1 der Führungspartie 8 sowie einer maximalen Breite 55.2 der Führungspartie
8 beschrieben werden.
[0100] Figur 12 zeigt eine seitliche Detailansicht des in den ersten Führungskörper 50.1 und zweiten
Führungskörper 50.2 eingebetteten beweglichen Elements 5.
[0101] Erster und zweiter Führungskörper, bestehend aus erstem und zweitem Führungsteil,
erstem und zweitem Anschlagsteil, sowie das darin eingebettete Element 5 sind dabei
als ein Einsatz 56 ausgelegt, der als Ganzes in die Bohrung 9 des Schafts 4 einpressbar
ist.
[0102] In der gezeigten Ausführungsform ist die Länge des Elements 5 entlang der Längsachse
des Einsatzes 56 identisch mit der Gesamtlänge von erstem und zweitem Führungskörper,
wobei die Führungspartien 8 sowie ein kreisringförmiges Gebiet um den zentralen Teil
7 eine Abschrägung aufweisen. Diese Abschrägungen sind dazu ausgebildet, ein müheloses
Einschieben des Schlüssels in den Schlüsselkanal zu ermöglichen, indem durch die Abschrägungen
das bewegliche Element 5 auch bei einer Kraft, die parallel zu einer Flachseite des
Schafts 4 auf das Element 5 einwirkt, dieses in den Schaft 4 hineingeschoben wird.
[0103] Figur 13 zeigt eine Explosionsdarstellung des Einsatzes 56 gemäss Figur 12, bestehend aus
erstem Führungskörper 50.1, zweitem Führungskörper 50.2 sowie dem beweglichen Element
5.
[0104] Erster und zweiter Führungskörper sind jeweils einstückig und weisen ein Führungsteil
(51.1, 51.2) und ein Anschlagsteil (52.1, 52.2) auf.
[0105] Jede Führungspartie 8 verläuft von einer Stirnseite des beweglichen Elements 5 aus
nur auf einer Teillänge des beweglichen Elements 5. Das dieser Stirnseite abgewandte
Ende der Führungspartie 8 bildet einen elementseitige Anschlag 53.
[0106] In der gezeigten Ausführungsform weisen die Führungspartien 8 einen Querschnitt senkrecht
zur Längsachse des Elements auf, der sich gegen aussen hin verjüngt. Die Führungspartien
sind folglich abgeschrägt. Alternativ können die Führungspartien auch abgerundet sein
und/oder gewölbte Seitenbereiche aufweisen. Insbesondere konvexe Seitenbereiche können
sich aufgrund einer vergrösserten Führungsfläche vorteilhaft auf die Führungseigenschaften
auswirken.
[0107] Die Führungspartien, die von der einen Stirnseite ausgehen, sind dabei so relativ
zu den Führungspartien, die von der anderen Stirnseite ausgehen, versetzt angeordnet,
dass elementseitigen Anschläge 53 vorhanden sind.
[0108] Die beiden Anschlagsteile sind so ausgebildet, dass jedes Anschlagsteil jeweils die
Bewegung der von der ihm abgewandten Stirnseite des Elements 5 ausgehenden Führungspartien
8 in Richtung der Flachseite des Schlüssels, auf welcher sich das Anschlagsteil befindet,
begrenzt. Dazu weist das erste Anschlagsteil 52.1 erste Anschläge 54.1 und das zweite
Anschlagsteil 52.2 zweite Anschläge 54.2 auf, welche mit den elementseitigcn Anschlägen
53 wechsclwirken.
[0109] Ferner sind erstes Führungsteil 51.1 und zweites Führungsteil 51.2 dazu ausgebildet,
alle Führungspartien, d.h. unabhängig davon, von welcher Stirnseite des beweglichen
Elements 5 sie ausgehen, über die gesamte Länge von erstem und zweitem Führungsteil
zu führen.
[0110] In der gezeigten Ausführungsform sind erster und zweiter Führungskörper von der Form
her identisch. Sie unterscheiden sich jedoch in der Orientierung relativ zueinander.
[0111] Von jeder Stirnseite des beweglichen Elements 5 gehen vier Führungspartien 8 aus,
welche jeweils einen Winkel von 90° zu den beiden benachbarten Führungspartien aufweisen
(Drehachse ist die zentrale Längsachse des beweglichen Elements 5). Die vier Elemente,
die von der einen Stirnseite des Elements 5 ausgehen, sind um 45° gegenüber den vier
Elementen, die von der anderen Stirnseite des Elements 5 ausgehen, gedreht.
[0112] Folglich bilden erstes Führungsteil 51.1 und zweites Führungsteil 51.2 einen durchgehenden
Kanal mit acht Führungsaussparungen 57, welche jeweils einen Winkel von 45° zu den
beiden benachbarten Führungsaussparungen aufweisen. Ferner weist jedes der beiden
Anschlagsteile vier Anschlagsteil-Aussparungen 58 auf, welche mit den vier Führungsaussparungen
57 einen durchgehenden Kanal bilden, welche die vier auf derselben Seite des Elements
5 angeordneten Führungspartien 8 führt. Die vier Führungsaussparungen 57, welche die
vier auf der anderen Seite des Elements 5 angeordneten Führungspartien 8 führen, werden
durch das besagte Anschlagsteil abgeschlossen. Die elementseitigen Flächen des Anschlagsteils
bilden dabei die Anschläge des Anschlagsteils.
[0113] Demzufolge unterscheidet sich der erste Führungskörper 50.1 nur durch seine um 45°
(relativ zur zentralen Achse des Elements 5, beziehungsweise relative zur Achse 10
der Bohrung 9) gedrehte Ausrichtung vom zweiten Führungskörper 50.2.
[0114] Die
Figuren 14a und 14b zeigen einen Querschnitt entlang der in Figur 10 eingezeichneten Ebene A-A, wobei
der Schnitt durch zwei Führungspartien 8 auf der einen Seite des Elements 5 geht,
während die Führungspartien der anderen Seite auf anderen Ebenen angeordnet sind.
[0115] In
Figur 14a befindet sich das bewegliche Element 5 vollständig innerhalb des Schaftes 4 mit der
ersten Flachseite 16.1 und der zweiten Flachseite 16.2. Die Führungspartien 8 werden
entlang des Kanals, welcher durch das erste Führungsteil 51.1 und das zweite Führungsteil
51.2 gebildet wird, geführt, wobei die Führungspartien weder mit dem ersten Anschlagsteil
52.1 noch mit dem zweiten Anschlagsteil 52.2 in Kontakt stehen. Dasselbe gilt auch
für die nicht sichtbaren Führungspartien.
[0116] Führungskörper und bewegliches Element sind in die durchgehende Bohrung 9 eingepresst.
Alternativ könnten sie auch eingeklebt, eingeschweisst oder anderswie befestigt sein.
[0117] In
Figur 14b ist das bewegliche Element 5 maximal in Richtung der ersten Flachseite 16.1 ausgelenkt.
Die Führungspartien 8, welche von derjenigen Flachseite des Elements 5 ausgehen, welche
dieser ersten Flachseite 16.1 abgewandt ist, sind in Kontakt mit dem ersten Anschlagsteil
52.1. Die maximale Auslenkung in Richtung der zweiten Flachseite 16.2 wird analog
definiert.
1. Schlüssel (1) oder Schlüsselrohling aufweisend eine Reide (2) und einen Schaft (4),
wobei in den Schaft Kodierungen (6) eingebracht sind oder eingebracht werden können,
welche zur mechanischen Wechselwirkung mit in einem Schliesszylinder (30) angebrachten,
durch Federn belastete Zuhaltungsstifte dienen, sowie ein Element (5), das in eine
Bohrung (9) eingebracht ist, welche durchgehend eine Flachseite (16.1) des Schaftes
mit der anderen Flachseite (16.2) verbindet, wobei das Element (5) entlang einer Achse
(10) der Bohrung (9) beweglich gelagert ist und diese Bewegung entlang der Achse der
Bohrung durch mindestens einen Anschlag begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das beweglich gelagerte Element (5) einen Querschnitt senkrecht zur Achse (10) der
Bohrung (9) aufweist, welcher einen zentralen Teil (7) und mindestens zwei Führungspartien
(8) aufweist, wobei sich die Führungspartien (8) so radial zum zentralen Teil erstrecken,
dass sie ein Verkanten des Elementes verhindern.
2. Schlüssel oder Schlüsselrohling nach Anspruch 1, wobei das Verhältnis der Länge (12)
der Führungspartien entlang der Achse der Bohrung zu einer senkrecht zu radialen Richtungen
definierten Breite (13) mindestens 1, vorzugsweise mindestens 1.5 beträgt.
3. Schlüssel oder Schlüsselrohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Bohrung (9) so ausgelegt ist, dass die Führungspartien (8) an deren radial-äusseren
Enden Beabstandungen (19) zur Wand der Bohrung aufweisen, so dass die Führungspartien
nur entlang deren Seitenwände geführt sind.
4. Schlüssel oder Schlüsselrohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das
Element mindestens drei Führungspartien aufweist.
5. Schlüssel oder Schlüsselrohling nach Anspruch 4, wobei das Element einen kreuzförmigen
Querschnitt aufweist.
6. Schlüssel oder Schlüsselrohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das
Element eine maximale Länge (12) entlang der Achse der Bohrung aufweist, die mit einer
Tiefe (15) der durchgehenden Bohrung identisch ist oder kürzer ist als diese Tiefe.
7. Schlüssel oder Schlüsselrohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Bewegung des Elements (5) entlang der Achse der Bohrung beidseitig durch je einen
Anschlag begrenzt wird, wobei jeder dieser Anschläge durch ein Anschlagteil (18) gebildet
wird, welches am Schaft (4) befestigt ist und/oder mindestens einer dieser Anschläge
durch eine Anschlagpartie des Schafts, welche sich entlang der Bohrung von der Flachseite
(16.1, 16.2) nach innen erstreckt, gebildet wird.
8. Schlüssel oder Schlüsselrohling nach einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend
einen Führungskörper (50.1, 50.2), der in die Bohrung (9) eingebracht ist und welcher
dazu ausgebildet ist, das beweglich gelagerte Element (5) entlang der Achse (10) der
Bohrung (9) zu führen und/oder die Bewegung des beweglich gelagerten Elements (5)
entlang der Achse (10) der Bohrung (9) zu begrenzen.
9. Schlüssel oder Schlüsselrohling nach Anspruch 8, wobei der Führungskörper (50.1, 50.2)
ein Führungsteil (51.1, 51.2) und ein Anschlagsteil (52.1, 52.2) aufweist, wobei das
Führungsteil dazu eingerichtet ist, die Bewegung des beweglich gelagerten Elements
(5) entlang der Achse (10) der Bohrung (9) zu führen und wobei das Anschlagsteil dazu
eingerichtet ist, die Bewegung des beweglich gelagerten Elements (5) entlang der Achse
(10) der Bohrung (9) zu begrenzen.
10. Schliesssystem, aufweisend einen Schlüssel nach einem der Ansprüche 1-9 und einen
Schliesszylinder (30) aufweisend einen gehäusefest lagerbaren Stator (41) sowie einen
sich im Stator befindlichen, durch die Verwendung eines die passende Kodierung aufweisenden
Schlüssels um eine Achse drehbaren Rotor (36) mit einem Schlüsselkanal (42), einer
Schlüsselöffnung (47), mindestens zwei im Rotor und Stator gelagerte Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare,
wobei die Gegenzuhaltungen durch je eine Feder belastet sind, wobei zwei Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare
(31,35; 32,39) der Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare durch Federn (33,34) mit unterschiedlichen
Federkonstanten vorbelastet sind, so dass eines dieser Paare ein schwächer belastetes
Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar (32, 39) und das andere dieser Paare ein stärker belastetes
Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar (31, 35) bildet, und diese zwei Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaare
so ausgelegt sind, dass sie mit dem in der durchgehenden Bohrung des Schlüsselschafts
beweglich gelagerten Element (5) des Schlüssels wechselwirken, indem sie von je einer
Seite des Schafts her mit dem Element (5) in Kontakt treten
11. Schliesssystem nach Anspruch 10, wobei die Zuhaltung (32) des schwächer belasteten
Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaars eine entlang ihrer Bewegungsachse dahingehend reduzierte
Länge aufweist, dass eine Aufhebung der Versperrung durch das schwächer belastete
Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaar (32,39) nur durch eine die Schlüsselöffnung (47) hintergreifende
Partie des Schlüssels bewerkstellig werden kann.
12. Schliesssystem nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Federkonstante der Feder (33) des
stärker belasteten Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaars (31, 35) etwa doppelt so gross
ist wie die Federkonstante der Feder (34) des schwächer belasteten Zuhaltungs-Gegenzuhaltungspaars
(32, 39).
13. Schliesssystem nach einem der Ansprüche 10-12, wobei die Zuhaltungen einander nicht
kollinear gegenüber liegen.
14. Schliesssystem nach einem der Ansprüche 10-13, wobei die Zuhaltungen (31,32) bei vollständig
eingebrachtem Schlüssel oder Schlüsselrohling ausschliesslich mit dem zentralen Teil
(7) des Elementes (5) in Kontakt stehen, wobei dieser zentrale Teil (7) gegen beide
Flachseiten (16.1, 16.2) des Schlüssels oder Schlüsselrohlings hin zu diesen Flachseiten
parallel verlaufende Endflächen aufweist.
1. A key (1) or key blank including a bow (2) and a shank (4), codings (6) being incorporated
or being able to be incorporated into the shank, which serve for mechanically interacting
with tumbler pins, which are fitted in a locking cylinder (30) and loaded by springs,
as well as an element (5), which is fitted into a bore (9), which continuously connects
a flat side (16.1) of the shank to the other flat side (16:2), wherein the element
(5) is supported mobile along an axis (10) of the bore (9) and at least one abutment
delimits said movement along the axis, characterized in that the mobile supported element (5) has a cross-section vertically to the axis (10)
of the bore (9), which has a central part (7) and at least two guiding parts (8),
wherein the guiding parts (8) extend radially to the central part in such a manner
that they prevent the element from canting.
2. The key or key blank according to claim 1, wherein the ratio of the length (12) of
the guiding parts along the axis of the bore to a width (13), which is defined vertically
to radial directions, amounts at least to 1, preferably at least to 1.5.
3. The key or key blank according to any of the preceding claims, wherein the bore (9)
is specified such that, at the radially outer ends thereof, the guiding parts (8)
have spacings (19) to the wall of the bore such that the guiding parts are only guided
along the sidewalls thereof.
4. The key or key blank according to any of the preceding claims, wherein the element
includes at least three guiding parts.
5. The key or key blank according to claim 4, wherein the element has a cruciform cross-section.
6. The key or key blank according to any of the preceding claims, wherein the element
has a maximum length (12) along the axis of the bore, which is identical to a depth
(15) of the continuous bore or is shorter than said depth.
7. The key or key blank according to any of the preceding claims, wherein one respective
abutment delimits the movement of the element (5) along the axis of the bore on both
sides, wherein an abutment part (18) forms each one of said abutments, which part
(18) is attached to the shank (4) and/or an abutment part of the shank forms at least
one of said abutments, which abutment part extends along the bore inwards from the
flat side (16.1, 16.2).
8. The key or key blank according to any of the preceding claims, including a guiding
body (50.1, 50.1), which is fitted into the bore (9) and which is formed to guide
the mobile supported element (5) along the axis (10) of the bore (9) and/or to delimit
the movement of the mobile supported element (5) along the axis (10) of the bore (9).
9. The key or key blank according to claim 8, wherein the guiding body (50.1, 50.2) includes
a guiding part (51.1, 51.2) and an abutment part (52.1, 52.2), wherein the guiding
part is adapted to guide the movement of the mobile supported element (5) along the
axis (10) of the bore (9) and wherein the abutment part is adapted to delimit the
movement of the mobile supported element (5) along the axis (10) of the bore (9).
10. A locking system, including a key according to any of the claims 1 to 9 and a locking
cylinder (30) including a stator (41), which can be supported stationarily at the
housing, as well as a rotor (36) located inside the stator and rotatable about an
axis by using a key having the suitable coding, with a key channel (42), a key opening
(47), at least two tumbler/counter-tumbler pairs supported in the rotor and the stator,
wherein the counter-tumblers are loaded by one respective spring, wherein two tumbler/counter-tumbler
pairs (31, 35; 32, 39) of the tumbler/counter-tumbler pairs are pre-loaded with springs
(33, 34) having different spring constants such that one of said pairs forms a tumbler/counter-tumbler
pair (32, 39) being less loaded and the other one of said pairs forms a tumbler/counter-tumbler
pair (31, 35) being more loaded, and said two tumbler/counter-tumbler pairs being
specified such that they interact with the element (5) of the key being supported
mobile in the continuous bore of the key shank, in that they reach contact with the
element (5) from one respective side of the shank.
11. The locking system according to claim 10, wherein the tumbler (32) of the less loaded
tumbler/counter-tumbler pair has a length, which is reduced along the axis of movement
thereof, to the effect that cancelling the blocking by means of the less loaded tumbler/counter-tumbler
pair (32, 39) can only be accomplished by a part of the key engaging behind the key
opening (47).
12. The locking system according to claim 10 or 11, wherein the spring constant of the
spring (33) of the more loaded tumbler/counter-tumbler pair (31, 35) is approximately
double the spring constant of the spring (34) of the less loaded tumbler/counter-tumbler
pair (32, 39).
13. The locking system according to any of the claims 10 to 12, wherein the tumblers are
not located collinearly opposite each other.
14. The locking system according to any of the claims 10 to 13, wherein, with completely
introduced key or key blank, the tumblers (31, 32) are exclusively in contact with
the central part (7) of the element (5), wherein, towards both flat sides (16.1, 16.2)
of the key or the key blank, said central part (7) includes end surfaces extending
parallel towards said flat sides.
1. Clé ou ébauche de clé comprenant un anneau de clé (2) et une tige (4), des codages
(6) étant introduits ou pouvant être introduits dans la tige, lesquels servent à l'interaction
mécanique avec des tiges-mentonnets montées sur un cylindre de verrouillage (30) et
chargées par ressorts, de même qu'un élément (5) introduit dans un alésage (9), lequel
relie en continue une face plate (16.1) de la tige à l'autre face plate (16.2), l'élément
(5) étant supporté de façon mobile le long d'un axe (10) de l'alésage (9) et ce mouvement
le long de l'axe de l'alésage est limité par au moins une butée, caractérisée en ce que l'élément (5) supporté de façon mobile présente une section transversale verticale
à l'axe (10) de l'alésage (9), laquelle présente une part centrale (7) et au moins
deux parties de guidage (8), les parties de guidages (8) s'étendant radialement à
la part centrale de sorte qu'elles empêchent un coincement de l'élément.
2. Clé ou ébauche de clé selon la revendication 1, le rapport de longueur (12) des parties
de guidage le long de l'axe de l'alésage à une largeur (13) définie verticalement
aux directions radiales s'élève au moins à 1, de préférence au moins à 1,5.
3. Clé ou ébauche de clé selon l'une des revendications précédentes, l'alésage (9) étant
spécifié à ce que les parties de guidage (8) présentant des espacements (19) à leurs
extrémités radialement extérieures par rapport à la paroi de l'alésage de sorte que
les parties de guidage sont guidées seulement le long de ses parois latérales.
4. Clé ou ébauche de clé selon l'une des revendications précédentes, l'élément présentant
au moins trois parties de guidage.
5. Clé ou ébauche de clé selon la revendication 4, l'élément présentant une coupe transversale
cruciforme.
6. Clé ou ébauche de clé selon l'une des revendications précédentes, l'élément présentant
une longueur maximale (12) le long de l'axe de l'alésage qui est identique à une profondeur
(15) de l'alésage continu ou plus courte que cette profondeur.
7. Clé ou ébauche de clé selon l'une des revendications précédentes, le mouvement de
l'élément (5) le long de l'axe de l'alésage étant limité des deux côtés par une butée
respective, chacune de ces butées étant aménagée par une pièce de butée (18), laquelle
est attachée à la tige (4) et/ou au moins une de ces butées étant aménagée par une
partie de butée de la tige, laquelle s'étend le long de l'alésage de la face plate
(16.1, 16.2) vers l'intérieur.
8. Clé ou ébauche de clé selon l'une des revendications précédentes, comprenant un corps
de guidage (50.1, 50.2) introduit dans l'alésage (9) et étant aménagé à guider l'élément
(5) supporté de façon mobile le long de l'axe (10) de l'alésage (9) et/ou de limiter
le mouvement de l'élément (5) supporté de façon mobile le long de l'axe (10) de l'alésage
(9).
9. Clé ou ébauche de clé selon la revendication 8, le corps de guidage (50.1, 50.2) comprenant
une pièce de guidage (51.1, 51.2) et une pièce de butée (52.1, 52.2), la pièce de
guidage étant adaptée à guider le mouvement de l'élément (5) supporté de façon mobile
le long de l'axe (10) de l'alésage (9) et la pièce de butée étant adaptée à limiter
le mouvement de l'élément (5) supporté de façon mobile le long de l'axe (10) de l'alésage
(9).
10. Système de verrouillage comprenant une clé selon l'une des revendications 1 à 9 et
un cylindre de verrouillage (30) comprenant un stator (41) supportable de façon stationnaire
au boîtier de même qu'un rotor (36) se trouvant dans le stator et étant rotatif autour
d'un axe en utilisant une clé ayant le codage approprié, avec un canal à clé (42),
une ouverture à clé (47), au moins deux paires mentonnets/contre-mentonnets supportées
dans le rotor et le stator, les contre-mentonnets étant chargés par un ressort respectif,
deux des paires de mentonnets/contre-mentonnets (31, 35 ; 32, 39) des paires de mentonnets/contre-mentonnets
étant pré-chargées par des ressorts (33, 34) ayant des constants de ressort différents
de sorte qu'une de ces paires est une paire de mentonnets/contre-mentonnets (32, 39)
moins chargée et l'autre de ces paires est une paire de mentonnets/contre-mentonnets
(31, 35) plus chargée, et ces deux paires de mentonnets/contre-mentonnets étant spécifiées
de façon à interagir avec l'élément (5) de la clé supporté de façon mobile dans l'alésage
continu de la tige de clé en établissant contact avec l'élément (5) respectivement
depuis une face de la tige.
11. Système de verrouillage selon la revendication 10, le mentonnet (32) de la paire de
mentonnets/contre-mentonnets moins chargée présente une longueur réduite le long de
son axe de mouvement de manière à être en mesure d'annuler le verrouillage par la
paire de mentonnets/contre-mentonnets (32, 39) moins chargée seulement au moyen de
la partie de la clé s'engageant derrière l'ouverture de clé (47).
12. Système de verrouillage selon la revendication 10 ou 11, le constant de ressort du
ressort (33) de la paire de mentonnets/contre-mentonnets (31, 35) plus chargée est
presque le double du constant de ressort du ressort (34) de la paire de mentonnets/contre-mentonnets
(32, 39) moins chargée.
13. Système de verrouillage selon l'une des revendications 10 à 12, les mentonnets ne
se situant pas de façon colinéaire l'un à l'autre.
14. Système de verrouillage selon l'une des revendications 10 à 13, avec la clé ou ébauche
de clé complètement introduite, les mentonnets (31, 32) étant exclusivement en contact
avec la part centrale (7) de l'élément (5), cette part (7) centrale comprenant des
faces terminales parallèles contre les deux faces plates (16.1, 16.2) de la clé ou
ébauche de clé vers ces faces plates.