[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere einen Hochleistungsslicer, mit einer einspurigen oder mehrspurigen Produktzufuhr,
die entweder ein Produkt in einer Spur oder gleichzeitig mehrere in parallelen Spuren
nebeneinanderliegende Produkte in einer Zuführrichtung einer Schneidebene zuführt,
in der sich ein Schneidmesser insbesondere rotierend und/oder umlaufend bewegt, wobei
die Produktzufuhr eine Produktauflage und eine darüber angeordnete Produktführung
umfasst, die zumindest eine obere Führungseinheit mit einer der Produktauflage zugewandten,
sich in Zuführrichtung erstreckenden Eingriffsfläche umfasst, die dazu ausgebildet
ist, beim Zuführen eines auf der Produktauflage aufliegenden Produktes mit dessen
Oberseite in Eingriff zu gelangen.
[0003] Bei den gattungsgemäßen Aufschneidevorrichtungen werden ein oder mehrere Lebensmittelprodukte
der Schneidebene zugeführt, damit das sich in der Schneidebene bewegende Schneidmesser
von den Produkten Scheiben abtrennen kann. Bei dem Schneidmesser kann es sich beispielsweise
um ein lediglich um eine Messerachse rotierendes Sichelmesser oder um ein Kreismesser
handeln, das um eine Messerachse rotiert und zusätzlich eine planetarische Umlaufbewegung
um eine parallel zur Messerachse verlaufende Drehachse ausführt. Mit derartigen Vorrichtungen,
die auch einfach als Slicer bezeichnet werden, können mehrere hundert bis einige tausend
Scheiben pro Minute von einem Lebensmittelprodukt pro Spur abgetrennt werden.
[0004] Hierbei ist eine präzise Produktzufuhr erforderlich, um eine jeweils durch eine Steuerung
vorgegebene Scheibendicke zu erhalten. Einer präzisen Produktführung insbesondere
unmittelbar vor der Schneidebene kommt deshalb eine besonders große Bedeutung zu.
Folglich ist man bestrebt, zumindest einen vorderen Produktbereich gleichzeitig von
einem unteren Produktvorschub und einem oberen Produktvorschub zu beaufschlagen, die
beide so nahe wie möglich an die Schneidebene heranreichen sollten.
[0005] Für die Zufuhr von Lebensmittelprodukten zur Schneidebene kommen in der Praxis meist
Endlosförderbänder zum Einsatz, die auch als Traktionsbänder oder Traktionsantrieb
bezeichnet werden, wobei diese Bezeichnung insbesondere dann gewählt wird, wenn ein
oberes Förderband gemeint ist. Problematisch ist, dass in vielen Fällen aufgrund von
baulichen Gegebenheiten ein oberes Traktionsband nicht in der gewünschten Weise bis
unmittelbar vor die Schneidebene reichen kann. In solchen Fällen kann man sich z.B.
mit passiven Niederhaltern behelfen, die das Produkt zwar nicht aktiv fördern, dafür
aber zumindest gegen ein unteres, angetriebenes Produktauflageband drücken.
[0006] In der Praxis ist häufig die untere Produktauflage in ein vergleichsweise kurzes,
bis an eine mit dem Schneidmesser zusammenwirkende Schneidkante reichendes, angetriebenes
Produktauflageband und ein diesem Produktauflageband vorgelagertes, längeres Förderband
unterteilt. Diese hintere Produktauflage ist in vielen Fällen passiv, d.h. nicht angetrieben,
und kann z.B. eine einfache Gleitfläche oder ein frei laufendes Endlosband umfassen.
Bei Mehrspur-Slicern ist meist nur das vordere Produktauflageband in mehrere nebeneinander
liegende, jeweils einer Spur zugeordnete Einzel-Förderbänder unterteilt, die zudem
spurindividuell betreibbar sind, wohingegen sich die hintere Produktauflage über die
gesamte Zuführbreite erstreckt und somit für alle Spuren gleichzeitig vorgesehen ist.
Wenn während des Schneidbetriebs ein spurindividueller Produktvorschub durch ein unteres
angetriebenes Produktauflageband und ein oberes angetriebenes Traktionsband pro Spur
erfolgt, ist das hintere, allen Spuren gemeinsame Endlosband meist nicht angetrieben.
Daher kann die gemeinsame hintere Produktauflage z.B. auch von einer Gleitfläche statt
von einem Endlosband gebildet werden.
[0007] In vielen Fällen ist in jeder Spur ein beispielsweise als Greifer ausgebildeter Produkthalter
vorgesehen, der am hinteren Produktbereich angreift und bei der Produktzufuhr mitwirkt,
darüber hinaus aber weitere Funktionen erfüllt, insbesondere eine nachstehend näher
erläuterte Entsorgung von Produktendstücken. Dabei wird von der Steuerung des Slicers
spurindividuell der Betrieb der vorderen Auflagebänder, der oberen Traktionsbänder
und der einzelnen Produkthalter koordiniert.
[0008] In der Praxis kommt den erwähnten Produkthaltern unabhängig davon, ob ein Einspurslicer
oder ein Mehrspurslicer vorhanden ist, im Zusammenhang mit Beladevorgängen eine besondere
Bedeutung zu, die im Zusammenhang mit einem weiteren Erfordernis der Produktzufuhr
zu nennen ist:
[0009] Ist der Schneidprozess in einer Spur abgeschlossen, so muss üblicherweise das noch
vom Produkthalter gehaltene Endstück des betreffenden Produktes ausgeschieden werden.
Dies erfolgt während des Zurückfahrens des Produkthalters in seine Ausgangsstellung
im Zuführungsbereich, z.B. im Bereich der Produktauflage, durch eine Lücke oder Öffnung
hindurch nach unten. Die Lücke bzw. Öffnung kann z.B. zwischen einem vorderen Produktauflageband
und einer in die Beladestellung abgesenkten Produktauflage, die auch als Beladeschwinge
bezeichnet wird, vorhanden und durch das Absenken der Produktauflage gebildet worden
sein. Da während des Schneidprozesses und auch beim Ausscheiden des Produktendstücks
die Produktzufuhr und somit auch der Produkthalter in der Praxis meist schräg gestellt
ist, insbesondere unter einem Zufuhrwinkel von beispielsweise 30 bis 80° gegenüber
der Horizontalen, muss beim Ausscheiden des Endstücks verhindert werden, dass das
Endstück nach dem Lösen des Produkthalters nicht in die Schneidebene fällt. Hierzu
ist häufig ein Schieber vorgesehen, der verhindert, dass das Endstück in die Schneidebene
gelangt.
[0010] In vielen Fällen soll ein derartiger Schieber gleichzeitig als Eingriffsschutz während
eines Beladevorgangs und darüber hinaus auch als Anschlag dienen, wenn ein neues Produkt
manuell oder automatisch eingelegt wird. Dabei verhindert der Schieber eine Bewegung
des Produktes zur Schneidebene, wenn bei der Vorbereitung des Schneidvorgangs der
Produkthalter am hinteren Produktende angreift.
[0011] Ein Schieber kann dann vorteilhaft sein, wenn mehrere Produkte gleichzeitig aufgeschnitten
werden, da dann der Schieber allen Produkten gleichzeitig als Anschlag dienen kann.
Wenn allerdings, was in der Praxis häufig vorkommt, zumindest zwei benachbarte Produkte
eine unterschiedliche Länge aufweisen und an ihren hinteren Enden z.B. von zwei Produkthaltern
beaufschlagt werden, die nur gemeinsam, also gerade nicht spurindividuell, betrieben
werden können oder sollen, dann werden zwischen den Produkthaltern und dem Schieber
Produkte unterschiedlicher Länge eingeklemmt. Dabei wird ein längeres Produkt stärker
komprimiert als ein kürzeres Produkt, da weder der gemeinsame Schieber noch die eine
Einheit bildenden Produkthalter den Längenunterschied ausgleichen können. Dies kann
zu unerwünschten Verformungen oder sogar zu unbedingt zu vermeidenden Beschädigungen
der jeweils längeren Produkte führen.
[0012] Diesem grundsätzlich bekannten Problem könnte man mit einer vollständig spurindividuellen
Produktzufuhr begegnen, was aber nicht immer möglich ist und jedenfalls mit einem
hohen Aufwand verbunden wäre. Eine alternative Lösung wird in der bereits erwähnten
DE 10 2012 214 741 A1 vorgeschlagen. Dort ist für jede Spur eine verschwenkbare Arbeitseinheit vorgesehen,
die zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verschwenkbar ist, in
der die Arbeitseinheit eine Niederhaltefunktion ausübt. Diese Arbeitseinheit kann
folglich in der Sperrstellung während der Vorbereitung eines Schneidvorgangs als Anschlag
für das vordere Produktende, als Abweiser für Produktendstücke am Ende eines Schneidvorgangs
und auch als Eingriffsschutz dienen. Während eines Schneidvorgangs kann die in die
Freigabestellung verschwenkte Arbeitseinheit als ein Niederhalter dienen, der folglich
näher an die Schneidebene heranreicht als ein vorgelagertes oberes Traktionsband.
Die Arbeitseinheit kann ein gesteuert angetriebenes Endlosband umfassen und somit
während eines Schneidvorgangs als vorderes Traktionsband dienen, sodass im Bereich
unmittelbar vor der Schneidebene ein vorderer Produktbereich sicher und zuverlässig
zwischen der oberen angetriebenen Arbeitseinheit und dem unteren Produktauflageband
in Eingriff steht und mit hoher Präzision der Schneidebene zugeführt werden kann.
[0013] Mit anderen Worten können mit dem in
DE 10 2012 214 741 A1 beschriebenen Konzept alle an eine einspurige oder mehrspurige Produktzufuhr gestellten
Anforderungen einschließlich eines spurindividuellen Betriebs erfüllt werden. Nachteilig
ist allerdings der vergleichsweise hohe Aufwand, der mit Aufbau und Ansteuerung der
einzelnen verschwenkbaren Arbeitseinheiten einhergeht.
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Aufschneidevorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, deren Produktzufuhr den vorstehend erläuterten Anforderungen gerecht
wird und dabei gleichzeitig möglichst einfach aufgebaut und kostengünstig realisiert
und betrieben werden kann.
[0015] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0016] Erfindungsgemäß ist insbesondere vorgesehen, dass die Produktführung zusätzlich zu
der oberen Führungseinheit wenigstens eine verstellbare Anschlageinheit umfasst, die
an der oberen Führungseinheit befestigt ist, die in einer Anschlagstellung eine Anschlagfunktion
für ein vorderes Ende eines gegen die Anschlageinheit bewegten Produktes erfüllt,
indem die Anschlageinheit dem Produkt den Zuführweg zur Schneidebene versperrt und
so das Produkt blockiert und eine Weiterbewegung des Produktes zur Schneidebene verhindert,
die in einer von der Anschlagstellung verschiedenen Freigabestellung den Zuführweg
zur Schneidebene für das Produkt freigibt, und die relativ zu der oberen Führungseinheit
zwischen der Anschlagstellung und der Freigabestellung verstellbar ist.
[0017] Während also in
DE 10 2012 214 741 A1 eine eigenständige Arbeitseinheit vorgeschlagen wird, die insbesondere unabhängig
von einer vorgelagerten, wie auch immer gearteten oberen Produktführungseinheit ist,
geht die Erfindung einen anderen Weg, indem die verstellbare Anschlageinheit an der
oberen Führungseinheit befestigt ist. Die obere Führungseinheit und die verstellbare
Anschlageinheit werden folglich miteinander kombiniert, d.h. die verstellbare Anschlageinheit
ist nicht in jeder Hinsicht von der oberen Führungseinheit unabhängig. Gleichwohl
kann die Anschlageinheit in der Anschlagstellung alle erforderlichen Funktionen erfüllen,
da in der Anschlagstellung der Zuführweg zur Schneidebene versperrt ist. Bei der Vorbereitung
eines Schneidvorgangs kann die Anschlageinheit folglich als Anschlag für das vordere
Produktende dienen. Am Ende eines Schneidvorgangs kann die Anschlageinheit als Abweiser
für ein Produktendstück wirksam sein. Des Weiteren kann die Anschlageinheit insbesondere
während eines Beladevorgangs einen Eingriffsschutz bilden.
[0018] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Anschlageinheit zusätzlich
zu diesen in der Anschlagstellung zu erbringenden Leistungen keine Niederhalte- oder
gar Vorschubfunktion zu erfüllen braucht, denn durch die Integration in die obere
Führungseinheit kann diese, insbesondere in Form eines Traktorbandes, vergleichsweise
nahe an die Schneidebene heran und insbesondere bis unmittelbar vor die Schneidebene
reichen, wenn dies erwünscht ist und wenn die baulichen Gegebenheiten dies zulassen.
[0019] Gleichwohl kann die Anschlageinheit dann, wenn sie sich nicht in der Anschlagstellung
befindet, sondern in der Freigabestellung den Zuführweg zur Schneidebene für das Produkt
freigibt, andere Funktionen erfüllen. Dies ist aber nicht zwingend, sondern stellt
eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung dar. Eine Zusatzfunktion kann beispielsweise
eine seitliche Führung des Produktes im Bereich unmittelbar vor der Schneidebene sein.
Hierauf wird an anderer Stelle näher eingegangen.
[0020] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind auch in den abhängigen Ansprüchen,
der Zeichnung sowie der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
[0021] Für die Anschlageinheit kann ein Stellantrieb vorgesehen sein, der mittels einer
Steuereinrichtung ansteuerbar ist, um die Anschlageinheit zwischen der Anschlagstellung
und der Freigabestellung zu verstellen. Der Stellantrieb kann beispielsweise pneumatisch,
elektromotorisch oder mechanisch wirksam sein. Hierfür erforderliche Antriebskomponenten
lassen sich relativ einfach in die obere Führungseinheit integrieren oder dieser direkt
zuordnen.
[0022] Bevorzugt ist die Produktzufuhr mehrspurig ausgebildet, wobei die Produktführung
für jede Spur zumindest eine obere Führungseinheit mit zumindest einer Anschlageinheit
umfasst. Vorzugsweise ist die Produktzufuhr spurindividuell betreibbar.
[0023] Die Verstellbewegung der Anschlageinheit zwischen der Anschlagstellung und der Freigabestellung
kann eine Schwenkbewegung sein. Vorzugsweise erfolgt dann die Schwenkbewegung um eine
Schwenkachse, die horizontal oder senkrecht zur Eingriffsfläche der oberen Führungseinheit
und/oder zu einer durch die Produktauflage definierten Zuführebene verläuft.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass sich die Anschlageinheit
beim Freigeben des Zuführweges weder nach oben noch nach unten, sondern zur Seite
bewegt. Dieses Konzept ermöglicht es unter anderem, die Anschlageinheit in der Freigabestellung
als seitliche Führung für das jeweilige Produkt zu verwenden. Unabhängig davon kann
hierbei der Umstand ausgenutzt werden, dass für die in der Sperrstellung zu erfüllenden
Funktionen eine plattenförmige Ausgestaltung zumindest eines Funktionsteils der Anschlageinheit
genügen kann, welches in der Freigabestellung quer zur Zuführrichtung kaum Platz benötigt.
Die Anschlageinheit kann sich gewissermaßen während des Schneidbetriebs "schlank machen".
[0025] Insbesondere kann die Anschlageinheit als schwenkbare Klappe ausgebildet sein oder
eine solche umfassen. Eine solche Klappe stellt eine mögliche Ausgestaltung eines
Funktionsabschnitts der Anschlageinheit dar. Vorzugsweise ist die Klappe dabei um
eine Achse verschwenkbar, die senkrecht zur Eingriffsfläche der oberen Führungseinheit
und/oder zu einer durch die Produktauflage definierten Zuführebene verläuft und dabei
in der jeweiligen Spur seitlich versetzt zur Spurmitte angeordnet ist.
[0026] In einer möglichen Ausgestaltung ist die Anschlageinheit zweiflügelig ausgebildet,
wobei sie zwei Anschlagflügel umfasst, die jeweils als Klappe ausgebildet sein oder
eine solche umfassen können. Die beiden Anschlagflügel sind vorzugsweise gegensinnig
zwischen der Anschlagstellung und der Freigabestellung verschwenkbar.
[0027] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Anschlagflügel in der Anschlagstellung den Zuführweg
gemeinsam versperren. Vorzugsweise sind die Anschlagflügel gleichzeitig in die Freigabestellung
verstellbar.
[0028] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Anschlagflügel um senkrecht zur Eingriffsfläche
der oberen Führungseinheit und/oder zu einer durch die Produktauflage definierten
Zuführebene verlaufende, parallele Achsen verschwenkbar sind.
[0029] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Anschlageinheit in der Freigabestellung
eine Seitenführungsfunktion für das Produkt erfüllt. Die Anschlageinheit kann in der
Freigabestellung eine für ein jeweiliges Produkt vorgesehene Seitenführung der jeweiligen
Spur in Richtung der Schneidebene verlängern. Diese Seitenführung kann als ein zumindest
eine Spur seitlich begrenzender Trennsteg oder als Mittentrennsteg zwischen zwei benachbarten
Spuren ausgebildet sein, wobei dieser Steg mittels der in der Freigabestellung befindlichen
Anschlageinheit in Richtung der Schneidebene und insbesondere bis unmittelbar vor
die Schneidebene verlängert werden kann.
[0030] Was mögliche Positionierungen der Anschlageinheit für das vordere Produktende betrifft,
so kann sich die Anschlageinheit beispielsweise in Zuführrichtung gesehen stromaufwärts
der vorderen Produktauflage befinden. Des Weiteren kann sich die Anschlageinheit entweder
im Endbereich oder in Zuführrichtung gesehen stromaufwärts des Endbereiches der oberen
Führungseinheit befinden.
[0031] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Anschlageinheit
einen plattenförmigen, z.B. als Klappe ausgebildeten, Funktionsabschnitt, der um eine
in der jeweiligen Spur seitlich versetzt zur Spurmitte und senkrecht zur Eingriffsfläche
der oberen Führungseinheit und/oder zu einer durch die Produktauflage definierten
Zuführebene verlaufende Schwenkachse um etwa 90° zwischen der Anschlagstellung, in
der sich der Funktionsabschnitt etwa senkrecht zur Zuführrichtung erstreckt, und der
Freigabestellung verschwenkbar ist, in der sich der Funktionsabschnitt etwa parallel
zur Zuführrichtung erstreckt.
[0032] Des Weiteren können für die oder für jede Spur zwei obere Führungseinheiten vorgesehen
sein, an denen jeweils eine Anschlageinheit befestigt ist, wobei die beiden Anschlageinheiten
in der Anschlagstellung den Zuführweg gemeinsam versperren. Insbesondere bei vergleichsweise
breiten Spuren, wie sie z.B. beim Aufschneiden von Schinken oder bestimmten Käseprodukten
vorgesehen sind, können z.B. pro Spur zwei parallel verlaufende obere Traktorbänder
vorgesehen sein, die das jeweilige Produkt gemeinsam fördern und jeweils eine Anschlageinheit
tragen.
[0033] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass für die oder jede Spur zwei Anschlageinheiten
oder eine zweiflügelige Anschlageinheit mit zwei Anschlagflügeln vorgesehen ist, die
dazu ausgebildet sind, in der Freigabestellung das vordere Ende eines jeweiligen Produktes
während des Aufschneidens in der jeweiligen Spur zu führen und/oder seitlich auszurichten.
[0034] Dabei kann - je nach Ausgestaltung - eine Anschlageinheit oder ein Anschlagflügel
als Festanschlag ausgebildet sein, wobei die jeweils andere Anschlageinheit bzw. der
jeweils andere Anschlagflügel mittels einer Steuereinrichtung zu Bewegungen relativ
zu dem Festanschlag ansteuerbar ist.
[0035] Die Anschlageinheit ist bevorzugt dazu ausgebildet, zumindest in der Anschlagstellung
als ein Eingriffsschutz für eine menschliche Hand zu dienen. Insbesondere schützt
hierbei die Anschlageinheit vor einem in Zuführrichtung erfolgenden Eingreifen in
den Schneidbereich des Slicers.
[0036] Des Weiteren kann die Anschlageinheit dazu ausgebildet sein, zumindest in der Anschlagstellung
als ein Abweiser für ein jeweiliges Produktendstück zu dienen. Hierbei ist insbesondere
der Abweiser in Zuführrichtung wirksam. Der Slicer kann eine Endstück-Entsorgungsfunktion
dergestalt besitzen, dass ein Produktendstück bei vor die Anschlageinheit zurückgezogenem,
d.h. stromaufwärts der Anschlageinheit befindlichem Produkthalter von diesem gelöst
wird und nach unten durch eine im Bereich der Produktauflage vorhandene oder vorübergehend
hierfür gebildete Lücke fällt, um auf diese Weise entsorgt zu werden. Die als Abweiser
dienende Anschlageinheit kann bei Störungen dieses Vorgangs, beispielsweise bei einem
versehentlichen frühzeitigen Lösen des Produktendstücks vom Produkthalter, zuverlässig
verhindern, dass das Produktendstück in das sich weiterhin bewegende Schneidmesser
fällt.
[0037] Wie eingangs bereits erwähnt, kann es in der Praxis insbesondere bei einem Mehrspurbetrieb
vorkommen, dass bei der Vorbereitung eines Schneidvorgangs, wenn Produkthalter mit
den Endbereichen der einzelnen aufzuschneidenden Produkte in Eingriff gelangen, längere
Produkte übermäßig stark eingeklemmt werden. Diesem Problem kann gemäß einem Ausführungsbeispiel
dadurch begegnet werden, dass die Anschlageinheiten derart nachgiebig ausgebildet
sind, dass sie unabhängig voneinander unter bestimmten Bedingungen in einer vorgegebenen
Weise nachgeben können, um übermäßige Belastungen der Produkte zu vermeiden.
[0038] Insbesondere kann die oder jede Anschlageinheit derart ausgebildet sein, dass dann,
wenn auf die in der Anschlagstellung befindliche Anschlageinheit mittels des vorderen
Endes eines jeweiligen in Zuführrichtung bewegten Produktes eine in Zuführrichtung
wirkende Kraft aufgebracht wird und diese Kraft einen vorgegebenen oder einstellbaren
Schwellenwert überschreitet, die Anschlageinheit zwar nachgiebig, nämlich durch die
aufgebrachte Kraft in Zuführrichtung bewegbar oder verformbar, ist, den Zuführweg
für das Produkt aber nicht freigibt und somit weiterhin eine Weiterbewegung des Produktes
zur Schneidebene verhindert, solange sie nicht in die Freigabestellung verstellt wird.
[0039] Bevorzugt ist die Produktzufuhr mehrspurig ausgebildet, wobei in jeder Spur die Anschlageinheit
unabhängig von den Anschlageinheiten in den anderen Spuren durch die aufgebrachte
Kraft in Zuführrichtung bewegbar oder verformbar ist.
[0040] Gemäß einem möglichen Ausführungsbeispiel ist die obere Führungseinheit als Produktvorschub,
als Produktführung oder als Produktniederhalter ausgebildet. Es kann auch vorgesehen
sein, dass die obere Führungseinheit zumindest zwei dieser Funktionen oder alle drei
Funktionen erfüllen kann, und zwar insbesondere gleichzeitig.
[0041] Die mit der Oberseite eines jeweiligen Produktes zusammenwirkende Eingriffsfläche
der oberen Führungseinheit wird vorzugsweise von einem als Antriebsorgan für das Produkt
dienenden, angetriebenen Bandgurt gebildet. Alternativ kann die Eingriffsfläche von
einem stationären, beispielsweise als Gleitfläche ausgebildeten, oder mitlaufenden,
beispielsweise in Form eines freilaufenden Endlosbandes oder in Form einer oder mehrerer
loser Rollen, Kontaktorgan gebildet werden.
[0042] Die obere Führungseinheit kann unabhängig von der Anschlageinheit zwischen wenigstens
zwei unterschiedlichen Funktionsstellungen verstellbar sein. Beispielsweise umfassen
diese eine angehobene Position während eines Beladevorgangs sowie eine Arbeitsposition
während des Schneidbetriebs, in welchem die Führungseinheit sich in Kontakt mit dem
jeweiligen Produkt befindet. Die an der oberen Führungseinheit befestigte Anschlageinheit
kann dabei von der oberen Führungseinheit mitgenommen werden.
[0043] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die obere Führungseinheit ein umlaufendes Endlosmittel,
beispielsweise ein oder mehrere Bänder, einen oder mehrere Gurte oder einen oder mehrere
Riemen umfassen, wobei das Endlosmittel um eine Mehrzahl von Rollen umläuft. Beispielsweise
eine in Zuführrichtung hintere Rolle kann den Antrieb für das Endlosmittel bilden.
[0044] Bei einer derartigen oberen Führungseinheit kann ein in Zuführrichtung vorderer Abschnitt
des Endlosmittels zwischen der Anschlagstellung und der Freigabestellung verstellbar
sein und so die erfindungsgemäße verstellbare Anschlageinheit bilden, die im Sinne
der Erfindung an der oberen Führungseinheit befestigt ist.
[0045] Beispielsweise kann also ein vorderer Abschnitt eines Endlosbandes in der Freigabestellung
als Verlängerung der oberen Führungseinheit das jeweilige Produkt bis unmittelbar
vor die Schneidebene führen und in der Anschlagstellung das Produkt blockieren.
[0046] Hierbei kann also der Verlauf des Endlosmittels der oberen Führungseinheit verändert
werden, um so die unterschiedlichen Stellungen der Anschlageinheit zu realisieren.
[0047] Beispielsweise kann eine in Zuführrichtung am weitesten vorne gelegene Umlenkrolle
für das Endlosmittel über eine Tragstruktur mit einer weiter hinten gelegenen Komponente,
z.B. einer weiteren Umlenkrolle, mechanisch verbunden und samt Tragstruktur um diese
Komponente oder um eine andere Achse zwischen Anschlagstellung und Freigabestellung
verschwenkbar sein. Durch entsprechende Positionierung, gegebenenfalls bei in vorgegebenener
Weise geführter Bewegbarkeit einer oder mehrerer Komponenten, insbesondere Umlenkungen
für das Endlosmittel während der Verstellbewegung, kann sichergestellt werden, dass
das Endlosmittel sowohl in der Freigabestellung als auch in der Anschlagstellung jeweils
die notwendige Spannung besitzt.
[0048] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Produktauflage in eine unmittelbar
vor der Schneidebene endende, vordere Auflage und eine hintere Auflage geteilt, wobei
vorzugsweise die hintere Auflage zwischen einer oberen Zuführstellung und einer unteren
Beladestellung verstellbar ist.
[0049] Bei dieser Verstellbewegung der hinteren Auflage handelt es sich insbesondere um
eine Schwenkbewegung um eine horizontale Schwenkachse oder um eine Linearbewegung
insbesondere senkrecht zur Eingriffsfläche der oberen Führungseinheit. Im Falle einer
verschwenkbaren hinteren Auflage wird diese auch als Beladeschwinge bezeichnet.
[0050] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch in einer Seitenansicht eine Aufschneidevorrichtung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung,
- Fig. 2
- schematisch eine Draufsicht auf die Vorrichtung von Fig. 1,
- Fig. 3
- schematisch eine Ansicht auf die Vorrichtung von Fig. 1 entgegen der Zuführrichtung,
- Fig. 4, 5 und 6
- jeweils schematisch in einer Seitenansicht Möglichkeiten für die Anbringung einer
verstellbaren Anschlageinheit, und
- Fig. 7
- ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Anschlageinheit
an einer oberen Führungseinheit.
[0051] In Fig. 1 ist von einem erfindungsgemäßen Hochgeschwindigkeitsslicer im Wesentlichen
die Produktzufuhr 11 dargestellt, die - wie die Draufsicht von Fig. 2 zeigt - mehrspurig
ausgebildet ist, wobei mit Ausnahme einer gemeinsamen Beladeschwinge 21, auf die nachstehend
näher eingegangen wird, alle Spuren identisch aufgebaut sind und unabhängig voneinander
- nämlich spurindividuell - betrieben werden können. Für den Betrieb des Slicers und
damit auch der Produktzufuhr 11 sorgt eine Steuereinrichtung 33.
[0052] Während eines Schneidvorgangs dient die Produktzufuhr 11 dazu, die einzelnen Produkte
13 spurindividuell einer Schneidebene 15 zuzuführen, in der sich ein Schneidmesser
17, insbesondere ein Sichelmesser oder ein Kreismesser, bewegt, um von den Produkten
13 Scheiben abzutrennen. Dabei wirkt das Messer 17 mit einer Schneidkante 39 zusammen,
die den Abschluss einer Produktauflage bildet, welche eine Zuführebene 41 definiert,
die geneigt zur Horizontalen verläuft.
[0053] Die Produktauflage umfasst des Weiteren für jede Spur eine vordere Auflage 19, die
von einem angetriebenen Bandförderer gebildet und auch als Produktauflageband 19 bezeichnet
wird. Diese Produktauflagebänder 19 sind vergleichsweise kurz und reichen bis an die
Schneidkante 39 heran.
[0054] Ferner umfasst die Produktauflage die bereits erwähnte, den vorderen Produktauflagebändern
19 vorgelagerte Beladeschwinge 21, die eine gemeinsame hintere Auflage für alle Spuren
bildet und hier als sich über die gesamte Breite der Produktauflage und somit über
alle Spuren hinweg erstreckender Bandgurt ausgebildet ist.
[0055] Die Beladeschwinge 21 kann zwischen der in Fig. 1 dargestellten oberen Zufuhrstellung
für den Schneidbetrieb und einer unteren Beladestellung verschwenkt werden, in der
die Auflagefläche der Beladeschwinge 21 in einer horizontalen Beladeebene 43 liegt.
[0056] Die Produktzufuhr 11 umfasst des Weiteren eine obere Führungseinheit 25, die in diesem
Ausführungsbeispiel als angetriebenes Förderband ausgebildet ist, dessen Unterseite
eine Eingriffsfläche 27 bildet, die mit der Oberseite eines in der jeweiligen Spur
befindlichen Produktes 13 zusammenwirkt. Dieser Förderer wird auch als oberes Traktorband
25 bezeichnet. Jede Spur weist ein solches Traktorband 25 auf.
[0057] Des Weiteren ist in jeder Spur ein in diesem Ausführungsbeispiel als Greifvorrichtung
ausgebildeter Produkthalter 45 vorgesehen. Der Produkthalter 45 wirkt mit dem hinteren
Bereich eines jeweiligen Produktes zusammen.
[0058] Der vorstehend beschriebene Aufbau einer Slicer-Produktzufuhr ist grundsätzlich bekannt.
Die Produktzufuhr 11 wird so betrieben, dass bei in der unteren Beladestellung befindlicher
Beladeschwinge 21 für jede Spur ein neues Produkt 13 auf die Beladeschwinge 21 gebracht
- entweder manuell oder durch eine wie auch immer geartete Beladevorrichtung. Die
Beladeschwinge 21 mit den darauf befindlichen Produkten 13 wird anschließend in die
in Fig. 1 dargestellte Zufuhrstellung geschwenkt. Noch vor Beginn des eigentlichen
Schneidbetriebs werden anschließend die Produkthalter 45 mit den hinteren Bereichen
der Produkte 13 in Eingriff gebracht. Da hierbei die Produkthalter 45 gegen die hinteren
Produktenden gefahren werden, sind nachstehend näher beschriebene Produktanschläge
29 für die vorderen Produktenden vorgesehen.
[0059] Sobald im Anschluss an diese Vorbereitungsphase die Zuführwege für die Produkte 13
zur Schneidebene 15 freigegeben sind, kann der Schneidbetrieb beginnen. Hierzu werden
die Produkte 13 jeweils mittels ihres unteren Produktauflagebandes 19, ihres oberen
Traktorbandes 25 und ihres Produkthalters 45 in Zuführrichtung F zur Schneidebene
15 gefördert. Dabei ist in jeder Spur der vordere Produktbereich zwischen dem oberen
Traktorband 25 und dem unteren Produktauflageband 19 eingeklemmt, sodass jedes Produkt
13 präzise mit einem jeweils individuell durch die Steuerung 33 vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil
in die Schneidebene 15 bewegt wird, damit Scheiben vorgegebener Dicke abgetrennt werden
können. Die Vorschubbewegung des am Produktende angreifenden Produkthalters 45 ist
hierbei auf die Förderbewegungen des oberen Traktorbandes 25 und des unteren Produktauflagebandes
19 abgestimmt. Es ist auch möglich, den Produkthalter 45 in dieser Phase des Aufschneidens
hinsichtlich des Vorschubs passiv zu belassen. In diesem Fall wird das hintere Produktende
von dem Produkthalter 45 während des Aufschneidens lediglich stabilisierend und führend
festgehalten.
[0060] In jedem Fall, also unabhängig davon, welchen Beitrag der Produkthalter 45 während
des Schneidbetriebs zum Vorschub des Produktes 13 leistet, dient der Produkthalter
45 am Ende des Aufschneidevorgangs dazu, ein nicht aufgeschnittenes Produktendstück
von der Schneidebene 15 weg zurückzuziehen, und zwar bis in eine Abwurfstellung, in
der das Produktendstück, sobald es der Produkthalter 45 loslässt, durch eine Abwurföffnung
nach unten fallen kann. Diese Abwurföffnung kann beispielsweise dadurch entstehen,
dass zwischen dem vorderen Produktauflageband 19 und der zuvor in die untere Beladestellung
geschwenkten Beladeschwinge 21 ein Zwischenraum entstanden ist, über den das Ausscheiden
der Produktendstücke erfolgen kann. Alternativ oder zusätzlich ist es grundsätzlich
möglich, dass das Produktauflageband 19 derart verschwenkt wird, dass eine Abwurföffnung
entsteht.
[0061] Anschließend fahren die Produkthalter 45 wieder zurück in ihre Ausgangsstellung,
sodass durch Verschwenken der inzwischen mit neuen Produkten 13 gefüllten Beladeschwinge
21 zurück in die in Fig. 1 dargestellte Zufuhrstellung der Slicer für einen neuen
Schneidvorgang bereit ist.
[0062] Innerhalb eines solchen Zyklus, wie er vorstehend beschrieben worden ist, erfüllt
die erfindungsgemäße Anschlageinheit 29 eine Mehrzahl von Funktionen, die nachstehend
näher erläutert werden.
[0063] In diesem Ausführungsbeispiel ist in jeder Spur die Anschlageinheit 29 zweiflügelig
ausgebildet (vgl. auch Fig. 2) und umfasst zwei Anschlagflügel 29a. Jeder Anschlagflügel
29a umfasst eine plattenförmige Klappe 30, die senkrecht zur Zuführebene 41 verläuft
und um eine ebenfalls auf der Zuführebene 41 senkrecht stehende Drehachse 35 (vgl.
Fig. 3 und 4) verschwenkbar ist.
[0064] In der jeweiligen Spur verlaufen die Schwenkachsen 35 seitlich versetzt zur Spurmitte,
d.h. die eine Achse 35 befindet sich an der linken Seite der Spur und die andere an
der rechten Seite. Dies bedeutet, dass die Klappen 30 jeweils in ihrer Freigabestellung,
die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellt ist, parallel zur Zuführrichtung F ausgerichtet
und an einer der Seiten der jeweiligen Spur verlaufen, sodass die auf diese Weise
aufgeschwenkte Anschlageinheit 29 den Weg zur Schneidebene 15 für das jeweilige Produkt
13 freigibt.
[0065] Die beiden Anschlagflügel 29a sind am oberen Traktorband 25 angebracht, und zwar
an den beiden Seiten eines zwischen Obertrum und Untertrum des Bandgurtes angeordneten
Trägers 47. Der Träger 47 steht in Verbindung mit der zugeordneten Mechanik für die
Klappen 30 und ragt - entsprechend der jeweiligen Spur- und Produktbreite - seitlich
aus dem Bereich des Bandgurtes heraus. Auf diese Weise ist die erfindungsgemäße Anschlageinheit
29 mechanisch in die obere Produktführungseinheit 25 integriert.
[0066] Für jeden Anschlagflügel 29a ist ein mit der zentralen Steuereinrichtung 33 verbundener,
in Fig. 1 lediglich schematisch angedeuteter Stellantrieb 31 vorgesehen. Wie im Einleitungsteil
bereits erwähnt, kann der Stellantrieb pneumatisch, elektromotorisch oder mechanisch
wirken. So kann beispielsweise in das obere Traktorband 25 ein Pneumatikzylinder integriert
werden. Die Praxis hat gezeigt, dass auch die Integration eines Elektromotors problemlos
möglich ist. Auch kann der in einem solchen Bandförderer, wie er bevorzugt für das
obere Traktorband 25 zum Einsatz kommt, vorhandene Freiraum für einen wie auch immer
gearteten mechanischen Antrieb genutzt werden. Beispielsweise kann eine angetriebene
Zahnstange in eine mit einer entsprechenden Gegenverzahnung einer Aufnahme für den
jeweiligen Anschlagflügel 29a eingreifen. Hierbei kann eine vergleichsweise kurze
Linearbewegung der Zahnstange ausreichen, um eine Schwenkbewegung des jeweiligen Anschlagflügels
29a, insbesondere um 90°, zu bewirken. Es ist auch möglich, eine Hebelanordnung zum
Verstellen der Anschlagflügel 29a vorzusehen, die beispielsweise dazu ausgebildet
ist, ausgehend von einem nicht dargestellten Gehäuse der Produktzufuhr 11 eine Stellbewegung
für einen oder beide Anschlagflügel 29a in die betreffende Spur zu übertragen.
[0067] In jeder Spur können die beiden Anschlagflügel 29a mittels ihrer Stellantriebe jeweils
um 90° zwischen der in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellten Freigabestellung und einer
Anschlagstellung gegensinnig verstellt werden. In der Sperrstellung liegen die beiden
Klappen 30 in einer gemeinsamen Ebene, die senkrecht zur Zuführrichtung F verläuft.
Dabei brauchen sich die beiden Klappen 30 nicht zu berühren, und es ist ebenfalls
nicht erforderlich, dass die beiden Klappen 30 bis an die jeweilige untere Produktauflage
19 heran reichen. Es ist lediglich erforderlich, dass in der Anschlagstellung die
beiden Klappen 30 gemeinsam dem jeweiligen Produkt 13 bzw. einem jeweiligen Endstück
den Zuführweg zur Schneidebene 15 versperren, um so das Produkt 13 zu blockieren und
an einer Weiterbewegung zur Schneidebene 15 zu hindern bzw. das Endstück darin zu
hindern, zur Schneidebene 15 zu gelangen.
[0068] Diese Anschlagstellung, die auch als Sperrstellung bezeichnet wird, nimmt die Anschlageinheit
29 in dem vorstehend erläuterten Arbeitszyklus des Slicers zum einen dann ein, wenn
nach dem Beladen mit neuen Produkten 13 die Produkthalter 45 mit den Produktendbereichen
in Eingriff gebracht werden sollen. Die Produkthalter 45 können das jeweilige Produkt
13 gegen die in der Sperrstellung befindlichen Klappen 30 drücken und so in bestimmungsgemäßer
Weise in das Produktende eingreifen. Für diese Betriebsphase ist eine nachstehend
näher erläuterte Nachgiebigkeitsfunktion der Anschlagflügel 29a von Vorteil, bei der
es sich um eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Anschlagkonzeptes handelt.
[0069] Die Anschlagflügel 29a jeder Spur werden des Weiteren dann in die Sperrstellung geschwenkt,
nachdem der Produkthalter 45 das jeweilige Produktendstück zurückgezogen hat, um beim
Entsorgen des Endstücks zu verhindern, dass aufgrund der geneigten Anordnung der Zuführebene
41 nach dem Lösen des Produkthalters 45 das Produktendstück in die Schneidebene 15
gelangt. Dabei können die beiden Klappen 30 zusammen als ein Abweiser dienen, der
ein losgelassenes Produktendstück gezielt in eine jeweilige Abwurföffnung lenkt.
[0070] Die einzelnen Zuführwege zur Schneidebene 15 können mittels der Klappen 30 auch dann
geschlossen werden - oder im Anschluss an die vorstehend erläuterte Endstückentsorgung
einfach geschlossen bleiben -, wenn mittels der Beladeschwinge 21 neue Produkte 13
bereitgestellt werden. Während dieses Beladevorgangs dienen die geschlossenen Anschlageinheiten
29 dann als Eingriffsschutz von der Zufuhrseite her, um auf diese Weise die Arbeitssicherheit
des Slicers sicherzustellen.
[0071] Die vorstehend bereits kurz erwähnte, optionale Nachgiebigkeit der Anschlagflügel
29a dient dazu, bestimmte Längendifferenzen von wenigstens zwei benachbarten Produkten
13 auszugleichen, wenn in den betreffenden Spuren die Produkthalter 45 nicht spurindividuell
gegen die hinteren Produktenden gefahren werden können oder sollen. Wie eingangs bereits
erläutert, können derartige Längenunterschiede dazu führen, dass entweder das längere
Produkt übermäßig gestaucht oder das kürzere Produkt nicht korrekt gegriffen wird.
[0072] Nachgiebig ausgestaltete Anschlagflügel 29a können derartige Längenunterschiede ausgleichen,
ohne die für ein sicheres Ergreifen der Produktenden erforderliche Blockade der Zuführwege
aufzugeben.
[0073] Die Nachgiebigkeit kann auf unterschiedliche Art und Weise realisiert werden. Beispielsweise
kann die Nachgiebigkeit des Anschlagflügels 29a durch eine Federvorspannung erreicht
werden, insbesondere in Kombination mit einem Endanschlag. Des Weiteren kann die Nachgiebigkeit
des Anschlagflügels 29a durch Ausnutzung des Federeffekts eines pneumatischen Betätigungselements
realisiert werden. Mit anderen Worten kann hier das Vorhandensein einer sogenannten
pneumatischen Dämpfung ausgenutzt werden. Alternativ ist es möglich, den Anschlagflügel
29a selbst elastisch verformbar zu gestalten, zumindest um ein vorgebbares Maß oder
bis zu einer vorgebbaren Kraft, oder mit einer elastisch verformbaren Auflage oder
Polsterung zu versehen. Des Weiteren ist es möglich, die Lagerung oder Aufhängung
des Anschlagflügels 29a am Traktorband 25 elastisch oder federnd zu gestalten und
so zumindest begrenzt nachgiebig zu machen.
[0074] Die Nachgiebigkeit bedeutet also, dass der jeweilige Anschlagflügel 29a durch die
mittels des vorderen Produktendes aufgebrachte Kraft in Zuführrichtung F bewegbar
oder verformbar ist, sobald die Kraft einen vorgegebenen oder einstellbaren Schwellenwert
überschreitet, den Zuführweg für das Produkt aber nicht freigibt. Dabei kann der Schwellenwert
auf die Konsistenz des jeweiligen Produktes abgestimmt sein. Außerdem können dabei
das Produktgewicht sowie auftretende Kräfte beim Beladen und Eingreifen der Produkthalter
45 berücksichtigt werden.
[0075] Eine weitere Funktion der erfindungsgemäßen Anschlageinheit 29 wird nachstehend anhand
der Fig. 2 und 3 erläutert:
Die Draufsicht der Fig. 2 zeigt die gemeinsame Beladeschwinge 21 und für jede der
vier Spuren das vordere Produktauflageband 19. Durch die strichpunktierten Linien
sind die Drehachsen 49 der Wellen angedeutet, um welche die jeweiligen Bandgurte umlaufen.
[0076] Zur Vereinfachung der Darstellung sind in Fig. 2 die vorstehend erläuterten Bestandteile
der erfindungsgemäßen Produktzufuhr nicht in allen Spuren vollständig dargestellt.
[0077] In der in Zuführrichtung F rechten Spur ist das obere Traktorband 25 mit dem Träger
47 für die beiden seitlich angebrachten Anschlagflügel 29a dargestellt. In den drei
anderen Spuren sind der Einfachheit halber jeweils nur die beiden Anschlagflügel 29a
gezeigt.
[0078] Zwischen den beiden inneren Spuren ist beispielhaft ein als Seitenführung für die
Produkte dienender Mittentrennsteg 37 dargestellt. Ein derartiger Trennsteg 37 ist
jeweils zwischen zwei benachbarten Spuren sowie außen an der rechten Spur und außen
an der linken Spur vorgesehen.
[0079] Die erwähnte Zusatzfunktion der erfindungsgemäßen Anschlagflügel 29a besteht nun
darin, dass in der dargestellten Freigabestellung der parallel zur Zuführrichtung
F ausgerichtete Anschlagflügel 29a den jeweiligen Trennsteg 37 in Richtung der Schneidebene
15 verlängert. Die Anschlagflügel 29a, d.h. der Klappen 20, erfüllen somit in der
Freigabestellung eine Seitenführungsfunktion für die der Schneidebene 15 zugeführten
Produkte 13.
[0080] Dies ist in Fig. 3 am Beispiel einer Spur veranschaulicht. Fig. 3 zeigt auch schematisch
eine Möglichkeit für die Halterung der Anschlagflügel 29a am Träger 47 des oberen
Traktorbandes 25. Die Anschlagflügel 29a sind mit senkrecht zur Zuführebene 41 und
somit senkrecht zur Eingriffsfläche 27 des oberen Traktorbandes 25, wenn diese parallel
zur Zuführebene 41 verläuft, verlaufenden Wellen 42 versehen, die an Lagern 51 des
oberen Traktorbandes 25 um die bereits erwähnten Achsen 35 schwenkbar gelagert sind.
Die Stellantriebe 31 für die Anschlagflügel 29a, die z.B. an den Wellen 52 angreifen
können, sind der Einfachheit halber lediglich schematisch dargestellt.
[0081] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist jeweils in einer Spur der eine Anschlagflügel
29a als Festanschlag und der andere Anschlagflügel 29a als variabler Seitenanschlag
ausgebildet. Der als Festanschlag ausgebildete Anschlagflügel 29a verläuft in der
Freigabestellung exakt unter einem fest vorgegebenen Winkel, bevorzugt unter einem
rechten Winkel, zur Schneidebene 15. Bevorzugt handelt es sich bei dem Festanschlag
um jenen Anschlagflügel 29a, gegen den das vordere Produktende während des Schneidbetriebs
aufgrund der Bewegung des Schneidmessers 17 gedrückt wird. Der als variabler Seitenanschlag
dienende Anschlagflügel 29a kann in eine Schwenkstellung derart gebracht oder aktiv
derart gesteuert werden, dass das Produkt 13 zumindest vorübergehend, beispielsweise
bei einem anfänglichen Ausrichten, mittels des variablen Seitenanschlags gegen den
Festanschlag gedrückt wird. Nach einem solchen Ausrichten kann eine Zurückbewegung
des variablen Seitenanschlags erfolgen, wodurch das Produkt 13 wieder entspannt wird.
Alternativ kann ein dauerhaftes Einspannen des Produktes 13 durch die beiden in der
Freigabestellung befindlichen Klappen 30 erfolgen, beispielsweise gegen eine vorgesehene
Federvorspannung. Die beiden Klappen 30 stellen dann seitliche Gleit- und Führungsflächen
dar, die vorübergehend oder dauerhaft in Kontakt mit dem Produkt 30 sind. Eine exakte
Ausrichtung des vorderen Produktendes in Bezug auf die Position des Schneidmessers
17 kann auf diese Weise mittels der Klappen 30 erreicht werden.
[0082] Mit Ausnahme der vorstehend zuletzt erläuterten Funktion einer beidseitigen Produktführung,
für die zwei, bevorzugt gegensinnig verschwenkbare, Anschlagflügel 29a pro Spur erforderlich
sind, können die anderen vorstehend erläuterten Funktionen der erfindungsgemäßen Anschlageinheit
29 auch durch eine einflügelige Anschlageinheit 29 erfüllt werden, deren vertikal
zur Zuführebene 41 verlaufende Schwenkachse 35 an einer Seite der jeweiligen Spur
angeordnet ist. Die bei dieser einflügeligen Ausgestaltung vorgesehene Klappe 30 ist
dann derart groß ausgebildet, dass sie in der Sperrstellung einen größeren Teil der
Spurbreite abdeckt als bei einer zweiflügeligen Ausgestaltung und insbesondere über
die Spurmitte hinaus in Richtung der anderen Spurseite vorsteht. Eine Seitenführungsfunktion
insbesondere in Verlängerung eines Trennsteges kann auch bei einer derartigen einflügeligen
Anschlageinheit 29 realisiert werden - dann natürlich nur an einer Seite der jeweiligen
Spur. Dabei kann die Anschlageinheit 29 entweder einen Seitenanschlag verlängern oder
das Produkt an den Seitenanschlag auf der dem Klappenanschlag gegenüberliegenden Seite
einer Spur lenken.
[0083] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem sich die Anschlageinheit
29 nicht zur Seite bewegt, also nicht um eine senkrecht zur Zuführebene 41 verlaufende
Achse verschwenkbar ist. Stattdessen ist hier die Klappe 30 um eine horizontal verlaufende
Achse 35 verschwenkbar, und zwar ausgehend von der mit durchgezogenen Linien in Fig.
4 dargestellten Sperrstellung nach oben in die gestrichelt dargestellte Freigabestellung.
In dieser Freigabestellung kann die Klappe 30 in Verlängerung der Eingriffsfläche
27 des oberen Traktorbandes 25 verlaufen. Die Anbringung dieser Anschlageinheit 29
erfolgt wiederum am Träger 47 des Traktorbandes 25.
[0084] Fig. 5 zeigt ein Beispiel, bei dem eine einflügelige oder zweiflügelige Anschlageinheit
29 am unteren Produktauflageband 19 angebracht ist, beispielsweise an einem Träger
einer der Wellen 45 für den Bandgurt. In jeder Spur kann hierbei das Produktauflageband
19 mit einem Anschlagflügel 29a oder mit zwei Anschlagflügeln 29a - insofern analog
zu der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Lösung - versehen sein.
[0085] Fig. 6 zeigt ein anderes Beispiel für die Anbringung einer wiederum entweder einflügeligen
oder zweiflügeligen Anschlageinheit 29. In diesem Beispiel ist für die Anschlageinheit
29 ein eigener, von dem hier ebenfalls vorhandenen, in Fig. 6 nicht dargestellten
oberen Traktorband 25 unabhängiger Träger 53 vorgesehen. Die Positionierung der Anschlageinheit
29 mittels dieses Trägers 53 erfolgt wiederum in einem bezüglich der Zuführrichtung
F stromaufwärtigen Endbereich des vorderen Produktauflagebandes 19. Bei diesem Beispiel
erfolgt also keine mechanische Integration in das obere Traktorband 25 wie bei den
Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 4 oder in das untere Produktauflageband 19 wie
beim Beispiel der Fig. 5. Gleichwohl wird hier eine direkte Zuordnung zu der jeweiligen
Spur, dem jeweiligen Produktauflageband 19, der jeweiligen Beladeschwinge 21 sowie
dem jeweiligen oberen Traktorband 25 realisiert.
[0086] Bei den Ausgestaltungen der Fig. 5 und 6, wie vorstehend erläutert, handelt es sich
um von den Beispielen der Fig. 1 bis 3 sowie der Fig. 4 unabhängige Konzepte, für
die hiermit auch jeweils unabhängiger Schutz beansprucht wird.
[0087] Die obere Führungseinheit 25 gemäß Fig. 7 kann z.B. in einer Produktzufuhr 11 gemäß
Fig. 1 eingesetzt werden und die dortige Führungseinheit 25 ersetzen. Der in Fig.
7 nicht dargestellte Stellantrieb 31 dient dann dazu, die nachstehend näher beschriebene
Anschlageinheit 29 zu verstellen.
[0088] Die Führungseinheit 25 umfasst hier ein endloses Förderband, das von einer Antriebsrolle
59 angetrieben wird und um mehrere nicht angetriebene Umlenkrollen 61, 63, 65 und
67 umläuft. Die vorderste Umlenkrolle 67 ist samt einer Tragstrukur 57, von der sie
getragen und mittels der sie mit der nächstgelegenen Umlenkrolle 65 verbunden ist,
um die Drehachse 65a dieser nächstgelegenen Umlenkrolle 65 verschwenkbar gelagert.
Hierzu dient der vorstehend erwähnte, hier nicht dargestellte Stellantrieb 31.
[0089] Diese Verstellbarkeit ermöglicht es, einen vorderen Abschnitt des Förderbandes als
Anschlageinheit 29 zu nutzen, wenn die vorderste Rolle 67 und die Tragstruktur 57
in die in Fig. 7 mit durchgezogenen Linien dargestellte Anschlagstellung verschwenkt
sind. In der gestrichelt dargestellten Freigabestellung stellt die Anschlageinheit
29 eine Verlängerung der Führungseinheit 25 in Richtung der Schneidebene 15 dar, so
dass das hier nicht dargestellte Produkt mittels der oberen Führungseinheit 25 und
der an ihr befestigten Anschlageinheit 29 bis unmittelbar vor die Schneidebene 15
geführt wird.
Bezugszeichenliste
[0090]
- 11
- Produktzufuhr
- 13
- Produkt
- 15
- Schneidebene
- 17
- Schneidmesser
- 19
- vordere Auflage, Produktauflageband
- 21
- hintere Auflage, Beladeschwinge
- 25
- obere Führungseinheit, Traktorband
- 27
- Eingriffsfläche
- 29
- Anschlageinheit
- 29a
- Anschlagflügel
- 30
- Funktionsabschnitt, Klappe
- 31
- Stellantrieb
- 33
- Steuereinrichtung
- 35
- Schwenkachse
- 37
- Seitenführung, Trennsteg
- 39
- Schneidkante
- 41
- Zuführebene
- 43
- Beladeebene
- 45
- Produkthalter
- 47
- Träger
- 49
- Drehachse
- 51
- Lager
- 52
- Welle
- 53
- Träger
- 55
- Welle
- 57
- Tragstruktur
- 59
- Antriebsrolle
- 61
- Umlenkrolle
- 63
- Umlenkrolle
- 65
- Umlenkrolle
- 67
- Umlenkrolle
- F
- Zuführrichtung
1. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, insbesondere Hochleistungsslicer,
mit einer einspurigen oder mehrspurigen Produktzufuhr (11), die entweder ein Produkt
(13) in einer Spur oder gleichzeitig mehrere in parallelen Spuren nebeneinander liegende
Produkte (13) in einer Zuführrichtung (F) einer Schneidebene (15) zuführt, in der
sich ein Schneidmesser (17) insbesondere rotierend und/oder umlaufend bewegt,
wobei die Produktzufuhr (11) eine Produktauflage (19, 21) und eine darüber angeordnete
Produktführung umfasst,
wobei die Produktführung zumindest eine obere Führungseinheit (25) mit einer der Produktauflage
(19, 21) zugewandten, sich in Zuführrichtung (F) erstreckenden Eingriffsfläche (27)
umfasst, die dazu ausgebildet ist, beim Zuführen eines auf der Produktauflage (19,
21) aufliegenden Produktes (13) mit dessen Oberseite in Eingriff zu gelangen,
wobei die Produktführung zusätzlich zu der oberen Führungseinheit (25) wenigstens
eine verstellbare Anschlageinheit (29) umfasst,
- die an der oberen Führungseinheit (25) befestigt ist,
- die in einer Anschlagstellung eine Anschlagfunktion für ein vorderes Ende eines
gegen die Anschlageinheit (29) bewegten Produktes (13) erfüllt, indem die Anschlageinheit
(29) dem Produkt (13) den Zuführweg zur Schneidebene (15) versperrt und so das Produkt
(13) blockiert und eine Weiterbewegung des Produktes (13) zur Schneidebene (15) verhindert,
- die in einer von der Anschlagstellung verschiedenen Freigabestellung den Zuführweg
zur Schneidebene (15) für das Produkt (13) freigibt, und
- die relativ zu der oberen Führungseinheit (25) zwischen der Anschlagstellung und
der Freigabestellung verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei für die Anschlageinheit (29) ein Stellantrieb (31) vorgesehen ist, der mittels
einer Steuereinrichtung (33) ansteuerbar ist, um die Anschlageinheit (29) zwischen
der Anschlagstellung und der Freigabestellung zu verstellen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Produktzufuhr (11) mehrspurig ausgebildet ist und die Produktführung für
jede Spur zumindest eine obere Führungseinheit (25) mit zumindest einer Anschlageinheit
(29) umfasst, wobei vorzugsweise die Produktzufuhr (11) spurindividuell betreibbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Verstellbewegung der Anschlageinheit (29) zwischen der Anschlagstellung
und der Freigabestellung eine Schwenkbewegung ist, wobei bevorzugt die Schwenkbewegung
um eine Schwenkachse (35) erfolgt, die horizontal oder senkrecht zur Eingriffsfläche
(27) der oberen Führungseinheit (25) verläuft.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei sich die Anschlageinheit (29) beim Freigeben des Zuführweges weder nach oben
noch nach unten, sondern zur Seite bewegt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Anschlageinheit (29) als schwenkbare Klappe (30) ausgebildet ist oder eine
verschwenkbare Klappe (30) umfasst, die vorzugsweise um eine Achse (35) verschwenkbar
ist, die senkrecht zur Eingriffsfläche (27) der oberen Führungseinheit (25) und in
der jeweiligen Spur seitlich versetzt zur Spurmitte verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Anschlageinheit (29) zweiflügelig ausgebildet ist und zwei Anschlagflügel
(29a) umfasst, die bevorzugt jeweils als Klappe (30) ausgebildet sind oder eine Klappe
(30) umfassen.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Anschlageinheit (29) in der Freigabestellung eine Seitenführungsfunktion
für das Produkt (13) erfüllt, und/oder wobei die Anschlageinheit (29) in der Freigabestellung
eine für ein jeweiliges Produkt (13) vorgesehene Seitenführung (37) der jeweiligen
Spur in Richtung der Schneidebene (15) verlängert.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Anschlageinheit (29) einen plattenförmigen Funktionsabschnitt (30) umfasst,
der um eine in der jeweiligen Spur seitlich versetzt zur Spurmitte und senkrecht zur
Eingriffsfläche (27) der oberen Führungseinheit (25) verlaufende Schwenkachse (35)
um etwa 90° zwischen der Anschlagstellung, in der sich der Funktionsabschnitt (30)
etwa senkrecht zur Zuführrichtung (F) erstreckt, und der Freigabestellung verschwenkbar
ist, in der sich der Funktionsabschnitt (30) etwa parallel zur Zuführrichtung (F)
erstreckt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei für die oder jede Spur zwei obere Führungseinheiten (25) vorgesehen sind, an
denen jeweils eine Anschlageinheit (29) befestigt ist, wobei die beiden Anschlageinheiten
(29) in der Anschlagstellung den Zuführweg gemeinsam versperren.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei für die oder jede Spur zwei Anschlageinheiten (29) oder eine zweiflügelige Anschlageinheit
(29) mit zwei Anschlagflügeln (29a) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet sind, in
der Freigabestellung das vordere Ende eines jeweiligen Produktes (13) während des
Aufschneidens in der jeweiligen Spur zu führen und/oder seitlich auszurichten.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Anschlageinheit (29) dazu ausgebildet ist, zumindest in der Anschlagstellung
als ein Eingriffsschutz für eine menschliche Hand zu dienen, und/oder wobei die Anschlageinheit
(29) dazu ausgebildet ist, zumindest in der Anschlagstellung als ein Abweiser für
ein jeweiliges Produktendstück zu dienen.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die oder jede Anschlageinheit (29) derart ausgebildet ist, dass dann, wenn auf
die in der Anschlagstellung befindliche Anschlageinheit (29) mittels des vorderen
Endes eines jeweiligen in Zuführrichtung (F) bewegten Produktes (13) eine in Zuführrichtung
(F) wirkende Kraft aufgebracht wird und diese Kraft einen vorgegebenen oder einstellbaren
Schwellenwert überschreitet, die Anschlageinheit (29) zwar nachgiebig, nämlich durch
die aufgebrachte Kraft in Zuführrichtung (13) bewegbar oder verformbar ist, den Zuführweg
für das Produkt aber nicht freigibt und somit weiterhin eine Weiterbewegung des Produktes
(13) zur Schneidebene (15) verhindert, solange sie nicht in die Freigabestellung verstellt
wird, insbesondere wobei die Produktzufuhr (11) mehrspurig ausgebildet ist und in
jeder Spur die Anschlageinheit (29) unabhängig von den Anschlageinheiten (29) in den
anderen Spuren durch die aufgebrachte Kraft in Zuführrichtung (F) bewegbar oder verformbar
ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die obere Führungseinheit (25) als Produktvorschub, als Produktführung oder
als Produktniederhalter ausgebildet ist, und/oder wobei die obere Führungseinheit
(25) unabhängig von der Anschlageinheit (29) zwischen wenigstens zwei unterschiedlichen
Funktionsstellungen verstellbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Produktauflage in eine unmittelbar vor der Schneidebene (15) endende, vordere
Auflage (19) und eine hintere Auflage (21) geteilt ist, wobei die hintere Auflage
(21) zwischen einer oberen Zuführstellung und einer unteren Beladestellung verstellbar
ist.