[0001] Die Erfindung betrifft eine Trageinrichtung für ein Riemchenstreckwerk einer Spinnmaschine,
mit einer ersten und einer zweiten Stütze, die jeweils zur lösbaren Aufnahme einer
Riemchenbrücke und/oder zur drehbaren Lagerung einer Verzugswalze ausgebildet sind.
[0002] Streckwerke für Spinnmaschinen sind in vielfältigen Ausgestaltungen aus dem Stand
der Technik bekannt. Sie dienen dazu, ein Faserband zu verstrecken, bzw. zu verziehen,
wodurch eine Querschnittsreduzierung der Faser bewirkt wird. Während des Verzugs müssen
die Fasern dabei möglichst gleichmäßig nebeneinander transportiert werden, um ein
gleichmäßiges Faserband zu erreichen, welches Voraussetzung für die Herstellung eines
gleichmäßigen Garns ist.
[0003] Zur Verstreckung des Faserbands weisen die Streckwerke in der Regel mehrere nacheinander
angeordnete Walzenpaare auf, die aneinanderliegend angeordnet das zwischen ihnen verlaufende
Faserband einklemmen. Ein Walzenpaar besteht dabei üblicherweise aus einer angetriebenen
Unterwalze und einer an der Unterwalze anliegenden oberen Druckwalze. Ein Verzug des
Faserbandes wird dadurch erreicht, dass in der durch die Drehrichtung der Walzenpaare
festgelegten Transportrichtung des Faserbands die Umfangsgeschwindigkeit von Walzenpaar
zu Walzenpaar zunimmt.
[0004] Die einzelnen angetriebenen Walzen sind dabei jeweils an einer Trageinrichtung, insbesondere
einem Streckwerkschlitten angeordnet, welche in Transportrichtung des Faserbandes
hintereinanderliegend angeordnet ein Streckwerkunterteil eines Streckwerks bilden.
Nachdem die Fasern des Faserverbands in der Hauptverzugszone, in der das Faserband
bei hohen Verzugswerten verzogen wird, ihren Zusammenhalt verlieren, ist es bekannt,
die Streckwerke als Riemchenstreckwerke auszuführen, bei dem das Faserband zwischen
den Klemmlinien der Verzugswalzenpaare durch Riemchen geführt wird. Besonders verbreitet
sind dabei sogenannte Doppelriemchenstreckwerke, bei denen im Bereich der Hauptverzugszone
um eine erste Ober- und Unterwalze jeweils ein Riemchen geführt ist, welches zum zweiten
Walzenpaar hin durch eine Umlenkeinrichtung aus der Faserführungsrichtung in die Rückführrichtung
umgelenkt wird, sodass das Faserband zwischen dem Ober- und Unterriemchen geführt
wird.
[0005] Üblicherweise sind die als Endlosband ausgebildeten Riemchen, wie bspw. aus der
EP 2 034 060 A1 bekannt, wenigstens um die antreibbare Unterwalze, eine Umlenkeinrichtung und eine
Spannvorrichtung geführt, welche die Unterriemchen auf die für den Betrieb notwendige
Vorspannung hält. Über die antreibbare Unterwalze ist das Unterriemchen antreibbar,
wobei üblicherweise über einen Kraftschluss mit einem Oberriemchen bzw. einer Oberwalze
die Übertragung des Antriebsmoments von der Walze auf das Riemchen gewährleistet ist.
[0006] Wesentlich für die Garnqualität ist die Faserführung des Faserbandes bzw. die Verzugsqualität,
wobei ein gleichmäßig gesponnenes Garn durch einen gleichmäßigen Verzug des Faserbandes
erreicht wird. Nachdem das Unterriemchen zum Verstrecken eines Faserbands im Bereich
der Hauptverzugszone gegen ein eventuelles Oberriemchen bzw. eine Oberwalze angedrückt
werden muss, kommt es an den mit den Faserbändern in Kontakt stehenden Oberflächen
zu einer Abnutzung in Folge der Reibung. Mit fortschreitender Abnutzung wird die Qualität
des gesponnenen Garns zunehmend negativ beeinflusst, wobei insbesondere bei Hochverzugsstreckwerken
erhebliche Nachteile auftreten, sodass die Riemchen häufig ersetzt werden müssen.
[0007] Bei bekannten Streckwerken ist der Austausch des Riemchens aufgrund der Notwenigkeit
eine Vielzahl von Bauteilen aus- und wieder einzubauen, mit einem erheblichen Zeitaufwand
verbunden, innerhalb dem eine mit dem betroffenen Riemchenstreckwerk ausgestattete
Spinnstelle nicht genutzt werden kann.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Trageinrichtung
für ein Riemchenstreckwerk sowie ein Riemchenstreckwerk einer Spinnmaschine bereitzustellen,
welche einen schnellen Wechsel eines Riemchens ermöglichen.
[0009] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Trageinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Riemchenstreckwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Trageinrichtung ist, dass die erste Stütze
ein Sockelelement und einen lösbar mit dem Sockelelement verbindbaren Führungsabschnitt
aufweist. Der Führungsabschnitt weist eine Lageröffnung zur drehbaren Lagerung der
Verzugswalze sowie eine erste Aufnahmeöffnung zur Aufnahme eines ersten Lagerabschnitts
der Riemchenbrücke auf.
[0011] Die erfindungsgemäße Trageinrichtung weist zwei im Abstand voneinander anordbare
Stützen auf, die vorzugsweise an einem Grundträger der Trageinrichtung anordbar sind.
Während die zweite Stütze zur lösbaren Aufnahme der Riemchenbrücke und/oder zur drehbaren
Lagerung der Verzugswalze ausgebildet ist, ist vorgesehen, dass die erste Stütze mindestens
zweiteilig ausgebildet ist und dabei ein Sockelelement, welches insbesondere mit dem
Grundträger verbindbar ist, und einen lösbar mit dem Sockelelement verbindbaren Führungsabschnitt
aufweist. Dieser weist dabei eine Lageröffnung zur drehbaren Lagerung der Verzugswalze
sowie eine Aufnahmeöffnung zur Aufnahme eines ersten Lagerabschnitts der Riemchenbrücke
auf. Die Zweiteilung der Stütze, wobei das Sockelelement vorzugsweise ortsfest mit
dem Grundträger verbindbar ist, ermöglicht durch die lösbare Anordnung des Führungsabschnitts
an dem Sockelelement im Bedarfsfall eine einfache Demontage und Montage des Führungsabschnitts.
Dieser weist zur drehbaren Lagerung der Verzugswalze eine Lageröffnung auf, innerhalb
der bspw. ein Lager der Verzugswalze lösbar aufgenommen werden kann. Darüber hinaus
weist der Führungsabschnitt ferner eine erste Aufnahmeöffnung auf, die zur Anordnung
eines ersten Lagerabschnitts der Riemchenbrücke geeignet ist, über den sich somit
die Riemchenbrücke an der ersten Stütze abstützt.
[0012] Die Trennbarkeit des Führungsabschnitts von dem Sockelelement ermöglicht es, im Bedarfsfall
ein die Verzugswalze sowie die Riemchenbrücke umlaufendes Riemchen in einfacher Weise
zu wechseln. Nach einer Entfernung des Führungsabschnitts von dem Sockelelement sind
die Verzugswalze und die Riemchenbrücke einseitig frei zugänglich, sodass über die
gegebene Zugänglichkeit das auszutauschende Riemchen in einfacher Weise über die dann
freien Enden der Riemchenbrücke und der Verzugswalze abgezogen werden kann. Ein neues
Riemchen lässt sich anschließend wieder problemlos an der Riemchenbrücke und der Verzugswalze
anordnen und spannen. Nach einer Anordnung eines neuen Riemchens erfolgt eine Montage
des Führungsabschnitts an dem Sockelelement, wobei in der dann vorliegenden Betriebsposition
der erste Lagerabschnitt der Riemchenbrücke wieder in der ersten Aufnahmeöffnung und
die Verzugswalze wieder drehbar in der Lageröffnung angeordnet ist.
[0013] Die Trageinrichtung nach der vorliegenden Erfindung ermöglicht einen besonders einfachen
und schnellen Austausch des Riemchens an dem Streckwerkschlitten, nachdem über eine
einfache Entfernbarkeit des Führungsabschnitts eine leichte Zugänglichkeit zu dem
Riemchen gegeben ist. Hierdurch besteht gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Riemchenstreckwerken die Möglichkeit einer schnelleren Wiederinbetriebnahme einer
dem jeweiligen Streckwerk zugeordnete Spinnstelle einer Textilmaschine.
[0014] Die Ausgestaltung der Verbindung des Führungsabschnitts mit dem Sockelelement ist
grundsätzlich frei wählbar, wobei diese derart ausgestaltet ist, dass zum einen eine
zuverlässige Lagesicherung der Riemchenbrücke sowie der Verzugswalze in der Betriebsposition
gegeben ist, gleichzeitig jedoch auch eine einfache und schnelle Entnahmemöglichkeit
besteht. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass der Führungsabschnitt in der Betriebsposition über eine in Längsachsenrichtung
der Verzugswalze und der Riemchenbrücke ausgerichtete Linearführung, insbesondere
Schwalbenschwanzführung mit dem Sockelelement lösbar verbunden ist.
[0015] Die Verwendung einer Linearführung zur Anordnung des Führungsabschnitts an dem Sockelelement
gewährleistet in der Betriebsposition eine besonders zuverlässige Anordnung der Verzugswalze
sowie der Riemchenbrücke an der ersten Stütze. Der über die Linearführung, insbesondere
Schwalbenschwanzführung quer zur Längsachse der Verzugswalze sowie der Riemchenbrücke
in der Betriebsposition bestehende Formschluss verhindert in besonders zuverlässiger
Weise eine Verlagerung des Führungsabschnitts gegenüber dem Sockelelement und gewährleistet
somit eine zuverlässige drehbare Lagerung der Verzugswalze sowie ortsfeste Anordnung
der Riemchenbrücke. Darüber hinaus bietet die Linearführung eine geführte, in Längsachsenrichtung
der Riemchenbrücke sowie der Verzugswalze gerichtete Verstellung des Führungsabschnitts
gegenüber dem Sockelelement, sodass einem Verkanten, sowohl bei einer Demontage als
auch einer Montage des Führungsabschnitts an dem Sockelabschnitt zuverlässig vorgebeugt
wird.
[0016] Für die Funktion der vorzugsweise als Streckwerkschlitten ausbildbaren Trageinrichtung
ist eine ortsfeste Anordnung der Verzugswalze sowie der Riemchenbrücke in der Betriebsposition
von Vorteil, wofür eine ortsstabile Anordnung des Führungsabschnitts an dem Sockelelement
in der Betriebsposition denkbar ist. Diese kann grundsätzlich in beliebiger Weise
hergestellt werden. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist jedoch ein Sicherungselement, insbesondere eine Sicherungsschraube zur Arretierung
des Führungsabschnitts an dem Sockelelement in der Betriebsposition vorgesehen. Zur
Lagesicherung des Führungsabschnitts an dem Sockelelement können beliebige Sicherungselemente
genutzt werden, bspw. auch federbelastete Rastelemente oder Spannbügel, welche den
Führungsabschnitt in der Betriebsposition an dem Sockelelement festlegen. Die Verwendung
einer Sicherungsschraube, welche sich bspw. durch einen Abschnitt des Führungsabschnitts
in das Sockelelement erstreckt und in das Sockelelement einschraubbar ist, ermöglicht
in besonders zuverlässiger Weise eine Lagesicherung des Führungsabschnitts an dem
Sockelelement. Die Verwendung einer Sicherungsschraube zeichnet sich dabei durch ihren
geringen Platzbedarf sowie niedrige Kosten aus.
[0017] Die Anordnung des dem ersten Lagerabschnitt der Riemchenbrücke gegenüberliegenden
zweiten Lagerabschnitts der Riemchenbrücke an der bevorzugt mit dem Grundträger verbindbaren
oder an dem Grundträger anordbaren zweiten Stütze ist grundsätzlich frei wählbar.
So kann die Riemchenbrücke bspw. in einer einfachen Ausgestaltung mit der Stütze verschraubt
sein, um so in zuverlässiger Weise eine ortsfeste Anordnung der Riemchenbrücke an
der zweiten Stütze zu gewährleisten.
[0018] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die zweite Stütze zur lösbaren Aufnahme des zweiten Lagerabschnitts der Riemchenbrücke
eine zweite Aufnahmeöffnung mit einer schräg zu einer Aufnahmeachse verlaufenden Einlaufschräge,
wobei die Aufnahmeachse in der Betriebsposition der Riemchenbrücke durch eine die
erste und zweite Aufnahmeöffnung verbindende Achse ausgebildet ist, und ein zu der
Einlaufschräge beabstandetes, die zweite Aufnahmeöffnung begrenzendes erstes Rastmittel
aufweist, welches in der Betriebsposition mit einem komplementären zweiten Rastmittel
an dem zweiten Lagerabschnitt in Eingriff bringbar ist, wobei der zweite Lagerabschnitt
der Riemchenbrücke in der zweiten Aufnahmeöffnung zwischen der Betriebsposition und
einer Freigabeposition, in der das erste Rastmittel und das zweite Rastmittel außer
Eingriff befindlich sind, verstellbar ist.
[0019] Gemäß dieser bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt eine Anordnung der Riemchenbrücke
an der Trageinrichtung zunächst über eine Anordnung des zweiten Lagerabschnitts an
der zweiten Stütze. Dabei wird die schräg zur Aufnahmeachse, welche sich in der Betriebsposition
der Trageinrichtung parallel zu einer Längsachse der Riemchenbrücke und/oder der Verzugswalze
erstreckt, ausgerichtete Riemchenbrücke mit dem zweiten Lagerabschnitt entlang der
schräg zur Aufnahmeachse verlaufenden Einlaufschräge in die zweite Aufnahmeöffnung
der zweiten Stütze eingeschoben. In der eingeschobenen Stellung erfolgt anschließend
aufgrund der durch die Ausgestaltung der zweiten Aufnahmeöffnung mit einer Einlaufschräge
gegebenen Verschwenkmöglichkeit eine Verschwenkung der Riemchenbrücke in eine Lage,
in der die Riemchenbrücke parallel zur Verzugswalze ausgerichtet ist.
[0020] In dieser Position liegt die Riemchenbrücke mit einem Abschnitt des zweiten Lagerabschnitts
bevorzugt auf einem Absatz der zweiten Stütze auf. Ferner befindet sich das vorzugsweise
als in Richtung auf die Einlaufschräge vorstehender Rastkörper ausgebildetes erstes
Rastmittel in Eingriff mit dem vorzugsweise als Rastausnehmung ausgebildeten zweiten
Rastmittel an dem zweiten Lagerabschnitt, wodurch in Längsachsenrichtung der Riemchenbrücke
bzw. in Richtung der Aufnahmeachse dann eine Verlagerungssicherung gegenüber der zweiten
Stütze besteht. Gegenüber der derart ausgerichteten Riemchenbrücke kann dann in einfacher
Weise der Führungsabschnitt in Aufnahmeachsenrichtung bzw. in Längsachsenrichtung
der Riemchenbrücke sowie der Verzugswalze, bspw. ausgestaltet mit einer vorteilhafterweise
vorgesehenen Linearführung, auf den ersten Lagerabschnitt sowie das freie Ende der
Verzugswalze aufgeschoben werden.
[0021] Die Ausgestaltung erlaubt eine einfache und zuverlässige Anordnung sowie im Bedarfsfall
einen Austausch der Riemchenbrücke an der zweiten Stütze. Über den in bevorzugter
Weise über den Rastkörper sowie die Rastausnehmung ausgebildeten Formschluss wird
zudem verhindert, dass bei der Entnahme des Führungsabschnitts von dem Sockelelement
die Riemchenbrücke aus ihrer der Betriebsposition entsprechenden Position herausgelangt.
Diese Ausgestaltung der Erfindung erleichtert somit einen Riemchenwechsel in ergänzender
Weise.
[0022] Die Ausgestaltung des ersten und zweiten Rastmittels ist dabei grundsätzlich frei
wählbar. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das zweite Rastmittel als Langloch und/oder das erste Rastmittel als senkrecht zur
Längsachse der Verzugswalze ausgerichteter Rastzapfen ausgebildet ist. Die Verwendung
eines als Langloch ausgebildeten Rastmittels ermöglicht eine Einstellung der Riemchenbrücke
an der zweiten Stütze, sodass eine optimale Ausrichtung der Riemchenbrücke möglich
ist. Der Rastzapfen zeichnet sich dabei durch seine besonders einfache Ausgestaltung
und hohe Funktionssicherheit aus. In alternativ bevorzugter Weise kann der Rastzapfen
mit der Riemchenbrücke und das Langloch mit der zweiten Stütze vorgesehen sein.
[0023] Die Anordnung der Verzugswalze mit ihrem der ersten Stütze gegenüberliegenden Ende
kann grundsätzlich in beliebiger Weise, bspw. auch an der zweiten Stütze, erfolgen.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Trageinrichtung zum Tragen einer Antriebseinheit ausgebildet ist, wobei die Verzugswalze
mit ihrem der ersten Stütze gegenüberliegenden Ende ortsfest an der Antriebseinheit
lagerbar ist. Die unmittelbare Lagerungsmöglichkeit der Verzugswalze an der an der
Trageinrichtung, insbesondere an dem Grundträger anordbaren Antriebseinheit gewährleistet
auch in der demontierten Stellung des Führungsabschnitts eine zuverlässige Lagesicherung
der Verzugswalze an der Trageinrichtung. Zudem kann durch die direkte Lagerung der
Verzugswalze an der Antriebseinheit auf eine separate Lagerung an einer der ersten
Stütze gegenüberliegenden Stütze verzichtet werden. In besonders vorteilhafter Weise
kann dabei die zweite Stütze einstückig mit dem Gehäuse der Antriebseinheit ausgebildet
sein, wodurch sich eine besonders kompakte Ausgestaltung ergibt.
[0024] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Trageinrichtung nach einer
der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen eine wenigstens teilweise
zusammengesetzte Einheit ausformen. So können beispielsweise die erste und/oder zweite
Stütze an dem Grundträger im Abstand voneinander angeordnet und/oder mit dem Grundträger
im Abstand voneinander verbunden sein. Insbesondere kann das Sockelelement der ersten
Stütze mit dem Grundträger verbunden sein. Auch kann der Führungsabschnitt lösbar
mit dem Sockelelement verbunden sein. Gleiches kann in entsprechender Weise für die
beispielsweise als Schwalbenschwanzführung ausgebildete Linearführung, die an der
Antriebseinheit lagerbaren Verzugswalze, die entlang der Aufnahmeachse längsverschieblich
lagerbaren Riemchenbrücke sowie die in Eingriff bringbaren ersten und zweiten Rastmittel
gelten.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Riemchenstreckwerk
vorgeschlagen. Das erfindungsgemäße Riemchenstreckwerk für eine Spinnmaschine, insbesondere
Luftspinnmaschine, mit einer Trageinrichtung mit einem über eine antreibbare Unterwalze
geführten Unterriemchen, das im Bereich einer Hauptverzugszone durch einen Gleitabschnitt
einer Riemchenbrücke abgestützt ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Trageinrichtung
gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Ausgestaltungen ausgebildet ist, insbesondere
dadurch, dass die erste Stütze ein mit dem Grundträger verbundenes Sockelelement und
einen lösbar mit dem Sockelelement verbundenen Führungsabschnitt mit einer Lageröffnung
zur drehbaren Lagerung der Verzugswalze sowie einer ersten Aufnahmeöffnung zur Aufnahme
eines ersten Lagerabschnitts der Riemchenbrücke aufweist.
[0026] Ein dementsprechend ausgestaltetes Riemchenstreckwerk zeichnet sich dadurch aus,
dass es einen besonders einfachen und schnellen Wechsel eines verschlissenen Riemchens
ermöglicht, wobei hierzu nach der Schaffung einer Zugänglichkeit zu der Trageinrichtung
lediglich der Führungsabschnitt von dem Sockelelement entfernt werden muss, wodurch
sich die Möglichkeit zum Abziehen des auszutauschenden Riemchens über die dann freien
Enden der Verzugswalze sowie der Riemchenbrücke im Zuge eines Verschwenkens des freien
Endes der Riemchenbrücke in Richtung der Verzugswalze zum Lösen der Riemchenspannung
ergibt. Anschließend kann dann in einfacher Weise das neue Riemchen an der Verzugswalze
sowie der Riemchenbrücke angeordnet und wieder gespannt werden. Anschließend wird
durch Anbringung des Führungsabschnitts an dem Sockelelement die für den Betrieb notwendige
Ausrichtung und Riemchenspannung hergestellt.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Streckwerkschlittens mit einer Verzugswalze und
einer Riemchenbrücke in der Betriebsposition;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Streckwerkschlittens von Figur 1 im demontierten
Zustand der ersten Stütze und einer Einschubposition der Riemchenbrücke;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Streckwerkschlittens von Figur 1 in einem teilverschwenkten
Zustand der Riemchenbrücke;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Streckwerkschlittens von Figur 1 in einer Betriebsposition
der Riemchenbrücke und der Verzugswalze;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Riemchenstreckwerks mit einem Streckwerkschlitten
gemäß Figur 1 und
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht des Streckwerkunterteils des Riemchenstreckwerks von
Figur 5.
[0028] In Figur 5 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Riemchenstreckwerk 1 einer
hier nicht dargestellten Spinnstelle einer Textilmaschine dargestellt, dass über Rasthaken
21 an der Textilmaschine festlegbar ist. Das Riemchenstreckwerk 1 weist dabei ein
Streckwerkoberteil 19 auf, das gelenkig mit einem Streckwerkunterteil 2 verbunden
ist, wobei eine Verschwenkung über eine Betätigung eines Handgriffs 20 erfolgt.
[0029] In der in Figur 5 dargestellten Betriebsposition des Riemchenstreckwerks 1 liegt
das Streckwerkoberteil 19 mit vier in Verlaufsrichtung eines hier nicht dargestellten
Faserbandes durch das Riemchenstreckwerk 1 hintereinander angeordneten Oberwalzen
an den entsprechenden, angetriebenen Unterwalzen 3, 4, 5, 6 des Streckwerkunterteils
2 an. Zu den Unterwalzen 3, 4, 5, 6 zählen die zuerst mit dem Faserband in Kontakt
gelangende Einlaufwalze 3, welche über einen Walzenantrieb 7 angetrieben wird und
die erste Unterwalze des Streckwerkunterteils 2 bildet. Die Einlaufwalze 3 ist gemeinsam
mit dem Walzenantrieb 7 an einer als Streckwerkschlitten ausgebildeten Trageinrichtung
8a angeordnet, welcher-wie auch die nachfolgend erläuterten Trageinrichtung 8b, 8c,
8d, die jeweils als ein Streckwerkschlitten ausbildet sind, - zur Verbindung mit einem
Rahmen 16 des Streckwerkunterteils 2 ausgebildet ist (vgl. Fig. 2).
[0030] Dem Streckwerkschlitten 8a ist in Laufrichtung des Faserbands der Streckwerkschlitten
8b nachgeordnet, an dem eine erste Verzugswalze 4 mit einem die Verzugswalze 4 antreibenden
Walzenantrieb 7 angeordnet ist. Dem Streckwerkschlitten 8b ist wiederum - in Laufrichtung
des Faserbandes betrachtet - der Streckwerkschlitten 8c nachgeordnet, der eine zweite
Verzugswalze 5 sowie einen die Verzugswalze 5 antreibenden Walzenantrieb 7 aufweist.
Im Gegensatz zu dem Streckwerkschlitten 8b weist der Streckwerkschlitten 8c ferner
eine Riemchenbrücke 9 auf, welche mit ihren einander gegenüberliegenden Lagerabschnitten
27, 28 an einer ersten und einer zweiten Stütze 11a, 11b gehalten ist, die mit einem
Grundträger 17 des Streckwerkschlittens 8c verbunden sind.
[0031] Ein Unterriemchen 10 läuft an dem Streckwerkschlitten 8c um die Riemchenbrücke 9
sowie die zweite Verzugswalze 5 herum und sorgt dafür, dass ein Faserband nicht in
direktem Kontakt mit der zweiten Verzugswalze 5 gelangt. Dem Streckwerkschlitten 8c
ist letztlich in Transportrichtung des Faserbandes der Streckwerkschlitten 8d nachgeordnet,
welcher eine über einen Walzenantrieb 7 angetriebene Auslaufwalze 6 aufweist, über
die das verstreckte Faserband das Riemchenstreckwerk 1 verlässt.
[0032] Zum Austausch des Unterriemchens 10 weist die erste Stütze 11a des Streckwerkschlittens
8c ein mit dem Grundträger 17 verbundenes Sockelelement 12 und einen an dem Sockelelement
12 lösbar anordbaren Führungsabschnitt 13 auf. In der in Figur 1 dargestellten Betriebsposition
des Streckwerkschlittens 8c ist der Führungsabschnitt 13 in seiner montierten Position
dargestellt, wobei der Führungsabschnitt 13 über eine hier nicht dargestellte Öffnung
an einem Führungselement 25 des Sockelelements 12 angeordnet ist.
[0033] Zur Sicherung der in Figur 1 dargestellten montierten Position des Führungselements
13 an dem Sockelelement 12 dient eine Schraube 23, welche durch eine Öffnung 24 in
dem Führungsabschnitt 13 in das Führungselement 25 an dem Sockelelement 12 einschraubbar
ist.
[0034] In der dadurch gesicherten Betriebsposition befindet sich der erste Lagerabschnitt
27 der Riemchenbrücke 9 in einer durchgehenden ersten Aufnahmeöffnung 15 an dem Führungsabschnitt
13. Darüber hinaus befindet sich ein auf dem dem Walzenantrieb 7 gegenüberliegenden
Ende der Verzugswalze 5 angeordnetes Verzugswalzenlager 22 in der hierfür vorgesehenen
Lageröffnung 14 an dem Führungsabschnitt 13.
[0035] Ein Austausch des Unterriemchens 10, welches über eine an dem Grundträger 17 angeordneten
Riemchenführung 18 in seiner Position an der Riemchenbrücke 9 und der Verzugswalze
5 gehalten wird, erfolgt durch ein Lösen der Schraube 23 und Abziehen des Führungsabschnitts
13 von dem Sockelelement 12 bis in die in Figur 3 dargestellte Position. In dieser
Position besteht die Möglichkeit, das Unterriemchen 10 ungehindert über die dann freien
Enden der Verzugswalze 5 und der Riemchenbrücke 9 abzuziehen und hiernach ein neues
Unterriemchen 10 an dem Streckwerkschlitten 8c anzuordnen.
[0036] Auch besteht die Möglichkeit eines Austauschs der Riemchenbrücke 9. Hierzu erfolgt
eine Verlagerung der Riemchenbrücke 9 durch Verschwenken in die in Figur 2 dargestellte
Position. Die Verschwenkbarkeit der Riemchenbrücke 9 an dem zweiten Stützteil 11b
resultiert aus der Ausgestaltung der zweiten Aufnahmeöffnung 29 für den zweiten Lagerabschnitt
28 der Riemchenbrücke 9. So weist die zweite Aufnahmeöffnung 29 eine Einlaufschräge
auf, welche in der in Figur 2 dargestellten Entnahmeposition der Riemchenbrücke 9
ein Herausziehen der Riemchenbrücke aus der zweiten Aufnahmeöffnung 29 ermöglicht.
[0037] Eine neue Riemchenbrücke 9 kann anschließend in umgekehrter Reihenfolge wieder an
dem Streckwerkschlitten 8c angeordnet werden, wobei die Riemchenbrücke 9 mit dem zweiten
Lagerabschnitt 28 in der in Figur 2 ausgerichteten Stellung entlang der Einlaufschräge
in die zweite Aufnahmeöffnung 29 eingeschoben wird.
[0038] Eine anschließende Verschwenkung über die in Figur 3 dargestellte Zwischenposition
zur Aufnahme eines Unterriemchens in die in Figur 4 dargestellte Endposition führt
neben dem Spannen des Unterriemchens auch dazu, dass ein als erstes Rastmittel ausgebildeter
Rastzapfen 30 an der zweiten Stütze 11b, welcher in Richtung auf die Einlaufschräge
der Aufnahmeöffnung 29 vorsteht, in der in Figur 2 dargestellten Position mit einem
als zweites Rastmittel ausgebildetes Langloch 32 an den zweiten Lagerabschnitt 28
der Riemchenbrücke 9 in Eingriff gelangt und dadurch die Riemchenbrücke 9 in Längsachsenrichtung
der Verzugswalze 6 in seiner Position festlegt.
[0039] Nach Verstellung der Riemchenbrücke 9 in die in Figur 4 dargestellte Position, in
der diese auf einem Absatz 31 der zweiten Stütze 11b aufliegt, und nach Aufschieben
des Führungsabschnitts 13 auf das Sockelelement 12, kann der Streckwerkschlitten 8c
wieder in Betrieb genommen werden.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Riemchenstreckwerk
- 2
- Streckwerkunterteil
- 3
- Einlaufwalze
- 4
- erste Verzugswalze
- 5
- zweite Verzugswalze
- 6
- Auslaufwalze
- 7
- Walzenantrieb
- 8a
- Streckwerkschlitten (Einlaufwalze)
- 8b
- Streckwerkschlitten (erste Verzugswalze)
- 8c
- Streckwerkschlitten (zweite Verzugswalze)
- 8d
- Streckwerkschlitten (Auslaufwalze)
- 9
- Riemchenbrücke
- 10
- Unterriemchen
- 11a
- erste Stütze
- 11b
- zweite Stütze
- 12
- Sockelelement
- 13
- Führungsabschnitt
- 14
- Lageröffnung
- 15
- erste Aufnahmeöffnung
- 16
- Rahmen (Streckwerkunterteil)
- 17
- Grundträger
- 18
- Riemchenführung
- 19
- Streckwerkoberteil
- 20
- Handgriff
- 21
- Rasthaken
- 22
- Verzugswalzenlager
- 23
- Schraube
- 24
- Öffnung
- 25
- Führungselement
- 26
- Öffnung
- 27
- erster Lagerabschnitt (Riemchenbrücke)
- 28
- zweiter Lagerabschnitt (Riemchenbrücke)
- 29
- zweite Aufnahmeöffnung
- 30
- Rastzapfen (erstes Rastmittel)
- 31
- Absatz
- 32
- Langloch (zweites Rastmittel)
1. Trageinrichtung (8c) für ein Riemchenstreckwerk (1) einer Spinnmaschine, mit
- einer ersten (11a) und einer zweiten Stütze (11b), die jeweils zur lösbaren Aufnahme
einer Riemchenbrücke (9) und/oder zur drehbaren Lagerung einer Verzugswalze (4, 5)
ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Stütze (11a) ein Sockelelement (12) und einen lösbar mit dem Sockelelement
(12) verbindbaren Führungsabschnitt (13) mit einer Lageröffnung (14) zur drehbaren
Lagerung der Verzugswalze (5) sowie einer ersten Aufnahmeöffnung (15) zur Aufnahme
eines ersten Lagerabschnitts (27) der Riemchenbrücke (9) aufweist.
2. Trageinrichtung (8c) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageinrichtung (8c) einen Grundträger (17) aufweist, an welchem die erste (11a)
und zweite Stütze (11b) im Abstand voneinander anordbar sind, wobei das Sockelelement
(12) mit dem Grundträger (17) verbindbar ist.
3. Trageinrichtung (8c) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsabschnitt (13) in einer Betriebsposition über eine in Längsachsenrichtung
der Verzugswalze (5) und der Riemchenbrücke (9) ausgerichtete Linearführung, insbesondere
Schwalbenschwanzführung mit dem Sockelelement (12) lösbar verbindbar ist.
4. Trageinrichtung (8c) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Sicherungselement, insbesondere eine Sicherungsschraube (23) zur Arretierung
des Führungsabschnitts (13) an dem Sockelelement (12) in der Betriebsposition.
5. Trageinrichtung (8c) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Stütze (11b) zur lösbaren Aufnahme eines zweiten Lagerabschnitts (28)
der Riemchenbrücke (9) eine zweite Aufnahmeöffnung (29) mit einer schräg zu einer
Aufnahmeachse verlaufenden Einlaufschräge, wobei die Aufnahmeachse in der Betriebsposition
der Riemchenbrücke (9) durch eine die erste (15) und zweite Aufnahmeöffnung (29) verbindende
Achse ausgebildet ist, und einem zu der Einlaufschräge beabstandeten, die zweite Aufnahmeöffnung
(29) begrenzenden ersten Rastmittel (30) aufweist, welches in der Betriebsposition
mit einem komplementären zweiten Rastmittel (32) an dem zweiten Lagerabschnitt (28)
in Eingriff bringbar ist, wobei der zweite Lagerabschnitt (28) der Riemchenbrücke
(9) in der zweiten Aufnahmeöffnung (29) zwischen der Betriebsposition und einer Freigabeposition,
in der das erste Rastmittel (30) und das zweite Rastmittel (32) außer Eingriff befindlich
sind, verstellbar ist.
6. Trageinrichtung (8c) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Rastmittel als Langloch (32) und/oder das erste Rastmittel als senkrecht
zur Aufnahmeachse ausgerichteter Rastzapfen (30) ausgebildet ist.
7. Trageinrichtung (8c) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageinrichtung (8c) zum Tragen einer Antriebseinheit (7) ausgebildet ist, wobei
die Verzugswalze (5) mit ihrem der ersten Stütze (11a) gegenüberliegenden Ende ortsfest
an der Antriebseinheit (7) lagerbar ist.
8. Trageinrichtung (8c) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemchenbrücke (9) in der Betriebsposition entlang der Aufnahmeachse längsverschieblich
an der ersten und zweiten Stütze (11a, 11b) lagerbar ist.
9. Riemchenstreckwerk (1) für eine Spinnmaschine, insbesondere Luftspinnmaschine, mit
einer Trageinrichtung (8c) mit einem über eine antreibbare Unterwalze geführten Unterriemchen
(10), das im Bereich einer Hauptverzugszone durch einen Gleitabschnitt einer Riemchenbrücke
(9) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trageinrichtung (8c) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet
ist.