[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Nutentrommel für eine
Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit Nuten zur Verlegung eines Fadens auf einer
Kreuzspule, wobei die Nuten Kreuzungsstellen und Umkehrstellen aufweisen.
[0002] Die
EP 2 746 206 A2 offenbart eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, insbesondere Spulmaschine,
mit einer Nutentrommel. Die Kreuzspule liegt auf der rotierenden Nutentrommel auf
und wird über diese angetrieben. Die Verlegung des Fadens auf der Oberfläche der Kreuzspule
erfolgt mittels der Nuten in der Trommel. Die Nuten bilden eine Kehrgewinderille,
so dass die Nuten Kreuzungsstellen und Umkehrstellen aufweisen.
[0003] Durch den Kontakt mit dem laufenden Faden ist der Verschleiß an den Nuten, vor allem
an den Kreuzungsstellen und Umkehrstellen besonders hoch. Der Verschleiß wird durch
abrasive Garne, wie zum Beispiel Leinen oder Polyethylen-Fasern, noch verstärkt. Der
Verschleiß kann dann so stark sein, dass nach kürzester Zeit an den Kreuzungsstellen
und Umkehrstellen starke Riefen und Einschnitte vorhanden sind.
[0004] In der Vergangenheit wurde bereits eine Vielzahl von Maßnahmen vorgeschlagen, um
den Verschleiß zu reduzieren. Die
CH 211473 schlägt vor, die Nutentrommel vollständig aus einem keramischen Werkstoff zu fertigen.
Die
DE 1 175 588 schlägt vor, daß der Grundstoff der Nutentrommel an den der Abnutzung ausgesetzten
Stellen, insbesondere an der fadenführenden Kante, korn- beziehungsweise pulverartig
eingelagerte verschleißfeste Werkstoffteile aufweist. Die
DE 1 264 307 befasst sich mit der Anordnung von verschleißfesten, scheibenförmigen Einlagen an
den Kreuzungsstellen. Die
DE 1 789 935 U offenbart eine Fadenführungstrommel mit sich kreuzenden Nuten, die an den Kreuzungsstellen
und Wendepunkten durch Einlagerungen armiert sind.
[0005] Die
EP 1 496 004 A1 offenbart ein Verfahren zur vollständigen Beschichtung der Oberfläche eines Führungselementes
für Fäden.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nutentrommel mit bestimmten verschleißfesten
Bereichen einfacher herstellen zu können.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Herstellung einer Nutentrommel mit
Nuten zur Verlegung eines Fadens auf einer Kreuzspule vorschlagen, die nur an den
Kreuzungsstellen und an den Umkehrstellen eine Keramikbeschichtung aufweist, wobei
die Keramikbeschichtung der Nutentrommel mit der Hilfe von einer zylinderförmigen
Hilfsvorrichtung aufgebracht wird, die Öffnungen an den Umkehrstellen und an den Kreuzungsstellen
aufweist.
[0008] Die Keramikschicht kann gleichmäßig aufgebracht werden. Die Keramikschicht hat einen
hohen Verschleißschutz und eine Härte bis zu 1800HV. Die Schichtdicke beträgt bis
zu 120 µm. Als Schichtwerkstoff kann Aluminiumoxid (AlO
3) oder Titanoxid (TiO
3) verwendet werden.
[0009] Erfindungsgemäß erfolgt die Keramikbeschichtung nur da, wo sie auch gebraucht wird.
Die lokale Begrenzung der Keramikbeschichtung wirkt einer Beschädigung der Beschichtung,
beispielsweise durch den Spulenrahmen der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine,
entgegen. Die Keramikbeschichtung ermöglicht außerdem fließende Übergänge zwischen
den Bereichen mit Beschichtung und ohne Beschichtung. Dadurch werden Schädigungen
des Fadens an den Übergängen vermieden.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Keramikbeschichtung an den Kreuzungsstellen und an den Umkehrstellen
durch ein thermisches Spritzverfahren oder ein elektrochemisches Verfahren aufgebracht
und die Nutentrommel zum Aufbringen der Keramikbeschichtung in einer zylinderförmigen
Hilfsvorrichtung positioniert, wobei die Hilfsvorrichtung Öffnungen an den Umkehrstellen
und an den Kreuzungsstellen aufweist. Ein solches Beschichtungsverfahren ist prozesssicher,
zuverlässig und einfach umsetzbar.
[0011] Keramikbeschichtungen auf Konstruktionsteilen aus Stahl und Aluminium haben hervorragende
Eigenschaften. Sie sind verschleißfest, reibungsarm sowie elektrisch und thermisch
isolierend. Die Beschichtung ist unabhängig von dem metallischen Grundwerkstoff. Das
thermische Spritzen kann beispielsweise als Plasmaspritzen oder als Flammspritzen
ausgebildet sein. Nano-Ceramic-Coating ist ein mögliches elektrochemisches Verfahren.
Die Beschichtungsverfahren ermöglichen auch Innenbeschichtungen. Die Verfahren ermöglichen
damit nicht nur die Beschichtung an der Umfangsfläche der Nutentrommel, sondern bis
in die Nuten hinein.
[0012] Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung der Nutentrommel wird die
Nutentrommel zum Aufbringen der Keramikbeschichtung in einer zylinderförmigen Hilfsvorrichtung
positioniert, wobei die Hilfsvorrichtung Öffnungen an den Umkehrstellen und an den
Kreuzungsstellen aufweist. Die Verwendung einer solchen Hilfsvorrichtung ermöglicht,
auf einfache Weise eine Keramikbeschichtung herzustellen, die auf die Kreuzungsstellen
und die Umkehrstellen beschränkt ist. Um die Hilfsvorrichtung möglichst einfach zu
halten, sind die Öffnungen vorzugsweise als rechteckige Fenster ausgebildet.
[0013] Es ist üblich, Nutentrommeln aus Grauguss einer Behandlung zum Härten und/oder zum
Korrosionsschutz zu unterziehen. Bekannte Verfahren zum Härten und/oder Korrosionsschutz
sind zum Beispiel das Nitrocarburieren oder das chemische Vernickeln.
[0014] In Verbindung mit der Herstellung einer erfindungsgemäßen Nutentrommel erfährt die
Nutentrommel erst nach dem Aufbringen der Keramikbeschichtung an den Kreuzungsstellen
und an den Umkehrstellen eine Behandlung zum Härten und/oder zum Korrosionsschutz.
Durch die beschriebene Reihenfolge wird sichergestellt, dass die Schicht zum Härten
und/oder zum Korrosionsschutz durch das Aufbringen der Keramikbeschichtung nicht beschädigt
wird.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ansicht einer Nutentrommel;
- Fig. 2
- eine zweite Ansicht der Nutentrommel aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Nutentrommel und eine Hilfsvorrichtung zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Nutentrommel;
- Fig. 4
- die Nutentrommel und die Hilfsvorrichtung aus Fig. 3, wobei die Nutentrommel in der
Hilfsvorrichtung positioniert ist.
[0017] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Nutentrommel 1 von der einen und der gegenüberliegenden
Seite. Die Nutentrommel 1 weist Nuten 5 zur Verlegung eines Fadens auf einer Kreuzspule
auf. Die Nuten 5 weisen dementsprechend Kreuzungsstellen 2 und Umkehrstellen 3 auf.
[0018] Die Nutentrommel 1 wird vorzugweise aus Grauguss GGG 40 gefertigt und anschließend
nachbearbeitet. Dann wird nur an den Kreuzungsstellen 2 und den Umkehrstellen 3 eine
Keramikbeschichtung 4 aufgebracht. Die übrige Umfangsfläche der Nutentrommel 1 bleibt
ohne Keramikbeschichtung. Auf der Umfangsfläche der Nutentrommel gibt es also Bereiche
mit der Keramikbeschichtung 4 und Bereiche ohne Keramikbeschichtung. Die Bereiche
mit der Keramikbeschichtung 4 umfassen die Kreuzungsstellen 2 und die Umkehrstellen
3. Die Bereiche ohne Keramikbeschichtung weisen entsprechend keine Kreuzungsstellen
2 und Umkehrstellen 3 auf.
[0019] Die Keramikbeschichtung 4 kann mittels thermischer Spritzverfahren oder elektrochemischer
Verfahren aufgebracht werden. Um die Keramikbeschichtung lokal zu begrenzen, wird
die Nutentrommel 1 zum Aufbringen der Keramikbeschichtung in einer zylinderförmigen
Hilfsvorrichtung 6 angeordnet.
[0020] Die zylinderförmige Hilfsvorrichtung 6 ist in den Figuren 3 und 4 dargestellt. Fig.
3 zeigt die Nutentrommel 1 und die Hilfsvorrichtung 6 nebeneinander. In Fig. 4 ist
die Nutentrommel 1 in der Hilfsvorrichtung 6 positioniert. Die Hilfsvorrichtung 6
weist Öffnungen 7 auf, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als rechteckige
Fenster ausgebildet sind. Die Öffnungen 7 sind so ausgebildet und angeordnet, dass
die Öffnungen 7 bei entsprechender Anordnung der Nutentrommel 1 in der Hilfsvorrichtung
6 Bereiche mit Kreuzungsstellen 2 und/oder Umkehrstellen 3 freigeben.
[0021] Nach dem Aufbringen der Keramikbeschichtung 4 kann die Nutentrommel 1 eine Behandlung
zum Härten und/oder Korrosionsschutz erfahren. Eine solche Behandlung kann durch Nitrocarburieren
oder durch chemisches Vernickeln erfolgen.
1. Verfahren zur Herstellung einer Nutentrommel (1) für eine Kreuzspulen herstellende
Textilmaschine mit Nuten (5) zur Verlegung eines Fadens auf einer Kreuzspule, wobei
die Nuten (5) Kreuzungsstellen (2) und Umkehrstellen (3) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Keramikbeschichtung (4) nur an den Kreuzungsstellen (2) und an den Umkehrstellen
(3) durch ein thermisches Spritzverfahren oder ein elektrochemisches Verfahren aufgebracht
wird und die Nutentrommel zum Aufbringen der Keramikbeschichtung (4) in einer zylinderförmigen
Hilfsvorrichtung (6) positioniert wird, wobei die Hilfsvorrichtung (6) Öffnungen (7)
an den Umkehrstellen (3) und an den Kreuzungsstellen (2) aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutentrommel (1) nach dem Aufbringen der Keramikbeschichtung (4) an den Kreuzungsstellen
(2) und an den Umkehrstellen (3) eine Behandlung zum Härten und/ oder zum Korrosionsschutz
erfährt.
1. Method for producing a grooved drum (1) for a textile machine that produces cross-wound
packages, the grooved drum (1) having grooves (5) for displacing a thread on a cross-wound
package, the grooves (5) having crossing points (2) and reversal points (3),
characterised in that
a ceramic coating (4) is applied only at the crossing points (2) and at the reversal
points (3) by means of a thermal spraying method or an electrochemical method and,
for the application of the ceramic coating (4), the grooved drum is positioned in
a cylindrical auxiliary device (6), the auxiliary device (6) having openings (7) at
the reversal points (3) and at the crossing points (2).
2. Method according to claim 1, characterised in that, after the ceramic coating (4) has been applied at the crossing points (2) and at
the reversal points (3), the grooved drum (1) undergoes a treatment for hardening
and/or for corrosion protection.
1. Procédé de fabrication d'un tambour rainuré (1) pour une machine textile fabriquant
des bobines croisées avec rainures (5) pour la pose d'un fil sur une bobine croisée,
les rainures (5) présentant des points de croisure (2) et d'inversion (3),
caractérisé en ce qu'
un revêtement céramique (4) est uniquement appliqué au niveau des points de croisure
(2) et des points d'inversion (3) selon un procédé de projection thermique ou un procédé
électrochimique, et en ce que le tambour rainuré est positionné dans un dispositif auxiliaire cylindrique (6) pour
l'application du revêtement céramique (4), ce dispositif auxiliaire (6) présentant
des ouvertures (7) au niveau des points d'inversion (3) et des points de croisure
(2).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le tambour rainuré (1), après l'application du revêtement céramique (4) au niveau
des points de croisure (2) et des points d'inversion (3), subit un traitement de durcissement
et/ou de protection contre la corrosion.