[0001] Die Erfindung betrifft einen Wellenzerkleinerer nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Entsprechende Wellenzerkleinerer sind beispielsweise aus
EP 3 248 687 A1 bekannt. Der bekannte Wellenzerkleinerer ist ein Zweiwellenzerkleinerer und weist
Zerkleinerungswellen mit daran befindlichen, in Umfangsrichtung die Welle umgebenden
und in axialer Richtung beabstandeten Zerkleinerungswerkzeugen auf. Die beiden Wellen
sind mit zueinander parallel verlaufenden Drehachsen so angeordnet, dass sie miteinander
kämmen, indem die Zerkleinerungswerkzeuge der einen Welle in die zwischen den Zerkleinerungswerkzeugen
der anderen Welle vorhandenen Zwischenräume eintauchen.
[0003] In der Regel gibt es je nach Anwendungsfall Wellenzerkleinerer mit zwei Zerkleinerungswellen,
die asynchron arbeiten, d.h. es gibt kein definiertes Verhältnis der Drehzahlen der
Zerkleinerungswellen und deren Drehrichtung zueinander. Ein solcher Wellenzerkleinerer
ist beispielsweise aus
DE 39 27 376 A1 bekannt. Andererseits gibt es Anwendungsfälle, bei denen ein synchroner Betrieb der
Zerkleinerungswellen vorteilhaft ist. So sind aus
EP 1 593 435 A1 und
US 2005/036925 A1 Wellenzerkleinerer bekannt, in denen zwei Wellen durch ein Zahnradgetriebe miteinander
synchronisiert sind. Bislang sind für beide Anwendungsfälle getrennte Wellenzerkleinerer
erforderlich.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Wellenzerkleinerer
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die geschilderten Nachteile vermieden
oder jedenfalls reduziert werden.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Wellenzerkleinerer mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Ansprüchen. Erfindungsgemäß
ist ein Wellenzerkleinerer mit einem Maschinenrahmen und einer Zerkleinerungseinheit
vorgesehen, welche mindestens zwei darin gelagerte, über einen Antrieb angetriebene
Zerkleinerungswellen umfasst, wobei benachbart zur Zerkleinerungseinheit ein Materialaufgabebereich
ausgebildet ist. Dieser Zweiwellenzerkleinerer kann so ausgebildet sein, wie oben
beschrieben. Erfindungsgemäß umfasst der Wellenzerkleinerer eine Wellenkoppelvorrichtung,
die so eingerichtet ist, dass sie von einem Synchronmodus, bei dem die Zerkleinerungswellen
in einem definierten Drehzahlverhältnis mit entgegengesetzter Drehrichtung bewegt
werden, und einem Asynchronmodus, bei dem die Zerkleinerungswellen mit jeweils beliebiger
Drehrichtung und ohne definiertes Drehzahlverhältnis bewegt werden, umschaltbar ist.
Auf diese Weise kann der Wellenzerkleinerer aufkommenden Anforderungen hinsichtlich
des Zerkleinerungsprozesses angepasst werden.
[0006] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Wellenkoppelvorrichtung ein verschiebbares
oder schwenkbares Ritzel auf, um das Umschalten vom Synchronmodus in den Asynchronmodus
zu bewirken. Ein solches Ritzel lässt sich auf einfache Weise durch einen beliebigen
Antrieb oder auch händisch aus einer Synchronstellung, bei der beide Wellen miteinander
gekoppelt sind, in eine asynchrone Stellung verschieben.
[0007] Für alle hier vorgestellten Ausführungsformen gilt, dass wenn immer von Antrieben
die Rede ist, natürlich beliebige Arten von Antrieben gemeint sein können.
[0008] Die Antriebseinheit für die Zerkleinerungswellen kann bevorzugt dieselhydraulisch
oder elektrohydraulisch sein.
[0009] Nach einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
der erfindungsgemäße Wellenzerkleinerer mit den Zerkleinerungswellen gekoppelte oder
koppelbare, auf der Antriebsseite oder auf der der Antriebsseite gegenüberliegenden
Seite der Zerkleinerungswellen angeordnete, insbesondere die Wellenkoppelvorrichtung
umfassende, Getriebeeinrichtungen aufweist. Getriebeeinrichtungen sind so zu verstehen,
dass jede Art von Kopplung einer Welle mit dem Antrieb darunter zu verstehen ist.
Es können miteinander kämmende Zahnräder genauso vorliegen wie etwa Riemenantriebe
oder Kettenantriebe. Jede Zerkleinerungswelle weist bevorzugt ein separates Getriebe
auf.
[0010] Eine weitere hier nicht beanspruchte Ausführungsform eines Wellenzerkleinerers weist
einen Maschinenrahmen und eine Zerkleinerungseinheit auf. Letztere umfasst mindestens
eine darin gelagerte, über einen Antrieb angetriebene Zerkleinerungswelle. Benachbart
zur Zerkleinerungseinheit ist ein Materialaufgabebereich ausgebildet, welcher eine
Mehrzahl von Seitenwänden umfasst. Dieser Materialaufgabebereich ist insbesondere
so zu verstehen, dass er außerhalb des Erfassungsbereichs der Zerkleinerungseinheit
bzw. der Zerkleinerungswelle liegt. Insbesondere kann der Zerkleinerungsbereich bezogen
auf die Schwerkraftrichtung oberhalb bzw. über der wenigstens einen Zerkleinerungswelle
angeordnet sein.
[0011] Dabei ist vorgesehen, dass wenigstens eine der Seitenwände aus einer Gebrauchsstellung
in eine Wartungsstellung bringbar, insbesondere klappbar oder verschiebbar, ausgebildet
ist. Bevorzugt gilt dies für eine Mehrzahl der Seitenwände, insbesondere können alle
Seitenwände so ausgebildet sein. Eine Seitenwand im Sinne der Erfindung kann zunächst
einmal jedes Bauteil sein, welches dazu geeignet ist, den Materialaufgabebereich seitlich
zu begrenzen. Dabei spielt es zunächst einmal keine Rolle, ob eine solche Seitenwand
vertikal angeordnet ist oder etwa schräg zur Horizontalen verläuft. Insbesondere kann
auch ein Bauteil, welches gemeinhin als Kipptrichter bezeichnet wird, eine Seitenwand
im Sinne der Erfindung sein, soweit dieser Kipptrichter den Materialaufgabebereich
begrenzt.
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass zumindest eine bezogen auf die Axialrichtung der Zerkleinerungswelle
stirnseitig angeordnete Seitenwand in eine Wartungsstellung bringbar, insbesondere
klappbar oder verschiebbar, ausgebildet ist. Stirnseitige Seitenwände sind diejenigen
Wände, welche nicht parallel zu den Längsseiten einer Zerkleinerungswelle, sondern
quer zur Längserstreckung der Zerkleinerungswelle, insbesondere im Bereich ihrer Endabschnitte,
und insbesondere im Wesentlichen oberhalb der Zerkleinerungswelle angeordnet sind.
[0013] Auf diese Weise wird erreicht, dass die Kupplungsbereiche, darunter sind diejenigen
Bereiche zu verstehen, in denen die Zerkleinerungswelle mit einem maschinenseitigen
Kupplungsabschnitt gekuppelt ist, freiliegen. In der Wartungsstellung sind so Lager-und/oder
Kupplungsbereiche der wenigstens einen Zerkleinerungswelle zugänglich. Auf diese Weise
ist es möglich, die Zerkleinerungswelle in der Wartungsstellung aus dem Maschinenrahmen
auszubauen und bevorzugt nach oben, d.h. insbesondere senkrecht zur Schwerkraftrichtung,
aus dem Zerkleinerungsbereich auszuheben, ohne Teile des Zerkleinerungsbereiches aufwendig
zerlegen oder Wände teilweise oder komplett ausbauen zu müssen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn die wenigstens eine Zerkleinerungswelle
durch eine lösbare, formschlüssige Kupplung, insbesondere eine schraubbare Flanschkupplung,
an jedem Ende der Zerkleinerungswelle in vorwiegend senkrechter Richtung aus dem Zerkleinerungsgehäuse
demontiert werden kann und die Lagerungen der Wellen am oder im Zerkleinerungsgehäuse
verbleiben. Natürlich sind auch andere Kupplungsformen denkbar.
[0015] Zur Verbesserung der Materialaufgabe kann vorgesehen sein, dass eine Wand des Materialaufgabebereiches
als, insbesondere den Antrieb der Zerkleinerungswelle (zumindest in der Gebrauchsstellung)
wenigstens teilweise überdeckender, Kipptrichter ausgebildet ist. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine, insbesondere die als Kipptrichter
ausgebildete, Wand, insbesondere zumindest im Wesentlichen horizontal, so bewegbar,
insbesondere verschiebbar, dass dadurch der Raum für die lösbare, formschlüssige Kupplung
zu Wartungszwecken freigegeben wird. Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen
sein, dass eine der Seitenwände des Materialaufgabebereichs so bewegt, insbesondere
geschwenkt oder im Wesentlichen horizontal verschoben werden kann, dass der Raum für
die lösbare, formschlüssige Kupplung zu Wartungszwecken freigegeben wird. Alle diese
Maßnahmen sorgen dafür, dass keine vorhandenen Seitenwände ausgebaut werden müssen,
um Wartungsarbeiten durchzuführen bzw. eine Zerkleinerungswelle zu entnehmen.
[0016] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann - insbesondere bezogen auf die
Schwerkraftrichtung - unter oder unterhalb der wenigstens einen Zerkleinerungswelle
wenigstens ein Nachzerkleinerungswerkzeug, insbesondere ein Brechbalken oder Siebkorb,
angeordnet sein. Bevorzugt kann das Nachzerkleinerungswerkzeug im Wesentlichen - insbesondere
bezogen auf die Schwerkraftrichtung - in vertikaler Richtung angehoben oder abgesenkt
werden. Das Anheben oder Absenken hat zum einen den Vorteil, dass hierdurch gegebenenfalls
an dem zu zerkleinernden Material noch maschinelle Anpassungen vorgenommen werden
können. Auf der anderen Seite ist es so möglich, das Nachzerkleinerungswerkzeug zu
Wartungszwecken von den Zerkleinerungswellen abzurücken. So kann nach einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform insbesondere vorgesehen sein, dass das Nachzerkleinerungswerkzeug
aus dem Wellenzerklei-nerer nach Absenken herausgefahren werden kann. Bevorzugt kann
nach Absenken des Nachzerkleinerungswerkzeugs dasselbe etwa seitlich nach Art einer
Schublade aus dem Maschinenrahmen herausgefahren werden. Natürlich kann die Vorrichtung
auch so beschaffen sein, dass sie dies an der Stirnseite des Wellenzerkleinerers vorsieht.
Bevorzugt weist der Wellenzerkleinerer zum Ausbringen des Nachzerkleinerungswerkzeugs
entsprechend unterhalb oder unter den Zerkleinerungswellen gelegene Revisionsklappen
auf, die das Nachzerkleinerungswerkzeug zugänglich machen.
[0017] Bevorzugt handelt es sich bei dem Wellen-zerkleinerer um einen Zweiwellenzerkleinerer,
der zwei Zerkleinerungswellen umfasst, welche nebeneinander liegend, insbesondere
mit parallel zueinander angeordneten Drehachsen, angeordnet sind. Nebeneinanderliegend
bedeutet im Sinne der Erfindung nicht zwangsläufig eine horizontale Ausrichtung und
eine parallele Ausrichtung der beiden Zerkleinerungswellen. Nebeneinanderliegend bedeutet
lediglich, dass die beiden Zerkleinerungswellen in räumlicher Nähe angeordnet sind.
So kann eine V-förmige Konfiguration der beiden Zerkleinerungswellen ebenso wie eine
Anordnung darunter verstanden werden, bei der die beiden Wellen in Schwerkraftrichtung
betrachtet vertikal nach Art einer Stufe versetzt zueinander angeordnet sind. In diesem
Sinne sind alle relativen Konfigurationen beider Zerkleinerungswellen als nebeneinanderliegend
zu verstehen. In jedem Fall ist eine nebeneinanderliegende Konfiguration dann gegeben,
wenn die an den Wellen befindlichen Zerkleinerungswerkzeuge dabei miteinander kämmen,
d.h. die Zerkleinerungswerkzeuge, die am Umfang der jeweiligen Zerkleinerungswelle
angeordnet sind, greifen zumindest teilweise in die Zwischenräume zwischen den Zerkleinerungswerkzeugen
der jeweils anderen Zerkleinerungswelle ein.
[0018] Nach einer besonderen Ausführungsform ist ein Wellenzerkleinerer mit einem Maschinenrahmen
und einer Zerkleinerungseinheit vorgesehen, welche zwei Zerkleinerungswellen umfasst,
welche nebeneinander liegend angeordnet sind, wobei die Zerkleinerungswellen über
wenigstens einen Antrieb angetriebenen sind und benachbart zur Zerkleinerungseinheit
ein Materialaufgabebereich ausgebildet ist, welcher eine Mehrzahl von Seitenwänden
umfasst, wobei der Wellenzerkleinerer, der insbesondere im Weiteren so ausgebildet
ist wie oben beschrieben, wenigstens eine, insbesondere angetriebene, Nachdrückeinrichtung
umfasst. Die Nachdrückeinrichtung umfasst dabei beispielsweise ein längliches, insbesondere
zylinderförmiges, Nachdrückelement, dessen Längsachse bevorzugt parallel zu den Drehachsen
der Zerkleinerungswellen verläuft. Natürlich kann die Nachdrückeinrichtung eine Mehrzahl
entlang der Zerkleinerungswellen angeordnete Nachdrückelemente aufweisen, wobei diese
beispielsweise kugelförmige Nachdrückelemente anstelle eines länglichen Nachdrückelements
umfassen können.
[0019] Mithilfe dieser Nachdrückeinrichtung können insbesondere leichte, sperrige oder voluminöse
Teile im zu zerkleinern Material, die ansonsten nicht von den beiden Zerkleinerungswellen
erfasst werden, sondern eher auf den Wellen hin und her geworfen werden, in den Wirkbereich
der Werkzeuge der Zerkleinerungswellen hineingedrückt werden.
[0020] Dazu kann vorgesehen sein, dass die Nachdrückeinrichtung aus einem Gebrauchszustand
im Bereich der Zerkleinerungswellen, insbesondere im Bereich zwischen den und/oder
oberhalb der Zerkleinerungswellen in einen Nichtgebrauchszustand bringbar, insbesondere
schwenkbar ist. Der Gebrauchszustand ist derjenige Zustand, bei welchem die Nachdrückeinrichtung
aktiv am zerkleinerungsprozess beteiligt wird. Dies kann beispielsweise so geschehen,
dass sie lediglich mit Schwerkraft auf das zu zerkleinerte Material drückt. Bevorzugt
ist vorgesehen, dass die Nachdrückeinrichtung angetrieben wird, d.h. aktiv zusätzlich
zur Schwerkraft Material gegen die Zerkleinerungswellen drückt. Dies kann alternierend
erfolgen, sodass eine Hin- und Her-Bewegung der Nachdrückeinrichtung auf die Wellen
zu und von diesen weg ausgeführt wird. Demgegenüber bezeichnet der Nichtgebrauchszustand
der Nachdrückeinrichtung den Zustand, in welchem beispielsweise neues Material in
den Materialaufgabebereich gelangt und die Nachdrückeinrichtung nicht betätigt wird.
[0021] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Nachdrückeinrichtung
an einer der Seitenwände, insbesondere schwenkbar, angebracht ist. Bevorzugt handelt
es sich bei einer dieser Seitenwände um eine an einer Längsseite einer Zerkleinerungswelle
vorgesehene Seitenwand. An dieser kann die Nachdrückeinrichtung beispielsweise über
einen Antrieb, insbesondere durch ein oder eine Mehrzahl Hydraulikzylinder, aus der
Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung geschwenkt bzw. in der Gebrauchsstellung
bewegt werden. Bevorzugt ist in diesem Fall die Nachdrückeinrichtung an einem Schwenkhebel
angebracht, welcher am dem Nachdrückelement gegenüberliegenden Ende an der entsprechenden
Seitenwand schwenkbar gelagert ist. Dabei ist der Schwenkhebel in der Seitenwand bevorzugt
so gelagert, dass in jedem Schwenkzustand des Schwenkhebels keine Öffnung in der Seitenwand
entsteht. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass eine Kreisscheibe
oder zumindest ein Kreisscheibensegment in der Seitenwand mit einer Drehachse parallel
zur Seitenwand drehbar gelagert ist, wobei an diesem Kreisscheibensegment oder dieser
Kreisscheibe der Schwenkhebel angebracht ist. Die durch eine Lageröffnung in der Seitenwand
hindurchreichende Fläche, insbesondere Umfangsfläche, der Kreisscheibe bzw. des Kreisscheibensegmentes
verschließt dabei die Lageröffnung in jedem Schwenkzustand.
[0022] Weiter kann im erfindungsgemäßen Wellenzerkleinerer eine elektrische Steuerung zur
Steuerung und Überwachung der mechanischen, elektrischen und hydraulischen Vorgänge
und Parameter der Maschine vorgesehen sein.
[0023] Was das Bewegen der Seitenwände betrifft, so kann dies natürlich händisch erfolgen,
vorstellbar ist natürlich auch, dass eine oder eine Mehrzahl Seitenwände hydraulisch,
elektrisch oder mechanisch bewegbar sind. Dies kann beispielsweise dann über die Steuerung
bewerkstelligt werden.
[0024] Die Seitenwände, welche an den Längsseiten der Zerkleinerungswelle vorgesehen sind,
sind bevorzugt so ausgelegt, dass sie dicht an die Außenkante des Gehäuses der Zerkleinerungseinheit
verbringbar sind. Hierdurch wird eine direkte Zugänglichkeit zu den Zerkleinerungswerkzeugen
auf den Zerkleinerungswellen und den Gegenkämmen erreicht. Die Gegenkämme sind bevorzugt
unterhalb der längsseitigen Seitenwände in der Zerkleinerungseinheit angebracht.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren 1 - 9 näher erläutert.
- Figur 1 -
- zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wellenzerkleinerers
in Beladungsstellung,
- Figur 2 -
- zeigt den Wellenzerkleinerer in Vorbereitung einer Wartung,
- Figur 3 -
- zeigt eine Detailansicht der Figur 2,
- Figur 4 -
- zeigt den Kopplungsbereich von Antrieb und Zerkleinerungswellen,
- Figur 5 -
- zeigt den Kopplungsbereich von Zerkleinerungswellen und Wellenkoppelvorrichtung,
- Figur 6 -
- zeigt eine Detailansicht mit geöffneten Revisionsklappen und herausgezogenem Nachzerkleinerungswerkzeug,
- Figur 7 -
- zeigt ein Wartungsgestell zur Aufnahme von Zerkleinerungswellen,
- Figur 8 -
- zeigt einen Ausschnitt der auf dem Wartungsgestell liegenden Zerkleinerungswellen,
- Figur 9 -
- zeigt die Nachdrückeinrichtung in Nichtgebrauchsstellung, während sich die Seitenwand
in der Wartungsstellung befindet.
[0026] Figur 1 zeigt einen fahrbaren Wellenzerkleinerer 1 in der Beladungsposition. Zu erkennen
ist in dieser Figur der oberhalb der Zerkleinerungseinheit 2 angeordnete Materialaufgabebereich,
der innerhalb der Seitenwände 4 - 7 von diesen gebildet wird. Unterhalb der Seitenwand
5 und unterhalb der die Zerkleinerungswellen 8, 9 (hier nicht sichtbar) umfassenden
Zerkleinerungseinheit 2, sind die Revisionsklappen 12, 13 angeordnet. Die Seitenwände
4, 5, 6 sind so ausgelegt, dass sie zu Wartungszwecken nach außen hin abgeklappt werden
können P1, P2, P3. An der Seitenwand 5 befindet sich die Nachdrückeinrichtung 3, auf
die weiter unten näher eingegangen wird.
[0027] Das zu zerkleinernde Material wird in den Materialaufgabebereich gegeben, durch die
Zerkleinerungseinheit 2 zerkleinert und unterhalb von dieser aufgefangen. Das zerkleinerte
Material wird von dort zu dem auf der rechten Seite gezeigten Förderband transportiert
und von diesem abtransportiert.
[0028] Figur 2 zeigt den Wellenzerkleinerer 1 in Vorbereitung einer Wartung. Die Seitenwände
4, 5, 6 sind nach außen hin heruntergeklappt und geben den Blick auf die beiden Zerkleinerungswellen
8, 9 frei. Die Seitenwand 7, die als Materialrutsche bzw. Kipptrichter ausgelegt sein
kann, kann von der Zerkleinerungseinheit 2 über das Maschinengehäuse in Richtung X
verschoben werden. Figur 3 zeigt vergrößert die Zerkleinerungseinheit 2 der Figur
2. Zwischen den abgeklappten bzw. weggeschobenen Seitenwänden 4, 5, 6, 7 sind die
Zerkleinerungswellen 8, 9, die hier mit den Längsachsen beispielhaft parallel zueinander
angeordnet sind, sichtbar. In axialer Richtung ist der Bereich für die Zerkleinerung
durch Abschirmungen 10, 11 begrenzt. Die Abschirmung 10 soll verhindern, das Zerkleinerungsgut
in den Bereich der zur Wellenkoppelvorrichtung 14 hin gelegenen Kupplungen gelangen
kann.
[0029] Ebenso soll die Abschirmung 11 verhindern, dass Zerkleinerungsgut in den zum Antrieb
hin weisenden Flanschbereich gelangt. Dieser Bereich ist in Figur 4 gezeigt. Die Zerkleinerungswellen
8, 9 sind mit Kupplungen 15, 16, insbesondere Flanschkupplungen, an dem Antrieb (nicht
gezeigt) angeordnet. Die Flanschkupplungen 15, 16 sind durch die Abschirmung 11 von
dem Zerkleinerungsbereich 2 der Zerkleinerungswellen 8, 9 so abgeschirmt, dass kein
Zerkleinerungsgut zu den Flanschkupplungen 15, 16 gelangen kann. Die Figur 5 zeigt
die entsprechenden Kupplungen 17, 18, insbesondere Flanschkupplungen, auf der Seite
der Wellenkoppelvorrichtung 14, wo die Abschirmung 10 das Eindringen von Zerkleinerungsgut
in den Bereich der Flanschkupplungen 17, 18 verhindert.
[0030] Die Flanschkupplungen 15, 16, 17, 18 können zur Entnahme der Zerkleinerungswellen
8, 9 gelöst und sodann können diese unmittelbar nach dem Lösen der Verschraubung in,
relativ zur Drehachse, radialer Richtung, insbesondere vertikaler, entnommen werden.
Somit kann die Entnahme der Zerkleinerungswellen 8, 9 beschleunigt werden, ohne dass
dazu zunächst ein Teil des Antriebes oder der Lagerung der Zerkleinerungswellen 8,
9 demontiert werden muss.
[0031] Figur 6 zeigt einen Teil der Zerkleinerungseinheit 2 bei geöffneten Revisionsklappen
12, 13. Dabei ist der Auszug 20 mit dem darauf befindlichen Nachzerkleinerungswerkzeug
19, welches im Betriebszustand unterhalb und zwischen den Zerkleinerungswellen 8,
9 angeordnet ist, abgesenkt herausgezogen. Bei dem Nachzerkleinerungswerkzeug 19 handelt
es sich in diesem Ausführungsbeispiel um einen Brechbalken; es kann aber auch ein
anders Nachzerkleinerungswerkzeug vorhanden sein, wie beispielsweise ein Siebkorb.
In der gezeigten Ausführungsform ist der Auszug 20 mit dem Nachzerkleinerungswerkzeug
19 so aufgebaut, dass sie leicht aus den Führungen herausgehoben werden kann. Auf
diese Führungen kann nun das in Figur 7 gezeigte Wartungsgestell 21 gesetzt werden.
Auf dem Wartungsgestell sind zwei Paare von Ablagen 22, 23 angeordnet.
[0032] Zur Wartung können nach dem Lösen der Flanschkupplungen 15, 16, 17, 18 die Zerkleinerungswellen
8, 9 angehoben werden. Das Wartungsgestell 21 kann in den Wellenzerkleinerer 1 eingeschoben
werden und mit den Ablagen 22, 23 unter den Zerkleinerungswellen 8, 9 positioniert
werde. Sodann wird das Wartungsgestell 21 angehoben und die Zerkleinerungswellen liegen
auf den Ablagen 22, 23 auf und werden mit dem Wartungsgestell 21 angehoben. Somit
können die Zerkleinerungswellen 8, 9 - wie es die Figur 8 zeigt - aus der Zerkleinerungseinheit
2 ausgehoben und gewartet werden. Die Zerkleinerungswellen 8, 9 sind oberhalb der
Kupplungsposition auf dem Wartungsgestell 21 abgelegt. In dem gezeigten Ausschnitt
liegt das Ende der Zerkleinerungswelle 9 mit der Flanschkupplung 16 auf einer Ablage
22, so wie es auch bei der Zerkleinerungswelle 8 mit der Flanschkupplung 15 auf den
Ablagen 23 (nicht gezeigt) erfolgt. In der erhöhten Position sind die Zerkleinerungswellen
8, 9 gut zugänglich.
[0033] Mit einem derartigen Wellenzerkleinerer 1 kann die Wartung der Zerkleinerungseinheit
2 vereinfacht und gleichzeitig verkürzt werden, was die Wartungskosten reduziert.
[0034] Figur 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines weiteren erfindungsgemäßen Details des
Wellenzerkleinerers 1, eine Nachdrückeinrichtung 3. Die Nachdrückeinrichtung 3 ist
an einer der Seitenwände, im hier gezeigten Beispiel an der Seitenwand 5, angeordnet.
In der Figur ist die Seitenwand 5 in der Wartungsstellung gezeigt, sie ist nach außen
geklappt, wodurch die Innenseite der Seitenwand 5 nach außen weist und die Zerkleinerungswelle
8 besser zugänglich ist. An der Innenwand der Seitenwand 5 ist die Nachdrückeinrichtung
3 angeordnet. Der aktive Teil der Nachdrückeinrichtung 3 ist im gezeigten Beispiel
ein länglicher, zylinderförmiger Körper, dessen Zylinderachse parallel oder zumindest
annähernd parallel zu den Achsen der Zerkleinerungswellen 8, 9 ausgerichtet ist. Natürlich
kann auch eine andere Form der Nachdrückeinrichtung vorgesehen sein. Es können auch
mehrere Nachdrückelemente vorgesehen sein, die nicht länglich sein müssen. Befestigt
ist der aktive Teil der Nachdrückeinrichtung 3 an einem Nachdrückhebel 3a. Der Nachdrückhebel
3a wiederum ist über ein Verschwenkungselement 3b an der Seitenwand 5 schwenkbar angeordnet.
[0035] Im Gebrauchszustand, bei dem die Seitenwände 4, 5, 6, 7, wie in Figur 1 gezeigt,
hochgeklappt sind, kann zum einen die Nachdrückeinrichtung 3 hochgeschwenkt sein,
um eine Beladung zu ermöglichen, oder zum anderen kann der aktive Teil der Nachdrückeinrichtung
3 von dem Verschwenkungselement 3b in eine Position oberhalb und zwischen den Zerkleinerungswellen
8, 9 platziert werden, um so Zerkleinerungsgut zu den Zerkleinerungswellen 8, 9 hin
zu drängen. Hierzu kann der Nachdrückhebel 3a hin und her bewegt werden, was zu einem
Nachstopfeffekt der Nachdrückeinrichtung 3 führt. Bevorzugt wird diese Stopfbewegung
des Nachdrückhebels 3a hydraulisch angetrieben, weil derartige Antriebe robust sind
und hohe Kräfte übertragen können. Es ist allerdings auch denkbar, den Antrieb elektromechanisch,
magneto-mechanisch, pneumatisch oder in einer anderen Antriebsart auszulegen.
[0036] Um die Mechanik der Nachdrückeinrichtung 3 vor Verschmutzungen und damit vor Beschädigungen
zu schützen, ist gerade das Verschwenkungselement 3b hier in Form einer Kreisscheibe
oder Kreissegmentscheibe ausgebildet. Dabei ist der Bereich des Verschwenkungselements
3b, der aus der Seitenwand 5 hinaus in den Materialaufgabebereich hereinragt, sowohl
an den Stirnflächen, als auch auf der Zylinderfläche verkleidet, so das kein Zerkleinerungsgut
die Funktion des Verschwenkungselements 3b beeinträchtigen kann.