[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungsvorrichtung für Artikel oder Artikelgruppen
und ein Verfahren zum Aufbringen eines Kartonzuschnitts auf einen Artikel oder eine
Artikelgruppe gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Für die Verarbeitung, Zusammenstellung, Gruppierung und Verpackung von Artikeln wie
bspw. Getränkebehältern gibt es unterschiedliche Verpackungsarten, bspw. die Zusammenfassung
der Artikel bzw. Behälter zu tragbaren, relativ handlichen Gebindeeinheiten. Auch
hierfür sind verschiedene Möglichkeiten bekannt, einzelne Artikel zu größeren Gebinden
zusammenzufassen. So werden bspw. Getränkebehälter meist mittels Schrumpffolien zu
Gebinden von vier, sechs oder mehr Behältern zusammengefasst und verpackt. Die Herstellung
von Gebinden ist meist unumgänglich, da sie die häufigste Variante von Verkaufseinheiten
für Getränkebehälter oder Flaschen aus PET-Kunststoff darstellen. Die Gebinde werden
für den Transport teilweise nochmals zusammengefasst und/oder in Lagen zusammengestellt
und palettiert.
[0003] Bei der Herstellung von bekannten Gebindearten sind spezifische Fertigungsschritte
erforderlich, um die üblicherweise eingesetzten Schrumpffolien verarbeiten zu können.
Diese Fertigungsschritte erfordern einen relativ hohen Energieeinsatz. Zudem verursacht
die verwendete Folie Kosten zur Herstellung, zur Bereitstellung, zur Handhabung sowie
zur späteren Entsorgung, da sie nach dem Verkauf nicht mehr benötigt wird. Auch die
Maschinenausstattung zur Bereitstellung der sogenannten Folieneinschlagmodule und
anderer Handhabungsstationen verursacht hohe Investitionskosten. Schließlich erfordert
auch die Bereitstellung des sogenannten Schrumpftunnels, bei dem die um die Gebinde
geschlagene Folie mittels Heißluftbeaufschlagung um die Behälter geschrumpft wird,
einen relativ hohen Kapitaleinsatz.
[0004] Eine Variante, bei der grundsätzlich auf den Einsatz von Schrumpffolien verzichtet
werden kann, sind sog. Umreifungsgebinde. Hierbei werden die Behälter mittels sog.
Umreifungsbänder zu einem Gebinde zusammengefasst und miteinander verbunden. In kontinuierlich
oder taktweise arbeitenden Umreifungsmaschinen werden Behälter, Artikel oder Flaschen
zu Formationen gruppiert und dann mit Hilfe von Umreifungsaggregaten mit einem Band
oder mit mehreren Bändern umreift. Typische Formationen können bspw. 1x2-Anordnungen
(zwei Behälter in Reihe), 2x2-Anordnungen (vier Behälter im Quadrat oder in Rautenformation),
3x2-, 4x3- oder grundsätzlich auch variable nxm-Anordnungen sein.
[0005] Weiterhin ist die Verwendung von sogenannten oberen Greifkartonverpackungen bekannt,
um beispielsweise mehrere Flaschen über ihre Halsbereiche zusammenzufassen. Eine Verpackungsmaschine
zum Aufsetzen solcher oberen Greifkartonverpackungen ist in der Patentschrift
EP 1075419 B1 beschrieben. Hierbei sind die Artikel in einer Kiste angeordnet und die Greifkartonverpackung
wird von oben auf den mindestens einen in der Kiste angeordneten Artikel aufgesetzt.
Insbesondere sind in der Kiste eine Mehrzahl von Artikeln angeordnet und durch das
Aufsetzen einer geringeren Anzahl an oberen Greifkartonverpackungen werden Untergruppen
gebildet, die jeweils einen Teil der in der Kiste angeordneten Artikel zusammenfassen.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Qualität und korrekte Ausbildung von
innerhalb einer Verpackungsvorrichtung hergestellten Gebinden für die nachfolgende
Verarbeitung und/oder den Verkauf sicherzustellen.
[0007] Die obige Aufgabe wird durch eine Verpackungsvorrichtung für Artikel oder Artikelgruppen
und ein Verfahren zum Aufbringen eines Verpackungszuschnitts auf einen Artikel oder
eine Artikelgruppe gelöst, die die Merkmale in den unabhängigen Patentansprüchen umfassen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche beschrieben.
[0008] Bei den Artikeln, auf die vermittels der Verpackungsvorrichtung ein Verpackungszuschnitt
aufgebracht wird, handelt es sich vorzugsweise um Getränkebehälter, insbesondere Flaschen
oder Dosen. Die Verpackungsvorrichtung ist jedoch auch geeignet, einen entsprechenden
Verpackungszuschnitt an andere geeignete Artikel anzuordnen und an diesen festzulegen.
Die Artikel oder Artikelgruppen umfassend jeweils mindestens zwei Artikel werden über
eine erste zuführende Transporteinrichtung einer ersten Handhabungsvorrichtung zugeführt.
Bei der ersten Handhabungsvorrichtung handelt es sich insbesondere um ein sogenanntes
Applikationsmodul, das ausgebildet ist, mindestens einen Verpackungszuschnitt an dem
Artikel oder der Artikelgruppe unter Ausbildung eines Gebindes festzulegen. Vorzugsweise
wird hierbei ein Verpackungszuschnitt auf den Artikel oder die Artikelgruppe aufgelegt
und durch eine zumindest teilweise nach unten gerichtete Kraft, insbesondere einen
nach unten gerichteten Druck, zumindest teilweise auf den Artikel oder die Artikel
der Artikelgruppe aufgedrückt und dabei an diesen fixiert.
[0009] Ein solcher Verpackungszuschnitt ist beispielsweise im Wesentlichen flächig ausgebildet
und weist Öffnungen auf, die derart ausgestaltet sind, dass sie von oben auf die Artikel
aufgestülpt werden, so dass sich die Artikel nach der Befestigung des Verpackungszuschnitt
an mindestens einem Artikel oder an der Artikelgruppe bereichsweise oberhalb und bereichsweise
unterhalb des Verpackungszuschnitts befinden. Vorzugsweise befindet sich nach dem
Festlegen des Verpackungszuschnitts ein definierter oberer Bereich des Artikels oder
der Artikel der Artikelgruppe oberhalb des Verpackungszuschnitts, während ein definierter
unterer Bereich des Artikels oder der Artikel der Artikelgruppe unterhalb des Verpackungszuschnitts
angeordnet ist.
[0010] Insbesondere weisen die Öffnungen des Verpackungszuschnitt Fixiereinrichtungen auf,
beispielsweise werden Fixierlaschen durch sich radial von den Öffnungen aus erstreckende
Einschnitte o.ä. ausgebildet. Nach Anordnung und Befestigung des Verpackungszuschnitts
an den Artikeln steht dieser derart mit den Artikeln in Eingriff, dass der Verpackungszuschnitt
im Wesentlichen ortsfest an den Artikeln festgelegt ist. Somit kann der Verpackungszuschnitt
nur mit erhöhtem Kraftaufwand mit einer nach oben gerichteten Kraftkomponente wieder
von dem Artikel oder den Artikeln der Artikelgruppe entfernt werden, wobei der Verpackungszuschnitt
in der Regel zumindest teilweise zerstört wird. Solche Verpackungszuschnitte werden
auch als obere Greifkartonverpackung bezeichnet. Der Verpackungszuschnitt besteht
vorzugsweise aus einem Kartonmaterial, einem Kunststoffmaterial, einem Karton-Kunststoffverbundmaterial
o,ä.
[0011] Die Verpackungsvorrichtung umfasst mindestens eine erste Inspektionseinrichtung.
Die mindestens eine erste Inspektionseinrichtung dient der Erfassung der korrekten
Ausbildung der Gebinde. Insbesondere ist die erste Inspektionseinrichtung zur Erkennung
einer fehlerhaften Festlegung des Verpackungszuschnitts an den Artikeln ausgebildet.
Alternativ oder zusätzlich kann die erste Inspektionseinrichtung zur Erkennung eines
fehlenden, fehlerhaften oder defekten Verpackungszuschnitts ausgebildet sein. Gemäß
einer weiteren Ausführungsform kann die erste Inspektionseinrichtung alternativ oder
zusätzlich zur Erkennung eines fehlerhaften oder defekten Artikels ausgebildet sein.
[0012] Die Inspektionseinrichtung wird beispielsweise durch eine Kamera mit Bilderkennung
gebildet. Die von der Kamera erfassten Bilder des jeweiligen Gebindes werden beispielsweise
durch eine entsprechende Software dahingehend analysiert, ob ein Verpackungszuschnitt
an dem Artikel oder den Artikeln der Artikelgruppe angeordnet ist und/oder ob der
an dem Artikel oder den Artikeln der Artikelgruppe festgelegte Verpackungszuschnitt
in Ordnung ist und insbesondere keine Risse, Knickstellen o.ä. aufweist.
[0013] Weiterhin kann analysiert werden, ob der Verpackungszuschnitt in korrekter Weise
an den Artikeln angeordnet ist, das heißt, ob beispielsweise der obere Teilbereich
des Artikels durch die erste Handhabungsvorrichtung in gewünschter Weise durch den
Verpackungszuschnitt durchgedrückt wurde. Auch kann in diesem Zusammenhang beispielsweise
der korrekte Befüllungszustand der Artikel überprüft werden. Dem Fachmann sind weitere
geeignete Inspektionseinrichtungen bekannt, die von der vorliegenden Anmeldung ebenfalls
umfasst sein sollen.
[0014] Wird in diesem Zusammenhang ein Gebinde als aufgrund mindestens eines der oben genannten
Mängel oder weiterer für den Fachmann naheliegender Mängel als fehlerhaft erkannt,
dann wird dieses mängelbehaftete Gebinde aus dem Gebindestrom entfernt. Dadurch wird
insbesondere verhindert, dass fehlerhafte Gebinde der weiteren Verarbeitung zugeführt
werden.
[0015] Vorzugsweise ist der Inspektionseinrichtung eine Entnahmevorrichtung für fehlerbehaftete
Gebinde zugeordnet, insbesondere für fehlerbehaftete Artikel oder Artikelgruppen mit
oder ohne Verpackungszuschnitt. Die von der Inspektionseinrichtung ermittelten Daten
werden vorzugsweise an eine Steuerungseinrichtung der Handhabungsvorrichtung und/oder
der Verpackungsvorrichtung übermittelt, die bei Erkennen eines mängelbehafteten Gebindes
die Entnahmevorrichtung ansteuert. Das als mangelhaft erkannte Gebinde wird durch
die Entnahmevorrichtung aus dem Produktstrom entnommen und beispielsweise in einen
der Handhabungsvorrichtung zugeordneten Pufferbereich überführt.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das mängelbehaftete Gebinde endgültig
aus dem Produktstrom entnommen und nachfolgend beispielsweise einer Vernichtung zugeführt
wird.
[0017] Alternativ kann vorgesehen sein, dass ein defekter Verpackungszuschnitt vom mängelbehafteten
Gebinde entfernt und ein neuer Verpackungszuschnitt an dem Artikel oder der Artikelgruppe
unter Ausbildung eines neuen, korrigierten Gebindes angebracht wird. Das neu ausgebildete
Gebinde kann anschließend wieder in den Produktstrom eingegliedert und der weiteren
Verarbeitung zugeführt werden.
[0018] Beispielsweise ist dem Pufferbereich ein Entfernungswerkzeug zugeordnet, mit dem
der defekte Verpackungszuschnitt von dem mängelbehafteten Gebinde entfernt wird, so
dass im Pufferbereich nunmehr wiederum der Artikel oder die Artikelgruppe ausgebildet
und/oder angeordnet ist. Anschließend kann beispielsweise vermittels einer dem Pufferbereich
zugeordneten zweiten Handhabungsvorrichtung oder aber durch entsprechende Ansteuerung
der ersten Handhabungsvorrichtung auf den im Pufferbereich angeordneten Artikel oder
die Artikelgruppe ein neuer Verpackungszuschnitt aufgebracht werden, wodurch ein neues,
insbesondere ein sogenanntes korrigiertes Gebinde ausgebildet wird.
[0019] Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Artikel oder die Artikelgruppe vor der
ersten Handhabungsvorrichtung in die Artikelzufuhr eingeschleust werden und somit
durch die erste Handhabungsvorrichtung erneut ein Verpackungszuschnitt auf den Artikel
oder die Artikelgruppe appliziert wird.
[0020] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das korrigierte Gebinde ebenfalls einer Inspektion
unterworfen wird, bevor es der weiteren Verarbeitung zugeführt wird. Dadurch soll
verhindert werden, dass gegebenenfalls Gebinde, die beim applizieren eines neuen Verpackungszuschnitts
mängelbehaftet erstellt werden, nachfolgend in die weitere Verarbeitung gelangen.
Hierzu kann vorgesehen sein, dass dem Pufferbereich mindestens eine zweite Inspektionseinrichtung
zugeordnet ist, die die Anordnung und/oder Ausbildung des Verpackungszuschnitts an
dem Artikel oder der Artikelgruppe überwacht. Wird eine fehlerhafte Anordnung des
Verpackungszuschnitts oder ein anderer Defekt am Verpackungszuschnitt festgestellt,
so kann dieser beispielsweise erneut über das Entfernungswerkzeug von dem Artikel
oder der Artikelgruppe entfernt und durch einen weiteren neuen Verpackungszuschnitt
ersetzt werden.
[0021] Alternativ kann vorgesehen sein, dass das korrigierte Gebinde in Transportrichtung
gesehen vor der mindestens einen ersten Inspektionseinrichtung in den Produktstrom
eingeschleust wird, so dass die entsprechende Überwachung durch die mindestens eine
erste Inspektionseinrichtung erfolgt. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn die
erzeugten Gebinde jeweils beabstandet zueinander der Inspektion zugeführt werden.
[0022] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Verpackungseinrichtung eine Umreifungsvorrichtung
umfasst. Die Umreifungsvorrichtung dient insbesondere dem Anbringen mindestens einer
band- oder streifenartigen, geschlossenen Umreifung, zum zusätzlichen Zusammenhalten
der Artikel der Artikelgruppe. Dafür wird mindesten ein Umreifungsband um die Artikel
gelegt und anschließend unter Ausbildung der Umreifung fixiert.
[0023] Eine an den Außenseiten der Artikel anliegende Innenseite der Umreifung kann ggf.
an einer Kontaktstelle mit einem der Artikel fest fixiert werden. So kann die Umreifung
an der Kontaktstelle insbesondere mittels einer stoffschlüssigen Verbindung in Form
wenigstens einer Schweißverbindung fixiert sein. Durch eine derartige Verbindung lassen
sich die Artikel im dadurch erstellten Gebinde nicht mehr verschieben, so dass eine
definierte Packungsanordnung beibehalten wird.
[0024] Die Umreifungsvorrichtung kann entweder vor oder hinter der ersten Handhabungsvorrichtung
angeordnet sein. D.h., gemäß einer Ausführungsform werden die Artikel einer Artikelgruppe
zuerst mittels mindestens einer Umreifung zusammengefasst und anschließend wird der
Verpackungszuschnitt an der umreiften Artikelgruppe festgelegt. Alternativ kann auch
erst der Verpackungszuschnitt an dem Artikel oder der Artikelgruppe festgelegt und
anschließend eine zusätzliche Umreifung angebracht werden.
[0025] Der Umreifungsvorrichtung nachfolgend kann mindestens eine zweite Inspektionseinrichtung
vorgesehen sein, die die Ausbildung und Qualität der mindestens einen Umreifung erfasst.
Beispielsweise kann die Position der Umreifung an den Artikeln erfasst werden. Weiterhin
kann erfasst werden, ob die Umreifung eine ausreichende Spannung aufweist und/oder
ob das Umreifungsband in korrekter Weise verschlossen ist. Sofern Mängel detektiert
werden, ist auch in diesem Fall ein Ausschleusen des als fehlerhaft erkannten Gebindes
aus dem Produktstrom vorgesehen.
[0026] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die erste Inspektionseinrichtung, die die Anwesenheit,
Anordnung und Qualität des Verpackungszuschnitts an den Artikeln überwacht, zusätzlich
ausgebildet und geeignet ist, Mängel an der Umreifung zu detektieren. Insbesondere
ist die erste Inspektionseinrichtung an einer Position hinter der ersten Handhabungsvorrichtung
und der Umreifungsvorrichtung angeordnet, so dass eine Inspektion unabhängig davon
erfolgt, welches Verpackungsmittel zuerst an den Artikeln appliziert wird.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, die Artikel zusätzlich
mittels Klebeverbindung aneinander zu fixieren und anschließend den Verpackungszuschnitt
anzubringen. Dies hat den Vorteil, dass die Position der Artikel vor und/oder beim
Aufbringen des Verpackungszuschnitts relativ zueinander definiert festgelegt ist und
sich die Artikel insbesondere nicht gegeneinander verschieben können. Beispielsweise
werden in einem Klebemodul Klebestellen an geeigneten Kontaktstellen zwischen zwei
Artikeln platziert. Die Klebestellen können vorzugsweise bereits bei der Zusammenstellung
der Artikel zu Artikelgruppen angebracht werden.
[0028] Eine weitere alternative Ausführungsform kann vorsehen, dass mehrere Artikel auf
einem sogenannten Tray angeordnet werden und anschließend alle auf einem Tray angeordneten
Artikel zusätzlich mit einem vorbeschriebenen Verpackungszuschnitt ausgestattet werden.
Auch bei diesen Ausführungsformen ist es möglich, zuerst den Verpackungszuschnitt
an den Artikeln anzubringen und erst in einem nachfolgenden Schritt die Klebestellen
zu platzieren oder die Artikel auf einem zusätzlichen Tray anzuordnen.
[0029] Die Qualität und Anordnung der Klebestellen kann ebenfalls durch eine geeignete zweite
Inspektionseinrichtung überwacht werden, die beispielsweise die Position der Klebestellen
und/oder die Größe der Klebestellen und/oder die Dicke der Klebstoffschicht etc. erfasst.
Ist/sind beispielsweise die Größe der Klebestellen und/oder die Dicke der Klebestellen
unter einem definierten Minimalwert ausgebildet, dann ist davon auszugehen, dass die
Klebeverbindung zwischen den Artikeln unzureichend ist. Derartige Gebinde werden als
mangelhaft eingestuft und vor der weiteren Verarbeitung aus dem Produktstrom entfernt.
Wie im Zusammenhang mit der Umreifungsvorrichtung beschrieben, kann auch bei geeigneter
Anordnung die erste Inspektionseinrichtung diese Aufgabe mit erfüllen.
[0030] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass an der mit dem Verpackungszuschnitt ausgestatteten
Artikelgruppe, die auch als Gebinde bezeichnet wird, ein Tragegriff angebracht wird.
Beispielsweise handelt es sich hierbei um einen streifenförmigen Tragegriff, der an
gegenüberliegenden Außenseiten des Gebindes mit den jeweiligen Artikeln verklebt wird.
Das Aufbringen des Tragegriffs erfolgt beispielsweise mit einem nach der Handhabungsvorrichtung
nachfolgend angeordneten Henkelapplikator.
[0031] Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, dass alle Aspekte und Ausführungsvarianten,
die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert wurden, gleichermaßen
Teilaspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen oder sein können. Wenn daher
an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zur erfindungsgemäßen
Vorrichtung von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die
Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße Verfahren.
[0032] In umgekehrter Weise gilt dasselbe, so dass auch alle Aspekte und Ausführungsvarianten,
die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert wurden, gleichermaßen
Teilaspekte der erfindungsgemäßen Vorrichtung betreffen oder sein können. Wenn daher
an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen
Verfahren von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede
ist, so gilt dies gleichermaßen für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0033] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung.
Figuren 2 und 3 zeigen eine zweite Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung.
Fig. 4 zeigt ein in der Verpackungsvorrichtung gemäß Figuren 2 und 3 hergestelltes
oder herstellbares Gebinde.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Gebinde, welches gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Aufbringen eines Kartonzuschnitts auf einen Artikel oder eine Artikelgruppe hergestellt
ist.
Fig. 6 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung.
Figuren 7 bis 10 zeigen eine vierte Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung.
[0034] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0035] Die schematische Ansicht der Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung
1 zum Aufbringen eines Verpackungszuschnitts 2 auf eine Artikelgruppe 3, die im vorliegenden
Beispiel aus jeweils drei in zwei Parallelreihe angeordneten Flaschen 4, d.h. insgesamt
sechs Flaschen 4, gebildet wird. Aufgrund der seitlichen Darstellung ist nur eine
der beiden Reihen sichtbar. Die Artikelgruppe 3 kann alternativ eine Mehrzahl von
Dosen oder andere (Getränke-)Behälter umfassen. Die Flaschen 4 werden in einem Gruppiermodul
6 in gewünschter Anzahl zu den Artikelgruppen 3 zusammengestellt und in Transportrichtung
TR über eine geeignete erste Transporteinrichtung 7, beispielsweise einem ersten Endlosförderband
8, einem Mattenkettenförderer, einer Rollen- oder Röllchenkette o.ä., der Handhabungsvorrichtung
9 zugeführt. Bei der Handhabungsvorrichtung 9 handelt es sich insbesondere um ein
Applikationsmodul 10, in dem ein geeigneter Kartonzuschnitt 20 mit einer zumindest
teilweise nach unten gerichteten Kraft auf die Flaschen 4 der Artikelgruppe 3 aufgedrückt
wird.
[0036] Bei dem Verpackungszuschnitt 2 handelt es sich vorzugsweise um einen im Wesentlichen
flächigen Kartonzuschnitt 20, der eine Anzahl von Durchtrittsöffnungen 21 aufweist.
Die Anzahl der Durchtrittsöffnungen 21 entspricht der Anzahl der Flaschen 4 innerhalb
der Artikelgruppe 3 und die Anordnung der Durchtrittsöffnungen 21 entspricht der Anordnung
der Flaschen 4 innerhalb der Artikelgruppe 3. Insbesondere sind die Durchtrittsöffnungen
21 derart ausgebildet, dass der Verpackungszuschnitt 2 von oben auf die Flaschen 4
aufgebracht, insbesondere aufgedrückt, werden kann. Die mit einem Verpackungszuschnitt
2 zusammengefassten Flaschen 4 werden nachfolgend auch als Gebinde 5 bezeichnet.
[0037] Insbesondere befindet sich nach dem Aufbringen des Verpackungszuschnitts 2 auf die
Artikelgruppe 3 ein erster Teilbereich 60 der Flaschen 4 oberhalb des Verpackungszuschnitts
2, während sich ein zweiter Teilbereich 61 der Flaschen 4 unterhalb des Verpackungszuschnitts
2 erstreckt. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Verpackungszuschnitt 2 in dieser
Position durch die Flaschen 4 gehalten wird und vice versa.
[0038] Weisen die Flaschen 4 beispielsweise einen Schraubverschluss 24 auf, so ist vorgesehen,
dass sich der Verpackungszuschnitt 2 nach dem Aufbringen auf die Artikelgruppe 3 unterhalb
des sogenannten Halsringes 25 des Verschlussbereichs der Flaschen 4 befindet. D.h.
der erste Teilbereich 60 umfasst den Schraubverschluss 24 und den Halsring 25 der
Flasche 4. Die Durchtrittsöffnungen 21 sind vorzugsweise vermittels geeigneter Laschen
derart mit der Unterseite des jeweiligen Halsringes 25 in Eingriff gebracht, dass
der Verpackungszuschnitt 2 fest an den Flaschen 4 der Artikelgruppe 3 fixiert ist
und nicht nach oben wegrutschen kann.
[0039] Der Verpackungszuschnitt 2 kann weiterhin mindestens ein im Wesentlichen mittig angeordnetes
und/oder ausgebildetes Halte- oder Trageelement 22 aufweisen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind zwei Halte- oder Trageelement 22 vorgesehen. Dabei kann es sich beispielsweise
um weitere geeigneten Durchbrüche oder Öffnungen des Verpackungszuschnitts 2 handeln,
durch die der Benutzer seine Finger stecken und somit die mit dem Verpackungszuschnitt
2 zusammengefassten Flaschen 4 anheben und gemeinsam tragen kann.
[0040] Vor der weiteren Verarbeitung der Gebinde 5, beispielsweise vor der Anordnung einer
Mehrzahl von Gebinden 5 als palettierfähige Lage o.ä. werden die Gebinde 5 auf korrekte
Ausbildung und gewünschte Qualität inspiziert. Hierzu ist mindestens eine erste Inspektionseinrichtung
11 vorgesehen, die die Gebinde 5 erfasst und Mängel und/oder Defekte an den Gebinden
5 erkennt. Insbesondere erkennt die erste Inspektionseinrichtung 11, wenn ein Verpackungszuschnitt
2 falsch an den Flaschen 4 der Artikelgruppe 3 angeordnet ist und beispielsweise nur
einen Teil der Flaschen 4 der Artikelgruppe 3 zusammenfasst und die restlichen Flaschen
4 der Artikelgruppe 3 dagegen nicht erfasst.
[0041] Alternativ oder zusätzlich kann die erste Inspektionseinrichtung 11 das Fehlen eines
Verpackungszuschnitts 2 oder aber einen fehlerhaften Verpackungszuschnitt 2 erkennen,
beispielsweise einen verknickten, zerrissenen oder anderweitig beschädigten Verpackungszuschnitt
2. Auch kann die erste Inspektionseinrichtung 11 zur Erkennung von fehlerhaften oder
defekten Flaschen 4 ausgebildet sein. Eine Ausführungsform sieht vor, dass die mindestens
eine erste Inspektionsvorrichtung 11 den Füllstand in den Flaschen 4 erkennt. Somit
können Gebinde 5 erkannt werden, die unzureichend befüllte Flaschen 4 umfassen, und
diese vor der weiteren Verarbeitung entfernt werden.
[0042] In Fig. 1 ist beispielhaft dargestellt, dass ein Verpackungszuschnitt 2f fehlerhaft
an den Flaschen 4 angeordnet ist, wodurch ein mängelbehaftetes Gebinde 5f entstanden
ist. Bei der ersten Inspektionseinrichtung 11 handelt es sich beispielsweise um eine
Kamera 12 mit entsprechender Bildauswertungssoftware, die das mängelbehaftete Gebinde
5f erkennt. Die Information wird an eine entsprechende Steuerungseinrichtung 13 übermittelt,
die eine Entnahmevorrichtung 14 ansteuert, welche das mängelbehaftete Gebinde 5f aus
dem Produktstrom entnimmt, so dass dieses nicht der weiteren Verarbeitung, beispielsweise
einer Lagenbildung in einem nachgeordneten Lagenbildungsmodul 15, zugeführt wird
[0043] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine zweite Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung
1. Bei dieser werden die Flaschen 4 bei der Zuführung zur Handhabungsvorrichtung 9
in durch Führungsgeländer 16 begrenzte Gassen eingedrängelt, wodurch auf der zuführenden
ersten Transporteinrichtung 7 zwei parallele Reihen an Flaschen 4 ausgebildet werden.
Innerhalb der Handhabungsvorrichtung 9 wird jeweils ein Verpackungszuschnitt 2 auf
insgesamt sechs Flaschen 4, d.h. jeweils drei hintereinander angeordneten Flaschen
4 jeder Parallelreihe aufgebracht und durch einen nach unten gerichteten Druck an
diesen festgelegt. Die sechs mit einem Verpackungszuschnitt 2 zusammengefassten Flaschen
4 werden auch als Gebinde 5 bezeichnet.
[0044] Innerhalb der Handhabungsvorrichtung 9 werden die Flaschen 4 über eine zweite Transporteinrichtung
17 weiter in Transportrichtung TR bewegt, wobei die Geschwindigkeiten der ersten Transporteinrichtung
7 und der zweiten Transporteinrichtung 17 vorzugsweise gleich sind. Alternativ kann
vorgesehen sein, dass sich die erste Transporteinrichtung 7 bis in die Handhabungsvorrichtung
9 hinein erstreckt und somit ein Teilabschnitt der ersten Transporteinrichtung 7 die
Funktion einer zweiten Transporteinrichtung 17 der Handhabungsvorrichtung 9 übernimmt.
[0045] Der Handhabungsvorrichtung 9 nachfolgend ist eine dritte Transporteinrichtung 18
angeordnet, die zumindest zeitweise mit einer höheren Geschwindigkeit als die erste
Transporteinrichtung 7 und/oder die zweite Transporteinrichtung 17 betrieben wird
oder werden kann, um die innerhalb der Handhabungsvorrichtung 9 ausgebildeten Gebinde
5 von nachfolgend ausgebildeten Gebinden 5 zu beabstanden.
[0046] Auf die beabstandeten Gebinde 5 kann beispielsweise in einem Umreifungsmodul 30 mindestens
eine streifenförmige Umreifung 31 zusätzlich aufgebracht werden, um das Gebinde 5
weiter zu stabilisieren. Dabei wird ein streifenförmiges Umreifungsband horizontal
um eine Außenseite der Flaschen 4 gelegt und anschließend fixiert. Die Umreifung 31
kann ggf. an einer Kontaktstelle an mindestens einer der Flaschen 4 fest fixiert werden.
So kann die Umreifung 31 an der Kontaktstelle insbesondere mittels einer stoffschlüssigen
Verbindung in Form wenigstens einer Schweißverbindung fixiert sein. Die zusätzlich
mit einer Umreifung 31 zusammengefassten Gebinde 5 werden nachfolgend mit dem Bezugszeichen
32 gekennzeichnet. Anstelle einer streifenförmigen Umreifung 31 kann vorgesehen sein,
die Flaschen 4 untereinander mittels Klebeverbindung aneinander zu fixieren, beispielsweise
über geeignet platzierte Klebepunkte an Kontaktstellen zwischen zwei Flaschen 4. Eine
weitere alternative Ausführungsform kann vorsehen, dass die mit einem Verpackungszuschnitt
2 zusammengefassten Flaschen zusätzlich auf einem sogenannten Tray angeordnet werden.
[0047] Die Gebinde 32 werden jeweils durch mindestens eine erste Inspektionseinrichtung
11 auf Mängel oder Defekte untersucht. Insbesondere sind zwei erste Inspektionseinrichtungen
11 vorgesehen, um die Gebinde 32 von zwei gegenüberliegenden Seiten zu erfassen und
somit umfänglich begutachten zu können. Insbesondere wird dabei das Vorhandensein
und/oder die korrekte Anordnung und/oder die korrekte Ausbildung des Verpackungszuschnitts
2 erfasst. Beispielsweise wird erfasst, ob der Verpackungszuschnitt 2 in korrekter
Weise auf die Flaschen 4 aufgedrückt worden ist und somit fest an diesen fixiert ist,
so dass bei einem Hochheben des Gebindes 32 über die Durchtrittsöffnungen (nicht dargestellt)
des Verpackungszuschnitts 2 dieser sich nicht von den Flaschen 4 löst.
[0048] Weiterhin kann/können vermittels der ersten Inspektionseinrichtungen 11 das Vorhandensein
und/oder die korrekte Anordnung und/oder die korrekte Ausbildung der Umreifung 31
sowie die Flaschen 4 analysiert werden.
[0049] Wird ein fehlerhaftes Gebinde 32f erkannt, dann erfolgt die Entnahme dieses mängelbehafteten
Gebindes 32 vermittels der durch die Steuerungseinrichtung 13 angesteuerten Entnahmevorrichtung
14, die das fehlerhafte Gebinde 32f in einem Pufferbereich 19 absetzt und somit verhindert,
dass das fehlerhafte Gebinde 32f der weiteren Verarbeitung zugeführt wird.
[0050] Alternativ kann für die Inspektion der Umreifung 31 und/oder der Flaschen 4 mindestens
eine zweite Inspektionseinrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die ihre ermittelten
Daten ebenfalls an die Steuerungseinrichtung 13 übermittelt.
[0051] Die Fig. 4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines in der Verpackungsvorrichtung
gemäß Figuren 2 und 3 hergestellten Gebindes 5. Das Gebinde 5 umfasst sechs PET- Flaschen
4, die jeweils einen Schraubverschluss 24 und einen Halsring 25 aufweisen. Der Halsring
25 weist einen größeren Querschnitt als der darunter angeordnete Halsbereich der Flasche
4 auf. Die Flaschen 4 weisen weiterhin in einem mittleren Bereich ihrer Längsachse
L eine Verjüngung auf, die auch als Griffbereich 26 zum erleichterten Halten der Flasche
4 dient. Eine Umreifung 31 ist insbesondere in diesem Griffbereich 26 angeordnet,
da somit zusätzlich ein Verrutschen der Umreifung entlang der Flaschen 4 verhindert
wird.
[0052] Ein Verpackungszuschnitt 2 oder Kartonzuschnitt 20 ist derart an der Zusammenstellung
aus sechs Flaschen 4 angeordnet, dass der Halsring 25 und der Schraubverschluss 24
oberhalb des Verpackungszuschnitts 2 angeordnet sind und den ersten, oberen Teilbereich
60 bilden, während der befüllte Flaschenteil unterhalb des Verpackungszuschnitts 2
angeordnet ist und den zweiten, unteren Teilbereich 61 bildet. Die Durchtrittsöffnungen
21 des Verpackungszuschnitts 2 sind kreisförmig ausgebildet, wobei der Kreisdurchmesser
geringer ist als der Durchmesser des Halsrings 25 der Flaschen 4. Von den Durchtrittsöffnungen
21 erstrecken sich radial nach außen weisende Hilfseinschnitte 23, die das Durchdrücken
des Halsrings 25 durch die Durchtrittsöffnungen 21 beim Aufdrücken des Verpackungszuschnitts
2 auf die Zusammenstellung der Flaschen 4 ermöglichen.
[0053] Die Fig. 5 zeigt ein weiteres Gebinde 5, welches gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Aufbringen eines Verpackungszuschnitts 2 oder Kartonzuschnitts 20 auf einen Artikel
40 oder eine Artikelgruppe hergestellt ist. Bei den Artikeln 40 handelt es sich im
vorliegenden Fall um Dosen 41. Diese weisen einen im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper
mit einem im Wesentlichen konstanten Querschnitt über ihre Länge auf. Nur im Bereich
unterhalb des oberen Deckels 42 und gegebenenfalls im Standbereich ist der Querschnitt
etwas geringer. Der geringere Querschnitt unterhalb des oberen Deckels 42 ist vorteilhaft
zur Festlegung eines Verpackungszuschnitts 2 durch Aufdrücken desselben auf die Zusammenstellung
von Dosen 41.
[0054] Der Verpackungszuschnitt 2 weist analog zur im Zusammenhang mit Fig. 4 beschriebenen
Variante Durchtrittsöffnungen 21 mit Hilfseinschnitten 23 auf, die ein einfaches Durchtreten
des den ersten, oberen Teilbereich 60 bildenden Deckels 42 beim Aufdrücken des Verpackungszuschnitts
2 auf die Dosen 41 von oben her ermöglicht. Dagegen ist ein Entfernen des Verpackungszuschnitts
2 durch eine nach oben gerichtete Zugbewegung nur unter erhöhtem Kraftaufwand und
in der Regel unter Zerstörung des Verpackungszuschnitts 2 möglich. Beim Anheben des
Gebindes 5 über die Halte- und Trageelemente 22 des Verpackungszuschnitts 2 wird dagegen
durch den geringeren Querschnitt der Durchtrittsöffnungen 21 verhindert, dass sich
der Verpackungsabschnitt 2 von den Artikeln 40 des Gebindes 5 löst.
[0055] Die Fig. 6 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung 1. Diese
ist teilweise analog zur zweiten Ausführungsform gemäß den Figuren 2 und 3, weshalb
hiermit auf deren Beschreibung verwiesen wird. Hierbei werden die Flaschen 4 bei der
Zuführung zur Handhabungsvorrichtung 9 in durch Führungsgeländer 16 begrenzte Gassen
eingedrängelt, wodurch auf der zuführenden ersten Transporteinrichtung 7 vier parallele
Reihen an Flaschen 4 ausgebildet werden.
[0056] Innerhalb der Handhabungsvorrichtung 9 wird jeweils ein Verpackungszuschnitt 2 auf
insgesamt sechs Flaschen 4 aufgebracht, insbesondere auf drei Flaschen 4 einer äußeren
Reihe und auf drei Flaschen 4 einer dazu benachbarten inneren Reihe, und durch einen
nach unten gerichteten Druck unter Ausbildung eines Gebindes 5 an diesen festgelegt.
Somit werden innerhalb der Verpackungsvorrichtung 1 gemäß Fig. 6 jeweils zwei in Transportrichtung
TR nebeneinander angeordnete Gebinde 5 erzeugt.
[0057] Innerhalb der Handhabungsvorrichtung 9 werden die Gebinde 5 über eine zweite Transporteinrichtung
17 weiter in Transportrichtung TR bewegt, wobei die Geschwindigkeiten der ersten Transporteinrichtung
7 und der zweiten Transporteinrichtung 17 vorzugsweise gleich sind. Alternativ kann
vorgesehen sein, dass sich die erste Transporteinrichtung 7 bis in die Handhabungsvorrichtung
9 hinein erstreckt und somit ein Teilabschnitt der ersten Transporteinrichtung 7 die
Funktion einer zweiten Transporteinrichtung 17 der Handhabungsvorrichtung 9 übernimmt.
[0058] Die nebeneinander angeordneten Gebinde 5 werden durch zwei erste an gegenüberliegenden
Seiten der zweiten Transporteinrichtung 17 angeordneten Inspektionseinrichtungen 11
auf Mängel oder Defekte untersucht. Die dabei erfassten Mängel oder Defekte wurden
bereits im Zusammenhang mit den Figuren 2 und 3 ausführlich beschrieben. Wird ein
fehlerhaftes Gebinde 5f erkannt, dann erfolgt die Entnahme dieses mängelbehafteten
Gebindes 5f vermittels der durch die Steuerungseinrichtung 13 angesteuerten Entnahmevorrichtung
14, die das fehlerhafte Gebinde 5f in einem Pufferbereich 19 absetzt und somit verhindert,
dass das fehlerhafte Gebinde 5f der weiteren Verarbeitung zugeführt wird.
[0059] Insbesondere ist vorgesehen, dass jeder Inspektionseinrichtung 11 eine eigene Entnahmevorrichtung
14 und ein eigener Pufferbereich 19 zugeordnet ist. Es kann aber auch vorgesehen sein,
dass nur eine Entnahmevorrichtung 14 und/oder ein Pufferbereich 19 vorgesehen ist.
Die Entnahmevorrichtung 14 muss in diesem Fall entsprechend durch die Steuerungseinrichtung
13 koordiniert werden und insbesondere derart ausgelegt sein, dass sie nacheinander
oder gleichzeitig zwei in Transportrichtung TR nebeneinander als mängelbehaftet erkannte
Gebinde 5f zuverlässig entfernen kann.
[0060] Die Figuren 7 bis 10 zeigen eine vierte Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung
1. Diese ist teilweise analog zur zweiten Ausführungsform gemäß den Figuren 2 und
3, weshalb hiermit auf deren Beschreibung verwiesen wird. Die Flaschen 4 werden bei
der Zuführung zur Handhabungsvorrichtung 9 in durch Führungsgeländer 16 begrenzte
Gassen eingedrängelt, wodurch auf der zuführenden ersten Transporteinrichtung 7 zwei
parallele Reihen an Flaschen 4 ausgebildet werden. Auch bei dieser Ausführungsform
wird innerhalb der Handhabungsvorrichtung 9 jeweils ein Verpackungszuschnitt 2 auf
insgesamt sechs Flaschen 4 aufgebracht und durch einen nach unten gerichteten Druck
unter Ausbildung eines Gebindes 5 an diesen festgelegt.
[0061] Die ausgebildeten Gebinde 5 werden durch zwei erste Inspektionseinrichtungen 11 auf
Mängel oder Defekte untersucht, wie sie im Zusammenhang mit den Figuren 2 und 3 bereits
ausführlich beschrieben worden sind. Wird ein fehlerhaftes Gebinde 5f erkannt, dann
erfolgt die Entnahme dieses mängelbehafteten Gebindes 5f vermittels der durch die
Steuerungseinrichtung 13 angesteuerten Entnahmevorrichtung 14, die das fehlerhafte
Gebinde 5f in einem Pufferbereich 19 absetzt und somit verhindert, dass das fehlerhafte
Gebinde 5f der weiteren Verarbeitung zugeführt wird (Fig. 7).
[0062] Dem Pufferbereich 19 ist weiterhin ein Entfernungswerkzeug 50 zugeordnet, dass den
defekten Verpackungszuschnitt 2f von dem mängelbehafteten Gebinde 5f entfernt, so
dass innerhalb des Pufferbereichs nunmehr eine Artikelgruppe 3 ausgebildet und/oder
angeordnet ist (Fig. 8).
[0063] Weiterhin ist dem Pufferbereich 19 eine zweite Handhabungsvorrichtung 51 zugeordnet,
die dazu ausgebildet ist, einen neuen Verpackungszuschnitt 2 auf die im Pufferbereich
19 ausgebildete und/oder angeordnete Artikelgruppe 3 aufzubringen und somit ein neues
Gebinde 5n auszubilden (Fig. 9). Den neuen Verpackungszuschnitt 2 entnimmt die zweiten
Handhabungsvorrichtung 51 vorzugsweise einem zugeordneten Magazin 52.
[0064] Das nunmehr korrigierte neue Gebinde 5n kann nunmehr über eine geeignete Rückführeinrichtung
(nicht dargestellt), beispielsweise einen Roboter, einen Tripod o.ä. erfasst und der
weiteren Verarbeitung zugeführt werden (Fig. 10). Vorzugsweise ist in diesem Zusammenhang
eine erneute Inspektion des korrigierten neuen Gebindes 5n vorgesehen, um auch im
Rahmen der Applikation eines neuen Verpackungszuschnitts 2 durch die zweite Handhabungsvorrichtung
51 Mängel oder Defekte am neu erzeugten Gebinde 5n auszuschließen.
[0065] Dabei kann eine weitere zweite Inspektionseinrichtung (nicht dargestellt) an entsprechender
Stelle vorgesehen sein, beispielsweise kann eine weitere zweite Inspektionseinrichtung
dem Pufferbereich 19 zugeordnet sein. Sofern möglich, beispielsweise aufgrund vorheriger
Beabstandung der Gebinde 5 analog zu Figuren 2 und 3, kann auch vorgesehen sein, dass
neue Gebinde 5n in Transportrichtung TR vor der ersten Inspektionseinrichtung 11 in
den Gebindestrom einzuschleusen, damit die Überprüfung des neuen Gebindes 5n durch
die erste Inspektionseinrichtung 11 erfolgt.
[0066] Die Ausführungsformen, Beispiele und Varianten der vorhergehenden Absätze, die Ansprüche
oder die folgende Beschreibung und die Figuren, einschließlich ihrer verschiedenen
Ansichten oder jeweiligen individuellen Merkmale, können unabhängig voneinander oder
in beliebiger Kombination verwendet werden. Merkmale, die in Verbindung mit einer
Ausführungsform beschrieben werden, sind für alle Ausführungsformen anwendbar, sofern
die Merkmale nicht unvereinbar sind.
[0067] Wenn auch im Zusammenhang der Figuren generell von "schematischen" Darstellungen
und Ansichten die Rede ist, so ist damit keineswegs gemeint, dass die Figurendarstellungen
und deren Beschreibung hinsichtlich der Offenbarung der Erfindung von untergeordneter
Bedeutung sein sollen. Der Fachmann ist durchaus in der Lage, aus den schematisch
und abstrakt gezeichneten Darstellungen genug an Informationen zu entnehmen, die ihm
das Verständnis der Erfindung erleichtern, ohne dass er etwa aus den gezeichneten
und möglicherweise nicht exakt maßstabsgerechten Größenverhältnissen der Artikel und/oder
Teilen der Vorrichtung oder anderer gezeichneter Elemente in irgendeiner Weise in
seinem Verständnis beeinträchtigt wäre. Die Figuren ermöglichen es dem Fachmann als
Leser somit, anhand der konkreter erläuterten Umsetzungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der konkreter erläuterten Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein
besseres Verständnis für den in den Ansprüchen sowie im allgemeinen Teil der Beschreibung
allgemeiner und/oder abstrakter formulierten Erfindungsgedanken abzuleiten.
[0068] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0069]
- 1
- Verpackungsvorrichtung
- 2
- Verpackungszuschnitt
- 2f
- fehlerhaft angeordneter oder fehlerbehafteter Verpackungszuschnitt
- 3
- Artikelgruppe
- 4
- Flasche
- 5
- Gebinde
- 5f
- mängelbehaftetes Gebinde
- 5n
- neues Gebinde
- 6
- Gruppiermodul
- 7
- erste Transporteinrichtung
- 8
- Endlosförderband
- 9
- Handhabungsvorrichtung
- 10
- Applikationsmodul
- 11
- erste Inspektionseinrichtung
- 12
- Kamera
- 13
- Steuerungseinrichtung
- 14
- Entnahmevorrichtung
- 15
- Lagenbildungsmodul
- 16
- Führungsgeländer
- 17
- zweite Transporteinrichtung
- 18
- dritte Transporteinrichtung
- 19
- Pufferbereich
- 20
- Kartonzuschnitt
- 21
- Durchtrittsöffnungen
- 22
- Halte- oder Trageelement
- 23
- Hilfseinschnitte
- 24
- Schraubverschluss
- 25
- Halsring
- 26
- Griffbereich
- 30
- Umreifungsmodul
- 31
- streifenförmige Umreifung
- 32
- zusätzlich umreiftes Gebinde
- 32f
- mängelbehaftetes zusätzlich umreiftes Gebinde
- 40
- Artikel
- 41
- Dose
- 42
- Deckel
- 50
- Entfernungswerkzeug
- 51
- zweite Handhabungsvorrichtung
- 52
- Magazin
- 60
- erster Teilbereich
- 61
- zweiter Teilbereich
- L
- Längsachse
- TR
- Transportrichtung
1. Verpackungsvorrichtung (1) für Artikel (40) oder Artikelgruppen, die Artikelgruppen
(3) umfassend mindestens zwei Artikel (40), die Verpackungsvorrichtung (1) umfassend
mindestens eine zuführende Transporteinrichtung (7) für die Artikel (40) oder Artikelgruppen
(3) und mindestens eine erste Handhabungsvorrichtung (9) für die Artikel (40) oder
Artikelgruppen,
• wobei die erste Handhabungsvorrichtung (9) zum Anbringen von mindestens einem Verpackungszuschnitt
(2) an den Artikeln (40) zur Ausbildung eines Gebindes (5) ausgebildet ist,
• wobei die Verpackungsvorrichtung (1) mindestens eine erste Inspektionseinrichtung
(11) umfasst,
• wobei die erste Inspektionseinrichtung (11) zur Erkennung einer fehlerhaften Festlegung
des Verpackungszuschnitts (2) an den Artikeln (40) ausgebildet ist und/oder
• wobei die erste Inspektionseinrichtung (11) zur Erkennung eines fehlenden, fehlerhaften
oder defekten Verpackungszuschnitts (2) ausgebildet ist und/oder
• wobei die erste Inspektionseinrichtung (11) zur Erkennung eines fehlerhaften oder
defekten Artikels (40) ausgebildet ist.
2. Verpackungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei der ersten Inspektionseinrichtung
(11) eine Entnahmevorrichtung (14) für fehlerbehaftete Gebinde (5), insbesondere für
fehlerbehaftete Artikel (40) oder Artikelgruppen (3) mit oder ohne Verpackungszuschnitt
(2), zugeordnet ist.
3. Verpackungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei der Entnahmevorrichtung (14) ein
Pufferbereich (19) zugeordnet ist.
4. Verpackungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, wobei dem Pufferbereich (19) mindestens
ein Entfernungswerkzeug (50) für Verpackungszuschnitte (2) zugeordnet ist.
5. Verpackungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, wobei dem Pufferbereich (19) mindestens
eine zweite Handhabungsvorrichtung (51) zum Anbringen von mindestens einem Verpackungszuschnitt
(2) an den Artikeln (40) zugeordnet ist.
6. Verpackungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Verpackungsvorrichtung
(1) eine Umreifungsvorrichtung (30) und/oder ein Klebemodul umfasst.
7. Verpackungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, wobei der Umreifungsvorrichtung (30) und/oder
dem Klebemodul mindestens eine zweite Inspektionseinrichtung zugeordnet ist.
8. Verpackungsvorrichtung (1) nach Anspruch 7, wobei die zweite Inspektionseinrichtung
zur Erkennung einer fehlerhaft ausgebildeten Umreifung (31) und/oder einer fehlerhaft
ausgebildeten Klebeverbindung ausgebildet ist.
9. Verpackungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, wobei die mindestens eine erste Inspektionseinrichtung
(11) weiterhin zur Erkennung einer fehlerhaft ausgebildeten Umreifung (31) und/oder
einer fehlerhaft ausgebildeten Klebeverbindung ausgebildet ist.
10. Verfahren zum Aufbringen eines Verpackungszuschnitts (2) auf einen Artikel (40) oder
eine Artikelgruppe, die Artikelgruppen (3) umfassend mindestens zwei Artikel (40),
• wobei der Verpackungszuschnitt (2) durch Aufbringen einer zumindest teilweise nach
unten gerichteten Kraft an den Artikeln (40) unter Ausbildung eines Gebindes (5) festgelegt
wird;
• wobei das Gebinde (5) vor der weiteren Verarbeitung inspiziert und wobei fehlerbehaftete
Gebinde (5) erkannt und vor der weiteren Verarbeitung entnommen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei folgende Mängel und/oder Defekte am Gebinde (5)
erfasst werden:
• Erkennen eines fehlerhaft an den Artikeln (40) festgelegten Verpackungszuschnitts
(2) und/oder
• Erkennen eines fehlenden, fehlerhaften oder defekten Verpackungszuschnitts (2) und/oder
• Erkennen eines fehlerhaften Artikels.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei das mangelhafte Gebinde (5) entnommen, der
am Gebinde (5) angeordnete Verpackungszuschnitt (2) entfernt und ein neuer Verpackungszuschnitt
(2) an den Artikeln (40) angeordnet wird und das derart korrigierte Gebinde (5) der
weiteren Verarbeitung zugeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das korrigierte Gebinde (5) ebenfalls einer Inspektion
auf Mängel und/oder Defekte unterzogen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei der Artikel (40) oder die Artikelgruppe
(3) vor oder beim oder nach dem Aufbringen des Verpackungszuschnitts (2) mit einer
Umreifung (31) versehen werden und/oder über Klebeverbindungen aneinander fixiert
werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei der Erfolg und/oder die Qualität der Umreifung (31)
und/oder der Klebeverbindung ebenfalls erfasst wird, bevor die Gebinde (5) der weiteren
Verarbeitung zugeführt werden und wobei Gebinde (5) mit mängelbehafteter Umreifung
(31) und/oder Klebeverbindung vor der weiteren Verarbeitung entnommen werden.