[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gefahrgutbehälter gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
[0002] Derartige Gefahrgutbehälter dienen zur Aufnahme von Gefahrgut und sind im Stand der
Technik grundsätzlich seit langem bekannt. In einer Ausprägung dienen derartige Gefahrgutbehälter
zur Lagerung und/oder zum Transport von Batterien und/oder Batteriesystemen.
[0003] Im allgemeinen Stand der Technik sind beispielsweise Gefahrgutbehälter bekannt geworden,
die einen Behälterkörper aufweisen, wobei der Behälterkörper einen Behälterboden,
einen Behälterdeckel und eine Behälterseitenwand aufweist, welche einen Aufnahmeraum
für das Gefahrgut begrenzen. Die Beladung und Entladung dieser Gefahrgutbehälter erfolgt
über eine dafür vorgesehene Öffnung, die am oberen Ende des Behälterkörpers ausgebildet
ist und diesen nach oben abschließt, und die über den Behälterdeckel verschlossen
wird. Die Beladung und Entladung solcher Gefahrgutbehälter erfolgt deshalb von oben,
wobei das Gefahrgut von oben in den vom Behälterkörper begrenzten Aufnahmeraum eingesetzt
beziehungsweise aus diesem herausgehoben wird. Derartige Gefahrgutbehälter stoßen
dann an ihre Grenzen, wenn schweres und/oder großes und/oder sperriges Gefahrgut in
dem Gefahrgutbehälter aufgenommen werden soll.
[0004] Ausgehend vom genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung deshalb
die Aufgabe zugrunde, einen Gefahrgutbehälter der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass damit insbesondere auch großes und/oder schweres und/oder sperriges Gefahrgut
problemlos aufgenommen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den Gefahrgutbehälter mit den Merkmalen
gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1. Weitere Merkmale und Details der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
[0006] Der grundlegende Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Gefahrgutbehälter
in einer besonderen Weise ausgebildet ist, so dass darin auf einfache Weise auch schweres
und/oder sperriges und/oder großes Gefahrgut eingelagert und anschließend transportiert
werden kann. Beladung und Entladung des Gefahrgutbehälters erfolgen nunmehr von der
Seite. Zudem weist der Gefahrgutbehälter eine in besonderer Weise, die weiter unten
näher beschrieben wird, ausgebildete Lagereinrichtung für das Gefahrgut innerhalb
des Behälterkörpers auf, die das Beladen und Entladen noch weiter vereinfacht.
[0007] Der Gefahrgutbehälter ist zur Aufnahme von Gefahrgut ausgebildet. Das bedeutet, dass
das Gefahrgut in dem Gefahrgutbehälter gelagert wird beziehungsweise gelagert werden
kann. Dabei dient der Gefahrgutbehälter insbesondere zur temporären Lagerung von Gefahrgut.
Zudem ist der Gefahrgutbehälter bevorzugt derart ausgebildet, dass das Gefahrgut darin
auch transportiert werden kann. Der Gefahrgutbehälter ist deshalb insbesondere zur
Lagerung und/oder zum Transport von Gefahrgut ausgebildet. Der Gefahrgutbehälter weist
eine Reihe unterschiedlicher Merkmale auf, die in Kombination zu dem gewünschten Effekt
hinsichtlich der Lagerung und des Transports führen.
[0008] Die Erfindung ist nicht auf bestimmte Typen oder Arten von Gefahrgut beschränkt.
Gefahrgut oder gefährliche Güter sind insbesondere Stoffe oder Gegenstände, von denen
aufgrund ihrer Eigenschaften oder ihres Zustandes bei der Beförderung oder Lagerung
Gefahren ausgehen können. Bevorzugt dient der erfindungsgemäße Gefahrgutbehälter zur
Aufnahme fester Gegenstände. In besonderer Ausgestaltung dient der Gefahrgutbehälter
zur Aufnahme, insbesondere zur Lagerung und/oder zum Transport von Batterien oder
Batteriesystemen, wobei die Batterien beispielsweise auf Lithium-Ionen-Basis ausgebildet
sind, was aber nicht zwingend erforderlich ist. In besonderer Weise dient der Gefahrgutbehälter
zur Aufnahme von Batterien und/oder Batteriesystemen für Elektrofahrzeuge, insbesondere
für Elektroautos. Derartige Batterien und Batteriesysteme sind zum einen voluminös
und zum anderen auch schwer. Sie können beispielsweise bis zu einer Tonne oder mehr
wiegen. Derartige Batterien und Batteriesystem können nicht mehr ohne Weiteres in
einen wie eingangs beschriebenen bekannten Gefahrgutbehälter von oben eingelagert
werden, ohne dass dafür aufwändige und kostenintensive Lifteinrichtungen wie Krananlagen
oder dergleichen erforderlich werden. Mittels des erfindungsgemäßen Gefahrgutbehälters,
der nachfolgend im Einzelnen beschrieben wird, lassen sich hingegen auch solche Batterien
und Batteriesysteme problemlos in den Gefahrgutbehälter einlagern und aus diesem entnehmen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Gefahrgutbehälter deshalb zur Aufnahme,
insbesondere zur Lagerung und/oder zum Transport wenigstens einer kompletten Batterie
oder wenigstens eines kompletten Batteriesystems der Automobilindustrie bereitgestellt,
ohne Notwendigkeit einer Zerlegung in einzelne Module. Im Gefahrgutbehälter aufgenommen
werden können beispielsweise Batterien oder Batteriesysteme, insbesondere Lithium-Ionen-Batterien
oder Batteriesysteme, etwa im End-Of-Life Zustand, defekte oder kritische Batterien
beziehungsweise Batteriesysteme, aber auch Neuware.
[0009] Bevorzugt ist der Gefahrgutbehälter in Form einer Kiste oder eines Kastens ausgebildet.
Hierbei handelt es sich insbesondere um einen rechteckigen, aus einem festen Material
hergestellten, vorzugsweise verschließbaren Behälter zum Aufnehmen und/oder Aufbewahren
von Gegenständen.
[0010] Der Gefahrgutbehälter weist gemäß der Erfindung die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs
1 auf.
[0011] Der Gefahrgutbehälter weist zunächst einen Behälterkörper auf. Der Behälterkörper
besteht aus einem Behälterboden, einer Behälterdecke und einer Behälterseitenwand.
Je nach Ausgestaltung des Behälters kann die Behälterseitenwand aus mehreren Seitenwandteilen
oder Seitenwandsegmenten bestehen. In einer bevorzugten Ausführungsform, die weiter
unten noch näher beschrieben wird, weist der Gefahrgutbehälterkörper eine rechteckige
Form auf. In diesem Fall besteht die Behälterseitenwand aus vier Seitenwandteilen
beziehungsweise Seitenwandsegmenten, nämlich einer Vorderseite, einer Rückseite und
zwei Seitenteilen, die sich jeweils zwischen Vorderseite und Rückseite erstrecken.
Der Behälterkörper, beziehungsweise die einzelnen Komponenten des Behälterkörpers,
begrenzen einen Aufnahmeraum für das Gefahrgut. Im bestimmungsgemäßen Gebrauch des
Gefahrgutbehälters wird/ist das Gefahrgut im Aufnahmeraum des Behälterkörpers aufgenommen,
insbesondere gelagert und/oder transportiert.
[0012] Zum Beladen und Entladen des Gefahrgutbehälters weist dieser eine Be-/Entladeöffnung
auf. Diese Öffnung ist über eine Verschließeinrichtung, die weiter unten in größerem
Detail beschrieben wird, verschließbar.
[0013] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist nun vorgesehen, dass die Be-/Entladeöffnung
in der Behälterseitenwand ausgebildet ist. War es im eingangs genannten Stand der
Technik bislang erforderlich, dass das Gefahrgut von oben in den Aufnahmeraum des
Behälterkörpers eingesetzt wurde, was bei einem schweren und/oder sperrigen und/oder
großen Gefahrgut nur mit einigem Aufwand zu bewerkstelligen ist, lässt sich das Gefahrgut
mit der erfindungsgemäßen Lösung nunmehr problemlos von der Seite einschieben. Das
macht das Handling wesentlich einfacher. Zudem ist es möglich, dass die Verschließeinrichtung,
ebenso wie auch weiter unten beschriebene weitere Komponenten des Gefahrgutbehälters,
manuell bedient wird/werden. Durch die Be-/Entladeöffnung in der Behälterseitenwand,
beispielsweise in einer Frontseite, lässt sich das Gefahrgut problemlos und auf einfache
Weise in den Behälterkörper einlagern beziehungsweise aus diesem herausnehmen. Bevorzugte
Ausführungsbeispiele dazu werden im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert.
[0014] Zum Handling der Verschließeinrichtung weist diese bevorzugt eines oder mehrere Griffelemente
auf. Alternativ oder zusätzlich kann die Verschließeinrichtung einen Federmechanismus
aufweisen, der derart bereitgestellt ist, dass er in der Lage ist, dass die Verschließeinrichtung
durch Ausübung eines Drucks darauf geöffnet wird.
[0015] Wenn sich die Be-/Entladeöffnung in einer Frontseite des Behälterkörpers oder in
einer anderen Seite der Behälterseitenwand, beispielsweise in der Rückseite oder in
einer Seitenfläche befindet, erstreckt sich die Be-/Entladeöffnung bevorzugt über
die gesamte Fläche, beispielsweise über die gesamte Frontseite, die dann von der Verschließeinrichtung
verschlossen wird beziehungsweise werden kann. Damit steht für das Beladen und Entladen
die größtmögliche Öffnung zur Verfügung.
[0016] In einer weiter unten näher beschriebenen Ausführungsform ist zusätzlich vorgesehen,
dass die Be-/Entladeöffnung zusätzlich auch noch bereichsweise in der Behälterdecke
ausgebildet ist. In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Be-/Entladeöffnung
über die gesamte Fläche der Frontseite des Behälterkörpers und zusätzlich über eine
Teilfläche der Behälterdecke.
[0017] Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungsformen für die Verschließeinrichtung
beschrieben. Bevorzugt weist die Verschließeinrichtung eine Verschlussklappe oder
eine Verschlusstüre auf, oder sie ist als eine solche ausgebildet. Je nach Ausgestaltung
kann die Verschlussklappe oder Verschlusstüre einteilig oder mehrteilig ausgebildet
sein.
[0018] Die Verschließeinrichtung ist beispielsweise gleitbeweglich an dem Behälterkörper,
insbesondere an der Behälterdecke und/oder der Behälterseitenwand, angeordnet. In
diesem Fall handelt es sich bei der Verschließeinrichtung bevorzugt um eine Schiebe-Verschlusstüre
oder eine Schiebe-Verschlussklappe.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Verschließeinrichtung, insbesondere die
Verschlusstüre oder die Verschlussklappe, schwenkbeweglich, vorzugsweise um eine horizontale
Achse schwenkbeweglich, an dem Behälterkörper, insbesondere an der Behälterdecke oder
der Behälterseitenwand, angeordnet. In anderer Ausgestaltung kann auch eine schwenkbewegliche
Anordnung um eine vertikale Achse an dem Behälterkörper, insbesondere an der Behälterseitenwand,
realisiert sein.
[0020] Eine schwenkbewegliche Anordnung kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden/sein.
Eine schwenkbewegliche Anordnung sieht vor, dass die Verschließeinrichtung in Bezug
auf den Behälterkörper um wenigstens eine Achse, bevorzugt um eine horizontale Achse,
verschwenkt werden kann. Die Erfindung ist nicht auf bestimmte Typen solcher Anordnungen
beschränkt.
[0021] In bevorzugter Ausgestaltung ist die Verschließeinrichtung über wenigstens eine Scharniereinrichtung
an dem Behälterkörper angeordnet. Je nach Größe und/oder Gewicht der Verschließeinrichtung
können auch mehr als ein Scharnierelement zum Einsatz kommen, beispielsweise zwei,
drei, vier oder fünf Scharniereinrichtungen, wobei die Erfindung nicht auf eine bestimmte
Anzahl beschränkt ist. Eine Scharniereinrichtung ist insbesondere ein um eine Achse
drehbares Gelenk, das im vorliegenden Fall insbesondere als Beschlag der Verschließeinrichtung
an dem Behälterkörper zum Einsatz kommt.
[0022] Bevorzugt ist wenigstens eine Scharniereinrichtung bezüglich der Behälterkörpers
außenliegend.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens eine Scharniereinrichtung als
Federscharniereinrichtung ausgebildet. Oder aber, wenigstens eine Scharniereinrichtung
weist wenigstens ein Federelement auf. Vorzugsweise sind alle verwendeten Scharniereinrichtungen
so ausgebildet. Federscharniereinrichtungen an sich sind im Stand der Technik bereits
bekannt. Sie unterstützen das Öffnen und Schließen. Zumindest aber unterstützen sie
das Öffnen und Schließen. Derartige Federscharniereinrichtungen weisen einen Federmechanismus
mit wenigstens einem Federelement auf, der entweder sichtbar oder verdeckt sein kann.
Sie bestehen bevorzugt aus Metall, beispielsweise aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium.
Je nach Ausgestaltung des Federmechanismus können unterschiedliche große Federkräfte
realisiert werden, die sich insbesondere nach dem Gewicht der Verschließeinrichtung
richten. Je nach Gewicht der Verschließeinrichtung können leichte oder starke Federn
gewählt werden. Bevorzugt sind die Federkräfte so hoch, dass ein manuelles Öffnen
und Schließen der Verschließeinrichtung ermöglicht ist, so dass sich die Verschließeinrichtung
durch die Federtechnik manuell leicht öffnen und schließen lässt. Die Federelemente
fungieren deshalb bevorzugt als Entlastungsfedern.
[0024] Wenn die Verschließeinrichtung, beispielsweise die Verschlussklappe oder die Verschlusstüre,
mit einer Federscharniereinrichtung ausgestattet ist, kann die Verschließeinrichtung
automatisch oder zumindest unterstützt geöffnet und/oder geschlossen werden. Da keine
konstruktiv umfangreichen Bauelemente benötigt werden, bleibt mehr Platz im Inneren
des Behälterkörpers. Wenn die Scharniereinrichtungen außenliegend sind, kann die Außenseite
des Behälterkörpers, an dem die Scharniereinrichtung(en) angeordnet ist/sind, möglichst
flach und eben gehalten werden, was sich positiv auf die Lagerung der Gefahrgutbehälter,
insbesondere auf deren Stapelbarkeit, auswirkt.
[0025] Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele hinsichtlich der Ausgestaltung der
Verschließeinrichtung beschrieben, die insbesondere als Verschlussklappe oder Verschlusstüre
ausgebildet ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verschließeinrichtung
winkelförmig ausgebildet. Bei einer solchen Ausgestaltung weist die Verschließeinrichtung
zwei Flächenelemente auf, die in einem Winkel zueinander angeordnet und/oder ausgerichtet
sind, beispielsweise in einem rechten Winkel. Die beiden Flächenelemente können beispielswese
fest miteinander verbunden sein oder in Form eines einteiligen Bauteils vorliegen.
Auch eine schwenkbewegliche Verbindung, beispielsweise über wenigstens eine geeignete,
vorzugsweise außenliegende Scharniereinrichtung, ist möglich. Die beiden Flächenelemente
können entweder gleich groß oder unterschiedlich groß sein. In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist die Verschließeinrichtung L-förmig ausgebildet. Die Erfindung ist nicht auf die
genannten Beispiele beschränkt.
[0026] Erfindungsgemäß weist der Gefahrgutbehälter eine weitere Komponente auf, die das
Beladen beziehungsweise Entladen vereinfacht. Hierbei handelt es sich um eine Lagereinrichtung
zum Lagern des Gefahrguts, die sich innerhalb des Behälterkörpers befindet.
[0027] Die Lagereinrichtung weist eine Aufnahmeeinrichtung auf, die zur Aufnahme des Gefahrguts
ausgebildet ist, und auf der die eigentliche Lagerung des Gefahrguts innerhalb des
Behälterkörpers erfolgt. Die Erfindung ist nicht auf bestimmte Ausführungsformen der
Aufnahmeeinrichtung beschränkt. Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungsbeispiele
beschrieben.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Aufnahmeeinrichtung
um eine Lagerplatte, insbesondere um ein Staufach. In anderer bevorzugter Ausgestaltung
ist die Aufnahmeeinrichtung in Form eines Lagergestells ausgebildet, wodurch das Gewicht
der Aufnahmeeinrichtung reduziert werden kann. Ein Lagergestellt ist insbesondere
ein Aufbau aus Stangen, Profilelementen oder dergleichen, auf den das Gefahrgut gestellt
oder gelegt werden kann. Das Lagergestell ist insbesondere ein Lagerrahmen. In anderer
Ausgestaltung kann es sich bei der Aufnahmeeinrichtung um einen Lagerwagen handeln.
Die Aufnahmeeinrichtung kann eines oder mehrere Begrenzungselemente aufweisen, die
das Auf der Aufnahmeeinrichtung befindliche Gefahrgut an einem Verrutschen hindern.
Diese Begrenzungselemente, können fest oder lösbar, insbesondere auch verschiebbar,
auf der Aufnahmeeinrichtung angeordnet sein. Die Begrenzungselemente unterteilen die
Aufnahmeeinrichtung in verschiedene Aufnahmeflächen oder Aufnahmeabteile. Durch Verwendung
derartiger Begrenzungselemente können auf der Aufnahmeeinrichtung verschiedene begrenzte
Aufnahmeflächen geschaffen werden, die es ermöglichen, auch mehrere Gefahrgutstücke
gleichzeitig nebeneinander auf der Aufnahmeeinrichtung zu lagern. Wenn nur ein einziges
Gefahrgutstück, an welches die Größe des Gefahrgutbehälters angepasst ist, in dem
Gefahrgutbehälter aufgenommen wird, sind derartige Begrenzungselemente nicht erforderlich.
[0029] Die Lagereinrichtung ist erfindungsgemäß derart bereitgestellt, dass sie in der Lage
ist, eine Aufnahmeeinrichtung zwischen einer Lagerposition, in der sich die Aufnahmeeinrichtung
innerhalb des Behälterkörpers befindet, und einer Be-/Entladeposition, in der sich
die Aufnahmeeinrichtung zumindest teilweise außerhalb des Behälterkörpers befindet,
zu bewegen, vorzugsweise hin und her zu bewegen.
[0030] Eine wie vorstehend beschriebene Lagerreinrichtung lässt insbesondere ein einfaches
manuelles Handling zu. Beispielsweise kann die Bewegung der Aufnahmeeinrichtung durch
einen Federmechanismus oder ein Bauteil mit ähnlicher Funktion unterstützt werden.
[0031] Die Lagereinrichtung kann auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein, so dass die
Erfindung diesbezüglich nicht auf bestimmte Ausführungsformen beschränkt ist. Im Folgenden
werden einige bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben.
[0032] Bevorzugt ist die Lagereinrichtung als Einschubeinrichtung ausgebildet. Eine Einschubeinrichtung
ist insbesondere eine Art offenes Behältnis oder eine Art Aufnahmeeinrichtung für
das Gefahrgut, auf/in dem/der das Gefahrgut abgelegt wird und das/die in Relation
zu dem Behälterkörper, vorzugsweise in horizontaler Richtung, bewegt wird oder bewegt
werden kann. Beispielsweise kann die Aufnahmeeinrichtung mittels der Einschubeinrichtung
horizontal aus dem Behälterkörper gezogen und in diesen hineingeschoben werden. Derartige
Einschubeinrichtungen sind bevorzugt auf, insbesondere seitlich angebrachten Schienenführungen
gelagert oder weisen solche Schienenführungen auf.
[0033] Bevorzugt ist die Aufnahmeeinrichtung gleitbeweglich innerhalb des Behälterkörpers
angeordnet, wobei die Lagereinrichtung insbesondere eine Schienenführungseinrichtung
aufweist. Bei der Schienenführungseinrichtung handelt es sich insbesondere um ein
Führungssystem mit Führungsschienen. Beispielsweise kann die Aufnahmereinrichtung
auf einer oder mehreren im Behälterkörper feststehenden langen, meist geraden Schienen
laufen. Bei horizontalen Bewegungen sind die Schienen im Regelfall, insbesondere paarweise,
nebeneinander und unter oder neben der Aufnahmeeinrichtung angeordnet. Die Schienen
sind bevorzugt an den in den Aufnahmeraum des Behälterkörpers gerichteten Oberflächen
des Behälterkörpers angeordnet. Beispielsweise können die Schienen innerhalb des Aufnahmeraums
des Behälterkörpers auf dem Behälterboden und/oder an der Behälterseitenwand angeordnet
sein, In einem einfachen Ausführungsbeispiel ist es ausreichend, wenn zwei solcher
Schienen zum Einsatz kommen. Da die Aufnahmeeinrichtung insbesondere zur Aufnahme
von schwerem und/oder großem Gefahrgut ausgebildet ist, ist bevorzugt realisiert,
wenn mehr als zwei, beispielsweise vier solcher Schienen zum Einsatz kommen, die vorzugsweise
gleichmäßig verteilt angeordnet sind, so dass sich die auf die Schienen wirkenden
Kräfte verteilen.
[0034] Alternativ kann die Schienenführungseinrichtung relativ gegeneinander verschiebbaren
Schienensysteme aufweisen, wobei eine Schiene auf oder an der beweglichen Aufnahmeeinrichtung
selbst montiert ist. Mit einer solchen Schienenführungseinrichtung lässt sich insbesondere
eine Linearführung der Aufnahmeeinrichtung realisieren.
[0035] Bei der Schienenführungseinrichtung handelt es sich bevorzugt um einen Auszug, der
beispielsweise auch in Form eines Teleskopauszugs ausgebildet sein kann. Die Führung
der Aufnahmeeinrichtung kann bei einer Schienenführungseinrichtung beispielsweise
mittels Rollen, Kugeln, Kugellagern, Walzen oder dergleichen erfolgen.
[0036] Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist die Aufnahmeeinrichtung schwenkbeweglich,
insbesondere um eine vertikale Achse schwenkbeweglich, innerhalb des Behälterkörpers
angeordnet. In diesem Fall kann die Aufnahmeeinrichtung aus dem Aufnahmeraum des Behälterkörpers
heraus und in diesen hineingeschwenkt werden.
[0037] Grundsätzlich ist die Erfindung nicht auf bestimmte Ausgestaltungen des Behälterkörpers
beschränkt. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Behälterkörper eine rechteckige
Form und/oder die Form eines Quaders auf. Ein Rechteck ist insbesondere ein ebenes
Viereck, dessen Innenwinkel alles rechte Winkel sind. Ein Quader ist insbesondere
ein Körper, der von sechs Rechtecken beziehungsweise Seitenflächen begrenzt ist, die
in einem rechten Winkel aufeinander stehen. Der Behälterkörper kann aber auch quadratisch
sein oder die Form eines anderen Vielecks aufweisen.
[0038] Bevorzugt weist der Behälterkörper eine Breite und/oder Tiefe auf, die größer ist
als die Höhe des Behälterkörpers. Die Breite des Behälterkörpers ist dabei dessen
Erstreckung in einer ersten Erstreckungsrichtung, bei der es sich insbesondere um
die Haupterstreckungsrichtung handelt. Die Breite des Behälterkörpers erstreckt sich
beispielsweise zwischen den beiden Seitenflächen der Behälterseitenwand. Bei der Breite
handelt es sich dann um den Abstand zwischen den beiden Seitenflächen. Die Tiefe des
Behälterkörpers ist dessen Erstreckung in einer zweiten Erstreckungsrichtung, die
insbesondere senkrecht zur ersten Erstreckungsrichtung, insbesondere in horizontaler
Richtung senkrecht zur Breite des Behälterkörpers verläuft. Die Tiefe des Behälterkörpers
erstreckt sich beispielsweise zwischen der Frontseite und der Rückseite des Behälterkörpers.
Bei der Tiefe handelt es sich dann um den Abstand zwischen der Frontseite und der
Rückseite. Die Höhe des Behälterkörpers ist dessen Erstreckung in einer dritten Erstreckungsrichtung,
die insbesondere senkrecht in vertikaler Richtung zur Breite des Behälterkörpers verläuft.
Die Höhe entspricht dabei insbesondere der Höhe der Behälterseitenwand und somit dem
Abstand zwischen dem Behälterboden und der Behälterdecke. In einer bevorzugten Ausführungsform
entsprechen die Breite, Tiefe und Höhe des Behälterkörpers gleichzeitig auch der Breite,
Tiefe und Höhe des Gefahrgutbehälters. Weist der Gefahrgutbehälter in Bezug auf den
Behälterkörper auch noch außenliegende Komponenten auf, so werden die Ausmaße solcher
Komponenten bevorzugt in die Breite, Höhe und Tiefe des Gefahrgutbehälters mit eingerechnet.
[0039] Die Ausmaße des Gefahrgutbehälters hängen in erster Linie von Art und Ausmaß des
aufzunehmenden, insbesondere des zu lagernden und/oder zu transportierenden Gefahrguts
ab. Die Erfindung ist diesbezüglich nicht auf bestimmte Maße beschränkt. In bevorzugten
Ausführungsbeispielen kann die Breite des Gefahrgutbehälters zwischen 2 und 4 Metern,
vorzugsweise zwischen 3 und 3,5 Metern betragen und besonders bevorzugt bei 3053mm
liegen. Die Tiefe des Gefahrgutbehälters kann zwischen 1,5 und 2,5 Metern betragen
und besonders bevorzugt bei 2100mm liegen. Die Höhe des Gefahrgutbehälters kann zwischen
0,5 und 1,5 Metern liegen und bevorzugt 1053mm betragen.
[0040] Wenn die Verschließeinrichtung in Form einer gerade oder eben verlaufenden Verschlusstüre
oder Verschlussklappe ausgebildet ist, können die Flächen des Behälterbodens und der
Behälterdecke in Bezug zueinander gleich groß und gleich geformt ausgebildet sein.
Wenn die Verschlussklappe oder die Verschlusstüre beispielsweise winkelförmig, L-förmig
oder dergleichen ausgebildet sind, ist die Fläche der Behälterdecke bevorzugt kleiner
als die Fläche des Behälterbodens, wobei insbesondere die Behälterdecke im Vergleich
zum Behälterboden eine geringere Tiefe aufweist. Blickt man von der Frontseite auf
den Behälterkörper, so ist die die vordere Kante der Behälterdecke im Vergleich zur
vorderen Kante des Behälterbodens in einem solchen Fall nach hinten versetzt. Dadurch
wird die Be-/Entladeöffnung bei geöffneter Verschließeinrichtung zusätzlich vergrößert,
was das Handling vereinfacht.
[0041] In bevorzugter Ausgestaltung ist die Verschließeinrichtung derart bereitgestellt,
dass sie den Behälterkörper im verschlossenen Zustand hermetisch verschließt. Das
bedeutet, dass der Aufnahmeraum des Behälterkörpers im geschlossenen Zustand des Gefahrgutbehälters
luftdicht oder undurchdringlich verschlossen ist. Zudem ist dadurch ein Auslaufschutz
gewährleistet.
[0042] Bevorzugt weist/weisen die Verschließeinrichtung und/oder der Behälterkörper insbesondere
wenigstens eine geeignete Dichtungseinrichtung auf, beispielsweise in Form eines oder
mehrerer Dichtungsbänder, Dichtungslippen oder dergleichen. Dese befinden sich bevorzugt
im Bereich der Be-/Entladeöffnung um die Be-/Entladeöffnung herum.
[0043] Um die Verschließeinrichtung im geschlossenen Zustand zu halten und zu fixieren,
und um insbesondere die vorstehend genannten Effekte eines hermetischen Verschließens
zu erzielen, weist der Gefahrgutbehälter eine oder mehrere Verriegelungseinrichtung(en)
auf, die zum Verriegeln der Verschlusseinrichtung im geschlossenen Zustand bereitgestellt
ist/sind. Die vorliegende Erfindung ist weder auf eine bestimmte Anzahl noch auf eine
bestimmte Ausgestaltung solcher Verriegelungseinrichtungen beschränkt. In einer bevorzugten
Ausführungsform weist der Gefahrgutbehälter an jeder seiner Seiten, insbesondere an
seinen Seitenwänden, jeweils eine oder zwei solcher Verriegelungseinrichtungen auf.
Vorne kann der Gefahrgutbehälter alternativ oder zusätzlich eine, zwei, drei oder
vier Verriegelungseinrichtung(en) aufweisen. Die Verriegelungseinrichtung kann beispielsweise
in Form eines Spannverschlusses, eines Schnappverschlusses, beispielsweise mit Spannbügel
oder mit Federbügel, als Schnellverschluss, als Rastverschluss, als Hebelverschluss,
als Schraubverschluss, oder dergleichen ausgebildet sein.
[0044] In bevorzugter Ausgestaltung weist der Behälterkörper an seiner in den Aufnahmeraum
gerichteten Oberfläche zumindest bereichsweise eine Verkleidung auf, oder diese Oberfläche
ist zumindest bereichsweise als eine solche Verkleidung ausgebildet. Bevorzugt ist
die gesamte in den Aufnahmeraum gerichtete Oberfläche des Behälterkörpers in dieser
Weise verkleidet. In einer bevorzugten Ausführungsform sind somit der Behälterboden,
die Behälterdecke, die Behälterseitenwand sowie die Verschließeinrichtung an deren
in den Aufnahmeraum gerichteten Oberflächen zumindest bereichsweise, vorzugsweise
vollständig, mit einer solchen Verkleidung versehen.
[0045] Die Verkleidung besteht insbesondere aus einem druckbeständigen und/oder temperasturbeständigen,
vorzugsweise hochtemperaturbeständigen und/oder isolierenden Material. Diesbezüglich
ist die Erfindung nicht auf bestimmte Ausführungsformen beschränkt.
[0046] Bei der Verkleidung handelt es sich insbesondere um eine Innenverkleidung. Die Verkleidung
ist insbesondere hochtemperaturresistent und bietet Schutz im Falle eines thermischen
Durchgehens des Gefahrguts. Zudem bietet die Verkleidung insbesondere eine gute Isolation,
auch bei Temperaturen von um die 1000°C im Innenraum des Gefahrgutbehälters. Bevorzugt
ist das Verkleidungsmaterial dabei so ausgebildet, dass die Außentemperatur dabei
unter 100°C liegt. Beispielsweise kann es sich bei der Verkleidung um eine Vakuumdämmplatte
oder eine Vakuumpaneele handeln. Diese bestehen insbesondere aus einem offenporigen
Stützkern, einem hochdichten Hüllsystem und gegebenenfalls einem Material, das als
Trockner zur Bindung von Gasmolekülen dient. Die Verkleidung kann beispielsweise auf
Siliziumdioxid, insbesondere auf Kieselsäure, vorzugsweise auf synthetischer Kieselsäure,
basieren und damit verpresst sein. Bevorzugt handelt es sich bei der Verkleidung um
eine Kieselsäureverpresste Vakuumpaneele. Natürlich sind auch andere Materialien verwendbar.
Diese richten sich insbesondere nach der Art des zu lagernden und/oder zu transportierenden
Gefahrguts.
[0047] Der Gefahrgutbehälter besteht bevorzugt aus Metall, insbesondere aus Stahl. Er ist
vorzugsweise hitzebeständig und bietet einen Flammschutz.
[0048] Vorzugsweise weist der Gefahrgutbehälter wenigstens eine Entlüftungseinrichtung auf,
wobei die Entlüftungseinrichtung insbesondere in dem Behälterkörper ausgebildet und/oder
an diesem angeordnet ist. Beispielsweise kann die Entlüftungseinrichtung in der Behälterseitenwand,
beispielsweise in dessen Rückwand, angeordnet oder ausgebildet sein. Die Entlüftungseinrichtung
kann aber auch im Behälterboden oder in der Behälterdecke vorgesehen sein. Je nach
Anwendungsfall können auch zwei oder mehr Entlüftungseinrichtungen, beispielsweise
drei Entlüftungseinrichtungen vorgesehen sein, die entweder auf einer Seite des Behälterkörpers,
oder auf unterschiedlichen Seiten des Behälterkörpers vorgesehen sind. Die Entlüftungseinrichtung
weist insbesondere eine Entlüftungsöffnung, und/oder ein Entlüftungsrohr, und/oder
ein Entlüftungsventil, und/oder eine Entlüftungsklappe, oder dergleichen auf. An die
Entlüftungseinrichtung anschließen kann sich beispielsweise ein Filter, vorzugsweise
von außen. Bestandteil der Entlüftungseinrichtung ist bevorzugt auch ein Gasabführungssystem.
Oder aber die Entlüftungseinrichtung ist mit einem Gasabführungssystem verbunden oder
verbindbar. Im letztgenannten Fall muss das Gasabführungssystem dann nicht ein Bestandteil
der Entlüftungseinrichtung sein. Vielmehr weist die Entlüftungseinrichtung dann eine
Schnittstelle zu dem Gasabführungssystem auf oder ist als eine solche Schnittstelle
ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform verfügt der Gefahrgutbehälter über
ein Gasabführungssystem, ein Gasgasmanagementsystem, oder dergleichen, welches vorzugsweise
mit der Entlüftungseinrichtung zusammenwirkt, oder aber der Gefahrgutbehälter ist,
vorzugsweise lösbar, damit verbunden, insbesondere über die Entlüftungseinrichtung.
Über die Entlüftungseinrichtung lässt sich insbesondere Rauchgas aus dem Inneren des
Behälterkörpers abführen. Sie kann auch als Überdruckventil fungieren.
[0049] Vorzugsweise weist/weisen der Behälterkörper, insbesondere die Behälterdecke und/oder
der Behälterboden und/oder die Behälterseitenwand, eines oder mehrere Versteifungselement(e)
und/oder Stabilisierungselement(e) auf. Während seiner Herstellung wird der Gefahrgutbehälter
verschiedenen Prozessen unterzogen und beispielsweise auch wärmebehandelt. Die Versteifungselemente
beziehungsweise Stabilisierungselemente verhindern, dass sich der Gefahrgutbehälter
dabei verzieht. Wenn der mit Gefahrgut beladene Gefahrgutbehälter transportiert wird,
wird durch die genannten Elemente zudem verhindert, dass sich der Gefahrgutbehälter
in sich verbiegt. Bevorzugt sind die genannten Elemente zum Behälterkörper außenliegend
vorgesehen. Die vorgenannten Elemente können beispielsweise als Rippen, Profilelemente
oder dergleichen ausgebildet sein.
[0050] Bevorzugt weist der Behälterkörper eine Hebeeinrichtung auf, über die der Gefahrgutbehälter
angehoben werden kann, beispielsweise mittels eines Hubstaplers, eines Gabelstaplers
oder dergleichen. Alternativ oder zusätzlich weist der Behälterkörper vorzugsweise
eine Stapeleinrichtung auf, die für ein Stapeln der Gefahrgutbehälter aufeinander
bereitgestellt ist. Oder ein Bereich des Behälterköpers ist als eine solche Stapeleinrichtung
ausgebildet. Beispielsweise kann die Stapeleinrichtung durch einen oder mehrere solide
Stapelfüße gebildet sein, die mit entsprechenden Aufnahmen in benachbarten Gefahrgutbehältern
zusammenwirken. Die Erfindung ist nicht auf bestimmte Typen von Hubeinrichtungen und/oder
Stapeleinrichtungen beschränkt. Derartige Einrichtungen an sich sind dem Fachmann
aus dem Stand der Technik geläufig. Unter dem Behälterboden kann beispielsweise eine
mit Rollen versehene Einrichtung, beispielsweise ein Rollbrett, insbesondere lösbar,
vorhanden sein, damit sich der Gefahrgutbehälter leicht bewegen lässt. Oder aber es
sind entsprechende Rollen unterhalb des Behälterbodens angeordnet.
[0051] Der erfindungsgemäße Gefahrgutbehälter kann beispielsweise als Wechselsystem oder
als stationäres System verwendet werden. Der erfindungsgemäße Gefahrgutbehälter ist
insbesondere ein multifunktionales Bauteil, mit welchem sowohl der Transport, als
auch die Lagerung und die Entnahme umfasst sind.
[0052] Insbesondere durch die Kombination der vorgenannten Merkmale, insbesondere durch
die Kombination der seitlichen Beladung/Entladung mit dem beweglichen Lagersystem
lässt sich das Handling wesentlich verbessern, auch wenn schweres und/oder großes
und/oder sperriges Gefahrgut, beispielsweise in Form von Batterien oder Batteriesystemen,
gelagert und/oder transportiert wird. Insbesondere ist durch den erfindungsgemäßen
Gefahrgutbehälter dabei ein manuelles Handling möglich.
[0053] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Figuren 1 bis 7
- verschiedene Ansichten eines erfindungsgemäßen Gefahrgutbehälters in geschlossenem
Zustand;
- Figuren 8 bis 14
- verschiedene Ansichten des Gefahrgutbehälters in geöffnetem Zustand; und
- Figuren 15 bis 21
- verschiedene Ansichten einer anderen Ausführungsform des Gefahrgutbehälters in geöffnetem
Zustand.
[0054] Sämtliche Figuren zeigen einen Gefahrgutbehälter 10, der zum Lagern und/oder zum
Transportieren von Batterien oder Batteriesystemen in der Automobilindustrie, welche
ein Gewicht von bis zu einer Tonne oder mehr aufweisen können, bereitgestellt ist.
In dem erfindungsgemäßen Gefahrgutbehälter 10 können Batterien beziehungsweise Batteriesysteme
im Ganzen gelagert und/oder transportiert werden, ohne zuvor in einzelne Module zerlegt
werden zu müssen. Identische Bauteile sind in den verschiedenen Figuren jeweils mit
identischen Bezugszeichen versehen.
[0055] In sämtlichen Figuren weist der Gefahrgutbehälter 10 einen Behälterkörper 11 auf.
Der Behälterkörper 11 besteht aus einem Behälterboden 15, einer Behälterdecke 16 und
einer Behälterseitenwand 14, die wiederum aus einer Frontseite 12, die eine Be-/Entladeöffnung
33 bereitstellt, einer Rückseite 13, und zwei Seitenflächen 14a, 14b, die seitliche
Stirnseiten bilden, besteht.
[0056] Die einzelnen Elemente des Behälterkörpers 11 begrenzen einen Aufnahmeraum 17 zur
Aufnahme des Gefahrguts.
[0057] Der Behälterkörper 11 ist quaderförmig ausgebildet und hat eine Breite B von etwa
drei Metern, eine Tiefe T von etwa zwei Metern und eine Höhe H von etwa einem Meter.
[0058] Die Be/Entladeöffnung 33 erstreckt sich über die gesamte Fläche der Frontseite 12
sowie über einen Teil des Bereichs der Behälterdecke 16, so dass die Behälterdecke
selbst insoweit flächenmäßig kleiner als der Behälterboden 15 ist und im Vergleich
zu diesem, aus Richtung der Frontseite 12 gesehen, zurückgesetzt ist. Dadurch wird
die Be-/Entladeöffnung 33 vergrößert.
[0059] Verschlossen wir die Be-/Entladeöffnung 33 über eine Verschließeinrichtung 18 in
Form einer Verschlussklappe 19, die als ein winkelförmiges Element ausgebildet ist.
Über drei außenliegende Scharniereinrichtungen 20, die als Federscharnierelemente
ausgebildet sind, ist die Verschlussklappe 19 schwenkbeweglich an der Behälterdecke
16 angeordnet. Zum Handling weist die Verschlussklappe 19 vier Griffelemente 21 auf.
[0060] Um die Verschlussklappe 19 im verschlossenen Zustand zu halten und zu fixieren, und
um insbesondere einen hermetischen Verschluss des Aufnahmeraums 17 des Behälterkörpers
11 zu erzielen, sind verschiedene Verriegelungseinrichtungen 22 vorgesehen. In den
dargestellten Ausführungsbeispielen befinden sich an den Seitenflächen 14a, 14b jeweils
zwei Verriegelungseinrichtungen 22 in Form von Spannverschlüssen 23, während sich
an der Frontseite 12 vier Verriegelungseinrichtungen 22 in Form von Hebelverschlüssen
24 befinden.
[0061] Versteifungselemente 26, beispielsweise in Form von Rippen, welche bevorzugt außenliegend
sind, dienen zur Versteifung und Stabilisierung des Gefahrgutbehälters 10. Zum Transportieren
weist der Gefahrgutbehälter 10 eine Hubeinrichtung 27 auf, beispielsweise für einen
Hubstapler oder einen Gabelstapler. Um die Gefahrgutbehälter 10 übereinander stapeln
zu können, weisen diese zudem Stapeleinrichtungen 28 auf.
[0062] Wie insbesondere den Figuren 3, 10 und 17 entnommen werden kann, weist der Gefahrgutbehälter
10 eine Anzahl von Entlüftungseinrichtungen 25 auf. Gezeigt sind in den Figuren jeweils
drei Entlüftungseinrichtungen 25, die sich in der Rückseite 13 des Behälterkörpers
11 befinden.
[0063] Die Figuren 8 bis 14 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des Gefahrgutbehälters
10 in geöffnetem Zustand, während die Figuren 15 bis 21 ein zweites Ausführungsbeispiel
des Gefahrgutbehälters 10 in geöffnetem Zustand zeigen.
[0064] Beiden Ausführungsformen gemeinsam ist, dass der Gefahrgutbehälter 10 zur Aufnahme
und Lagerung der Batterien beziehungsweise Batteriesysteme eine Lagereinrichtung 29
aufweist, die als Einschubeinrichtung ausgebildet ist.
[0065] Gelagert werden die Batterien beziehungsweise Batteriesysteme auf einer Aufnahmeeinrichtung
30. Während gemäß den Figuren 8 bis 14 die Aufnahmeeinrichtung 30 als Lagerplatte
30a ausgebildet ist, ist die Aufnahmeeinrichtung 30 gemäß den Figuren 15 bis 21 in
Form eines Lagergestells 30b ausgebildet. Die Aufnahmeeinrichtung 30 wird über eine
Schienenführungseinrichtung 31 der Lagereinrichtung 29 zwischen einer Lagerungsposition,
in der sich die Aufnahmeeinrichtung 29 im Aufnahmeraum 17 innerhalb des Behälterkörpers
10 befindet, und einer Be-/Entladeposition, in der sich die Aufnahmeeinrichtung 30
zumindest teilweise außerhalb des Aufnahmeraums 17 des Behälterkörpers 11 befindet,
hin und her verschoben.
[0066] Die einzelnen Elemente des Behälterkörpers 11 sind an ihren in den Aufnahmeraum 17
gerichteten Oberflächen mit einer Verkleidung 32 versehen, die insbesondere aus einem
druckbeständigen und/oder temperaturbeständigen und/oder isolierenden Material besteht.
Bevorzugt besteht die Verkleidung 32 aus Kieselsäureverpressten Vakuumpaneelen.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 10
- Gefahrgutbehälter
- 11
- Behälterkörper
- 12
- Frontseite
- 13
- Rückseite
- 14
- Behälterseitenwand
- 14a
- Seitenfläche
- 14b
- Seitenfläche
- 15
- Behälterboden
- 16
- Behälterdecke
- 17
- Aufnahmeraum
- 18
- Verschließeinrichtung
- 19
- Verschlussklappe
- 20
- Scharniereinrichtung
- 21
- Griffelement
- 22
- Verriegelungseinrichtung
- 23
- Spannverschluss
- 24
- Hebelverschluss
- 25
- Entlüftungseinrichtung
- 26
- Versteifungselement
- 27
- Hubeinrichtung
- 28
- Stapeleinrichtung
- 29
- Lagereinrichtung
- 30
- Aufnahmeeinrichtung
- 30a
- Lagerplatte
- 30b
- Lagergestell
- 31
- Schienenführungseinrichtung
- 32
- Verkleidung
- 33
- Be-/Entladeöffnung
- B
- Breite des Gefahrgutbehälters
- T
- Tiefe des Gefahrgutbehälters
- H
- Höhe des Gefahrgutbehälters
1. Gefahrgutbehälter (10) zur Aufnahme von Gefahrgut, insbesondere von Batterien und/oder
Batteriesystemen, aufweisend einen Behälterkörper (11) mit einem Behälterboden (15),
einer Behälterdecke (16) und einer Behälterseitenwand (14), welche einen Aufnahmeraum
(17) für das Gefahrgut begrenzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterseitenwand (14) eine über eine Verschließeinrichtung (18) verschließbare
Be-/Entladeöffnung (33) aufweist. dass der Gefahrgutbehälter (10) eine Lagereinrichtung
(29) zum Lagern des Gefahrguts innerhalb des Behälterkörpers (11) aufweist, dass die
Lagereinrichtung (29) eine Aufnahmeeinrichtung (30) für das Gefahrgut aufweist; und
dass die Lagereinrichtung (29) derart bereitgestellt ist, dass sie in der Lage ist,
die Aufnahmeeinrichtung (30) zwischen einer Lagerposition, in der sich die Aufnahmeeinrichtung
(30) innerhalb des Behälterkörpers (11) befindet, und einer Be-/Entladeposition, in
der sich die Aufnahmeeinrichtung (30) zumindest teilweise außerhalb des Behälterkörpers
(11) befindet, zu bewegen.
2. Gefahrgutbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung (18) eine Verschlussklappe (19) oder eine Verschlusstüre
aufweist oder als eine solche ausgebildet ist.
3. Gefahrgutbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung (18) gleitbeweglich oder schwenkbeweglich, vorzugsweise
um eine horizontale Achse schwenkbeweglich, an dem Behälterkörper (11), insbesondere
an der Behälterdecke (16) und/oder der Behälterseitenwand (14), angeordnet ist.
4. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung (18) über eines oder mehrere, insbesondere über zwei, drei,
vier oder fünf, Scharniereinrichtungen (20) an dem Behälterkörper (11) angeordnet
ist, und dass insbesondere wenigstens eine Scharniereinrichtung (20) bezüglich des
Behälterkörpers (11) außenliegend ist.
5. Gefahrgutbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Scharniereinrichtung (20) als Federscharniereinrichtung ausgebildet
ist oder ein Federelement aufweist.
6. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung (18) winkelförmig oder L-Förmig ausgebildet ist.
7. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinrichtung (29) als Einschubeinrichtung ausgebildet ist.
8. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung (30) gleitwegeblich innerhalb des Behälterkörpers (11) angeordnet
ist und dass die Lagereinrichtung (29) insbesondere eine Schienenführungseinrichtung
(31) aufweist.
9. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung (30) schwenkbeweglich, insbesondere um eine vertikale Achse
schwenkbeweglich, innerhalb des Behälterkörpers (11) angeordnet ist.
10. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterkörper (11) eine rechteckige Form und/oder die Form eines Quaders aufweist,
und dass insbesondere der Behälterkörper (11) eine Breite (B) und/oder Tiefe (T) aufweist,
die größer ist als die Höhe (H) des Behälterkörpers (11).
11. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der Behälterdecke (16) kleiner ist als die Fläche des Behälterbodens (15),
und dass insbesondere die Behälterdecke (16) im Vergleich zum Behälterboden (15) eine
geringere Tiefe aufweist.
12. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung (18) derart bereitgestellt ist, dass sie den Behälterkörper
(11) im verschlossenen Zustand hermetisch verschließt, und/oder dass die Verschließeinrichtung
(18) und/oder der Behälterkörper (11) wenigstens eine Dichtungseinrichtung aufweist/aufweisen.
13. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine oder mehrere Verriegelungseinrichtung(en) (22) aufweist, die zum Verriegeln
der Verschließeinrichtung (18) im geschlossenen Zustand breitgestellt ist/sind.
14. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterkörper (11) an seiner in den Aufnahmeraum (17) gerichteten Oberfläche
zumindest bereichsweise eine Verkleidung (32) aufweist oder dass diese Oberfläche
zumindest bereichsweise als eine solche Verkleidung (32) ausgebildet ist und dass
die Verkleidung (32) insbesondere aus einem druckbeständigen und/oder temperaturbeständigen,
vorzugsweise hochtemperaturbeständigen und/oder isolierenden Material besteht.
15. Gefahrgutbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gefahrgutbehälter (10) wenigstens eine Entlüftungseinrichtung (25) aufweist,
und dass die Entlüftungseinrichtung (25) insbesondere in dem Behälterkörper (11) ausgebildet
und/oder an diesem angeordnet ist.