[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Produktionsanlage zum Produzieren von
Papier oder Zellstoff.
[0002] Bei der Produktion von Papier und Zellstoff wird Produktionsabluft mit einer hohen
Luftfeuchtigkeit erzeugt. Die Produktionsabluft hat häufig eine Temperatur von mehr
als 50 °C nahe dem Taupunkt und führt daher bei Abkühlung außerhalb der Produktionsanlage
zu Nebel- und Geruchsbildung und weiteren Mikroklimaveränderungen wie Glatteisbildung,
die den Unmut von Anwohnern der Produktionsanlage hervorrufen können. Dieser Unmut
kann sogar zu Protesten führen, die die Papierproduktion und/oder deren Erweiterung
behindern und/oder verteuern können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Produktionsanlage
zum Produzieren von Papier oder Zellstoff anzugeben, die insbesondere hinsichtlich
einer in eine Umgebung einer Produktionsanlage ausgegebenen Produktionsabluft verbessert
sind.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Produktionsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Produzieren von Papier oder Zellstoff wird
Produktionsabluft durch Adsorption entfeuchtet, indem sie durch ein Adsorbens geleitet
wird.
[0007] Die Erfindung sieht also vor, bei der Produktion von Papier oder Zellstoff erzeugte
Produktionsabluft durch ein Adsorbens zu leiten. Dadurch kann die Produktionsabluft
entfeuchtet werden, bevor sie aus einer Produktionsanlage austritt, so dass die Belastung
der Umgebung der Produktionsanlage durch eine hohe Luftfeuchtigkeit und deren Folgen
wie Nebel-, Geruchs- und Glatteisbildung vorteilhaft reduziert wird.
[0008] Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird für die Adsorption
einem Kühlmittel eines Kühlmittelkreislaufs der Papier- oder Zellstoffproduktion Wärme
zum Verdampfen in der Produktionsabluft enthaltenen Wassers entzogen. Dadurch wird
vorteilhaft Wärme eines Kühlmittels genutzt, um in der Produktionsabluft enthaltenes
Wasser für die Adsorption zu verdampfen, und gleichzeitig das Kühlmittel durch die
ihm entzogene Wärme abgekühlt und damit dessen Kühlwirkung unterstützt. Als Kühlmittel
wird beispielsweise Wasser verwendet.
[0009] Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird aus dem Adsorbens
austretende Produktionsabluft zum Trocknen bei der Produktion hergestellten Papiers
oder Zellstoffs verwendet. Diese Ausgestaltung der Erfindung nutzt aus, dass die Produktionsabluft
durch die Adsorption entfeuchtet und erwärmt wird, so dass sie zum Trocknen bei der
Produktion hergestellten Papiers oder Zellstoffs verwendet werden kann. Dadurch wird
die Energieeffizienz der Produktion vorteilhaft erhöht, indem bei der Adsorption frei
werdende Adsorptionswärme zum Trocknen des hergestellten Papiers oder Zellstoffs verwendet
wird.
[0010] Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird laufend ein
Feuchtegehalt des Adsorbens ermittelt, ein Schwellenwert für den Feuchtegehalt vorgegeben
und das Adsorbens durch Desorption entfeuchtet, wenn der Feuchtegehalt den Schwellenwert
überschreitet. Beispielsweise wird zur Desorption ein Dampf durch das Adsorbens geleitet.
Dabei kann aus dem Adsorbens austretender Dampf zum Erwärmen von Frischwasser der
Papier- oder Zellstoffproduktion verwendet werden. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens berücksichtigt, dass ein Adsorbens eine begrenzte Kapazität zur Feuchtigkeitsaufnahme
hat, und sieht daher ein Entfeuchten des Adsorbens vor, wenn dessen Feuchtegehalt
einen Schwellenwert überschreitet. Der Schwellenwert wird dabei der Kapazität des
Adsorbens zur Feuchtigkeitsaufnahme angepasst. Vorzugsweise wird ohnehin vorhandener
Dampf zur Desorption durch das Adsorbens geleitet. Die Verwendung aus dem Adsorbens
austretenden Dampfes zum Erwärmen von Frischwasser der Papier- oder Zellstoffproduktion
erhöht die Energieeffizienz der Produktion weiter.
[0011] Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Adsorbens
ein Zeolith verwendet. Zeolithe eignen sich vorteilhaft als Adsorbenzien zur Durchführung
des Verfahrens, da sie kostengünstig sind und eine hohe Kapazität zur Feuchtigkeitsaufnahme
aufweisen.
[0012] Eine erfindungsgemäße Produktionsanlage zum Produzieren von Papier oder Zellstoff
umfasst einen Abluftentfeuchter mit wenigstens einer Entfeuchtekammer, in der ein
Adsorbens angeordnet ist und die wahlweise in einem von zwei Betriebsmodi betreibbar
ist, wobei in einem ersten Betriebsmodus Produktionsabluft zu deren Entfeuchten durch
Adsorption durch die Entfeuchtekammer geleitet wird und in dem zweiten Betriebsmodus
das Adsorbens durch Desorption entfeuchtet wird.
[0013] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Produktionsanlage sieht einen Kühlmittelkreislauf
vor, der mit jeder Entfeuchtekammer über einen ersten Wärmetauscher thermisch verbindbar
ist, um in dem ersten Betriebsmodus der Entfeuchtekammer einem Kühlmittel des Kühlmittelkreislaufs
Wärme zum Verdampfen in der Produktionsabluft enthaltenen Wassers zu entziehen.
[0014] Bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Produktionsanlage ist jede
Entfeuchtekammer mit einem ersten Wärmetauscher verbindbar, der dazu eingerichtet
ist, in dem ersten Betriebsmodus der Entfeuchtekammer aus der Entfeuchtekammer austretender
Produktionsabluft Wärme zum Trocknen bei der Produktion hergestellten Papiers oder
Zellstoffs zu entziehen.
[0015] Bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Produktionsanlage ist in jeder
Entfeuchtekammer ein Feuchtesensor angeordnet, der dazu eingerichtet ist, einen Feuchtegehalt
des Adsorbens in der Entfeuchtekammer zu ermitteln. Insbesondere kann vorgesehen sein,
dass eine Entfeuchtekammer in dem zweiten Betriebsmodus betrieben wird, wenn der Feuchtegehalt
einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
[0016] Bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Produktionsanlage wird in
dem zweiten Betriebsmodus einer Entfeuchtekammer ein Dampf durch die Entfeuchtekammer
geleitet. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass aus der Entfeuchtekammer austretender
Dampf zum Erwärmen von Frischwasser der Produktion verwendet wird.
[0017] Eine erfindungsgemäße Produktionsanlage und die oben genannten Ausgestaltungen einer
derartigen Produktionsanlage ermöglichen die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der oben genannten Ausgestaltungen des Verfahrens. Die Vorteile einer erfindungsgemäßen
Produktionsanlage und deren oben genannten Ausgestaltungen entsprechen daher den oben
bereits genannten Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens und dessen Ausgestaltungen.
[0018] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Produktionsanlage weist wenigstens
zwei Entfeuchtekammern auf, die abwechselnd und gegenläufig in den beiden Betriebsmodi
betrieben werden, so dass eine der Entfeuchtekammern in dem ersten Betriebsmodus betrieben
wird, wenn die jeweils andere Entfeuchtekammer in dem zweiten Betriebsmodus betrieben
wird. Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Produktionsanlage ermöglicht vorteilhaft
ein kontinuierliches Entfeuchten von Produktionsabluft, da immer wenigstens eine Entfeuchtekammer
zum Entfeuchten verfügbar ist. Der Betrieb der Produktionsanlage und/oder das Entfeuchten
der Produktionsabluft müssen also nicht unterbrochen werden, wenn eine Entfeuchtekammer
entfeuchtet werden muss, um wieder Feuchtigkeit aus der Produktionsabluft aufnehmen
zu können.
[0019] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
FIG 1 ein Blockbild eines Ausführungsbeispiels einer Produktionsanlage zum Produzieren
von Papier,
FIG 2 ein erstes Fließschema von Flüssen von Produktionsabluft, Dampf und Kühlmittel
der in Figur 1 gezeigten Produktionsanlage,
FIG 3 ein zweites Fließschema von Flüssen von Produktionsabluft, Dampf und Kühlmittel
der in Figur 1 gezeigten Produktionsanlage.
[0020] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0021] Figur 1 (FIG 1) zeigt ein Blockbild eines Ausführungsbeispiels einer Produktionsanlage
1 zum Produzieren von Papier. Die Produktionsanlage 1 umfasst unter anderem eine Papiermaschine
3 und einen Abluftentfeuchter 5.
[0022] Mit dem Abluftentfeuchter 5 wird bei der Papierproduktion aus der Papiermaschine
3 austretende Produktionsabluft entfeuchtet. Der Abluftentfeuchter 5 weist zwei Entfeuchtekammern
7, 9 auf, in denen jeweils ein Adsorbens 11, beispielsweise ein Zeolith, angeordnet
ist.
[0023] Die Figuren 2 und 3 (FIG 2 und FIG 3) zeigen verschiedene Fließschemata von Flüssen
von Produktionsabluft, Dampf und Kühlmittel der in Figur 1 gezeigten Produktionsanlage
1.
[0024] Jede Entfeuchtekammer 7, 9 des Abluftentfeuchters 5 ist wahlweise in einem von zwei
Betriebsmodi betreibbar. In einem ersten Betriebsmodus wird in der Entfeuchtekammer
7, 9 Produktionsabluft entfeuchtet, indem die Produktionsabluft durch die Entfeuchtekammer
7, 9 geleitet wird, wo das Adsorbens 11 in der Produktionsabluft enthaltenen Wasserdampf
adsorbiert. In dem zweiten Betriebsmodus wird das Adsorbens 11 durch Desorption entfeuchtet,
indem von einer Wärmequelle, beispielsweise von einer Wärmepumpe, abgegebener oder
erhitzter Dampf durch die Entfeuchtekammer 7, 9 geleitet wird, wo der Dampf adsorbierte
Wassermoleküle von dem Adsorbens 11 löst und mit sich aus der Entfeuchtekammer 7,
9 führt.
[0025] Die Produktionsanlage 1 weist für jede Entfeuchtekammer 7, 9 eine Abluftzuführleitung
13 mit einem Absperrorgan 15 und eine Abluftabführleitung 17 mit einem Absperrorgan
19, eine Dampfzuführleitung 21 mit einem Absperrorgan 23 und eine Dampfabführleitung
25 mit einem Absperrorgan 27 auf. Ferner weist die Produktionsanlage 1 einen Kühlmittelkreislauf
29 auf, in dem ein Kühlmittel, beispielsweise Wasser, zum Kühlen von Aggregaten und/oder
Räumen der Produktionsanlage 1 geführt wird. Der Kühlmittelkreislauf 29 ist mit jeder
Entfeuchtekammer 7, 9 über einen Wärmetauscher 31 thermisch verbindbar. Der Wärmetauscher
31 ist mit dem Kühlmittelkreislauf 29 über eine Kühlmittelzuführleitung 33 mit einem
Absperrorgan 35 und eine Kühlmittelabführleitung 37 mit einem Absperrorgan 39 verbindbar.
[0026] In dem ersten Betriebsmodus wird einer Entfeuchtekammer 7, 9 über die Abluftzuführleitung
13 Produktionsabluft zugeführt, die über die Abluftabführleitung 17 von der Entfeuchtekammer
7, 9 abgeführt wird. Dabei ist die Entfeuchtekammer 7, 9 mit dem Kühlmittelkreislauf
29 über den Wärmetauscher 31 thermisch verbunden, um dem Kühlmittel des Kühlmittelkreislaufs
29 Wärme zum Verdampfen in der Produktionsabluft enthaltenen Wassers zu entziehen.
In dem ersten Betriebsmodus sind die Absperrorgane 15, 19 der Abluftzuführleitung
13 und der Abluftabführleitung 17 geöffnet, die Absperrorgane 23, 27 der Dampfzuführleitung
21 und der Dampfabführleitung 25 sind geschlossen und die Absperrorgane 35, 39 der
Kühlmittelzuführleitung 33 und der Kühlmittelabführleitung 37 sind geöffnet. Die Produktionsabluft
wird durch die Adsorption in der Entfeuchtekammer 7, 9 entfeuchtet und erwärmt. Die
Produktionsanlage 1 weist für jede Entfeuchtekammer 7, 9 einen Wärmetauscher 41 auf,
der der in der Entfeuchtekammer 7, 9 erwärmten und entfeuchteten Produktionsabluft
Wärme entzieht, die beispielsweise zum Trocknen bei der Produktion hergestellten Papiers
verwendet wird. Die abgekühlte entfeuchtete Produktionsabluft wird über einen Auslass
43, beispielsweise einen Abluftdom, aus der Produktionsanlage 1 an die Umgebung abgegeben.
[0027] In dem zweiten Betriebsmodus wird einer Entfeuchtekammer 7, 9 über eine Pumpe 45
und die Dampfzuführleitung 21 Dampf zugeführt, der über die Dampfabführleitung 25
von der Entfeuchtekammer 7, 9 abgeführt wird. Dabei sind die Absperrorgane 15, 19
der Abluftzuführleitung 13 und der Abluftabführleitung 17 geschlossen, die Absperrorgane
23, 27 der Dampfzuführleitung 21 und der Dampfabführleitung 25 sind geöffnet und die
Absperrorgane 35, 39 der Kühlmittelzuführleitung 33 und der Kühlmittelabführleitung
37 sind geschlossen.
[0028] Die Entfeuchtekammern 7, 9 werden abwechselnd und gegenläufig in den beiden Betriebsmodi
betrieben, so dass eine der Entfeuchtekammern 7, 9 in dem ersten Betriebsmodus betrieben
wird, während die jeweils andere Entfeuchtekammer 7, 9 in dem zweiten Betriebsmodus
betrieben wird.
[0029] Figur 2 zeigt einen Betriebszustand der Produktionsanlage 1, in dem eine erste Entfeuchtekammer
7 in dem ersten Betriebsmodus betrieben wird und die zweite Entfeuchtekammer 9 in
dem zweiten Betriebsmodus betrieben wird. Dabei sind die Fließrichtungen der Produktionsabluft,
des Dampfes und des Kühlmittels durch Pfeile angedeutet. Die Produktionsabluft strömt
durch die Abluftzuführleitung 13 der ersten Entfeuchtekammer 7, die erste Entfeuchtekammer
7 und die Abluftabführleitung 17 der ersten Entfeuchtekammer 7. Der Dampf strömt über
die Pumpe 45 durch die Dampfzuführleitung 21 der zweiten Entfeuchtekammer 9, die zweite
Entfeuchtekammer 9 und die Dampfabführleitung 25 der zweiten Entfeuchtekammer 9. Das
Kühlmittel strömt von dem Kühlmittelkreislauf 29 durch die Kühlmittelzuführleitung
33 der ersten Entfeuchtekammer 7 zu dem Wärmetauscher 31 der ersten Entfeuchtekammer
7 und von dort durch die Kühlmittelabführleitung 37 der ersten Entfeuchtekammer 7
zurück in den Kühlmittelkreislauf 29.
[0030] Figur 3 zeigt einen Betriebszustand der Produktionsanlage 1, in dem die erste Entfeuchtekammer
7 in dem zweiten Betriebsmodus betrieben wird und die zweite Entfeuchtekammer 9 in
dem ersten Betriebsmodus betrieben wird. Wiederum sind die Fließrichtungen der Produktionsabluft,
des Dampfes und des Kühlmittels durch Pfeile angedeutet. Die Produktionsabluft strömt
durch die Abluftzuführleitung 13 der zweiten Entfeuchtekammer 9, die zweite Entfeuchtekammer
9 und die Abluftabführleitung 17 der zweiten Entfeuchtekammer 9. Der Dampf strömt
über die Pumpe 45 durch die Dampfzuführleitung 21 der ersten Entfeuchtekammer 7, die
erste Entfeuchtekammer 7 und die Dampfabführleitung 25 der ersten Entfeuchtekammer
7. Das Kühlmittel strömt von dem Kühlmittelkreislauf 29 durch die Kühlmittelzuführleitung
33 der zweiten Entfeuchtekammer 9 zu dem Wärmetauscher 31 der zweiten Entfeuchtekammer
9 und von dort durch die Kühlmittelabführleitung 37 der zweiten Entfeuchtekammer 9
zurück in den Kühlmittelkreislauf 29.
[0031] Um den Betrieb des Abluftentfeuchters 5 zu steuern, ist in jeder Entfeuchtekammer
7, 9 ein Feuchtesensor 47 angeordnet, der dazu eingerichtet ist, einen Feuchtegehalt
des Adsorbens 11 in der Entfeuchtekammer 7, 9 zu ermitteln. Wenn der Feuchtegehalt
in einer Entfeuchtekammer 7, 9 in dem ersten Betriebsmodus einen vorgegebenen Schwellenwert
überschreitet, wird der Betrieb der Entfeuchtekammer 7, 9 auf den zweiten Betriebsmodus
umgestellt. Gleichzeitig wird der Betrieb der jeweils anderen Entfeuchtekammer 7,
9 auf den ersten Betriebsmodus umgestellt.
[0032] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Verfahren zum Produzieren von Papier oder Zellstoff, wobei Produktionsabluft durch
Adsorption entfeuchtet wird, indem sie durch ein Adsorbens (11) geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei für die Adsorption einem Kühlmittel eines Kühlmittelkreislaufs
(29) der Produktion Wärme zum Verdampfen in der Produktionsabluft enthaltenen Wassers
entzogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei aus dem Adsorbens (11) austretende Produktionsabluft
zum Trocknen bei der Produktion hergestellten Papiers oder Zellstoffs verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei laufend ein Feuchtegehalt
des Adsorbens (11) ermittelt wird, ein Schwellenwert für den Feuchtegehalt vorgegeben
wird und das Adsorbens (11) durch Desorption entfeuchtet wird, wenn der Feuchtegehalt
den Schwellenwert überschreitet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei zur Desorption ein Dampf durch das Adsorbens (11)
geleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei aus dem Adsorbens (11) austretender Dampf zum Erwärmen
von Frischwasser der Produktion verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Adsorbens (11) ein Zeolith
verwendet wird.
8. Produktionsanlage (1) zum Produzieren von Papier oder Zellstoff, die Produktionsanlage
(1) umfassend einen Abluftentfeuchter (5) mit wenigstens einer Entfeuchtekammer (7,
9), in der ein Adsorbens (11) angeordnet ist und die wahlweise in einem von zwei Betriebsmodi
betreibbar ist, wobei in einem ersten Betriebsmodus Produktionsabluft zum Entfeuchten
durch Adsorption durch die Entfeuchtekammer (7, 9) geleitet wird und in dem zweiten
Betriebsmodus das Adsorbens (11) durch Desorption entfeuchtet wird.
9. Produktionsanlage (1) nach Anspruch 8 mit einem Kühlmittelkreislauf (29), der mit
jeder Entfeuchtekammer (7, 9) über einen ersten Wärmetauscher (31) thermisch verbindbar
ist, um in dem ersten Betriebsmodus der Entfeuchtekammer (7, 9) einem Kühlmittel des
Kühlmittelkreislaufs (29) Wärme zum Verdampfen in der Produktionsabluft enthaltenen
Wassers zu entziehen.
10. Produktionsanlage (1) nach Anspruch 8 oder 9, wobei jede Entfeuchtekammer (7, 9) mit
einem zweiten Wärmetauscher (41) verbindbar ist, der dazu eingerichtet ist, in dem
ersten Betriebsmodus der Entfeuchtekammer (7, 9) aus der Entfeuchtekammer (7, 9) austretender
Produktionsabluft Wärme zum Trocknen bei der Produktion hergestellten Papiers oder
Zellstoffs zu entziehen.
11. Produktionsanlage (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei in jeder Entfeuchtekammer
(7, 9) ein Feuchtesensor (47) angeordnet ist, der dazu eingerichtet ist, einen Feuchtegehalt
des Adsorbens (11) in der Entfeuchtekammer (7, 9) zu ermitteln.
12. Produktionsanlage (1) nach Anspruch 11, wobei eine Entfeuchtekammer (7, 9) in dem
zweiten Betriebsmodus betrieben wird, wenn der Feuchtegehalt einen vorgegebenen Schwellenwert
überschreitet.
13. Produktionsanlage (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei in dem zweiten Betriebsmodus
einer Entfeuchtekammer (7, 9) ein Dampf durch die Entfeuchtekammer (7, 9) geleitet
wird.
14. Produktionsanlage (1) nach Anspruch 13, wobei in dem zweiten Betriebsmodus einer Entfeuchtekammer
(7, 9) aus der Entfeuchtekammer (7, 9) austretender Dampf zum Erwärmen von Frischwasser
der Produktion verwendet wird.
15. Produktionsanlage (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 14 mit wenigstens zwei Entfeuchtekammern
(7, 9), die abwechselnd und gegenläufig in den beiden Betriebsmodi betrieben werden,
so dass eine der Entfeuchtekammern (7, 9) in dem ersten Betriebsmodus betrieben wird,
wenn die jeweils andere Entfeuchtekammer (7, 9) in dem zweiten Betriebsmodus betrieben
wird.