[0001] Die Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 eine Markise mit seitlichen
Führungsschienen zur Führung wenigstens eines beweglichen Ausfallprofils, das am freien
Ende eines Markisentuchs angeordnet ist, das auf einer Wickelwelle aufwickelbar ist,
wobei zwischen den Führungsschienen ein Verstärkungsprofil vorgesehen ist, das beim
Ausfahren von dem Ausfallprofil bis zu wenigstens einem Anschlag in einer mittleren
Lage zwischen den Führungsschienen mitnehmbar ist, wobei das Verstärkungsprofil durch
lösbare Kupplungselemente mit dem Ausfallprofil für eine Mitnahme koppelbar und ein
Antrieb zum Verstellen des Ausfallprofils vorgesehen ist.
[0002] Es ist bereits bekannt, das Verstärkungsprofil mittels formschlüssig wirkender Kupplungselemente
wechselweise mit dem Ausfallprofil und einem mittigen Anschlag zu koppeln, um einerseits
eine sichere Mitnahme des Verstärkungsprofils beim Ausfahren zu gewährleisten und
andererseits eine sichere Positionierung des Verstärkungsprofils am Anschlag zu erreichen.
Verstärkungsprofile werden eingesetzt, um die Führungsschienen insbesondere in einer
Richtung senkrecht zur Ausfahrrichtung zu stabilisieren. Die verfahrbare Ausführung
bietet den Vorteil, dass im eingefahrenen Zustand des Behanges, in welchem auch die
Führungsschienen wegen fehlender Angriffsfläche z.B. für Wind weniger belastet sind,
das Verstärkungsprofil aus dem Sichtbereich entfernt wird.
[0003] Auch wenn die bekannte formschlüssige Arretierung des Verstärkungsprofils mit dem
Ausfallprofil nahezu kräftefrei verriegelt und wieder gelöst werden kann, können sich
in der Praxis doch Probleme dadurch ergeben, dass die Kupplungselemente der Witterung
ausgesetzt sind und im Lauf der Zeit Funktionsstörungen auftreten, weil die Beweglichkeit
der formschlüssig einhakenden Kupplungselemente nicht mehr gegeben ist. Die beweglichen
Elemente müssen bei der Montage auch sehr aufwändig und genau eingestellt werden und
können sich auch in ihrer Lage über die Betriebsdauer verstellen, so dass der Formschluss
nicht mehr hergestellt werden kann oder-schlimmer- der Formschluss nicht mehr aufgehoben
werden kann und dann beim Betätigen des Antriebes Schäden an der Anlage auftreten
können.
[0004] Aus der
EP 3 312 376 A1 und der
EP 3 375 970 A1 sind eine Markise bzw. ein Rollladen bekannt, bei denen das Ausfallprofil in der
ausgefahrenen Endstellung mittels Magneten zusätzlich stabilisiert wird.
[0005] Die
DE 20 2018 000 966 U1 zeigt eine Pergolamarkise ohne Wickelwelle mit mehreren Quersprossen, zwischen denen
Tuchabschnitte befestigt sind und die magnetisch oder mechanisch lösbar gekoppelt
sind.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Markise der eingangs genannten Art
dahingehend zu verbessern, dass eine einfache Montage und eine dauerhafte Funktionssicherheit
gewährleistet ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Markise der eingangs genannten Art gelöst,
bei welcher die lösbaren Kupplungselemente eine erste Haltekraft in der Ausfahrrichtung
zwischen dem Ausfallprofil und dem Verstärkungsprofil aufbauen, die höher ist als
die auf das Verstärkungsprofil beim Ausfahren wirkenden Bremskräfte, und der Antrieb
derart bemessen ist, dass er beim Verfahren eine die Haltekraft übersteigende Lösekraft
auf das Ausfallprofil ausübt.
[0008] Es hat sich gezeigt, dass die für eine sichere Mitnahme des Verstärkungsprofils bis
zu seinem mittigen Anschlag, der z.B. aus zwei jeweils einer Führungsschiene zugeordneten
Anschlagelementen bestehen kann, Haltekräfte ausreichend sind, die erheblich unter
den von dem Antrieb auf das Ausfallprofil aufbaubaren Antriebskräften liegen, so dass
die Haltekraft zum Lösen des Ausfallprofils von dem Verstärkungsprofil ohne Weiteres
überwunden werden kann.
[0009] Andererseits hat es sich weiterhin gezeigt, dass die durch den Formschluss bisher
ermöglichten Haltekräfte gar nicht erforderlich sind, um eine ausreichende Betriebssicherheit
zu erreichen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen
dem Anschlag und dem Verstärkungsprofil Halteelemente vorgesehen sind, die eine zweite
Haltekraft zwischen dem wenigstens einen Anschlag und dem Verstärkungsprofil in der
mittleren Lage aufbauen, die derart bemessen ist, dass der Antrieb beim Einholen des
Ausfallprofils die zweite Haltekraft überwindet.
[0011] Es hat sich gezeigt, dass die zusätzlichen Haltekräfte das Verstärkungsprofil in
der ausgefahrenen Position besser fixieren und es nicht zu Fehlstellungen kommen kann,
die optisch stören oder die Funktion der Stabilisierung beeinträchtigen können.
[0012] Das Vorsehen entsprechender Haltelemente verbessert die Funktionsfähigkeit insbesondere
auch bei Markisen, bei denen die Führungsschienen keine oder nur eine geringe Gefälleneigung
hin zur ausgefahrenen Endstellung des Ausfallprofils haben, weil sich dann das Verstärkungsprofil
nicht mehr oder nur noch in geringem Umfang durch seine eigene Schwerkraft gegen die
Anschläge stabilisieren kann.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Kupplungselemente und /oder Halteelemente Magnetelemente zum Aufbau der Haltekräfte
aufweisen.
[0014] Die dauerhaft magnetischen Magnetelemente bauen die Haltekraft ohne bewegliche mechanische
Elemente auf und haben den Vorteil, dass sie den Vorgang des Koppelns des Verstärkungsprofils
an das Ausfallprofil oder den wenigstens einen Anschlag unterstützen, d.h. die Haltekraft
muss nur zum Aufheben der Kopplung vom Antrieb überwunden werden. Da die Haltekraft
der Halteelemente nur bei der Einfahrbewegung, die Haltekräfte der Kupplungselemente
aber nur bei der Ausfahrbewegung überwunden werden müssen, tritt auch keine Addition
der Haltekräfte auf, die den Antrieb zusätzlich fordern könnte.
[0015] Die Magnetelemente können jeweils mit einem weiteren Magnetelement als Magnetpaar
oder mit einem Element aus magnetischem Material, das nur im Kopplungszustand magnetisiert
ist, zusammenwirken. Der Einsatz von Elektromagneten kann vorteilhaft sein.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Magnetelemente wenigstens teilweise mit einem nachgiebigem Material bedeckt sind.
[0017] Das nachgiebige Material dämpft den Anschlag und vermeidet störende Klackgeräusche
beim Andocken der Magnetflächen aneinander. Auch kann ein gewisser Mindestabstand
zwischen den Magnetflächen eingestellt werden, der die Lösekraft, die bei Permanentmagneten
bei direktem Kontakt sehr hoch sein kann, auf ein gewünschtes Maß einstellt.
[0018] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher das nachgiebige
Material aus einer Beflockung besteht oder eine Beflockung aufweist. Grundsätzlich
ist eine vorteilhafte Wirkung auch bei Gummiauflagen, Filzauflagen oder ähnlichen
Materialen erreichbar, die mittels eines Klebebandes auf wenigstens jeweils eine Magnetoberfläche
aufgebracht werden. Deren Nachteil kann aber in einem recht großen Abstand der Magnetflächen
liegen, weil die Auflage in Verbindung mit einer Schicht Kleber oder Klebeband aufgebracht
werden muss.
[0019] Die Ausbildung als Beflockung, die unmittelbar auf die Oberflächen aufgebracht sein
kann oder mittels eine Klebebandes als Träger aufgeklebt wird, hat den Vorteil, dass
die Beflockung eine relativ starke Verformung zulässt, so dass das dämpfende Abbremsen
bereits bei relativ großem Abstand der Flächen voneinander einsetzt und dennoch durch
das Zusammendrücken der Beflockung eine starke Annäherung der beiden Magnetflächen
aneinander möglich ist, was hohe Haltekräfte mit einer starken Geräuschdämmung kombiniert.
[0020] Alternativ zu magnetisch aufgebauten Haltekräften können die Kupplungselemente und/oder
die Halteelemente die Haltekraft auch durch einen Kraftschluss zwischen dem Ausfallprofil
und dem Verstärkungsprofil aufbauen. Der Aufbau kann beispielsweise ähnlich einem
elektrischen Stecker vorgenommen werden, indem Federelemente Normalkräfte auf eine
Reibfläche bewirken.
[0021] Als weitere Alternative zu Magnetkräften können die Kupplungselemente und/oder die
Halteelemente als Rast- oder Schnappverbindungen ausgebildet sein, deren Haltekräfte
durch die zum Lösen notwendige Auszugskraft in der Verfahrrichtung definiert sind.
Derartige Elemente können z.B. Federzungen aufweisen, die hinter Vorsprünge einschnappen
und damit erhöhte Haltekräfte aufbauen, gleichwohl aber auch unter Aufbringen entsprechend
erhöhter Auszugskräfte ohne die Aufhebung eines echten Formschlusses auch wieder ausrückbar
sind, ohne dass ein Verriegelungselement separat betätigt werden muss.
[0022] Ein weitere bevorzugte Ausbildungsform sieht vor, dass die Position des wenigstens
einen Anschlages entlang der Führungsschienen verstellbar ist.
[0023] Wen z.B. an jeder Führungsschiene ein separates Anschlagelement vorgesehen ist, bietet
diese Ausführungsform den Vorteil, dass die Winkellage des Verstärkungsprofils in
seiner ausgefahrenen Endstellung angepasst werden kann, so dass keine Winkelfehlstellungen
in Bezug auf das Ausfallprofil und/oder die Führungsschienen auftreten.
[0024] In an sich bekannter Art und Weise kann vorgesehen sein, dass der Antrieb des Ausfallprofils
in der Aus- und Einfahrrichtung mittels eines Gegenzugsystems, eines Federzugsystems
oder eines Metallbandschubsystems erfolgt.
[0025] Ja nach konstruktivem Aufwand und sonstigen Rahmenbedingungen kann vorgesehen sein,
dass das Verstärkungsprofil und das Ausfallprofil in der gleichen Führungsbahn der
Führungsschiene oder in getrennten Führungsbahnen geführt sind.
[0026] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die lösbaren Kupplungselemente an dem Verstärkungsprofil und/oder dem Ausfallprofil
zur Selbstausrichtung beim Aufbauen der Haltekraft beweglich angebracht sind.
[0027] Die bewegliche Anbringung ermöglicht den Ausgleich von Stellungsfehlern, z.B. bei
einer Schrägstellung des Ausfallprofils, die den Kupplungsvorgang erschweren oder
die ausgebaute Haltekraft beeinträchtigen könnte.
[0028] Beispielsweise können die Kupplungselemente wenigstens teilweise gelenkig gelagert
sein, z.B. in der Form, dass die als Magnetelement ausgebildeten Kupplungselemente
an dem Ausfallprofil gelenkig gelagert sind.
[0029] Eine besonders bevorzugte Ausbildung der beweglichen Lagerung sieht vor, dass die
beweglich gelagerten Kupplungselemente über ein Kugelgelenk an dem Ausfallprofil und/oder
dem Verstärkungsprofil festgelegt sind. Ein Kugelgelenk hat den Vorteil, dass es einen
Ausgleich mit mehreren Freiheitsgraden erlaubt und auch komplexere Fehlstellungen
korrigieren kann.
[0030] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen in Führungsschienen geführten Verbund aus Ausfallprofil
und Verstärkungsprofil;
- Fig. 2
- einen Querschnitt des Verbundes kurz vor Erreichen eines Anschlages für das Verstärkungsprofil;
- Fig. 3
- einen Querschnitt des Verbundes beim Erreichen des Anschlages;
- Fig. 4
- einen Querschnitt des Verbundes nach dem Lösen von Kupplungselementen zwischen Ausfallprofil
und Verstärkungsprofil;
- Fig. 5
- einen Querschnitt des Verbundes nach dem Überfahren des Anschlages durch das Ausfallprofil;
- Fig. 6
- eine teilgeschnittene Seitenansicht der Kupplungselemente des Verbundes mit geschlossenen
Kupplungselementen;
- Fig.7
- eine Seitenansicht ähnlich Fig. 6, jedoch mit von dem Verstärkungsprofil weg geneigt
ausgerichtetem Ausfallprofil;
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung der Kupplungselemente auf einer Anlagenseite in der Draufsicht.
[0031] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines Teils einer Markise 10, die als wesentliche
Bauelemente eine Wickelwelle (nicht gezeigt) mit einem darauf aufwickelbaren Tuchbehang
(ebenfalls nicht dargestellt), ein Ausfallprofil 12, an welchem in einer Kedernut
14 der Tuchbehang festgelegt ist, zwei seitlichen Führungsschienen 16, die auf Bodenstützen
(nicht gezeigt) abgestützt sein können und Führungsbahnen 18 aufweisen, zwischen den
das Ausfallprofil 12 geführt ist, ein Verstärkungsprofil 20, das zwischen einer eingefahrenen
Endstellung und einer Stützstellung verfahrbar ist, in welcher es an Anschlagelementen
22 abgestützt ist (siehe Fig. 3 bis 5), die gemeinsam einen Anschlag 30 bilden, und
ein Antriebsystem (nicht gezeigt) aufweist. Derartige Markisen werden auch als Pergolamarkisen
bezeichnet, die -wie in den Abbildungen gezeigtzu der ausgefahrenen Endstellung hin
eine Gefälleneigung aufweisen können, um den Ablauf von Regenwasser zu erleichtern.
Es sind aber auch Systeme mit horizontalen, gebogenen oder über ihre Länge ganz oder
teilweise ansteigenden Führungsschienen möglich, die dann über eine geeignete abgewandelte
Drainage für Regenwasser verfügen.
[0032] Das Verstärkungsprofil 20 ist verschieblich ausgeführt, damit es bei nicht ausgefahrenem
Behang mit dem Ausfallprofil 12 in eine zurückgezogene Lage bewegt werden kann, um
optisch nicht störend zu wirken, wenn es nicht gebraucht wird. Die zum Verschieben
erforderlichen Kräfte werden von dem Antriebssystem des Ausfallprofils 12 mit aufgebracht,
wobei das Ausfallprofil 12 und das Verstärkungsprofil 20 im Bereich zwischen der eingefahrenen
Endstellung des Behanges und der Stützstellung einen gekoppelten Verbund bilden. Das
Verstärkungsprofil 20 verfügt über eine Lagerplatte 24, die in geeigneter, nicht näher
dargestellter Weise an der Führungsschiene geführt ist.
[0033] Die Kopplung des Ausfallprofils 12 mit dem Verstärkungsprofil 20 erfolgt mittels
lösbarer Kupplungselemente 25, die hier als erste Magnetelemente 26, die an der Lagerplatte
24 des Verstärkungsprofils 20 montiert sind, und magnetische Gegenstücke 28 ausgebildet
sind, die mit dem Ausfallprofil 12 verbunden sind. Die ersten Magnetelemente 26 und/oder
die magnetischen Gegenstücke 28 können als Permanentmagnete ausgeführt sein, wobei
die ggf. nicht als Permanentmagnet ausgeführten Elemente aus ferromagnetischem, nicht
magnetisiertem Material bestehen.
[0034] Die ersten Magnetelemente 26 und die magnetischen Gegenstücke 28 sind derart ausgelegt,
dass eine Mitnahme des Verstärkungsprofils 20 zwischen der eingefahrenen Endlage und
dem aus den beiden, jeweils einer Führungsschiene 16 zugeordneten Anschlagelementen
22 gebildeten Anschlag 30 in einer Mittellage auf den Führungsschienen 16 erfolgen
kann, d.h. dass die Reib- und Gewichtskräfte keine Entkopplung auslösen können. Der
Antrieb (nicht gezeigt) des Ausfallprofils ist hingegen so bemessen, dass er die Magnetkräfte
zum Entkoppeln überwinden kann, wenn sich das Verstärkungsprofil 20 an den Anschlag
30 angelegt hat und das Ausfallprofil 20 weiter in seine ausgefahrene Endstellung
verfahren werden soll, um den mit dem Ausfallprofil 20 verbundenen Tuchbehang vollständig
aufzuspannen.
[0035] Die Anschlagelemente des Anschlages 30 sind an den Führungsschienen 16 selbstverständlich
derart angebracht, dass sie nicht in den Verfahrweg des Ausfallsprofils 20 ragen.
[0036] Auch an den Anschlagelementen des Anschlages 30 ist jeweils ein weiteres magnetisches
Gegenstück 32 zum Zusammenwirken mit zweiten Magnetelementen 34 des Verstärkungsprofils
20 vorgesehen. Die zweiten Magnetelemente 34 und die magnetischen Gegenstücke 32 des
Anschlages 30 bilden Halteelemente 35 zur Sicherung der Ausfahrstellung des Verstärkungsprofils
20. Die Magnetkräfte sorgen hier für eine stabile, definierte Lage des Verstärkungsprofils
20 in seiner ausgefahrenen Stellung und vermeiden eine optisch störende Fehlstellung,
die auch die Stabilisierungsfunktion beeinträchtigen könnte. Die Magnetkräfte sind
wiederum so ausgelegt, dass der Antrieb beim Einholen des Ausfallprofils 12 die Haltekraft
ohne Weiteres überwinden kann.
[0037] Der Ablauf des Verstellens und Koppeln des Verstärkungsprofils 20 mit dem Ausfallprofil
12 und den Anschlagelementen des Anschlages 30 wird anhand Fig. 1 bis 5 näher beschrieben.
[0038] Fig. 1 zeigt den Verbund aus Ausfallprofil 12 und Verstärkungsprofil 20 während des
Verfahrens zwischen dem Anschlag 30 (siehe Fig. 2 bis 5) und einer nicht gezeigten
eingefahrenen Endstellung. Der Verbund wird durch die magnetische Kopplung der dem
Verstärkungsprofil 20 zugeordneten Magnetelemente 26 mit den magnetischen Gegenstücken
28 hergestellt, wobei die Magnetkräfte größer ausgelegt sind als alle im Normalbetrieb
durch das Verfahren und ggf. weitere Einflüsse zu erwartenden Gegenkräfte.
[0039] Fig. 2 zeigt den Verbund aus Ausfallprofil 12 und Verstärkungsprofil 20 in einer
dem Anschlag 30 angenäherten Stellung, der beim weiteren Ausfahren kurze Zeit später
erreicht wird, wie in Fig. 3 gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt sind sowohl die magnetischen
Kupplungselemente 25 zwischen dem Ausfallprofil 12 und dem Verstärkungsprofil 20 als
auch die magnetischen Halteelemente 35 zwischen dem Verstärkungsprofil 20 und dem
Anschlag 30 verbunden.
[0040] Wird das Ausfallprofil 12 weiter in Richtung seiner ausgefahrenen Endstellung bewegt,
werden die Kopplungselemente 25 voneinander gelöst, wie in Fig. 4 gezeigt ist. Ein
vom Antrieb zu überwindender Kraftanstieg ist nur für ein sehr kurzes Wegstück festzustellen,
da bereits bei einem kurzen Abstand zwischen den ersten Magnetelementen 26 und den
magnetischen Gegenstücken 28 die Magnetkräfte stark abnehmen. Das Verstärkungsprofil
20 ruht nun unter dem Halt der Magnetkräfte der Halteelemente 35 an den Anschlagelementen
des Anschlages 30.
[0041] In Fig. 5 ist das Ausfallprofil 12 in einer Position gezeigt, in welcher es den Anschlag
30 des Verstärkungsprofils 20 bereits überfahren hat. Es kann nun alleine weiter in
Richtung seiner ausgefahrenen Endstellung bewegt werden, die nicht gezeigt ist.
[0042] Der Einholvorgang geschieht sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge, wobei die Übernahme
des Verstärkungsprofils 20 aus seiner an dem Anschlag 30 ruhenden Mittelstellung durch
eine Aufholbewegung des Ausfallprofils 12 aus der in Fig. 3 gezeigten Position erfolgt.
[0043] Die Ausbildung der Kupplungselemente 25 und der Halteelemente 35 mit Hilfe von Magnetelementen
bietet den Vorteil, dass diese wartungsfrei und besonderes unempfindlich gegen Verschmutzung
sind. Es ist aber auch möglich, mechanische Reib- oder Rastelemente einzusetzen, um
die erforderlichen Kopplungskräfte zwischen dem Ausfallprofil 12 und dem Verstärkungsprofil
20 und/oder Haltekräfte zwischen dem Anschlag 30 und dem Verstärkungsprofil 20 aufzubauen.
Ein Formschluss wird in jedem Fall vermieden, der auf aktiv bewegte Elemente angewiesen
ist, um eine Sperrklinke oder Schließfalle aus der formschlüssig wirkenden Schließstellung
zu bewegen.
[0044] Um beim Einsatz von Magnetelementen 26 eine flächige Ausrichtung der Magnetpaarungen
sicherzustellen um eine maximale Haltekraft aufzubauen, kann es zweckmäßig sein, die
Magnetelemente und/oder die Gegenstücke beweglich an dem ihnen zugehörigen Bauteil
anzubringen, um einen Ausgleich bei der Kopplung zu ermöglichen. Eine solche Lösung
ist in Fig. 6 bis 8 veranschaulicht, die eine Anbringung der ersten Magnetelemente
26 über ein Kugelgelenk 38 zeigen.
[0045] In Fig. 6 ist der Verbund aus Ausfallprofil 12 und Verstärkungsprofil 20 gezeigt,
wobei das Magnetelement 26 des Verstärkungsprofils 20 in flächigem Kontakt mit dem
magnetischen Gegenstück 28 gezeigt ist. Letzteres ist starr an dem Ausfallprofil 12
montiert.
[0046] Das Magnetelement 26 ist über einen Bolzen 40 mit einem Kugelkopf 42 verbunden, der
in einer Kugelpfanne 44 drehbar aufgenommen ist, die an der Lagerplatte 24 festgelegt
ist. Kommt es zu einer Schrägstellung (Kippen oder auch Verschränken) des Ausfallprofils
12, wie sie in Fig. 7 als Kippen veranschaulicht ist, oder auch zu einer Schrägstellung
des Verstärkungsprofils 20, kann sich auch das Magnetelement 26 um den entsprechenden
Winkel in der Kugelpfanne 44 verdrehen, so dass die flächige Anlage des Magnetelements
26 an dem magnetischen Gegenstück 28 gewahrt bleibt und so die volle Haltekraft zur
Verfügung steht.
[0047] Fig. 8 zeigt das Kugelgelenk in einem um 90 Grad gedrehten Schnitt, der als Draufsicht
auch eine Laufbahn 46 des Verstärkungsprofils 20 in der Führungsschiene 16 zeigt.
Gut ist hier auch die Lagerplatte 24 zu erkennen, mit der das Magnetelement 26 hier
über das Kugelgelenk 38 an das Verstärkungsprofil angebunden ist. Das Kugelgelenk
38 ist mit einer einfachen Verschraubung 48 in einer Ausnehmung 50 in der Lagerplatte
24 befestigt.
[0048] Das Magnetelement 26 und/oder das magnetische Gegenstück 28 können mit einer Beflockung,
alternativ mit einem elastischen Überzug versehen sein, um das Geräusch beim Herstellen
der Verbindung zu dämpfen
[0049] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
[0050] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichen liste
[0051]
- 10
- Markise
- 12
- Ausfallprofil
- 14
- Kedernut
- 16
- Führungsschienen
- 18
- Führungsbahnen
- 20
- Verstärkungsprofil
- 22
- Anschlagelemente
- 24
- Lagerplatte
- 25
- Kupplungselemente
- 26
- erste Magnetelemente
- 28
- magnetische Gegenstücke
- 30
- Anschlag
- 32
- magnetische Gegenstücke (Anschlag)
- 34
- zweite Magnetelemente
- 35
- Halteelemente
- 38
- Kugelgelenk
- 40
- Bolzen
- 42
- Kugelkopf
- 44
- Kugelpfanne
- 46
- Führungsbahn des Verstärkungsprofils
- 48
- Verschraubung
- 50
- Ausnehmung
1. Markise mit seitlichen Führungsschienen (16) zur Führung wenigstens eines beweglichen
Ausfallprofils (12), das am freien Ende eines Markisentuchs angeordnet ist, das auf
einer Wickelwelle aufwickelbar ist, wobei zwischen den Führungsschienen (16) ein Verstärkungsprofil
(20) vorgesehen ist, das beim Ausfahren von dem Ausfallprofil (12) bis zu wenigstens
einem Anschlag (30) in einer mittleren Lage zwischen den Führungsschienen (16) mitnehmbar
ist, wobei das Verstärkungsprofil (20) durch lösbare Kupplungselemente (25) mit dem
Ausfallprofil (12) für eine Mitnahme koppelbar und ein Antrieb zum Verstellen des
Ausfallprofils (12) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbaren Kupplungselemente (25) eine erste Haltekraft in der Ausfahrrichtung
zwischen dem Ausfallprofil (12) und dem Verstärkungsprofil (20) aufbauen, die höher
ist als die auf das Verstärkungsprofil (20) beim Ausfahren wirkenden Bremskräfte,
und der Antrieb derart bemessen ist, dass er beim Verfahren zum Entkoppeln eine die
Haltekraft übersteigende Lösekraft auf das Ausfallprofil (12) ausübt.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Anschlag (30) und dem Verstärkungsprofil Halteelemente (35) vorgesehen
sind, die eine zweite Haltekraft zwischen dem wenigstens einen Anschlag (30) und dem
Verstärkungsprofil (20) in der mittleren Lage aufbauen, die derart bemessen ist, dass
der Antrieb beim Einholen des Ausfallprofils (12) die zweite Haltekraft überwindet.
3. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungselemente (25) und /oder Halteelemente (35) Magnetelemente (26, 34) zum
Aufbau der Haltekräfte aufweisen.
4. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetelemente (26, 34) jeweils mit einem weiteren Magnetelement (28, 32) oder
mit einem Element aus magnetischem Material zusammenwirken.
5. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungselemente und/oder die Halteelemente die Haltekraft durch einen Kraftschluss
zwischen dem Ausfallprofil (12) und dem Verstärkungsprofil (20) aufbauen.
6. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungselemente und/oder die Halteelemente als Rast- oder Schnappverbindungen
gelöst sind, deren Haltekräfte durch die zum Lösen notwendige Auszugskraft in der
Verfahrrichtung definiert sind.
7. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des wenigstens einen Anschlages (30) entlang der Führungsschienen (16)
verstellbar ist.
8. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb des Ausfallprofils (12) in der Ausfahrrichtung mittels eines Gegenzugsystems,
eines Federzugsystems oder eines Metallbandschubsystems erfolgt.
9. Markise nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsprofil (20) und das Ausfallprofil (12) in der gleichen Führungsbahn
(18) der Führungsschiene (16) oder in getrennten Führungsbahnen geführt sind.
10. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungselemente (25) als Magnetelemente (26) ausgebildet sind.
11. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbaren Kupplungselemente (25) an dem Verstärkungsprofil (20) und/oder dem Ausfallprofil
(12) zur Selbstausrichtung beim Aufbauen der Haltekraft beweglich gelagert sind.
12. Markise nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungselemente (25) wenigstens teilweise gelenkig gelagert sind.
13. Markise nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass beweglich gelagerten Kupplungselemente (25) über ein Kugelgelenk (38) an dem Ausfallprofil
(12) und/oder dem Verstärkungsprofil (20) festgelegt sind.
14. Markise nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetelemente (26) wenigstens teilweise mit einem nachgiebigem Material bedeckt
sind.
15. Markise nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das nachgiebige Material aus einer Beflockung besteht oder eine Beflockung aufweist.