[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Bürostuhl, mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 und eine Sitzneigemechanik mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 10.
[0002] Ein derartiger Stuhl ist hinreichend bekannt und wird regelmäßig als ein Bürostuhl
benutzt, der hinsichtlich Sitzhöhe und Neigeverhalten an einen Benutzer anpaßbar ist.
Der bekannte Stuhl umfaßt ein Fußgestell mit einen Rollkreuz und einer Fußsäule, auf
der ein Grundträger mit einem Sitzelement und einer Sitzlehne gelagert ist. Die Fußsäule
ist höhenverstellbar, so daß die Höhe der Sitzeinheit einstellbar ist. Die Sitzneigemechanik
ist so ausgebildet, daß die Sitzlehne in vertikaler Richtung gekippt bzw. geneigt
werden kann. Die Sitzneigemechanik umfaßt dabei eine Feder, die die Sitzlehne derart
vorspannt, daß diese in einer vorderen Endlage positioniert ist. Bei einer Benutzung
des Stuhls durch eine Person kann die Sitzlehne entgegen der Federkraft in eine hintere
Endlage geneigt werden, wenn sich die Person an der Sitzlehne abstützt. Weiter ist
es bekannt, das Sitzelement zusammen mit der Sitzlehne über die Sitzneigemechanik
zu bewegen. Je nach Ausführung der Sitzneigemechanik kann das Sitzelement zusammen
mit der Sitzlehne gekippt oder auch in Längsrichtung einer Sitzfläche verschoben werden.
Die Sitzneigemechanik kann zusammen mit der Feder in Art eines Hebelgetriebes ausgebildet
sein. Das Sitzelement und auch die Sitzlehne können aus einer aus Metall oder Kunststoff
ausgebildeten Schale oder einem Rahmen mit einer Polsterung und einem Bezug bzw. einer
Bespannung aus einem textilen Gewebe ausgebildet sein.
[0003] Nachteilig bei den bekannten Stühlen mit einer Sitzneigemechanik ist, daß diese aufgrund
der Ausbildung der Sitzneigemechanik und deren Verbindung mit der Fußsäule, dem Sitzelement
und der Sitzlehne aus vielen Teilen ausgebildet sind. Insbesondere das Hebelgetriebe
der Sitzneigemechanik besteht vielfach aus einer Anzahl Hebel und Federn, die aufgrund
der zu gewährleistenden Stabilität aus Metall ausgebildet sind. Die Herstellung eines
derartigen Stuhls bzw. einer Sitzneigemechanik erfordert daher eine Vielzahl von Teilen
mit einem hohen Montageaufwand.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl und eine Sitzneigemechanik
der einleitend genannten Gattung zu schaffen, die hinsichtlich der vorstehend genannten
Problematik optimiert ausgebildet sind.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die Erfindung schlägt vor, daß eine Querstrebe einer Sitzneigemechanik eines Stuhls,
insbesondere Bürostuhls, eine Federvorrichtung ausbildet, wobei diese Federvorrichtung
zumindest ein Torsionselement aufweist. Insbesondere wird vorgeschlagen, eine Querstrebe
als integrales, d.h. in eine Komponente des Stuhls einteilig integriertes, verformbares
Torsionselement auszubilden. Das Torsionselement ermöglicht nicht nur eine Verformbarkeit
der Stuhlkomponente, z.B. eines Grundträgers, eines Sitzträgers oder eines Lehnenträgers,
wobei diese Verformbarkeit vorteilhafterweise in einer allein auf dieser Verformbarkeit
beruhenden Funktionalität der Stuhlkomponente resultiert. Als Energiespeicher stellt
das Torsionselement außerdem auch eine einer funktionsgemäßen Verformung, z.B. einer
Auslenkung, entgegengerichtete Gegenkraft bereit.
[0007] Die Erfindung schlägt vor, Speicherglieder als integrale, verformbare Bauteile (Torsionselemente)
der Stuhlmechanik (Sitzneigemechanik) bereitzustellen. Mit anderen Worten soll anstelle
separat herzustellender und in die Mechanikbaugruppe zu montierender Federelemente
wenigstens eine der ohnehin zur Bereitstellung der Funktionstüchtigkeit der Sitzneigemechanik
vorhandenen Stuhlkomponenten, insbesondere Grundträger, Sitzträger und/oder Lehnenträger,
als Speicherglied genutzt werden. Zusätzlich können auf diese Weise reale Drehpunkte,
insbesondere solche, die bisher durch Drehgelenke verwirklicht wurden, durch virtuelle
Drehpunkte ersetzt werden. Auf diese Weise können die Anzahl der für die Sitzneigemechanik
benötigten Bauteile und damit die Herstellungs- und Montagekosten für Stuhlmechaniken
verringert werden. Durch eine Verringerung der Anzahl realer Drehpunkte werden die
Materialbeanspruchung und der Verschleiß bei in Lagern geführten Achsen und damit
das Ausfallrisiko minimiert sowie die Lebensdauer der Stuhlmechanik erhöht. Weitere
Vorteile ergeben sich aus neuen Konstruktions- und Designansätzen, die mit der integrierten
Bauweise möglich werden. So können beispielsweise Sitzneigemechaniken bereitgestellt
werden, die deutlich weniger Bauraum benötigen. Insbesondere können deutlich flacher
aufgebaute Mechaniken entstehen.
[0008] Vorzugsweise sind die Torsionselemente aufgrund einer auf die Erzielung einer Bewegung
abzielenden Beaufschlagung der Stuhlkomponente verformbar, verformen sich mit anderen
Worten aufgrund ihrer integralen Bauart dann, wenn die Stuhlkomponente gezielt mit
einem Kraft oder einem Moment beaufschlagt wird. Das erfindungsgemäße Torsionselement
zeichnet sich somit dadurch aus, das sein Verformen auf eine beabsichtigte und damit
gewünschte Bewegung der Stuhlkomponente, in die es integriert ist, hin gerichtet ist.
[0009] Vorzugsweise bestehen die Torsionselemente aus einem Kunststoffmaterial. Da Kunststoffmaterialien
seit langem bei Herstellung von Sitzmöbelkomponenten, insbesondere von Bürostuhlkomponenten,
verwendet werden, sind geeignete Vorrichtungen und Anlagen zur Herstellung und Montage
bereits vorhanden. Es muß daher in dieser Hinsicht keine Umstellung erfolgen. Neben
der Verwendung von Kunststoffmaterialien ist grundsätzlich auch der Einsatz anderer
Werkstoffe möglich, die eine Bereitstellung eines elastisch verformbaren Energiespeichers
erlauben, wie z.B. der Einsatz von Holzmaterialien.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das erfindungsgemäße
Torsionselement dafür verwendet, eine gewünschte Bewegung einer Stuhlkomponente überhaupt
erst zu ermöglichen. Anders ausgedrückt wäre diese Bewegung der Stuhlkomponente ohne
dieses Element überhaupt nicht möglich. Ein in diesem Sinn ausgeführte erfindungsgemäße
Sitzneigemechanik umfaßt eine Anzahl zusammenwirkender Bauteile, deren Zusammenwirken
zur Ausführung einer in einer bestimmten Art und Weise erfolgenden Bewegung dienen,
d.h. eine beabsichtigte Bewegbarkeit und damit Funktionalität der Sitzneigemechanik
erlauben, und ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines dieser Bauteile aufgrund
seiner Ausführung mit dem erfindungsgemäßen Torsionselement zumindest teilweise unter
Belastung, insbesondere unter der Einwirkung einer Kraft oder eines Moments, elastisch
verformbar ist derart, daß die beabsichtigte Bewegbarkeit der Vorrichtung erzielt
wird. Dabei ist es vorzugsweise allein die Verformbarkeit dieses wenigstens einen
Torsionselements, welche die beabsichtigte Bewegbarkeit der Mechanik bzw. des Stuhls
ermöglicht. Sofern nicht anders angegeben, wird der Begriff "verformbar" stets im
Sinn von "elastisch verformbar" verwendet. Mit anderen Worten verändert das Verformungselement
unter Krafteinwirkung seine Form und bei Wegfall der einwirkenden Kraft kehrt es in
die Ursprungsform zurück.
[0011] Mehrgelenkige Koppelgetriebe, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, können
als eine kinematische Kette angesehen werden. Aufgrund der Gelenke eines solchen Koppelgetriebes
verfügen diese Koppelgetriebe über Freiheitsgrade der Bewegung. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung kann ein mehrgelenkiges Koppelgetriebe für eine Sitzneigemechanik
eines Stuhls, insbesondere Bürostuhls, bereitgestellt werden, das theoretisch bei
Verwendung ideal steifer Materialien keinen solchen Freiheitsgrad mehr aufweist. Eine
Bewegung des Koppelgetriebes wird dann erfindungsgemäß erst durch den Einsatz des
Torsionselements ermöglicht, das bei Anwendung der Erfindung auf eine Sitzneigemechanik
als integraler Bestandteil des Koppelgetriebes ausgebildet ist, insbesondere als eine
der Koppeln des Koppelgetriebes oder als ein Teil einer der Koppeln des Koppelgetriebes.
Die dadurch gebildete kinematische Kette umfaßt neben einer Anzahl realer Drehpunkte
(d.h. einem oder mehreren realen Drehpunkten) mindestens einen virtuellen Drehpunkt,
vorzugsweise aber mehrere virtuelle Drehpunkte. Das Torsionselement kann dabei so
ausgebildet sein, daß es aus einer Aneinanderreihung virtueller Drehpunkte besteht.
Mit anderen Worten wird vorgeschlagen, Drehpunkte und/oder Koppelelemente, letztere
vollständig oder teilweise, durch eine Anzahl, d.h. ein oder mehrere, komponentenintegrierte
Torsionselement zu ersetzen.
[0012] Mit Hilfe der Erfindung können daher auf einfache und kostengünstige Weise Bauteile,
Komponenten und Baugruppen von Sitzmöbeln, insbesondere von Stühlen, ebenso wie Sitzneigemechaniken
jeden Typs, bereitgestellt werden, die über eine Vielzahl von exakt definiert positionierten
Drehpunkten verfügen. Dabei kann die Position dieser Drehpunkte sowohl stationär,
also unveränderlich, als auch veränderbar sein. Insbesondere kann sich die Position
der Drehpunkte auch während der Bewegung des Sitzmöbels oder der Bewegung eines Bauteils,
einer Komponente oder einer Baugruppe des Sitzmöbels ändern. Auf diese Weise können
mit wenigen Bauteilen mechanische Vorrichtungen mit hochkomplexen Bewegungscharakteristiken
hergestellt werden. Durch eine gezielte Gestaltung des Torsionselement kann die Art
der Verformung des Elements definiert und gezielt zur Bereitstellung einer gewünschten
Bewegung eines belasteten Bauteils, insbesondere einer Komponente der Sitzneigemechanik
oder des Stuhls, genutzt werden.
[0013] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Torsionselements können Sitzneigemechaniken auf besonders
einfache Weise mit einer geringen Anzahl an Bauteilen hergestellt werden. Der hier
verwendete Begriff Sitzneigemechanik schließt auch solche Stuhlmechaniken mit ein,
die zusätzlich oder alternativ zu einer Neigebewegung in Stuhllängsrichtung, also
nach hinten bzw. nach vorn, auch eine seitliche Neigebewegung eines oder mehrerer
Stuhlkomponenten, also eine Bewegung nach rechts oder links, ermöglichen.
[0014] Gemäß der Erfindung dient das Torsionselement zugleich als ein Energiespeicherglied,
das in der das Torsionselement bereitstellenden Mechanikkomponente integriert ist.
Das Torsionselement kann damit nicht nur eine Rückstellkraft für eine verschwenkte
Mechanikkomponente definieren sondern dient auch zum Festlegen eines Schwenkwiderstandes
einer Mechanikkomponente. Das Speicherglied erfährt unter Lasteinfluß eine reversible
Verformung. Die Elastizität des Speicherglieds bewirkt bei Beaufschlagung ein Rückstellmoment,
durch das es sich selbständig in seine nicht verformte Ausgangsform zurückbewegt,
sobald die auf es einwirkenden Kräfte bzw. Momente wegfallen.
[0015] In besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist die Steifigkeit des
Torsionselements abhängig von der Wirkrichtung der auf das Torsionselements wirkenden
Kraft. Anders ausgedrückt ist das Verformungselement derart ausgebildet, daß es sich
in Abhängigkeit von der Wirkrichtung der auf es wirkenden Kraft unterschiedlich verformt.
Dies wird vorzugsweise durch eine geeignete konstruktive Ausführung des Torsionselements
erreicht.
[0016] Durch die erfindungsgemäße Integration des Energiespeichers in eine vorhandene Komponente
der Sitzneigemechanik kann die Anzahl der Bauteile (Einzelteile, Baugruppen) gegenüber
den aus dem Stand der Technik bekannten Sitzneigemechaniken verringert werden. Dadurch
verringert sich der Aufwand bei der Teilelagerung und der Montage.
[0017] Bei der Herstellung derjenigen Mechanikkomponente, die das Torsionselement aufweist,
wird während des Spritzgießverfahrens entweder nur ein einziges Kunststoffmaterial
verwendet oder es werden zwei oder mehrere verschiedene Kunststoffe verwendet (Mehrkomponenten-Spritzgießen).
Ein Ändern der Materialzusammensetzung während des Spritzgießens ist nicht notwendig,
wenn die gewünschten Verformungseigenschaften des Verformungselements ausschließlich
durch eine konstruktive Gestaltung erzielt werden können.
[0018] Das zur Herstellung des Torsionselements geeignete Material weist einerseits die
notwendige Steifigkeit auf, um die erforderliche Stabilität und Festigkeit des Bauteils
zu gewährleisten. Andererseits ist das Material elastisch genug, um die gewünschte
Verformbarkeit bei der gewünschten Bewegung bereitzustellen.
[0019] Das Verformungsverhalten des Torsionselements läßt sich im eingebauten Zustand mit
Hilfe geeigneter Einstellmechanismen verändern. Dabei kann es sich beispielsweise
um mechanisch wirkende Mechanismen handeln, die die Verformbarkeit eines Teils des
Torsionselements oder die Verformbarkeit des gesamten Torsionselements vollständig
oder teilweise einschränken oder blockieren. Zur Veränderung des Verformungsverhaltens
kann aber beispielsweise auch die Steifigkeit des Torsionselements durch zeitweise
Veränderung einer Materialeigenschaft des Torsionselements gezielt verändert werden.
[0020] Bei einer Verwendung von Torsionselementen aus Kunststoff, wie von der Erfindung
vorgeschlagen, wird die bei der Bewegung der Sitzneigemechanik von dem Benutzer des
Stuhls zu überwindende Gegenkraft durch das Kunststoffmaterial erzeugt.
[0021] Da anstelle von Federelementen oder Energiespeichern aus Stahl komponentenintegrierte
Torsionselemente aus Kunststoffmaterial verwendet werden, kann das Gewicht der Sitzneigemechanik
und damit das Gewicht des Stuhls gegenüber herkömmlichen Konstruktionen verringert
werden. Dies ist besonders bei Stühlen von Vorteil, wenn diese zur ortsveränderlichen
Aufstellung vorgesehen sind, wie dies bei Bürostühlen der Fall ist. Zugleich vereinfacht
sich das Recycling solcher Baugruppen, da keine Materialtrennung erfolgen muß.
[0022] Das erfindungsgemäße Torsionselement kann auf vielfältige Weise eingesetzt werden.
Wenngleich nachfolgend das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip am Beispiel von
Sitzneigemechaniken für Bürostühle erläutert wird, ist die Erfindung weder darauf
beschränkt, daß die Anwendung bei einer Sitzneigemechanik mit der beschriebenen Bewegungscharakteristik
erfolgt, noch darauf, daß es sich bei dem Torsionselement um einen Teil einer bestimmten
Stuhlkomponente, beispielsweise des Grundträgers, handelt. Der Erfindungsgedanke kann
auch mit Hilfe verformbarer Teile anderer Konstruktionselemente oder Baugruppen von
Stuhlmechaniken verwirklich sein. Außerdem kann der Erfindungsgedanke mit verschiedenen
Arten von Stuhlmechaniken verwirklicht sein, insbesondere mit Synchronmechaniken,
bei denen das Verschwenken der Rückenlehne mit einer bestimmten Relativbewegung von
Sitz und Rückenlehne zueinander erfolgt, und mit Wippmechaniken, bei denen das Verschwenken
der Rückenlehne zusammen mit dem Sitz als Bewegungseinheit erfolgt. Unter einer Sitzneigemechanik
im Sinne der Erfindung wird aber jede denkbare Stuhlmechanik verstanden, einschließlich
Asynchronmechaniken, bei denen das Verschwenken der Rückenlehne unabhängig von dem
Sitz bzw. bei unbeweglichem Sitz erfolgt.
[0023] Das erfindungsgemäße Torsionselement kann insbesondere verwendet werden als Teil
eines Grundträgers, als Teil eines Sitzträgers oder als Teil eines Lehnenträgers.
Das Torsionselement kann aber auch den gesamten Grundträger, Sitzträger oder Lehnenträger
bilden. Vorzugsweise sind in diesen Fällen an dem Torsionselement eine Mindestanzahl
an starren oder im wesentlichen starren Bereichen vorgesehen, die nicht verformbare
Verbindungsbereiche bilden, die für das Zusammenwirken dieser Baugruppen mit anderen
Baugruppen oder Komponenten benötigten werden.
[0024] Insbesondere kann das erfindungsgemäße Torsionselement einen Teil einer einteiligen
Grundträger-Sitzträger-Kombination, einen Teil einer einteiligen Grundträger-Lehnenträger-Kombination,
einen Teil einer einteiligen Sitzträger-Lehnenträger-Kombination oder einen Teil einer
einteiligen Sitzträger-Grundträger-Lehnenträger-Kombination bilden.
[0025] Das Torsionselement kann aber auch eine gesamte einteilige Grundträger-Sitzträger-Kombination,
eine gesamte einteilige Grundträger-Lehnenträger-Kombination, eine gesamte einteilige
Sitzträger-Lehnenträger-Kombination oder eine gesamte einteilige Sitzträger-Grundträger-Lehnenträger-Kombination
bilden. Vorzugsweise sind in diesen Fällen an dem Torsionselement eine Mindestanzahl
an starren oder im wesentlichen starren Bereichen vorgesehen, die nicht verformbare
Verbindungsbereiche bilden, die für das Zusammenwirken der jeweiligen Kombination
mit anderen Komponenten oder Bauteilen benötigt werden.
[0026] Wird die Erfindung bei einer Stuhlmechanik angewendet, muß es sich bei dieser Mechanik
nicht zwingend um eine Mechanik handeln, bei der erst mit dem Einsatz des Torsionselements
der für die Ausführung der Bewegung notwendige Freiheitsgrad bereitgestellt wird.
Das erfindungsgemäße Torsionselement kann auch in traditionell aufgebauten Stuhlmechaniken
eingesetzt werden, bei denen Stahlfedern oder andere separate Federelemente genutzt
werden. Anders ausgedrückt ist es möglich, den Einsatz eines erfindungsgemäßen Torsionselements
mit herkömmlichen Federanordnungen zu kombinieren. In derartigen Hybridmechaniken
ergeben sich durch die Kombination separater und integrierter Energiespeicher vielfältige
Gestaltungsmöglichkeiten, die sowohl zur Bereitstellung ergonomisch vorteilhafter
Bewegungsabläufe als auch zur Realisierung besonders klein- oder flachbauender Stuhlmechaniken
und zur Schaffung besonders eleganter Mechaniken nutzbar sind.
[0027] Gemäß einer ersten und zweiten Ausführungsform der Erfindung wird ein Stuhl, insbesondere
ein Bürostuhl vorgeschlagen, der ein Fußgestell mit einer Fußsäule umfaßt, an der
über eine Sitzneigemechanik ein Sitzelement und eine Sitzlehne gelagert sind, wobei
die Sitzneigemechanik einen mit der Fußsäule verbundenen Grundträger umfaßt, an dem
ein Lehnenträger und ein Sitzelementträger angelenkt sind und das Sitzelement und
die Sitzlehne über eine Gelenkverbindung der Sitzneigemechanik miteinander verbunden
sind, wobei eine Querstrebe der Sitzneigemechanik eine Federvorrichtung ausbildet,
wobei sich die Querstrebe in Stuhlquerrichtung erstreckt und wobei die Federvorrichtung
zumindest eine Drehstabfeder aufweist.
[0028] Gemäß der ersten Ausführungsform ist die Querstrebe am Grundträger angebunden, wobei
der Lehnenträger zusammen mit dem Grundträger und der Drehstabfeder einstückig, insbesondere
einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist. Gemäß der zweiten Ausführungsform ist der
Grundträger oder der Sitzelementträger zusammen mit der Drehstabfeder einstückig,
insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildet. Gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung sind die Drehstabfedern zusammen mit dem Grundträger und dem Sitzelementträger
und/oder zusammen mit dem Lehnenträger einstückig, insbesondere einteilig, ausgebildet.
[0029] Dadurch, daß die Querstrebe der Sitzneigemechanik eine Federvorrichtung ausbildet,
kann ein strukturelles Bauteil der Sitzneigemechanik zur Ausbildung einer Federkraft
für eine Rückstellung der Sitzlehne verwendet werden. Durch die am Grundträger und/oder
an dem Sitzelementträger und/oder an dem Lehnenträger angebundene Querstrebe, die
die Federvorrichtung ausbildet, wird es möglich, eine Teilezahl der Sitzneigemechanik
wesentlich zu reduzieren. Eine Herstellung eines Stuhls mit einem gebräuchlichen Funktionsumfang
wird damit vergleichsweise einfacher und kostengünstiger möglich.
[0030] Die Federvorrichtung weist zumindest eine Drehstabfeder auf oder ist zumindest eine
Drehstabfeder. Die Drehstabfeder kann dann als stabförmige Feder bzw. Torsionsstab
besonders einfach ausgebildet werden. Insbesondere kann die Querstrebe selbst die
Drehstabfeder ausbilden. Die einstückige, insbesondere einteilige Ausbildung der Drehstabfeder
mit weiteren Stuhlkomponenten aus Kunststoff kann beispielsweise mittels Spritzgießen
oder Preßformen in großer Stückzahl besonders kostengünstig erfolgen. Eine besondere
Montage von dem Grundträger oder dem Sitzelementträger mit den Drehstabfedern ist
dann nicht mehr erforderlich.
[0031] Dabei kann vorgesehen sein, daß die Federvorrichtung mit einer Vorspannung ausgebildet
ist. Beispielsweise kann die Sitzneigemechanik so mit der Querstrebe montiert werden,
daß die Querstrebe eine Federkraft auf die Sitzlehne ausübt, die stets eine Rückstellung
der Sitzlehne in eine vordere Endlage im unbelasteten Zustand bewirkt.
[0032] Vorzugsweise können zwei Drehstabfedern der Federvorrichtung integral am Grundträger
angebunden sein und bezogen auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen
distalen Enden an einen Hebel der Sitzneigemechanik angebunden sein. Die am Grundträger
angebundene Querstrebe kann dann zwei Drehstabfedern ausbilden, die jeweils am Grundträger
angeformt sind. Jeweilige proximale Enden der Drehstabfedern können demnach an dem
Grundträger angeformt sein und über jeweils einen Hebel an distalen Enden der Drehstabfedern
kann eine mit den Drehstabfedern bewirkte Federkraft übertragen werden. Der Hebel
kann sich im Wesentlichen orthogonal relativ zu einer Längsachse der Drehstabfeder
bzw. der Querstrebe erstrecken.
[0033] Gemäß der ersten Ausführungsform kann der Lehnenträger zusammen mit dem Grundträger
und den Drehstabfedern einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildet
sein und die Hebel der Sitzneigemechanik ausbilden. Beispielsweise kann der Lehnenträger
in Art eines Rahmens ausgebildet sein, an dessen unterem Ende der Grundträger zur
Verbindung mit der Fußsäule angeformt ist. Die Querstrebe wird dann von einem unteren,
senkrechten Stab des Rahmens ausgebildet. Die an der Querstrebe angebundenen, parallel
verlaufenden Stäbe bzw. Schenkel des Rahmens bilden dann jeweils den Hebel der Sitzneigemechanik
aus. An dem Rahmen kann ein weiterer Rahmen zur Aufnahme eines Lehnenpolsters oder
einer Bespannung angeordnet oder integriert sein. Eine Neigung des Rahmens infolge
einer Gewichtskraft einer Person bewirkt dann eine Torsion der Querstrebe, da diese
an dem Grundträger fest an der Fußsäule angeschlossen ist.
[0034] Der Sitzelementträger kann aus am Grundträger angelenkten Streben und an den Hebeln
angeordneten hinteren Drehgelenken, die das Sitzelement haltern können, ausgebildet
sein. Die Streben können ebenfalls integral mit dem Grundträger aus Kunststoff ausgebildet
sein und sich in Richtung einer Vorderkante des Sitzelements erstrecken. Das Sitzelement
kann so einfach vorderseitig an den Streben und rückseitig an den hinteren Drehgelenken
gelagert werden. Die Drehgelenke können beispielsweise durch eine Ausnehmung in einem
Rahmen des Lehnenträgers ausgebildet sein, in die an das Sitzelement angeformte Achsen
jeweils eingesetzt sind. Alternativ können die Achsen an dem Rahmen angeformt und
in Ausnehmungen im Sitzelement eingesetzt sein.
[0035] Weiter kann zwischen den Streben und dem Sitzelement zumindest ein in einem Langloch
verschiebbares vorderes Drehgelenk ausgebildet sein, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers
an den Drehfedern eine Verschiebung des Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ
zum Grundträger bewirken kann. Das Langloch oder das vordere Drehgelenk kann an distalen
Enden der Streben ausgebildet sein, wobei ein übereinstimmend ausgebildetes Drehgelenk
bzw. eine Achse oder ein Langloch an dem Sitzelement ausgebildet sein kann. Das Drehgelenk
bzw. die Achse kann dann in dem Langloch verschoben und verschwenkt werden, so daß
es möglich ist, bei einer Schwenkbewegung der Sitzlehne das Sitzelement in der Stuhllängsrichtung
mit der Sitzlehne zu verschieben.
[0036] Die Federvorrichtung kann eine Einstelleinrichtung zur Einstellung einer Federkonstante
der Drehstabfedern aufweisen, wobei die Einstelleinrichtung aus in Längsrichtung der
Nut verschiebbaren Stützelementen ausgebildet sein kann. Die Stützelemente können
einen Profilquerschnitt der jeweiligen Drehstabfeder, und damit ein Widerstandsmoment
abschnittsweise vergrößern. Beispielsweise können die Stützelemente in die Nut eingesetzt
sein und entlang der Nut verschoben werden, so daß bei einem Verschieben der Stützelemente
in Richtung der Fußsäule eine vergleichsweise geringere Federsteifigkeit und bei einer
Verschiebung der Stützelemente in Richtung eines distalen Endes der Drehstabfedern
eine vergleichsweise größere Federsteifigkeit erzielt werden kann.
[0037] Die Stützelemente können als jeweils ein Gewindestift mit einem Innenprofil ausgebildet
sein, deren gegenläufig angeordnete Gewindegänge in der Nut ausgebildeten Quernuten
eingreifen können, wobei die Stützelemente mittels einer Drehung einer in dem Innenprofil
eingesetzten Betätigungswelle der Einstelleinrichtung in der Längsrichtung der Nut
verschiebbar ausgebildet sein können. Die Gewindestifte können dann auf die Betätigungswelle
aufgeschoben sein, wobei eine beispielsweise mittels einer handbetätigbaren Kurbel
ausgeführte Drehung der Betätigungswelle, aufgrund der gegenläufigen Gewindegänge,
eine Bewegung der Gewindestifte relativ zueinander oder voneinander weg, in Abhängigkeit
der Drehrichtung, bewirkt. Vorzugsweise ist das Innenprofil übereinstimmend mit einem
Querschnitt der Betätigungswelle ausgebildet. Die Quernuten, die orthogonal zur Nut
verlaufen können, können einfach durch spanende Bearbeitung oder Formgebung ausgebildet
werden. Das Verschieben der Gewindestifte durch eine Drehung der Betätigungswelle
bewirkt ebenfalls eine Einstellung der Federkonstante.
[0038] Erfindungsgemäß wird gemäß der ersten Ausführungsform eine Sitzneigemechanik für
einen Stuhl, insbesondere Bürostuhl, vorgeschlagen, die einen mit einer Fußsäule des
Stuhls verbindbaren Grundträger, wobei zwei Drehstabfedern der Sitzneigemechanik integral
am Grundträger angebunden sind und bezogen auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene
an ihren jeweiligen distalen Enden an einen Hebel der Sitzneigemechanik angebunden
sind, wobei ein Lehnenträger des Stuhls zusammen mit dem Grundträger und den Drehstabfedern
einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist und die Hebel der
Sitzneigemechanik ausbildet, wobei ein Sitzelementträger des Stuhls aus am Grundträger
angelenkten Streben und an den Hebeln angeordneten hinteren Drehgelenken, die das
Sitzelement haltern, ausgebildet ist, wobei zwischen den Streben und dem Sitzelement
zumindest ein in einem Langloch verschiebbares vorderes Drehgelenk ausgebildet ist,
wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers an den Drehstabfedern eine Verschiebung des
Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger bewirkt.
[0039] Darüber hinaus wird erfindungsgemäß eine Einstelleinrichtung für einen Stuhl, insbesondere
Bürostuhl, vorgeschlagen, wobei die Einstelleinrichtung zur Einstellung einer Federkonstante
von Drehstabfedern einer Sitzneigemechanik des Stuhls dient, wobei die Drehstabfedern
aus einem stabförmigen Profilabschnitt mit einer in einer Längsrichtung des Profilabschnitts
zumindest abschnittsweise verlaufenden Nut ausgebildet sind, wobei die Einstelleinrichtung
aus in Längsrichtung in der Nut verschiebbaren Stützelementen ausgebildet ist, wobei
die Stützelemente als jeweils ein Gewindestift mit einem Innenprofil ausgebildet sind
deren gegenläufig angeordneten Gewindegänge in der Nut ausgebildeten Quernuten eingreifen,
wobei die Stützelemente mittels einer Drehung einer in dem Innenprofil eingesetzten
Betätigungswelle der Einstelleinrichtung in der Längsrichtung der Nut verschiebbar
sind. Zu den Vorteilen der Einstelleinrichtung wird auf die Vorteilsbeschreibung des
erfindungsgemäßen Stuhls verwiesen. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen einer Einstelleinrichtung
ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der Ansprüche 1 bis 10.
[0040] Gemäß der zweiten vorteilhaften Ausführungsform kann der Grundträger zusammenmit
den Drehstabfedern einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildet
sein und die Hebel der Sitzneigemechanik ausbilden. Der Grundträger kann sich beispielsweise
in Richtung einer Vorderkante des Sitzelements erstrecken, wobei die Drehstabfedern
an einem vorderen Ende des Grundträgers angeformt sein können. Gleichzeitig können
die Hebel der Sitzneigemechanik im Wesentlichen orthogonal relativ zu einer Längsachse
der Querstrebe bzw. der Drehstabfedern an diesen angeformt sein. So ist es auch möglich,
die Hebel unmittelbar mit dem Sitzelement zu verbinden und über das Sitzelement eine
Rückstellkraft der Drehgelenke auf die Bewegung der Sitzlehne zu übertragen.
[0041] Der Lehnenträger kann über ein unteres Drehgelenk mit dem Grundträger verbunden sein.
Beispielsweise kann der Lehnenträger in Art eines Rahmens ausgebildet sein, der mit
einem Lehnenpolster oder einer textilen Bespannung versehen sein kann. Der Rahmen
kann direkt an dem Grundträger oder über einen Verbindungsabschnitt, der an dem Rahmen
angeformt ist an dem Grundträger schwenkbar befestigt sein. Diese schwenkbare Befestigung
kann über das untere Drehgelenk einfach ausgebildet werden und so ein Verschwenken
des Lehnenträgers bzw. der Sitzlehne ermöglichen.
[0042] Weiter kann der Sitzelementträger aus zumindest einer am Lehnenträger angelenkten
Strebe und den Hebeln, die das Sitzelement haltern, ausgebildet sein. Auch die Strebe
kann zusammen mit dem Lehnenträger einstückig, insbesondere einteilig, ausgebildet
sein und zur Verbindung mit dem Sitzelement dienen. Die Strebe kann in einem hinteren
Bereich des Sitzelements mit diesem verbunden sein und dieses abstützen. Optional
können auch mehrere Streben an dem Lehnenträger angeformt sein, die dann mit dem Sitzelement
verbunden sind. Die Hebel können ebenfalls unmittelbar mit dem Sitzelement verbunden
sein, so daß sich das Sitzelement in einem vorderen Bereich des Sitzelements direkt
auf den Hebeln abstützt.
[0043] Zwischen der Strebe und dem Sitzelement kann ein hinteres Drehgelenk ausgebildet
sein, und die Hebel können über jeweils ein vorderes Drehgelenk mit dem Sitzelement
verbunden sein, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers am unteren Drehgelenk eine
Verschiebung des Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger bewirken
kann. Ein Verschwenken des Lehnenträgers am unteren Drehgelenk kann demnach die Verschiebung
des Sitzelements in Stuhllängsrichtung, durch die Anbindung des Sitzelements am hinteren
Drehgelenk bzw. der Strebe bewirken. Die Hebel, die über das vordere Drehgelenk mit
dem Sitzelement verbunden sind, werden dann durch die Verschiebung des Sitzelements
in der Stuhllängsrichtung bewegt, was eine Torsion der Drehstabfedern und damit eine
Ausbildung einer Federkraft bzw. Rückstellkraft bewirkt.
[0044] Zwei Drehstabfedern der Federvorrichtung können bezogen auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene
an ihren jeweiligen distalen Enden am Sitzelement angebunden sein und über einen integral
mit den Drehstabfedern ausgebildeten Hebel an ein vorderes Drehgelenk der Sitzneigemechanik
am Grundträger angebunden sein.
[0045] Die distalen Enden der Drehstabfedern können mit dem Sitzelement verschraubt oder
an diesem angeformt sein.
[0046] Zwischen dem Sitzelementträger und dem Sitzelement kann ein hinteres Drehgelenk ausgebildet
sein, und der Hebel kann über das vordere Drehgelenk mit dem Grundträger verbunden
sein, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers am unteren Drehgelenk eine Verschiebung
des Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger bewirken kann.
[0047] Der Sitzelementträger kann aus einem Rahmen ausgebildet sein, der die Querstrebe
ausbildet, wobei zwei Drehstabfedern der Federvorrichtung bezogen auf eine vertikale
Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen distalen Enden am Rahmen angebunden sein
können und über einen integral mit den Drehstabfedern ausgebildeten Hebel an ein vorderes
Drehgelenk der Sitzneigemechanik am Grundträger angebunden sein können.
[0048] An einem hinteren Ende des Rahmens kann ein hinteres Drehgelenk ausgebildet sein,
und der Lehnenträger kann über das hintere Drehgelenk mit dem Sitzelementträger verbunden
sein, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers am unteren Drehgelenk eine Verschiebung
des Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger bewirken kann.
[0049] Erfindungsgemäß wird gemäß der zweiten Ausführungsform eine Sitzneigemechanik für
einen Stuhl, insbesondere Bürostuhl, vorgeschlagen, die einen mit einer Fußsäule des
Stuhls verbindbaren Grundträger, einen an dem Grundträger angelenkten Fortsatz eines
Lehnenträgers des Stuhls und einen Sitzelementträger umfaßt, wobei zwei Drehstabfedern
integral am Grundträger oder dem Sitzelementträger angebunden sind und bezogen auf
eine vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen distalen Enden an einen Hebel
der Sitzneigemechanik oder an dem Sitzelementträger angebunden sind, wobei der Fortsatz
über ein unteres Drehgelenk mit dem Grundträger verbunden ist, wobei der Sitzelementträger
aus zumindest dem Fortsatz und dem Hebel, der das Sitzelement haltert, ausgebildet
ist, wobei zwischen dem Fortsatz und dem Sitzelement ein hinteres Drehgelenk ausgebildet
ist, und der Hebel über jeweils ein vorderes Drehgelenk mit dem Sitzelement oder dem
Sitzelementträger verbunden ist, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers mit dem
Fortsatz am unteren Drehgelenk eine Verschiebung des Sitzelements in Stuhllängsrichtung
relativ zum Grundträger bewirkt.
[0050] Gemäß weiteren Ausführungsformen der Erfindung können die Torsionselemente, insbesondere
in Form von Drehstabfedern, zusammen mit Grundträger und dem Sitzelementträger und/oder
zusammen mit dem Lehnenträger und dem Sitzelementträger und/oder zusammen mit dem
Grundträger und dem Lehnenträger einstückig, insbesondere einteilig, ausgebildet sein.
Mit anderen Worten sind die Torsionselemente integral an dem Grundträger und/oder
integral an dem Sitzelementträger und/oder integral an dem Lehnenträger angebunden.
[0051] Vorteilhafterweise weist die Sitzneigemechanik eine Mehrzahl von einstückig, insbesondere
einteilig, ausgebildeten Querstreben auf, so daß die Anzahl der realen Drehgelenke
und benötigten Bauteile noch weiter verringert werden kann.
[0052] Erfindungsgemäß wird durch die Erfindung eine Sitzneigemechanik für einen Stuhl,
insbesondere Bürostuhl, bereitgestellt, die einen Grundträger umfaßt, an dem ein Lehnenträger
und ein Sitzelementträger angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Querstrebe
der Sitzneigemechanik eine Federvorrichtung ausbildet, wobei sich die Querstrebe in
Stuhlquerrichtung erstreckt und wobei die Federvorrichtung mindestens ein Torsionselement
aufweist, insbesondere eine Drehstabfeder, und wobei das Torsionselement zusammen
mit dem Grundträger oder dem Lehnenträger oder dem Sitzelementträger einstückig, insbesondere
einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist. Dies schließt nicht aus, daß die Sitzneigemechanik
mehrere Querstreben mit Federvorrichtungen umfaßt, wobei die Torsionselemente dieser
Federvorrichtungen, je nach Anordnung der Querstreben an verschiedenen Komponenten
der Stuhlmechanik, auch mit dem Grundträger und/oder mit dem Sitzelementträger und/oder
mit dem Lehnenträger einstückig, insbesondere einteilig, ausgebildet sein können.
[0053] Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß die Drehstabfeder bzw. Drehstabfedern
aus einem stabförmigen Profilabschnitt mit einer in einer Längsrichtung des Profilabschnitts
zumindest abschnittsweise verlaufende Nut ausgebildet sein können. Die Nut kann prinzipiell
auch in Art eines durchgehenden Langlochs an der Querstrebe ausgebildet sein. Wesentlich
dabei ist, daß ein Querschnitt des Profilabschnitts so beschaffen ist, daß ein zur
Ausbildung einer Federkraft geeignetes Widerstandsmoment ausgebildet wird. Die Drehstabfeder
kann dann einerseits gut elastisch verformt und andererseits kostengünstig aus beispielsweise
Kunststoff hergestellt werden. Eine gewünschte Federkonstante der Drehstabfeder kann
dann durch eine entsprechende Ausprägung der Nut ausgebildet werden.
[0054] Die Federvorrichtung kann eine weitere Drehstabfeder aus Federstahl aufweisen, wobei
die weitere Drehstabfeder in die Nut eingesetzt und jeweils an ihrem proximalen Ende
an dem Grundträger oder dem Sitzelementträger oder dem Lehnenträger und an dem distalen
Ende an dem Hebel der Sitzneigemechanik drehfest befestigt sein kann. Mit der weiteren
Drehstabfeder aus Federstahl kann eine Federkonstante der Drehstabfeder einfach angepaßt
werden. Beispielsweise ist es dann auch möglich, einen Stuhl an verschiedene Gewichtsklassen
von Benutzern anzupassen. Die weitere Drehstabfeder kann aus dem Federstahl ausgebildeten
Draht ausgebildet sein, wobei das proximale Ende und das distale Ende gekröpft sein
können. Im Bereich der Nut können jeweils zwei Bohrungen zur Aufnahme des proximalen
bzw. distalen Endes ausgebildet sein. Die weitere Drehstabfeder kann dann einfach
durch Einstecken in die Bohrungen an dem proximalen Ende und dem distalen Ende fixiert
werden. Auch kann die weitere Drehstabfeder mit dem proximalen Ende und dem distalen
Ende so an den Bohrungen fixiert werden, daß eine Vorspannung der weiteren Drehstabfeder
ausgebildet wird.
[0055] Zu den Vorteilen der Sitzneigemechanik gemäß der Ausführungsformen wird auf die Vorteilsbeschreibung
des erfindungsgemäßen Stuhls verwiesen. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen einer
Sitzneigemechanik ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der Patentansprüche.
[0056] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Gegenstände nach der Erfindung
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
[0057] Ausführungsbeispiele eines Stuhls nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Sitzneigemechanik (Stand der Technik),
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Stuhls nach der Erfindung (erste Ausführungsform),
- Fig. 3
- eine weitere Seitenansicht des Stuhls aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Stuhls aus Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Ausführungsform eines Grundträgers in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 6
- eine weitere perspektivische Ansicht des Grundträgers aus Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Fortbildung des Grundträgers aus Fig. 5 in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 8
- eine weitere perspektivische Ansicht des Grundträgers aus Fig. 7,
- Fig. 9
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Grundträgers aus Fig. 7,
- Fig. 10
- eine weitere Fortbildung des Grundträgers aus Fig. 5 in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 11
- eine Schnittdarstellung des Grundträgers aus Fig. 10,
- Fig. 12
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer weiteren Fortbildung des Grundträgers
aus Fig. 7,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht eines Stuhls nach der Erfindung (zweite Ausführungsform),
- Fig. 14
- eine weitere Seitenansicht des Stuhls aus Fig. 13,
- Fig. 15
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Stuhls aus Fig. 13,
- Fig. 16
- eine Teilschnittansicht des Stuhls aus Fig. 15,
- Fig. 17
- eine Seitenansicht eines weiteren Stuhls nach der Erfindung,
- Fig. 18
- eine weitere Seitenansicht des Stuhls aus Fig. 17,
- Fig. 19
- eine Unteransicht des Stuhls aus Fig. 17,
- Fig.20
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Stuhls aus Fig. 17,
- Fig. 21
- eine weitere perspektivische Ansicht des Querträgers aus Fig. 20,
- Fig. 22
- eine Seitenansicht eines weiteren Stuhls nach der Erfindung,
- Fig. 23
- eine weitere Seitenansicht des Stuhls aus Fig. 22,
- Fig. 24
- eine Unteransicht des Stuhls aus Fig. 22,
- Fig. 25
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Stuhls aus Fig. 22,
- Fig. 26
- eine Unteransicht eines Rahmens aus Fig. 25.
[0058] Die Fig. 1 zeigt den Stand der Technik. Die Fig. 2 bis 12 zeigen eine erste Ausführungsform
und deren Varianten, die Fig. 13 bis 26 zeigen eine zweite Ausführungsform und deren
Varianten.
[0059] Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung nicht maßstabsgerecht, dabei lediglich schematisch
und nur mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei
Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
[0060] "Vorn" oder "vorderes" bedeutet dabei, daß ein Bauteil in Stuhllängsrichtung vorn
angeordnet ist bzw. bezieht sich auf ein sich in Richtung der vorderen Sitzkante erstreckendes
bzw. in diese Richtung weisendes Bauteil, während "hinten" oder "hinteres" bedeutet,
daß ein Bauteil in Stuhllängsrichtung hinten angeordnet ist bzw. bezieht sich auf
ein sich in Richtung der Rückenlehne bzw. des Lehnenträgers bzw. der hinteren Sitzkante
erstreckendes bzw. in diese Richtung weisendes Bauteil. Die Angaben "oben" bzw. "oberes"
bzw. "höheres" und "unten" bzw. "unteres" bzw. "tieferes" beziehen sich auf den bestimmungsgemäßen
Verwendungszustand des Bürostuhles bzw. der Bürostuhlmechanik.
[0061] In Fig. 1 ist zur Verdeutlichung des Schwenkprinzips eine aus dem Stand der Technik
allgemein bekannte Sitzneigemechanik stark vereinfacht abgebildet. Dabei handelt es
sich um eine Synchronmechanik 139, bei der die drei Hauptkomponenten der Mechanik,
nämlich Grundträger 1, Sitzelementträgers 3 und Lehnenträger 4, über Drehgelenke miteinander
gekoppelt sind, so daß eine Schwenkbewegung des Lehnenträgers 4 in Schwenkrichtung
7, in Stuhllängsrichtung 146 gesehen nach hinten eine synchrone Folgebewegung des
Sitzelementträgers 3 induziert, während der Grundträger 1 ortsfest und unbeweglich
bleibt. Die Mechanik ist mit ihrem Grundträger 1 auf einer Fußsäule 2 gelagert, die
mit einem Stuhlkreuz auf dem Boden aufsteht. Der Lehnenträger 4 bildet mit seiner
Anlenkung an den Grundträger 1 einerseits und den hinteren Bereich des Sitzelementträgers
3 bzw. der Sitzschale oder des Sitzrahmen andererseits ein in den Lehnenträger 4 integriertes
hinteres Koppelelement 140 aus, während ein separates vorderes Koppelelement 141 den
Grundträger 1 mit dem vorderen Bereich des Sitzelementträgers 3 bzw. der Sitzschale
oder des Sitzrahmens verbindet. Es werden auf diese Weise vier Drehpunkte geschaffen,
verwirklicht durch vier Drehgelenke, wobei jedem Drehgelenk eine Querachse zugeordnet
ist. Es sind dies das erste Drehgelenk 142 zur Verbindung des Grundträgers 1 mit dem
hinteren Koppelelement 140, das zweite Drehgelenk 143 zur Verbindung des hinteren
Koppelelements 140 mit dem Sitzelementträger 3, das dritte Drehgelenk 144 zur Verbindung
des Grundträgers 1 mit dem vorderen Koppelelement 141 und das vierte Drehgelenk 145
zur Verbindung des vorderen Koppelelements 141 mit dem Sitzelementträger 3.
[0062] Erfindungsgemäß können nun prinzipiell alle durch Drehgelenke 142, 143, 144, 145
verwirklichten realen Drehpunkte durch virtuelle Drehpunkte ersetzt werden, die durch
ein oder mehrere erfindungsgemäße Torsionselemente bereitgestellt werden.
[0063] Die erfindungsgemäße, die Federvorrichtung aufweisende Querachse der Sitzneigemechanik
kann zur Ausbildung beliebiger Drehgelenke der Sitzneigemechanik dienen. So kann beispielsweise
eine zur Ausbildung des Drehgelenks 145 dienende vordere, obere Querachse die erfindungsgemäße
Federvorrichtung aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann eine zur Ausbildung des
Drehgelenks 144 dienende vordere, untere Querachse die erfindungsgemäße Federvorrichtung
aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann eine zur Ausbildung des Drehgelenks 143
dienende hintere, obere Querachse die erfindungsgemäße Federvorrichtung aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich kann eine zur Ausbildung des Drehgelenks 142 dienende hintere,
untere Querachse die erfindungsgemäße Federvorrichtung aufweisen.
[0064] Die Erfindung ist nicht auf den Einsatz einer einzigen erfindungsgemäßen Querachse
in einer Sitzneigemechanik beschränkt. So kann eine Sitzneigemechanik mehrere solcher
Querachsen mit Federvorrichtungen aufweisen. Es können beispielsweise erfindungsgemäße
Querachsen alle in Stuhllängsrichtung gesehen vorderen Drehgelenke einer Sitzneigemechanik
ausbilden und/oder erfindungsgemäße Querachsen können alle in Stuhllängsrichtung gesehen
hinteren Drehgelenke einer Sitzneigemechanik ausbilden. Ebenso können erfindungsgemäße
Querachsen alle unteren, dem Grundträger zugeordneten Drehgelenke einer Sitzneigemechanik
ausbilden und/oder erfindungsgemäße Querachsen können alle oberen, dem Sitzelementträger
zugeordneten Drehgelenke einer Sitzneigemechanik ausbilden. Auch eine Ausbildung der
Drehgelenke durch die erfindungsgemäßen Querachsen "überkreuz" ist möglich (z.B. Ausbildung
der Drehgelenke vorn unten und hinten oben). Grundsätzlich sind beliebige Anordnungen
der erfindungsgemäßen Querachsen zur Ausbildung eines einzelnen Drehgelenks, mehrerer
ausgewählter Drehgelenke oder aller Drehgelenke der Sitzneigemechanik möglich.
[0065] Jede der erfindungsgemäßen Querachsen umfaßt eine Federvorrichtung mit mindestens
einem Torsionselement, insbesondere einer Drehstabfeder. Es können dabei Querachsen
vorgesehen sein, die im wesentlichen vollständig aus einem einzigen Torsionselement
gebildet sind. Es können aber auch Querachsen vorgesehen sein, die mehrere Torsionselemente
aufweisen. Dabei können diese Torsionselemente entlang der Längsrichtung der Querachse
hintereinander angeordnet sein. In diesem Fall können die Torsionselement auch voneinander
beabstandet sein. Beispielsweise können die Torsionselemente einer Querachse als Achsenabschnitte
ausgebildet sein, die über Achsenabschnitte mit geringerer Tordierbarkeit oder über
starre Achsenabschnitte miteinander verbunden sind. Es sind auch Ausführungen denkbar,
bei denen die Querachse mehrere in Achsenlängsrichtung parallel zueinander angeordnete
Torsionselemente aufweist.
[0066] Auch ist die Anwendung der erfindungsgemäßen Querachsen nicht auf Sitzneigemechaniken
mit Viergelenkkoppeln beschränkt. Auch die Verwendung in Sitzneigemechaniken mit einer
anderen Koppelgeometrie ist möglich. Ebenfalls möglich ist die Anwendung einer oder
mehrerer erfindungsgemäßen Querachsen bei Sitzneigemechaniken, bei denen auch in Stuhllängsrichtung
verlaufende Verformungselemente zum Einsatz kommen, die sich aufgrund einer Zug- oder
Druckbelastung verformen, insbesondere verbiegen.
[0067] Nachfolgend wird eine erste Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Dabei wird
das in Fig. 1 gezeigte Drehgelenk 142 mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Querstrebe
durch einen virtuellen Drehpunkt ersetzt.
[0068] In den Fig. 2 bis 4 ist ein Stuhl 232 nach der Erfindung dargestellt, der eine Fußsäule
233 mit einem nicht näher dargestellten Rollenkreuz, eine Sitzneigemechanik 234, ein
Sitzelement 235, eine Sitzlehne 236 und einen mit der Fußsäule 233 verbundenen Grundträger
237 umfaßt. Eine Querstrebe 238 der Sitzneigemechanik 234 bildet Drehstabfedern 239
aus. Insbesondere ist ein im Wesentlichen rahmenförmiger Lehnenträger 240 der Sitzlehne
236 zusammen mit dem Grundträger 237 und den Drehstabfedern 239 einstückig, insbesondere
einteilig, aus Kunststoff ausgebildet. Parallele Schenkel 241 des Lehnenträgers 240
bilden an den Drehstabfedern 239 angeformte Hebel 242 der Sitzneigemechanik 234 aus.
Weiter sind an dem Grundträger 237 Streben 243 angeformt, die das Sitzelement 235
haltern. In einer Sitzschale 244 des Sitzelements 235 sind Langlöcher 245 ausgebildet,
in die jeweils eine Achse 246 der Strebe 243 bewegbar eingesetzt ist. Das Langloch
245 und die Achse 246 bilden ein vorderes Drehgelenk 248 aus. Darüber hinaus ist zwischen
jeweils einem Schenkel 241 bzw. Hebel 242 und der Sitzschale 244 ein hinteres Drehgelenk
247 ausgebildet. Eine Neigung der Sitzlehne 236 nach hinten, wie in Fig. 7 dargestellt,
bewirkt neben dem Kippen der Sitzlehne 236 eine Verschiebung des Sitzelements 235
nach hinten, wobei auch die Achse 246 in dem Langloch 245 verschoben wird. Die Drehstabfedern
239 sind jeweils mit einer in Längsrichtung der Drehstabfeder 239 verlaufenden Nut
249 ausgebildet. Insgesamt ist der Stuhl 232 im Wesentlichen aus dem mit dem aus Kunststoff
bestehenden Grundträger 237 integral ausgebildeten Lehnenträger 240 und der Sitzschale
244 ausgebildet.
[0069] Die Fig. 5 und 6 zeigen eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines
aus Kunststoff bestehenden Grundträgers 250, welches eine Federvorrichtung 251 mit
Drehstabfedern 252 aufweist. Die Drehstabfedern 253 sind durch eine Querstrebe 253
mit einer durchgängigen Nut 254 ausgebildet, wobei an distalen Enden 255 der Drehstabfedern
252 jeweils ein verschwenkbarer Hebel 256 angeformt ist. Weiter ist im Grundträger
250 ein Flansch 257 an der Querstrebe 253 zur Verbindung mit einer hier nicht näher
dargestellten Fußsäule eines Stuhls ausgebildet. Wie aus der Fig. 6 ersichtlich ist,
können die Hebel 226 um einen Winkel α geneigt werden, was die Ausbildung einer Federkraft
und eine Verformung der Drehstabfedern 252 bewirkt.
[0070] Die Fig. 7 bis 9 zeigen einen Grundträger 258, welcher im Unterscheid zum Grundträger
aus Fig. 5 eine Einstelleinrichtung 259 aufweist. Die Einstelleinrichtung 259 umfaßt
Gewindestifte 260, welche mit einer Betätigungswelle 261 über eine Kurbel 262 drehbar
und auf der Betätigungswelle 261 in einer Längsrichtung verschiebbar sind. Die Gewindestifte
260 greifen in Quernuten 263 ein, die in einer Nut 264 in Drehstabfedern 265 einer
Querstrebe 266 ausgebildet sind. Je nach Verschiebung der Gewindestifte 260 kann ein
Widerstandsmoment der Drehstabfedern 265 verändert werden, so daß eine Federkonstante
bzw. die Drehstabfedern 265 härter oder weicher eingestellt werden können.
[0071] Die Fig. 10 und 11 zeigen einen Grundträger 267, welcher im Unterschied zum Grundträger
aus Fig. 9 weitere Drehstabfedern 268 aus Federstahl aufweist. Die weiteren Drehstabfedern
268 sind in eine Nut 269 eingesetzt und drehfest am Grundträger 267 befestigt. Durch
die Anordnung der weiteren Drehstabfedern 268 am Grundträger 267 kann eine Federkonstante
der so ausgebildeten Drehstabfedern 270 wesentlich beeinflußt werden.
[0072] Die Fig. 12 zeigt einen Grundträger 271, welcher die zu den Fig. 7 bis 10 beschriebenen
Grundträger kombiniert.
[0073] In Bezug auf die im Zusammenhang mit den Fig. 2 bis 12 beschriebene erste Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung insbesondere dadurch aus,
daß es sich um einen Stuhl 232, insbesondere Bürostuhl, handelt, der ein Fußgestell
mit einer Fußsäule 233 umfaßt, an der über eine Sitzneigemechanik 234 ein Sitzelement
235 und eine Sitzlehne 236 gelagert sind, wobei die Sitzneigemechanik einen mit der
Fußsäule verbundenen Grundträger 237, 250, 258, 267, 271 umfaßt, an dem ein Lehnenträger
240 und ein Sitzelementträger angelenkt sind und das Sitzelement und die Sitzlehne
über eine Gelenkverbindung 221 der Sitzneigemechanik miteinander verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Querstrebe 238, 253, 266 der Sitzneigemechanik eine Federvorrichtung
251 ausbildet, wobei sich die Querstrebe in Stuhlquerrichtung 100 erstreckt und am
Grundträger angebunden ist, wobei die Federvorrichtung zumindest eine Drehstabfeder
239, 252, 265, 270 aufweist wobei der Lehnenträger zusammen mit dem Grundträger und
der Drehstabfeder einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist.
[0074] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß die Federvorrichtung
251 mit einer Vorspannung ausgebildet ist.
[0075] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß zwei Drehstabfedern
239, 252, 265, 270 der Federvorrichtung 251 integral am Grundträger 237, 250, 258,
267, 271 angebunden sind und bezogen auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren
jeweiligen distalen Enden 255 an einen Hebel 242, 256 der Sitzneigemechanik 234 angebunden
sind.
[0076] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß der Lehnenträger
240 zusammen mit dem Grundträger 237, 250, 258, 267, 271 und den Drehstabfedern 239,
252, 265, 270 einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist und
die Hebel 242, 256 der Sitzneigemechanik 234 ausbildet.
[0077] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzelementträger
aus am Grundträger 237, 250, 258, 267, 271 angelenkten Streben 243 und an den Hebeln
242, 256 angeordneten hinteren Drehgelenken 247, die das Sitzelement 235 haltern,
ausgebildet ist.
[0078] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Streben
243 und dem Sitzelement 235 zumindest ein in einem Langloch 245 verschiebbares vorderes
Drehgelenk 248 ausgebildet ist, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers 240 an den
Drehstabfedern 239, 252, 265, 270 eine Verschiebung des Sitzelements 235 in Stuhllängsrichtung
relativ zum Grundträger 237, 250, 258, 267, 271 bewirkt.
[0079] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß die Drehstabfeder
239, 252, 265, 270 aus einem stabförmigen Profilabschnitt mit einer in einer Längsrichtung
des Profilabschnitts zumindest abschnittsweise verlaufenden Nut 249, 254, 264, 269
ausgebildet ist.
[0080] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß die Federvorrichtung
eine Einstelleinrichtung 259 zur Einstellung einer Federkonstante der Drehstabfedern
265, 270 aufweist, wobei die Einstelleinrichtung aus in Längsrichtung in der Nut 264,
269 verschiebbaren Stützelementen ausgebildet ist.
[0081] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente
als jeweils ein Gewindestift 260 mit einem Innenprofil ausgebildet sind deren gegenläufig
angeordneten Gewindegänge in der Nut 264, 269 ausgebildeten Quernuten 263 eingreifen,
wobei die Stützelemente mittels einer Drehung einer in dem Innenprofil eingesetzten
Betätigungswelle 261 der Einstelleinrichtung 259 in der Längsrichtung der Nut verschiebbar
sind.
[0082] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß die Federvorrichtung
je Drehstabfeder 270 eine weitere Drehstabfeder 268 aus Federstahl aufweist, wobei
die weitere Drehstabfeder in die Nut 269 eingesetzt und jeweils an ihrem proximalen
Ende an dem Grundträger 267, 271 und an ihrem distalen Ende an dem Hebel der Sitzneigemechanik
drehfest befestigt ist.
[0083] In Bezug auf die im Zusammenhang mit den Fig. 2 bis 12 beschriebene Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung insbesondere dadurch aus,
daß es sich um eine Sitzneigemechanik 234 für einen Stuhl 232, insbesondere Bürostuhl,
handelt, die einen mit einer Fußsäule 233 des Stuhls verbindbaren Grundträger 237,
250, 258, 267, 271 umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Drehstabfedern 239, 252,
265, 270 der Sitzneigemechanik integral am Grundträger angebunden sind und bezogen
auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen distalen Enden 255 an
einen Hebel 242, 256 der Sitzneigemechanik angebunden sind, wobei ein Lehnenträger
240 des Stuhls zusammen mit dem Grundträger und den Drehstabfedern einstückig, insbesondere
einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist und die Hebel der Sitzneigemechanik ausbildet,
wobei ein Sitzelementträger des Stuhls aus am Grundträger angelenkten Streben 243
und an den Hebeln angeordneten hinteren Drehgelenken 247, die das Sitzelement 235
haltern, ausgebildet ist, wobei zwischen den Streben und dem Sitzelement zumindest
ein in einem Langloch 245 verschiebbares vorderes Drehgelenk 248 ausgebildet ist,
wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers an den Drehstabfedern 239, 252, 265, 270
eine Verschiebung des Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger 237,
250, 258, 267, 271 bewirkt.
[0084] In Bezug auf die im Zusammenhang mit den Fig. 2 bis 12 beschriebene Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung insbesondere dadurch aus,
daß es sich um eine Einstelleinrichtung 259 für einen Stuhl 232, insbesondere Bürostuhl,
handelt, wobei die Einstelleinrichtung zur Einstellung einer Federkonstante von Drehstabfedern
265, 270 einer Sitzneigemechanik des Stuhls dient, wobei die Drehstabfedern aus einem
stabförmigen Profilabschnitt mit einer in einer Längsrichtung des Profilabschnitts
zumindest abschnittsweise verlaufenden Nut 264, 269 ausgebildet sind, wobei die Einstelleinrichtung
aus in Längsrichtung in der Nut verschiebbaren Stützelementen ausgebildet ist, wobei
die Stützelemente als jeweils ein Gewindestift 260 mit einem Innenprofil ausgebildet
sind, deren gegenläufig angeordneten Gewindegänge in der Nut ausgebildete Quernuten
263 eingreifen, wobei die Stützelemente mittels einer Drehung einer in dem Innenprofil
eingesetzten Betätigungswelle 261 der Einstelleinrichtung 259 in der Längsrichtung
der Nut verschiebbar sind.
[0085] Nachfolgend wird eine zweite Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Dabei wird
das in Fig. 1 gezeigte Drehgelenk 145 mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Querstrebe
durch einen virtuellen Drehpunkt ersetzt.
[0086] In den Fig. 13 bis 16 ist ein Stuhl 10 nach der Erfindung schematisch dargestellt,
der als Bürostuhl ausgebildet ist und der mithin hinsichtlich seiner Sitzhöhe, seiner
Sitztiefe und seines Neigungsverhaltens einstellbar ist.
[0087] Der Stuhl 10 umfaßt eine nicht näher dargestellte Fußsäule, die teleskopierbar ausgebildet
ist und an deren unteren Ende ein in üblicher Weise ausgebildetes Rollenkreuz angeordnet
ist.
[0088] An der Fußsäule sind eine Sitzneigemechanik 11, ein Sitzelement 12 und eine Sitzlehne
13 des Stuhls 10 angeordnet. Die Sitzneigemechanik 11 umfaßt einen mit der Fußsäule
verbundenen Grundträger 14, an dem ein Lehnenträger 15 und ein Sitzelementträger 16
angelenkt sind. Das Sitzelement 12 ist aus einer Sitzschale 17 mit einem Sitzpolster
18 und die Sitzlehne 13 aus einer Lehnenschale 19 mit einem Lehnenpolster 20 ausgebildet.
[0089] Das Sitzelement 12 ist mit der Sitzlehnen 13 über eine Gelenkverbindung 21 verbunden.
Die Sitzneigemechanik 11 umfaßt zwei Drehstabfedern 22, die aus einer Querstrebe 23
ausgebildet sind. Die Drehstabfedern 22 sind an dem Grundträger 14 angeformt und weisen
an äußeren, distalen Enden 24 Hebel 25 auf, die über ein vorderes Drehgelenk 26 an
der Sitzschale 17 angebunden sind. Weiter ist am Grundträger 14 ein unteres Drehgelenk
27 ausgebildet, über das einen Fortsatz 28 der Sitzlehne 13 die Sitzlehne, wie in
Fig. 14 dargestellt, nach hinten verschwenkbar lagert.
[0090] Weiter ist an der Sitzlehne 13 bzw. dem Fortsatz 28 eine Strebe 29 angeformt, die
über ein hinteres Drehgelenk 30 mit der Sitzschale 17 verbunden ist. Wie aus Fig.
14 ersichtlich ist, führt eine nach hinten geneigte Sitzlehne 13 an dem unteren Drehgelenk
27 zu einer Verschiebung des Sitzelements 12, wobei die Drehstabfedern 22 tordiert
werden. Die Querstrebe 23, die die Drehstabfedern 22 ausbildet, ist mit einer in Längsrichtung
der Querstrebe 23 verlaufenden Nut 31 ausgebildet, die eine Torsion der Querstrebe
23 bzw. der Drehstabfedern 22 erleichtern. Der Stuhl 10 ist im Wesentlichen aus dem
einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildeten Grundträge 14, dem
Lehnenträger 15 und der Sitzschale 17 bzw. dem Sitzelementträger 16 ausgebildet.
[0091] In den Fig. 17 bis 21 ist ein Stuhl 32 nach der Erfindung dargestellt, der eine Fußsäule
33 mit einem nicht näher dargestellten Rollenkreuz, eine Sitzneigemechanik 34, ein
Sitzelement 35, eine Sitzlehne 36 und einen mit der Fußsäule 33 verbundenen Grundträger
37 umfaßt. Auch hier bildet eine Querstrebe 38 der Sitzneigemechanik 34 Drehstabfedern
39 aus.
[0092] Auch hier bildet eine Querstrebe 38 der Sitzneigemechanik 34 Drehfedern 39 aus. Distale
Enden 40 der Drehstabfeder 39 sind jeweils mit hier nicht näher dargestellten Schrauben
mit dem Sitzelement 35 verschraubt. An den Drehstabfedern 39 bzw. der Querstrebe 38
ist mittig ein Hebel 41 einstückig, insbesondere einteilig, angeformt. Der Hebel 41
ist über ein vorderes Drehgelenk 42 mit dem Grundträger 37 verbunden. An dem Grundträger
37 ist weiter ein unteres Drehgelenk 43 zusammen mit einem Fortsatz 44 der Sitzlehne
36 ausgebildet. An dem Fortsatz 44 ist darüber hinaus ein hinteres Drehgelenk 45 zusammen
mit dem Sitzelement 35 ausgebildet. Ein nach hinten Neigen der Sitzlehne 36 bewirkt
nun, wie in Fig. 18 ersichtlich, eine Verschiebung des Sitzelements 35 in Stuhllängsrichtung
relativ zum Grundträger 37. In der hier gezeigten Ausführungsform des Stuhls 32 ist
der Fortsatz der Sitzlehne 36 unabhängig von einem Lehnenträger 46 ausgebildet. Weiter
ist in der Querstrebe 38 eine durchgängige Nut eingeformt.
[0093] Die Fig. 22 bis 26 zeigen einen Stuhl 48, bei dem im Unterschied zu dem Stuhl aus
Fig. 17 bis 21 ein Sitzelementträger 49 aus einem Rahmen 50 ausgebildet ist. Der Rahmen
50 bildet eine Querstrebe 51 mit den Drehstabfedern 52 aus. Der Rahmen 50 ist insbesondere
zusammen mit den Drehstabfedern 52 und einen hier an den Drehstabfedern 52 angeformten
Hebel 53 einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildet. Auf den Rahmen
50 ist ein Sitzelement 54 aufgesetzt und an diesem befestigt.
[0094] In Bezug auf die im Zusammenhang mit den Fig. 13 bis 26 beschriebene Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung insbesondere dadurch aus,
daß es sich um einen Stuhl 10, 32, 48, insbesondere einen Bürostuhl, handelt, der
ein Fußgestell mit einer Fußsäule 33 umfaßt, an der über eine Sitzneigemechanik 11,
34 ein Sitzelement 12, 35, 54 und eine Sitzlehne 13, 36 gelagert sind, wobei die Sitzneigemechanik
einen mit der Fußsäule verbundenen Grundträger 14, 37 umfaßt, an dem ein Lehnenträger
15, 46 und ein Sitzelementträger 16, 49 angelenkt sind und das Sitzelement und die
Sitzlehne über eine Gelenkverbindung 21 der Sitzneigemechanik miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Querstrebe 23, 38, 51 der Sitzneigemechanik
eine Federvorrichtung ausbildet, wobei sich die Querstrebe in Stuhlquerrichtung 100
erstreckt, wobei die Federvorrichtung zumindest eine Drehstabfeder 22, 39, 52 aufweist,
wobei der Grundträger oder der Sitzelementträger zusammen mit der Drehstabfeder einstückig,
insbesondere einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist.
[0095] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß die Federvorrichtung
mit einer Vorspannung ausgebildet ist.
[0096] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß zwei Drehstabfedern
22 der Federvorrichtung integral am Grundträger 14 angebunden sind und bezogen auf
eine vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen distalen Enden 24 an einen
Hebel 25 der Sitzneigemechanik 11 angebunden sind.
[0097] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß der Grundträger 14
zusammen mit den Drehstabfedern 22 einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff
ausgebildet ist und die Hebel 25 der Sitzneigemechanik 11 ausbildet.
[0098] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß der Lehnenträger
15 über ein unteres Drehgelenk 27 mit dem Grundträger 14 verbunden ist.
[0099] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzelementträger
16 aus zumindest einer am Lehnenträger 15 angelenkten Strebe 29 und den Hebeln 25,
die das Sitzelement haltern 12, ausgebildet ist.
[0100] Vorteilhafterweise ist dieser Stuhl dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Strebe
29 und dem Sitzelement 12 ein hinteres Drehgelenk 30 ausgebildet ist, und die Hebel
25 über jeweils ein vorderes Drehgelenk 26 mit dem Sitzelement verbunden sind, wobei
ein Verschwenken des Lehnenträgers 15 am unteren Drehgelenk 27 eine Verschiebung des
Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger 14 bewirkt.
[0101] In einer weiteren Ausführung kann der oben bezeichnete Stuhl vorteilhafterweise dadurch
gekennzeichnet sein, daß zwei Drehstabfedern 39 der Federvorrichtung bezogen auf eine
vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen distalen Enden 40 am Sitzelement
35 angebunden sind und über einen integral mit den Drehstabfedern ausgebildeten Hebel
41 an ein vorderes Drehgelenk 42 der Sitzneigemechanik am Grundträger 37 angebunden
sind. In diesem Fall ist dieser Stuhl vorteilhafterweise auch dadurch gekennzeichnet,
daß die distalen Enden 40 der Drehstabfedern 39 mit dem Sitzelement 35 verschraubt
oder an diesem angeformt sind und/oder dieser Stuhl ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Sitzelementträger und dem Sitzelement 35 ein hinteres Drehgelenk 45 ausgebildet
ist, und der Hebel 41 über das vordere Drehgelenk 42 mit dem Grundträger 37 verbunden
ist, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers 46 am unteren Drehgelenk 43 eine Verschiebung
des Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger bewirkt.
[0102] In einer weiteren Ausführung kann der oben bezeichnete Stuhl vorteilhafterweise dadurch
gekennzeichnet sein, daß der Sitzelementträger 49 aus einem Rahmen 50 ausgebildet
ist, der die Querstrebe 51 ausbildet, wobei zwei Drehstabfedern 52 der Federvorrichtung
bezogen auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen distalen Enden
am Rahmen angebunden sind und über einen integral mit den Drehstabfedern ausgebildeten
Hebel 53 an ein vorderes Drehgelenk 42 der Sitzneigemechanik am Grundträger 37 angebunden
sind. In diesem Fall ist dieser Stuhl vorteilhafterweise auch dadurch gekennzeichnet,
daß an einem hinteren Ende des Rahmens 50 ein hinteres Drehgelenk 45 ausgebildet ist,
und der Lehnenträger 46 über das hintere Drehgelenk mit dem Sitzelementträger 49 verbunden
ist, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers am unteren Drehgelenk 43 eine Verschiebung
des Sitzelements 54 in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger 37 bewirkt.
[0103] In einer weiteren Ausführung kann der oben bezeichnete Stuhl vorteilhafterweise dadurch
gekennzeichnet sein, daß die Drehstabfeder 22 aus einem stabförmigen Profilabschnitt
mit einer in einer Längsrichtung des Profilabschnitts zumindest abschnittsweise verlaufenden
Nut 31 ausgebildet ist. In diesem Fall ist dieser Stuhl vorteilhafterweise auch dadurch
gekennzeichnet, daß die Federvorrichtung je Drehstabfeder eine weitere Drehstabfeder
aus Federstahl aufweist, wobei die weitere Drehstabfeder in die Nut eingesetzt und
jeweils an ihrem proximalen Ende an dem Grundträger oder dem Sitzelementträger und
an ihrem distalen Ende an dem Hebel der Sitzneigemechanik drehfest befestigt ist.
[0104] In Bezug auf die im Zusammenhang mit den Fig. 13 bis 26 beschriebene Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung insbesondere dadurch aus,
daß es sich um eine Sitzneigemechanik 11, 34 für einen Stuhl 10, 32, 48, insbesondere
Bürostuhl, handelt, die einen mit einer Fußsäule 33 des Stuhls verbindbaren Grundträger
14, 37, einen an dem Grundträger angelenkten Fortsatz 28, 44 eines Lehnenträgers 15,
46 des Stuhls und einen Sitzelementträger 16, 49 umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Drehstabfedern 22, 39, 52 integral am Grundträger oder dem Sitzelementträger
angebunden sind und bezogen auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen
distalen Enden 24, 40 an einen Hebel 25 der Sitzneigemechanik oder an dem Sitzelementträger
angebunden sind, wobei der Fortsatz über ein unteres Drehgelenk 27, 43 mit dem Grundträger
verbunden ist, wobei der Sitzelementträger aus zumindest dem Fortsatz und dem Hebel,
der das Sitzelement haltert, ausgebildet ist, wobei zwischen der dem Fortsatz und
dem Sitzelement ein hinteres Drehgelenk 30, 45 ausgebildet ist, und der Hebel über
jeweils ein vorderes Drehgelenk 26, 42 mit dem Sitzelement oder dem Sitzelementträger
verbunden ist, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers mit dem Fortsatz am unteren
Drehgelenk eine Verschiebung des Sitzelements in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger
bewirkt.
[0105] Für alle Ausführungsformen gilt, daß unter einem Sitzelementträger im weiteren Sinn
ein Teil verstanden wird, das das Sitzelement trägt oder hält. Besteht das Sitzelement
einerseits aus einem Sitzrahmen oder einer Sitzschale oder dergleichen und andererseits
aus einem Polster, einem Bezug oder dergleichen, dann umfaßt in bevorzugten Ausführungsformen
ein Sitzelementträger im engeren Sinn auch den Sitzrahmen bzw. die Sitzschale, da
auch diese Teile eine Trage- oder Haltefunktion für die eigentliche Sitzfläche ausüben.
Stets ist der Sitzelementträger an dem Grundträger angelenkt. Gemäß des in Fig. 1
illustrierten Grundaufbaus kann der Begriff Sitzelementträger beispielsweise den Sitzrahmen
3 und/oder das vordere Koppelelement 141 umfassen. Bei dem Stuhl 232, wie in den Fig.
2 bis 4 dargestellt, dient beispielsweise die Sitzschale 244 und/oder das vordere
Drehgelenk 248 als Sitzelementträger. Bei den Stühlen 10, 32 gemäß Fig. 13 bis 26
sind beispielsweise die Sitzelementträger 16, 49 vorgesehen. Als Sitzelementträger
können dort auch die Sitzschale 17 bzw. der Sitzrahmen 50 dienen.
[0106] Die im Zusammenhang mit den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen einzelner Sitzneigemechaniken
genannten Positionen der Drehpunkte relativ zueinander und relativ zu anderen Konstruktionselementen
der Mechanik sind lediglich als Beispiele für konkrete vorteilhafte Varianten der
Erfindung zu verstehen. Die Erfindung ist auch auf Sitzneigemechaniken anwendbar,
die eine andere Anordnung der Drehpunkte aufweisen. Alle zu einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläuterten konstruktiven und funktionalen Merkmale, Eigenschaften und
Vorteile im Zusammenhang mit Federvorrichtungen aufweisenden Querstreben sind auch
auf die anderen Ausführungsbeispiele übertragbar.
[0107] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0108]
- 1
- Grundträger
- 2
- Fußsäule
- 3
- Sitzelementträger, Sitzrahmen
- 4
- Lehnenträger
- 7
- Schwenkrichtung
- 10
- Stuhl
- 11
- Sitzneigemechanik
- 12
- Sitzelement
- 13
- Sitzlehne
- 14
- Grundträger
- 15
- Lehnenträger
- 16
- Sitzelementträger
- 17
- Sitzschale
- 18
- Sitzpolster
- 19
- Lehnenschale
- 20
- Lehnenpolster
- 21
- Gelenkverbindung
- 22
- Drehstabfeder
- 23
- Querstrebe
- 24
- distales Ende
- 25
- Hebel
- 26
- vorderes Drehgelenk
- 27
- hinteres Drehgelenk
- 28
- Fortsatz
- 29
- Strebe
- 30
- hinteres Drehgelenk
- 31
- Nut
- 32
- Stuhl
- 33
- Fußsäule
- 34
- Sitzneigemechanik
- 35
- Sitzelement
- 36
- Sitzlehne
- 37
- Grundträger
- 38
- Querstrebe
- 39
- Drehstabfeder
- 40
- distales Ende
- 41
- Hebel
- 42
- vorderes Drehgelenk
- 43
- unteres Drehgelenk
- 44
- Fortsatz
- 45
- hinteres Drehgelenk
- 46
- Lehnenträger
- 47
- Nut
- 48
- Stuhl
- 49
- Sitzelementträger
- 50
- Rahmen
- 51
- Querstrebe
- 52
- Drehstabfeder
- 53
- Hebel
- 54
- Sitzelement
- 100
- Stuhlquerrichtung
- 139
- Synchronmechanik
- 140
- hinteres Koppelelement
- 141
- Sitzelementträger, vorderes Koppelelement
- 142
- erstes Drehgelenk
- 143
- zweites Drehgelenk
- 144
- drittes Drehgelenk
- 145
- viertes Drehgelenk
- 146
- Stuhllängsrichtung
- 232
- Stuhl
- 233
- Fußsäule
- 234
- Sitzneigemechanik
- 235
- Sitzelement
- 236
- Sitzlehne
- 237
- Grundträger
- 238
- Querstrebe
- 239
- Drehstabfeder
- 240
- Lehnenträger
- 241
- Schenkel
- 242
- Hebel
- 243
- Strebe
- 244
- Sitzschale
- 245
- Langloch
- 246
- Achse
- 247
- hinteres Drehgelenk
- 248
- vorderes Drehgelenk
- 249
- Nut
- 250
- Grundträger
- 251
- Federvorrichtung
- 252
- Drehstabfeder
- 253
- Querstrebe
- 254
- Nut
- 255
- distales Ende
- 256
- Hebel
- 257
- Flansch
- 258
- Grundträger
- 259
- Einstelleinrichtung
- 260
- Gewindestift
- 261
- Betätigungswelle
- 262
- Kurbel
- 263
- Quernut
- 264
- Nut
- 265
- Drehstabfeder
- 266
- Querstrebe
- 267
- Grundträger
- 268
- weitere Drehstabfeder
- 269
- Nut
- 270
- Drehstabfeder
- 271
- Grundträger
1. Stuhl (10, 32, 232), insbesondere Bürostuhl, umfassend ein Fußgestell mit einer Fußsäule
(33, 233), an der über eine Sitzneigemechanik (34, 234) ein Sitzelement (35, 235)
und eine Sitzlehne (36, 236) gelagert sind, wobei die Sitzneigemechanik einen mit
der Fußsäule verbundenen Grundträger (37, 237, 250, 258, 267, 271) umfaßt, an dem
ein Lehnenträger (15, 240) und ein Sitzelementträger (16, 49) angelenkt sind und das
Sitzelement (35, 235) und die Sitzlehne (36, 236) über eine Gelenkverbindung (21)
der Sitzneigemechanik (34, 234) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Querstrebe (38, 238, 253, 266) der Sitzneigemechanik (34, 234, 11) eine Federvorrichtung
(251) ausbildet, wobei sich die Querstrebe (38, 238, 253, 266) in Stuhlquerrichtung
(100) erstreckt und wobei die Federvorrichtung (251) mindestens ein Torsionselement
aufweist, insbesondere eine Drehstabfeder (39, 239, 252, 265, 270, 22,), und wobei
das Torsionselement zusammen mit dem Grundträger (37, 237, 250, 258, 267, 271) und/oder
dem Lehnenträger (15, 240) und/oder dem Sitzelementträger (16, 49) einstückig, insbesondere
einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist.
2. Stuhl (10, 32, 232) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Torsionselemente der Federvorrichtung (251), insbesondere Drehstabfedern (39,
239, 252, 265, 270, 22), integral am Grundträger (37, 237, 250, 258, 267, 271, 14)
angebunden sind und bezogen auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen
distalen Enden (255, 24) an einen Hebel (242, 256, 25, 93, 85) der Sitzneigemechanik
(34, 234) angebunden sind.
3. Stuhl (232) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das mindestens eine Torsionselement am Grundträger
(237, 250, 258, 267, 271) angebunden ist und zusammen mit dem Lehnenträger (240) und
dem Grundträger (237, 258, 267, 271) einstückig, insbesondere einteilig, ausgebildet
ist.
4. Stuhl (232) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lehnenträger (240) zusammen mit dem Grundträger (237, 250, 258, 267, 271) und
den Drehstabfedern (239, 252, 265, 270) einstückig, insbesondere einteilig, aus Kunststoff
ausgebildet ist und die Hebel (242, 256) der Sitzneigemechanik (234) ausbildet, insbesondere
derart, daß der Sitzelementträger aus am Grundträger (237, 250, 258, 267, 271) angelenkten
Streben (243) und an den Hebeln (242, 256) angeordneten hinteren Drehgelenken (247),
die das Sitzelement (235) haltern, ausgebildet ist.
5. Stuhl (10, 32) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das mindestens eine Torsionselement zusammen
mit dem Grundträger (14, 37) oder dem Sitzelementträger (16) einstückig, insbesondere
einteilig, ausgebildet ist.
6. Stuhl (10, 32) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundträger (14) zusammen mit den Drehstabfedern (22) einstückig, insbesondere
einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist und die Hebel (25) der Sitzneigemechanik
(11) ausbildet und daß der Lehnenträger (15) über ein unteres Drehgelenk (27) mit
dem Grundträger (14) verbunden ist, insbesondere derart, daß der Sitzelementträger
(16) aus zumindest einer am Lehnenträger (15) angelenkten Strebe (29) und den Hebeln
(25), die das Sitzelement haltern (12), ausgebildet ist.
7. Stuhl (10, 32) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Drehstabfedern (39) der Federvorrichtung bezogen auf eine vertikale Stuhllängsmittelebene
an ihren jeweiligen distalen Enden (40) am Sitzelement (35) angebunden sind und über
einen integral mit den Drehstabfedern ausgebildeten Hebel (41) an ein vorderes Drehgelenk
(42) der Sitzneigemechanik am Grundträger (37) angebunden sind, insbesondere derart,
daß die distalen Enden (40) der Drehstabfedern (39) mit dem Sitzelement (35) verschraubt
oder an diesem angeformt sind.
8. Stuhl (10, 32) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzelementträger (49) aus einem Rahmen (50) ausgebildet ist, der die Querstrebe
(51) ausbildet, wobei zwei Drehstabfedern (52) der Federvorrichtung bezogen auf eine
vertikale Stuhllängsmittelebene an ihren jeweiligen distalen Enden am Rahmen angebunden
sind und über einen integral mit den Drehstabfedern ausgebildeten Hebel (53) an ein
vorderes Drehgelenk (42) der Sitzneigemechanik am Grundträger (37) angebunden sind.
9. Stuhl (10, 32) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an einem hinteren Ende des Rahmens (50) ein hinteres Drehgelenk (45) ausgebildet
ist, und der Lehnenträger (46) über das hintere Drehgelenk mit dem Sitzelementträger
(49) verbunden ist, wobei ein Verschwenken des Lehnenträgers am unteren Drehgelenk
(43) eine Verschiebung des Sitzelements (54) in Stuhllängsrichtung relativ zum Grundträger
(37) bewirkt.
10. Sitzneigemechanik (34, 234) für einen Stuhl (10, 32, 232), insbesondere Bürostuhl,
umfassend einen Grundträger (37, 237, 250, 258, 267, 271), an dem ein Lehnenträger
(15, 240, 72) und ein Sitzelementträger (16, 49) angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Querstrebe (38, 238, 253, 266) der Sitzneigemechanik (34, 234) eine Federvorrichtung
(251) ausbildet, wobei sich die Querstrebe (38, 238, 253, 266) in Stuhlquerrichtung
(100) erstreckt und wobei die Federvorrichtung (251) mindestens ein Torsionselement
aufweist, insbesondere eine Drehstabfeder (39, 239, 252, 265, 270, 22), und wobei
das Torsionselement zusammen mit dem Grundträger (37, 237, 250, 258, 267, 271) und/oder
dem Lehnenträger (15, 240) und/oder dem Sitzelementträger (16, 49) einstückig, insbesondere
einteilig, aus Kunststoff ausgebildet ist.