(19)
(11) EP 3 741 892 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.2020  Patentblatt  2020/48

(21) Anmeldenummer: 19175276.5

(22) Anmeldetag:  19.05.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D03D 31/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Textilma AG
6362 Stansstad (CH)

(72) Erfinder:
  • ENGESSER, Bernhard
    9203 Niederwil (CH)

(74) Vertreter: Schmauder & Partner AG Patent- & Markenanwälte VSP 
Zwängiweg 7
8038 Zürich
8038 Zürich (CH)

   


(54) WEBMASCHINE ZUR HERSTELLUNG VON WEBGUT MIT EINGEARBEITETEN EFFEKTFÄDEN


(57) Um bei einer Webmaschine den Einsatz einer Vielzahl von Lochstechern (12) zu ermöglichen, wird eine Vielzahl von Trägern (14, 14a) vorgeschlagen, die oberhalb und quer zu den Kettfäden(2) warenabzugsseitig und in Kettfadenrichtung (20) hintereinander angeordnet sind. An jedem Träger (14, 14a) sind nebeneinander mehrere Lochnadelstecher (12) angeordnet. Jedem Träger (14, 14a) ist ein ortsfest an der Webmaschine angeordneter Drehantrieb (16, 16a) zum Absenken und Anheben zugeordnet. Weiterhin ist jedem Träger (14, 14a) ein ortsfest an der Webmaschine angeordneter Linearantrieb (18,18a) zum seitlichen Verschieben der Träger (14, 14a) zugeordnet. Mittels einer Schwenkvorrichtung (24) können die Träger (14, 14a) gemeinsam in und entgegen der Kettfadenrichtung (20) auf einer Trägerschwenkachse (26) so nach oben geschwenkt werden, dass sie und die mit ihnen verbundenen Lochnadelstecher (12) das Webblatt zu keinem Zeitpunkt (1) beeinträchtigen.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine zur Herstellung von Webgut mit eingearbeiteten Effektfäden mittels einer Vielzahl von Nadeln.

Stand der Technik



[0002] Aus der WO 2007/071077 A1 ist bekannt, einen Leiterfaden auf verschiedenste Weisen einzuarbeiten, indem die Zuführungsnadel an einer quer zur Kettrichtung ausgerichteten Welle angeordnet ist, die mit einer ersten Antriebsvorrichtung zum Ausführen einer Schwenkbewegung der Welle und weiterhin mit einer zweiten Antriebsvorrichtung zum Verfahren in Achsrichtung verbunden ist. Der Stecher taucht durch das Schwenken in das Webfach ein und aus. Dadurch kann der Stecher über die Breite des Webgutes, im Falle der WO 2007/071077 A1 eines Bandes, hinweg verfahren werden.

[0003] Aus der EP 2 395 140 A1 ist eine Webmaschine bekannt, die mittels einer Kettlegevorrichtung, die seitlich um ein oder mehrere Kettfäden des Grundgewebes verfahrbar ist und damit in der Lage, zusätzliche Fäden, dort Legefäden genannt, auf dem Grundgewebe abzubinden. Für bestimmte Anwendungen ist die Webmaschine der EP 2 395 140 A1 wohl geeignet, insbesondere bei den in der EP 2 395 140 A1 genannten Anwendungen. Allerdings erscheint es bei bestimmten Anwendungen erforderlich, einerseits zur Entlastung der zusätzlichen Fäden, also der Legefäden der EP 2 395 140 A1, und andererseits zur Erzielung einer höheren Flexibilität der Webmaschine insbesondere bei mehreren zusätzlichen Fäden, Massnahmen zu ergreifen, um ein sauberes Einwirken bzw. Legen der zusätzlichen Fäden zu ermöglichen. In der EP 2 395 140 A1 wird dazu ein Rückhaltehaken - ursprünglich auch Stecher genannt, der aber mit dem hier und im weiteren bezeichneten Stecher nichts zu tun hat, da ihm die Verbindung zum zusätzlichen Faden fehlt - vorgeschlagen, der aber wegen seiner geringen Flexibilität nur für einen zusätzlichen Faden (Legefaden) geeignet ist.

[0004] Aus der WO 2013/107571 A2 ist eine Webmaschine mit einer Vorrichtung zur Bildung von Zusatzschusseffekten bekannt, die sich aber als nachteilig herausgestellt hat und deren Nachteile zu überwinden Aufgabe der Erfindung ist. In der WO 2013/107571 A2 wird nämlich vorgeschlagen, dass in Vertikal- und in Schussrichtung verschiebbare Führungsnadeln zwischen Webblatt und Fachbildevorrichtung angeordnet sind, die Effektfäden ins Unterfach bringen können, damit sich das Schusseintragselement durch die dadurch gebildete Effektfaden-Schlaufe hindurch bewegen kann. Ein erster grundsätzlicher Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass die Effektfaden-Schlaufen immer kleiner werden, je grösser die Verschiebehübe der Führungsnadeln in Schussrichtung werden. Das Schusseintragselement kann sich dann nicht mehr zuverlässig oder gar nicht mehr durch die Effektgarn-Schlaufen hindurch bewegen. Ein zweiter grundsätzlicher Nachteil besteht darin, dass das Webblatt nach oben offen ist und der obere Rahmen des Webblatts fehlt. Die Webblattzähne können sich dadurch schon bei kleiner Krafteinwirkung in Schussrichtung durchbiegen, was zu Kettdichteunterschieden im Gewebe führt.

[0005] Aus der WO 2017/042015 A1 ist eine Webmaschine bekannt, bei der eine Kammwelle vorgesehen ist mit einer Vielzahl von Zähnen mit dazwischen befindlichen Zwischenräumen zum Führen der Wirkfäden. Die quer zur Kettfadenrichtung verschiebbare und um eine Achse in Richtung der Schiene drehbare Kammwelle (10) ist quer zur Kettfadenrichtung hinter der Anschlagposition des Webblattes angeordnet. Die Zähne der Kammwelle weisen Vorsprünge auf, die so ausgebildet sind, dass die Zähne die Wirkfäden in zumindest einer Drehposition der Kammwelle halten können. Es gibt aber Anwendungsfälle, bei denen eine - im Prinzip durchaus aufwändige - Kammwelle, überflüssig ist.

[0006] Dabei ist das Problem zu beachten, dass, insbesondere bei einer Vielzahl von hintereinander angeordneten Lochnadelstechern diese auch im angehobenen Zustand das Webblatt zu stören vermögen. Andererseits erscheint es wichtig, das Webblatt soweit vom Warenanschlag bewegen zu können, dass ein genügend grosses Webfach entstehen kann und sowohl für den Schussvorgang wie auch den Einstechvorgang genügend Raum bleibt.

[0007] Weiterhin hat sich herausgestellt, dass der Antrieb der Effektnadeln, wie er beispielsweise in der WO 2007/071077 A1 vorgeschlagen wird, nämlich mit einem Bewegungsantrieb der Effektnadel in zwei Richtungen - einer einstechenden Schwenkbewegung und einer verschiebenden Linearbewegung quer zu Kettfadenrichtung mittels Linearmotoren - zwar als grundsätzlich erfolgreich angesehen werden kann, aber noch mit einer Problematik behaftet ist. Einerseits erscheint es nämlich bei grossen Webgeschwindigkeiten nachteilhaft, wenn die genannten Linearantriebe - wie in der WO 2007/072077 A1 räumlich und damit auch in Bezug auf die Bewegungsabläufe, Schwingungen etc. des eigentlichen Webvorganges unabhängig angeordnet sind, da eben solche Schwingungen etc. zu vermehrten Webfehlern führen können. Andererseits erscheint es - wegen der hohen mechanischen Belastungen eben der Bewegungen, Schwingungen etc. - nicht sinnvoll zu sein, Linearmotoren an den eigentlichen Webelementen anzuordnen.

[0008] Wenn die Webmaschine hohe Webgeschwindigkeiten erreichen soll, erscheint somit ein verbessertes Antriebskonzept der Elemente für die Effektnadeln gegenüber dem Stand der Technik erforderlich zu sein.

Darstellung der Erfindung



[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Webmaschine- mit oder ohne eine Kammwelle - zu verbessern, die zur Herstellung von Webgut mit einarbeiteten Wirk- oder Legefäden geeignet ist. Die Verbesserung soll dabei auf ein Antriebskonzept der Effektnadeln zielen, bei dem die oben erwähnten Nachteile, insbesondere die potentielle Störung des Webblattes durch die Lochnadelstecher, vermieden werden.

[0010] Die Aufgabe wird bei der eingangs genannten Webmaschine durch die Maschine nach Anspruch 1 gelöst. Dabei haben die Massnahmen der Erfindung zunächst einmal zur Folge, dass die Lochnadelstecher einfach und sicher aus dem Bewegungsprofil des Webblattes gebracht werden können, ohne dieses zu irgendeinem Zeitpunkt des Maschinenzyklus zu beschränken. Somit kann ein genügend grosses Webfach gewährleistet werden.

[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Webmaschine sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

[0012] Vorteilhaft ist es insbesondere, wenn sowohl der Einstechvorgang durch das Absenken der Träger wie auch der Positioniervorgang durch das Verschieben der Träger mittels- in Bezug auf die Webmaschine - ortsfesten Antrieben durchgeführt werden. Dabei ist es vorteilhaft im Sinne einer einfachen Ausführung, wenn jedem der Träger ein erstes Übertragungsmittel, vorzugsweise ein erster Zahnriemen zugeordnet ist, mittels dessen eine vorzugsweise drehende Bewegung eines ersten Stellantriebs zunächst auf eine ortsfeste, drehbare Welle übertragen wird und die ersten drehbaren Wellen aller Träger auf einer gemeinsamen, gegenüber der Webmaschine drehbaren Achse, vorzugsweise der genannten Trägerschwenkachse, drehbar gelagert sind. Vorteilhafterweise wird jedem der Träger eine zweite, gegenüber der ersten Welle schwenkbare, drehbare Welle zugeordnet ist. Dabei werden die Drehbewegungen der ersten Welle jeweils mittels zweiter Übertragungsmittel, vorzugsweise mittels Zahnriemen, auf die zweite Welle übertragen. Dabei ist es weiterhin vorteilhaft, wenn jedem Träger ein Übertragungsmittel vorzugsweise ein Zahnriemen zugeordnet ist, mittels deren die genannte Drehbewegung in die Absenk- und Anhebebewegung des Trägers übertragen wird.

[0013] Vorteilhaft im Sinne dieser einfachen Ausführung ist es weiterhin, wenn die zweiten, drehbaren Wellen axial verschiebbar gegenüber dem jeweiligen zweiten Übertragungsmittel angeordnet sind.

[0014] Grundsätzlich könnte der zweite Schwenkvorgang zum "Herausschwenken" des Träger- und Einstechnadelsystem unabhängig angetrieben werden. Vorteilhaft erscheint es aber, wenn die zweite Schwenkvorrichtung mit der genannten ersten Schwenkvorrichtung - beispielsweise mittels einer mechanischen Verbindung - synchronisiert ist.

[0015] Die vorteilhafterweise platten- oder schienenförmigen Träger können so gegeneinander geneigt angeordnet sein, dass sich die Bewegungslinien der Lochnadelstecher beim Eintauchen einander annähern oder sich gar kreuzen. Dies gewährleistet einen minimalen Platzbedarf der Einstechnadeln zwischen der Schusseintragsvorrichtung und dem Webeblatt.

[0016] Vorteilhaft kann es sein, wenn die ersten Stellantriebe mittels Reglern, vorzugsweise elektronischen Reglern, derart geregelt sind, dass sie einer von einer Steuereinrichtung vorgegebenen Bewegungskurve folgen. Dabei können die Hubbewegungen der Lochnadelträger und/oder die Drehbewegung einer der mit ihnen verbundenen Wellen und/oder die Stellbewegung der ersten Stellantriebe mittels Sensoren gemessen und den Reglern der ersten Stellantriebe zurückgemeldet werden. Weiterhin können die zweiten Stellantriebe mittels Reglern, vorzugsweise elektronischen Reglern, derart geregelt sind, dass sie einer von einer Steuereinrichtung vorgegebenen Bewegungskurve folgen. In einer vorteilshaften Ausgestaltung der Erfindung sind Verschiebeträger vorgesehen, die einerseits mittels der zweiten Stellantriebe und der Gelenke quer zur Kettfadenrichtung verfahrbar sind und andererseits die Träger an den Verschiebeträgern so angeordnet sind, dass sie entlang der Verschiebeträger abwärts und aufwärts bewegbar sind. Bei dieser Ausführung ist also jeweils ein Schwenkträger, ein Verschiebeträger und ein Lochnadelträger vorgesehen. Der Schwenkträger macht dabei nur die Schwenkbewegung in und entgegen der Kettfadenrichtung mit, während der Verschiebeträger jeweils sowohl die Schwenk- wie auch die Verschiebebewegung mitmacht. Schliesslich ist der Lochnadelträger dann - der Schwenkbewegung, der Verschiebebewegung - im Wesentlichen quer zur Kettfadenrichtung - und der Hubbewegung - im Wesentlichen vertikal - ausgesetzt. Dadurch ist es einfach möglich, dass der Verfahrhub der Verschiebeträger quer zur Kettrichtung mittels eines auf dem Schwenkträger angeordneten Hubsensors gemessen und den Reglern der zweiten Stellantriebe zurückgemeldet wird.

[0017] Vorteilhaft kann es auch sein, wenn die Schwenkbewegung der Trägerdrehachse mit einem elektronisch geregelten dritten Stellantrieb erzeugt wird, der einer von einer Steuereinrichtung vorgegebenen Bewegungskurve folgt.

[0018] Die vorstehend genannten Ausgestaltungen beziehen sich zunächst einmal auf Bandwebmaschinen, beispielsweise mit einer Schussnadel. Auf breiteren Webmaschinen kann die erfindungsgemässe Technik vorteilhaft dadurch eingesetzt werden, dass als Schusseintragsmittel ein Greifer, ein pneumatisches Mittel oder - ganz konventionell - ein Schiffchen vorgesehen ist.

[0019] Die vorbenannten, sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grösse, Formgestaltung, Materialverwendung und ihrer technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0020] Ausführungsbeispiele der Webmaschine werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:
Figur 1
eine perspektivische Gesamtansicht der Webmaschine gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 2
eine Frontalansicht der Webmaschine gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0021] In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel zur der vorliegenden Erfindung dargestellt. Webmaschine zum Herstellen von Webgut mit eingearbeiteten Wirkfäden 6, umfasst dabei wie üblich eine Fachbildevorrichtung zum Bilden eines Webfaches 4 aus Kettfäden 2, 3 mit zumindest einem Oberfach und einem Unterfach, eine Schusseintragsvorrichtung 7 zum Eintragen von Schussfäden 5, ein Webblatt 1 zum Anschlagen eingetragener Schussfäden 5, eine erste Schwenkvorrichtung 10 zum Schwenken des Webblattes 1 zum Webgut und zum Zurückschwenken. Wie sich aus Figur 1 ergibt, ist die Schwenkvorrichtung mit der Hauptwelle der Webmaschine wirkverbunden. Die Maschine umfasst weiterhin eine Vorrichtung zum Einarbeiten einer Vielzahl von Wirkfäden 6. Diese umfasst für jeden Wirkfaden 6 eine Zuführvorrichtung für den Wirkfaden 6, und einen zwischen Kettfäden 2 in das Webfach bis unter den Eintragsweg der Schusseintragsvorrichtung 7 eintauchbaren Lochnadelstecher 12 mit einer Fadenführungsöse für den Wirkfaden 6. Weiterhin ist aus Figur ersichtlich, dass die Maschine weiterhin Trägern 14, 14a, umfasst, die oberhalb und quer zu den Kettfäden 2 warenabzugsseitig und in Kettfadenrichtung 20 hintereinander angeordnet sind. An jedem der Träger 14 ist ein oder nebeneinander mehrere Lochnadelstecher 12 angeordnet. Erfindungsgemäss ist den Trägern 14, 14a eine zweite Schwenkvorrichtung 24 zugeordnet, mittels deren die Träger 14, 14a gemeinsam in Kettfadenrichtung 20 auf einer Trägerschwenkachse 26 so in und entgegen der Kettrichtung 20 geschwenkt werden können, dass sie und die mit ihnen verbundenen Lochnadelstecher 12 das Webblatt 1 zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigen. In dieser Ausführung ist jedem Träger 14, 14a ein erster Drehantrieb 16, 16a zugeordnet, mittels dessen der jeweilige Träger 14,14a oberhalb der Kettfäden 2 abgesenkt und angehoben werden kann. Dadurch tauschen die an dem jeweiligen Träger angeordneten Lochnadelstecher 12 in das Webfach 4 ein bzw. verlassen das Webfach 4 nach oben. Jeder der Drehantriebe 16, 16a ist fest an der Webmaschine oder am Rahmen der Webmaschine angeordnet. Weiterhin ist - wie sich aus Figur 1 zum ersten Ausführungsbeispiel ergibt - jedem der Träger 14, 14a ein Linearantrieb 18, 18a zugeordnet, mittels dessen der Träger quer zur Kettfadenrichtung 20 verfahrbar ist, wobei die Linearantriebe 18, 18a ortsfest an der Webmaschine oder am Rahmen der Webmaschine angeordnet sind. Ihre Bewegung wird dabei jeweils mittels Gelenkmittel 22, 22a auf die jeweiligen Träger 14,14a übertragen. Weiterhin ist jedem Träger ein erster Zahnriemen 28, 28a zugeordnet, mittels dessen die Drehbewegung, jeweils zunächst auf eine ortsfeste, drehbare Welle 30, 30a übertragen wird. Diese ersten drehbaren Wellen 30, 30a aller Träger 14, 14a sind auf einer gemeinsamen, gegenüber der Webmaschine drehbaren Achse, nämlich der Trägerschwenkachse 26, drehbar gelagert und jedem Träger 14, 14a ist eine zweite, gegenüber der ersten Welle 30, 30a schwenkbare, drehbare Welle 32, 32a zugeordnet. Die Bewegungen der Drehantriebe 16, 16a und der ersten Welle 30, 30a werden jeweils mittels zweiter Zahnriemen 34, 34a, auf die zweite Welle 32, 32a übertragen. Um die Drehbewegung in eine Absenk- und Anhebebewegung des Trägers 14, 14a zu übertragen, sind dann noch jedem Träger 14, 14a je zwei weitere Zahnriemen 36, 36a zugeordnet. Um die beschriebenen Bewegungen koordinieren zu können, sind die zweiten, drehbaren Wellen 32, 32a axial verschiebbar gegenüber dem jeweiligen zweiten Zahnriemen 34, 34a angeordnet. In diesem ersten Ausführungsbeispiel ist die zweite Schwenkvorrichtung 24 mit der genannten ersten Schwenkvorrichtung 10 mechanisch fest verbunden und damit synchronisiert.

[0022] Die Träger 14, 14a sind im Wesentlichen plattenförmig und so gegeneinander geneigt angeordnet, dass sich die Bewegungslinien der Lochnadelstecher 12 beim Eintauchen leicht kreuzen.

[0023] Wie in Figur 1 weiterhin dargestellt ist, sind Verschiebeträger 37a, 37a vorgesehen, die einerseits mittels der Linearantriebe 18, 18a quer zur Kettfadenrichtung 20 verfahrbar sind. Entlang dieser Verschiebeträger sind dann die Träger 14, 14a abwärts und aufwärts bewegbar. Der Verschiebeträger ist dabei jeweils an einem Schwenkträger 38, 38a angeordnet. Daraus ergibt sich, dass der Schwenkträger 38, 38a nur die Schwenkbewegung in und entgegen der Kettfadenrichtung mitmacht, während der Verschiebeträger 37a, 37a jeweils sowohl die Schwenk- wie auch die Verschiebebewegung mitmacht. Schliesslich ist der Lochnadelträger 14, 14a dann - der Schwenkbewegung, der Verschiebebewegung - im Wesentlichen quer zur Kettfadenrichtung - und der Hubbewegung - im Wesentlichen vertikal - ausgesetzt.

[0024] In einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung - bei dem die wesentlichen Elemente des ersten Ausführungsbeispiel übernommen wurden, soweit sie nicht unterschiedliche dargestellt sind - werden die Drehantriebe 16, 16a mittels elektronischer Regler 39, 39a derart geregelt, dass sie einer von einer Steuereinrichtung 41 vorgegebenen Bewegungskurve folgen. Weiterhin werden die Hubbewegungen der Lochnadelträger 14, 14a und/oder die Drehbewegung einer der mit ihnen verbundenen Wellen 30, 30a, 32, 32a und/oder die Drehbewegung der Drehantriebe 16, 16a mittels Sensoren gemessen und den Reglern 39, 39a den Drehantrieben 16, 16a zurückgemeldet. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Schwenkbewegung der Trägerdrehachse mit einem elektronisch geregelten dritten Stellantrieb 42 erzeugt, der einer von einer Steuereinrichtung 41 vorgegebenen Bewegungskurve folgt. Die Linearantriebe 18, 18a werden weiterhin mittels elektronischen Reglern 40, 40a derart geregelt, dass sie einer von einer Steuereinrichtung 41 vorgegebenen Bewegungskurve folgen. Dabei wird der Verfahrhub der Verschiebeträger 37, 37a quer zur Kettrichtung 2 mittels zumindest einem auf dem Schwenkträger 38, 38a angeordneten Hubsensor 44, 44a gemessen und den Reglern 40, 40a der zweiten Stellantriebe 18, 18a zurückgemeldet. Mit den Massnahmen dieses diesem Ausführungsbeispiels ist es problemlos möglich, Stellfehler der Antriebe, die besonders bei den gelenkverbundenen Linearantrieben 18, 18a vorkommen könnten, auszugleichen.

Bezugszeichenliste



[0025] 
1
Webblatt
2
Kettfäden
5
Schussfaden
6
Wirkfäden
7
Schusseintragsvorrichtung
10
erste Schwenkvorrichtung
12
Lochnadelstecher
14
Lochnadelträger
14a
Lochnadelträger
16
erster Drehantrieb
16a
zweiter Drehantrieb
18
erster Linearantrieb
18a
zweiter Linearantrieb
20
Kettfadenrichtung
22
Gelenkmittel
22a
Gelenkmittel
24
zweite Schwenkvorrichtung
26
Trägerschwenkachse
28
Zahnriemen
28a
Zahnriemen
30
erste drehbare Welle
30a
erste drehbare Welle
32
zweite drehbare Welle
32a
zweite drehbare Welle
34
Zahnriemen
34a
Zahnriemen
36
Zahnriemen
36a
Zahnriemen
37
Verschiebeträger
37a
Verschiebeträger
38
Schwenkträger
38a
Schwenkträger
39
Regler
39a
Regler
40
Regler
40a
Regler
41
Steuerung
42
Stellantrieb für die Schwenkbewegung
43
Regler
44
Hubsensor



Ansprüche

1. Webmaschine zum Herstellen von Webgut mit eingearbeiteten Wirkfäden (6), mit

- einer Fachbildevorrichtung zum Bilden eines Webfaches (4) aus Kettfäden (2, 3) mit zumindest einem Oberfach und einem Unterfach,

- einer Schusseintragsvorrichtung (7) zum Eintragen von Schussfäden (5),

- einem Webblatt (1) zum Anschlagen eingetragener Schussfäden (5),

- einer ersten Schwenkvorrichtung (10) zum Schwenken des Webblattes (1) zum Webgut und zum Zurückschwenken, wobei die Schwenkvorrichtung mit der Hauptwelle der Webmaschine wirkverbunden ist,

- einer Vorrichtung zum Einarbeiten einer Vielzahl von Wirkfäden (6), wobei die Vorrichtung zum Einarbeiten von Wirkfäden für jeden Wirkfaden (6) folgendes umfasst:

- eine Zuführvorrichtung für jeden Wirkfaden (6),

- für jeden Wirkfaden (6) einen zwischen Kettfäden (2) in das Webfach bis unter den Eintragsweg der Schusseintragsvorrichtung (7) eintauchbaren Lochnadelstecher (12) mit einer Fadenführungsöse für den Wirkfaden (6),

dadurch gekennzeichnet, dass

- eine Vielzahl von Trägern (14, 14a), oberhalb und quer zu den Kettfäden (2) warenabzugsseitig und in Kettfadenrichtung (20) hintereinander angeordnet sind, wobei an jedem der Träger (14) ein oder nebeneinander mehrere Lochnadelstecher (12) angeordnet ist,

- wobei den Trägern (14, 14a) eine zweite Schwenkvorrichtung (24) zugeordnet ist, mittels deren die Träger (14, 14a) gemeinsam in Kettfadenrichtung (20) auf einer Trägerschwenkachse (26) so in und entgegen der Kettrichtung (20) geschwenkt werden können, dass sie und die mit ihnen verbundenen Lochnadelstecher (12) das Webblatt (1) zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigen.


 
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

- jedem Träger (14,14a) ein erster Stellantrieb, vorzugsweise ein Drehantrieb (16, 16a), zugeordnet ist, mittels dessen der jeweilige Träger (14,14a) oberhalb der Kettfäden (2) abgesenkt und angehoben werden kann, wodurch die an dem jeweiligen Träger angeordneten Lochnadelstecher (12) in das Webfach (4) eintauchen bzw. das Webfach (4) nach oben verlassen,

- wobei jeder der genannten ersten Stellantriebe (16, 16a) fest an der Webmaschine oder am Rahmen der Webmaschine angeordnet ist,

- wobei jedem der Träger (14, 14a) ein zweiter Stellantrieb, vorzugsweise ein Linearantrieb (18, 18a), zugeordnet ist, mittels dessen der Träger quer zur Kettfadenrichtung (20) verfahrbar ist, wobei die zweiten Stellantriebe (18, 18a) ortsfest an der Webmaschine oder am Rahmen der Webmaschine angeordnet sind und ihre Bewegung mittels Gelenkmittel (22, 22a) auf die jeweiligen Träger (14,14a) übertragen wird.


 
3. Webmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass

- jedem der Träger ein erstes Übertragungsmittel, vorzugsweise ein erster Zahnriemen (28, 28a) zugeordnet ist, mittels dessen die Stellbewegung, vorzugsweise die Drehbewegung, jeweils zunächst auf eine ortsfeste, drehbare Welle (30, 30a) übertragen wird, wobei die ersten drehbaren Wellen (30, 30a) aller Träger (14, 14a) auf einer gemeinsamen, gegenüber der Webmaschine drehbaren Achse, vorzugsweise der genannten Trägerschwenkachse (26), drehbar gelagert sind,

- jedem der Träger (14, 14a) eine zweite, gegenüber der ersten Welle (30, 30a) schwenkbare, drehbare Welle (32, 32a) zugeordnet ist, wobei die Bewegungen der ersten Stellantriebe (16, 16a) und der ersten Welle (30, 30a) jeweils mittels zweiter Übertragungsmittel, vorzugsweise mittels Zahnriemen (34, 34a), auf die zweite Welle (32, 32a) übertragen werden.


 
4. Webmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Träger (14, 14a) ein Übertragungsmittel, vorzugsweise ein Zahnriemen (36, 36a) zugeordnet ist, mittels deren die genannte Drehbewegung in die Absenk- und Anhebebewegung des Trägers (14, 14a) übertragen wird.
 
5. Webmaschine nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten, drehbaren Wellen (32, 32a) axial verschiebbar gegenüber dem jeweiligen zweiten Übertragungsmittel (34, 34a) angeordnet sind.
 
6. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schwenkvorrichtung (24) mit der genannten ersten Schwenkvorrichtung (10) synchronisiert ist.
 
7. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (14, 14a) im Wesentlichen platten- oder schienenförmig und so gegeneinander geneigt angeordnet sind, dass sich die Bewegungslinien der Lochnadelstecher(12) beim Eintauchen einander annähern oder sich kreuzen.
 
8. Webmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Stellantriebe (16, 16a) mittels Reglern, vorzugsweise elektronischen Reglern (39, 39a), derart geregelt sind, dass sie einer von einer Steuereinrichtung (41) vorgegebenen Bewegungskurve folgen.
 
9. Webmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubbewegungen der Lochnadelträger (14, 14a) und/oder die Drehbewegung einer der mit ihnen verbundenen Wellen (30, 30a, 31, 32a) und/oder die Stellbewegung der ersten Stellantriebe (16, 16a) mittels Sensoren gemessen und den Reglern (39, 39a) der ersten Stellantriebe (16, 16a) zurückgemeldet werden.
 
10. Webmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Stellantriebe (18, 18a) mittels Reglern, vorzugsweise elektronischen Reglern (40, 40a), derart geregelt sind, dass sie einer von einer Steuereinrichtung (41) vorgegebenen Bewegungskurve folgen.
 
11. Webmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 9, gekennzeichnet durch Verschiebeträger (37a, 37a), wobei die Verschiebeträger (37a, 37a) einerseits mittels der zweiten Stellantriebe (18, 18a) quer zur Kettfadenrichtung (20) verfahrbar sind und andererseits die Träger (14, 14a) entlang der Verschiebeträger (37a, 37a) abwärts und aufwärts bewegbar sind.
 
12. Webmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Verfahrhub der Verschiebeträger (37, 37a) quer zur Kettrichtung (2) mittels zumindest einem auf dem Schwenkträger (38, 38a) angeordneten Hubsensor (44a) gemessen und den Reglern (40, 40a) der zweiten Stellantriebe (18, 18a) zurückgemeldet wird.
 
13. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegung der Trägerdrehachse mit einem elektronisch geregelten dritten Stellantrieb (42) erzeugt wird, der einer von einer Steuereinrichtung (41) vorgegebenen Bewegungskurve folgt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente