[0001] Die Erfindung betrifft eine Wintergartenmarkise mit einer drehbar gelagerten Tuchwelle,
von der ein Tuch abwickelbar ist, dessen in Ausfahrrichtung vorderes Ende an einem
Ausfahrprofil befestigt ist, wobei das Ausfahrprofil an Führungsschienen verfahrbar
gelagert ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Terrassenüberdachung mit einer derartigen
Wintergartenmarkise. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Ansteuerung einer
derartigen Wintergartenmarkise.
[0002] Derartige Wintergartenmarkise sind bekannt. Markisen, bei denen das Ausfahrprofil
an Führungsschienen verfahrbar gelagert ist, werden als Wintergartenmarkisen bezeichnet,
da diese Art der Markisen insbesondere zur Montage oberhalb eines Terrassendaches
oder eines Wintergartens vorgesehen sind.
[0003] Nachteilig bei bekannten Wintergartenmarkise ist es, dass diese lediglich eine Beschattung
eines Terrassendaches oder eines Wintergartens von der Oberseite her gestatten, eine
Beschattung gegen schräg einfallendes Sonnenlicht jedoch nicht möglich ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu überwinden und eine Wintergartenmarkise
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, sodass auch eine Beschattung einer
Terrasse oder eines Wintergartens gegen schräg einfallendes Sonnenlicht möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Markise gemäß Anspruch 1, eine Terrassenüberdachung
gemäß Anspruch 9 und ein Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Besonders vorteilhaft bei der Wintergartenmarkise mit einer drehbar gelagerten Tuchwelle,
von der ein Tuch abwickelbar ist, dessen in Ausfahrrichtung vorderes Ende an einem
Ausfahrprofil befestigt ist, wobei das Ausfahrprofil an Führungsschienen verfahrbar
gelagert ist, ist es, dass das Ausfahrprofil eine Volantwelle aufweist, von der ein
Volant abwickelbar und nach unten ausfahrbar ist.
[0007] Durch einen derartigen Volant wird eine Beschattung einer Terrasse oder eines Wintergartens
auch gegen das von vorne schräg einfallende Sonnenlicht ermöglicht. Vorne bezieht
sich dabei auf die Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils. Das Ausfahrprofil befindet
sich bei vollständig aufgewickeltem Tuch dementsprechend hinten, also an den hinteren
Enden der in Ausfahrrichtung verlaufenden Führungsschienen. Bei vollständig abgewickeltem
Tuch ist das Ausfahrprofil entlang der Führungsschienen in Ausfahrrichtung maximal
nach vorne verfahren und befindet sich somit am vorderen Ende der Führungsschienen.
[0008] Im Sinne der Erfindung werden die Begriffe Wintergartenmarkise und Markise synonym
benutzt. Bezeichnet im Sinne der Erfindung ist jeweils eine solche Ausführungsform,
bei denen das Ausfahrprofil an Führungsschienen verfahrbar gelagert ist.
[0009] Insbesondere kann die Tuchwelle mittels eines Elektromotors angetrieben sein und/oder
das Ausfahrprofil kann mittels eines Betätigungsmittels ein- und/oder ausfahrbar sein,
insbesondere mittels eines angetriebenen Zugmittels.
[0010] Erfindungsgemäß weist das Ausfahrprofil eine Volantwelle auf, von der ein Volant
abwickelbar ist. Der Volant kann dabei sowohl mit insbesondere senkrecht verlaufenden
Führungselementen oder ohne Führungselemente ausgeführt sein, insbesondere frei hängend
senkrecht nach unten ausfahrbar sein. Alternativ kann der Volant an insbesondere senkrecht
angeordneten Führungselementen geführt sein. An dem in Ausfahrrichtung vorderen Ende
des Volants kann ein Abschlussprofil angeordnet sein. Dieses Abschlussprofil kann
frei hängen oder alternativ an insbesondere senkrecht angeordneten Führungselementen
geführt sein.
[0011] Vorzugsweise werden die Tuchwelle mittels eines Tuchwellenmotors und die Volantwelle
mittels eines Volantwellenmotors elektromotorisch angetrieben, wobei der Tuchwellenmotor
und der Volantwellenmotor von einer Steuerungseinheit betätigt werden, die derart
eingerichtet ist, dass ein Ausfahren des Volants nur bei vollständig ausgefahrenem
Ausfahrprofil ermöglicht ist und/oder ein Einfahren des Ausfahrprofils nur bei vollständig
eingefahrenem Volant ermöglicht ist.
[0012] Vorzugsweise sind somit sowohl die Tuchwelle als auch die die Volantwelle jeweils
mittels eines Elektromotors, insbesondere mittels eines durch eine Fernbedienung betätigbaren
Elektromotors, antreibbar.
[0013] Mittels einer intelligenten Steuerung wird es gewährleistet, dass ein Einfahren des
Ausfahrprofils nur bei eingefahrenem Volant möglich ist und/oder ein Ausfahren des
Volants nur bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil möglich ist. Hierdurch wird
es verhindert, dass der Volant an einer Stelle ausgefahren wird, an welcher er sich
noch oberhalb einer Überdachung oder dergleichen befindet. Ferner wird eine Beschädigung
des Volants zuverlässig verhindert, wenn ein Einfahren des Ausfahrprofils nur dann
möglich ist, wenn der Volant eingefahren ist, also ein ausgefahrener Volant zuvor
eingefahren wurde.
[0014] Besonders bevorzugt wird der Volantwellenmotor von einem Akkumulator gespeist, insbesondere
dass das Ausfahrprofil einen Akkumulator zur Stromversorgung des Volantwellenmotors
aufweist.
[0015] Insbesondere kann der Akkumulator über Kontakte aufgeladen werden, die bei vollständig
eingefahrenem Ausfahrprofil automatisch geschlossen werden und eine Verbindung zu
einer Stromversorgung herstellen. Alternativ kann der Akkumulator kontaktlos induktiv
aufgeladen werden, insbesondere dass ein induktives Laden des Akkumulators automatisch
bei vollständig eingefahrenem Ausfahrprofil erfolgt.
[0016] Durch die Anordnung eines Akkumulators ist es nicht mehr erforderlich, eine elektrische
Leitung zum Ausfallprofil hin zu verlegen. Der Akkumulator wird auch ohne dies regelmäßig
und ausreichend aufgeladen. Die Montage ist erleichtert und ein Sicherheitsrisiko
besteht nicht mehr. Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass bei eingefahrenem Sonnenschutz
die Verbindung mit der Stromquelle über elektrische Kontakteerfolgt. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn bei eingefahrenem Sonnenschutz die Verbindung mit der Stromquelle durch
Induktion über Spulen erfolgt, so dass eine ungenügende Kontaktierung nicht geschehen
kann.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Volantwelle von dem Ausfahrprofil aufgenommen
und drehbar insbesondere in dem Ausfahrprofil gelagert. Dass die Volantwelle von dem
Ausfahrprofil aufgenommen ist bedeutet erfindungsgemäß, dass die Volantwelle in oder
an dem Ausfahrprofil angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Ausfahrprofil durch ein
Hohlprofil gebildet, innerhalb dessen die Volantwelle aufgenommen und drehbar gelagert
ist, sodass der Volant von der Volantwelle abwickelbar und nach unten ausfahrbar ist.
[0018] Vorzugsweise ist die Volantwelle von dem Ausfahrprofil aufgenommen und drehbar mittels
Volantwellenlagern in dem Ausfahrprofil gelagert, wobei die Volantwellenlager in Gleitsteinen
gelagert sind, die in Kulissenführungen gleiten, sodass die Volantwelle in Ausfahrrichtung
des Volants vor- und zurückbewegbar ist. Hierbei kann jeder Gleitstein an einer beliebigen
Stelle seiner Kulissenführung feststellbar sein und es ist möglich, durch verstellbare
Anschläge in der Kulissenführung den Gleitweg der Gleitsteine einzustellen und zu
begrenzen.
[0019] Das Merkmal, wonach die Volantwelle in Ausfahrrichtung des Volants vor- und zurückbewegbar
ist, bedeutet, dass die Vor- und Zurückbewegbarkeit zumindest eine Komponente in Ausfahrrichtung
des Volants aufweist. Durch die schwimmende Lagerung der Volantwelle in Gleitsteinen
ist diese Vor- und Zurückbewegbarkeit der Volantwelle gewährleistet.
[0020] Die Kulissenführung kann somit vorzugsweise senkrecht ausgeführt sein, die Kulissenführung
kann jedoch auch gegenüber der Senkrechten geneigt sein, insbesondere derart geneigt
sein, sodass die Abwickellinie des Volants von der Volantwelle auch bei sich änderndem
Volantwickelwellendurchmesser stets an derselben Position bleibt, sodass der abgewickelte
Volant nicht in Richtung auf die Terrassenüberdachung entgegen der Ausfahrrichtung
des Ausfahrprofils oder in Richtung der Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils wandert.
[0021] Vorzugsweise ist die Volantwelle von dem Ausfahrprofil aufgenommen und es ist eine
Abstützung angeordnet, mittels derer die Volantwelle abgestützt wird. Durch eine derartige
Abstützung erfolgt eine Abstützung der Volantwelle gegen die Gewichtskraft, sodass
eine Durchbiegung der Volantwelle verhindert wird. Besonders vorteilhaft ist eine
solche Abstützung in Kombination mit einer schwimmenden Lagerung der Volantwelle in
Gleitsteinen, wodurch die Volantwelle unabhängig vom Volantwickelwellendurchmesser,
der sich in Abhängigkeit der Ausfahrweite des Volants ändert, stets an der Abstützung
anliegt und von dieser gegen die Gewichtskraft abgestützt wird. Eine Durchbiegung
der Volantwelle und eine Faltenbildung beim Aufwickeln des Volants wird hierdurch
zuverlässig verhindert. Die Abstützung kann durch eine Stützfläche gebildet sein.
[0022] Bevorzugt weist die Stützfläche zumindest eine reibungsmindemde Einlage und/oder
Auflage auf. Dadurch, dass die Stützfläche zumindest eine reibungsmindemde Einlage
und/oder Auflage aufweist, wird die Haftreibung zwischen dem Wickelballen des Volants
und der Stützfläche gemindert, insbesondere wird ein Anhaften des Volantwickelballens
an der Stützfläche verhindert. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass für ein auf-
und abwickeln des Volants in Folge der reduzierten Haftreibung zwischen Volantwickelballen
und Stützfläche nur geringere Kräfte, bzw. Drehmomente an der Wickelwelle erforderlich
sind und gleichzeitig ein gleichmäßiges Aufwickeln des Volanttuches auf der Volantwelle
zu einem Wickelballen ermöglicht wird.
[0023] Vorteilhaft ist es, wenn die reibungsmindernden Einlagen und/oder Auflagen durch
Bürsten und/oder Filz und/oder Faserflor gebildet sind. Insbesondere ist es vorteilhaft,
wenn die Einlagen und/oder Auflagen streifenförmig, insbesondere in Form zur Achse
der Wickelwelle paralleler Streifen ausgebildet sind. Alternativ ist es jedoch auch
möglich, nicht lediglich einzelne Streifen, sondern eine großflächige reibungsmindernde
Einlage und/oder Auflage in oder auf der Stützfläche vorzusehen, insbesondere in Form
eines die gesamte Stützfläche bedeckenden Filzbelages oder dergleichen. Vorzugsweise
liegen die Einlagen und/oder Auflagen formschlüssig in entsprechenden Ausnehmungen
der Stützfläche ein, insbesondere in Schwalbenschwanznuten oder T-förmigen Nuten.
Bei derartig gestalteten Nuten, in denen die Einlagen und/oder Auflagen einliegen,
ist es in vorteilhafter Weise möglich, die entsprechend gestalteten Einlagen bei der
Montage von der Seite her in die entsprechenden Nuten der Stützfläche einzuschieben,
die insbesondere bevorzugt parallel zur Wickelwelle in der Stützfläche angeordnet
sind.
[0024] In einer weiteren bevorzugten Weise können die Einlagen und/oder Auflagen kraftschlüssig,
insbesondere durch Klemmung in entsprechenden Ausnehmungen der Stützfläche, insbesondere
in Nuten einliegen. Alternativ oder kumulativ können die Einlagen und/oder Auflagen
auf die Stützfläche aufgeklebt sein.
[0025] Bevorzugt weist die Stützfläche eine konkave Form, insbesondere eine teilzylindrische
Form auf. Die Krümmung der Zylinderfläche wird hierbei vorzugsweise der Krümmung des
Außenumfangs des vollständig auf der Volantwelle aufgewickelten Volantwickelballens
angepasst.
[0026] Vorzugsweise erstreckt sich die Stützfläche über nahezu die ganze Länge der Volantwelle,
respektive sie entspricht in ihrer Erstreckung der Länge der Volantwelle oder der
Breite des Volants. Mit dem Begriff der Breite des Volants ist dabei die Breite des
zu einem Volantwickelballen auf der Volantwelle aufzuwickelnden Tuches entlang der
Volantwickelwelle gemeint, die üblicherweise etwas kleiner ist, als es der Länge der
Volantwickelwelle entspricht.
[0027] Vorteilhaft ist es, wenn die Stützfläche einen zur Abwickelrichtung des flächigen
Beschattungs- und/oder Sichtschutzelementes gerichteten Führungsrand für das Volanttuch
aufweist, auf dem das Volanttuch beim Auf- und Abwickeln entlanggleiten kann. Vorzugsweise
ist der Führungsrand konvex gekrümmt, so dass der Volant immer auf einer großen Auflagefläche
aufliegt und schonend daran entlanggleiten kann.
[0028] Vorzugsweise ist die Stützfläche derart ausgebildet, dass sie den Wickelballen des
Volants gegen die Schwerkraft abstützt. Insbesondere ist vorteilhaft, wenn sich die
Stützfläche über einen Winkel von 90° bis 180°, insbesondere mindestens 120° um den
Wickelballen herum erstreckt. Hierdurch ist eine großflächige Abstützung des Wickelballens
möglich.
[0029] Besonders vorteilhaft bei der Terrassenüberdachung, insbesondere Wintergarten, mit
einer erfindungsgemäßen Markise ist es, dass die Markise die Terrassenüberdachung
in Ausfahrrichtung überragt, sodass der am Ausfahrprofil angeordnete Volant bei vollständig
ausgefahrenem Ausfahrprofil senkrecht nach unten ausfahrbar ist.
[0030] Bei der Terrassenüberdachung kann es sich um eine zu einer oder mehreren Seiten offene
Terrassenüberdachung oder auch um einen Wintergarten handeln.
[0031] Der Begriff der Ausfahrrichtung bezieht sich dabei auf das Ausfahrprofil. Das Ausfahrprofil
befindet sich bei vollständig aufgewickeltem Tuch dementsprechend hinten, also an
den hinteren Enden der in Ausfahrrichtung verlaufenden Führungsschienen. Bei vollständig
abgewickeltem Tuch ist das Ausfahrprofil entlang der Führungsschienen in Ausfahrrichtung
maximal nach vorne verfahren und befindet sich somit am vorderen Ende der Führungsschienen.
Erfindungsgemäß ist es bei der Terrassenüberdachung vorgesehen, dass die Markise die
Terrassenüberdachung in Ausfahrrichtung überragt. Hierdurch ist es gewährleistet,
dass der im oder am Ausfahrprofil angeordnete Volant vor der Terrassenüberdachung
frei nach unten ausfahrbar ist, ohne mit der Terrassenüberdachung zu kollidieren.
[0032] Vorzugsweise überragen die Führungsschienen die Terrassenüberdachung in der Ausfahrrichtung
des Ausfahrprofils. Alternativ oder kumulativ sind die Führungsschienen in Ausfahrrichtung
des Ausfahrprofils teleskopierbar und überragen bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil
die Terrassenüberdachung in der Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils.
[0033] Es können somit die Führungsschienen länger ausgeführt sein, als es der Erstreckung
des Terrassendaches in Ausfahrrichtung des Ausfahrprofiles entspricht. Alternativ
oder kumulativ können die Führungsschienen teleskopierbar sein, sodass bei Erreichen
des Endbereiches des Terrassendaches die Führungsschienen teleskopartig ausgefahren
werden, sodass die Enden der Führungsschienen das Terrassendach in Ausfahrrichtung
überragen. Hierdurch kann der Volant sodann vor dem Terrassendach senkrecht nach unten
ausgefahren werden und Schutz gegen schräg einfallendes Sonnenlicht bieten.
[0034] Besonders vorteilhaft bei dem Verfahren zur Ansteuerung einer Markise mit einer drehbar
gelagerten Tuchwelle, von der ein Tuch abwickelbar ist, dessen in Ausfahrrichtung
vorderes Ende an einem Ausfahrprofil befestigt ist, wobei das Ausfahrprofil an Führungsschienen
verfahrbar gelagert ist, das Ausfahrprofil eine Volantwelle aufweist, von der ein
Volant abwickelbar und nach unten ausfahrbar ist, ist es, dass ein Ausfahren des Volants
nur bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil ermöglicht ist und ein Einfahren des
Ausfahrprofils nur bei vollständig eingefahrenem Volant ermöglicht ist.
[0035] Vorzugsweise erfolgt bei Erhalt eines Steuerungsbefehls zum Ausfahren des Volants
zunächst eine Überprüfung, ob das Ausfahrprofil vollständig ausgefahren ist, insbesondere
dass vor dem Ausfahren des Volants aufgrund des Steuerungsbefehls ein vollständiges
Ausfahren des Ausfahrprofils erfolgt. Vorzugsweise erfolgt bei Erhalt eines Steuerungsbefehls
zum Einfahren des Ausfahrprofils zunächst eine Überprüfung, ob der Volant vollständig
eingefahren ist, insbesondere dass vor dem Einfahren des Ausfahrprofils aufgrund des
Steuerungsbefehls ein Einfahren des Volants erfolgt.
[0036] Mittels einer derartigen intelligenten Steuerung wird es gewährleistet, dass ein
Einfahren des Ausfahrprofils nur bei eingefahrenem Volant möglich ist und/oder ein
Ausfahren des Volants nur bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil möglich ist.
Hierdurch wird es verhindert, dass der Volant an einer Stelle ausgefahren wird, an
welcher er sich noch oberhalb einer Überdachung oder dergleichen befindet. Ferner
wird eine Beschädigung des Volants zuverlässig verhindert, wenn ein Einfahren des
Ausfahrprofils nur dann möglich ist, wenn der Volant eingefahren ist, also ein ausgefahrener
Volant zuvor eingefahren wurde.
[0037] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird nachfolgend
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Eine Seitenansicht eines Wintergartens mit Wintergartenmarkise und eingefahrenem Volant;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Wintergartens mit Wintergartenmarkise und eingefahrenem
Volant;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Wintergartens mit Wintergartenmarkise und ausgefahrenem Volant;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des Wintergartens mit Wintergartenmarkise und ausgefahrenem
Volant.
[0038] Die Figuren sind nicht maßstabsgerecht dargestellt. Identische Bauteile sind mit
identischen Bezugszeichen versehen.
[0039] In den Figuren 1 bis 4 ist ein Wintergarten 1 mit einer oberhalb des Daches des Wintergartens
1 angeordneten Wintergartenmarkise 2 dargestellt. Der Wintergarten wird durch die
Pfosten 10, die Dachträger 11 und die Querträger 12 gebildet. Die Wände des Wintergartens
1 und das Dach des Wintergartens 1 sind jeweils verglast. Oberhalb der Dachsparren
11 ist eine Wintergartenmarkise 2 angeordnet.
[0040] Am hinteren Ende der Führungsschienen 22 ist ein Gehäuse angeordnet, in welchem eine
Tuchwelle drehbar gelagert ist. Der Begriff des hinteren Endes bezieht sich dabei
auf die Ausfahrrichtung, die durch den Pfeil A gekennzeichnet ist. Von der Tuchwelle
ist ein Tuch abwickelbar, indem das Ausfahrprofil 24 in Ausfahrrichtung A entlang
der Führungsschienen 22 verfahren wird. Hierzu verfügt die Wintergartenmarkise über
entsprechende Antriebsmittel, mittels derer das Ausfahrprofil 24 in Ausfahrrichtung
A oder entgegen der Ausfahrrichtung A verfahren wird. Das Ausfahrprofil 24 ist an
den zu beiden Seiten des Tuches 27 angeordneten und sich in der Ausfahrrichtung A
erstreckenden Führungsschienen 22 verfahrbar gelagert.
[0041] Die Führungsschienen 22 sind mittels Stützfüßen 23 an den Dachsparren 11 des Wintergartens
1 befestigt. In Ausfahrrichtung A überragen die Führungsschienen 22 der Wintergartenmarkise
2 das Dach des Wintergartens 1.
[0042] Sobald das Ausfahrprofil 24 vollständig ausgefahren ist, kann ein Volant 25 vor der
Vorderseite des Wintergartens 1 nach unten ausgefahren werden.
[0043] In dem Ausfahrprofil 24 ist eine Volantwelle aufgenommen und drehbar gelagert, sodass
ein Volant 25 von der Volantwelle abwickelbar und nach unten ausfahrbar ist. Am freien
Ende des Volants 25 ist ein Abschlussprofil 26 angeordnet. Durch den in Richtung des
Pfeiles B nach unten ausgefahrenen Volant 25 wird der Wintergarten nicht nur gegen
die Sonnenstrahlung von der Oberseite her beschattet, sondern auch gegen schräg von
auf die Vorderseite des Wintergartens 1 einfallendes Sonnenlicht.
[0044] Das vordere Tuchende des Volants 25 hängt frei nach unten und ist durch Betätigung,
d.h. Drehung der Volantwelle nach unten ausfahrbar. Die Volantwelle hat an ihrem Ende
nicht dargestellte Wellenzapfen, mit denen sie in Gleitsteinen drehbar gelagert ist.
Die Gleitsteine wiederum sind in Kulissenführungen von Lagerträgern derart gelagert,
dass sie sich unabhängig voneinander in Richtung des Pfeiles B in Richtung auf eine
Stützfläche innerhalb des Ausfahrprofils 24 in Ausfahrrichtung B des Volants 25 vor-
und zurückbewegen können, d. h. dass der Volantwickelballen unabhängig von seiner
sich in Abhängigkeit der Ausfahrweite des Volants ändernden Durchmessers stets an
der Stützfläche anliegt und die Stützfläche somit einer Durchbiegung der Volantwelle
mit dem Volantwickelballen entgegenwirkt.
[0045] Die Stützfläche weist eine teilzylindrische Fläche auf, die zum Volantwickelballen
hin gerichtet ist und deren Durchmesser in etwa dem Durchmesser des Volantwickelballens
in voll aufgewickeltem Zustand entspricht. Auf der Innenseite der Stützfläche, d.
h. auf der Stützfläche in Richtung des Volantwickelballens, weist die Stützvorrichtung
mehrere jeweils in Nuten einliegende reibungsmindemde Einlagen auf. Durch die Anordnung
der reibungsmindernden Einlagen wird der Volantwickelballen gegen die in Richtung
des Pfeiles B gerichtete Schwerkraft abgestützt und gewährleistet ein leichtgängiges
Gleiten des Volantwickelballens auf der Stützfläche innerhalb des die Volantwelle
aufnehmenden Ausfahrprofils 24 und verhindert eine Durchbiegung der Volantwelle.
[0046] Sofern sich der Durchmesser des Volantwickelballens ändert, dadurch dass der Volant
senkrecht nach unten in Richtung des Pfeiles B ausgefahren wird, verlagert sich die
Volantwickelwelle in den seitlichen Lagern dementsprechend senkrecht nach unten, so
dass der Volantwickelballen stets auf der Stützfläche aufliegt und von dieser abgestützt
wird. Durch die Anordnung einer Stützfläche und die schwimmende Lagerung der Volantwelle
in Gleitsteinen, die in Kulissenführungen gleiten, wird somit eine Durchbiegung der
Volantwelle mit dem Wickelballen zuverlässig verhindert.
[0047] Dabei werden die Tuchwelle mittels eines Tuchwellenmotors und die Volantwelle mittels
eines Volantwellenmotors elektromotorisch angetrieben, wobei der Tuchwellenmotor und
der Volantwellenmotor von einer Steuerungseinheit betätigt werden, die derart eingerichtet
ist, dass ein Ausfahren des Volants 25 nur bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil
24 ermöglicht ist und ein Einfahren des Ausfahrprofils 24 nur bei vollständig eingefahrenem
Volant 25 ermöglicht ist.
[0048] Es sind somit sowohl die Tuchwelle als auch die die Volantwelle jeweils mittels eines
durch eine Fernbedienung betätigbaren Elektromotors angetrieben. Bei Erhalt eines
Steuerungsbefehls zum Ausfahren des Volants 25 erfolgt mittels der Steuerung zunächst
eine Überprüfung, ob das Ausfahrprofil 24 vollständig ausgefahren ist. Hierzu verfügt
die Wintergartenmarkise 2 über Endlagendetektionen sowohl zur Detektion der Position
"vollständig eingefahren" des Ausfahrprofils 24 als auch zur Detektion der Position
"vollständig ausgefahren" des Ausfahrprofils 24.
[0049] Ferner verfügt die Wintergartenmarkise 2 gleichermaßen über Endlagendetektionen sowohl
zur Detektion der Position "vollständig eingefahren" des Volants 25 als auch zur Detektion
der Position "vollständig ausgefahren" des Volants 25. Durch die Endlagendetektion
kann somit jederzeit festgestellt werden, ob das Ausfahrprofil 24 vollständig eingefahren
oder vollständig ausgefahren oder in einer Zwischenposition ist. Gleiches gilt für
den Volant 25. Auch hier kann mittels der Endlagendetektion jederzeit festgestellt
werden, ob der Volant 25 vollständig eingefahren oder vollständig ausgefahren oder
in einer Zwischenposition ist.
[0050] Mittels der intelligenten Steuerung wird es gewährleistet, dass ein Einfahren des
Ausfahrprofils 24 nur bei eingefahrenem Volant 25 möglich ist und dass ein Ausfahren
des Volants 25 nur bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil 24 möglich ist. Hierdurch
wird es verhindert, dass der Volant 25 an einer Stelle ausgefahren wird, an welcher
er sich noch oberhalb des Daches des Wintergartens 1 befindet. Ferner wird eine Beschädigung
des Volants 25 zuverlässig verhindert, da ein Einfahren des Ausfahrprofils 24 nur
dann möglich ist, wenn der Volant 25 vollständig eingefahren ist, also ein ausgefahrener
Volant 25 zuvor eingefahren wurde.
[0051] Der Erhalt eines entsprechenden Steuerungsbefehls führt somit zunächst zu einer Überprüfung
der aktuellen Position von Ausfahrprofil 24 und/oder Volant 25. Soll das Ausfahrprofil
24 entsprechend eines Steuerungsbefehls eingefahren werden, erfolgt zunächst eine
Überprüfung und gegebenenfalls automatisch ein Einfahren des Volants 25. Soll der
Volant 25 entsprechend eines Steuerungsbefehls ausgefahren werden, erfolgt zunächst
eine Überprüfung der aktuellen Position des Ausfahrprofils 24 und gegebenenfalls automatisch
ein vollständiges Ausfahren des Ausfahrprofils 24.
[0052] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Wintergartenmarkise 2 oberhalb eines
Wintergartens 1 angeordnet. Alternativ kann die erfindungsgemäße Wintergartenmarkise
2 oberhalb einer Terrassenüberdachung mit einer oder mehrerer offener Seiten angeordnet
sein. Oftmals wird eine solche Terrassenüberdachung einseitig an einer Hauswand oder
in einem Rücksprung in einer Hauswand angeordnet und überragt von der Hauswand ausgehend
eine Terrasse. In diesem Fall ist der Anschlussbereich an die Hauswand als hinteres
Ende der Terrassenüberdachung zu bezeichnen. Am gegenüberliegenden freien Ende, welches
somit das vordere Ende der Terrassenüberdachung bildet, überragt dementsprechend die
Wintergartenmarkise 2 die Terrassenüberdachung, sodass der Volant 25 bei vollständig
ausgefahrenem Ausfahrprofil 24 vor der Terrassenüberdachung senkrecht nach unten ausfahrbar
ist und einen Sichtschutz und/oder Sonnenschutz gegen das von vorne schräg einfallende
Sonnenlicht bildet.
1. Wintergartenmarkise (2) mit einer drehbar gelagerten Tuchwelle, von der ein Tuch (27)
abwickelbar ist, dessen in Ausfahrrichtung (A) vorderes Ende an einem Ausfahrprofil
(24) befestigt ist, wobei das Ausfahrprofil (24) an Führungsschienen (22) verfahrbar
gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfahrprofil (24) eine Volantwelle aufweist, von der ein Volant (25) abwickelbar
und nach unten ausfahrbar ist.
2. Wintergartenmarkise (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tuchwelle mittels eines Tuchwellenmotors und die Volantwelle mittels eines Volantwellenmotors
angetrieben werden, wobei der Tuchwellenmotor und der Volantwellenmotor von einer
Steuerungseinheit betätigt werden, die derart eingerichtet ist, dass ein Ausfahren
des Volants (25) nur bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil (24) ermöglicht ist
und/oder ein Einfahren des Ausfahrprofils (24) nur bei vollständig eingefahrenem Volant
(25) ermöglicht ist.
3. Wintergartenmarkise (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Volantwellenmotor von einem Akkumulator gespeist wird, insbesondere dass das
Ausfahrprofil (24) einen Akkumulator zur Stromversorgung des Volantwellenmotors aufweist.
4. Wintergartenmarkise (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Akkumulator über Kontakte aufgeladen wird, die bei vollständig eingefahrenem
Ausfahrprofil (24) automatisch geschlossen werden und eine Verbindung zu einer Stromversorgung
herstellen.
5. Wintergartenmarkise (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Akkumulator kontaktlos induktiv aufgeladen wird, insbesondere dass ein induktives
Laden des Akkumulators automatisch bei vollständig eingefahrenem Ausfahrprofil (24)
erfolgt.
6. Wintergartenmarkise (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Volantwelle von dem Ausfahrprofil (24) aufgenommen ist und drehbar insbesondere
in dem Ausfahrprofil (24) gelagert ist.
7. Wintergartenmarkise (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Volantwelle von dem Ausfahrprofil (24) aufgenommen ist und drehbar mittels Volantwellenlagern
in dem Ausfahrprofil (24) gelagert ist, wobei die Volantwellenlager in Gleitsteinen
gelagert sind, die in Kulissenführungen gleiten, sodass die Volantwelle in Ausfahrrichtung
(B) des Volants (25) vor- und zurückbewegbar ist.
8. Wintergartenmarkise (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Volantwelle von dem Ausfahrprofil (24) aufgenommen ist und eine Abstützung angeordnet
ist, mittels derer die Volantwelle abgestützt wird.
9. Terrassenüberdachung, insbesondere Wintergarten (1), mit einer Wintergartenmarkise
(2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wintergartenmarkise (2) die Terrassenüberdachung in Ausfahrrichtung (A) des Ausfahrprofils
(24) überragt, sodass der am Ausfahrprofil (24) angeordnete Volant (25) bei vollständig
ausgefahrenem Ausfahrprofil (24) senkrecht nach unten ausfahrbar ist.
10. Terrassenüberdachung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (22) die Terrassenüberdachung in der Ausfahrrichtung (A) des
Ausfahrprofils überragen.
11. Terrassenüberdachung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (22) in Ausfahrrichtung (A) des Ausfahrprofils (24) teleskopierbar
sind und bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil (24) die Terrassenüberdachung
in der Ausfahrrichtung (A) des Ausfahrprofils (24) überragen.
12. Verfahren zur Ansteuerung einer Wintergartenmarkise (2) mit einer drehbar gelagerten
Tuchwelle, von der ein Tuch abwickelbar ist, dessen in Ausfahrrichtung (A) vorderes
Ende an einem Ausfahrprofil (24) befestigt ist, wobei das Ausfahrprofil (24) an Führungsschienen
(22) verfahrbar gelagert ist, wobei das Ausfahrprofil (24) eine Volantwelle aufweist,
von der ein Volant (25) abwickelbar und nach unten ausfahrbar ist, insbesondere einer
Wintergartenmarkise (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausfahren des Volants (25) nur bei vollständig ausgefahrenem Ausfahrprofil (24)
ermöglicht ist und ein Einfahren des Ausfahrprofils (24) nur bei vollständig eingefahrenem
Volant (25) ermöglicht ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erhalt eines Steuerungsbefehls zum Ausfahren des Volants (25) zunächst eine Überprüfung
erfolgt, ob das Ausfahrprofil (24) vollständig ausgefahren ist, insbesondere dass
vor dem Ausfahren des Volants (25) aufgrund des Steuerungsbefehls ein vollständiges
Ausfahren des Ausfahrprofils (24) erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erhalt eines Steuerungsbefehls zum Einfahren des Ausfahrprofils (24) zunächst
eine Überprüfung erfolgt, ob der Volant (25) vollständig eingefahren ist, insbesondere
dass vor dem Einfahren des Ausfahrprofils (24) aufgrund des Steuerungsbefehls ein
Einfahren des Volants (25) erfolgt.