[0001] Die Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 ein Fugenverschlusselement
zum Verlegen in Fugen von Holzterrassen und/oder zwischen Holzwerkstoffdielen im Außenbereich.
Die Erfindung betrifft weiter eine Holzterrasse für den Außenbereich. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verschließen von Fugen in Holzterrassen und/oder
zwischen Holzwerkstoffdielen im Außenbereich mit einem eingangs erwähnten Fugenverschlusselement.
[0002] Gegenwärtig ist es Stand der Technik, dass Längs- und Querfugen von Holzterrassendielen
ebenso wie Dielen aus Holzwerkstoffen offen auszuführen sind. Je nach Material und
Verlegetechnik wird für diese offenen Fugen eine Fugenbreite zwischen 5 und 9 mm empfohlen.
Diese offene Fugenausbildung ist deswegen technisch notwendig, weil damit die materialbedingte
Längs- und Querdehnung der Dielen aufgenommen werden muss und darüber hinaus eine
Unterlüftung dieser Bauteile sichergestellt werden soll.
[0003] Im Weiteren bewirken diese offenen Fugen ein Entwässern des Feuchtigkeitanfalls an
der Terrassenoberfläche in den Untergrund. Dies ist in manchen Anwendungsfällen erforderlich,
wenn beispielsweise ein Vertikalabstand einer wasserführenden Ebene zu Türen eingehalten
werden muss.
[0004] Offene Fugen weisen aber erhebliche Nachteile auf. Das Eindringen von Ungeziefer
in den Zwischenraum unterhalb der Terrassendielen gegen den Untergrund ist uneingeschränkt
möglich. Alle Gegenstände in einer Größenordnung unter der Fugenbreite fallen zwischen
den Dielen in den nicht mehr zugänglichen Untergrund unter die Terrasse. Bewuchs kann
aus dem Untergrund der Terrasse durch die Fugen auf die Terrassenoberfläche ragen.
Erschwerend für dieses Problem kommt hinzu, dass diese Terrassendielen zunehmend ohne
sichtbare Verschraubung verlegt werden. Dies erhöht zwar die Haltbarkeit der Dielen,
macht aber den Zugang in den Bereich unterhalb der Dielen praktisch nur mehr durch
einen großflächigen Terrassenabbau möglich.
[0005] Die
AT 5920 U2 versucht eine Lösung dieses Problems, indem ein Fugendichtungsprofil mit seitlichen
Lamellen und einem innenliegenden Hohlraum in die Fugen von Holzbohlen eingelegt wird,
die durch künstliche Trocknung auf maximal 12 Prozent Holzfeuchte gebracht werden.
Im bewitterten Zustand steigt der Holzfeuchtewert auf 16 bis 20 Prozent "und unterschreitet
die Marke von 14 % nicht mehr". Durch die feuchtebedingte Ausdehnung der Holzbohlen
wird das Fugendichtungsprofil in die Fugen verpresst, wodurch sich eine Staub- und
Wasserdichtheit des Holzbodens ergibt. Nachteilig daran ist allerdings, dass die Unterlüftung
des Holzbodens nicht möglich ist und Oberflächenwasser nicht abfließen kann. Wenn
es außerdem zu häufigen Wechseln zwischen feuchten und trockenen Perioden kommt, können
sich durch das resultierende Ausdehnen und Zusammenziehen der Holzbohlen und das verpresste
Fugendichtungsprofil Schäden im Holz ergeben.
[0006] Ähnliche Nachteile weist auch eine Lösung auf, die in der
DE 17 50 008 A offenbart ist.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Fugenverschlusselement bzw. eine Holzterrasse
mit einem derartigen Fugenverschlusselement bereit zu stellen, so dass die thermisch-hygrische
Notwendigkeit einer Stoßfuge berücksichtigt und gleichzeitig deren mechanischer Verschluss
ermöglicht wird. Des Weiteren ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum
Verschließen von Fugen zwischen Holzwerkstoffdielen ohne Sonderwerkzeug oder spezielle
Montageelemente bereit zu stellen, bei dem die oben genannten Bedingungen erfüllt
sind.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein eingangs genanntes Fugenverschlusselement erfindungsgemäß
durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
[0009] Insbesondere ist vorgesehen, dass das Fugenverschlusselement als zick-zack-förmiger
Bandabschnitt aus einem elastischen Werkstoff ausgeführt ist, wobei das Fugenverschlusselement
dazu vorgesehen ist, unter Vorspannung in der Fuge aufgenommen zu sein. Es wird also
die Federwirkung des Fugenverschlusselements ausgenutzt, um dieses in der Fuge zu
halten, auch wenn Schwankungen der Fugenbreite auftreten.
[0010] Es ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, dass die zick-zack-förmige Ausbildung
einerseits eine Vorspannung in passender Weise gewährleistet und andererseits die
Fuge so weit offenlässt, dass Wasser ungehindert abfließen kann und die Belüftung
gewährleistet ist.
[0011] Vorzugsweise wird die Vorspannung dadurch erzeugt, dass der Bandabschnitt im nicht-montierten
Zustand ein Übermaß gegenüber einer Fugenbreite der Fugen vom 1,1-Fachen bis zum 1,9-Fachen
der Fugenbreite aufweist. Bei der hier angesprochenen Fugenbreite handelt es sich
um den Wert, der bei durchschnittlicher Feuchtigkeit auftritt. Insbesondere bei erhöhter
Feuchtigkeit der Holzwerkstoffdielen kann die Fugenbreite deutlich geringer sein.
[0012] Damit wird ein wasserdurchlässiges Fugenverschlusselement zum Schutz gegen das Durchfallen
von Kleinteilen für Fugen von Holzterrassen und Holzwerkstoffdielen im Außenbereich
bereitgestellt. Durch die Zick-Zack-Form ergibt sich eine Federwirkung auf Längszug,
so dass das Fugenverschlusselement besonders leicht in bestehende Terrassen einzubringen
ist und eine Variation der Fugenbreite aufgrund von Änderungen der Holzfeuchte ohne
Verlust der Klemmwirkung aufgenommen werden kann.
[0013] In einer Variante der Erfindung beträgt im nicht montierten Zustand des Fugenverschlusselements
der Normal-Abstand zwischen zumindest zwei unmittelbar benachbarten Extremauslenkungen
des zick-zack-förmigen Bandabschnitts in einer Richtung normal zu einer Längsrichtung
des Fugenverschlusselements zwischen dem 1,1-Fachen bis zum 1,9-Fachen der Fugenbreite
der Fugen.
[0014] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Fugenverschlusselement aus rechteckigen Segmenten
besteht, die im Wesentlichen rechtwinkelig zu jeweils benachbarten Segmenten angeordnet
sind. Dadurch ist das Fugenverschlusselement in Gebrauchslage senkrecht prismatisch
und lässt so den maximal möglichen Querschnitt für das Abfließen von Wasser und die
Belüftung frei.
[0015] Die Aufgabe der Erfindung wird des Weiteren durch eine eingangs genannte Holzterrasse
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in den Fugen zumindest teilweise und/oder abschnittsweise
Fugenverschlusselemente der oben beschriebenen Art vorgesehen sind.
[0016] Günstigerweise sind dabei die Holzwerkstoffdielen auf Stützbalkenelementen angeordnet,
wobei die Stützbalken-Längsachsen quer, vorzugsweise normal zur Richtung einer Dielen-Längsachse
verlaufen.
[0017] In einer Variante der Erfindung sind dabei die Stützbalkenelemente zueinander in
einem Stützbalken-Abstand von 30 cm bis 90 cm, vorzugsweise von 45 cm, angeordnet.
[0018] Die Aufgabe der Erfindung wird außerdem durch ein eingangs genanntes Verfahren zum
Verschließen von Fugen in Holzterrassen und/oder zwischen Holzwerkstoffdielen im Außenbereich
mit einem Fugenverschlusselement der oben genannten Art erfindungsgemäß durch die
folgenden Schritte gelöst:
- a) Aufbringen einer Zugbelastung auf in Längsrichtung des Fugenverschlusselements
einander gegenüberliegende Endabschnitte eines Bandabschnitts des Fugenverschlusselements;
- b) Einlegen des Fugenverschlusselements in eine Fuge;
- c) Beenden der Zugbelastung auf das Fugenverschlusselement.
[0019] Dadurch lässt sich die Federwirkung des erfindungsgenäßen Fugenverschlusselements
ausnutzen und ein besonders rasches und zuverlässiges Verschließen der Fuge erreichen.
[0020] In einer Variante der Erfindung werden in einem vor Schritt a) vorgenommenen Schritt
a0) zwei oder mehr Fugenverschlusselemente formschlüssig ineinandergelegt, bevor die
Schritte a) bis c) durchgeführt werden. Formschlüssig Ineinanderlegen bedeutet hier,
dass die jeweiligen Extremauslenkungen der Bandabschnitte der zwei oder mehr Fugenverschlusselemente
in Eingriff gebracht werden, so dass die Bandabschnitte unmittelbar aneinander anliegen.
Die Längenveränderung kann dann durch Ausüben der Zugbelastung auf die jeweiligen
Endabschnitte gemeinsam erzielt werden. Durch diese Ausführungsvariante können auch
breitere Fugen bzw. Fugenabschnitte verlässlich verschlossen werden.
[0021] In einer weiteren Variante wird in einem vor allen anderen Schritten ausgeführten
Schritt a00) die Holzterrasse in einem Außenbereich errichtet durch Verlegen von Holzwerkstoffdielen,
wobei zwischen benachbarten Holzwerkstoffdielen Fugen mit einer Fugenbreite zwischen
5 mm und 9 mm, vorzugsweise mit einer Fugenbreite von 7 mm ausgeführt werden. Dabei
ist es von Vorteil, wenn die Holzwerkstoffdielen mit einer Holzfeuchte von 14 Prozent
bis 18 Prozent verlegt werden, vorzugsweise zwischen 16 Prozent und 18 Prozent.
[0022] Dadurch kann ein besonders einfaches Einbringen der erfindungsgemäßen Fugenverschlusselemente
sichergestellt werden.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels,
das in den Figuren dargestellt ist, näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägdarstellung eines erfindungsgemäßen Fugenverschlusselements;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Fugenverschlusselement im nicht-montierten
Zustand;
- Fig. 3
- eine Draufsicht aus das Fugenverschlusselement aus Fig. 2 bei Einwirken einer Zugbelastung
in Längsrichtung;
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Holzterrasse mit Fugenverschlusselementen;
und
- Fig. 5
- eine Schnittansicht der Holzterrasse entlang der Linie A-A in Fig. 4.
[0024] In Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fugenverschlusselements
100 dargestellt. Das Fugenverschlusselement 100 ist als zick-zack-förmiger Bandabschnitt
1 ausgeführt, der sich aus im Wesentlichen aus mehreren rechteckigen Segmenten zusammensetzt.
Darunter ist ein Bandabschnitt 1 mit einer bestimmten Dicke des Materials zu verstehen,
der eine Abfolge von Extremauslenkungen in eine Richtung normal zu einer Längsachse
1a des Bandabschnitts 1 bzw. des Fugenverschlusselements 100 aufweist. Die Extremauslenkungen
bilden dabei die Grenzen der aufeinanderfolgenden Segmente. Dabei erstrecken sich
unmittelbar aufeinanderfolgende Extremauslenkungen in jeweils entgegengesetzter Richtung
von der Längsachse 1a, wie insbesondere Fig. 2 und Fig. 3 zu entnehmen ist. Damit
ergibt sich die besagte Zick-Zack-Form - im Wesentlichen in Draufsicht eine Abfolge
von gleichschenkeligen Dreiecken, deren Spitzen in jeweils entgegengesetzte Richtung
der unmittelbar benachbarten Dreiecke weisen. Die Breite des Bandabschnitts 1 ergibt
sich im Wesentlichen aus dem Abstand von unmittelbar benachbarten Extremauslenkungen
in einer Richtung normal zur Längsachse 1a des Fugenverschlusselements 100.
[0025] In Fig. 2 sind beispielhaft eine erste Extremauslenkung 101 und eine unmittelbar
benachbarte zweite Extremauslenkung 102 mit Bezugszeichen versehen: Die Breite des
Bandabschnitts 1 ergibt sich als Abstand zwischen diesen Extremauslenkungen 101, 102
in einer Richtung normal zur Längsachse 1a des Fugenverschlusselements 100.
[0026] Während in den vorliegenden Figuren ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, in dem
der Absolutwert aller Auslenkungen hinsichtlich der Längsachse 1a gleich gewählt ist,
sind auch Varianten möglich, in denen die Extremauslenkungen über die Längserstreckung
des Bandabschnitts 1 variieren. Die Breite wird dann durch den größten Abstand zwischen
benachbarten Extremauslenkungen definiert.
[0027] Der Bandabschnitt 1 des Fugenverschlusselement 100 ist aus einem elastischen Werkstoff
gefertigt. Unter elastisch wird in der vorliegenden Offenbarung die Eigenschaft verstanden,
einwirkende Zugkräfte oder einwirkenden Druck durch Verformung aufzunehmen und bei
Beenden der Einwirkung wieder die ursprüngliche Form einzunehmen. Diese Eigenschaft
bringen insbesondere Kunststoffe wie z.B. Elastomere mit sich; so kann der Bandabschnitt
1 beispielsweise aus einem thermoplastischen Elastomer gefertigt sein.
[0028] Erfindungsgemäße Form und Materialwahl des Fugenverschlusselements 100 erlauben es,
dass seine Breite durch Längsdehnung variiert werden kann - ähnlich einer Ziehharmonika.
Wenn also eine Zugbelastung auf in Richtung der Längsachse 1a gegenüberliegende Endabschnitte
1', 1" des Bandabschnitts 1 aufgebracht wird, ergibt sich eine Verlängerung bei gleichzeitiger
Reduzierung der Breite.
[0029] Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Fugenverschlusselement 100 im nicht-montierten
Zustand, bei dem weder die Einwirkung einer Zug- noch Druckbelastung vorliegt. Der
Bandabschnitt 1 des Fugenverschlusselements 100 hat eine erste Breite B1 und eine
erste Länge L1. Fig. 3 zeigt nun dieses Fugenverschlusselement 100 mit aufgebrachter
Belastung - beispielsweise wird der erste Endabschnitt 1' gehalten und am zweiten
Endabschnitt 1" wird eine Zugbelastung entlang der Längsachse 1a in einer Richtung
weg vom zweiten Endabschnitt 1" aufgebracht oder umgekehrt oder es wird an beiden
Endabschnitten 1', 1" eine Zugbelastung in jeweils entgegengesetzter Richtung aufgebracht.
Aufgrund der Zick-Zack-Form des Bandabschnitts 1 ergibt sich eine Verlängerung auf
eine zweite Länge L2 bei gleichzeitiger Reduzierung der Breite von der ersten Breite
B1 auf eine schmälere zweite Breite B2.
[0030] Beispielsweise ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und Fig. 3 die zweite Breite
B2 um 20 Prozent geringer als die erste Breite B1, während die zweite Länge L2 um
30 Prozent größer ist als die erste Länge L1. Bei einer Ausführung mit einem TPO-Band
mit A-Shore Härte 90, also einem Band aus einem thermoplastischen Elastomer auf Olefinbasis
mit entsprechender Werkstoffhärte, ergab sich bei Tests des Erfinders eine Reduktion
der Breite von 30 Prozent bei Erhöhung der Länge um 20 Prozent.
[0031] Wird die Zugbelastung des Fugenverschlusselements 100 beendet, wird wieder die in
Fig. 2 dargestellte Ausgangsposition eingenommen.
[0032] Wenn zum Zeitpunkt des Beendens der Zugbelastung das Fugenverschlusselement 100 in
eine Fuge 2 eingelegt wird, die schmäler ist als die erste Breite B1 aber breiter
als die zweite Breite B2, kann das Fugenverschlusselement 100 nicht vollständig in
seine Ausgangsposition mit der ersten Breite B1 zurück sondern verklemmt sich in der
Fuge 2.
[0033] Damit ermöglicht das erfindungsgemäße Fugenverschlusselement 100 ein einfaches, insbesondere
auch nachträgliches, Verlegen in Fugen 2 von Holzterrassen 3 und/oder zwischen Holzwerkstoffdielen
4 im Außenbereich, indem der Bandabschnitt 1 im nicht-montierten Zustand mit einem
Übermaß gegenüber einer Fugenbreite F0 ausgeführt ist. Insbesondere beträgt das Übermaß
das 1,1-Fache bis zum 1,9-Fachen der Fugenbreite F0.
[0034] Es ist festzuhalten, dass als zick-zack-förmiger Bandabschnitt 1 im Sinn der vorliegenden
Erfindung nicht nur ein aus ebenen Segmenten zusammengesetzter Streifen aus elastischem
Material zu verstehen ist, sondern auch ein alternativ geformter Streifen, so lange
die Klemmwirkung bei entsprechenden Vorspannung gewährleistet ist und so lange zwischen
den Segmenten eine möglichst scharfe Kante ausgebildet ist. Dadurch wird eine flächige
Berührung zwischen dem Streifen und den Holzwerkstoffdielen vermieden, so dass sich
keine Feuchtigkeitsansammlungen zufolge von Kapillareffekten bilden können.
[0035] In Fig. 4 ist eine Holzterrasse 3, bestehend aus Holzwerkstoffdielen 4, die auf Stützbalkenelementen
5 in Form von Polsterhölzern montiert sind, dargestellt, die sich im Außenbereich
befindet, also nicht innerhalb eines Gebäudes ausgeführt und damit der Witterung ausgesetzt
ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die Stützbalken-Längsachsen 5a
normal zur Richtung der Dielen-Längsachsen 4a und die Stützbalkenelemente 5 sind in
einem Stützbalken-Abstand S1 von 45 cm zueinander angeordnet.
[0036] Die Holzwerkstoffdielen 4 sind mit Abstand zueinander angeordnet, so dass sich zwischen
den Holzwerkstoffdielen 4 Fugen 2 ergeben.
[0037] Die Österreichische Gesellschaft für Holzforschung (HFA-ÖGH) empfiehlt beim Errichten
von Holzterrassen 3 eine Fugenbreite F0 von mindestens 7 mm bei einer Holzfeuchte
von 16 Prozent bis 18 Prozent. Da sich die Holzfeuchte witterungsbedingt ändert, dehnen
sich die Holzwerkstoffdielen 4 entsprechend aus oder ziehen sich zusammen, so dass
die Fugenbreite F0 variiert. Praktische Messungen des Erfinders haben ergeben, dass
die Fugenbreite F0 im Bereich von etwa 2 mm variiert, bei einer angenommenen Fugenbreite
F0 von 7 mm beim Einbau also zwischen 6 mm und 8 mm schwankt, wobei je nach Holzfeuchte
beim Einbau und Witterung auch größere Schwankungen möglich sind. Damit wird der Fugenverschluss
vor große Herausforderungen gestellt, die die Erfindung entsprechend löst.
[0038] Die Breite B1 des Bandabschnitts 1 des Fugenverschlusselements 100 im nicht montierten
Zustand wird so gewählt, dass sie gegenüber der Fugenbreite F0 ein Übermaß vom 1,1-Fachen
bis zum 1,9-Fachem der Fugenbreite F0 aufweist. In einer Variante der Erfindung wird
im nicht montierten Zustand des Fugenverschlusselements 100 der Normal-Abstand zwischen
zumindest zwei unmittelbar benachbarten Extremauslenkungen 101, 102 des zick-zack-förmigen
Bandabschnitts 1 in einer Richtung normal zur Längsachse 1a des Fugenverschlusselements
100 zwischen dem 1,1-Fachen bis zum 1,9-Fachen der Fugenbreite F0 der Fugen 2 ausgeführt.
Im oben beschriebenen Fall einer Einbau-Fugendichte F0 von 7 mm wird beispielsweise
ein Fugenverschlusselement 100 mit einer ersten Breite B1 von 9,5 mm verwendet.
[0039] Die Breite des zick-zack-förmigen Bandabschnitts 1 lässt sich durch Längszug soweit
reduzieren, dass ein einfaches Einschieben in die Fuge 2 möglich wird. Die Rückstellkraft
aufgrund der Elastizität des Materials bewirkt in weiterer Folge eine dauerhafte Klemmung
in der Fuge 2, ohne dass eine weitere mechanische Fixierung erforderlich ist. Die
Formgebung gewährleistet durch das Offenbleiben von gleichschenkeligen Dreiecken (Prismen)
als durchgängige Öffnung ein sicheres Abfließen des Oberflächenwassers von der Oberfläche
der Holzterrasse 3 in den Untergrund. Da die Berührung mit der Flanke - also den die
Fuge 2 begrenzenden Seitenflächen 4' - der Holzwerkstoffdielen 4 nur über einzelne,
kurze Linien an der Spitze der besagten gleichschenkeligen Dreiecksprismen erfolgt,
wird die Bildung einer kapillar saugenden Grenzfläche verhindert. Damit ist sichergestellt,
dass die Flankenzone gegenüber der Dielenfläche keine erhöhte Holzfeuchte annimmt.
[0040] In Fig. 4 sind entsprechend Fugenverschlusselemente 100 in Form von zick-zack-förmigen
Bandabschnitten 1 in die Fugen 2 eingelegt. Die vorgegebene, zick-zack-förmige Geometrie
bewirkt in Verbindung mit dem gewählten, elastischen Material des Bandabschnitts 1
(z.B. Thermoplastisches Polyolefin) eine ständige Anpassung an die thermisch hygrisch
bedingten Änderungen der Fugenbreite F0 und damit dessen sichere Fixierung. Das Fugenverschlusselement
100 wird also so in die Fuge 2 eingelegt, dass der Zick-Zack-Verlauf in einer Richtung
parallel zur Oberfläche der Holzterrasse 3 bzw. der Holzwerkstoffdielen 4 verläuft,
so dass durch die Extremauslenkungen ein Verklemmen mit den die Fuge 2 begrenzenden
Seitenflächen 4' (siehe Fig. 5) der Holzwerkstoffdielen 4 erfolgt.
[0041] Durch den gitterförmigen Verschluss der Fuge 2 wird der Zielkonflikt zwischen der
gewünschten Sicherung gegen das Durchfallen von Gegenständen und deren bauphysikalisch
geforderten Offenheit gelöst. Die Länge der Bandabschnitte 1 ist hier so gewählt,
dass die zweite Länge L2 im eingelegten Zustand größer ist als der Stützbalkenabstand
S1. Dadurch wird der Einbau erleichtert, weil beim Einschieben ein Anschlag für die
Bandabschnitte 1 gegeben ist, falls die Fugenverschlusselemente 100 tiefer in die
Fugen 2 hineingeschoben werden. Die Bandabschnitte 1 können so weit hineingedrückt
werden, bis sie an den Stützbalkenelementen 5 anstehen.
[0042] Dadurch ist auch für den Fall, dass die Fugenbreite F0 größer wird als die erste
Breite B1 des Bandabschnitts 1 - dies kann bei extremer Trockenheit und entsprechender
Abnahme der Holzfeuchte oder bei altersbedingtem Abnehmen der Elastizität des Materials
des Bandabschnitts 1 der Fall sein, aber auch durch Fehler beim Verlegen bedingt sein
- sichergestellt, dass das Fugenverschlusselement 100 in der Fuge 2 verbleibt. In
einem solchen Fall kann zusätzlich auch vorgesehen werden, dass beim Einsetzen der
Fugenverschlusselemente 100 jeweils zwei Bandabschnitte 1 formschlüssig ineinandergelegt
und erst dann eingelegt werden. Dabei kann auch ein kürzerer Bandabschnitt 1 in einen
längeren Bandabschnitt 1 eingelegt werden, um eine örtlich begrenzte Überbreite der
Fuge 2 zu überbrücken.
[0043] Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Elementhöhe H1 (also die Höhe des Fugenverschlusselements
100 bzw. dessen Bandabschnitt 1) so gewählt, dass sie zwischen dem 0,5-Fachen und
dem 1,0-Fachen der Dielenhöhe H0 beträgt. Dies ist in Fig. 5 zu erkennen, wo ein Schnitt
entlang der Linie A-A in Fig. 4 dargestellt ist: Die Elementhöhe beträgt etwa das
0,75-Fache der Dielenhöhe H0 und der Bandabschnitt 1 ist ganz nach unten in die Fuge
2 geschoben, so dass zwischen der Oberseite des Bandabschnitts 1 und der Oberfläche
der Holzterrasse 3 bzw. der Holzwerkstoffdielen 4 ein Abstand besteht.
[0044] Die Erfindung ermöglicht damit ein elastisches Fugenverschlusselement 100 mit Belüftung
für Fugen 2 von Holzterrassen 3 und/oder Holzwerkstoffdielen 4 im Außenbereich, wobei
durch die Wahl einer zickzackförmigen Geometrie in Verbindung mit einem elastischen
Material ein weitgehender Abfluss von Wasser aus der Terrassenoberfläche möglich ist
und ein Rücktrocknen aus dem Untergrund nicht beeinträchtigt wird. Die Flankenausbildung
zwischen Fugenverschlusselement 100 und Holz-Seitenwangen der Holzwerkstoffdielen
4 ist so ausgebildet, dass kein Kapillareffekt entsteht. Zweck des Fugenverschlusses
ist es, das Eindringen von Insekten in den Terrassenuntergrund hintanzuhalten und
den Verlust von Kleingegenständen durch die Fuge zu verhindern. Wie in den Figuren
dargestellt erfolgt dies durch eine zickzackförmige Ausbildung eines längs und querelastischen
Bandabschnitts 1 aus Kunststoff (vorzugsweise Thermoplastisches Polyolefin). Damit
wird einerseits eine einfache Einbringung (Breitenreduktion durch Längs-Dehnung) und
die zur Fixierung erforderliche Klemmwirkung erreicht (Übermaß gegenüber der Fugenbreite
F0). Andererseits verhindert die gitterförmige Ausbildung des Fugenverschlusses das
Durchfallen von Kleingegenständen. Die elastische Verformbarkeit sichert darüber hinaus
die Aufnahme der materialbedingten Geometrieänderungen der Fuge 2. Um die Klemmwirkung
zu verbessern kann der Bandabschnitt 1 auch mit einer Oberflächenstruktur versehen
werden, die ein besseres Zusammenwirken mit den Holzwerkstoffdielen 4 erlaubt.
[0045] Auch das Verlegen des Fugenverschlusselements 100 ist einfach möglich. Ein erfindungsgemäßes
Verfahren zum Verschließen von Fugen 2 umfasst demnach die folgenden Schritte:
Zuerst wird eine Zugbelastung auf zumindest einen von zwei in Längsrichtung des Fugenverschlusselements
100 einander gegenüberliegende Endabschnitte 1', 1" des Bandabschnitts 1 aufgebracht;
bevorzugt wird dabei eine so große Zugbelastung aufgebracht, dass sich die erste Breite
B1 des Bandabschnitts zu einer zweiten Breite B2 reduziert, die geringer ist als die
Fugenbreite F0. Wenn die Fuge 2 breiter ist oder Abschnitte mit größerer Breite aufweist,
können in einem vorgelagerten Schritt auch zwei oder mehr Fugenverschlusselemente
100 ineinandergelegt werden bzw. ein etwas kürzerer Bandabschnitt 1 für den breiteren
Bereich in einen längeren Bandabschnitt 1 eingelegt werden.
[0046] In einem nächsten Schritt wird das Fugenverschlusselement 100 in die Fuge 2 eingelegt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Holzterrasse 3 frisch errichtet worden ist und
die Einbaufugenbreite vorliegt oder ob das Fugenverschlusselement 100 zu einem späteren
Zeitpunkt eingebracht wird, wenn die Fugenbreite F0 sich witterungsbedingt geändert
hat. Durch Variieren der Zugbelastung kann die Breite des Fugenverschlusselements
100 entsprechend angepasst werden.
[0047] Zum Abschluss wird die Zugbelastung auf das Fugenverschlusselement 100 beendet. Aufgrund
der Ausführung aus einem elastischen Werkstoff und die Zick-Zack-Form versucht das
Fugenverschlusselement 100, seinen ursprünglichen Zustand wiederherzustellen und sich
von der zweiten Breite B2 wieder in die erste Breite B1 auszudehnen. So ergibt sich
die Klemmwirkung des Fugenverschlusselements 100 in der Fuge 2 und deren dauerhafter
Verschluss.
[0048] Wird das Verschließen der Fugen 2 unmittelbar beim Einbau vorgenommen wird in einem
vorherigen Schritt die Holzterrasse 3 in einem Außenbereich errichtet durch Verlegen
von Holzwerkstoffdielen 4, wobei zwischen benachbarten Holzwerkstoffdielen 4 Fugen
2 mit einer Fugenbreite F0 zwischen 5 mm und 9 mm, vorzugsweise mit einer Fugenbreite
F0 von 7 mm ausgeführt werden. Dabei werden vorzugsweise Holzwerkstoffdielen 4 mit
einer Holzfeuchte von 14 Prozent bis 18 Prozent verlegt, vorzugsweise zwischen 16
Prozent und 18 Prozent, bzw. ist vor dem Verlegen sicherzustellen, dass eine Trocknung
durchgeführt wird, falls die Holzwerkstoffdielen 4 z.B. durch nachlässige Lagerung
durchfeuchtet sind.
[0049] Im Abschluss daran erfolgt das Verlegen wie oben beschrieben.
1. Fugenverschlusselement (100) zum Verlegen in Fugen (2) von Holzterrassen (3) und/oder
zwischen Holzwerkstoffdielen (4) im Außenbereich, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenverschlusselement (100) als zick-zack-förmiger Bandabschnitt (1) aus einem
elastischen Werkstoff ausgeführt ist.
2. Fugenverschlusselement (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandabschnitt (1) im nicht-montierten Zustand ein Übermaß gegenüber einer Fugenbreite
(F0) der Fugen (2) vom 1,1-Fachen bis zum 1,9-Fachen der Fugenbreite (F0) aufweist.
3. Fugenverschlusselement (100) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenverschlusselement dazu vorgesehen ist, unter Vorspannung in der Fuge (2)
aufgenommen zu sein.
4. Fugenverschlusselement (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im nicht montierten Zustand des Fugenverschlusselements (100) der Normal-Abstand
zwischen zumindest zwei unmittelbar benachbarten Extremauslenkungen (101, 102) des
zick-zack-förmigen Bandabschnitts (1) in einer Richtung normal zu einer Längsachse
(1a) des Fugenverschlusselements (100) zwischen dem 1,1-Fachen bis zum 1,9-Fachen
der Fugenbreite (F0) der Fugen (2) beträgt.
5. Fugenverschlusselement (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es aus rechteckigen Segmenten besteht, die im Wesentlichen rechtwinkelig zu jeweils
benachbarten Segmenten angeordnet sind.
6. Fugenverschlusselement (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Segmenten besteht, zwischen denen jeweils Kanten vorgesehen sind.
7. Holzterrasse (3) für den Außenbereich, bestehend zumindest aus Holzwerkstoffdielen
(4), zwischen denen Fugen (2) ausgeführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass in den Fugen (2) zumindest teilweise und/oder abschnittsweise jeweils ein Fugenverschlusselement
(100) als zick-zack-förmiger Bandabschnitt (1) aus einem elastischen Werkstoff vorzugsweise
unter Vorspannung aufgenommen ist.
8. Holzterrasse (3) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugen (2) mit einer Fugenbreite (F0) zwischen 5 mm und 9 mm, vorzugsweise mit
einer Fugenbreite (F0) von 7 mm ausgeführt sind.
9. Holzterrasse (3) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzwerkstoffdielen (4) auf Stützbalkenelementen (5) angeordnet sind, wobei die
Stützbalken-Längsachsen (5a) quer, vorzugsweise normal zur Richtung einer Dielen-Längsachse
(4a) verlaufen.
10. Holzterrasse (3) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützbalkenelemente (5) zueinander in einem Stützbalken-Abstand (S1) von 30 cm
bis 90 cm, vorzugsweise von etwa 45 cm, angeordnet sind.
11. Holzterrasse (3) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenverschlusselement (100) im eingebauten Zustand zumindest 50 %, vorzugsweise
mindestens 70 % des Querschnitts der Fuge (2) offen lässt.
12. Verfahren zum Verschließen von Fugen (2) in Holzterrassen (3) und/oder zwischen Holzwerkstoffdielen
(4) im Außenbereich mit einem Fugenverschlusselement (100) nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
a) Aufbringen einer Zugbelastung auf in Längsrichtung des Fugenverschlusselements
(100) einander gegenüberliegende Endabschnitte (1', 1") eines Bandabschnitts (1) des
Fugenverschlusselements (100);
b) Einlegen des Fugenverschlusselements (100) in eine Fuge (2);
c) Beenden der Zugbelastung auf das Fugenverschlusselement (100).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vor Schritt a) vorgenommenen Schritt a0) zwei oder mehr Fugenverschlusselemente
(100) formschlüssig ineinandergelegt werden, bevor die Schritte a) bis c) durchgeführt
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vor allen anderen Schritten ausgeführten Schritt a00) die Holzterrasse (3)
in einem Außenbereich errichtet wird durch Verlegen von Holzwerkstoffdielen (4), wobei
zwischen benachbarten Holzwerkstoffdielen (4) Fugen (2) mit einer Fugenbreite (F0)
zwischen 5 mm und 9 mm, vorzugsweise mit einer Fugenbreite (F0) von 7 mm ausgeführt
werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzwerkstoffdielen (4) mit einer Holzfeuchte von 14 Prozent bis 18 Prozent,
vorzugsweise zwischen 16 Prozent und 18 Prozent, verlegt werden.