[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Elektrogerät zum Erzeugen eines temperierten
Luftstroms mit einem elektrisch betreibbaren Heizelement, einer Gebläsevorrichtung
und einem Luftkanal. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen
eines temperierten Luftstroms in einem Luftkanal mittels eines elektrisch betreibbaren
Heizelements.
[0002] Heißluftgeräte, wie beispielsweise Haartrockner, Trocknungsgeräte, Heißluftgebläse
oder Heißluftpistolen, setzen in bekannten Ausführungsformen eine Heizwendel ein,
also ein Widerstandsheizelement, um Luft, welche mittels einer Gebläsevorrichtung
an der Heizwendel vorbeigeleitet wird, zu erhitzen. Aufgrund der dissipativen Natur
der Erhitzung mittels der Heizwendel ist ein Wirkungsgrad der Heißlufterzeugung relativ
gering und ein Leistungsbedarf des Heißluftgeräts hoch.
[0003] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Konzept für ein Elektrogerät zum Erzeugen eines temperierten Luftstroms anzugeben,
welches energieeffizienter betreibbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Elektrogerät und ein Verfahren nach
den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
[0005] Das verbesserte Konzept beruht auf der Idee, zwei getrennte unterschiedliche Temperaturniveaus
zu erzeugen indem einem Bereich thermische Energie entnommen und an zweiten Bereich
als Wärme wenigstens zum Teil abgegeben wird. Die thermische Energie wird also von
dem ersten Bereich wenigstens zum Teil auf den zweiten Bereich übertragen.
[0006] Gemäß einem ersten unabhängigen Aspekt des verbesserten Konzepts wird ein Elektrogerät
zum Erzeugen eines temperierten Luftstroms, beispielsweise ein Heißluftgerät, ein
Haartrockner, ein Trocknungsgerät, ein Heißluftgebläse, eine Heißluftpistole oder
ein Elektrogerät zum Erzeugen eines gekühlten Luftstroms, also ein Kaltluftgerät,
mit einem elektrisch betreibbaren Heizelement, einer Gebläsevorrichtung und einem
Luftkanal angegeben. Das Heizelement ist dazu eingerichtet, einem ersten Bereich auf
einer dem Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements thermische Energie zu entnehmen
und Wärme an einen zweiten Bereich auf einer dem Luftkanal zugewandten Seite des Heizelements
abzugeben oder dem zweiten Bereich thermische Energie zu entnehmen und Wärme an den
ersten Bereich abzugeben. Die Gebläsevorrichtung ist dazu ausgebildet, in dem Luftkanal
einen Luftstrom entlang der dem Luftkanal zugewandten Seite des Heizelements zu erzeugen.
[0007] Wird die thermische Energie dem ersten Bereich entnommen und Wärme an den zweiten
Bereich abgegeben, so wirkt das Elektrogerät als Heißluftgerät, indem es den Luftstrom
als Heißluftstrom erzeugt. Wird die thermische Energie dem zweiten Bereich entnommen
und Wärme an den ersten Bereich abgegeben, so wirkt das Elektrogerät als Kaltluftgerät,
indem es den Luftstrom als gekühlten Luftstrom erzeugt. In beiden Fällen kann vom
Erzeugen eines temperierten Luftstroms gesprochen werden.
[0008] Je nach Ausführungsform kann das Elektrogerät als Heißluftgerät dienen oder als Kaltluftgerät.
In verschiedenen Ausführungsformen kann das Elektrogerät auch wahlweise als Heißluftgerät
und Kaltluftgerät verwendet werden.
[0009] Es wird insbesondere ein erstes Temperaturniveau in dem ersten Bereich und ein zweiten
Temperaturniveau in dem zweiten Bereich erzeugt, wobei das zweite Temperaturniveau
höher ist als das erste Temperaturniveau oder umgekehrt.
[0010] Die Entnahme der thermischen Energie aus dem ersten Bereich und die Abgabe der Wärme
an den zweiten Bereich oder umgekehrt erfolgen insbesondere unter Aufwendung elektrischer
oder mechanischer Arbeit, die durch den elektrischen Betrieb des Heizelements verrichtet
wird.
[0011] Der Temperaturunterschied zwischen erstem und zweitem Bereich beziehungsweise Temperaturniveau
wird durch das Heizelement beispielsweise basierend auf dem Prinzip einer Kraft-Wärme-Maschine
oder einer Wärmepumpe erzeugt, bei dem mittels mechanischer Arbeit Energie aus einem
Bereich aufgenommen und als Nutzwärme auf einen anderen Bereich zumindest zum Teil
übertragen wird. Alternativ kann der Temperaturunterschied basierend auf einem elektrothermischen
Analogon zum Prinzip der Wärmepumpe erzeugt werden. Dabei wird elektrische Arbeit
anstelle der mechanischen Arbeit eingesetzt. Dieses Prinzip ist beispielsweise in
einem Peltier-Element realisiert. Das Heizelement kann also insbesondere gleichzeitig
als Kühlelement wirken. Dementsprechend wird das Heizelement hier und im Folgenden
als solches bezeichnet, unabhängig davon, ob eine vorgesehene Verwendung des Elektrogeräts
die Erzeugung eines Heißluftstroms und/oder eines Kaltluftstroms betrifft.
[0012] Der Temperaturunterschied wird insbesondere dadurch erzeugt, dass eine Seite des
Heizelements gekühlt wird, insbesondere im Vergleich zu einer Umgebungstemperatur
des Elektrogeräts oder einer vorgegebenen Referenztemperatur, und die andere Seite
des Heizelements geheizt wird, insbesondere im Vergleich zu der Umgebungstemperatur
oder der Referenztemperatur.
[0013] Die Referenztemperatur kann beispielsweise durch gezieltes Beheizen derjenigen Seite
des Heizelements, der die thermische Energie entnommen wird definiert werden. Dadurch
kann beispielsweise unter Beibehaltung oder näherungsweiser Beibehaltung des Temperaturunterschieds
eine höhere Absoluttemperatur, insbesondere des zweiten Temperaturniveaus, erzeugt
werden.
[0014] Insbesondere weist das Heizelement kein Widerstandsheizelement, insbesondere keine
Heizwendel auf.
[0015] Durch das Vorbeiführen des Luftstroms entlang der dem Luftkanal zugewandten Seite
des Heizelements, insbesondere durch den Luftkanal hindurch, wird der Luftstrom erhitzt
und so zu einem Heißluftstrom oder gekühlt und dadurch zu einem Kaltluftstrom. Dabei
können die Begriffe "Heißluft" und "Kaltluft" beispielsweise jeweils verstanden werden
als Luft mit einer Temperatur, die gegenüber einer Umgebungstemperatur des Elektrogeräts
erhöht beziehungsweise erniedrigt ist.
[0016] Das Heizelement kann beispielsweise rohrförmig ausgebildet sein und sich insbesondere
im Inneren einer Hülse des Elektrogeräts befinden. In solchen Ausführungsformen kann
sich im Inneren des rohrförmigen Heizelements der Luftkanal befinden. Innen kann dabei
radial bezüglich einer Längsachse des rohrförmigen Heizelements verstanden werden.
[0017] In diesem Kontext ist der Begriff "rohrförmig" nicht notwendigerweise als zylindrisch
in einem mathematisch exakten Sinn zu verstehen. Insbesondere kann das rohrförmige
Heizelement derart ausgestaltet sein, dass es, oder dass einzelne Unterelemente des
Heizelements, beispielsweise verteilt an einer Oberfläche eines Zylinders, beispielsweise
eines Kreiszylinders, einer näherungsweise zylindrischen Oberfläche, einer Oberfläche
eines Kegelstumpfs befinden.
[0018] Der Begriff "rohrförmiges Heizelement" kann beispielsweise derart verstanden werden,
dass eine definierte Innen- und eine definierte Außenseite des Heizelements sowie
ein Luftkanal, insbesondere auf der Innenseite, definierbar sind.
[0019] Die Gebläsevorrichtung ist insbesondere dazu eingerichtet, den Luftstrom durch Ansaugen
von Luft aus einer Umgebung des Elektrogeräts in den Luftkanal zu erzeugen.
[0020] Die Gebläsevorrichtung ist dazu ausgebildet, einen weiteren Luftstrom entlang der
dem Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements zu erzeugen. Eine Strömungsrichtung
des Luftstroms weicht von einer Strömungsrichtung des weiteren Luftstroms ab
[0021] Insbesondere sind die beiden Strömungsrichtungen entgegengesetzt oder im Wesentlichen
entgegengesetzt.
[0022] Mit Vorteil wird die Luft des weiteren Luftstroms damit weg von einem Ziel des Luftstroms
bewegt. Heiß- und Kaltluftstrom werden also in unterschiedliche Richtungen bewegt.
[0023] Durch die Verwendung einer Wärmepumpe oder eines elektrothermischen Analogons und
die entsprechende Erzeugung des Temperaturunterschieds kann auf eine Dissipationsheizung
zur Erzeugung des temperierten Luftstroms verzichtet werden. Entsprechend wird nur
ein Teil der thermischen Energie des entsprechenden Bereichs, an den die Wärme abgegeben
wird, aus elektrischem Strom gewonnen, während ein weiterer Teil der thermischen Energie
aus der Umgebungswärme gewonnen wird. Dementsprechend ist eine höhere Energieeffizienz
des Elektrogeräts erzielbar.
[0024] Durch die höhere Energieeffizienz kann beispielsweise auf eine kabelgebundene Stromversorgung
des Elektrogeräts verzichtet werden, beispielsweise durch Einsatz eines Akkus zur
Stromversorgung des Elektrogeräts.
[0025] Gemäß zumindest einer Ausführungsform enthält das Heizelement wenigstens ein Peltier-Element.
[0026] Das Heizelement erzeugt dann insbesondere einen Temperaturunterschied zwischen dem
ersten und dem zweiten Bereich basierend auf elektrischem Strom, welcher durch den
elektrischen Betrieb des Elektrogeräts bereitgestellt wird. Insbesondere kann der
Temperaturunterschied von der Stromstärke des Stroms abhängen. Je größer die Stromstärke,
desto größer ist insbesondere der Temperaturunterschied.
[0027] Der Begriff "Peltier-Element" wird hier und im Folgenden auch für einen Stapel von,
insbesondere in Reihe geschalteten, Peltier-Elementen, auch Peltier-Stack genannt,
verwendet. Der Begriff "Peltier-Element" kann aber auch für ein einzelnes Peltier-Element
verwendet werden.
[0028] Das Peltier-Element weist eine zu erhitzende Seite auf, welche dem Luftkanal zugewandt
ist, um die Wärme an den zweiten Bereich abzugeben, oder dem Luftkanal abgewandt ist,
um die Wärme an den ersten Bereich abzugeben. Das Peltier-Element weist eine zu kühlende
Seite auf, welche dem Luftkanal abgewandt ist, um dem ersten Bereich die thermische
Energie zu entnehmen, oder dem Luftkanal zugewandt ist, um dem zweiten Bereich die
thermische Energie zu entnehmen. Gemäß dem Peltier-Effekt wird bei Stromfluss durch
das Peltier-Element die Temperaturdifferenz zwischen der zu erhitzenden und der zu
kühlenden Seite erzeugt.
[0029] Die Stromrichtung durch das Peltier-Element, beziehungsweise die an das Peltier-Element
angelegte Spannung, definiert dabei, welche Seite des Peltier-Elements und damit des
Heizelements erhitzt wird und welche gekühlt wird. Dementsprechend entscheidet die
Stromrichtung, ob das Elektrogerät als Heißluftgerät oder als Kaltluftgerät eingesetzt
werden kann.
[0030] Gemäß entsprechender Ausführungsformen kann die Stromrichtung umgekehrt werden, sodass
das Elektrogerät wahlweise als Heißluftgerät oder Kaltluftgerät genutzt werden kann.
[0031] Der Luftkanal kann beispielsweise zylinderförmig oder näherungsweise zylinderförmig
oder kreiskegelstumpfförmig oder näherungsweise kreiskegelstumpfförmig ausgebildet
sein oder als eine Kombination der genannten geometrischen Formen. Je nach geometrischer
Ausgestaltung des Elektrogeräts sind auch andere geometrische Formen des Luftkanals
möglich.
[0032] Das wenigstens eine Peltier-Element ist auf einer Oberfläche des Luftkanals angeordnet.
Dabei sei angemerkt, dass es sich bei dem Luftkanal nicht notwendigerweise um eine
physikalische Komponente handeln muss, sondern beispielsweise auch um eine rein geometrische
Figur handeln kann.
[0033] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das Heizelement eine Vielzahl, also drei
oder mehr, Peltier-Elemente auf, die entlang eines Umfangs des Luftkanals, also insbesondere
tangential um den Luftkanal herum, verteilt, insbesondere gleichmäßig verteilt, angeordnet
sind.
[0034] Beispielsweise können die Peltier-Elemente streifenförmig ausgebildet sein, insbesondere
mit einer Ausrichtung der Streifen entlang einer axialen Richtung des Luftkanals.
[0035] Das wenigstens eine Heizelement kann beispielsweise auch eine weitere Vielzahl, also
insbesondere drei oder mehr, Peltier-Elemente beinhalten, die beispielsweise axial
versetzt zu der Vielzahl von Peltier-Elementen entlang des Umfangs, also insbesondere
tangential um den Luftkanal herum, angeordnet sind.
[0036] Jeweilige Längsachsen der streifenförmigen Peltier-Elemente können beispielsweise
parallel zu der Längsachse des Luftkanals ausgerichtet sein und beispielsweise können
die Längsachsen der Peltier-Elemente alle gleich weit oder näherungsweise gleich weit
von einem Zentrum des Luftkanals, also insbesondere von der Längsachse des Luftkanals,
entfernt sein, insbesondere in radialer Richtung.
[0037] Jedes der streifenförmigen Peltier-Elemente kann beispielsweise eine Querachse, welche
senkrecht auf der Längsachse steht, aufweisen sowie eine Normalachse, die senkrecht
auf der Längs- und der Querachse steht.
[0038] Gemäß zumindest einer Ausführungsform steht die Querachse der Peltier-Elemente jeweils
senkrecht auf einer jeweiligen Radialrichtung ausgehend von dem Zentrum beziehungsweise
der Längsachse des Luftkanals. Die Normalachse ist also parallel zu der Radialrichtung.
[0039] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das wenigstens eine Peltier-Element eine
Vielzahl, also drei oder mehr, streifenförmiger Peltier-Elemente mit jeweils einer
Längsachse und einer darauf senkrecht stehenden Normalachse auf. Die streifenförmige
Peltier-Elemente sind um den Luftkanal herum verteilt angeordnet. Die Längsachsen
jeweils benachbarter, insbesondere aller, streifenförmiger Peltier-Elemente sind parallel
zueinander. Die Normalachsen der benachbarten streifenförmigen Peltier-Elemente sind
in unterschiedliche Richtungen bezüglich einer jeweiligen Radialrichtung ausgehend
von einer Längsachse des Luftkanals verkippt sind.
[0040] Daraus ergibt sich beispielsweise eine, aus axialer Richtung des Luftkanals betrachtet,
zick-zack-förmige Anordnung der Peltier-Elemente. Dadurch kann mit Vorteil eine höhere
Anzahl von Peltier-Elementen entlang des Umfangs des Luftkanals angeordnet werden,
was eine höhere Heiz- beziehungsweise Kühlleistung ermöglicht.
[0041] Der Einsatz von Peltier-Elementen für das Heizelement hat insbesondere den Vorteil,
dass Peltier-Elemente besonders kompakt sein können und dementsprechend eine geringe
Größe und ein geringes Gewicht aufweisen, was insbesondere bei tragbaren Elektrogeräten,
beispielsweise Haartrocknern, von Vorteil ist. Ein weiterer Vorteil der Peltier-Elemente
ist, dass kein Kältemittel eingesetzt werden muss.
[0042] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das wenigstens eine Peltier-Element einen
oder mehrere Stapel mit jeweils wenigstens zwei Peltier-Elementen auf.
[0043] Innerhalb eines Stapels von Peltier-Elementen sind die einzelnen Peltier-Elemente
derart angeordnet, dass eine zu erwärmende oder zu erhitzende Seite des ersten Peltier-Elements
einer zu kühlenden Seite des zweiten Peltier-Elements zugewandt ist und so weiter.
Mit Vorteil kann durch den Einsatz von Stapel aus Peltier-Elementen ein höherer Temperaturunterschied
pro Oberflächeneinheit des Luftkanals erzielt werden.
[0044] Gemäß zumindest einer Ausführungsform enthält das wenigstens eine Peltier-Element
eine Vielzahl, also drei oder mehr, längliche, insbesondere streifenförmige Peltier-Elemente.
Die Peltier-Elemente sind entlang einer Längsachse des Luftkanals oder einer rohrförmigen
Hülse des Elektrogeräts ausgerichtet und entlang eines Innenumfangs der Hülse, beispielsweise
mit einem definierten Abstand zu der Hülse, nebeneinander angeordnet. Benachbarte
Peltier-Elemente können insbesondere direkt aneinander grenzen oder anliegen um einen
Luftaustausch zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich zu unterbinden oder einzuschränken.
[0045] Der Begriff "länglich" kann derart verstanden werden, dass eine Ausdehnung entlang
einer Längsachse wesentlich größer, beispielsweise mindestens doppelt so groß, ist
als die Ausdehnung entlang der übrigen Raumdimensionen. "Streifenförmig" kann derart
verstanden werden, dass es eine quaderförmige längliche Form beschreibt, wobei eine
Höhe des Quaders wesentlich kleiner ist als eine Breite des Quaders, also höchstens
halb so groß, und eine Länge des Quaders wesentlich größer ist als die Breite, also
mindestens doppelt so groß.
[0046] In verschiedenen Ausführungsformen weist das Elektrogerät ein weiteres Heizelement
zum Beheizen der dem Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements auf, insbesondere
wenn das Elektrogerät als Heißluftgerät ausgestaltet ist.
[0047] Dadurch kann die zu kühlende Seite des Heizelements durch die Beheizung mittels des
weiteren Heizelements auf eine definierte Referenztemperatur gebracht werden. Der
Temperaturunterschied zwischen erstem und zweitem Bereich ist dabei näherungsweise
unabhängig von einer Beheizung durch das weitere Heizelement. Im Idealfall wird lediglich
ein Absolutwert des ersten Temperaturniveaus beziehungsweise des zweiten Temperaturniveaus
verschoben.
[0048] Durch die Beheizung der dem Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements kann eine
Kondensation von Feuchtigkeit vermieden werden. Außerdem kann eine höhere Absoluttemperatur
des Heißluftstroms erzeugt werden.
[0049] Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das weitere Heizelement als Widerstandsheizelement,
insbesondere als Heizwendel, ausgebildet.
[0050] Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das weitere Heizelement in Zwischenräumen
zwischen den benachbarten streifenförmigen Peltier-Elementen, deren Normalachsen in
unterschiedliche Richtungen verkippt sind, angeordnet.
[0051] Dadurch ergibt sich eine besonders platzsparende Anordnung des weiteren Heizelements.
[0052] Gemäß zumindest einer Ausführungsform enthält das Heizelement eine Wärmepumpe. Die
Wärmepumpe kann beispielsweise als KompressionsWärmepumpe ausgebildet sein.
[0053] Der Einsatz einer Wärmepumpe kann vorteilhaft sein, wenn es auf eine besonders platzsparende
Konstruktion nicht in erster Linie ankommt, beispielsweise bei Trocknungsgeräten oder
-gebläsen, wie sie beispielsweise in der Baubranche eingesetzt werden können.
[0054] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist die Gebläsevorrichtung ein Propellerelement
mit Flügeln auf, wobei die Flügel jeweils einen Innenabschnitt und einen Außenabschnitt
aufweisen. Die jeweiligen Innenabschnitte unterscheiden sich von den jeweiligen Außenabschnitten
in ihrer jeweiligen geometrischen Form derart, dass die Innenabschnitte und die Außenabschnitte
bei einer Rotation des Propellerelements, insbesondere um eine zur Längsachse des
Luftkanals koaxiale Rotationsachse, die Luftströme in entgegengesetzte Richtungen
erzeugen.
[0055] Ein Propellerelement kann hier in dem Folgenden verstanden werden als ein Element
mit Flügeln, die um eine Welle herum, insbesondere eine Rotationswelle, die koaxial
zur Rotationsachse ist, insbesondere sternförmig, angeordnet sind.
[0056] Die geometrischen Formen der Innen- und Außenabschnitte der Flügel können sich beispielsweise
durch unterschiedliche Neigungsrichtungen der Innen- und Außenabschnitte voneinander
unterscheiden. Dadurch kann durch Rotation des Propellerelements ein Luftstrom, welcher
dem Innenabschnitt der Flügel zugeordnet ist, erzeugt werden, und ein entgegengesetzter
Luftstrom, welcher den Außenabschnitten der Flügel zugeordnet ist. Insbesondere kann
eine Größe des Innenabschnitts der Flügel an eine Größe des Luftkanals angepasst sein.
[0057] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das Elektrogerät eine an einer Austrittsöffnung
für den Luftstrom angeordnete Blendenvorrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, die
Richtung eines Teils des Luftstroms umzukehren und den richtungsumgekehrten Teil an
der dem Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements entlang zu leiten um den weiteren
Luftstrom zu erzeugen, insbesondere wenn das Elektrogerät als Heißluftgerät ausgestaltet
ist.
[0058] Dies hat insbesondere den Vorteil, dass der weitere Luftstrom bereits vorgewärmt
ist, wenn er an der dem Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements entlang strömt
und damit thermische Energie bereitstellt, die von dem Heizelement dem ersten Bereich
entnommen werden kann. Die Energieeffizienz des Elektrogeräts kann damit weiter verbessert
werden.
[0059] Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist eine Blendenöffnung der Blendenvorrichtung
verstellbar, sodass der Teil des Luftstroms, welcher umgeleitet wird, variabel ist.
[0060] Damit kann mittels der Blendenvorrichtung gleichzeitig auch die Temperatur des austretenden
Luftstroms variiert werden.
[0061] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das Elektrogerät ein zweites weiteres
Heizelement auf, welches auf der dem Luftkanal zugewandten Seite des Heizelements
angeordnet ist, insbesondere in Ausführungsformen bei denen die Wärme an den zweiten
Bereich abgegeben wird.
[0062] Daher wird beispielsweise eine Funktion des Heizelements nicht wesentlich von dem
zweiten weiteren Heizelement beeinträchtigt.
[0063] Das zweite weitere Heizelement kann beispielsweise als Dash-up-Heizung bezeichnet
werden oder als Unterstützungsheizung, welche eine Temperatur, insbesondere eine maximal
erreichbare Temperatur, des zweiten Bereichs weiter erhöhen kann, insbesondere gegenüber
einer Beheizung durch das Heizelement allein, insbesondere wenn das Elektrogerät als
Heißluftgerät ausgestaltet ist.
[0064] In verschiedenen Ausführungsformen kann das zweite weitere Heizelement abhängig von
einem Betriebsmodus des Elektrogeräts, welcher insbesondere durch den Benutzer oder
automatisch durch das Elektrogerät ausgewählt werden kann, zugeschaltet oder abgeschaltet
werden. Beispielsweise kann das zweite weitere Heizelement nur dann aktiviert werden,
wenn die Wärme an den zweiten Bereich abgegeben wird.
[0065] Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das zweite weitere Heizelement als Widerstandsheizelement,
insbesondere als Heizwendel, ausgebildet.
[0066] Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das zweite weitere Heizelement als Beschichtung
auf dem Heizelement ausgebildet.
[0067] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das Elektrogerät eine Trennvorrichtung,
insbesondere einen Trennring, zum räumlichen Trennen der Luftströme voneinander auf.
[0068] Die Trennung kann insbesondere einer radialen Trennung der Luftströme entsprechen,
insbesondere einer Trennung des Luftstroms in einen radialen Innenbereich der Trennvorrichtung
und des weiteren Luftstroms in einen radialen Außenbereich der Trennvorrichtung.
[0069] Der Innenbereich der Trennvorrichtung kann beispielsweise in Übereinstimmung mit
den Innenabschnitten der Flügel und/oder mit dem Luftkanal des Elektrogeräts angeordnet
sein. Der Außenbereich der Trennvorrichtung kann in Übereinstimmung mit den Außenabschnitten
der Flügel angeordnet sein.
[0070] Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das Elektrogerät mit einem Akku betreibbar
oder weist den Akku auf, insbesondere in einem Haltegriff des Elektrogeräts, um das
Heizelement mit Strom zu versorgen, insbesondere kabellos.
[0071] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das Elektrogerät einen Wärmeaustauschkörper
auf, der wenigstens teilweise in dem ersten Bereich oder an diesen angrenzend angeordnet
ist, um einen Wärmeaustausch zwischen der dem Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements
und dem Gehäuse und/oder zwischen der dem Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements
und einer Umgebung des Elektrogeräts zu erhöhen.
[0072] Mittels des Wärmeaustauschkörpers kann erzielt werden, dass kontinuierlich ausreichend
thermische Energie zur Verfügung steht, die dem ersten Bereich von dem Heizelement
entnommen werden kann, beziehungsweise, dass an den ersten Bereich abgegebene Wärme
effizient an die Umgebung des Elektrogeräts abgegeben werden kann.
[0073] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist der Wärmeaustauschkörper eine strukturierte
Oberfläche auf.
[0074] Dadurch kann der gesamte Flächeninhalt der Oberfläche des Wärmeaustauschkörpers erhöht
werden um die Effizienz des Wärmeaustauschs zu verbessern.
[0075] Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das Elektrogerät eine Lüftervorrichtung
auf, die dazu eingerichtet und angeordnet ist, einen Luftaustausch zwischen der Umgebung
des Elektrogeräts und dem ersten Bereich zu erzeugen.
[0076] Die Lüftervorrichtung kann, alleine oder in Kombination mit dem Wärmeaustauschkörper,
für ausreichend thermische Energie im ersten Bereich sorgen, beziehungsweise für den
Abtransport der an den ersten Bereich abgegebenen Wärme.
[0077] Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt des verbesserten Konzepts wird ein Verfahren
zum Erzeugen eines temperierten Luftstroms in einem Luftkanal mittels eines elektrisch
betreibbaren Heizelements angegeben. Dazu wird einem ersten Bereich auf einer dem
Luftkanal abgewandten Seite des Heizelements thermische Energie entnommen und an einen
zweiten Bereich auf einer dem Luftkanal zugewandten Seite des Heizelements wird Wärme
abgegeben oder es wird dem zweiten Bereich thermische Energie entnommen und Wärme
an den ersten Bereich abgegeben. In dem Luftkanal wird der temperierte Luftstrom als
Luftstrom entlang der dem Luftkanal zugewandten Seite des Heizelements erzeugt.
[0078] Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird ein Temperaturunterschied
zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich unter Ausnutzung des Peltier-Effekts oder
unter Ausnutzung des Prinzips einer Wärmepumpe erzeugt.
[0079] Weitere Ausgestaltungsformen des Verfahrens zum Erzeugen eines temperierten Luftstroms
gemäß dem verbesserten Konzept folgen unmittelbar aus den verschiedenen Ausgestaltungen
des Elektrogeräts nach dem verbesserten Konzept und umgekehrt. Insbesondere ist ein
Elektrogerät nach dem verbesserten Konzept dazu in der Lage, ein Verfahren nach dem
verbesserten Konzept durchzuführen.
[0080] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die
vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0081] Die Erfindung wird im Folgenden anhand konkreter Ausführungsbeispiele und zugehöriger
schematischer Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche
Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden. Die Beschreibung gleicher
oder funktionsgleicher Elemente wird gegebenenfalls nicht notwendigerweise in verschiedenen
Figuren wiederholt.
[0082] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Längsschnittdarstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines
Elektrogeräts nach dem verbesserten Konzept;
- Fig. 2
- eine beispielhafte Ausgestaltung eines Heizelements für ein Elektrogerät nach dem
verbesserten Konzept;
- Fig. 3
- eine beispielhafte Ausgestaltung einer Gebläsevorrichtung für ein Elektrogerät nach
dem verbesserten Konzept; und
- Fig. 4
- eine schematische Längsschnittdarstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
eines Elektrogeräts nach dem verbesserten Konzept.
[0083] In Fig. 1 ist eine schematische Schnittdarstellung, insbesondere Längsschnittdarstellung,
durch ein Elektrogerät 1 entsprechend einer beispielhaften Ausführungsform nach dem
verbesserten Konzept gezeigt. Das Elektrogerät 1 ist beispielsweise als Heißluftgerät
1 ausgestaltet. Analoge Ausführungsformen eines Kaltluftgeräts oder eines Elektrogeräts
zur wahlweisen Verwendung als Heiß- oder Kaltluftgerät ergeben sich aus den folgenden
Ausführungen unmittelbar.
[0084] Das Heißluftgerät 1 weist ein Gehäuse 17 auf, welches beispielsweise eine rohrförmige
Hülse enthalten kann. Das Heißluftgerät 1 kann beispielsweise als Haartrockner, Heißluftpistole
oder Trocknungsgerät ausgebildet sein.
[0085] Das Heißluftgerät 1 weist ein Heizelement 2 auf, welches beispielsweise entlang der
Hülse angeordnet sein kann und beispielsweise rohrförmig ausgebildet ist oder rohrförmig
angeordnete Elemente beinhaltet. Das Heizelement 2 ist elektrisch betrieben, beispielsweise
mittels eines nicht gezeigten Akkus, der sich beispielsweise innerhalb eines optionalen
Haltegriffs 18 des Heißluftgeräts 1 befinden kann. Alternativ kann der Akku auch in
oder an einer anderen Stelle des Gehäuses 17 angeordnet sein.
[0086] Durch den elektrischen Betrieb des Heizelements 2 wird auf einer einem Luftkanal
3 abgewandten Seite des Heizelements 2 einem ersten Bereich T1 thermische Energie
entnommen und auf einen zweiten Bereich T2 auf einer gegenüberliegenden, also dem
Luftkanal 3 zugewandten, Seite des Heizelements 2 wenigstens teilweise übertragen,
indem Wärme an den zweiten Bereich T2 abgegeben wird.
[0087] Das Heißluftgerät 1 weist eine Gebläsevorrichtung auf, die beispielsweise ein Propellerelement
4 beinhalten kann, welches sich um eine Rotationsachse 19 drehen kann. Insbesondere
kann das Propellerelement 4 mit einer Rotationswelle verbunden sein, die koaxial zur
Rotationsachse 19 angeordnet ist, insbesondere auf der Rotationsachse 19. Durch die
Rotation des Propellerelements 4 wird in dem Luftkanal 3 ein Luftstrom erzeugt, der
an der dem Luftkanal 3 zugewandten Seite des Heizelements 2 vorbeigeleitet, dadurch
entsprechend erhitzt und damit zu einem Heißluftstrom 5 wird.
[0088] An einer Vorderseite oder Heißluftaustrittsseite des Heißluftgeräts 1 weist das Heißluftgerät
1 eine Öffnung auf, durch die der Heißluftstrom 5 austreten und auf ein Ziel gerichtet
werden kann.
[0089] Das Propellerelement 4 kann optional derart ausgestaltet sein, dass es in einem Innenbereich,
welcher beispielsweise zentriert zu dem Luftkanal 3 angeordnet ist, den Luftstrom
5 erzeugt und, beispielsweise in eine dem Luftstrom 5 entgegengesetzte Richtung einen
weiteren Luftstrom 10. Der weitere Luftstrom 10 wird dabei an der dem Luftkanal 3
abgewandten Seite des Heizelements 2, also auf einer Seite des ersten Bereichs T1
vorbeigeleitet.
[0090] Der weitere Luftstrom 10 kann die kühlere Luft auf der Seite des ersten Bereichs
T1 abtransportieren und beispielsweise auf einer Rückseite oder Kaltluftaustrittsseite
des Heißluftgeräts 1, welche auf einer der Vorderseite gegenüberliegenden Seite des
Luftkanals 3 liegt, aus dem Heißluftgerät 1 befördern.
[0091] Beispielsweise sind der Luftstrom 5 und der weitere Luftstrom 10 durch das Heizelement
2 voneinander entkoppelt, insbesondere indem das Heizelement 2 einen Luftaustausch
zwischen erstem Bereich T1 und zweitem Bereich T2 zumindest teilweise unterbindet.
[0092] Beispielsweise kann das Gehäuse 17 Kaltlufteintrittsöffnungen 15 und/oder Kaltluftaustrittsöffnungen
16 auf der Vorderseite beziehungsweise der Rückseite des Heißluftgeräts 1 beinhalten.
Bei Rotation des Propellerelements 4 kann wird beispielsweise durch die Eintrittsöffnungen
15 Luft angesaugt und der Kaltluftstrom kann durch die Austrittsöffnungen 16 aus dem
Heißluftgerät 1 befördert werden.
[0093] In Fig. 2 ist eine beispielhafte Ausführungsform des Heizelements 2 gezeigt, insbesondere
eine Querschnittsdarstellung mit einer Schnittebene senkrecht zu der Rotationsachse
19 aus Fig. 1. Das Heizelement 2 kann beispielsweise in einem Heißluftgerät 1, wie
es bezüglich Fig. 1 beschrieben wurde, eingesetzt werden.
[0094] Das Heizelement 2 weist im Beispiel der Fig. 2 eine Vielzahl von Peltier-Elementen
6 auf, die tangential um den Luftkanal 3 herum verteilt, insbesondere gleichmäßig
verteilt, angeordnet sind.
[0095] In Fig. 2 ist außerdem schematisch ein einzelnes der Peltier-Elemente 6 gezeigt,
welches beispielsweise als Stapel aus Peltier-Elementen aufgebaut sein kann. Im gezeigten
Beispiel weist der Stapel aus Peltier-Elementen drei übereinander gestapelte Peltier-Elemente
auf, die jeweils eine Platte 7 und eine weitere Platte 8 aufweisen. Die Platten 7,
8 können beispielsweise ein Keramikmaterial enthalten. Zwischen den Platten 7, 8 sind
jeweils Halbleiterelemente (nicht gezeigt) angeordnet.
[0096] Bei Stromfluss durch ein Peltier-Element, insbesondere die Halbleiterelemente, werden
die Platten 8 gekühlt und die Platten 7 beheizt.
[0097] Dementsprechend ist eine Folge der Platten derart, dass eine erhitzte Platte 7 auf
einer dem Luftkanal 3 zugewandten Seite des Heizelements 2 angeordnet ist, gefolgt
von einer gekühlten Platte 8, gefolgt von einer weiteren geheizten Platte 7, gefolgt
von einer weiteren gekühlten Platte 8, gefolgt von einer weiteren geheizten Platte
7 und wiederum gefolgt von einer gekühlten Platte 8, auf der dem Luftkanal 3 abgewandten
Seite des Heizelements 2. Die Anzahl der Platten 7, 8, beziehungsweise gestapelten
Peltier-Elemente, ist in Fig. 2 lediglich beispielhaft gewählt und kann auch größer
sein als gezeigt.
[0098] Die Peltier-Elemente 6 können beispielsweise streifenförmig ausgebildet sein mit
einer Längsachse, die beispielsweise parallel zu der Rotationsachse 19 angeordnet
ist. Die Peltier-Elemente 6 sind beispielsweise derart entlang eines Umfangs des Luftkanals
3 angeordnet, dass benachbarte Peltier-Elemente 6 jeweils in unterschiedliche Richtungen
gekippt sind, sodass eine zick-zack-förmige Anordnung aus Sicht der Querschnittsdarstellung
folgt.
[0099] Die dargestellte Anordnung der Peltier-Elemente 6 ist insbesondere in der Hinsicht
als schematisch zu verstehen, als dass vorzugsweise keine Lücken zwischen benachbarten
Peltier-Elementen 6 bestehen, sodass ein Luftaustausch zwischen dem ersten Bereich
T1 und dem zweiten Bereich T2 verhindert oder reduziert wird.
[0100] In Fig. 2 ist außerdem eine optionale Heizwendel 9 gezeigt, die die dem Luftkanal
3 abgewandte Seite des Heizelements 2 zusätzlich heizen kann um beispielsweise eine
Kondensation von Luftfeuchtigkeit auf der dem Luftkanal 3 abgewandten des Heizelements
2 zu verhindern und/oder einen Absolutwert der Temperaturen der Bereiche T1, T2 zu
erhöhen. Besonders vorteilhaft und platzsparend kann die Heizwendel beispielsweise
in Zwischenräumen zwischen den gekippten Peltier-Elementen 6 auf der dem Luftkanal
3 abgewandten Seite des Heizelements 2 verlaufen.
[0101] Alternativ oder zusätzlich zu der Heizwendel 9 kann das Gehäuse 17, insbesondere
der Haltegriff 18, derart ausgebildet sein, dass eine Abwärme des Akkus zu dem ersten
Bereich T1 geleitet wird um die dem Luftkanal 3 abgewandte Seite des Heizelements
2 zusätzlich heizen.
[0102] In Fig. 3 ist eine beispielhafte Ausgestaltung einer Gebläsevorrichtung gezeigt,
wie sie in einem Heißluftgerät 1, beispielsweise nach Fig. 1, eingesetzt werden kann.
Insbesondere ist eine Blickrichtung entlang der Rotationsachse 19 gewählt ist.
[0103] Die Gebläsevorrichtung weist ein Propellerelement 4 auf mit Flügeln 11, die gleichmäßig
um die Rotationsachse 19 beziehungsweise eine Welle entlang der Rotationsachse 19
verteilt sind. Im Beispiel der Fig. 3 sind ohne Beschränkung der Allgemeinheit vier
Flügel 11 gezeigt. Je nach Ausgestaltungsform des Heißluftgeräts 1 sind aber auch
zwei, drei oder mehr als vier Flügel 11 möglich. Jeder der Flügel 11 weist einen Innenabschnitt
12 und einen Außenabschnitt 13 auf, sich weiter entfernt von der Rotationsachse 19
befindet als der Innenabschnitt 12.
[0104] Die Innenabschnitte 12 sind beispielsweise derart geneigt, dass der Luftstrom 5 entlang
der gewünschten Heißluftrichtung erzeugt wird, insbesondere von der Rückseite zu der
Vorderseite des Heißluftgeräts 1. Die Außenabschnitte 13 sind beispielsweise entgegengesetzt
zu der Neigung der Innenabschnitte 12 geneigt. Dementsprechend wird durch die Außenabschnitte
13 der Luftstrom 16 mit einer der Strömungsrichtung des Luftstroms 5 entgegengesetzten
Strömungsrichtung erzeugt.
[0105] Das Heißluftgerät 1 kann beispielsweise einen Trennring 14 oder eine Trennhülse aufweisen,
welche die entstehenden Luftströme 5, 16 räumlich, insbesondere radial, voneinander
trennt.
[0106] In Fig. 4 ist eine schematische Schnittdarstellung, insbesondere Längsschnittdarstellung,
durch ein Heißluftgerät 1 entsprechend einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
nach dem verbesserten Konzept gezeigt.
[0107] Das Heißluftgerät 1 der Fig. 4 basiert auf dem Heißluftgerät 1 der Fig. 1, wobei
sich die Gebläsevorrichtung von derjenigen der Fig. 1 und Fig. 3 unterscheiden. Insbesondere
ist das Propellerelement 4 nicht mit unterschiedlich geneigten Bereichen ausgestattet
und erzeugt bei Rotation den Luftstrom 5, jedoch keinen entgegengesetzten weiteren
Luftstrom.
[0108] Das Heißluftgerät 1 weist an der Vorderseite eine Umlenkblende 20 auf, um einen Teil
des Luftstroms 5 umzukehren und entlang der dem Luftkanal 3 abgewandten Seite des
Heizelements 2 entlang zu leiten um den weiteren Luftstrom 10 zu erzeugen.
[0109] Optional ist eine durch die Umlenkblende definierte Öffnung der Vorderseite mit einem
Verstellelement 21 veränderbar, sodass der Anteil des Luftstroms 5, welcher umgelenkt
wird, variabel ist.
[0110] Gemäß einem Elektrogerät nach dem verbesserten Konzept werden durch Übertragung von
thermischer Energie von einem ersten auf einen zweiten Bereich zwei getrennte Temperaturniveaus
erzeugt und ein Luftstrom entlang des höheren Temperaturniveaus erzeugt, so dass ein
Heißluftstrom in einem Luftkanal entsteht oder es wird ein Luftstrom entlang des niedrigeren
Temperaturniveaus erzeugt, so dass ein Kaltluftstrom in dem Luftkanal entsteht.
[0111] Durch die Verwendung des thermodynamischen Funktionsprinzips einer Kraft-Wärme-Maschine
oder Wärmepumpe oder einem, beispielsweise durch den Einsatz von Peltier-Elementen
realisierten, elektrothermischen Analogon, wird eine besonders effiziente Temperierung
der Luft ermöglicht. Dadurch wird insbesondere der Einsatz von Akkus zum Realisieren
von kabellosen Elektrogeräten ermöglicht. Auch für kabelgebundene Anwendungen kann
die erhöhte Energieeffizienz vorteilhaft sein, beispielsweise für mobile kabelgebundene
Elektrogeräte zum Anschluss beispielsweise an eine Bordspannungssteckdose eines Kraftfahrzeugs.
BEZUGSZEICHENLISTE:
[0112]
- 1
- Elektrogerät
- 2
- Heizelement
- 3
- Luftkanal
- 4
- Propellerelement
- 5
- Luftstrom
- 6
- Peltier-Elemente
- 7
- Platten
- 8
- Platten
- 9
- Heizelement
- 10
- Luftstrom
- 11
- Flügel
- 12
- Innenabschnitt
- 13
- Außenabschnitt
- 14
- Trennring
- 15
- Öffnung
- 16
- Öffnung
- 17
- Gehäuse
- 18
- Haltegriff
- 19
- Rotationsachse
- 20
- Umlenkblende
- 21
- Verstellelement
- T1
- Bereich
- T2
- Bereich
1. Elektrogerät zum Erzeugen eines temperierten Luftstroms mit einem elektrisch betreibbaren
Heizelement (2), einer Gebläsevorrichtung (4) und einem Luftkanal (3); wobei
- das Heizelement (2) dazu eingerichtet ist,
- einem ersten Bereich (T1) auf einer dem Luftkanal (3) abgewandten Seite des Heizelements
(2) thermische Energie zu entnehmen und Wärme an einen zweiten Bereich (T2) auf einer
dem Luftkanal (3) zugewandten Seite des Heizelements (2) abzugeben; oder
- dem zweiten Bereich (T2) thermische Energie zu entnehmen und Wärme an den ersten
Bereich (T1) abzugeben; und
- die Gebläsevorrichtung (4) dazu ausgebildet ist,
- in dem Luftkanal (3) einen Luftstrom (5) entlang der dem Luftkanal (3) zugewandten
Seite des Heizelements (2) zu erzeugen; und
- einen weiteren Luftstrom (10) entlang der dem Luftkanal (3) abgewandten Seite des
Heizelements (2) zu erzeugen, wobei eine Strömungsrichtung des Luftstroms (5) von
einer weiteren Strömungsrichtung des weiteren Luftstroms (10) abweicht.
2. Elektrogerät gemäß Anspruch 1, wobei das Heizelement (2) wenigstens ein Peltier-Element
(6) enthält.
3. Elektrogerät gemäß Anspruch 2, wobei das wenigstens eine Peltier-Element (6) einen
oder mehrere Stapel mit jeweils wenigstens zwei Peltier-Elementen (6) aufweist.
4. Elektrogerät gemäß einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei das wenigstens eine Peltier-Element
(6) eine Vielzahl länglicher Peltier-Elemente (6) enthält, welche entlang einer Längsachse
(19) einer rohrförmigen Hülse des Elektrogeräts (1) ausgerichtet und entlang eines
Innenumfangs der Hülse nebeneinander angeordnet sind.
5. Elektrogerät nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei
- das wenigstens eine Peltier-Element (6) eine Vielzahl streifenförmiger Peltier-Elemente
(6) mit jeweils einer Längsachse und einer darauf senkrecht stehenden Normalachse
aufweist, die um den Luftkanal (3) herum verteilt angeordnet sind;
- die Längsachsen jeweils benachbarter streifenförmiger Peltier-Elemente (6) parallel
zueinander sind; und
- die Normalachsen der benachbarten streifenförmigen Peltier-Elemente (6) in unterschiedliche
Richtungen bezüglich einer jeweiligen Radialrichtung ausgehend von einer Längsachse
(19) des Luftkanals (3) verkippt sind.
6. Elektrogerät gemäß Anspruch 1, wobei das Heizelement (2) eine Wärmepumpe enthält.
7. Elektrogerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Strömungsrichtung des Luftstroms
(5) entgegengesetzt oder im Wesentlichen entgegengesetzt zu der weiteren Strömungsrichtung
des weiteren Luftstroms (10) ist.
8. Elektrogerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, das eine an einer Austrittsöffnung
für den Luftstrom (5) angeordnete Blendenvorrichtung (20) aufweist, die dazu eingerichtet
ist, die Richtung eines Teils des Luftstroms (5) umzukehren und den richtungsumgekehrten
Teil an der dem Luftkanal (3) abgewandten Seite des Heizelements (2) entlang zu leiten,
um den weiteren Luftstrom (10) zu erzeugen.
9. Elektrogerät gemäß Anspruch 8, wobei eine Blendenöffnung der Blendenvorrichtung (20)
verstellbar, sodass der Teil des Luftstroms (5), welcher umgeleitet wird, variabel
ist.
10. Elektrogerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Gebläsevorrichtung (4) ein
Propellerelement mit Flügeln (11) aufweist, wobei
- die Flügel (11) jeweils einen Innenabschnitt (12) und einen Außenabschnitt (13)
aufweisen;
- sich die jeweiligen Innenabschnitte (12) von den jeweiligen Außenabschnitten (13)
in ihrer jeweiligen geometrischen Form derart unterscheiden, dass die Innenabschnitte
(12) und die Außenabschnitte (13) bei einer Rotation des Propellerelements die Luftströme
(5, 10) in entgegengesetzte Richtungen erzeugen.
11. Elektrogerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, das eine Trennvorrichtung (14) zum
räumlichen Trennen der Luftströme (5, 10) voneinander aufweist.
12. Elektrogerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, das ein weiteres Heizelement (9) zum
Beheizen der dem Luftkanal (3) abgewandten Seite des Heizelements (2) aufweist.
13. Elektrogerät nach Anspruch 12, wobei das weitere Heizelement (9) als Widerstandsheizelement
ausgebildet ist.
14. Elektrogerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, das mit einem Akku betreibbar oder
betrieben ist, um das Heizelement (2) mit Strom zu versorgen.
15. Verfahren zum Erzeugen eines temperierten Luftstroms (5) in einem Luftkanal (3) mittels
eines elektrisch betreibbaren Heizelements (2), wobei
- einem ersten Bereich (T1) auf einer dem Luftkanal (3) abgewandten Seite des Heizelements
(2) thermische Energie entnommen wird und Wärme an einen zweiten Bereich (T2) auf
einer dem Luftkanal (3) zugewandten Seite des Heizelements (2) abgegeben wird oder
dem zweiten Bereich (T2) thermische Energie entnommen wird und Wärme an den ersten
Bereich (T1) abgegeben wird;
- in dem Luftkanal (3) ein Luftstrom (5) entlang der dem Luftkanal (3) zugewandten
Seite des Heizelements (2) erzeugt wird; und
- ein weiterer Luftstrom (10) entlang der dem Luftkanal (3) abgewandten Seite des
Heizelements (2) erzeugt wird, wobei eine Strömungsrichtung des Luftstroms (5) entgegengesetzt
oder im Wesentlichen entgegengesetzt zu einer weiteren Strömungsrichtung des weiteren
Luftstroms (10) ist.