[0001] Die Erfindung betrifft ein Handzuginstrument mit durch einen Balg verbundenen Gehäuseteilen
für Diskant und Bass nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Handzuginstrumente, die
auf der rechten Seite, dem Diskant, die Tastatur in einer abgewinkelten Form angebracht
haben, zählt man zu den diversen Akkordeonarten. Diese Anordnung der Tastatur geht
auf die ersten Wiener oder die ersten französischen Instrumente zurück. Beschrieben
ist ein solches Akkordeon beispielsweise in
US 2,983,178 A.
[0002] Darüber hinaus sind Handzuginstrumente der hier in Rede stehenden Art bekannt aus
US 2,514,978 A,
US 2,114,085 A,
US 2,056,212 A,
WO03/085637,
US 1,781,394 A und
FR 2 945 146 A1.
[0003] Aus
FR 2 945 146 A1 ist ein diatonisches Akkordeon mit zueinander geneigten Montageflächen zur Anbringung
der Tonerzeugungsvorrichtungen an der Diskant- und der Bassseite bekannt, um dadurch
eine verstärkte Klangwirkung zu erreichen. Auf der Diskantseite ist ferner eine Diskanttastatur
angeordnet, und zwar als abgewinkelter Fortsatz zur Montagefläche. Die Diskanttastatur
bildet somit ein zur Montagefläche nebengeordnetes Griffbrett, das losgelöst von der
Montagefläche ein eigenständiges Gehäuseteil bildet. Von Handzuginstrumenten bekannte
Griffebenen können so auf Instrumente mit einer verbesserten Klangwirkung übertragen
werden.
[0004] Aus
DE 1 299 988 ist bekannt, dass die bekannten Konstruktionen von Akkordeons als Grundbauelemente
und gleichsam als tragende Teile des gesamten Instruments je ein Gehäuse für das Diskantteil
sowie für das Bassteil aufweisen. Allen Konstruktionen gemeinsam ist es ferner, dass
die Herstellung der Verbindung zwischen den Gehäusen und dem Balg mittels Balgrahmen
geschieht. Die Gehäuse der bekannten Konstruktionen umschließen die gesamte darin
untergebrachte Mechanik der Akkordeons. Das Gehäuse für das Diskantteil, das insbesondere
die balgbetätigte Tonzungen tragenden Stimmstöcke aufnimmt, ist als Diskantwanne ausgebildet
mit daran befestigtem Diskantgriffbrett zur Anbringung der Klaviaturtastatur. Die
Diskantwanne erhält an der Seite, an welcher das Griffbrett mit ihr verbunden ist,
in ihrer ganzen Länge eine nach außen gerichtete Abwicklung.
[0005] Aus
DE 1 273 966 ist ein Musikinstrument bekannt, bei dem ein normaler Akkordeonteil mit balgbetätigten
Tonzungen tragenden Stimmstöcken und ein polyphoner elektrischer Tonerzeuger mit den
zugehörigen elektrischen Tonerzeugern und den zugehörigen elektronischen Bauteilen
in ein und demselben, in Gestalt eines Akkordeons ausgebildeten Instruments untergebracht
sind. Um die Stimmstöcke, den elektronischen Tonerzeuger und den Kontaktteil in einem
Gehäuse unterzubringen, dessen Abmessungen etwa gleich denen eines normalen Akkordeons
sind, ist Folgendes vorgesehen. Im Gegensatz zu einem normalen Akkordeon ist die nach
außen gerichtete abgewinkelte Griffplatte mit der darauf montierten Tastenmechanik
ein kleines Stück, z.B. 1 bis 5 cm, in Richtung zur Frontseite des Akkordeons versetzt.
Hierdurch ergibt sich auf der Rückseite der Griffplatte ein entsprechend großer Raum
zur Aufnahme eines Tongenerators. Ein solches Instrument unterscheidet sich folglich
hinsichtlich Abmessungen und Gewicht nur geringfügig von einem normalen Akkordeon.
Mit den an dem Akkordeon vorgenommenen Änderungen wird also versucht, keine Veränderung
des Aussehens dessen vorzunehmen, was als normales Akkordeon angesehen wird.
[0006] Aus
DE 1 785 862 ist ein Akkordeon bekannt, dessen äußere Formgebung in spieltechnischer Hinsicht
verbessert sein soll. Eine neue innere und äußere Formgebung, die sich den anatomischen
und physiologischen Gegebenheiten des Spielers und der modernen Spielmethode anpasst,
wird vorgeschlagen und besteht darin, dass sich das nach außen gerichtete abgewinkelte
Diskantgriffbrett mit seiner Basis in der Mitte des Instruments befindet und zum Diskantverdeck
einen rechten Winkel bildet.
[0007] Nachteilig bei allen vorbekannten Formgebungen für Akkordeons ist, dass die natürliche
Körperhaltung der Akkordeonspieler keine hinreichende Berücksichtigung findet.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Handzuginstrument, insbesondere
ein Akkordeon, zu schaffen, das unter ergonomischen Gesichtspunkten verbessert ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Hierdurch wird ein Handzuginstrument, insbesondere Akkordeon, geschaffen, das durch
eine Veränderung der Formgebung des Diskantgehäuses und einer veränderten Positionierung
der Tastatur ergonomische Aspekte des Akkordeonspielers besser berücksichtigt.
[0011] Die bis heute und schon sehr lange verwendete Anordnung der Tastatur auf der Diskantseite
an einem Griffbrett mit einer nach außen gerichteten Abwicklung, insbesondere in einem
Winkel im Bereich von 20° bis 30° zur Vorderseite des Instruments, wurde aufgegeben.
An diese Anordnung mussten sich bisher alle Akkordeonspieler anpassen. Sie ist jedoch
aus ergonomischen Gesichtspunkten schlecht, da sie den Spieler zu einer sehr unnatürlichen
Haltung sowohl der Hände, die stark abgewinkelt werden müssen, als auch der Arme,
da die Ellenbogen stark nach vorn und zur Seite sowie der Oberarm nach vorn gedrückt
werden müssen, zwingt. Diese unter ergonomischen Gesichtspunkten unnatürliche Haltung
führt sehr schnell zu Verspannungen und damit zu weiteren unangenehmen Begleiterscheinungen
beim Spieler.
[0012] Die Erfindung orientiert sich nicht an bisherigen technischen Gegebenheiten im Instrument,
sondern an der für den Spieler optimalen Hand- und Armhaltung zum Spielen des Handzuginstruments,
insbesondere des Akkordeons. Die Gründe für die bisherige Anordnung der Tastatur liegen
mit im mechanischen Innenaufbau des Instruments. Über den Druck der Taste oder des
Knopfes auf der Diskantseite wird über einen einfachen, direkt mit der Taste verbundenen
Hebel eine Klappe/Ventil, die ebenfalls Bestandteil dieses Hebels ist, geöffnet. Dadurch
kann Luft durch den Stimmstock und damit an die Stimmzungen strömen und diese zu Schwingungen
anregen, welche die strömende Luft zerhacken, wodurch der eigentliche Klang des Instruments
erzeugt wird. Da die Klappe eine bestimmte Mindestöffnung zur Erzeugung eines stabilen
Klangs gewährleisten muss, müssen die Hebelverhältnisse von Taste zu Klappe den entsprechenden
Weg/Hub aufweisen. Gleichzeitig ist der Platz im Innenraum des Instruments, insbesondere
im Diskantgehäuse, begrenzt, so dass die Stimmstöcke nur in einer bestimmten Position
mit geringen Freiheitsgraden im Instrument positioniert werden können. Durch diese
Positionierung und die Hebelthematik ist eine nach außen gerichtete Abwinkelung des
Griffbretts mit der Tastatur an der Diskantseite bisher als zwingend erforderlich
angesehen worden.
[0013] Es ist das Verdienst der Erfinder der vorliegenden Erfindung erkannt zu haben, dass
es einen quasi idealen Winkel für die Tastatur des Diskantteils nach Ergonomiebetrachtungen
gibt, der im Handzuginstrument, insbesondere Akkordeon, umsetzbar ist. Dabei ist es
möglich, dass der innere Aufbau des Handzuginstruments zur Balgbetätigung der Tonzungen
tragenden Stimmstöcke diesen Vorgaben folgen kann.
[0014] Die erfindungsgemäße Lösung bewirkt, dass die Tastatur an der Diskantseite nach vorn
hin zur Frontseite des Handzuginstruments, insbesondere Akkordeons, verlagert und
im Winkel an die menschliche Anatomie anpassbar ist. Das Handzuginstrument, insbesondere
Akkordeon, kann dann entspannt und leicht gespielt werden, ohne dass der Spieler sich
unnatürlich verdrehen und verkrampfen muss. Durch die erfindungsgemäße Lösung kann
die "Arm-Hand-Linie" ohne wesentliches Abwinkeln der Hand gespielt werden. Der Schulterbereich
kann entlastet werden, indem die Oberarme nicht mehr nach außen gedreht werden müssen.
Es müssen lediglich die Finger in ergonomischer Bewegung zum Betätigen der Tasten
oder Knöpfe abgewinkelt werden. Damit erhält der Spieler ein vollkommen leichtes und
entspanntes, noch nie dagewesenes Spielgefühl. Speziell bei Kindern ist diese Tatsache
ein entscheidender Faktor, da Fehlhaltungen im Kindesalter Auswirkungen auf gesundheitliche
Folgen haben können.
[0015] Dadurch, dass der Diskantdeckel erfindungsgemäß die Diskanttastatur bildet, sind
die Ton- und/oder Signalerzeuger als mechanischer Innenaufbau des Instruments räumlich
unmittelbar hinter der Diskanttastatur positionierbar. Die Diskanttastatur bildet
somit ein Oberfach mit Deckung zu einem darunter liegenden Unterfach, in dem die Ton-
und/oder Signalerzeuger angeordnet sind. Die Deckung ist eine seitliche Deckung bezogen
auf eine Instrumentenmittelebene, wobei die Deckung teilweise oder vollständig gewählt
werden kann. Das Oberfach und das Unterfach sind dann vorzugsweise fluchtend in Bezug
auf einen Balg des Handzuginstruments ausgerichtet. Die Fachhöhe des Unterfachs kann
bestimmt sein durch die Breite einer vorderen Seitenfläche des ecksäuligen Hohlkörpers.
Die verbesserte Ergonomie wird auf diese Weise kombiniert mit einem verbesserten Platzieren
der Ton- und/oder Signalerzeuger gegenüber der Diskanttastatur. Das Instrument ist
dadurch gewichtsmäßig verbessert austarierbar.
[0016] Vorteilhaft ist ferner, dass bei dem erfindungsgemäßen Handzuginstrument balgbetätigte
Tonzungen tragende Stimmstöcke, ein polyphoner elektrischer Ton- oder Signalerzeuger
mit den zugehörigen elektronischen Bauteilen zusammen oder alternativ in ein und demselben
Instrument, insbesondere in dem Diskantgehäuse und gegebenenfalls in dem Balg, untergebracht
sein können. Ein solches Instrument gestattet, entweder akustisch mit Stimmzungen
unter natürlicher Tonerzeugung durch strömende Luft oder mit elektronischer Ton- und/oder
Signalerzeugung oder mit beiden Arten von Tonerzeugungen gleichzeitig zu spielen.
Handelt es sich um ein ausschließlich elektronisches Musikinstrument, weist dieses
keine durch strömende Luft erzeugte akustischen Klänge auf.
[0017] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
und den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine perspektivische Vorderansicht eines Handzuginstruments
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Seitenansicht des Handzuginstruments gemäß Fig.
1 in Richtung Bassgehäuse,
Fig. 3 zeigt schematisch eine perspektivische Vorderansicht eines Handzuginstruments
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 zeigt schematisch eine perspektivische Vorderansicht eines Diskantgehäuses
des Handzuginstruments gemäß Fig. 3,
Fig. 5 zeigt schematisch eine perspektivische Vorderansicht der Diskanttastatur des
Handzuginstruments gemäß Fig. 3,
Fig. 6 zeigt schematisch eine perspektivische Vorderansicht eines Handzuginstruments
gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 zeigt schematisch eine perspektivische Vorderansicht eines Handzuginstruments
gemäß eines Anschauungsbeispiels, das nicht Teil der Erfindung ist.
Fig. 8 zeigt schematisch einen Grundriss des Handzuginstruments gemäß Fig. 7.
[0019] Wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt, betrifft die Erfindung ein Handzuginstrument,
insbesondere Akkordeon, mit durch einen Balg 1 verbundenen Gehäuseteilen für Diskant,
das Diskantgehäuse 2, und Bass, das Bassgehäuse 3. Ferner umfasst das Handzuginstrument
die zugehörigen Ton- und/oder Signalerzeuger und Mechanikteile (nicht dargestellt).
In das Diskantgehäuse 2 ist eine Diskanttastatur 4 und in das Bassgehäuse 3 ist eine
Basstastatur 5 eingebaut.
[0020] Das Diskantgehäuse 2 ist als ein ecksäuliger Hohlkörper 6 ausgebildet, der balgseitig
offen ist und gegenüberliegend eine Öffnung 7 zur Aufnahme eines Diskantdeckels 8
aufweist. Der Diskantdeckel 8 ist derart spitzwinkelig zu einer Instrumentenmittelebene
M zwischen den beiden Gehäuseteilen 2, 3 ausgerichtet angeordnet, dass sich das Diskantgehäuse
2 zur Instrumentenvorderseite V hin verjüngt und dadurch der Diskantdeckel 8 nach
vorn verlagert ist. Der Diskantdeckel 8 bildet die Diskanttastatur 4. Die Diskanttastatur
4 verschließt somit vorzugsweise die Öffnung 7 des ecksäuligen Hohlkörpers 6 und ist
damit in die Raumform des Diskantgehäuses 2 integriert. Das Diskantgehäuse 2 begrenzt
über den ecksäuligen Hohlkörper 6 einen Raum 9 (vgl. Fig. 4), der zur Aufnahme der
Ton- und/oder Signalerzeuger, Ventile, Tastenmechaniken usw. geeignet ist.
[0021] Die Diskanttastatur 4 ist vorzugsweise mit einem solchen Abstand vom Balg 1 angeordnet,
dass eine Anordnungsebene D des Diskantdeckels 8 die Instrumentenmittelebene M außerhalb
der Instrumentengrundfläche durchdringt. Die Diskanttastatur 4 ist vorzugweise in
einem Winkelbereich von 30° bis 80° zur Instrumentenmittelebene M angeordnet.
[0022] Der ecksäulige Hohlkörper 6 besitzt vorzugsweise einen Querschnitt eines Dreiecks
oder konvexen Vier- oder Fünfecks, wodurch die nach vorn verlagerte Diskanttastatur
4 in Winkeln zur Instrumentenmittelebene M ausrichtbar ist, die der menschlichen Anatomie
Rechnung tragen und dabei einen Hohlkörper 6 mit hinreichenden Abmessungen zur Aufnahme
der Ton- und/oder Signalerzeuger bereitstellen. Bei dem in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten
Anschauungsbeispiel, das nicht Teil der Erfindung ist, ist der Querschnitt des ecksäuligen
Hohlkörpers 6 des Diskantgehäuses 2 im Wesentlichen dreieckig mit einer Seite zum
Balg 1, einer Seite zur Rückseite 12 des Handzuginstruments und einer Seite zur Diskanttastatur
4. Die Seitenfläche 14 und die übrigen Seitenflächen des ecksäuligen Hohlkörpers 6
können eben, gebogen und/oder kantig ausgebildet sein.
[0023] Die Diskanttastatur 4 und die Basstastatur 5 können als eine Piano- oder eine Knopftastatur
ausgebildet sein. Die Fig. 1 und Fig. 2 zeigen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
die Diskanttastatur 4 als Pianoklaviatur. Die Diskanttastatur 4 besitzt dabei vorzugsweise
eine vertikale Tastaturachse. Wie Fig. 1 und Fig. 2 ferner zeigen, weist die Basstastatur
5 beispielsweise eine Knopftastatur auf.
[0024] Das Diskantgehäuse 2 kann zur Begrenzung eines Raums 9 zur Aufnahme von balgbetätigte
Tonzungen tragenden Stimmstöcken 10 (vgl. Fig. 7) vorgesehen sein. Bei einem vorzugsweise
mechanischen akustischen Akkordeon sind die Tasten 11 der Diskanttastatur 4 mit Diskantventilen
(nicht dargestellt) verbunden, die balgbetätigt die Luftströmung durch die verschiedenen
Tonzungen tragenden Stimmstöcke 10 in an sich bekannter Weise steuern. Alternativ
oder zusätzlich können die Tasten 11 einzeln mit Schaltern und/oder Kontakten usw.
versehen sein, die zur einzelnen Steuerung von elektrischen Tonsignalquellen dienen.
Diese Schalter und/oder Signalerzeuger sind an sich bekannt und nicht dargestellt.
[0025] Ein an sich bekannter polyphoner elektrischer Ton- und/oder Signalerzeuger mit den
zugehörigen elektronischen Bauteilen kann in dem erfindungsgemäßen Diskantgehäuse
2 untergebracht sein.
[0026] Für das in den Fig. 3 bis Fig. 5 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel gilt das
vorstehend Ausgeführte entsprechend. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, ist der ecksäulige
Hohlkörper 6 im Querschnitt nach einem konvexen Viereck ausgebildet, und die Breite
der vorderen Seitenfläche 14 ist derart gewählt, dass zusammen mit der Verjüngung
des Hohlkörpers 6 und damit der winkelmäßigen Ausrichtung der Diskanttastatur 4 zur
Instrumentenmittelebene M eine Raumtiefe für das Diskantgehäuse 2 erreicht wird, die
die Ton- und/oder Signalerzeuger und zugehörigen Bauteile aufnimmt, insbesondere dann,
wenn gleichzeitig elektronische Ton- und/ oder Signalerzeuger verbaut sind. Die Diskanttastatur
4 ist allerdings in gleicher Weise wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel spielbar,
da die Winkelstellung zur Instrumentenmittelebene M in gleicher Weise wählbar ist.
[0027] Wie Fig. 4 in Zusammenschau mit Fig. 5 zeigt, ist die Diskanttastatur 4 in die Öffnung
7 einbringbar, wobei die Diskanttastatur 4 eine Anzahl Schallaustrittsöffnungen 15
für die zur Tonerzeugung durch balgbetätigte Tonzungen (nicht dargestellt) strömende
Luft aufweist. Die Schallaustrittsöffnungen 15 können in einem Bereich um die Diskanttastatur
4 ausgebildet sein. Vorzugsweise ist dann, wenn die Diskanttastatur 4 als Pianoklaviatur
ausgebildet ist, wie in Fig. 5 dargestellt, jede Taste 11 mit einer Schallaustrittsöffnung
15 entlang der Kante 16 des Hohlkörpers 6 ausgebildet. Die Kante 16 ist vorzugsweise
an der vorderen Seitenfläche 14 des Hohlkörpers 6 ausgebildet. Die Tasten 11 können
dazu, wie in Fig. 5 dargestellt, beispielsweise einen Verlängerungsabschnitt aufweisen,
in dem die jeweilige Schallaustrittsöffnung 15 ausgebildet ist. Hierdurch kann eine
Leiste aus einer Mehrzahl Schallaustrittsöffnungen 15 ausgeführt werden. Die Breite
der jeweiligen Schallaustrittsöffnung 15 kann dabei der Breite der jeweiligen Taste
11 der Pianoklaviatur folgen. Die Basstastatur 5 kann in gleicher Weise mit einer
Anzahl Schallaustrittsöffnungen (nicht dargestellt) ausgebildet sein.
[0028] Fig. 6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel, das sich von dem in Fig. 3 dargestellten
dadurch unterscheidet, dass die Diskanttastatur 4 als Knopftastatur ausgebildet ist.
Im Übrigen gilt das zuvor Gesagte entsprechend.
[0029] Wie beispielsweise Fig. 7 zeigt, kann das Bassgehäuse ein Griffbrett 20 für Bassknöpfe
21 aufweisen, dessen Griffebene bezogen auf die Instrumentenmittelebene M winkelig
ist. Gemäß einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Griffebene B der
Bassknöpfe 21 spiegelsymmetrisch zur Diskanttastatur 4 angeordnet sein. Ferner zeigt
Fig. 7 über einen Durchbruch Teilbereiche eines mechanischen Tonerzeugers im Diskantgehäuse
2.
[0030] Fig. 8 verdeutlicht über einen Grundriss des erfindungsgemäßen Handzuginstruments,
insbesondere Akkordeons, die Ausrichtung der Diskanttastatur 4 am Diskantgehäuse 2
zur Vorderseite V und Rückseite 12 des Instruments zu der Instrumentenmittelebene
M.
[0031] Gemäß einem weiterhin nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Diskantdeckel
8 dachförmig ausgebildet sein, wobei dann die Diskanttastatur 4 vorzugsweise an der
Dachseite ausgebildet ist, die zur Vorderseite V des Instruments gerichtet ist.
[0032] Der Diskantdeckel 8 bildet, wie vorstehend ausgeführt, erfindungsgemäß die Diskanttastatur
4, wobei die Ton- und/oder Signalerzeuger als mechanischer Innenaufbau des Instruments
räumlich unmittelbar hinter der Diskanttastatur 4 positionierbar sind, wie insbesondere
Fig. 7 in Verbindung mit Fig. 8 zeigt. Die Diskanttastatur 4 bildet somit ein Oberfach
mit Deckung zu einem darunter liegenden Unterfach in Form des Raumes 9, in dem die
Ton- und/oder Signalerzeuger, wie insbesondere die Stimmstöcke 10 gemäß Fig. 7, angeordnet
sind. Die Deckung ist eine seitliche Deckung bezogen auf eine Instrumentenmittelebene
M (Fig. 8), wobei die Deckung teilweise oder vollständig gewählt werden kann. Das
Oberfach und das Unterfach sind dann vorzugsweise fluchtend in Bezug auf einen Balg
1 des Handzuginstruments ausgerichtet. Eine Fachhöhe des Unterfachs bzw. des Raums
9 kann bestimmt sein durch eine Breite der vorderen Seitenfläche 14 des ecksäuligen
Hohlkörpers 6 (Fig. 4).
[0033] Erfindungsgemäß ist schließlich die Verwendung der vorstehend beschriebenen Handzuginstrumente
als ein Akkordeon oder für eine sonstige Akkordeonart, chromatisch oder diatonisch,
vorgesehen.
1. Handzuginstrument mit durch einen Balg (1) verbundenen Gehäuseteilen für Diskant und
Bass, zugehörigen Ton- und/oder Signalerzeugern und Mechanikteilen sowie mit einer
in das Diskantgehäuse (2) eingebauten Diskanttastatur (4) und einer in das Bassgehäuse
(3) eingebauten Basstastatur (5), wobei das Diskantgehäuse (2) als ecksäuliger Hohlkörper
(6) ausgebildet ist, der balgseitig offen ist und gegenüberliegend eine Öffnung (7)
zur Aufnahme eines Diskantdeckels (8) aufweist, wobei der Diskantdeckel (8) derart
spitzwinkelig zu einer Instrumentenmittelebene (M) zwischen den beiden Gehäuseteilen
(2, 3) ausgerichtet angeordnet ist, dass sich das Diskantgehäuse (2) zur Instrumentenvorderseite
(V) hin verjüngt und dadurch der Diskantdeckel (8) nach vorn verlagert ist und der
Diskantdeckel (8) die Diskanttastatur (4) bildet, und wobei räumlich unmittelbar hinter
der Diskanttastatur (4) die zugehörigen Ton- und/oder Signalerzeuger positioniert
sind unter Bildung eines Oberfachs mit Deckung zu einem darunter liegenden Unterfach
in Form eines Raumes (9), in dem die Ton- und/oder Signalerzeuger angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der ecksäulige Hohlkörper (6) einen Querschnitt eines konvexen Vierecks besitzt und
eine der Instrumentenvorderseite (V) gegenüberliegende Rückwand (12) des Diskantgehäuses
nach außen gewölbt ist.
2. Handzuginstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (6) die Diskanttastatur (4) mit einem solchen Abstand vom Balg (1)
anordnet, dass eine Anordnungsebene (D) des Diskantdeckels (8) die Instrumentenmittelebene
(M) außerhalb der Instrumentengrundfläche durchdringt.
3. Handzuginstrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Diskanttastatur (4) in einem Winkelbereich von 30° bis 80° zur Instrumentenmittelebene
(M) angeordnet ist.
4. Handzuginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Diskanttastatur (4) eine Piano- oder eine Knopftastatur ist.
5. Handzuginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Diskantdeckel (8) dachförmig ausgebildet ist und die Diskanttastatur (4) an der
Dachseite ausgebildet ist, die zur Vorderseite (V) des Instruments gerichtet ist.
6. Handzuginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Diskanttastatur (4) eine vertikale Tastaturachse besitzt.
7. Handzuginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bassgehäuse (3) eine Basstastatur (5) aufweist, deren Griffbrett (20) eine Griffebene
(B) bestimmt, die bezogen auf die Instrumentenmittelebene (M) spiegelsymmetrisch zur
Diskanttastatur (4) angeordnet ist.
8. Handzuginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Diskantgehäuse (2) zur Begrenzung des Raums (9) zur Aufnahme von balgbetätigte
Tonzungen tragenden Stimmstöcken (10) vorgesehen ist.
9. Handzuginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein polyphonerelektrischer Ton- und/oder Signalerzeuger mit den zugehörigen elektronischen
Bauteilen in dem Diskantgehäuse (2) untergebracht sind.
10. Handzuginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in oder im Bereich um die Diskanttastatur (4) und/oder die Basstastatur (5) eine
Anzahl Schallaustrittsöffnungen (15) für die zur Tonerzeugung durch balgbetätigte
Stimmstöcke (10) strömende Luft aufweist.
11. Verwendung eines Handzuginstruments nach einem der Ansprüche 1 bis 10 als ein Akkordeon
oder sonstige Akkordeonart in chromatischer oder diatonischer Bauart.
1. Handpull musical instrument comprising housing parts for treble and bass connected
by a bellows (1), associated sound and/or signal producing equipment and mechanical
parts, and comprising a treble keyboard (4) installed in the treble housing (2) and
a bass keyboard (5) installed in the bass housing (3), wherein the treble housing
(2) is configured as an columnar hollow body (6) in angular design, which is open
on the bellows's side and opposite thereto comprises an opening (7) for receiving
a treble cover (8), wherein the treble cover (8) is arranged so as to be aligned at
an acute angle to an instrument central plane (M) between the two housing parts (2,
3), such that the treble housing (2) is tapered towards the instrument front face
(V) and, thereby, the treble cover (8) is displaced towards the front and the treble
cover (8) forms the treble keyboard (4), and wherein the associated sound and/or signal
producing equipment is positioned physically close behind the treble keyboard (4)
under formation of an upper shed having an overlap with a subjacent lower shed in
the form of a space (9) in which the sound and/or signal producing equipment is arranged,
characterized in that the columnar hollow body (6) in angular design has a cross section of a convex quadrilateral
and a rear face (12) of the treble housing opposite to the instrument front face (V)
is convexed outward.
2. Handpull musical instrument according to Claim 1, characterized in that the hollow body (6) arranges the treble keyboard (4) at such a distance from the
bellows (1) that an arrangement plane (D) of the treble cover (8) passes through the
instrument central plane (M) outside the instrument's base area.
3. Handpull musical instrument according to Claim 1 or 2, characterized in that the treble keyboard (4) is arranged in an angular range of 30° to 80° relative to
the instrument central plane (M).
4. Handpull musical instrument according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the treble keyboard (4) is a piano keyboard or a button keyboard.
5. Handpull musical instrument according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the treble cover (8) is of roof-shaped configuration and the treble keyboard (4)
is configured on the roof side, that is directed towards the front face (V) of the
instrument.
6. Handpull musical instrument according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the treble keyboard (4) has a vertical keyboard axis.
7. Handpull musical instrument according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the bass housing (3) has a bass keyboard (5), the fingerboard (20) thereof determining
a handle level (B) which is arranged mirror-symmetrically to the treble keyboard (4)
relative to the instrument central plane (M).
8. Handpull musical instrument according to one of Claims 1 to 7, characterized in that the treble housing (2) is provided for delimiting the space (9) for accommodating
reed blocks (10) bearing bellows-actuated reeds.
9. Handpull musical instrument according to one of Claims 1 to 8, characterized in that a polyphonic electrical sound and/or signal producing equipment together with the
associated electronic components are accommodated in the treble housing (2).
10. Handpull musical instrument according to one of Claims 1 to 9, characterized in that in or in the region around the treble keyboard (4) and/or the bass keyboard (5) is
a number of sound outlet openings (15) for the air flowing through bellows-actuated
reed blocks (10) for the production of sound.
11. Use of a handpull musical instrument according to one of Claims 1 to 10 as an accordion
or as another accordion type of chromatic or diatonic construction.
1. Instrument à tirette avec des parties de boîtier reliées par un soufflet (1) pour
des aigus et des basses, des générateurs de sons et/ou de signaux associés et des
parties mécaniques ainsi qu'avec un clavier d'aigus (4) monté dans le boîtier d'aigus
(2) et un clavier de basses (5) monté dans le boîtier de basses (3), dans lequel le
boîtier d'aigus (2) est réalisé en tant qu'un corps creux (6) à colonne d'angle, qui
est ouvert côté soufflet et présente en vis-à-vis une ouverture (7) pour la réception
d'un couvercle d'aigus (8), dans lequel le couvercle d'aigus (8) est disposé de manière
orientée selon un angle aigu par rapport à un plan central d'instrument (M) entre
les deux parties de boîtier (2, 3) de telle manière que le boîtier d'aigus (2) se
rétrécit en direction du côté avant d'instrument (V) et ainsi que le couvercle d'aigus
(8) est déplacé vers l'avant et le couvercle d'aigus (8) forme le clavier d'aigus
(4), et dans lequel les générateurs de sons et/ou de signaux associés sont positionnés
spatialement directement derrière le clavier d'aigus (4) en formant un compartiment
supérieur en coïncidence avec un compartiment inférieur situé en dessous sous la forme
d'un espace (9), dans lequel les générateurs de sons et/ou de signaux sont disposés,
caractérisé en ce que le corps creux (6) à colonne d'angle possède une section transversale d'un quadrilatère
convexe et une paroi arrière (12), faisant face au côté avant d'instrument (V), du
boîtier d'aigus est bombée vers l'extérieur.
2. Instrument à tirette selon la revendication 1, caractérisé en ce que le corps creux (6) dispose le clavier d'aigus (4) à une distance telle du soufflet
(1) qu'un plan de disposition (D) du couvercle d'aigus (8) traverse le plan central
d'instrument (M) à l'extérieur de la surface de base d'instrument.
3. Instrument à tirette selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le clavier d'aigus (4) est disposé dans une plage angulaire de 30° à 80° par rapport
au plan central d'instrument (M).
4. Instrument à tirette selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le clavier d'aigus (4) est un clavier de piano ou un clavier à boutons.
5. Instrument à tirette selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le couvercle d'aigus (8) est réalisé en forme de toit et le clavier d'aigus (4) est
réalisé au niveau du côté de toit, qui est dirigé vers le côté avant (V) de l'instrument.
6. Instrument à tirette selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le clavier d'aigus (4) possède un axe de clavier vertical.
7. Instrument à tirette selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le boîtier de basses (3) présente un clavier de basses (5), dont la touche (20) définit
un plan de préhension (B), qui est disposé de manière symétrique en miroir par rapport
au clavier d'aigus (4) par rapport au plan central d'instrument (M).
8. Instrument à tirette selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le boîtier d'aigus (2) est prévu pour délimiter l'espace (9) pour la réception des
âmes (10) supportant des anches actionnées par soufflet.
9. Instrument à tirette selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce qu'un générateur de sons et/ou de signaux électriques polyphoniques est abrité avec les
composants électroniques associés dans le boîtier d'aigus (2).
10. Instrument à tirette selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisé en ce qu'un nombre d'ouvertures de sortie de sons (15) pour l'air circulant à travers des anches
(10) actionnées par soufflet aux fins de la production de sons se trouve à proximité
ou dans la zone autour du clavier d'aigus (4) et/ou du clavier de basses (5).
11. Utilisation d'un instrument à tirette selon l'une quelconque des revendications 1
à 10 en tant qu'un accordéon ou tout autre type d'accordéon du type chromatique ou
diatonique.