[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schublade mit einem Dekorelement mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Montage des Dekorelements
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 14.
[0002] Eine gattungsgemäße Schublade mit Dekorelement geht beispielsweise aus der
EP 2 145 562 A1 hervor.
[0003] Nachteilig an der dort gezeigten Schublade ist, dass die Montage des Dekorelementes
zusammen mit der Montage der Schublade erfolgen muss, bzw. dass das Dekorelement in
der montierten Schublade nur durch weitreichende Demontage der Schublade ausgetauscht
werden kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schublade bereitzustellen, bei der die einfache
Montage sowie der einfache Austausch des Dekorelements möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Schublade mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
[0006] Dies geschieht, indem die Halterungen für das Dekorelement so gestaltet sind, dass
das Dekorelement bei montiertem Zustand der Schublade in die montierte Position gebracht
werden kann und dort durch Kraft- oder Formschluss gehalten wird. In der
EP 2 145 562 A1 muss für die Montage bzw. Demontage des Dekorelements zumindest eine Schraube angezogen
bzw. gelöst werden. Ist bei der Schublade eine Reling vorhanden, muss diese in der
dortigen Lösung nach dem Dekorelement montiert werden. Bei einem Wechsel des Dekorelementes
muss demzufolge die Reling demontiert werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0008] In einer Ausführungsform der Erfindung kann die erste Halterung als Halteteil zwischen
Seitenwand und Dekorelement ausgeführt sein bzw. - falls die Schublade eine Relingstrebe
aufweist - kann ein Halteteil zwischen Dekorelement und Relingstrebe vorgesehen sein,
allein oder in Kombination mit einem gesonderten Halteteil zwischen Seitenwand und
Dekorelement.
[0009] Hierbei kann es vorgesehen sein, dass das Halteteil zwischen Dekorelement und Relingstrebe
eine Haltezunge aufweist, welche in eine Ausnehmung der Relingstrebe eingreift.
[0010] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass diese Haltezunge eine Biegung um annähernd
90° oder mehr aufweist.
[0011] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Ausnehmung als Langloch ausgebildet ist, dessen
Breite im Wesentlichen der Breite der Haltezunge entspricht, wobei das Langloch eine
Verbreiterung aufweist, die durch Verschieben der Haltezunge den Austritt der Haltezunge
aus dem Langloch erlaubt.
[0012] Bevorzugt ist hier eine Ausführungsform, bei der durch ein federnd ausgebildetes
Schnappelement die Haltezunge in dem Langloch arretierbar ist.
[0013] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Halteteil zwischen Dekorteil und Relingstrebe
ein U-Profil beinhaltet, das das Dekorelement umgreift.
[0014] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Halteteil zwischen Dekorelement und Relingstrebe
eine Federzunge aufweist, die eine Kraft auf das Dekorelement ausübt. Dies dient der
besseren Arretierung des Dekorelements.
[0015] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das Halteteil zwischen Seitenwand
und Dekorelement als Reiter auf der Seitenwand ausgebildet ist, der sich ganz oder
teilweise über die Länge der Seitenwand erstreckt.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass das Halteteil zwischen Seitenwand und Dekorelement
einen Anschlag aufweist, durch den die Frontblende von der Stirnseite des Dekorelements
beabstandet ist.
[0017] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das Halteteil zwischen Seitenwand
und Dekorelement zwei Lappen aufweist, wodurch das Halteteil zwischen Seitenwand und
Dekorelement klemmend auf dem Dekorelement befestigt werden kann.
[0018] Sowohl das Halteteil zwischen Seitenwand und Dekorelement als auch das zwischen Dekorelement
und Relingstrebe können einstückig ausgeführt sein.
[0019] Es kann auch vorgesehen sein, dass die erste Halterung als ein Schacht ausgebildet
ist, in welchem das Federelement angeordnet ist. Das Federelement kann als Schraubenfeder
oder als Formfeder ausgebildet sein. Um ein leichtes Einführen des Dekorelements in
den Schacht zu gewährleisten, kann der Schacht aus einem elastischen Material gefertigt
sein oder zumindest teilweise trichterförmig ausgebildet sein. Auch kann der Schacht
einstückig gefertigt sein. Die oben beschriebenen verschiedenen Ausführungsformen
des Federelements können natürlich auch unabhängig von der Anordnung des Selben in
einem Schacht der ersten Halterung vorgesehen sein. Tatsächlich ist es gar nicht unbedingt
erforderlich, dass die erste Halterung einen Schacht aufweist. Die erste Halterung
könnte beispielsweise auch in der Form einer Klammer ausgebildet sein, wobei dann
das Federelement an der Klammer angeordnet ist.
[0020] Das Dekorelement kann beispielsweise aus Glas, Holz transparentem Kunststoff oder
anderen Materialien gefertigt sein.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass eine Wirkrichtung des Federelements einer Bewegungsrichtung
der Schublade im Wesentlichen entspricht. Dadurch, dass eine in Bewegungsrichtung
wirkende Feder das Fassungsvermögen der Schublade am wenigsten beeinträchtigt, kann
auf diese Weise eine robuste Feder verwendet werden, was sich wiederum positiv beispielsweise
auf die spielfreie Lagerung des Dekorelements auswirken kann.
[0022] Bei dem Verfahren, bei dem das Dekorelement in die ebene Seitenwand eingebracht,
eingeschwenkt und letztlich arretiert wird, kann zusätzlich vorgesehen sein, dass
das Halteteil am Dekorelement unter Umständen lösbar vormontiert wird. Es kann auch
vorgesehen sein, dass ein weiteres Halteteil an der Seitenwand oder einer etwaigen
Relingstrebe der Schublade befestigt wird.
[0023] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der Figuren sowie
der dazu gehörigen Figurenbeschreibung. Dabei zeigen:
- Fig. 1a
- eine perspektivische Darstellung einer Schublade mit zwei montierten Dekorelementen,
- Fig. 1b
- eine vergrößerte Darstellung von Fig. 1a, wobei das Halteelement zwischen Seitenwand
und Dekorelement sowie das Halteelement zwischen Dekorelement und Relingstrebe sichtbar
sind,
- Fig. 2a
- ein zwischen einer Seitenwand und einer Relingstrebe montiertes Dekorelement,
- Fig. 2b
- eine vergrößerte Darstellung von Fig. 2a, wobei die Stirnseite des Dekorelements sowie
die beiden Halteteile sichtbar sind,
- Fig. 3
- das Halteteil zwischen Dekorelement und Reling sowie die Öffnungen in der Reling im
unmontierten Zustand,
- Fig. 4
- das Halteteil zwischen Dekorelement und Relingstrebe, wobei die Haltezunge in den
verbreiterten Teil der Langöffnung eingreift und
- Fig. 5
- das Halteteil zwischen Dekorelement und Relingstrebe im arretierten Zustand.
[0024] Fig. 1a zeigt eine Schublade 1 mit zwei montierten Dekorelementen 3. Die Dekorelemente
3 sind zwischen den Seitenwänden 2 und den Relingstreben 6 angeordnet. Erkennbar sind
auch die beiden Halterungen. Die erste Halterung 4 ist ausgeführt als ein Schachtteil
mit einem Schacht. Die zweite Halterung 5 ist ausgeführt als ein Halteteil 7 zwischen
Seitenwand 2 und Dekorelement 3 und ein Halteteil 7 zwischen Dekorelement 3 und Relingstrebe
6.
[0025] Fig. 1b zeigt eine vergrößerte Darstellung aus Fig. 1a, wobei das Halteteil 7 zwischen
Seitenwand 2 und Dekorelement 3 und das Halteteil 7 zwischen Dekorelement 3 und Relingstrebe
6 erkennbar sind.
[0026] Fig. 2a zeigt eine Seitenwand 2 zusammen mit einer Relingstrebe 6 und einem montierten
Dekorelement 3. Fig. 2b zeigt eine vergrößerte Darstellung aus Fig. 2a. Hierbei sind
die Anschläge 15 am Halteteil 7 zwischen Seitenwand 2 und Dekorelement 3 erkennbar,
die für eine Beabstandung zwischen Frontblende 14 und Stirnseite des Dekorelements
3 sorgen.
[0027] In Fig. 3 ist das Halteteil 7 zwischen Dekorelement 3 und Relingstrebe 6 zusammen
mit dem Teil der Relingstrebe 6, das die Öffnungen10 aufweist, in vergrößerter Darstellung
gezeigt. Hierbei ist eine Haltezunge 9 zu sehen, die in den verbreiterten Teil 11
einer als Langloch ausgeführten Öffnung 10 eingeführt werden kann. Mit dem federnd
ausgeführten Schnappelement 12 wird die Haltezunge 9 im Langloch arretiert. Des Weiteren
ist das U-Profil zu sehen, welches das Dekorelement 3 umgreift. Die Federzunge 13
übt eine Kraft auf das Dekorelement 3 aus, wodurch dieses spielfrei zwischen Seitenwand
2 und Relingstrebe 6 fixiert ist.
[0028] In Fig. 4 ist dargestellt, wie die Haltezunge 9 des Halteteils 7 zwischen Dekorelement
3 und Relingstrebe 6 in die Verbreiterung 11 der Öffnung 10 greift.
[0029] Fig. 5 zeigt das Halteteil 7 zwischen Dekorelement 3 und Relingstrebe 6 in der an
der Relingstrebe 6 befestigten Position. Die Haltezunge 9 ist im Langloch 10 durch
die Wirkung des Schnappelements 12 arretiert.
1. Schublade (1) mit einer Seitenwand (2), einem Dekorelement (3), das zumindest teilweise
über der Seitenwand (2) angeordnet ist, sowie einer ersten Halterung (4) zur Befestigung
des Dekorelements (3) an einem ersten stirnseitigen Ende der Schublade (1) und einer
zweiten Halterung (5) zur Befestigung des Dekorelements (3) an einem zweiten stirnseitigen
Ende der Schublade (1), dadurch gekennzeichnet, dass die erste Halterung ein Federelement aufweist, wobei durch Kraftausübung gegen das
Federelement das Dekorelement (3) in die Ebene der Seitenwand (2) einbringbar und
einschwenkbar ist, und dadurch dass durch die zweite Halterung (5) das Dekorelement
(3) kraft- und/oder formschlüssig arretierbar ist.
2. Schublade nach Anspruch 1, gegebenenfalls zusammen mit einer Relingstrebe (6), wobei
die zweite Halterung (5) ein Halteteil (7) zwischen Seitenwand (2) und Dekorelement
(3) und/oder ein - vorzugsweise gesondertes - Halteteil (7) zwischen Dekorelement
(3) und Relingstrebe (6) aufweist.
3. Schublade nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (7) zwischen Dekorelement (3) und Relingstrebe (6) eine Haltezunge
(9) aufweist, dass die Relingstrebe (6) wenigstens eine Ausnehmung (10) aufweist und
dass durch Eingreifen der Haltezunge (9) in die Ausnehmung (10) das Halteteil (7)
zwischen Dekorelement (3) und Relingstrebe (6) an der Relingstrebe (6) befestigbar
ist, vorzugsweise wobei die Haltezunge (9) eine Biegung um annähernd neunzig Grad
oder mehr aufweist.
4. Schublade nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (10) als Langloch ausgebildet ist, dessen Breite im Wesentlichen der
Breite der Haltezunge (9) entspricht, wobei das Langloch eine Verbreiterung (11) aufweist,
die durch Verschieben der Haltezunge (9) den Austritt der Haltezunge (9) aus dem Langloch
erlaubt, vorzugsweise wobei durch ein federnd ausgebildetes Schnappelement (12) die
Haltezunge (9) in dem Langloch arretierbar ist.
5. Schublade nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei das Halteteil (7) zwischen
Dekorelement (3) und Relingstrebe (6)
- ein U-Profil beinhaltet, das das Dekorelement (3) umgreift, und/oder
- wenigstens eine Federzunge (13) aufweist, die eine Kraft auf das Dekorelement (3)
ausübt, und/oder
- als Reiter auf der Seitenwand (2) ausgebildet ist, der sich ganz oder teilweise
über die Länge der Seitenwand (2) erstreckt.
6. Schublade nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5 mit Frontblende (14), wobei
das Halteteil (7) zwischen Seitenwand (2) und Dekorelement (6) einen Anschlag (15)
aufweist, durch den die Frontblende (14) von der Stirnseite des Dekorelements (3)
beabstandet ist.
7. Schublade nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei das Halteteil (7) zwischen
Seitenwand (2) und Dekorelement (3) wenigstens zwei Lappen (16) aufweist, sodass das
Halteteil (7) zwischen Seitenwand und Dekorelement (3) klemmend auf dem Dekorelement
(3) befestigbar ist.
8. Schublade nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei das Halteteil (7) zwischen
Seitenwand (2) und Dekorelement (3) und/oder das Halteteil (7) zwischen Dekorelement
(3) und Relingstrebe (6) einstückig ausgeführt ist.
9. Schublade nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die erste Halterung (4)
als Schacht ausgeführt ist, in dem das Federelement angeordnet ist, vorzugsweise wobei
das Federelement als Schraubenfeder oder als Formfeder im Schacht ausgebildet ist.
10. Schublade nach Anspruch 9, wobei der Schacht
- aus einem elastischen Material gefertigt ist, und/oder
- zumindest teilweise trichterförmig ausgebildet ist, und/oder
- mit Federelement einstückig ausgeführt ist.
11. Schublade nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Dekorelement aus
Glas, Holz oder transparentem Kunststoff gefertigt ist.
12. Schublade nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wirkrichtung des Federelements einer Bewegungsrichtung der Schublade (1) im
Wesentlichen entspricht.
13. Schublade nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Halterung (4) zur Befestigung des Dekorelementes (3) an einem stirnseitigen
Ende des Dekorelements (3) geeignet ist.
14. Verfahren zur Montage eines Dekorelements (3) an einer Schublade (1), wobei die Schublade
(1) eine Seitenwand (2) und eine Halterung (4) mit einem Federelement aufweist,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- das Dekorelement (3) wird gegen die Wirkung des Federelements teilweise in die Ebene
der Seitenwand (2) eingebracht,
- das Dekorelement (3) wird vollständig in die Ebene der Seitenwand (2) eingeschwenkt
und
- durch Wirken der Kraft des Federelements wird das Dekorelement (3) in der montierten
Position arretiert.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Halteteil (7) am Dekorelement, unter Umständen lösbar, vormontiert wird, und/oder
ein Halteteil (7) an der Seitenwand (2) oder einer etwaigen Relingstrebe (6) der Schublade
befestigt wird.