Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Wickler in der Metallbearbeitung, wobei der Wickler
mindestens einen Wickeldorn zum Aufwickeln eines bandförmigen Materials, vorzugsweise
Metallmaterials, und einen Antrieb mit einem Elektromotor aufweist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Bei der Metallverarbeitung werden an vielen Stellen Wickelmaschinen eingesetzt. Beispielsweise
befindet sich an der Einlaufseite einer Bandbehandlungsanlage eine Abwickelhaspel
für die zu bearbeitenden Metallbänder, während eine Aufwickelhaspel an der Auslaufseite
vorgesehen ist. Ferner werden Papierwickler für das Abwickeln und Aufwickeln von Papierzwischenlagen
angewendet. Im Bereich der Besäumscheren kommen Saumwickler mit einem oder auch zwei
Wickeldornen zum Einsatz.
[0003] Die
DE 28 44 882 A1 beschreibt einen beispielhaften Saumwickler. Der Saumwickler wird über einen Elektromotor
angetrieben, der über ein Getriebe und eine Teleskopkupplung mit einem zweigeteilten
Wickeldorn zusammenwirkt.
[0004] Saumwickler sind für eine gute Befüllbarkeit der sogenannten Wickelkammer zweckmäßigerweise
unterhalb der Besäumschere angeordnet. Dabei stört bei den gegenwärtigen Konstruktionen
ein vergleichsweise großer Bauraum, verursacht durch den aufwändigen Antriebsstrang
der Maschine, der aus vielen beweglichen Komponenten aufgebaut ist, beispielsweise
einer oder mehreren Kupplungen, einem Getriebe, einer Kardanwelle, einer Bremse und
einem klassischen Drehstrommotor. Eine Verkleinerung des Bauraums von Saumwicklern,
insbesondere in Längsrichtung, d.h. der axialen Richtung des Wickeldorns, ist daher
wünschenswert.
[0005] Bei Haspelmaschinen zum Abwickeln und Aufwickeln von Metallbändern wird der Wickeldorn
unter Zwischenschaltung eines aufwändigen Untersetzungsgetriebes, meist mit einer
Ölumlaufschmierung versehen, angetrieben. Die herkömmlichen Elektromotoren sind entweder
auf dem Getriebe oder hinter dem Getriebe angebaut.
[0006] Insofern liegt bei herkömmlichen Wicklern eine technologische Trennung zwischen dem
anzutreibenden Wickeldorn und dem elektrischen Antrieb vor. Eine solche Trennung führt
dazu, dass die Schnittstelle zwischen dem Wickeldorn und dem Antrieb nicht optimal
ist.
[0007] Genauer gesagt ist der Wickeldorn über Wälzlager drehbar im Gehäuse oder am Gestell
des Wicklers gelagert. Die Übertragung des Drehmoments vom Antrieb auf den Wickeldorn
erfolgt nun gegenwärtig über eine oder mehrere Kupplungen, eine Antriebsspindel, die
etwa als Kardanwelle ausgeführt sein kann, ein Untersetzungsgetriebe mit Zahnrädern,
Lager, Bremsmittel und andere mechanische Komponenten. Bei der Regelung eines solchen
Wickeldorns kann das Problem auftreten, dass sowohl die Kupplung als auch der Übergang
vom Getriebe zur Kupplung und von der Kupplung zum Rotor des Antriebs gegen Torsionsbelastungen
nicht in dem gewünschten Maß drehmomentsteif sind. Durch die Torsionsnachgiebigkeit
können die Drehzahl und der Drehwinkel des Wickeldorns gegen den Antrieb schwingen,
was zu Problemen bei der Regelgenauigkeit führen kann. Dies hat hohe Kosten sowie
Leistungsverluste im Antriebsstrang zur Folge. Viele bewegliche Teile müssen durch
entsprechende Schutzeinrichtungen geschützt werden, sie führen außerdem zu einem hohen
Wartungsaufwand und verringern die Zuverlässigkeit.
[0008] Die
EP 1 460 010 A2 beschreibt eine Maschine mit einer Wickelrolle und einem Elektromotor zum Antrieb
derselben, insbesondere zur Verwendung in der Papierindustrie. Eine weitere Wickelmaschine
ist aus der
JP S62-130948 A bekannt. Die
DE 40 39 606 A1 beschreibt eine Haspel zum Auf- und/oder Abwickeln von Metallbändern mit Bandzugkräften
zwischen 10kN und 1000kN.
Darstellung der Erfindung
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Wickler in der Metallbearbeitung
mit mindestens einem Wickeldorn zum Aufwickeln eines bandförmigen Materials, vorzugsweise
Metallmaterials, und einem Antrieb anzugeben, der wenigstens einen der oben genannten
technischen Nachteile überwindet. Insbesondere soll der Wickler bei kompakter Bauart
eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe durch einen Wickler mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen folgen aus den Unteransprüchen, der folgenden Darstellung der Erfindung
sowie der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0011] Der Wickler dient vorzugsweise zum Abwickeln und Aufwickeln von Metallbändern bei
der Metallbearbeitung, insbesondere von Bändern und Säumen, die bei der Bearbeitung
von Metallbändern aus Stahl oder Nichteisenmetallen, den sogenannten NE-Metallen,
anfallen. Gemäß besonderen Ausführungsformen kann der Wickler auch für das Abwickeln
und Aufwickeln von Papier, etwa Papierzwischenlagen, ausgelegt sein.
[0012] Der erfindungsgemäße Wickler weist mindestens einen Wickeldorn auf. Die Bezeichnung
"Wickeldorn" umfasst hierbei jedweden zylindrischen - nicht nur kreiszylindrischen
- drehbar gelagerten Körper, der zum Abwickeln bzw. Aufwickeln solcher Streifen oder
Bänder ausgelegt ist. Der Wickeldorn kann mehrteilig ausgeführt sein, oder es können
mehrere Wickeldorne vorgesehen sein, die gemäß bevorzugten, später beschriebenen Ausführungsformen
zusammenwirken. Der Wickler weist ferner ein Gehäuse auf. Das Gehäuse muss nicht geschlossen
sein, vielmehr fallen auch ein Gestell, ein Grundrahmen und dergleichen unter die
Bezeichnung "Gehäuse". Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse ein
oder mehrere Lager zur drehbaren Lagerung des Wickeldorns oder einer Welle, die mit
dem Wickeldorn verbunden ist, auf.
[0013] Ferner weist der Wickler erfindungsgemäß mindestens einen Antrieb auf, der einen
Elektromotor mit einem Stator und einem Rotor hat. Der Elektromotor kann etwa als
Kompaktmotor mit eigenen Lagern oder lagerlos ausgeführt sein. Der Elektromotor kann
ein permanent erregter Drehstrommotor sein, er hat vorzugsweise ein Motorgehäuse oder
Motorgestell, in dem der Rotor gelagert ist, der beispielsweise auf herkömmliche Weise
durch die Kraft, die von einem Magnetfeld auf stromdurchflossene Leiter einer Spule
ausgeübt wird, in Drehung versetzt wird. Vorzugsweise ist der Elektromotor ein Torquemotor
oder Synchronmotor. Derartige Motoren können sehr hohe Drehmomente bei relativ kleinen
Drehzahlen erzeugen, wodurch sie als Motoren für Direktantriebe besonders geeignet
sind. Beispielsweise kann bei Verwendung eines Torquemotors in vielen Fällen auf ein
Untersetzungsgetriebe verzichtet werden. Der Rotor ist mit dem Wickeldorn verbunden,
wodurch die Drehung des Rotors auf den Wickeldorn übertragen wird. Der Stator ist
direkt am Gehäuse des Wicklers montiert und/oder der Rotor ist direkt mit dem Wickeldorn
oder der oben genannten Welle des Wickeldorns verbunden. Ein etwaiges Antriebsgehäuse
oder Motorgehäuse, Antriebsgestell oder Motorgestell wird hierbei als Teil des Stators
angesehen. Bei einer "direkten Verbindung", "direkten Befestigung" oder "direkten
Montage" im Sinne der vorliegenden Anmeldung stehen die betreffenden mechanischen
Komponenten unmittelbar miteinander in Kontakt, vorzugsweise auf eine starre Weise.
Dies kann beispielsweise durch Verschrauben, Vernieten oder Verschweißen erreicht
werden, aber auch eine einstückige Ausbildung ist umfasst.
[0014] Ferner weist der Antrieb mindestens einen Fangmagneten auf, der beispielsweise ringförmig
um eine Rotorverlängerung angeordnet sein kann. Der Fangmagnet ist eingerichtet, um
magnetische Partikel aufzufangen und sie vom Elektromotor fernzuhalten. Dadurch kann
trotz des integralen Aufbaus des Antriebs verhindert werden, dass magnetische Partikel
in den Elektromotor geraten, wodurch die Zuverlässigkeit des Antriebs verbessert wird.
[0015] Gemäß dem obigen Aufbau fungiert der Antrieb als Direktantrieb zum rotarischen Betrieb
des Wickeldorns. Wenn der Stator des Antriebs direkt mit dem Gehäuse verbunden ist,
sind das Gehäuse der Maschine und der Antrieb auf diese Weise miteinander "verblockt".
Durch die besondere Integration wird einerseits eine ausgesprochen hohe Drehsteifigkeit
zwischen dem Elektromotor und dem Wickeldorn erzielt, auf der anderen Seite können
aufwendige mechanische Komponenten, wie etwa Getriebe, Kupplungen, Kardanwellen usw.,
im Antriebsstrang entfallen. Damit wird der Antriebsstrang vereinfacht, er ist kompakt,
wartungsarm, leicht und zuverlässig. Der Wickler erzielt bei geringen Kosten eine
Verbesserung der regelungstechnischen Eigenschaften des Wickeldorns, aufgrund der
hohen Drehsteifigkeit. Dies führt neben der Gewichtsreduzierung auch zu einer Verbesserung
des energetischen Wirkungsgrads. Die Fundamente und Hallen zur Aufnahme der Maschine
können verkleinert werden. Ferner erlaubt das dargestellte Antriebssystem eine einfache
Erhöhung der Antriebsleistung, beispielsweise bei einem Umbau oder einer Modernisierung
der Anlage, wenn etwa neue Materialien verarbeitet werden sollen, ohne dass der bestehende
Antrieb ausgetauscht werden muss. Durch die Verringerung der Anzahl der Komponenten
wird die Wartungsarbeit am Wickler vermindert, wodurch die Produktionszeit der Anlage
verlängert werden kann. Ferner geht damit eine Reduzierung von sicherheitstechnischen
Aufwendungen einher. Insgesamt werden die Freiheitsgrade der Maschine in Bezug auf
Funktion und Design erhöht. Die Reduktion im Antriebsstrang ist günstig im Hinblick
auf eine etwaige Standardisierung bzw. Normierung solcher Antriebssysteme. Durch die
besondere Nähe des Antriebs zum Wickeldorn kann das Gehäuse ferner als Kühlkörper
oder Kühloberfläche des Elektromotors genutzt werden. Eine etwaige Durchführung für
Medien, beispielsweise Hydrauliköl und/oder Kühlwasser, ist auch von der Antriebsseite
des Wickeldorns möglich.
[0016] Vorzugsweise ist der Elektromotor als Innenläufer ausgebildet, wobei der Rotor direkt
mit dem Wickeldorn oder direkt mit einer Welle des Wickeldorns verbunden ist. Dies
schließt gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform eine einstückige Ausgestaltung
des Rotors und der Welle oder des Rotors und des Wickeldorns ein. Dadurch lässt sich
die Drehsteifigkeit zwischen dem Antrieb und dem Wickeldorn weiter verbessern.
[0017] Alternativ kann der Elektromotor des Antriebs als Außenläufer konzipiert sein, wobei
hierbei ein Mantelabschnitt des Wickeldorns mit dem Rotor verbunden ist. Unter einem
"Mantelabschnitt" wird nicht nur der äußerste Umfang des zylindrischen Wickeldorns
verstanden, sondern auch weiter innenliegende Abschnitte, soweit sie eine Verbindung
mit dem außenlaufenden Rotor erlauben, sind umfasst. Die Welle, sofern der Wickeldorn
eine solche aufweist, kann gemäß dieser Ausführungsform antriebsseitig im Gehäuse
oder im Antrieb gelagert sein. Allerdings sind auch Ausführungsformen möglich, in
denen auf eine Welle verzichtet werden kann, aufgrund der engen Verbindung des Mantelabschnitts
mit dem Rotor. Der Mantelabschnitt des Wickeldorns und der Rotor sind zur weiteren
Verbesserung der Drehsteifigkeit vorzugsweise direkt miteinander verbunden, womit
gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform eine einstückige oder teilweise
einstückige Ausbildung umfasst ist.
[0018] Zur weiteren Reduzierung von mechanischen Komponenten lagert das Gehäuse den Wickeldorn
vorzugsweise nur auf einer Seite, während auf der entgegengesetzten Seite, d.h. der
Antriebsseite, der Wickeldorn über die Welle oder den Rotor im Antrieb gelagert ist.
Auf diese Weise können sich der Wickeldorn und der Rotor eine Lagerung teilen. Alternativ
kann die Welle über zwei Lager am Gehäuse gelagert werden, wodurch ein Lager für den
Rotor im Antrieb gegebenenfalls entfallen kann.
[0019] Vorzugsweise sind zwei Wickeldorne entlang einer Achse vorgesehen, wobei mindestens
einer der beiden in axialer Richtung verschiebbar und stirnseitig mit dem anderen
Wickeldorn in Eingriff bringbar oder gegen diesen pressbar ist. Zu diesem Zweck sind
einander zugewandte Stirnseiten der beiden Wickeldorne vorzugsweise jeweils konisch
und komplementär zueinander ausgebildet. Die beiden Wickeldorne können in diesem Fall
auch als Dornhälften ein und desselben Wickeldorns angesehen werden. Gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform kann das zugeführte Metallband automatisch durch Gegeneinanderfahren
der beiden Wickeldorne erfasst werden. Die beiden Wickeldorne können beispielsweise
durch Druckmittelzylinder auseinander und aufeinander zu gefahren werden. Gemäß einer
besonderen Ausführungsform ist ein Wickeldorn mit dem Antrieb verbunden, während der
andere Wickeldorn durch Kraftschluss zwischen den Stirnseiten oder über ein etwaiges
eingeklemmtes Metallband rotarisch mitgenommen wird und somit ohne eigenen Antrieb
auskommt.
[0020] Allerdings erlaubt der hier dargestellte Direktantrieb, dass beide Wickeldorne mit
jeweils einem eigenen Antrieb versehen sein können, ohne dass die Vorteile eines kompakten
Bauraums aufgegeben werden. Dieser zweiseitige Antrieb stellt eine besonders bevorzugte
Ausführungsform dar, da er die Kraftübertragung auf den Wickeldorn und die Gewichtsverteilung
vergleichmäßigt, woraus sich Vorteile für die Regelungstechnik ergeben können. Wenn
zwei zusammenwirkende Wickeldorne vorgesehen sind und die beiden Wickeldorne im zusammengefahrenen
Zustand nicht vollständig kraft- und/oder formschlüssig miteinander im Eingriff stehen,
dann kann ein geringer Drehzahlunterschied zwischen den beiden Antrieben ausgeglichen
werden.
[0021] Vorzugsweise sind zwei Antriebe auf gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses mit dem
Wickeldorn verbunden, um die Kraft- und Gewichtsverteilung zu vergleichmäßigen und/oder
die Antriebsleistung unter Beibehaltung eines kompakten Bauraums zu erhöhen.
[0022] Der Rotor des Antriebs ist vorzugsweise ohne Zwischenschaltung eines Drehmomentgetriebes,
insbesondere Untersetzungsgetriebes, mit dem Wickeldorn verbunden. Indem auf ein Drehmomentgetriebe
verzichtet wird, findet eine direkte und unmittelbare Drehmomentübertragung vom Antrieb
auf den Wickeldorn statt. Unter die Bezeichnung "Drehmomentgetriebe" fallen all jene
Getriebeformen, die ein Eingangsdrehmoment oder eine Eingangsdrehzahl in ein Ausgangsdrehmoment
oder Ausgangsdrehzahl anderer Größe umwandeln, die somit eine Drehmomentwandlung bzw.
Drehzahlwandlung durchführen.
[0023] Der Antrieb kann in bestimmten Ausführungsvarianten über eine Spindel und/oder eine
Kardanwelle mit der Welle verbunden sein. Dies kommt insbesondere bei Antrieben mit
großer Leistung oder in widrigen Umgebungsbedingungen, etwa im Warmwalzwerk, in Betracht.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Antrieb zusätzlich zum Elektromotor
eine Bremse und/oder Haltevorrichtung auf, zum raschen Abbremsen und gegebenenfalls
Arretieren der Maschine.
[0025] Der oben dargelegte Antrieb lässt sich modular aufbauen. Der Elektromotor als Basismodul
kann etwa durch ein Bremsmodul erweitert werden. Der Antrieb kann bei Bedarf durch
weitere Module, die vorzugsweise zylindrisch oder scheibenförmig sind, erweitert werden.
Mögliche Erweiterungsmodule umfassen beispielsweise ein Leistungssteigerungsmodul
mit Antriebsmitteln (etwa Rotor und Stator) zur Erhöhung der Leistung des Basismoduls
und/oder ein Getriebemodul. Damit die Module miteinander kombinierbar sind, weisen
sie technisch kompatible Komponenten, insbesondere miteinander verbindbare bzw. aneinander
flanschbare Gehäuse auf. Durch eine solche modulare Bauweise kann die Wiederholhäufigkeit
baugleicher Teile (Motorscheiben, Statorscheiben, Statorbleche, Statorspulen, Bremsscheiben,
Bremsbeläge usw.) erhöht werden, wodurch die Kosten reduziert und die Zuverlässigkeit
der Vorrichtung erhöht werden können.
[0026] Der Antrieb weist vorzugsweise einen Drehgeber oder Geschwindigkeitsmesser zum Messen
des Drehwinkels und/oder der Drehgeschwindigkeit auf. Der Drehgeber kann als eigenes
Modul oder als Bestandteil eines Moduls, vorgesehen sein. Ebenso ist eine geberlose
Fahrweise möglich.
[0027] Der Antrieb kann ferner mit einer Kühleinrichtung ausgestattet sein. Diese kann beispielsweise
als separates Modul zwischen der Bremse und dem Elektromotor und/oder als Kühlmantel
im Motorgehäuse des Antriebs angeordnet sein. Die Kühlung kann mittels eines Gebläses
und/oder als Wasser- bzw. Fluidkühlung ausgebildet sein.
[0028] Eine etwaige Durchführung für Medien, etwa Hydrauliköl und/oder Kühlwasser, ist durch
den Rotor des Antriebs möglich. Ferner kann der Antrieb einen oder mehrere integrierte
Wechselrichter aufweisen.
[0029] Der hier beschriebene Antrieb ist besonders gut als Direktantrieb für Wickeldorne
in Haspelanlagen zum Abwickeln und Aufwickeln von Metallbändern oder Metallstreifen
anwendbar. Doch wenngleich die Erfindung besonders bevorzugt im technischen Umfeld
der Metallbearbeitung, in der Stahl- und NE-Industrie, zum Einsatz kommt, kann die
Erfindung auch in anderen Bereichen umgesetzt werden. Diesbezüglich seien beispielhaft
Wickelanwendungen bei Papiermaschinen oder Textilmaschinen genannt.
[0030] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich. Die dort beschriebenen Merkmale können
alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben dargelegten Merkmale
umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele erfolgt dabei unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0031]
Die Figur 1 zeigt zwei schematische Querschnitte durch einen modular aufgebauten Antrieb,
der als Direktantrieb für Wickler geeignet ist.
Die Figur 2 zeigt schematisch eine Bandhaspel mit einem modular aufgebauten Direktantrieb.
Die Figur 3 zeigt schematisch einen Saumwickler mit zwei Direktantrieben.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0032] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Bevor Ausführungsbeispiele für Wickler dargestellt werden, soll zunächst ein beispielhafter
modular aufgebauter Antrieb - geeignet als Direktantrieb für Wickler - mit einem Elektromotor
und einer Vorrichtung zum Abbremsen der Maschine im Detail mit Bezug auf die Figur
1 beschrieben werden.
[0033] Die Figur 1 enthält Figurenausschnitte a) und b), die beispielhaft zwei Formen zeigen,
wie die im Folgenden dargelegten Module zur Herstellung des Antriebs kombiniert werden
können. Andere individuelle Anordnungen sind selbstverständlich möglich. Zusammen
mit einer geeigneten Durchmesserstaffelung ist ein modularer Baukasten als Grundlage
für eine wirtschaftliche Herstellung von Direktantrieben gegeben.
[0034] Wie aus der Figur 1 hervorgeht, ist der Antrieb direkt auf einer Welle 1 montiert.
Die Welle 1 dient vorzugsweise auf eine einstückige Weise als Rotorwelle des Antriebs
und als Welle einer Arbeitsmaschine, etwa eines der unten dargestellten Wickler. Der
Antrieb weist Lagerschilde 2 mit Wälzlagerungen auf, die die Welle 1 lagern und gleichzeitig
als Lager der Arbeitsmaschine dienen können. Der Antrieb ist zur Leistungsanpassung
in Module aufgeteilt, dazu ist ein Basismodul vorgesehen, das im Wesentlichen aus
einem Rotorelement 3, das ein Rotor gemäß der vorliegenden Anmeldung ist, Wicklungselementen
10 und einem Gehäuseelement 9 aufgebaut ist. Das Gehäuseelement 9 ist Teil des Stators
des Antriebs. Zur Aufnahme von Wickelköpfen ist ein Wickelkopfelement 5 vorgesehen.
Eine individuelle Erweiterung oder Anpassung des Antriebs an die gewünschte Arbeitsbedingung
wird durch Erweiterungsmodule 4 ermöglicht. Ferner kann ein Haltemodul 6 montiert
werden. Die Module und Elemente werden vorzugsweise durch Zugankerverschraubungen
7 miteinander verbunden. Absätze und Eindrehungen in den jeweiligen Modulen und Elementen
sorgen für einen toleranzhaltigen Sitz. Optional kann ein Gebermodul 8 hinzugefügt
werden. Das Basismodul und gegebenenfalls weitere Module des Antriebs können sowohl
zwischen den Lagerschilden 2 als auch außerhalb, gemäß einer sogenannten fliegenden
Lagerung angeordnet sein, unten genauer dargelegt mit Bezug auf die Figur 2.
[0035] Die obige Bauform stellt eine beispielhafte Möglichkeit des modularen Aufbaus von
Antrieben, insbesondere Direktantrieben, dar. Sie ist besonders zum Antrieb von Haspeln
und Wicklern geeignet, jedoch nicht auf diesen Maschinentyp beschränkt. Vielmehr ist
der modulare Antrieb auch für andere Arbeitsmaschinen, wie etwa Stütz- und Arbeitswalzen,
Spannrollensätzen, Winden und Scheren, anwendbar.
[0036] Die Figur 2 zeigt schematisch eine Bandhaspel mit einem modular aufgebauten Direktantrieb.
Der Figurenausschnitt 2b zeigt eine Haspelwelle 101, die ein Wickeldorn gemäß der
vorliegenden Anmeldung ist und von den Lagerungen 102 gelagert wird. Die Haspelwelle
101 kann die Welle 1 aus der Figur 1 sein, sie kann mit dieser aber auch integral
verbunden sein. Ferner können die Lagerungen 102 die Lagerschilde 2 mit den eingebauten
Wälzlagern aus der Figur 1 sein, wodurch eine enge Verbindung zwischen dem Antrieb
und der Arbeitsmaschine realisiert wird. Die Lagerungen 102 stehen auf einem Grundrahmen
103, der hier als Gehäuse der Bandhaspel fungiert, auch wenn dieser die Bandhaspel
nicht umschließt. Vom Grundrahmen 103 wird ein Basismodul 104, ein Erweiterungsmodul
105, etwa ein Leistungssteigerungsmodul, und ein Bremsmodul 106 gehalten, die gemeinsam
den Antrieb für die Haspel aufbauen. Eine Medien- und/oder Energiedurchführung 107
kann an der Seite, die der Haspelwelle 101 gegenüberliegt, vorgesehen sein. Ferner
kann ein Kühlgebläse außen an den Modulen des Antriebs vorgesehen sein, wobei beispielsweise
ein separates Kühlgebläse 109 je Modul zugeordnet sein kann, wie es im Figurenausschnitt
2a dargestellt ist, oder alternativ ein Kühlgebläse 108 mehrere Module überspannen
kann, wie es in den Figurenausschnitten 2b und 2c dargestellt ist. Alternativ oder
zusätzlich kann ein Kühlmodul (nicht dargestellt) als zylindrisches Element am Antrieb
angeflanscht sein, auf gleiche Weise wie das Erweiterungsmodul 105 oder Bremsmodul
106.
[0037] Der Vergleich zwischen den Figurenausschnitten 2b und 2c zeigt, dass der Antrieb
zwischen den Lagerungen 102 der Arbeitsmaschine (Figurenausschnitt 2b) oder als fliegende
Lagerung (Figurenausschnitt 2c) vorgesehen sein kann.
[0038] Die Figur 3 zeigt schematisch einen Wickler mit zwei Antrieben 200a und 200b, die
jeweils gemäß den oben dargelegten Ausführungsbeispielen der Figuren 1 oder 2 ausgebildet
sein können. Die beiden Antriebe 200a, 200b weisen jeweils einen Rotor 201a, 201b
und einen Stator 202a, 202b auf. Der Wickler weist zwei Wickeldorne 300a und 300b
auf, die auch als zwei Hälften ein und desselben Wickeldorns angesehen werden können.
[0039] Zur Anbindung der Wickeldorne 300a und 300b an die jeweiligen Antriebe 200a und 200b
können die Wickeldorne 300a und 300b jeweils eine Welle (nicht dargestellt aufweisen),
die auch als Wellenzapfen bezeichnet wird, aufweisen, der wiederrum direkt mit dem
Rotor 201a, 201b des entsprechenden Antriebs 200a, 200b verbunden ist, beispielsweise
darin eingespannt ist. Der Wickeldorn 300a, 300b ist auf diese Weise direkt mit dem
Rotor 201a, 201b des Antriebs 200a, 200b verbunden.
[0040] In der Systematik der Figur 3 ist der Rotor des Antriebs mit den Bezugszeichen 201a,
201b bezeichnet, statt den Bezugszeichen 1 und 3 der Figur 1, um deutlich zu machen,
dass der in der Figur 1 dargestellte Antrieb ein beispielhafter, wenn auch gut geeigneter
Direktantrieb ist.
[0041] Mit dem Bezugszeichen 302 ist das Gehäuse des Wicklers bezeichnet. Das Gehäuse 302
weist eine Wickelkammer 303 auf, in der das Bandmaterial aufgewickelt wird. Dazu ragen
die beiden Wickeldorne 300a und 300b zumindest teilweise in die Wickelkammer 303 hinein,
wobei die Wickeldorne 300a und 300b entlang einer Achse angeordnet sind und von entsprechenden
Lagern (nicht dargestellt), die im Gehäuse vorgesehen sein können, drehbar gelagert
werden.
[0042] Ein oder beide Wickeldorne 300a, 300b sind in der axialen Richtung verschiebbar vorgesehen,
so dass ihre Stirnseiten 301a, 301b in Eingriff bringbar oder gegeneinander pressbar
und wieder lösbar sind. Zu diesem Zweck sind einander zugewandte Stirnseiten 301a,
301b der beiden Wickeldorne 300a, 300b vorzugsweise jeweils konisch und komplementär
zueinander ausgebildet. Dadurch kann das zugeführte Metallband automatisch durch Gegeneinanderfahren
der beiden Wickeldorne 300a, 300b erfasst werden. Die beiden Wickeldorne 300a, 300b
können etwa durch Druckmittelzylinder, elektromotorisch oder auf andere Weise auseinander
und aufeinander zu gefahren werden.
[0043] In der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform wird jeder der beiden Wickeldorne
300a, 300b von einem eigenen Direktantrieb 200a, 200b angetrieben. Ein solcher beidseitiger
Antrieb vergleichmäßigt die Drehmomentverteilung auf den Wickeldorn 300a, 300b sowie
die Gewichtsverteilung, woraus sich Vorteile für die Regelungstechnik ergeben können.
Wenn die beiden Wickeldorne 300a, 300b im zusammengefahrenen Zustand nicht vollständig
kraft- und/oder formschlüssig miteinander im Eingriff stehen, kann ein geringer Drehzahlunterschied
zwischen den beiden Antrieben 200a, 200b ausgeglichen werden.
[0044] Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist es möglich, dass ein Wickeldorn mit
einem Antrieb verbunden ist, während der andere Wickeldorn durch Kraftschluss zwischen
den Stirnseiten oder über ein etwaiges eingeklemmtes Metallband rotarisch mitgenommen
wird und in diesem Fall keinen eigenen Antrieb aufweist.
[0045] Durch die direkte Anbindung des Wickeldorns 300a, 300b an den Antrieb 200a, 200b
kann gegebenenfalls auf ein antriebsseitiges Lager für den Rotor 201a, 201b bzw. den
zugehörigen Wickeldorn 300a, 300b verzichtet werden. Stattdessen ist der Stator 202a,
202b des Antriebs 200a, 200b direkt, d.h. in diesem Fall mechanisch starr, mit dem
Gehäuse 302 verbunden.
[0046] Der Wickler weist gemäß der obigen Beschreibung mindestens einen Antrieb 200a, 200b
zum rotarischen Betrieb des Wickeldorns 300a, 300b auf, wobei einerseits eine hohe
Drehsteifigkeit zwischen dem Antrieb 200a, 200b und dem Wickeldorn 300a, 300b sichergestellt
ist, auf der anderen Seite eine oder mehrere herkömmliche Komponenten im Antriebsstrang,
wie etwa Getriebe, Kupplungen, Kardanwellen usw., entfallen können.
[0047] Wenngleich die Antriebe 200a, 200b in der Figur 3 jeweils Innläufer sind, sei darauf
hingewiesen, dass ein oder mehrere Antriebe auch als Außenläufer ausgeführt sein können.
Zu diesem Zweck befinden sich die stationären Teile des Elektromotors, d.h. der Stator,
im Innern des Antriebs, während der Rotor außen um den Stator umläuft. Auch in diesem
Fall kann der Rotor direkt in den Wickeldorn übergehen, mit diesem einstückig ausgebildet
oder starr mit diesem verbunden sein. Dazu steht der Mantelabschnitt des Wickeldorns
mit dem Rotor in Kontakt. Unter dem "Mantelabschnitt" wird hierbei nicht nur der äußerste
Umfang des Wickeldorns verstanden, sondern auch Abschnitte, die radial außerhalb einer
etwaigen Welle des Wickeldorns liegen, sind umfasst, sofern sie eine Anbindung des
Wickeldorns an den außenliegenden Rotor erlauben. Die Welle des Wickeldorns ist gegebenenfalls
in einem im Antrieb integrierten Lager drehbar gelagert. In bestimmten Ausführungsbeispielen,
bei einer äußeren Lagerung des Rotors oder des Wickeldorns kann gegebenenfalls auf
eine Welle und deren Lager verzichtet werden.
[0048] Der oder die Direktantriebe 200a, 200b gemäß der Figur 3 können ferner mit einer
Kühleinrichtung (nicht dargestellt) ausgestattet sein. Diese kann beispielsweise als
separates, zylindrisches Modul zwischen einer Hochleistungsbremse und dem Elektromotor
und/oder als Kühlmantel im Gehäuse des Antriebs angeordnet sein. Die Kühlung kann
über ein Gebläse und/oder als Wasser- bzw. Fluidkühlung ausgebildet sein. Zur einfachen
Aufrüstung des Antriebs mit einer Kühleinheit kann der modulartige Aufbau gemäß der
Figur 1 entsprechend erweitert werden.
[0049] Eine Durchführung für Medien, etwa Hydrauliköl und/oder Kühlwasser, ist von der Antriebsseite
möglich, indem entsprechende Leitungen durch den Rotor 201a, 201b und gegebenenfalls
durch den zugehörigen Wickeldorn 300a, 300b geführt werden.
[0050] Die enge, integrale Verbindung zwischen dem Antrieb und dem Wickeldorn erlaubt einen
bauraumsparenden Anlagenbau. Damit gehen Vereinfachungen beim Anlagenbau einher, beispielsweise
durch eine Fundamenteinsparung, eine bessere Zugänglichkeit der Anlage, eine Verringerung
der Reserveteile, eine Verringerung des Wartungsaufwands, eine Verkleinerung der Halle.
Die Motoren sind nicht oder weniger durch Bunde oder andere herabfallende Teile gefährdet.
Ein großer Vorteil des hier dargestellten Konzepts wird bei der thermischen Auslegung
der Motoren deutlich. Durch die innige Verbindung der Antriebe mit der Arbeitsmaschine
kann die Masse und die Oberfläche der mechanischen Einrichtung zur Wärmeableitung
mitgenutzt werden. Die Leistung der Elektromotoren kann dadurch ohne bauliche Maßnahmen
gesteigert werden. Die Verlustleistung des Antriebsstrangs wird erheblich reduziert.
Auf eine Fremdlüftung oder Wasserkühlung kann in vielen Fällen verzichtet werden.
Die Motoren können als Innenläufer oder Außenläufer konzipiert sein. Das beschriebene
Integralkonzept bietet zudem Verbesserungen im Hinblick auf die Sicherheit, da auf
drehende äußere Antriebsteile, wie etwa Gelenkwellen, Kupplungen, Bremsscheiben usw.,
verzichtet werden kann. Es entfallen Bauteile wie Lager, Wellen, Kupplungen, Motoruntersätze,
Getriebeuntersätze usw.. Eine Verringerung der sich bewegenden Teile hat zudem eine
höhere Regelgenauigkeit zur Folge.
[0051] Die Reduzierung der Bauteile im Vergleich mit einem herkömmlichen Antriebsstrang
äußert sich dadurch, dass auf Zahnräder, Kupplungen und Wälzlager in bestimmten Ausführungsformen
ganz, zumindest aber teilweise verzichtet werden kann. Bewegliche und stationäre Komponenten
werden deutlich reduziert, wodurch eine höhere Drehsteifigkeit, eine verbesserte Regelgüte
und ein höherer Wirkungsgrad des Antriebssystems erzielt werden. Die Notwendigkeit
einer Ölschmierung kann teilweise entfallen, wodurch die Verlustleistung des Antriebs
weiter verringert wird. Motorlüfter oder Wasserkühler können entfallen oder kleiner
ausfallen, da das Gehäuse des Wicklers und der Stator des Antriebs eng miteinander
integriert sind, wodurch die Verlustleistung weiter reduziert wird. Durch eine deutliche
Verringerung von Verschleißteilen, wie etwa Zahnrädern und deren Lager, verbessert
sich die Wartungsfreundlichkeit und Zuverlässigkeit der Maschine. Darüber hinaus ist
der Antriebsstrang insgesamt ausgesprochen belastbar, insbesondere mit Blick auf etwaige
Stoßbelastungen. Ferner werden eine Verminderung von Betriebsgeräuschen und des sicherheitstechnischen
Aufwands erreicht, etwa durch Wegfall von Abdeckungen für bewegliche Teile. Es vereinfacht
sich die Anlagenplanung, da die Antriebsstränge im Allgemeinen mit viel Aufwand auf
einem Fundament individuell geplant werden müssen. Bei einer Integration oder "Verblockung"
des Antriebs mit dem Wickeldorn, wie oben im Detail beschrieben, verringert sich der
Aufwand bei der Anlagenplanung. Der Antrieb kann zudem gegebenenfalls schon ab Werk
mit dem Gehäuse des Wicklers verblockt werden. Damit kann die Maschine in der Fertigungsstätte
getestet werden und kommt geprüft auf die Baustelle.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Welle
- 2
- Lagerschilde mit Wälzlagerungen
- 3
- Rotorelement
- 4
- Erweiterungsmodul
- 5
- Wickelkopfmodul
- 6
- Haltemodul
- 7
- Verschraubungen
- 8
- Geber
- 9
- Gehäuseelement
- 10
- Wicklungselement
- 101
- Haspelwelle
- 102
- Lagerungen
- 103
- Grundrahmen
- 104
- Basismodul
- 105
- Erweiterungsmodul
- 106
- Bremsmodul
- 107
- Energiedurchführung
- 108
- Kühlgebläse für beide Module
- 109
- separate Kühlgebläse je Modul
- 200a, 200b
- Antrieb
- 201a, 201b
- Rotor
- 202a, 202b
- Stator
- 300a, 300b
- Wickeldorn
- 301a, 301b
- Stirnseite des Wickeldorns
- 302
- Gehäuse
- 303
- Wickelkammer
1. Wickler für ein bandförmiges Material, vorzugsweise Metallband, in der Metallbearbeitung,
wobei der Wickler aufweist:
mindestens einen Wickeldorn (101, 300a, 300b), der zum Aufwickeln des bandförmigen
Materials vorgesehen ist, und
einen Antrieb (200a, 200b), der einen Elektromotor, vorzugsweise einen Torquemotor
oder Synchronmotor, mit einem Stator und einem Rotor (3, 201a, 201b) aufweist, wobei
der Wickler ferner ein Gehäuse (103, 302) aufweist, der Rotor (3, 201a, 201b) mit
dem Wickeldorn (101, 300a, 300b) verbunden ist, wodurch die Drehung des Rotors (3,
201a, 201b) auf den Wickeldorn (101, 300a, 300b) übertragen wird, und der Stator direkt
am Gehäuse (103, 302) montiert ist und/oder der Rotor (3, 201a, 201b) direkt mit dem
Wickeldorn (101, 300a, 300b) oder einer Welle des Wickeldorns (101, 300a, 300b) verbunden
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antrieb mindestens einen Fangmagneten aufweist, der eingerichtet ist, um magnetische
Partikel aufzufangen und sie vom Elektromotor fernzuhalten.
2. Wickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor des Antriebs (200a, 200b) ein Innenläufer ist, der Rotor (3, 201a,
201b) und der Wickeldorn (101, 300a, 300b) oder der Rotor (3, 201a, 201b) und eine
Welle des Wickeldorns (101, 300a, 300b) einstückig ausgebildet sind.
3. Wickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor des Antriebs (200a, 200b) ein Außenläufer ist und ein Mantelabschnitt
des Wickeldorns (101, 300a, 300b) mit dem Rotor (3, 201a, 201b) verbunden ist, wobei
der Mantelabschnitt des Wickeldorns (101, 300a, 300b) und der Rotor (3, 201a, 201b)
vorzugsweise direkt miteinander verbunden oder einstückig ausgebildet sind.
4. Wickler nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (103, 302) den Wickeldorn (101, 300a, 300b) auf einer Seite lagert, während
das Gehäuse (103, 302) keine zweite Lagerung für den Wickeldorn (101, 300a, 300b)
aufweist, sondern der Wickeldorn (101, 300a, 300b) auf der gegenüberliegenden Seite
über eine Rotorlagerung des Antriebs (200a, 200b) gelagert ist, oder
das Gehäuse (103, 302) den Wickeldorn (101, 300a, 300b) auf zwei Seiten lagert, wobei
eine Lagerung des Rotors (3, 201a, 201b) im Antrieb entfällt.
5. Wickler nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Wickeldorne (300a, 300b) entlang einer Achse vorgesehen sind, wobei mindestens
einer der beiden Wickeldorne (300a) in axialer Richtung verschiebbar und stirnseitig
mit dem anderen Wickeldorn (300b) in Eingriff bringbar oder gegen diesen pressbar
ist.
6. Wickler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass einander zugewandte Stirnseiten (301a, 301b) der beiden Wickeldorne (300a, 300b)
jeweils konisch und komplementär zueinander ausgebildet sind.
7. Wickler nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Antriebe (200a, 200b) auf gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses (103, 302)
mit dem Wickeldorn (101, 300a, 300b) verbunden sind.
8. Wickler nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (3, 201a, 201b) des Antriebs ohne Zwischenschaltung eines Drehmomentgetriebes
mit dem Wickeldorn (101, 300a, 300b) verbunden ist.
9. Wickler nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb einen modularen Aufbau aufweist, wobei dieser durch Zusatzmodule erweiterbar
ist, beispielsweise Bremsmodul (106) und/oder Haltemodul (6) und/oder Getriebemodul
und/oder Leistungssteigerungsmodul (105).
10. Wickler nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickler eine Haspelanlage zum Abwickeln und Aufwickeln von Metallbändern oder
Metallstreifen, vorzugsweise ein Saumwickler ist.
1. Winder for a strip-shaped material, preferably metal strip, in metal processing, wherein
the winder comprises:
at least one winding mandrel (101, 300a, 300b), which is provided for winding up the
strip-shaped material, and
a drive (200a, 200b), which comprises an electric motor, preferably a torque motor
or synchronous motor, with a stator and a rotor (3, 201a, 201b), wherein
the winder further comprises a housing (103, 302), the rotor (3, 201a, 201b) is connected
with the winding mandrel (101, 300a, 300b), whereby the rotation of the rotor (3,
201a, 201b) is transmitted to the winding mandrel (101, 300a, 300b), and the stator
is directly mounted on the housing (103, 302) and/or the rotor (3, 201a, 201b) is
directly connected with the winding mandrel (101, 300a, 300b) or a shaft of the winding
mandrel (101, 300a, 300b),
characterised in that
the drive comprises at least one collecting magnet arranged to collect magnetic particles
and keep them away from the electric motor.
2. Winder according to claim 1, characterised in that the electric motor of the drive (200a, 200b) is an internal rotor motor, the rotor
(3, 201a, 201b) and the winding mandrel (101, 300a, 300b) or the rotor (3, 201a, 201b)
and a shaft of the winding mandrel (101, 300a, 300b) being of integral construction.
3. Winder according to claim 1, characterised in that the electric motor of the drive (200a, 200b) is an external rotor motor and a casing
section of the winding mandrel (101, 300a, 300b) is connected with the rotor (3, 201a,
201b), wherein the casing section of the winding mandrel (101, 300a, 300b) and the
rotor (3, 201a, 201b) are preferably directly connected together or constructed integrally.
4. Winder according to any one of the preceding claims, characterised in that the housing (103, 302) mounts the winding mandrel (101, 300a, 300b) on one side,
whilst the housing (103, 302) has no second mounting for the winding mandrel (101,
300a, 300b), but the winding mandrel (101, 300a, 300b) is mounted on the opposite
side by way of a rotor mounting of the drive (200a, 200b), or
the housing (103, 302) mounts the winding mandrel (101, 300a, 300b) on two sides,
wherein a mounting of the rotor (3, 201a, 201b) in the drive is absent.
5. Winder according to any one of the preceding claims, characterised in that two winding mandrels (300a, 300b) are provided along an axis, wherein at least one
of the two winding mandrels (300a) is displaceable in axial direction and can be brought
at the end into engagement with the other winding mandrel (300b) or pressed against
this.
6. Winder according to claim 5, characterised in that mutually facing ends (301a, 301b) of the two winding mandrels (300a, 300b) are formed
to be respectively conical and complementary with one another.
7. Winder according to any one of the preceding claims, characterised in that two drives (200a, 200b) are connected with the winding mandrel (101, 300a, 300b)
on opposite sides of the housing (103, 302).
8. Winder according to any one of the preceding claims, characterised in that the rotor (3, 201, 201b) of the drive is connected with the winding mandrel (101,
300a, 300b) without interposition of a torque transmission.
9. Winder according to any one of the preceding claims, characterised in the drive has a modular construction, wherein this can be extended by additional
modules, for example brake module (106) and/or holding module (6) and/or transmission
module and/or power increase module (105).
10. Winder according to any one of the preceding claims, characterised in that the winder is a coiler for unwinding and winding up metal bands or metal strips,
preferably a trimmings winder.
1. Bobineuse destinée à une matière sous la forme d'une bande, de préférence une bande
métallique, dans la métallurgie : dans laquelle la bobineuse présente :
au moins un mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) qui est prévu à des fins d'enroulement
de la matière sous la forme d'une bande ; et
une commande (200a, 200b) qui présente un moteur électrique, de préférence un moteur-couple
ou un moteur synchrone, qui comprend un stator et un rotor (3, 201a, 201b) ; dans
laquelle
la bobineuse présente en outre un logement (103, 302), le rotor (3, 201a, 201b) étant
relié au mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) d'une manière telle que la rotation
du rotor (3, 201a, 201b) est transmise au mandrin de bobinage (101, 300a, 300b), et
le stator étant monté directement contre le logement (103, 302) et/ou le rotor (3,
201a, 201b) étant relié directement au mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) ou à
un arbre du mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) ;
caractérisée en ce que la commande présente au moins un aimant de récolte qui est conçu pour la récolte
des particules magnétiques et le maintien de ces dernières à distance par rapport
au moteur électrique.
2. Bobineuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que le moteur électrique de la commande (200a, 200b) représente un induit interne, le
rotor (3, 201a, 201b) et le mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) ou bien le rotor
(3, 201a, 201b) et un arbre du mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) étant réalisés
en une seule pièce.
3. Bobineuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que le moteur électrique de la commande (200a, 200b) représente un induit externe et
un tronçon de l'enveloppe du mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) est relié au rotor
(3, 201a, 201b) ; dans laquelle le tronçon de l'enveloppe du mandrin de bobinage (101,
300a, 300b) et le rotor (3, 201a, 201b) sont de préférence reliés directement l'un
à l'autre ou bien sont réalisés en une seule pièce.
4. Bobineuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) est monté dans le logement (103, 302) sur
un côté, tandis que le logement (103, 302) ne présente pas de deuxième palier pour
le mandrin de bobinage (101, 300a, 300b), mais le mandrin de bobinage (101, 300a,
300b) est monté sur le côté opposé par l'intermédiaire d'un palier de rotor de la
commande (200a, 200b) ; ou bien
le mandrin de bobinage (101, 300a, 300b) est monté dans le logement (103, 302) sur
deux côtés ; dans ce cas, un palier du rotor (3, 201a, 201b) est supprimé dans la
commande.
5. Bobineuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que l'on prévoit deux mandrins de bobinage (300a, 300b) le long d'un axe ; dans laquelle
au moins un des deux mandrins de bobinage (300a) peut être soumis à un déplacement
dans la direction axiale et, du côté frontal, peut entrer en engrènement avec l'autre
mandrin de bobinage (300b) ou peut être comprimé contre ce dernier.
6. Bobineuse selon la revendication 5, caractérisée en ce que deux côtés avant (301a, 301b) des deux mandrins de bobinage (300a, 300b), qui sont
orientés l'un vers l'autre, sont réalisés sur base d'une configuration de forme conique
et réciproquement complémentaire.
7. Bobineuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que deux commandes (200a, 200b) sont reliées au mandrin de bobinage (101, 300a, 300b)
sur des côtés opposés du logement (103, 302).
8. Bobineuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le rotor (3, 201a, 201b) de la commande est relié au mandrin de bobinage (101, 300a,
300b) en l'absence d'un circuit intermédiaire d'un engrenage à couple rotatif.
9. Bobineuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la commande présente une structure modulaire ; dans laquelle cette structure modulaire
peut être élargie par l'intermédiaire de modules supplémentaires, comme par exemple
un module de freinage (106) et/ou un module de maintien (6) et/ou un module d'engrenage
et/ou un module d'augmentation de la puissance (105).
10. Bobineuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la bobineuse représente une installation de dévidage pour le dévidage et le bobinage
de bandes métalliques ou de rubans métalliques, de préférence représente une bobineuse
de couture de moulage.