TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine für Flachmaterialteile
umfassend ein Maschinengestell, eine Unterwange, eine Oberwange, mindestens ein der
Unterwange oder Oberwange zugeordnetes und an dem Maschinengestell gehaltenes Bearbeitungswerkzeug,
eine Steuerungseinheit zur Steuerung eines Bearbeitungsablaufs mit den Bearbeitungswerkzeugen,
ein Einzugstisch, auf welchem das zu bearbeitende Flachmaterialteil für eine Positionierung
in der Bearbeitungsmaschine auflegbar ist, und eine Auflegeeinheit zum vorbestimmten
Positionieren des Flachmaterialteils auf dem Einzugstisch, wobei der Einzugstisch
aus einer Parkposition in einer Ausfahrrichtung in eine Beschickungs- und Entnahmeposition
hin und wieder zurück bewegbar ist und wobei die Auflegeeinheit eine Mehrzahl von
Saugnapfeinheiten aufweist, mit denen das Flachmaterialteil vom Einzugstisch aufnehmbar
und positionierbar ist, und sie betrifft ein Verfahren hierfür.
STAND DER TECHNIK
[0002] Eine Bearbeitungsmaschine für Flachmaterialteile mit einer Auflegeeinheit ist aus
der
EP 3 208 008 A1 der Anmelderin bekannt. Diese Auflegeeinheit erlaubt es, den Einzugsvorgang des aufgelegten
Flachmaterialteils zu verbessern, insbesondere zu beschleunigen.
[0003] Aus
https://www.youtube.com/watch?v=Eg3Ovmc wZQ ist eine Bearbeitungsmaschine für Flachmaterialteile der Firma ASCO mit einer Auflegeeinheit
bekannt (datiert 2. Februar 2015). Die Auflegeeinheit ist hier eine Wendeeinheit,
bei der eine Gruppe von Saugnäpfen jeweils zwischen einzelnen Abschnitten des unterteilten
Einzugstischs angeordnet sind und das Werkstück um eine zur Biegeachse parallele Achse
drehen, welche Biegeachse von unterhalb des Einzugstisches oberhalb des Einzugstischs
herausgeschwenkt wird, wobei die Saugnäpfe an quer zur Biegeachse angeordneten Armen
befestigt sind. Dabei weisen die Arme eine vorbestimmte Länge auf, um von hinter dem
Flachmaterialteil dieses ergreifen und umdrehen zu können. Dabei müssen die Wangen
der Bearbeitungsmaschine weit auseinander gefahren werden, um eine ausreichende Höhe
der geöffneten Wangen zu erreichen, damit auch Flachmaterialteile einer gewissen Breite
umgedreht werden kann. Durch das Wenden in der Maschine ist ebenfalls eine Beschleunigung
des Einzugs- oder Zuführungsvorganges verbunden, da der nächste Biegeschritt schneller
angegangen werden kann.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Bearbeitungsmaschine anzugeben, bei der der Zuführungsvorgang oder Entladevorgang
beschleunigt werden kann, wobei dieser eine maschineninterne Zuführung als Wendevorgang
umfassen kann. Vorteilhafterweise sind die Funktionen integriert und erlauben auch
eine Ausgabe eines direkt gewendeten bearbeiteten Flachmaterialteils.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Bearbeitungsmaschine der eingangs genannten Art durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass die Auflegeeinheit auf der, dem
oder den Bearbeitungswerkzeugen zugeordneten Bewegungsachse ausserhalb der zugeordneten
Wange für eine gleichartige Verschwenkbewegung montiert ist, ergeben sich mehrere
Vorteile. Zum einen wird eine bestehende Bewegungsachse für diese als Wendeeinheit
arbeitende Auflegeeinheit verwendet, so dass keine weiteren Elemente notwendig sind.
Dabei bedeutet zudem das Merkmal "ausserhalb" einer zugeordneten Wange, dass die Mechanik,
beispielsweise eine Parallelogrammmechanik zur Bewegung der Bearbeitungswange auf
der der Verschwenkachse von Oberteil und Unterteil gegenüberliegenden Seite der Wangen
angeordnet ist, so dass diese Mechanik kein grosses Öffnen des Oberteils für den Wendevorgang
erfordert.
[0006] Dadurch ist es möglich, auch breite Bleche zu wenden, da die Breite des Flachbauteils
oder Bleches dem Freiraum zwischen der Ebene des Einzugstisches und dem Rahmen der
Bearbeitungsmaschine einerseits nach unten oder die Raumhöhe von der Ebene des Einzugstisches
ausgehend nach oben einnehmen darf. Gleichzeitig beschleunigt diese Vorgehensweise
das Manipulieren der Bleche, da die Klemmwangen nur wenig geöffnet werden müssen,
nämlich nur in dem Masse, wie sich die gefalzten Enden des Blechs über die mittlere
Ebene erheben, also nicht mehr, als zum Herausschieben eines solchen bearbeiteten
Bleches durch den Einzugstisch selber .erforderlich ist.
[0007] Vorteilhafterweise sind die Saugnäpfe der Auflegeeinheit in einer direkten Weise
mit der Bewegungssteuerung, beispielsweise einer Parallelogrammmechanik, der Bearbeitungswerkzeuge
verbunden, so dass nur ein entsprechender Antrieb über die Sektionen der Bearbeitungsmaschine
vorgesehen sein muss. Die Saugnäpfe können dabei in einer Reihe auf einem Rahmen montiert
werden. Es ist auch möglich zwei Reihen von Saugnäpfen vorzusehen.
[0008] In der Parkposition der Saugnäpfe bildet die Ebene der Saugnäpfe mit der horizontalen
Ebene des Einzugstisches einen spitzen Winkel bilden, insbesondere einen Winkel zwischen
70 und 85 Grad. Zusätzlich ist vorteilhafterweise der Einzugstisch zwischen Unterwange
und Oberwange herausfahrbar, um nach Lösen der Saugnäpfe ein gewendetes Flachbauteil
aufzunehmen.
[0009] Damit ist es möglich, für eine zur Oberwange zugehörige Auflegeeinheit durch Lösen
der Saugnäpfe das über 95 bis 110 Grad gewendete Flachbauteil entweder auf den Einzugstisch
oder eine unterhalb vorgesehene Ablage heruntergleiten zu lassen.
[0010] Für eine der Unterwange zugehörige Auflegeeinheit kann durch Lösen der Saugnäpfe
das über 95 bis 110 Grad gewendete Flachbauteil ebenfalls auf eine unterhalb vorgesehene
Ablage heruntergleiten.
[0011] Eine weitere Zuführung kann durch die Auflegeeinheit an dem oberen beziehungsweise
unteren Bearbeitungswerkzeug realisiert werden, wenn das Flachbauteil in der Parkposition
der Oberwange beziehungsweise der Unterwange auf die dann aktivierten Saugnäpfe aufgesetzt
wird und durch Verschwenken nach unten beziehungsweise nach oben das so aufgesetzte
Flachbauteil auf den herausfahrenden Einzugstisch abgelegt wird, so dass dann insbesondere
nach Rückfahrt des Einzugstisch und Ausrichtung des Flachbauteils die Bearbeitung
durch die Biegewerkzeuge beginnt.
[0012] Die Aufgabe wird bei einer Bearbeitungsmaschine der eingangs genannten Art auch durch
die Merkmale des Anspruchs 5 gelöst.
[0013] Dadurch, dass die Auflegeeinheit quer zu der oder den Bearbeitungswerkzeugen seitlich
innerhalb der zugeordneten Wange für eine Zuführbewegung des Flachbauteils in Richtung
der Bearbeitungskante des Flachbauteils verbunden ist, kann eine Beschickungsbewegung
über eine mit dem Oberteil verschwenkmässig verbundene Schiene bewerkstelligt werden,
wobei damit das Abheben des Flachbauteils von einem Beschickungstisch ermöglicht wird.
[0014] Vorteilhafterweise ist der Beschickungs- oder Übergabetisch in einer parallelen Ebene
und höher als die durch den Einzugstisch vorgegebene Ebene angeordnet, so dass die
Übergabe des Flachbauteils ohne zusätzliche Schwenkbewegung der Auflegeeinheit möglich
ist.
[0015] Vorteilhafterweise ist zwischen dem Übergabetisch und dem Einzugstisch ein Freiraum
als Parkraum für die Auflegeeinheit vorgesehen ist, so dass die Bearbeitungsmaschine
die für die Falzbewegung eines Flachbauteils notwendige Klemmbewegung der Wangen durchführen
kann, ohne dass diese Auflegeeinheit eine solche Bewegung räumlich behindert.
[0016] Vorteilhafterweise werden beide Auflegeeinheiten kombiniert eingesetzt, so dass eine
Person Flachbauteile der Maschine zuführt und diese nach erledigter Bearbeitung alleine
gewendet oder nicht aus der Maschine herausnehmen kann.
[0017] Technisch gemeinsam ist den Auflegeeinheiten gemäss Anspruch 1 und Anspruch 5, dass
sie das Flachbauteil von aussen in den Innenraum zuführen, ohne die Klemmwangen sehr
weit öffnen zu müssen, was bei den Bearbeitungsmaschinen eine gewisse Zeit in Anspruch
nimmt. Zudem wird die Komplexität der Maschinen gering gehalten, indem die entsprechenden
Halteeinrichtungen, Saugnäpfe an Rahmen befestigt werden, die an bestehenden Verschwenkachsen
der Maschine befestigt werden, so dass die Kosten klein gehalten werden.
[0018] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0019] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Bearbeitungsmaschine gemäss Ausführungsbeispielen
der Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht auf hier wesentliche Teile einer Bearbeitungsmaschine
nach Fig. 1 mit einem Einzugstisch und der Auflegeeinheit in einer Ruheposition;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 1 mit einem
herausgeschobenen Einzugstisch und der Auflegeeinheit in einer Ruheposition;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 1 mit einem
herausgeschobenen Einzugstisch und der Auflegeeinheit auf dem Flachmaterialteil in
einer Aufnahmeposition;
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 1 mit einem
herausgeschobenen Einzugstisch und der Auflegeeinheit mit aufgenommenem Flachmaterialteil
zurück in einer Ruheposition;
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 1 mit einem
herausgeschobenen Einzugstisch und der Auflegeeinheit mit auf den Einzugstisch herabgelassenen
Flachmaterialteil;
- Fig. 7
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 1 mit einem
herausgeschobenen Einzugstisch und der Auflegeeinheit mit losgelassenem und auf den
Einzugstisch gleitenden Flachmaterialteil;
- Fig. 8
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 1 mit einem
teilweise eingezogenen Einzugstisch und dem nun gegenüber Fig. 2 gewendeten Flachmaterialteil;
- Fig. 9
- eine schematische Seitenansicht auf hier wesentliche Teile einer Bearbeitungsmaschine
mit einem Einzugstisch und einer oberen und einer unteren Auflegeeinheit, jeweils
in einer Ruheposition;
- Fig. 10
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 9 mit einem
herausgeschobenen Einzugstisch und der unteren Auflegeeinheit auf dem Flachmaterialteil
in einer Aufnahmeposition;
- Fig. 11
- zeigt eine schematische Seitenansicht der Bearbeitungsmaschine nach Fig. 9 mit einem
wieder zurück eingezogenen Einzugstisch und der Auflegeeinheit 60 mit dem aufgenommenem
und von ihr getragenen Flachmaterialteil;
- Fig. 12
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 9 mit der Auflegeeinheit
in Ruheposition aber aktivierten Saugnäpfen mit noch gehaltenem Flachmaterialteil
über einer Ablage;
- Fig. 13
- eine perspektivische Ansicht mit wesentlichen Anteilen einer Bearbeitungsmaschine
gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 14
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 13 mit der
Auflegeeinheit in der Aufnahmeposition mit aktivierten Saugnäpfen mit aufgenommenem
Flachbauteil;
- Fig. 15
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 13 mit der
Auflegeeinheit in der Einführbewegung des aufgenommenem Flachbauteils zeitlich nach
Fig. 14;
- Fig. 16
- eine perspektivische Ansicht der Situation der Fig. 15 mit der einfahrenden Auflegeeinheit;
- Fig. 17
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 13 mit der
Auflegeeinheit nach Lösung der Saugnäpfe mit heruntergelassenem Flachbauteil, wobei
dieses vorne aus der Maschine herausragt;
- Fig. 18
- eine perspektivische Ansicht der Situation der Bearbeitungsmaschine nach Fig. 13 nach
Zurückfahren des Rahmenbauteils;
- Fig. 19
- eine perspektivische Ansicht der Situation der Bearbeitungsmaschine nach Fig. 18 während
der Bearbeitung des Flachbauteils mit der Seitenschubeinheit in einer Parkposition;
- Fig. 20
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 19;
- Fig. 21
- eine perspektivische Ansicht der Bearbeitungsmaschine nach Fig. 1 bei einem Falzvorgang
eines ersten Flachbauteils; und
- Fig. 22
- eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 21 mit der
Auflegeeinheit nach Lösung der Saugnäpfe mit heruntergelassenem Flachbauteil, welches
umgebogen wird.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0020] Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Bearbeitungsmaschine 1 gemäss
Ausführungsbeispielen der Erfindung. Genauer gesagt von zwei Sektionen einer Bearbeitungsmaschine
1 mit ihren Oberteilen 3 und Unterteilen 2, die auf einem quer verlaufenden Rahmen
4 angeordnet sind. Üblich sind Bearbeitungsmaschine 1 mit vier, sechs oder 8 Sektionen,
bei denen eine Zuführ- und Wendeeinheit 50 auf Grund der Länge und Gewicht des zu
wendenden Flachbauteils 5 besonders vorteilhaft ist. Der Rahmen 4 verläuft dabei in
einer Richtung des Doppelpfeils 7, welche Richtung auch die Richtung der Biegekanten
ist, die mit der Bearbeitungsmaschine 1 erzeugt werden können. Diese Richtung verläuft
quer zur Vorschubrichtung 17.
[0021] Die in der Fig. 1 am weitesten links dargestellte Sektion ist die vorderste Sektion
vor einem Rüstbereich 20. Hier ist eine Auflegeeinheit 70 in Gestalt einer Seiteneinschubeinheit
dargestellt, die im Zusammenhang mit Fig. 13 bis Fig. 22 erläutert wird. Diese Auflegeeinheit
70 wird zusammen mit einem Übergabetisch 80 mit Anschlägen 12 eingesetzt.
[0022] Das Oberteil 3 wird auch als oberes Maschinenteil und das Unterteil 2 als unteres
Maschinenteil einer solchen Blechbiegemaschine bezeichnet. Diese sind senkrecht zu
einer Zuführrichtung 17 eines zu biegendes Werkteiles 5 gegeneinander beweglich angeordnet.
Dabei ist eine unteren Haltewange 21 und eine untere Biegewange, auch als unteres
Bearbeitungswerkzeug 22 bezeichnet, dem unteren Maschinenteil zugeordnet, und eine
obere Haltewange 23 und eine obere Biegewange, auch als oberes Bearbeitungswerkzeug
24 bezeichnet, dem oberen Maschinenteil zugeordnet, wobei die vier Wangen quer zur
besagten Zuführrichtung ausgerichtet sind und zwischen den besagten vier Wangen zwischen
den Maschinenteilen das zu biegende Flachbauteil 5 einlegbar ist, wobei die obere
Haltewange in einer Klemmposition gegenüber der unteren Haltewange das zu biegende
Werkteil klemmt, dabei ist in der besagten Klemmposition die untere Biegewange eingerichtet,
um das zu biegende Flachbauteil 5 um die Vorderkante der oberen Haltewange nach oben
zu biegen, wobei bei einem Doppelbieger eine weitere Klemmposition so eingerichtet
ist, dass die obere Biegewange 24 das zu biegende Flachbauteil 5 um die Vorderkante
der unteren Haltewange 21 nach unten biegen kann.
[0023] Die Oberteile 3 und Unterteile 2 können dabei in vielfältiger Weise angetrieben und
angelenkt sein, insbesondere auch nach der
EP 3 403 738 A1 der Anmelderin. Die Bearbeitungsmaschine 1 muss auch keine Doppelbiegeeinheit sein,
die ein unteres Bearbeitungswerkzeug 22 und ein oberes Bearbeitungswerkzeug 24, wie
hier in Fig. 1 dargestellt, aufweist. Es kann auch ein einziges Bearbeitungswerkzeug
sein, wobei dieses der Zuführ- und Wendeeinheit 50 als Auflegeeinheit zugeordnet ist.
Die Fig. 2 bis 12 zeigen hier einen Doppelbieger mit zwei Auflegeeinheiten 50 und
60, die den beiden Bearbeitungswerkzeugen 22 und 24 zugeordnet sind.
[0024] Die Zuführeinheit 50 umfasst eine Reihe von mit einer pneumatisch betriebenen Unterdruckquelle
verbundenen Saugnäpfen 51, wobei diese Verbindung beispielsweise über hydraulisch
aktivierbare Ventile gesteuert wird. Die Zuführeinheit 50 beziehungsweise die Saugnäpfen
51 von dieser sind an einem Rahmenbauteil 53 befestigt, an welchem direkt oder indirekt
das Bearbeitungswerkzeug 24 befestigt ist. Das Bearbeitungswerkzeug 24 ist über ein
in Fig. 4 dargestellte bewegliche Parallelogrammmechanik 52 am Oberteil 3 und der
Oberwange 23 angelenkt. Insbesondere ist - wie bei der
EP 3 403 738 A1 - schon das Bearbeitungswerkzeug 24 so gegenüber dem Oberteil 3 und der Oberwange
23 angeordnet, dass die Bearbeitungsspitze des Bearbeitungswerkzeuges 24 in Ausfahrrichtung
des Einzugstisches 10 angeordnet ist, was mit der Richtung der durch die Oberfläche
der Unterseite der Saugnäpfe 51 vorgegebene Ebene übereinstimmt, welche Richtung in
der Seitenansicht der Fig. 6 durch das Blech 5 vorgegeben ist.
[0025] Die Fig. 6 zeigt dabei die Zuführeinheit 50 nach dem Aufsetzen des Flachbauteils
5, bevor es nach Fig. 7 auf den Einzugstisch 10 abgelegt wird und dann als Zuführungsschritt
durch Rückzug des Einzugstisches 10 in die Maschine 1 eingebracht wird, um nach Anschlag
an den Tiefenanschlägen zwischen Sektionen des Einzugstisches für die Bearbeitung
vorbestimmt in Richtung 17 vorgeschoben wird..
[0026] Die Fig. 2 bis Fig. 8 zeigen in einer Abfolge den Bewegungsablauf beim Einsatz dieser
Auflegeeinheit 50 mit seiner weiteren Funktion als obere Wendeeinheit. Dabei zeigt
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht auf hier wesentliche Teile einer Bearbeitungsmaschine
1 mit einem Einzugstisch 10 und der Auflegeeinheit 50 in einer Ruheposition. Das Oberteil
3 ist gegenüber dem Unterteil 2 leicht geöffnet.
[0027] Die Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht der Bearbeitungsmaschine 1 nach
Fig. 1 mit einem herausgeschobenen Einzugstisch 10, auf dem das zu bearbeitende oder
bereits bearbeitete Blech 5 liegt. Die Auflegeeinheit 50 ist in einer Ruheposition.
[0028] Die Fig. 4 zeigt eine schematische Seitenansicht der Bearbeitungsmaschine 1 nach
Fig. 1 mit einem herausgeschobenen Einzugstisch 10 und der Auflegeeinheit 50 auf dem
Flachmaterialteil 5 in einer Aufnahmeposition. Dabei wird das obere Bearbeitungswerkzeug
24 wie für einen Falzvorgang verschwenkt, nur dass das Oberteil 3 der Bearbeitungsmaschine
1 gegenüber dem Unterteil leicht geöffnet ist. Dabei braucht diese Öffnung nur leicht
geöffnet sein, dass die Bearbeitungsspitze des oberen Bearbeitungswerkzeuges 24 sicher
über dem Einzugstisch 10 verbleibt. Dabei wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
das Bearbeitungswerkzeug 24 mit der Parallelogrammmechanik 52 an dem Halter 53 ausserhalb
des Oberteils 3 verschwenkt, so dass sich der dargestellte Saugnapf 51 (aus einer
Reihe von in Richtung 7 parallel zum Bearbeitungswerkzeug 24 angeordneten Saugnäpfen
51) auf das Flachmaterialteil 5 absenkt und auf diesem abstützt, so dass durch ein
nachgeschaltetes Absaugen von im Innern des Saugnapfes 51 befindlicher Luft das Flachmaterialteil
5 an den Saugnäpfen 51 anhaftet. Üblicherweise wird ein Unterdruck pneumatisch erzeugt
und über hydraulisch betätigte Ventile an die Saugnäpfe 51 angelegt, welcher Unterdruck
dann ständig aufrechterhalten wird.
[0029] Die Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenansicht der Bearbeitungsmaschine 1 nach
Fig. 1 mit einem herausgeschobenen Einzugstisch 10 und der Auflegeeinheit 50 mit aufgenommenem
Flachmaterialteil 5, wobei die Auflegeeinheit 50 zurück in die Ruheposition geht.
Diese Position der Fig. 5 wird bei Aufrechterhalten des Vakuums aus der Fig. 4 durch
Zurückführen des Bearbeitungswerkzeuges 24 in dessen Ausgangsposition erreicht.
[0030] Die Fig. 6 zeigt eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine nach
Fig. 1 mit einem herausgeschobenen Einzugstisch 10 und der Auflegeeinheit 50 mit auf
den Einzugstisch 10 herabgelassenen Flachmaterialteil 5. Nachdem das Flachmaterialteil
5 durch Vakuumanwendung auf die Saugnäpfe 51 festgehalten und in die Position der
Fig. 5 aufgenommen worden ist, ist die Anwendung von einem Unterdruck / Vakuum zur
Darstellung der Fig. 6 über eine Ventilsteuerung (geringerer Unterdruck) derart reduziert
worden, dass das Eigengewicht des Flachmaterialteils 5 ein Herablassen auf den Einzugstisch
10 ermöglichte. Das Flachmaterialteil 5 bildet in der Seitenansicht der Fig. 6 mit
dem nach innen gerichteten Teil des Einzugstisches 10 einen spitzen Winkel im Bereich
zwischen 70 und 85 Grad.
[0031] Das Bezugszeichen 54 zeigt ein Verstärkungsprofil, welches Fallweise je nach notwendigem
Kraftaufwand an dem Bearbeitungswerkzeug in Richtung 7 angeordnet wird.
[0032] Die Fig. 7 zeigt eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine 1 nach
Fig. 1 mit einem herausgeschobenen Einzugstisch 10 und der Auflegeeinheit 50 mit losgelassenem
und auf den Einzugstisch 10 gleitenden Flachmaterialteil 5; kurz bevor das Flachmaterialteil
5 voll auf dem Einzugstisch 10 zum Liegen kommt. Diese Bewegung wird dadurch sichergestellt,
dass beim Aufnehmen des Flachmaterialteils 5 dieses mit dem Einzugstisch in Richtung
des Inneren der Bearbeitungsmaschine 1 den besagten leicht spitzen Winkel aufweist,
der jetzt in der Fig. 7 bei unter 30 Grad sich dann auf 0 Grad (= vollständiges Aufliegen)
verändert.
[0033] Die Fig. 8 zeigt eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine 1 nach
Fig. 1 mit einem teilweise eingezogenen Einzugstisch 10 und dem nun gegenüber Fig.
2 gewendeten Flachmaterialteil 5. Somit ist über die Sequenz von Fig. 2 zu Fig. 8
eine vollständige Wendung erreicht worden. Sofern bei der Fig. 6 vor dem Loslassen
des Flachmaterialteils 5 von den Saugnäpfen der Einzugstisch eingezogen wird, kann
das Flachmaterialteil 5 alternativ auch direkt zu Boden oder einen vor der Bearbeitungsmaschine
1 angeordneten Wagen abgelassen werden.
[0034] Die Fig. 9 bis Fig. 12 zeigen in einer Abfolge den Bewegungsablauf beim Einsatz der
Auflegeeinheit 60, die hier als untere Wendeeinheit ausgestaltet ist. Dabei zeigt
Fig. 9 eine schematische Seitenansicht auf hier wesentliche Teile einer Bearbeitungsmaschine
1 mit einem Einzugstisch 10 und der Auflegeeinheiten 50 und 60 in einer Ruheposition.
Das Oberteil 3 ist gegenüber dem Unterteil 2 leicht geöffnet. Das Flachbauteil 5 ist
bereits an den beiden Seitenenden bearbeitet und weist im dargestellten Querschnitt
jeweils eine "S"-Form auf. Es sind eine obere Auflegeeinheit 50 und eine untere Auflegeeinheit
60 dargestellt, wobei hier in Folge nur die untere Auflegeeinheit 60 in Aktion treten
wird. Dabei ist auch diese mit entsprechenden Saugnäpfen 51 versehen, die auf einem
Rahmenteil 53 montiert sind, welches fest mit dem unteren Bearbeitungswerkzeug 22
verbunden ist.
[0035] Die Fig. 10 zeigt eine schematische Seitenansicht der Bearbeitungsmaschine 1 nach
Fig. 9 mit einem herausgeschobenen Einzugstisch 10, auf dem das hier bereits bearbeitete
Blech 5 liegt. Die obere Auflegeeinheit 50 ist in einer Ruheposition und wird dies
auch über den Wendevorgang des Blechs 5 bleiben. Der Wendevorgang wird hier von einer
unteren Auflegeeinheit 60 vorgenommen werden, die an dem unteren Bearbeitungswerkzeug
22 befestigt ist. Dabei wird das untere Bearbeitungswerkzeug 22 wie für einen Falzvorgang
verschwenkt, nur dass das Oberteil 3 der Bearbeitungsmaschine 1 gegenüber dem Unterteil
2 leicht geöffnet ist. Dabei braucht diese Öffnung nur leicht geöffnet sein, so dass
das bearbeitete Flachbauteil 5 sicher auf dem Einzugstisch 10 zwischen den Wangen
21 und 23 hindurchgeschoben werden kann. Dabei wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
das untere Bearbeitungswerkzeug 22 mit der Parallelogrammmechanik 52 an dem Halter
53 ausserhalb des Unterteils 2 verschwenkt, so dass sich der dargestellte Saugnapf
51 (aus einer Reihe von in Richtung 7 parallel zum Bearbeitungswerkzeug 22 angeordneten
Saugnäpfen 51) von unten an das Flachmaterialteil 5 anlegt, so dass durch ein nachgeschaltetes
Absaugen von im Innern des Saugnapfes 51 befindlicher Luft das Flachmaterialteil 5
an den Saugnäpfen 51 anhaftet. Der am Flachmaterialteil 5 anliegende Teil des Saugnapfes
51 ist in der Seitenansicht der Fig. 10 durch den Einzugstisch 10 verdeckt. Der Einzugstisch
10 ist mindestens hier keine durchgehende Fläche sondern hat mindestens an den Orten
der Saugnäpfe 51 Schlitze in Richtung des Doppelpfeils 17, durch die er sich von unten
an das Flachmaterialteil 5 anlegen lässt und durch die der Einzugstisch 10 in Richtung
dieses Doppelpfeils 17 ein- und ausfahrbar ist.
[0036] Die Fig. 11 zeigt eine schematische Seitenansicht der Bearbeitungsmaschine 1 nach
Fig. 9 mit einem wieder zurück eingezogenen Einzugstisch 10 und der Auflegeeinheit
60 mit dem aufgenommenem und von ihr getragenen Flachmaterialteil 5, bevor die Auflegeeinheit
60 zurück in die Ruheposition geht. Die in der Fig. 11 dargestellte Endposition der
Parallelogrammmechanik 52 geht über die Falzposition des unteren Bearbeitungswerkzeuges
22 hinaus und führt ebenfalls über die Horizontale als Ausrichtung der vorderen Endfläche
der Saugnäpfe 51 hinaus. Daher ist die von der Bearbeitungsmaschine 1 wegweisende
freie Kante des Flachbauteils 5 (was die Hauptausrichtung des Flachbauteils 5 angeht)
gegenüber der Basis der Bearbeitungsmaschine 1 höher als das hier Saugnapf-nahe Ende
des Flachbauteils 5 angeordnet.
[0037] Die Fig. 12 zeigt eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine 1
nach Fig. 9 mit der vorher herausgeschwenkten unteren Auflegeeinheit 60 in Ruheposition
aber mit aktivierten Saugnäpfen 51 mit damit noch gehaltenem Flachmaterialteil 5 über
einer Ablage 11. Von der Fig. 11 ausgehend wird die unteren Auflegeeinheit 60 zurückgeschwenkt,
so dass die untere Haltewange 21 die untere Kante gegenüber der oberen Haltewange
23 bildet und das an den Saugnäpfen 51 gehaltene Flachmaterialteil 5 nach unten verschwenkt
wird.
[0038] Dabei ist es möglich, aber nicht in Fig. 12 dargestellt, dass die durch die Hauptebene
des Flachmaterialteils 5 vorgegebene Ebene ähnlich wie das Flachmaterialteil 5 in
der Fig. 6 ausgerichtet ist. Wenn dann die Saugnäpfe nicht mehr unter Unterdruck gehalten
werden, fällt das Flachmaterialteil 5 auf seine Rückseite und die beiden nach oben
überstehenden "S"-Falze bleiben oben. Das Flachmaterialteil 5 fällt dann auf die Ablage
11 ohne vorher gewendet worden zu sein. Der Vorteil liegt dann darin, insbesondere
bei sehr langen Blechen, die sich in Querrichtung 7 über sechs oder acht Sektionen
erstrecken, dass der Fall des Flachmaterialteils 5 nur aus geringer Höhe stattfindet
und somit Unfallgefahren und Beschädigungen des Bauteils unwahrscheinlicher werden.
[0039] Bei einer Lösung der Saugnäpfe 51 erst in der Position der Fig. 12 agiert die untere
Auflegeeinheit 60 als Wendeeinheit und wendet das Flachmaterialteil 5 gegenüber seiner
Position in z.B. Fig. 9 und legt es dann auf der Ablage 11 ab.
[0040] Analog zur Ausführung nach Fig. 6 kann die untere Auflegeeinheit aber auch als Zuführeinheit
ausgebildet werden, wenn in der Position der Fig. 12 das (dann noch unbearbeitete)
Flachbauteil 5 gegen die Reihe von Saugnäpfen gepresst wird und dann die Saugnäpfe
51 mit ihrer Parallelogrammmechanik sozusagen rückwärts zu Fig. 11 bewegt werden,
um dann nach Unterschieben des Einzugstisches 12 das Flachbauteil für die oben beschriebenen
Falzvorgänge zuerst richtig zu positionieren.
[0041] Die Anordnung der unteren und oberen Auflegeeinheit 50 und 60 fest an den zugeordneten
Biegewerkzeugen 24 oder 22 oder an einer zu deren Verschwenkachse parallelen Achse,
welches auch eine Achse parallel zur Bewegungsachse des Oberteils 3 (und sofern das
Unterteil 2 verschwenkbar ist) oder parallel zur Bewegungsachse des Unterteils 3 gestattet
ein schnelleres und sicheres Wenden des Flachbauteils oder ein schnelleres Fördern
desselben aus der Biegemaschine. Dadurch, dass diese Einheiten ausserhalb des Oberteils
3 und Unterteils 2 agieren, braucht dieses nicht so weit geöffnet zu werden, was weitere
Zeit spart. Durch die Anordnung der aufeinanderliegenden Haltewangen und Bearbeitungswerkzeuge
21, 22 und 23, 24, was keine Notwendigkeit für die initialen Vorteile dieser Auflegeeinheit
50 oder 60 ist, sind die Winkelverhältnisse für die Wendeeinheiten 50 und 60 mit dem
leichten Erreichen eines Winkels von über 90 Grad für ein effektives Wenden leichter
und durch den Einsatz der sowieso schon für das Biegen vorhandene Parallelogrammmechanik
52 erreichbar, was eine Bewegungsachse weniger bedeutet.
[0042] Die Fig. 13 zeigt eine perspektivische Ansicht mit wesentlichen Anteilen einer Bearbeitungsmaschine
1 gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Einzugstisch 10 befindet sich
in zurückgezogener Position zwischen dem Oberteil 3 und dem Unterteil 2, von denen
hier nur eine Sektion dargestellt ist. Diese dargestellte Sektion ist die vorderste
Sektion vor einem Rüstbereich 20, welcher einen hier nicht dargestellten Übergabetisch
80 aufweist. Quer zwischen dem Oberteil 3 und dem Unterteil 2 verläuft eine Auflegeeinheit
als Seiteneinschubeinheit 70, die eine Seiteneinschubschiene 72 aufweist, unter der
ein Rahmenbauteil 73 in Richtung 7 verfahrbar angeordnet ist. An dem Rahmenbauteil
73 sind eine Vielzahl von Saugnäpfen 51, hier neun in einer 3x3 Matrix angeordnet,
mit der ein Flachbauteil 5 seitlich ausserhalb der Bearbeitungsmaschine 1 von dem
erwähnten Rüsttisch 80 aufnehmbar ist. Das ist hier bereits geschehen. Die Saugnäpfe
51 entsprechen den Saugnäpfen des anderen Ausführungsbeispiels mit einer entsprechenden,
vorteilhafterweise hydraulischen Steuerung von Ventilen und einer dauerhaft betriebenen
Unterdruckquelle.
[0043] Das Rahmenbauteil 73 und damit die Seiteneinschubschiene 72 ist mit dem Oberteil
3 fest verbunden. Dies führt insbesondere zu einer Einsparung einer zu bewegenden
Achse, da so ein Anheben des Flachbauteils 5 durch die Saugnäpfe 51 der Seiteneinschubeinheit
70 einfach durch ein geringes Öffnen (und damit Schiefstellen der Schiene 72 erreicht
werden kann. Um für den Benutzer leicht die richtige Lage des Flachbauteils 5 zum
Einführen in die Bearbeitungsmaschine 1 zu erreichen, sind ein fest stehender Übergabetisch
80 mit Anschlägen 12 vorgesehen. Diese Anschläge sind in den Fig. 1, 19 und 21 nur
nach vorne angeordnet dargestellt. Seitliche Anschläge sind nicht notwendig, da die
Position des Flachbauteils 5 in Richtung des Pfeiles 7 unkritisch ist, weil die Schneidlänge
der Biegemaschine 1 immer weit über die Länge des Flachbauteils 5 hinausgeht.
[0044] Die Fig. 14 zeigt eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine 1
nach Fig. 13 mit der Auflegeeinheit 70 in der Aufnahmeposition mit aktivierten neun
Saugnäpfen 51 mit aufgenommenem Flachbauteil 5. Fig. 15 zeigt eine schematische Seitenansicht
auf die Bearbeitungsmaschine 1 nach Fig. 13 mit der Auflegeeinheit in der Einführbewegung
des aufgenommenen Flachbauteils 5, wobei das Oberteil 3 etwas geöffnet ist, so dass
das Flachbauteil 5 gegenüber dem Auflegetisch 10 leicht geneigt ist. Die Fig. 15 zeigt
die Einführbewegung, so dass sie einen Zustand zeitlich nach der Fig. 14 zeigt. Die
ist auch mit der Fig. 16 zu erkennen, die eine perspektivische Ansicht der Situation
der Fig. 15 mit der einfahrenden Auflegeeinheit 70 zeigt, wobei durch die Saugnäpfe
51 das angesaugte Flachbauteil 5 in Richtung des Doppelpfeils 7 (hier nach rechts)
bewegt worden ist und weiterhin bewegt wird.
[0045] Bei der Aufnahme des Flachbauteils 5 in Fig. 14 wird das Oberteil 3 der Bearbeitungsmaschine
1 leicht geschlossen, also auf die Unterwange 21 zu aber nicht zum Klemmen, sondern
zum Andocken der Saugnäpfe 51 auf dem Flachbauteil 5. Damit ist klar, und das ist
später in der Fig. 20 dargestellt, dass der Übergabetisch 80 parallel zum Einzugstisch
10 aber höher bezüglich der Horizontalen angeordnet ist. Nach dem in der Fig. 14 gezeigten
und erfolgten Ansaugen des Flachbauteils 5 wird das Oberteil leicht geöffnet, womit
um dieselbe Drehachse die Einschubschiene angehoben und schräggestellt wird, so dass
das aufgenommene Flachbauteil 5 vom Übergabetisch 80 abgehoben und dann vom Rahmenbauteil
73 entlang der Seiteneinschubschiene 72 in Einführrichtung des Doppelpfeils 7 bewegt
wird, bis weit nach der Darstellung der Fig. 16 das gesamte Flachbauteil 5 soweit
in die Bearbeitungsmaschine 1 eingefahren ist, bis es zwischen den Wangen 21 und 22
positioniert ist.
[0046] Die Fig. 17 zeigt eine schematische Seitenansicht auf die Bearbeitungsmaschine 1
nach Fig. 13 mit der Auflegeeinheit 70 nach Lösung der Saugnäpfe 51 mit heruntergelassenem
Flachbauteil 5, wobei dieses vorne aus der Maschine 1 herausragt. Dazu zeigt Fig.
18 eine perspektivische Ansicht der Situation der Bearbeitungsmaschine 1 zeitlich
nach Fig. 17, wobei das Rahmenbauteil 73 an der Seiteneinschubschiene 72 der Auflegeeinheit
70 wieder seitlich zurückgezogen worden ist, während das Blech zwischen den Wangen
22, 24 aus der Maschine 1 vorne übersteht. Fig. 20 zeigt eine schematische Seitenansicht
auf die Bearbeitungsmaschine 1 nach Fig. 19.
[0047] Diese Fig. 17 bis 20 zeigen dabei, dass nach Loslassen des Flachbauteils 5 dieses
durch hier nicht dargestellte Tiefenanschläge, die sich zwischen in Richtung des Doppelpfeils
unterteilten Segmenten des Einzugstisches 10 befinden, das Flachbauteil 5 ohne Einsatz
des Einzugstisches 10 stellgenau vorgeschoben werden, um dann ein Falzen des Flachbauteils
5 zu gestatten. Dafür wird das Rahmenbauteil 73 seitlich herausgefahren, wie es die
Fig. 18 zeigt. Die Fig. 19 zeigt die Position des Rahmenbauteils 73 seitlich neben
der vordersten Sektion der Bearbeitungsmaschine 1, aber in Richtung des Doppelpfeils
7 hinter dem Übergabetisch 80, also in einem Freiraum zwischen diesem und der Sektion
der Bearbeitungsmaschine 1, so dass sich das Rahmenbauteil 73 beim Absenken des Oberteils
3 bis zu einer Klemmposition hin frei mitbewegen kann, ohne von dem Übergabetisch
80 oder einem bereits auf diesem wieder aufgelegten nächsten Flachbauteil 5 behindert
zu werden. Das spricht gleichzeitig die zeitlich vorteilhafte gleichzeitige erneute
Beschickung der Maschine 1 auf dem Übergabetisch 80 an, während noch die Bearbeitungsschritte
des Klemmens und Falzens andauern.
[0048] Fig. 21 zeigt eine perspektivische Ansicht der Maschine 1 bei einem Falzvorgang eines
ersten Flachbauteils 5, wobei die Seiteneinschubeinheit als Auflegeeinheit 70 in der
Parkposition ist und ein zweites Flachbauteil auf den Übergabetisch 80 aufgelegt und
an die Anschläge 12 geschoben worden ist; und Fig. 22 zeigt eine schematische Seitenansicht
auf die Bearbeitungsmaschine nach Fig. 21 mit der Auflegeeinheit 70 in der Parkposition,
mit den zwei Flachbauteilen 5, das eine, welches in seinem vorderen Abschnitt umgebogen
wird, und das andere, welches auf dem Übergabetisch 80 liegt.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 |
Bearbeitungsmaschine |
24 |
oberes |
2 |
Unterteil |
|
Bearbeitungswerkzeug |
3 |
Oberteil |
50 |
obere Wendeeinheit / Auflegeeinheit |
4 |
Rahmen |
5 |
zu bearbeitendes Blech |
51 |
Saugnapf |
7 |
Ausrichtung der Wangen, Biegekanten etc. |
52 |
Parallelogrammmechanik |
53 |
Rahmenbauteil |
10 |
Einzugstisch |
54 |
Verstärkungsprofil |
11 |
Ablagefläche |
59 |
Parkposition |
12 |
Anschlag |
60 |
untere Wendeeinheit / Auflegeeinheit |
17 |
Ausfahrrichtung / Vorschubrichtung des Flachbauteils |
69 |
Parkposition |
70 |
Seiteneinschubeinheit / Auflegeeinheit |
20 |
Rüstbereich |
21 |
Unterwange |
72 |
Seiteneinschubschiene |
22 |
unteres Bearbeitungswerkzeug |
73 |
Rahmenbauteil |
79 |
Parkposition |
23 |
Oberwange |
80 |
Übergabetisch |
1. Bearbeitungsmaschine (1) für Flachmaterialteile (5) umfassend ein Maschinengestell
(2, 3), eine Unterwange (21), eine Oberwange (23), mindestens ein der Unterwange (21)
oder Oberwange (23) zugeordnetes und an dem Maschinengestell (2, 3) gehaltenes Bearbeitungswerkzeug
(22 bzw. 24), eine Steuerungseinheit zur Steuerung eines Bearbeitungsablaufs mit den
Bearbeitungswerkzeugen (22, 24), einen Einzugstisch (10), auf welchem das zu bearbeitende
Flachmaterialteil (5) für eine Positionierung in der Bearbeitungsmaschine (1) auflegbar
ist, und eine Auflegeeinheit (50, 60, 70) zum vorbestimmten Positionieren des Flachmaterialteils
(5) auf dem Einzugstisch (10), wobei der Einzugstisch (10) aus einer Parkposition
(59, 69, 79) in einer Ausfahrrichtung (17) in eine zweite Position hin und wieder
zurück bewegbar ist und wobei die Auflegeeinheit (50, 60, 70) eine Mehrzahl von Saugnapfeinheiten
(51) aufweist, mit denen das Flachmaterialteil (5) aufnehmbar und positionierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auflegeeinheit (50, 60) auf der, dem oder den Bearbeitungswerkzeugen (22, 24)
zugeordneten Bewegungsachse ausserhalb der zugeordneten Wange (21, 23) für eine gleichartige
Verschwenkbewegung montiert ist.
2. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Parkposition der Saugnäpfe (51) die Ebene der Saugnäpfe (51) mit der horizontalen
Ebene des Einzugstisches (10) einen spitzen Winkel bilden, insbesondere einen Winkel
zwischen 70 und 85 Grad.
3. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzugstisch (10) zwischen Unterwange (21) und Oberwange (23) herausfahrbar ist,
um nach Lösen der Saugnäpfe (51) ein gewendetes Flachbauteil (5) aufzunehmen.
4. Bearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Auflegeeinheiten (50 und 60) vorgesehen sind, wobei die eine Auflegeeinheit
(50) als Zuführ- und Wendeeinheit dem oberen Bearbeitungswerkzeug (24) zugeordnet
ist und wobei die andere Auflegeeinheit (60) als Zuführ- und Wendeeinheit dem unteren
Bearbeitungswerkzeug (22) zugeordnet ist.
5. Bearbeitungsmaschine (1) für Flachmaterialteile (5) nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 oder den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflegeeinheit (70) quer zu der oder den Bearbeitungswerkzeugen (22, 24) innerhalb
der zugeordneten Wange (21, 23) für eine Zuführbewegung des Flachbauteils (5) in Richtung
(7) der Bearbeitungskante des Flachbauteils (5) verbunden ist.
6. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich der Bearbeitungsmaschine (1) ein Übergabetisch (80) in einer parallelen
Ebene und höher als die durch den Einzugstisch (10) vorgegebene Ebene angeordnet ist.
7. Bearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Übergabetisch (80) und dem Einzugstisch (10) ein Freiraum als Parkraum
(79) für die Auflegeeinheit (70) vorgesehen ist.
8. Verfahren zum Zuführen von Flachbauteilen (5) zu einer Bearbeitungsmaschine (1) nach
einem der Ansprüch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zuzuführende und dann zu bearbeitende Flachmaterialteil (5) für eine Positionierung
in der Bearbeitungsmaschine (1) auf eine Auflegeeinheit (50, 60, 70) in einer Parkposition
(59, 69, 79) zum vorbestimmten Positionieren des Flachmaterialteils (5) auf dem Einzugstisch
(10) angeordnet wird, wobei dann der Einzugstisch (10) aus seiner Parkposition (59,
69, 79) in einer Ausfahrrichtung (17) in eine zweite Position hin und mit dem auf
diesem losgelassenen Flachbaumaterilal (5) wieder zurück bewegbar ist und wobei die
Auflegeeinheit (50, 60, 70) eine Mehrzahl von Saugnapfeinheiten (51) aufweist, mit
denen das Flachmaterialteil (5) aufnehmbar und positionierbar ist, wobei die Auflegeeinheit
(50, 60, 70) auf der, dem oder den Bearbeitungswerkzeugen (22, 24) zugeordneten Bewegungsachse
der zugeordneten Wange (21, 23, 24) für eine gleichartige Verschwenkbewegung montiert
ist.