[0001] Die Erfindung betrifft MEMS-Mikrofone, bei denen elektrische Verbindungen weniger
stark mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.
[0002] MEMS-Mikrofone (MEMS = Micro-Electro-Mechanical System) haben mikrostrukturierte
Funktionselemente, die in oder an der Oberfläche eines Chips gebildet sein können.
Die Funktionselemente können z. B. eine flexible Membran und eine starre Rückplatte
umfassen. Eine oder mehrere flexible Membranen bilden eine Elektrode eines Kondensators.
Eine oder mehrere steifere Rückplatten bilden die Gegenelektrode. Treffen Schallwellen
auf einen solchen Chip, schwingt die Membran und die Kapazität des Kondensators ändert
sich fortlaufend aufgrund des unterschiedlichen Abstands der Kondensatorelektroden.
Eine Auswertschaltung erstellt aus der zeitlichen Variation der Kapazität ein elektrisches
Signal, das dem empfangenen akustischen Signal entspricht.
[0003] Damit ein MEMS-Mikrofon gute akustische Eigenschaften hat, sollen die zu empfangenden
akustischen Signale die Funktionselemente nur aus einer Seite treffen. In Richtung
der akustischen Signalausbreitung gesehen hinter den Funktionselementen sollte deshalb
ein Rückvolumen liegen, das akustisch von der Umgebung des Mikrofons isoliert ist.
[0004] Neben dem MEMS-Chips umfassen MEMS-Mikrofone im Allgemeinen weitere Elemente, z.
B. einen Träger und eine Abdeckung. Träger, Abdeckung und MEMS-Chip müssen mechanisch
verbunden sein. Der MEMS-Chip muss - direkt oder indirekt - mit Außenkontakten des
Mikrofons verschaltet sein, damit das Mikrofon mit einer externen Schaltungsumgebung
verschaltbar ist. Insbesondere die elektrischen Verbindungsstellen, über die der MEMS-Chip
mit seiner Umgebung verschaltet ist, reagieren empfindlich auf mechanische Spannungen.
[0005] MEMS-Mikrofone können als so genannte Bottom-Port-Mikrofone ausgebildet sein, bei
denen eine Schalleintrittsöffnung an derjenigen Seite angeordnet ist, die dem Objekt,
an dem das Mikrofon befestigt ist, zugewandt ist. Solche Bottom-Port-Mikrofone können
eine schlechtere Signalqualität als so genannte Top-Port-Mikrofone, deren Schalleintrittsöffnung
nicht durch das Objekt abgedeckt ist, haben, da bei Top-Port-Mikrofone die Schalleintrittsöffnung
auf der dem Objekt abgewandten Seite angeordnet ist. Oft ist die Art des Mikrofons
(Top-Port oder Bottom-Port) durch die einbaubedingten Anforderungen vorgegeben. Top-Port-Mikrofone
erfordern allerdings üblicherweise einen höheren Konstruktionsaufwand, insbesondere
bei der akustischen Abdichtung zwischen Vorvolumen und Rückvolumen.
[0007] Es besteht deshalb der Wunsch nach MEMS-Mikrofonen, die eine gute Signalqualität
zur Verfügung stellen, mit möglichst geringem Konstruktionsaufwand herzustellen sind
und deren Zuverlässigkeit durch eine reduzierte mechanische Spannung auf elektrische
Verbindungen erhöht ist.
[0008] Ein solches MEMS-Mikrofon wird im unabhängigen Anspruch 1 angegeben. Ein entsprechendes
Verfahren zum Herstellen eines MEMS-Mikrofons wird in Anspruch 7 bereitgestellt. Abhängige
Ansprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen des Mikrofons an.
[0009] Das MEMS-Mikrofon hat einen Träger, eine Kappe auf dem Träger und einen MEMS-Chip.
Die Kappe auf dem Träger umschließt einen Hohlraum. Der MEMS-Chip ist im Hohlraum
angeordnet. Das MEMS-Mikrofon hat ferner eine Schallöffnung im Träger oder in der
Kappe, wobei die Anordnung in der Kappe bevorzugt ist. Ferner hat das Mikrofon ein
Rückvolumen und einen Kanal, der die Schallöffnung mit dem MEMS-Chip verbindet. Der
Kanal isoliert das Rückvolumen akustisch von der Schallöffnung. Der Kanal - genauer:
seine Wand - umfasst ein heterogenes Material. Das heterogene Material besteht aus
zumindest zwei unterschiedlichen Komponenten. Die beiden unterschiedlichen Komponenten
haben unterschiedliche thermomechanische Eigenschaften.
[0010] Es ist möglich, dass die Kappe den Hohlraum vollständig umschließt. Es ist auch möglich,
dass die Kappe und der Träger den Hohlraum zusammen umschließen. Insofern umschließt
die Kappe den Hohlraum zumindest teilweise.
[0011] Dass der Kanal die Schallöffnung vom Rückvolumen akustisch isoliert, bedeutet, dass
akustische Signale, die die Schallöffnung erreichen, davon abgehalten werden, das
Rückvolumen direkt, d.h. ohne Passage des MEMS-Chips, zu erreichen. Der Kanal - genauer:
seine Seitenwände - stellen eine Barriere für akustische Signale dar.
[0012] Zu den unterschiedlichen thermomechanischen Eigenschaften der beiden Komponenten
des Materials des Kanals können unterschiedliche thermisch induzierte Längenänderungen,
unterschiedliche thermisch induzierte Änderungen der Viskosität, unterschiedliche
thermisch induzierte Änderungen der akustischen Impedanz, unterschiedliche temperaturabhängige
Elastizitätsmoduln und unterschiedliche temperaturabhängige Dichten sowie ähnliche
Parameter gehören.
[0013] Folgendes Problem üblicher MEMS-Mikrofone wurde erkannt: Der MEMS-Chip ist über elektrische
Verbindungen mit seiner Umgebung verbunden und verschaltet. Zusätzlich ist der MEMS-Chip
so mit einer Schallöffnung verbunden, dass zu empfangende akustische Signale auf die
Funktionselemente, aber nicht direkt auf das Rückvolumen treffen sollen. Während des
Betriebs, aber insbesondere während der Herstellung eines solchen MEMS-Mikrofon, können
Temperaturänderungen auftreten. Im Allgemeinen haben die Materialien des MEMS-Mikrofons
unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten. Bei einer Temperaturänderung
ändern sich deshalb Abstände, z. B. zwischen MEMS-Chip und Kappe und/oder zwischen
MEMS-Chip und Träger. Elektrische Verschaltungen zwischen dem MEMS-Chip und seiner
Schaltungsumgebung, z. B. Kontaktpads an der Oberseite des Trägers, können über Bump-Verbindungen
hergestellt sein. Das dabei verwendete Lotmaterial und entsprechende Anschlusspads
an der Oberseite des Trägers oder an der Oberfläche des MEMS-Chips können bei zu hohen
Zugbelastungen abreißen und das Mikrofon damit funktionsunfähig machen. Schon auf
niedrigem Niveau bewirken diese Kräfte eine Beeinträchtigung der Bauteil-Charakteristik.
[0014] Der Kanal ist so geformt und das heterogene Material mit seinen zwei unterschiedlichen
Komponenten mit unterschiedlichen thermischen Eigenschaften ist so gewählt, dass durch
Temperaturänderungen induzierte mechanische Spannungen auf die elektrische Verschaltung
des Chips verringert sind.
[0015] Gleichzeitig ermöglicht das angegebene Material des Kanals eine gute akustische Abdichtung
zwischen Schallöffnung und Rückvolumen.
[0016] Die akustische Abdichtung zwischen Schallöffnung und Rückvolumen sollte gerade nicht
dadurch erfolgen, dass ein elastisches oder kompressibles Element zwischen Kappe und
MEMS-Chip unter Vorspannung angeordnet ist. Dies würde eine temperaturabhängige Kraft
auf den MEMS-Chip ausüben. Außerdem könnten Lot-Bumps, mit denen der MEMS-Chip montiert
sein kann, beim Aufschmelzen in einem Lötprozess durch diese Kraft deformiert werden,
wobei gleichzeitig die Vorspannung abgebaut würde und die Abdichtung entfiele.
[0017] Vielmehr sollte die Dichtung durch Verkleben mit Kappe und MEMS-Chip hergestellt
werden. Dennoch unvermeidliche Kräfte Aufgrund von Temperaturänderungen werden durch
einen sehr niedrigen E-Modul des heterogenen Dichtmaterials gering gehalten. Der E-Modul
kann dabei kleiner als 100 MPa, vorzugsweise kleiner als 10 MPa, sein. Geeignete Dichtmittel
sind auch gelartige Dichtmittel wie viskoelastische Fluide.
[0018] Es ist entsprechend möglich, dass der MEMS-Chip über eine elektrisch leitende Verbindung
mit dem Träger oder der Kappe verschaltet und mechanisch verbunden ist. Ferner ist
der MEMS-Chip zwischen dem Kanal und dem Träger angeordnet.
[0019] In beiden Fällen haben thermisch induzierte Längenänderungen des Kanals, der elektrisch
leitenden Verbindung und der Dicke des Chips sowie des Abstands zwischen Träger und
Oberseite die Kappe die Folge, dass die mechanische Belastung auf die elektrische
Verbindung steigen würde, wenn der Kanal konventionelle Materialien umfassen würde.
[0020] Ensprechend der Erfindung umfasst das heterogene Material des Kanals eine erste Komponente
als Matrix und eine zweite Komponente mit in der Matrix eingebetteten Elementen.
[0021] Durch eine heterogene Zusammensetzung des Materials des Kanals können Kanäle mit
neuen thermomechanischen Eigenschaften erhalten werden. Das Matrixmaterial der ersten
Komponente kann eine erste temperaturabhängige Viskosität und eine erste temperaturabhängige
Dichte aufweisen. Die Elemente des zweiten Materials können entsprechend unterschiedliche
zweite temperaturabhängige Viskositäten oder Steifigkeiten und eine zweite temperaturabhängige
Dichte aufweisen. Das Mengenverhältnis dieser beiden Komponenten im heterogenen Material
bestimmt dann die resultierenden thermomechanischen Eigenschaften, z. B. die temperaturabhängige
Viskosität oder die temperaturabhängige Dichte des Wandmaterials des akustischen Kanals.
[0022] Es ist insbesondere möglich, dass die unterschiedlichen thermomechanischen Eigenschaften
der ersten und der zweiten Komponente ein unterschiedliches thermisches Ausdehnungsverhalten
beinhalten. Die erste Komponente und die zweite Komponente können sich entsprechend
in ihrem thermischen Ausdehnungsverhalten unterscheiden. Temperaturinduzierte Änderungen
können dabei Änderungen entlang der vertikalen Richtung senkrecht zur Oberfläche des
Trägers oder horizontale Längenänderungen parallel zur Oberseite des Trägers sein.
Es ist auch möglich, dass die temperaturabhängige Änderung des Volumens der verschiedenen
Komponenten unterschiedlich ist.
[0023] Die erste Komponente umfasst ein thermoplastisches Material, ein Elastomer und/oder
ein Silicongel
[0024] Die zweite Komponente umfasst Polymerkugeln. Kugeln können vor einer Wärmebehandlung
mit einem Kohlenwasserstoff gefüllt sein. In einem expandierten Zustand können die
Kugeln eine Schale aus Polymer haben und im Inneren hohl sein.
[0025] Der Kohlenwasserstoff in den Polymerkugeln kann einen Phasenübergang, z. B. einen
Siedepunkt, aufweisen, der in einem bevorzugten Temperaturbereich liegt. Die Kugeln
haben dabei eine Schale aus Polymer, deren Steifigkeit so gering ist, dass bei Temperaturänderungen
Volumenänderungen des Kohlenwasserstoffs an die Umgebung der Polymerkugeln, d. h.
an das Matrix-Material der ersten Komponente, weitergegeben wird.
[0026] Es ist ferner möglich, dass das heterogene Material ein nicht lineares thermisches
Ausdehnungsverhalten aufweist.
[0027] Insbesondere die zweite Komponente kann ein nicht lineares thermisches Ausdehnungsverhalten
aufweisen.
[0028] Die zweite Komponente kann ein nicht reversibles thermisches Ausdehnungsverhalten
haben. Wenn sich Hohlkugel aufblähen, sinkt die Wandstärke so stark, dass kaum noch
eine Rückstellkraft verbleibt. Die Expansion kann deshalb mit einem stabilen neuen,
permanenten Zustand abschließen.
[0029] Das heterogene Material als Ganzes kann ein nicht reversibles thermisches Ausdehnungsverhalten
haben.
[0030] Das heterogene Material kann sich bei einer Temperaturänderung, insbesondere bei
einer Temperaturerhöhung, wie folgt verhalten: Das Matrix-Material der ersten Komponente
hat eine gewisse Viskosität und lässt sich relativ leicht verformen.
[0031] Bei einer Temperaturerhöhung dehnt sich die Füllung der Elemente der zweiten Komponente
aus. Im Fall von Polymerkugeln als zweite Komponente steigt deren Volumen relativ
stark an. Das heterogene Material, bei dem die Elemente vorzugsweise möglichst gleichmäßig
in der Matrix verteilt sind, wird aufgebläht.
[0032] Es ist möglich, dass im Bereich einer charakteristischen Temperatur ein Phasenübergang
der Füllung der Elemente stattfindet. Innerhalb eines relativ schmalen Temperaturintervalls
findet eine große Volumenzunahme statt.
[0033] Bei Temperaturen oberhalb dieses Phasenübergangs setzt eine Umwandlung des Materials
der ersten Komponente ein. Die Viskosität des Matrix-Materials nimmt ab. Das heterogene
Material verfestigt sich bei vergrößertem Volumen. Sollte die Temperatur wieder sinken,
so behält das heterogene Material im Wesentlichen sein Volumen und seine Form.
[0034] Die Verwendung eines solchen Materials löst eine Vielzahl intrinsischer Spannungsprobleme
bei der Herstellung. So kann eine Temperaturbehandlung notwendig sein, um die Kappe
mit dem Träger zu verbinden, z. B. zu verkleben. Ein Reflow-Prozess stellt die elektrische
und mechanische Verbindung des Chips und seiner Schaltungsumgebung her. Die kritischen
Temperaturen des heterogenen Materials, z. B. die Phasenübergangstemperatur und die
Verfestigungstemperatur, können so gewählt sein, dass die mechanische Belastung auf
die elektrischen Verschaltungen trotz deutlich unterschiedlicher Temperaturen minimiert
ist. So ist es möglich, dass ein Silber umfassendes Verbindungsmaterial, das die Kappe
mit dem Träger verbindet, oder ein Kleber, der die Kappe mit dem Träger verbindet,
eine ausreichend feste Verbindung zwischen Kappe und Träger ab einer Temperatur T
1 ermöglicht. Entsprechend kann für das Material der ersten Komponente ein Material
gewählt werden, dass oberhalb einer weiteren Temperatur T
2 anfängt sich zu versteifen, während die Elemente der zweiten Komponente bei einer
Temperatur T
3 expandieren. Dabei gilt:

[0035] So kann zuerst die Kappe fest mit dem Träger verbunden werden. Anschließend wird
der Kanal durch Aufschäumen des heterogenen Materials zwischen Chip und Kappe oder
zwischen Chip und Träger gebildet. Das heterogene Material kann dazu vor dem Aufsetzen
der Kappe in einem Rohzustand vor der Volumenexpansion in einer geschlossenen Kurve
um die Funktionselemente auf dem Chip oder um die Schallöffnung auf Trägersubstrat
oder Kappe aufgebracht worden sein.
[0036] Das Matrixmaterial weist vorzugsweise noch Reaktivität bzw. Klebrigkeit auf, wenn
die Blähfront die gegenüberliegende Oberfläche erreicht. So wird eine gute Abdichtung
erzielt.
[0037] Durch das Aufschäumen sind die Dichte und die Steifigkeit des Materials des akustischen
Kanals so gering, dass auf die elektrische Verschaltung weitergegebene mechanische
Zug- oder Druckspannung kritische Werte nicht überschreitet.
[0038] Umfasst die erste Komponente ein Elastomer oder ein Silikongel, so ist deren Viskosität
anfangs vorzugsweise sehr gering, um ein leichtes Aufbringen, z. B. durch Aufbringen
mittels Dispensnadeln mit einem Innendurchmesser zwischen 0,09 mm und 0,11 mm zu vereinfachen.
Ab einer Übergangstemperatur können sich Bestandteile der ersten Komponente vernetzen,
sodass die Viskosität dann einen hinreichend großen Wert annimmt, wenn das heterogene
Material die gewünschte Form, insbesondere die gewünschte Höhe, angenommen hat und
die akustische Abdichtung über einen breiten Temperaturbereich ohne kritische Spannungen
auf die elektrische Verschaltung erreicht wird.
[0039] Der Träger kann ein Leiterplattenmaterial, z. B. PCB, oder ein keramisches Material
umfassen. Der Träger kann dabei aus einer oder mehreren Lagen bestehen. Der Träger
kann dielektrische Lagen und dazwischen angeordnete Metallisierungslagen umfassen.
In den Metallisierungslagen können Signalleiter und/oder Schaltungselemente, z. B.
induktive Elemente oder kapazitive Elemente, ausgebildet sein. Kontaktflächen an der
Oberseite oder an der Unterseite des Trägers und im Inneren des Trägers strukturierte
Metallisierungen können über Durchkontaktierungen verschaltet sein.
[0040] Die Kappe kann aus einem Metall bestehen oder zumindest eine metallische Schicht
zur Abschirmung umfassen.
[0041] Insbesondere wenn die Schallöffnung in der Kappe oberhalb des Trägers strukturiert
ist und der Kanal zwischen dem oberen Segment der Kappe und dem MEMS-Chip angeordnet
ist, wird ein Top-Port-Mikrofon mit guten akustischen Eigenschaften erhalten, bei
dem die mechanische Belastung auf die elektrische Verschaltung minimiert und dadurch
die Wahrscheinlichkeit eines Defekts beim Herstellen vermindert und die Lebensdauer
während des Betriebs erhöht ist.
[0042] Die angegebenen Materialien für das Ausbilden des Kanals kommen im Wesentlichen ohne
Lösungsmittel aus, sodass eine Kontamination vermieden wird.
[0043] Die beiden Komponenten des heterogenen Materials können so aufeinander abgestimmt
sein, dass bereits während der Volumenzunahme eine leichte Verfestigung der ersten
Komponente beginnt, welche die Expansion der zweiten Komponente jedoch nicht nennenswert
beeinträchtigt.
[0044] Die derart ausgehärtete akustische Dichtmasse behält eine gewisse Elastizität (E
≥ 100 MPa, vorzugsweise E ≤ 10 MPa) und kann Temperaturschwankungen aufnehmen. Aufgrund
der geringen Dichte wird akustische Energie aufgenommen und nicht transmittiert.
[0045] Die mechanische Kraft, die das aufgeblähte heterogene Material auf Kappe und MEMS-Chip
ausübt, ist äußerst gering und u. a. über den Expansionsgrad steuerbar. Der Schubmodul
des heterogenen Materials kann kleiner als 1,5 MPa gewählt sein.
[0046] Die Expansionsrate des heterogenen Materials kann drei oder mehr betragen, wobei
die Expansionsrate das Verhältnis der Volumina im aufgeblähten Zustand und im aufgetragenen
Zustand ist.
[0047] Bei Wärme expandierende Elemente für die zweite Komponente sind z. B. aus dem
Patent US 3,615,972 bekannt. Geeignete Kugeln sind z. B. die Mikrosphären, die unter dem Markennamen
Expancel
® vertrieben werden.
[0048] Entsprechend der Erfindung weist das Matrixmaterial einen thermischen Härtemechanismus
auf, der über derjenigen Temperatur aktiviert wird, bei der das Aufblähen der zweiten
Komponente einsetzt.
[0049] Ein Verfahren zum Herstellen eines entsprechenden MEMS-Mikrofons beinhaltet deswegen
das Aufbringen des heterogenen Materials ringförmig auf den MEMS-Chip, den Träger
und/oder an die Unterseite der Kappe. Anschließend, z. B. nach Zusammenbau von Träger,
MEMS-Chip und Kappe, wird das Material durch Erwärmen zur finalen akustischen Abdichtung
aufgebläht. Idealerweise erfolgt das derartige Ausbilden des Kanals, nachdem die Kappe
fest mit dem Träger verbunden ist.
[0050] Es ist dabei möglich, dass das Verbindungsmaterial zwischen Kappe und Träger bei
einer Temperatur verfestigt wird, die unter der für das Aufblähen des heterogenen
Materials benötigten Temperatur liegt.
[0051] Es ist möglich, dass als Verbindungsmaterial zwischen Kappe und Träger ein Leitklebstoff
verwendet wird.
[0052] Nachfolgend werden zentrale Aspekte des MEMS-Mikrofons und Details von Ausführungsbeispielen
anhand der schematischen Figuren erläutert.
[0053] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine mögliche relative Anordnung von Kappe, MEMS-Chip, Träger und Kanal,
- Fig. 2:
- das Material des Kanals vor der thermischen Aktivierung,
- Fig. 3:
- die Wirkung des Aufblähens der Elemente der zweiten Komponente,
- Fig. 4:
- die Ausrichtung der Funktionselemente zur Schallöffnung,
- Fig. 5:
- eine mögliche Anordnung einer Auswertschaltung,
- Fig. 6:
- Wärmestromkurven für verschiedene zweite Komponenten mit unterschiedlicher Übergangstemperatur,
- Fig. 7:
- eine Wärmestromkurve eines Silberleitklebers.
[0054] Figur 1 zeigt eine mögliche Anordnung der Elemente eines MEMS-Mikrofons MM, bei dem
eine Kappe KP auf einem Träger TR angeordnet ist und zusammen mit dem Träger TR einen
Hohlraum einschließt. Ein vorzugsweise großer Bereich des Hohlraums bildet das Rückvolumen
RV, das in Schallrichtung gesehen hinter den Funktionselementen, hier MEMS-Strukturen
MS am MEMS-Chip MC angeordnet ist. Akustische Signale können das Mikrofon MM über
eine Schallöffnung SO erreichen. Die MEMS-Strukturen MS beinhalten eine steife Rückplatte
und eine flexible Membran. Diese beiden Elemente bilden die Elektroden eines Kondensators,
dessen Kapazität mit der Frequenz der empfangenen akustischen Signale variiert. Die
Schalleintrittsöffnung SO und das Rückvolumen RV sind durch eine akustische Abdichtung
AI in Form des Kanals K gebildet. Der Kanal K umfasst dabei das aufgeblähte heterogene
Material HM. Figur 1 zeigt die Darstellung eines Schnitts durch ein Mikrofon MM.
[0055] Der Kanal K umschließt die Schallöffnung SO entlang einer geschlossenen Kurve. Wäre
das Rückvolumen RV akustisch an die Schallöffnung SO gekoppelt, wäre das Mikrofon
MM akustisch kurzgeschlossen und praktisch kein Signal vorhanden. Durch eine zum Rückvolumen
RV gerichtete Auslenkung der Membran der MEMS-Strukturen MS wird das Rückvolumen RV
verdichtet und eine Rückstellkraft auf die Membran ist erhöht. Um eine möglichst gute
Signalqualität zu erhalten, ist deshalb ein möglichst großes Rückvolumen RV vorteilhaft.
[0056] Der MEMS-Chip MC ist über Bump-Verbindungen BU mit dem Träger TR verbunden und verschaltet.
Thermische Expansion gefährdet die Integrität der elektrischen Verschaltung. Bei konventionellen
Top-Port-Mikrofonen besteht deshalb stets die Gefahr, dass eine akustische Abdichtung
bei Temperaturänderung die elektrische Verschaltung schädigt oder komplett zerstört.
[0057] Figur 2 zeigt einen Zwischenschritt während der Herstellung eines entsprechenden
Mikrofons. Dabei ist das heterogene Material HM noch in seinem ursprünglichen Zustand,
d. h. vor der thermischen Aktivierung. In diesem Zustand kann die Kappe KP fest mit
dem Träger TR verbunden werden, ohne thermisch induzierte Spannungen auf die elektrische
Verschaltung auszuüben, da die Kappe KP noch nicht mit dem MEMS-Chip verbunden ist.
[0058] Figur 3 zeigt links eine Menge des heterogenen Materials HM vor der Aktivierung.
Auf der rechten Seite ist der Zustand nach der thermischen Aktivierung erfolgt. Die
Volumenzunahme beruht im Wesentlichen auf der thermisch induzierten Volumenzunahme
der zweiten Komponente in Form der blähbaren Elemente E, hier durch Kugeln KG dargestellt.
Das Matrix-Material M behält im Wesentlichen sein Volumen. Nach der Volumenzunahme
der Kugeln K kann das Material der Matrix versteift werden, um den finalen Zustand,
d. h. die finale Form, im Wesentlichen temperaturunabhängig zu behalten.
[0059] Figur 4 zeigt eine mögliche Ausführungsform, bei der die MEMS-Strukturen MS nicht
wie in Figur 1 gezeigt dem Träger TR zugewandt, sondern der Kappe KP zugewandt sind.
Dadurch trägt das Volumen innerhalb des MEMS-Chips auch zum Rückvolumen RV bei, wodurch
das Rückvolumen RV vergrößert ist. Ein Nachteil dieser Konstruktion besteht darin,
dass zusätzliche elektrische Leitungen von der Oberseite des Chips zum Träger notwendig
sind. Dazu können im Chip Durchkontaktierungen DK strukturiert sein.
[0060] Figur 4 zeigt ferner die Möglichkeit, das Mikrofon über externe Anschlüsse EA mit
einer externen Schaltungsumgebung verschaltbar zu machen. Die externen Anschlüsse
EA können Anschlusspads an der Unterseite des Trägers und zusätzliche Bump-Verbindungen
umfassen.
[0061] Figur 5 zeigt ferner die Möglichkeit, eine Auswertschaltung AS in Form eines zusätzlichen
Chips vorzusehen. Die Auswertschaltung kann dabei auf dem Träger TR angeordnet sein.
Über Durchkontaktierungen DK und strukturierte Signalleiter in einer Metallisierungslage
ML können Chip und Auswertschaltung AS verschaltet sein. Über analoge Durchkontaktierungen
können Chip und/oder Auswertschaltung auch mit externen Kontakten an der Unterseite
des Trägers verschaltet sein.
[0062] Figur 6 zeigt Wärmestromkurven unterschiedlicher zweiter Komponenten. Wärmestromkurven
geben dabei Aufschluss über exotherme oder endotherme Prozesse innerhalb eines Materials
und zeigen die entsprechende Temperaturabhängigkeit. In einer möglichen Version für
das Material der zweiten Komponente findet ein endothermer Prozess bei etwa 125 °C
(untere Kurve) statt. Die mittlere Kurve zeigt einen Prozess, der zwischen 130 °C
und 150 °C stattfindet. Die obere Kurve zeigt einen Übergang bei etwa 175 °C.
[0063] Je nachdem, welche Materialien für die zweite Komponente gewählt werden, z. B. unterschiedliche
Kohlenwasserstoffe mit unterschiedlichen Phasenübergangstemperaturen, können unterschiedliche
Temperaturen, bei denen der Blähvorgang einsetzt, ausgewählt werden.
[0064] Figur 7 zeigt die Wärmestromkurve WSK für einen silberhaltigen Leitkleber, mit dem
die Kappe auf dem Träger befestigt werden kann. In dem Temperaturbereich um etwa 150
°C findet eine exotherme Reaktion statt, bei der sich der Kleber verfestigt.
[0065] Die Übergangstemperaturen der Bläh-Komponente (vgl. Figur 6) und des Verbindungsmittels
zwischen Kappe und Träger (vgl. Figur 7) können so gewählt werden, dass die akustische
Isolation im Wesentlichen nach der Befestigung der Kappe auf dem Träger stattfindet
und das Befestigen der Kappe auf dem Träger die elektrischen Verbindungen damit nicht
beeinträchtigt.
[0066] Das MEMS-Mikrofon und das Verfahren zur Herstellung eines MEMS-Mikrofons sind durch
die gezeigten technischen Merkmale und Ausführungsformen nicht beschränkt. Mikrofone,
die zusätzliche Schaltungselemente und/oder Befestigungselemente umfassen, und Verfahren,
die zusätzliche Herstellungsschritte umfassen, fallen ebenso unter den durch die folgenden
Ansprüche definierten Schutzbereich.
Bezugszeichenliste
[0067]
- AI:
- akustische Isolation
- AS:
- Auswertschaltung
- BU:
- Bump-Verbindung
- DK:
- Durchkontaktierung
- DM:
- dielektrisches Material einer dielektrischen Lage
- E:
- in der Matrix eingebettete Elemente der zweiten Komponente
- EA:
- externe Anschlüsse
- HM:
- heterogenes Material
- K:
- Kanal
- KP:
- Kappe
- KG:
- Kugel, eine mögliche Form der eingebetteten Elemente
- M:
- Matrix der ersten Komponente
- MC:
- MEMS-Chip
- ML:
- Metallisierungslage
- MM:
- MEMS-Mikrofon
- MS:
- MEMS-Strukturen
- RV:
- Rückvolumen
- SO:
- Schallöffnung
- TR:
- Träger
- VM:
- Verbindungsmaterial zwischen Kappe und Träger
- WSK:
- Wärmestromkurve
1. MEMS-Mikrofon (MM), umfassend
- einen Träger (TR),
- eine Kappe (KP) auf dem Träger (TR), die einen Hohlraum zumindest teilweise umschließt,
- einen MEMS-Chip (MC) im Hohlraum,
- eine Schallöffnung (SO) in der Kappe (KP),
- ein Rückvolumen (RV),
- einen Kanal (K), der die Schallöffnung (SO) mit dem MEMS-Chip (MC) verbindet und
vom Rückvolumen (RV) akustisch isoliert,
wobei
- der Kanal (K) ein heterogenes Material (HM) umfasst, das aus zumindest zwei unterschiedlichen
Komponenten mit unterschiedlichen thermomechanischen Eigenschaften besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das heterogene Material (HM) eine erste Komponente als Matrix (M) und eine zweite
Komponente mit in der Matrix eingebetteten Elementen (KG) umfasst,
- die erste Komponente ein thermoplastisches Material, ein Elastomer und/oder ein
Silicongel umfasst,
- die zweite Komponente Polymerkugeln (KG) umfasst,
- das Matrixmaterial (M) einen thermischen Härtemechanismus aufweist, der über derjenigen
Temperatur, bei der das Aufblähen der zweiten Komponente aktiviert wird, aktiviert
wird.
2. MEMS-Mikrofon nach dem vorherigen Anspruch, wobei
- der MEMS-Chip (MC) über eine elektrisch leitende Verbindung (BU) mit dem Träger
(TR) verschaltet und mechanisch verbunden ist und
- der MEMS-Chip (MC) zwischen dem Kanal (K) und dem Träger (TR) angeordnet ist.
3. MEMS-Mikrofon nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die unterschiedlichen thermomechanischen
Eigenschaften der ersten und zweiten Komponente ein unterschiedliches thermisches
Ausdehnungsverhalten beinhalten.
4. MEMS-Mikrofon nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das heterogene Material ein
nicht lineares thermisches Ausdehnungsverhalten aufweist.
5. MEMS-Mikrofon nach dem vorherigen Anspruch, wobei die zweite Komponente ein nicht
lineares thermisches Ausdehnungsverhalten aufweist.
6. MEMS-Mikrofon nach dem vorherigen Anspruch, wobei das heterogene Material ein nicht
reversibles thermisches Ausdehnungsverhalten hat.
7. Verfahren zum Herstellen eines MEMS-Mikrofons (MM), wobei das Mikrofon umfasst:
- einen Träger (TR),
- eine Kappe (KP) auf dem Träger (TR), die einen Hohlraum zumindest teilweise umschließt,
- einen MEMS-Chip (MC) im Hohlraum,
- eine Schallöffnung (SO) in der Kappe (KP),
- ein Rückvolumen (RV),
- einen Kanal (K), der die Schallöffnung (SO) mit dem MEMS-Chip (MC) verbindet und
vom Rückvolumen (RV) akustisch isoliert,
wobei
- der Kanal (K) ein heterogenes Material (HM) umfasst, das aus zumindest zwei unterschiedlichen
Komponenten mit unterschiedlichen thermomechanischen Eigenschaften besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das heterogene Material (HM) eine erste Komponente als Matrix (M) und eine zweite
Komponente mit in der Matrix eingebetteten Elementen (KG) umfasst,
- die erste Komponente ein thermoplastisches Material, ein Elastomer und/oder ein
Silicongel umfasst,
- die zweite Komponente Polymerkugeln (KG) umfasst,
- das Matrixmaterial (M) einen thermischen Härtemechanismus aufweist, der über derjenigen
Temperatur, bei der das Aufblähen der zweiten Komponente aktiviert wird, aktiviert
wird, und
wobei
- das heterogene Material (HM) ringförmig auf den MEMS-Chip (MC) und/oder an die Unterseite
der Kappe (KP) aufgebracht wird und
- das Material (HM) nach Zusammenbau von Träger (TR), MEMS-Chip (MC) und Kappe (KP)
durch Erwärmen zu einer akustischen Abdichtung (AI) aufgebläht wird.
8. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, wobei
ein Verbindungsmaterial (VM) zwischen Kappe (KP) und Träger (TR) bei einer Temperatur
verfestigt wird, die unter der für das Aufblähen des heterogenen Materials (HM) benötigten
Temperatur liegt.
9. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, wobei
als Verbindungsmaterial (VM) zwischen Kappe (KP) und Träger (TR) ein Leitklebstoff
verwendet wird.
1. MEMS microphone (MM), comprising
- a carrier (TR),
- a cap (KP) on the carrier (TR), which at least partially encloses a cavity,
- a MEMS chip (MC) in the cavity,
- a sound opening (SO) in the cap (KP),
- a rear volume (RV),
- a channel (K), which connects the sound opening (SO) to the MEMS chip (MC) and acoustically
insulates it from the rear volume (RV),
wherein
- the channel (K) comprises a heterogeneous material (HM), which consists of at least
two different components with different thermomechanical properties, characterized in that
- the heterogeneous material (HM) comprises a first component as matrix (M) and a
second component with elements (KG) embedded in the matrix,
- the first component comprises a thermoplastic material, an elastomer and/or a silicone
gel,
- the second component comprises polymer beads (KG),
- the matrix material (M) has a thermal hardening mechanism which is activated above
that temperature at which the expansion of the second component is activated.
2. MEMS microphone according to the preceding claim, wherein
- the MEMS chip (MC) is interconnected and mechanically connected to the carrier (TR)
via an electrically conductive connection (BU), and
- the MEMS chip (MC) is arranged between the channel (K) and the carrier (TR).
3. MEMS microphone according to either of the preceding claims, wherein the different
thermomechanical properties of the first and the second component entail a different
thermal expansion behaviour.
4. MEMS microphone according to one of the preceding claims, wherein the heterogeneous
material has a nonlinear thermal expansion behaviour.
5. MEMS microphone according to the preceding claim, wherein the second component has
a nonlinear thermal expansion behaviour.
6. MEMS microphone according to the preceding claim, wherein the heterogeneous material
has a non-reversible thermal expansion behaviour.
7. Method for producing a MEMS microphone (MM), wherein the microphone comprises:
- a carrier (TR),
- a cap (KP) on the carrier (TR), which at least partially encloses a cavity,
- a MEMS chip (MC) in the cavity,
- a sound opening (SO) in the cap (KP),
- a rear volume (RV),
- a channel (K), which connects the sound opening (SO) to the MEMS chip (MC) and acoustically
insulates it from the rear volume (RV),
wherein
- the channel (K) comprises a heterogeneous material (HM), which consists of at least
two different components with different thermomechanical properties, characterized in that
- the heterogeneous material (HM) comprises a first component as matrix (M) and a
second component with elements (KG) embedded in the matrix,
- the first component comprises a thermoplastic material, an elastomer and/or a silicone
gel,
- the second component comprises polymer beads (KG),
- the matrix material (M) has a thermal hardening mechanism which is activated above
that temperature at which the expansion of the second component is activated, and
wherein
- the heterogeneous material (HM) is applied in a ring around the MEMS chip (MC) and/or
to the bottom side of the cap (KP), and
- the material (HM) is expanded by heating to form an acoustic seal after the carrier
(TR), MEMS chip (MC) and cap (KP) have been assembled.
8. Method according to the preceding claim, wherein a connecting material (VM) between
the cap (KR) and carrier (TR) is solidified at a temperature which is below the temperature
required for expansion of the heterogeneous material (HM).
9. Method according to the preceding claim, wherein a conductive adhesive is used as
connecting material (VM) between the cap (KP) and carrier (TR).
1. Microphone MEMS (MM), comprenant
- un support (TR),
- un cache (KP) sur le support (TR), lequel entoure au moins partiellement un espace
creux,
- une puce MEMS (MC) dans l'espace creux,
- une ouverture acoustique (SO) dans le cache (KP),
- un volume arrière (RV),
- un canal (K), qui relie l'ouverture acoustique (SO) avec la puce MEMS (MC) et l'isole
acoustiquement du volume arrière (RV),
- le canal (K) comprenant un matériau hétérogène (HM), qui se compose d'au moins deux
composantes différentes ayant des propriétés thermomécaniques différentes,
caractérisé en ce que
- le matériau hétérogène (HM) comprend une première composante sous la forme d'une
matrice (M) et une deuxième composante avec des éléments (KG) enrobés dans la matrice,
- la première composante comprend un matériau thermoplastique, un élastomère et/ou
un gel de silicium,
- la deuxième composante comprend des billes de polymère (KG),
- le matériau de matrice (M) possède un mécanisme de durcissement thermique, lequel
est activé au-dessus de la température à laquelle est activé le gonflement de la deuxième
composante.
2. Microphone MEMS selon la revendication précédente,
- la puce MEMS (MC) étant connectée et reliée mécaniquement au support (TR) par le
biais d'une liaison (BU) électriquement conductrice et
- la puce MEMS (MC) étant disposée entre le canal (K) et le support (TR).
3. Microphone MEMS selon l'une des revendications précédentes, les propriétés thermomécaniques
différentes de la première et de la deuxième composante incluant un comportement de
dilatation thermique différent.
4. Microphone MEMS selon l'une des revendications précédentes, le matériau hétérogène
présentant un comportement de dilatation thermique non linéaire.
5. Microphone MEMS selon la revendication précédente, la deuxième composante présentant
un comportement de dilatation thermique non linéaire.
6. Microphone MEMS selon la revendication précédente, le matériau hétérogène ayant un
comportement de dilatation thermique non réversible.
7. Procédé de fabrication d'un microphone MEMS (MM), le microphone comprenant :
- un support (TR),
- un cache (KP) sur le support (TR), lequel entoure au moins partiellement un espace
creux,
- une puce MEMS (MC) dans l'espace creux,
- une ouverture acoustique (SO) dans le cache (KP),
- un volume arrière (RV),
- un canal (K), qui relie l'ouverture acoustique (SO) avec la puce MEMS (MC) et l'isole
acoustiquement du volume arrière (RV),
- le canal (K) comprenant un matériau hétérogène (HM), qui se compose d'au moins deux
composantes différentes ayant des propriétés thermomécaniques différentes,
caractérisé en ce que
- le matériau hétérogène (HM) comprend une première composante sous la forme d'une
matrice (M) et une deuxième composante avec des éléments (KG) enrobés dans la matrice,
- la première composante comprend un matériau thermoplastique, un élastomère et/ou
un gel de silicium,
- la deuxième composante comprend des billes de polymère (KG),
- le matériau de matrice (M) possède un mécanisme de durcissement thermique, lequel
est activé au-dessus de la température à laquelle est activé le gonflement de la deuxième
composante, et
- le matériau hétérogène (HM) étant appliqué en forme d'anneau sur la puce MEMS (MC)
et/ou sur le côté inférieur du cache (KP) et
- le matériau (HM) étant gonflé par réchauffement en un scellement acoustique après
l'assemblage du support (TR), de la puce MEMS (MC) et du cache (KP).
8. Procédé selon la revendication précédente, un matériau de liaison (VM) entre le cache
(KP) et le support (TR) étant solidifié à une température qui est inférieure à la
température nécessaire pour le gonflement du matériau hétérogène (HM).
9. Procédé selon la revendication précédente, le matériau de liaison (VM) utilisé entre
le cache (KP) et le support (TR) étant un adhésif conducteur.