[0001] Die Erfindung betrifft eine auch Abstandhalter genannte Vorrichtung zum Transport
eines Betonteils oder zum Halten eines Abstands zwischen Betonteilen, insbesondere
zwischen Betonwänden oder den Betonschalen einer Beton-Doppelwand bei ihrer Herstellung,
aufweisend
- einen Abstandhalte- oder Transportstab mit einer Längsachse, wobei der Abstandhalte-
oder Transportstab zu mindestens einem Längsende hin mit einem Abstandhaltefuß mit
einer sonstigen Verbreiterung oder einer konischen Erweiterung ausgebildet oder ausbildbar
ist,
- ein Aussparungsrohr oder einen sonstigen länglichen Aussparungs-Hohlkörper zur Aufnahme
des Abstandhalte- oder Transportstabs,
- an wenigstens einem Ende des Abstandhalte- oder Transportstabs eine auch Standfuß
genannte Fixiereinrichtung, die lösbar angeordnet ist oder angeordnet werden kann.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem einen auch Torsions- oder Zentrieranker genannten
einteiligen oder mehrteiligen Aussteifungskörper zur Aufnahme von Zug-, Druck-, Scher-
und Torsionskräften zum Transport eines Betonteils oder zur Lagefestlegung zweier
Betonteile, aufweisend
- ein erstes Druckaufnahme- oder Verankerungselement mit einer durchgehenden Öffnung
und ein zweites Druckaufnahme- oder Verankerungselement mit einer durchgehenden Öffnung
und
- eine Verbindungseinrichtung zur Lagefestlegung des ersten Druckaufnahme- oder Verankerungselements
relativ zu dem zweiten Druckaufnahme- oder Verankerungselement.
[0003] Die Erfindung betrifft weiter einen auch Bügelträger genannten Verbindungsträger,
vorzugsweise mit einem langgestreckten Verbindungskörper, aufweisend ein Druckaufnahme-
oder Verankerungselement mit einer durchgehenden Öffnung, insbesondere zur Verwendung
in einem mehrteiligen Aussteifungskörper.
[0004] Bekannt sind wiederverwendbare Wandabstandhalter (vergleiche online-Katalog der BGW-Bohr
GmbH, abgerufen am 07.02.2022, 09:15 Uhr unter
http://
www.bgw-bohr.de/
pdf/
Deutsch_Gesamt.pdf, dort Seite 7), mittels welcher zwei gegenüberliegende Seiten einer stehenden Ortsbetonschalung
sich so miteinander verbinden lassen, dass der flüssige Beton in die Schalung gefüllt
werden kann, wobei diese beiden Schalungsseiten zueinander parallelgehalten werden.
Bei diesem Abstandhalter ist ein Abstandhalte- oder Transportstab in ein Kunststoff-Schlitzrohr
geschoben, welches dadurch aufgeweitet wird. Wird der Abstandhalte- oder Transportstab
aus dem Schlitzrohr gezogen, nimmt Letzteres wieder seine ursprüngliche Größe ein
und kann aus dem Durchbruch des Betonteils leicht herausgezogen werden.
[0005] Aus der noch unveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 10 2021 129 101.1 werden diese Wandabstandhalter unter anderem durch ein Druckaufnahme- oder Verankerungselement
ergänzt, um auch beim Herstellen von Beton-Doppelwänden mit Wendestationen eingesetzt
werden zu können. Dabei wird beim Betonieren der zweiten Schale der Druck von der
bereits betonierten, ersten Schale aufgenommen, welche nach oben gewendet wurde. Zu
demselben Zweck sind aus dem genannten BGW-online-Katalog, dortige Seite 148, Abstandhalter
mit einer Kreuzstruktur beschrieben, bei der ein Quersteg als Druckaufnahme- oder
Verankerungselement fungiert.
[0006] Auch wenn die Herstellung von Beton-Doppelwänden in Fertigteilwerken effizient und
kostengünstig ist, ergeben sich zahlreiche weitere Herausforderungen. Wird der Zwischenraum
zwischen den Betonschalen mit Frischbeton ausgefüllt, werden die Betonschalen auseinandergedrückt.
Ebenso droht ein Verrutschen oder Verdrehen der Betonschalen relativ zueinander. Neben
Abstandhaltern werden im Stand der Technik daher sogenannte Gitterträger verwendet
(zum Beispiel Sandwichplattenanker aus dem genannten BGW-online-Katalog, dortige Seite
202), um die Betonschalen vor dem Einfüllen von Frischbeton miteinander zu vernähen.
Schließlich werden für den Transport der Doppelwand noch einmal separat Transportanker
benötigt, um einen Kranhaken oder ein sonstiges externes Transportmittel mit der Doppelwand
zu koppeln. Abstandhalter, Gitterträger und Transportanker verbleiben nach dem Herstellen
der Doppelwand im Beton, ohne dort eine statische Funktion zu erfüllen. Sie gehen
quasi verloren und bilden sogar unerwünschte Wärmebrücken, welche die Dämmeigenschaft
der Betonwand herabsetzen.
[0007] In der
EP 2 140 077 B1 werden die Betonschalen mittels zusätzlicher Zug-, Druck- und Scherelemente verbunden,
die ein flächiges Element mit einem wellenförmigen oder mäanderförmigen Querschnitt
aufweisen, der in der fließfähigen Betonmasse formschlüssig verankert werden kann.
In der
EP 2 792 805 B1 werden zwischen den Betonschalen zusätzlich mehrdirektionale Bewehrungskörbe eingesetzt,
um besonders stabile Wände in erdbebengefährdeten Gebieten zu erhalten.
[0008] Ebenfalls bekannt sind bspw. aus der
DE 10 2018 116 542 A1 Bauteile zum Verbinden von bereits ausgehärteten Betonteilen bekannt.
[0009] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Nachteile aus dem Stand der Technik
zu vermeiden und einen Abstandhalter zu schaffen, welcher für eine Fertigung von Doppelwänden
im Betonfertigteilwerk und weitere Einsatzzwecke geeignet ist und sich weitgehend
rückstandslos aus dem fertiggestellten Betonteil entfernen lässt.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, einen Aussteifungskörper
gemäß Anspruch 9 und einen Verbindungsträger gemäß Anspruch 15. Optionale Ausführungsarten
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Unteransprüchen, die nachfolgend erläutert
werden.
[0011] Die Erfindung der eingangs genannten Art kennzeichnet sich dadurch, dass die Fixiereinrichtung
zu ihrer Lagefestlegung mit dem Abstandhalte- oder Transportstab reibschlüssig oder
formschlüssig gegen ein Verschieben entlang der Längsachse verbunden oder verbindbar
ist.
[0012] Die Längsachse entspricht der Stabachse bzw. der Mittel- oder Zentralachse des Abstandhalte-
oder Transportstabs. Lagefestlegung heißt in diesem Zusammenhang, dass die Fixiereinrichtung
gegen eine unbeabsichtigte oder ungewollte Verschiebung entlang der Stabachse gesichert
ist. Fixiereinrichtung und Abstandhalte- oder Transportstab sind zwar lösbar miteinander
verbunden, ein einfaches Ausziehen durch Ausüben einer Zugkraft entlang der Stabachse
ist jedoch nicht möglich. Dadurch kann diese Verbindung eine ausgehärtete erste Betonschale
beim Herstellen der zweiten Betonschale einer Doppelwand halten. Die Erweiterung der
Fixiereinrichtung ersetzt die aus vergleichbaren Vorrichtungen bekannte Druckscheibe.
Die Druckscheibe kann eingespart werden, wodurch ein Bauteil weniger benötigt wird.
Eine Vielzahl der bislang zur Bewehrung und Stabilisierung der Doppelwände eingesetzten
Bauteile können durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ersetzt werden. Bis zu 90 %
Stahl können eingespart werden und die Zahl der Wärmebrücken durch das Bauteil kann
reduziert werden. Die Wärmedämmeigenschaften einer Betonwand werden verbessert. Durch
die Verwendung von weniger Stahl kann das Gesamtgewicht der Betonwand reduziert werden.
Auch der Montageaufwand und die Lagerhaltungskosten sinken. Im Rahmen dieser Ausführungsform
kann jedes der drei Bauteile der Vorrichtung auch wiederverwendet werden. Zusätzlich
können Druckhalteelemente, Verankerungselemente oder Aussteifungskörper verwendet
werden, die nach dem Aushärten im Betonteil verbleiben. Der Stab kann sowohl als Abstandhalte-,
als auch als Transportstab verwendet werden. Anstelle einer konischen Erweiterung
kann auch eine Erweiterung ohne Konus als Abstandhaltefuß am Abstandhalte- oder Transportstab
verwendet werden. Die Fixiereinrichtung ist zum Ausüben magnetischer Haft- und Haltekräfte
ausgebildet. Statt aus Stahl bzw. Metall kann der Abstandhalte- oder Transportstab
auch mit Carbon oder glasfaserverstärktem Epoxidharz hergestellt sein. Dabei lässt
sich der die Wandstärke festlegende Abstandhalte- oder Transportstab aus dem Standfuß
bzw. der Fixiereinrichtung entfernen. Ferner umfasst im Rahmen der Erfindung der Abstandhalter
den Aussparungs-Hohlkörper, vorzugsweise mit einem zur Längsachse des Abstandhalte-
oder Transportstabs achsparallelen Längsschlitz (so genanntes Schlitzrohr), der die
Hohlkörper-Wandung ins Innere durchsetzt. Mithilfe dieses Schlitzrohres oder sonstigen
Aussparungs-Hohlkörpers lässt sich der Abstandhalte- oder Transportstab vor Beaufschlagung
mit Beton abschirmen und leichter aus dem ausgehärteten Betonteil entnehmen.
[0013] Für eine besonders leicht zu realisierende Sicherung der Fixiereinrichtung gegen
axiale Verschiebung entlang des Stabs bzw. der Längsachse ist die Fixiereinrichtung
mit einem Ende des Abstandhalte- oder Transportstabs mittels einer Schraubverbindung
verbunden oder verbindbar.
[0014] Durch die Verwendung einer Schraubverbindung wird die Magnetkraft der Fixiereinrichtung
nicht mehr benötigt, damit der Abstandhalte- oder Transportstab an der Fixiereinrichtung
haftet. Vielmehr wird die Magnetkraft nur dafür benötigt, die Fixiereinrichtung an
der magnetisierbaren Rahmenschalung zu halten. Die Magnetkraft kann daher schwächer
sein, womit dauermagnetisches Material in der Fixiereinrichtung eingespart werden
kann. Der Abstandhalte- oder Transportstab ist mit einem Außengewinde, bspw. Dywidag-DW15-Außengewinde,
versehen. Damit lässt sich der Abstandhalte- oder Transportstab in die Fixiereinrichtung,
insbesondere in den Standfuß, einschrauben. Dadurch kann man insgesamt die Länge des
Abstandhalters und damit die Stärke des zu fertigenden Betonteiles in bestimmtem Umfang,
bspw. um einige Zentimeter, verändern. Zudem erleichtert das Außengewinde das Ziehen
des Abstandhalte- oder Transportstabes aus dem Schlitzrohr, weil weniger Kontaktfläche
zwischen dem Außenmantel des Abstandhalte- oder Transportstabs und dem Innenmantel
des Schlitzrohres entsteht. Durch die Verwendung von Schraubverbindungen können gängige
Werkzeuge zum Lösen der Abstandhalter angesetzt werden. Durch die Ausbildung mit einer
Schraubverbindung kann der Abstandhalte- oder Transportstab während verschiedener
Verfahrensschritte zum Herstellen einer Betonwand ausgetauscht werden. Wird bspw.
der Zwischenraum zwischen den Betonschalen mit einer sehr großen Frischbetonmenge
ausgefüllt, steigt der Füll- und Verdichtungsdruck an. Steht zu befürchten, dass die
Vorrichtung diesen Druck nicht sicher halten kann, kann man für zusätzliche Sicherheit
den Abstandhalter aus den Betonschalen entfernen und durch ein Gerippe ähnlich einer
Rahmenschalung ersetzen. Einzig das Aussparungsrohr verbleibt weiter in der Doppelwand
bis zu ihrer endgültigen Fertigstellung. In dem Fall kann der durch das Aussparungsrohr
freigehaltene Durchgang der Doppelwand zum Durchführen eines Spannstabes genutzt werden,
der Rahmenschalungen beidseitig der Doppelwand spannend festhält.
[0015] Sehr vorteilhaft ist, wenn der Abstandhalte- oder Transportstab zu beiden Längsenden
hin mit je einer konischen Erweiterung ausgebildet oder ausbildbar ist Durch die konischen
Erweiterungen an beiden Enden des Abstandhalte- oder Transportstabs bzw. des Abstandhalters
bilden sich Aufstands- oder Halteflächen für die ausgehärteten Betonschalen. Diese
Aufstands- oder Halteflächen hintergreifen quasi die Betonschalen und verhindern,
dass beim Ausfüllen des Zwischenraums der Betonschalen die Betonschalen auseinandergedrückt
werden. Druck- bzw. Zugkräfte entlang der Längsachse des Abstandhalte- oder Transportstabs
werden durch die Konusse aufgenommen. Dadurch kann die weitergebildete Vorrichtung
in Verbindung mit den Betonschalen selbst die Rahmenschalungen aus Stahl ersetzen.
Diese Rahmenschalungen werden ansonsten benötigt, wenn der Zwischenraum zwischen den
ausgehärteten Betonschalen mit Frischbeton ausgefüllt werden muss. Diese Verbindung
mit Konussen ist insofern bereits ziemlich sicher, weil zum Versagen der Vorrichtung
der Füll- bzw. Verdichtungsdruck den Abstandhalte- oder Transportstab brechen oder
den Standfuß bzw. Abstandhaltefuß aus dem Gewinde ausreißen müsste. Der Vorgang zum
Anlegen und Entfernen der Rahmenschalungen kann entfallen, was das Herstellen einer
Beton-Doppelwand beschleunigt. Eine konische Erweiterung an einem Ende des Abstandhalte-
oder Transportstabs kann durch den Standfuß bereitgestellt werden, die andere konische
Erweiterung durch eine konisch, sich zu ihrer Öffnung verjüngende, Kappe, die als
Abstandhalterfuß auf den Abstandhalte- oder Transportstab aufgesteckt, aufgeschraubt
oder aufgeklebt wird. Ein weiterer Vorteil konischer Erweiterungen besteht darin,
dass in der Betonteil-Fertigung ein durch den Abstandhalter im Betonteil erzeugter
Durchbruch zu seinen Enden hin ebenfalls konisch erweitert ist, sodass sich der Abstandhalter
leichter aus dem Betonteil entfernen lässt. Die konisch sich nach außen erweiternden
Durchbruch-Enden lassen sich mit an sich bekannten komplementär-konischen Verschlussstopfen,
Verschlussdeckeln oder Verschlusskegeln verschließen. Um beidseits einheitliche Verschlussdeckel
verwenden zu können, besteht eine vorteilhafte Ausführungsart der Erfindung darin,
den Abstandhalte- oder Transportstab bzw. den Abstandhalter an beiden Längsenden mit
Erweiterungen zu gestalten, welche die gleiche konische Form aufweisen.
[0016] Für eine besonders sichere Vorrichtung ist am Abstandhalte- oder Transportstab ein,
einem ersten Betonteil zuordenbares, erstes Druckaufnahme- oder Verankerungselement
und ein, einem zweiten Betonteil, zuordenbares zweites Druckaufnahme- oder Verankerungselement
verbunden oder verbindbar.
[0017] Das erste Betonteil kann die erste Betonschale der Doppelwand und das zweite Betonteil
die zweite Betonschale der Doppelwand sein. Von den mehreren Einzelteilen, aus welchen
der Abstandhalter besteht, verbleibt lediglich das Druckaufnahme- oder Verankerungselement
im hergestellten Betonteil, im Falle einer Doppelwand in den jeweiligen Betonschalen.
Die Funktion des ersten Druckaufnahme- oder Verankerungselements besteht darin, im
Betonfertigteilwerk-Herstellungsprozess der Beton-Doppelwand die Last der zuerst hergestellten
und ausgehärteten Betonwandhälfte bzw. Betonschale aufzunehmen, nachdem Letztere eine
Rüttelstation durchlaufen hat und dabei verdichtet, getrocknet, nach oben zu einer
Wendestation versetzt und gewendet worden ist. Während die erste Doppelwandhälfte
auf das im Abstandhalter gehaltene erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement aufliegt,
kann die Bildung der zweiten Doppelwandhälfte mit frischen Beton auf dem Schalungsboden
erfolgen, auf den der Abstandhalter oder dessen Abstandhalte- oder Transportstab mit
seinem Ende aufliegt, wobei das zweite Druckaufnahme- oder Verankerungselement in
den noch nicht ausgehärteten Beton der zweiten Betonschale eintaucht.
[0018] Vorzugsweise weisen die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente je eine durchgehende
Öffnung auf, durch welche der Abstandhalte- oder Transportstab geführt oder führbar
ist.
[0019] Die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente sind mit einer durchgehenden, mittigen
oder zentrischen Öffnung, bspw. nach Art eines dünnwandigen Lochblechs oder einer
dünnwandigen Ringscheibe, gestaltet. Dünnwandig entspricht einer Wandstärke von 0,5
bis 5 mm, vorzugsweise 1-4 mm, insbesondere 2-3 mm. Alternativ oder zusätzlich sind
Druckaufnahme- oder Verankerungselemente als Verbindungsträger oder Verbindungseinrichtungsträger
zum Koppeln mit Betonrippenstahl ausgebildet. Durch diese Öffnung ist der Abstandhalte-
oder Transportstab geführt oder führbar. Der Aussteifungskörper dient damit auch als
Zentrierhilfe des Abstandhalters.
[0020] Für eine besonders gute Kompensation von Scher- und Torsionskräften sind die Druckaufnahme-
oder Verankerungselemente als Teil eines Aussteifungskörpers ausgebildet, wobei die
Druckaufnahme- oder Verankerungselemente durch eine Verbindungseinrichtung miteinander
verbunden sind.
[0021] Standfuß, Abstandhalte- oder Transportstab und Aussteifungskörper arbeiten zusammen,
um beim Herstellen der zweiten Betonschale die erste Betonschale in Position zu halten.
Der Aussteifungskörper ersetzt aus der deutschen Patentanmeldung 10 2021 129 101.1
bekannte Druckscheiben und entwickelt diese weiter. Eine solche Vorrichtung kann die
im Stand der Technik bekannten Abstandhalter, Transportanker, Torsionsanker und die
Rahmenschalung ersetzen, die bislang typischerweise zum Herstellen und zum Transport
der Doppelwände benötigt werden. Für einteilige oder mehrteilige Ausbildungen des
Aussteifungskörpers wird auf die nachstehenden Ausführungen verwiesen.
[0022] Damit die Doppelwand ohne zusätzliche Anbauteile transportierbar ist, ist der Abstandhalte-
oder Transportstab von der Verbindungseinrichtung des Aussteifungskörpers teilweise
umgeben, wobei der Aussteifungskörper einen Zugang für ein textiles Kupplungsband
oder ein sonstiges externes Transportmittel aufweist.
[0023] Vorrichtungen mit geeigneter Schrägzugbewehrung können zusätzlich als Transportanker
zum Transport der ausgehärteten Doppelwand verwendet werden. Die Vorrichtung bildet
bspw. im Bereich des Aussparungsrohrs einen Zugang für ein Kupplungsband oder eine
sonstige Transportkupplung. Die erfindungsgemäßen Abstandhalter können also zum Transport
der Betonteile dienen und gleichzeitig statisch eine tragende Bewehrung bilden, welche
die beiden Betonschalen der Doppelwand lagefixiert. also vor dem unbeabsichtigten
Verschieben und Verdrehen der Betonschalen relativ zueinander schützt.
[0024] Vorzugsweise sind das Aussparungsrohr oder der Aussparungs-Hohlkörper mit elastisch-reversiblem
Material ausgebildet und durch die Aufnahme des Abstandhalte- oder Transportstabs
in seinem Durchmesser oder seiner inneren Erstreckung vergrößert oder vergrößerbar
oder verändert oder veränderbar und das Aussparungsrohr oder der Aussparungs-Hohlkörper
ist ferner mit einem achsparallel verlaufenden Längsschlitz versehen, welcher seine
Wandung ins Rohr- oder Hohlkörperinnere durchsetzt.
[0025] Indem der elastisch-reversible Aussparungs-Hohlkörper mit einem achsparallel verlaufenden
Längsschlitz versehen ist, welcher seine Wandung ins Rohr- oder Hohlkörperinnere durchsetzt,
lässt sich der Aussparungs-Hohlkörper in seinem Durchmesser oder in seiner sonstigen
Erstreckung über eine Veränderung der Breite des achsparallelen Längsschlitzes erweitern
oder vermindern. Dadurch kann es nach Fertigstellung des Bauteils aus dem Betonteil
entnommen werden.
[0026] Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch einen Aussteifungskörper,
wobei das erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement oder das zweite Druckaufnahme-
oder Verankerungselement oder das erste und das zweite Druckaufnahme- oder Verankerungselement
des Aussteifungskörpers dünnwandig ausgebildet sind.
[0027] Dünnwandig entspricht einem Bauteil, insbesondere einem Metallbauteil, teilweise
oder vollständig ausgebildet mit einer Wandstärke von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 1-4
mm, insbesondere 2-3 mm. Durch die Aussteifungselemente wird ein neues Verfahren zur
kostengünstigen Herstellung einer Doppelwand bereitgestellt. Durch die dünnwandige
Ausbildung des Aussteifungskörpers ist es besonders gut geeignet, in fließfähigen
Beton einbetoniert zu werden und dort durch Aufnahme von Zug-, Druck-, Scher- und
Torsionskräften Aufgaben zur Lagesicherung der Betonschalen zu übernehmen. Gewindeverbindungen
oder bspw. im Stand der Technik bekannte Gitterträger für Sandwichwände können entfallen.
Beim Herstellen von Beton-Doppelwänden können mehrere Aussteifungskörper in regelmäßigen
Abständen über die Fläche der Doppelwand verteilt und senkrecht zur Wandebene ausgerichtet
werden. Der Aussteifungskörper ist zur temporären, also zur zeitweisen Lagesicherung
der beiden Betonschalen der Doppelwand während verschiedener Herstellungs- oder Transportstufen
vorgesehen. D.h., ein unbeabsichtigtes horizontales/vertikales Verschieben, Ausscheren
oder Verdrehen der ausgehärteten Betonschalen relativ zueinander wird verhindert.
Öffnungen in den Druckaufnahmeelementen bilden eine zusätzliche Führung zum Zentrieren
des Abstandhaltestabs. Der Aussteifungskörper verbleibt im ausgehärteten Betonteil,
kann also für die Wiederverwendung verloren gehen. Durch die Einsparung einer Vielzahl
bislang benötigter Anker wird dieser Nachteil mehrfach kompensiert. Insbesondere ist
vorgesehen, dass keinerlei Kunststoff im ausgehärteten Betonteil dauerhaft verbleibt.
Der Verlust an Baustahl, der für die Standsicherheit im fertigen Bauwerk nichts bewirkt,
wird minimiert. In derselben Doppelwand können verschiedene erfindungsgemäß ausgebildete
Aussteifungskörper vorgesehen sein, die je nach Ausbildung unterschiedliche Zwecke
haben. Aussteifungskörper können relativ klein dimensioniert sein und dienen vorrangig
der Lagesicherung der Betonschalen. Größer dimensionierte Aussteifungskörper dienen
neben der Lagesicherung der Betonschalen relativ zueinander auch als Transportanker
oder Verankerung für Transportanker oder Transportstäbe.
[0028] Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch einen mehrteiligen Aussparungskörper,
bei dem die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente als Verbindungsträger ausgebildet
und an der Verbindungseinrichtung gleitend verschiebbar oder lösbar oder in reibschlüssiger
Anlage gebracht oder bringbar sind.
[0029] Durch die mehrteilige Ausführung können insbesondere dieselben Druckaufnahme- oder
Verankerungselemente mit verschiedenen Verbindungseinrichtungen kombiniert werden.
Die Verbindungseinrichtung kann je nach Gewicht oder Abmessung der herzustellenden
Doppelwand individuell gefertigt werden. Durch die mehrteilige Ausführung kann Stauraum
beim Transport bzw. Lagerung des Bausatzes zur Baustelle bzw. zum Fertigteilwerk eingespart
werden. Die Montage der Aussteifungskörper erfolgt dann vor Ort kurz vor dem Einbau
in die Doppelwand.
[0030] Vorzugsweise ist das erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement federelastisch
ausgebildet oder gelagert.
[0031] Durch die elastische Ausbildung oder Lagerung steht ein Toleranzausgleich von einigen
Millimetern zum Einbau von Abstandhaltern und für eine maßhaltige Doppelwand zur Verfügung.
Vorzugsweise ist das dem Standfuß zugeordnete Druckaufnahme- oder Verankerungselement
elastisch ausgebildet bzw. gelagert. Dieses Druckaufnahme- oder Verankerungselement
wird typischerweise beim Herstellen der ersten Betonschale in den fließfähigen Beton
eingetaucht. Nachdem der Beton erhärtet ist, versteift sich auch die ursprünglich
elastische Lagerung. Zu diesem Zweck können die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente
selbst federelastisch ausgebildet sein, also mit einem dünnwandigen federelastischen
Blechstreifen. Alternativ können zusätzliche Spiralfedern, Scheibenfedern oder federnde
Gummibauteile vorgesehen sein.
[0032] Besonders gut für die Herstellung von Doppelwänden mithilfe von Wendestationen sind
Aussteifungskörper geeignet, bei denen das zweite Druckaufnahme- oder Verankerungselement
gegenüber dem ersten Druckaufnahme- oder Verankerungselement versteift ausgebildet
ist.
[0033] Das Druckaufnahme- oder Verankerungselement, also dasjenige, das in den fließfähigen
Beton der zweiten Betonschale eingetaucht wird, während das Gewicht der ersten Betonschale
obenauf liegt, muss eine möglichst hohe Steifigkeit aufweisen. Um diese hohe Steifigkeit
zu erreichen kann der, das Druckaufnahme- oder Verankerungselement ausbildende, Blechstreifen
an seinen beiden Längsseiten aufgekantet sein. D.h., dass ein Blechstreifenbereich
von etwa 15 mm Breite um 90° umgebogen wird, sodass der Blechstreifen ein L- oder
U-förmiges Querschnittsprofil aufweist.
[0034] Besonders einfach herzustellen ist der Aussteifungskörper, wenn auch die Verbindungseinrichtung
dünnwandig ausgebildet ist.
[0035] Dadurch ist der Aussteifungskörper dieser Ausführungsform im Wesentlichen quaderförmig
ausgebildet, wobei zwei Stirnseiten des Quaders durch die rechteckigen Druckaufnahme-
oder Verankerungselemente und zwei gegenüberliegende Längsseiten durch rechteckige
Blechstreifen gebildet sind. Insbesondere besteht der Aussteifungskörper aus vier
Blechstücken, die zu einem Quader miteinander verschweißt sind, der an zwei Längsseiten
einen Zugang für ein Kupplungsband oder ein externes Transportmittel zum Transportstab
freilässt. Eine solche Geometrie zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit gegenüber
Druck-, Zug-, Scher- und Torsionskräften aus, um die Betonschalen gegen jedwede Relativbewegungen
zueinander zu sichern.
[0036] Für eine besonders sichere Verankerung des Aussteifungskörpers in den Betonschalen
ist die Verbindungseinrichtung mit Betonrippenstahl ausgebildet.
[0037] Der Betonrippenstahl bildet mit dem fließfähigen Beton beim Herstellen der Betonschalen
einen besonders stabilen Stahlbeton-Verbund, weshalb solche Aussteifungskörper sich
besonders gut in Verbindung mit einem Transportstab zur Weiterentwicklung als Transportanker
eignen. Betonrippenstahl ist weit verbreitet und eignet sich besonders für mehrteilige
Transportanker, die kurz vor dem Herstellen der Transportwand montiert werden.
[0038] Besonders flexibel anpassbar an verschiedene Doppelwände sind Aussteifungskörper,
wenn die Verbindungseinrichtung mit gebogenem Betonrippenstahl ausgebildet ist.
[0039] Durch die Ausbildung des Aussteifungskörpers mit Betonrippenstahl kann der Aussteifungskörper
besonders leicht an verschiedene Transportaufgaben bzw. an verschiedene zu transportierende
Betonteile angepasst werden. Insbesondere können zur Herstellung von Transportankern
Biegeautomaten oder Schweißautomaten verwendet werden, was eine kostengünstige Herstellung
ermöglicht.
[0040] Die Verankerung des Aussteifungskörpers wird zusätzlich verbessert, indem die Verbindungseinrichtung
mit gebogenem Betonrippenstahl ausgebildet ist, wobei ein Strang aus gebogenem Betonrippenstahl
ein geschlossenes Vier- oder Mehreck ausbildet. Das Vier- oder Mehreck kann mit den
Druckaufnahme- oder Verankerungselementen verschweißt werden oder auch in als Verbindungsträger
ausgebildete Druckaufnahme- oder Verankerungselemente eingelegt werden.
[0041] Der Aussteifungskörper ist quasi als Ankerkorb oder Bewehrungskorb in dem Zwischenraum
zwischen den Betonschalen ausgebildet und angeordnet.
[0042] Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch das Druckaufnahme- oder
Verankerungselement als Verbindungsträger, das mit Eingriffseinrichtungen ausgebildet
und gleitend verschiebbar oder lösbar oder in reibschlüssiger Anlage an einer Verbindungseinrichtung
gebracht oder bringbar ist.
[0043] Im Rahmen der Erfindung liegt auch eine Herstellungs- oder Transportanordnung für
Betonteile, wobei von einem Abstandhaltestab als Transportstab oder einem separaten
Transportstab Gebrauch gemacht wird, welcher von dem oben beschriebenen, längsgeschlitzten
Aussparungs-Hohlkörper umgeben ist und sich in einen Durchbruch des zu transportierenden
Betonteils einführen lässt. Daran lässt sich ein Kupplungsband oder ein anderes externes
Transportmittel befestigen.
[0044] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmals(unter)kombinationen, Vorteile und Wirkungen
auf Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung optionaler
Ausführungsformen der Erfindung und den Zeichnungen. Diese zeigen in
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Bausatzes für eine auch Abstandhalter genannte
Vorrichtung in einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2
- in perspektivischer Darstellung einen Standfuß als Fixiereinrichtung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines einteiligen Aussteifungskörpers in einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines einteiligen Aussteifungskörpers in einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 5
- in perspektivischer Darstellung die Vorrichtung mit Aussteifungskörper im zusammengebauten
Zustand in einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 6, 7
- in perspektivischer Darstellung die Vorrichtung mit Aussteifungskörper im zusammengebauten
Zustand in einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 8
- eine Frontansicht auf eine Transportanordnung mit Vorrichtung und Kupplungsband,
- Fig. 9, 10
- eine perspektivische Ansicht eines alternativen Bausatzes mit einem mehrteiligen Aussteifungskörper
für eine Vorrichtung in einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung und
- Fig. 11, 12
- in perspektivischer Darstellung die Vorrichtung mit Aussteifungskörper im zusammengebauten
Zustand in einer ersten Betonschale.
[0045] Die Figuren sind lediglich beispielhafter Natur und dienen nur dem Verständnis der
Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0046] Gemäß Figur 1 kann der Abstandhalter 100 mit einem im Rahmen der Erfindung liegenden
Bausatz 110 zusammengebaut werden, der folgendes aufweist:
- Abstandhalte- oder Transportstab 120 mit Außengewinde 121,
- Aussparungsrohr 130 bzw. Hüllrohr (nachfolgend auch "Schlitzrohr") mit Längsschlitz
131,
- Standfuß 140 mit integriertem Dauermagneten 141 und mittiger Bohrung 142 mit Innengewinde
148 als Fixiereinrichtung für eine Schraubverbindung 121, 148,
- Optional: einteiligen oder mehrteiligen Aussteifungskörper 150 (nicht dargestellt,
vgl. Figuren 3, 4, 10).
[0047] Zum Zusammenbau wird das Schlitzrohr 130 über den Abstandhalte- oder Transportstab
120 bis zu einem Anschlag, gebildet durch eine stirnseitige Ringwand 122 des ersten
konischen Abstandhalterfuß 123, geschoben, welche fest, lösbar oder einstückig am
Ende des Abstandhalte- oder Transportstabs 120 angeformt ist. Der erste Abstandhalterfuß
123 erweitert sich entlang der Längsachse 125 zum Stabende hin und formt bei der Herstellung
eines Betonteils mit Durchbruch am Durchbruch-Ende eine entsprechend konisch erweiterte
Durchbruch-Öffnung, welche nach Entnahme des Abstandhalters 100 aus dem Betonteil-Durchbruch
durch an sich bekannte konische Verschlussstopfen geschlossen werden kann. Aufgrund
des im Vergleich zum Innendurchmesser des Schlitzrohres 130 größeren Außendurchmessers
des Außengewindes 121 wird beim Überschieben der Längsschlitz 131 verbreitert und
so das Schlitzrohr 130 in seinem Durchmesser aufgeweitet. Durch das Außengewinde 121
auf dem Abstandhalte- oder Transportstab 120 wird seine Kontaktfläche und damit seine
Reibung mit dem Innenmantel des Schlitzrohres 130 vermindert, sodass sich der Abstandhalte-
oder Transportstab 120 leichter in das Schlitzrohr 130 hineinschieben und heraus ziehen
lässt. Beim Herausziehen des Abstandhalte- oder Transportstabs 120 aus dem Schlitzrohr
130 schrumpft Letzteres in seinem Durchmesser und kann so leichter aus einem mit dem
Schlitzrohr 130 geformten Durchbruch eines frisch gegossenen und soeben erhärteten
Betonteils herausgezogen werden.
[0048] Dann wird noch das aus dem Schlitzrohr 130 und evtl. einem Aussteifungskörper 150
(vgl. Figuren 3, 4, 10) herausstehende Ende des Abstandhalte- oder Transportstabs
120 in eine mittige Bohrung 142 des Standfußes 140 eingeführt, bis der Standfuß 140
mit seinem konisch verjüngten Ende an dem Schlitzrohr 130 oder an dem Aussteifungskörper
150 (vgl. Figuren 3, 4, 10) anstößt. Dafür sind der Endabschnitt des Abstandhalte-
oder Transportstabs 120, der zum Einschub in den Standfuß 140 bestimmt ist und die
Bohrung 142 des Standfußes 140 für einen formschlüssigen bzw. komplementären Eingriff
ausgebildet.
[0049] Aus Figur 1 und Figur 2 ist ferner erkennbar, dass der mit zylindrischer Grundform
rotationssymmetrisch gestaltete Standfuß 140 einen Außenmantel aufweist, der sich
in Längsrichtung in drei Abschnitte gliedern lässt. Der den größten Außendurchmesser
aufweisende, an dem einen Standfuß-Ende befindliche, erste Abschnitt 145 verjüngt
sich in Richtung zum anderen Standfuß-Ende hin konisch und kann so bei der Bildung
des Durchbruchs im herzustellenden Betonteil einen Durchbrucheingang mit komplementärer
Konizität formen. Der erste Abschnitt 145 ist über eine Abstufung 146 von einem zweiten,
mittleren Abschnitt 147 des Standfuß-Außenmantels abgegrenzt. Auch der mittlere Abschnitt
147 verjüngt sich konisch in Richtung zum anderen Standfuß-Ende hin. Der dritte Abschnitt
wird von der Zentrierwandung 144 der Zentriereinrichtung gebildet. Die Auflagestufe
143 der Zentriereinrichtung grenzt den Mittelabschnitt 147 von dem dritten Abschnitt
(Zentrierwandung 144) ab, der in dem anderen Standfuß-Ende endet. Der Standfuß 140
ist in seiner mittigen Bohrung 142 mit einem Innengewinde 148 gebildet, das komplementär
passend zu dem Außengewinde 121 des Abstandhalte- oder Transportstabs 120 gestaltet
ist. Somit kann bei dieser Ausführung der Standfuß 140 reib- bzw. formschlüssig auf
den Abstandhalte- oder Transportstab 120 soweit aufgeschraubt werden, bis der Standfuß
140 an der gegenüberliegenden Stirnwandung des Schlitzrohres 130 anschlägt oder der
Abstandhalte- oder Transportstab 120 bündig zur Fixierwandung 149 verläuft. Magnetische
Feldlinien mehrerer im Standfuß eingebauter Dauermagneten 141, insbesondere in der
Fixierwandung 149 versenkten Dauermagneten 141, können das Druckaufnahme- oder Verankerungselement
(vgl. Figur 3, 4, 10) und den Abstandhalte- oder Transportstab 120, wenn diese mit
magnetisierbarem Material hergestellt sind, mit dem Standfuß 140 zusammenhalten und
mit einer magnetisierbaren Schalungswandung oder einem Schalungstisch verbinden.
[0050] Figur 3 und 4 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen eines einteiligen erfindungsgemäßen
Aussteifungskörpers 150. Die Öffnungen 153, 154 der Druckaufnahme- oder Verankerungsscheiben
151, 152 sind mittig auf den Druckaufnahme- oder Verankerungsscheiben 151, 152 angeordnet
und koaxial zueinander bzgl. eine Mittelachse 159 ausgerichtet, sodass ein Abstandhalte-
oder Transportstab 120 mit der Längsachse 125 (vgl. Figur 1) durch beide Öffnungen
153, 154 durchgeführt werden kann. Das erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement
151 verhindert im Zusammenwirken mit einer ausgesteiften Verbindungseinrichtung 155,
dass beim Herstellen der zweiten Betonschale die bereits ausgehärtete erste Betonschale
infolge ihres Eigengewichts "durchsackt", sich also unbeabsichtigt der zweiten Betonschale
nähert. Beim Aufbetonieren der Doppelwand, also beim Ausfüllen des Zwischenraums mit
fließfähigem Frischbeton bilden die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente 151,
152 vergrößerte Aufstandsflächen zur Aufnahme des Betondrucks und ersetzen damit Gewindemuttern
am Abstandhalter- oder Transportstab 120 (vgl. Figur 1).
[0051] Bei dem Aussteifungskörper 150 gemäß Figur 3 entspricht die Geometrie im Wesentlichen
einem Quader, wobei zwei Stirnseiten des Quaders durch die rechteckigen Druckaufnahme-
oder Verankerungselemente 151, 152 und zwei gegenüberliegende Längsseiten als Verbindungselemente
157, 158 durch rechteckige Blechstreifen gebildet sind. Der Aussteifungskörper 150
besteht aus vier Blechstücken, die an ihren Enden bzw. Stoßstellen zu einem Quader
miteinander verschweißt sind, der an zwei Längsseiten einen Zugang 156 für ein Kupplungsband
210 oder ein externes Transportmittel zum Transportstab 120 aufweist (vgl. Figur 8).
Dieser Aussteifungskörper 150 kann auch als kleiner Aussteifungskörper bezeichnet
werden.
[0052] Der Aussteifungskörper 150 gemäß Figur 4 eignet sich besonders gut als Transportanker
zum Koppeln mit einem Kupplungsband 210 (vgl. Figur 8) oder einem sonstigen externen
Transportmittel. Der Aussteifungskörper 150 umfasst eine Verbindungseinrichtung 155
mit Verbindungselementen aus gebogenem Betonrippenstahl 160, wobei zwei einstückige
Betonrippenstahlstränge zu einem Viereck bzw. Einstrangviereck 161, 162 gebogen sind.
Die Enden des gebogenen Betonrippenstahls 160 zur Ausbildung der Einstrangvierecke
161, 162 sind an einer Stoßstelle (nicht dargestellt) oder in einem Überlappungsbereich
163 miteinander verschweißt. Diese gebogenen Einstrangvierecke 161, 162 sind mit einem
Abstand so voneinander angeordnet, dass der Aussteifungskörper 150 in etwa die Form
eines Würfels hat. Die beiden Einstrangvierecke 161, 162 werden mittels zwei Blechstreifen
164 miteinander verbunden, wobei die Enden der Blechstreifen 164 vorzugsweise mittig
mit zwei Kanten 165 der Einstrangvierecke 161, 162 verschweißt werden. Die beiden
Blechstreifen 164 bilden die Druckaufnahme- oder Verankerungsscheiben 151, 152 mit
den koaxial bzgl. einer Mittelachse 159 zueinander ausgerichteten Öffnungen 153, 154.
Insbesondere der Blechstreifen 164 zum Ausbilden der zweiten Druckaufnahme- oder Verankerungsscheibe
152 kann zusätzlich zur Aussteifung aufgekantet sein.
[0053] Die zwei nicht an die Blechstreifen 164 angrenzenden Kanten 166 der Einstrangvierecke
161, 162 sind zumindest teilweise im Zwischenraum zwischen den Betonschalen angeordnet.
Die nicht an die Blechstreifen 164 angrenzenden Kanten 166 der Einstrangvierecke 161,
162 legen (ebenso wie die Verbindungselemente 157, 158 in Figur 3) somit die Wandstärke
der mittels Betonschalen herzustellenden Betonwand fest. Um die Einstrangmehrecke
161, 162 zu stabilisieren und zu einem Ankerkorb zu verbinden, sind ein oder mehrere
Diagonalstränge 167 aus Betonrippenstahl 160 vorgesehen, die einen Eckbereich des
ersten Einstrangvierecks 161 mit einem Eckbereich des zweiten Einstrangvierecks 162
verbinden. Zusätzlicher Betonrippenstahl 160 kann zur weiteren Stabilisierung verschweißt
werden, wobei eine Seitenfläche des quaderförmigen Aussteifungskörpers 150 stets einen
Zugang zum Anschlagen eines Kupplungsbands 210 (vgl. Figur 8) zum Transportstab 120
freihalten muss. Der Aussteifungskörper gemäß Figur 4 kann auch als großer Aussteifungskörper
bezeichnet werden.
[0054] Zum Herstellen einer Betonwand mit 6 Metern Länge und 3 Metern Höhe werden bspw.
zehn kleine Aussteifungskörper 150 gemäß Figur 3 und zwei große Aussteifungskörper
150 gemäß Figur 4 oder 10 als Transportanker benötigt.
[0055] Figur 5 zeigt die Vorrichtung 100 mit einem Aussteifungskörper 150 gemäß Figur 3,
die Figuren 6 und 7 zeigen die Vorrichtung 100 mit einem Aussteifungskörper 150 gemäß
der Figur 4. Beim Zusammenbau wird der Abstandhalte- oder Transportstab 120 mit dem
ihn umfassenden Schlitzrohr 130 zuerst durch die mittige Öffnung 154 der zweiten Druckaufnahme-
oder Verankerungsscheibe 152 und anschließend durch die mittige Öffnung 153 der ersten
Druckaufnahme- oder Verankerungsscheibe 151 geschoben, bis Letztere an die konische
Erweiterung des Abstandhaltefußes 123 des Stabs 120 anschlägt, wobei der Abstandhalterfuß
123 die Öffnung 154 der Druckaufnahme- oder Verankerungsscheibe 152 ausfüllt oder
mit Formschluss durchsetzt. Dann wird noch das aus dem Schlitzrohr 130 und dem Aussteifungskörper
150 herausstehende Ende des Abstandhalte- oder Transportstabs 120 möglichst weit in
das Innengewinde 148 der mittigen Bohrung 142 des Standfußes 140 eingeschraubt. Bzw.
das Außengewinde 121 wird in das Innengewinde 148 im Standfuß 140 gedreht, bis der
Abstand für die gewünschte herzustellenden Wandstärke der Betonwand erreicht ist.
[0056] Zur Erhöhung der Halterungsstabilität ist der Standfuß 140 am dem Aussteifungskörper
150 zugeordneten, verjüngten Ende (wo er den geringsten Außendurchmesser hat) mit
einer seine Bohrung 142 umgebenden Zentriereinrichtung versehen. Diese ist mit einer
ringförmigen Auflagestufe 143 und einer dazu senkrecht angeordneten, ringförmigen
Zentrierwandung 144 einheitlichen Durchmessers gebildet. Beim Zusammenbau wird auf
den mittleren Abschnitt 147 (siehe Abbildungen), die Auflagestufe 143 oder die Zentrierwandung
144 die Druckaufnahme- oder Verankerungsscheibe 151 mit ihrer zugewandten Stirnseite
aufgesetzt, wobei der Standfuß 140 die Öffnung 153 der Druckaufnahme- oder Verankerungsscheibe
151 ausfüllt oder mit Formschluss durchsetzt. Dadurch wird an beiden Druckaufnahme-
oder Verankerungsscheiben 151, 152 eine in radialer Richtung eindeutige, stabile und
ausreichend spielfreie Fixierung des Aussteifungskörpers 150 auf dem Standfuß 140
und dem Abstandhalte- oder Transportstab 120 gewährleistet. Über den Standfuß 140
bzw. der Fixiereinrichtung kann der Abstandhalter bzw. sein Abstandhalte- oder Transportstab
120 mit dem aufgeschobenen Schlitzrohr 130 bzw. dem Aussparungs-Hohlkörper und dem
angebrachten Aussteifungskörper 150 senkrecht auf dem Stahlschalungsboden stehen.
Die Stand-Stabilität kann über magnetische Haftkräfte von den oben angesprochenen,
magnetischen Mitteln 141 (vgl. Figur 2) erhöht werden.
[0057] Gemäß Figur 8 weist die Transportanordnung 200 für ein (nicht dargestelltes) Betonteil
mit Durchbruch, folgendes auf:
- Abstandhalte- oder Transportstab 120 mit Außengewinde 121,
- mittig angeordnetes Schlitzrohr 130, den Abstandhalte- oder Transportstab 120 ganz
oder teilweise umfassend,
- Standfuß 140,
- Aussteifungskörper 150, vorzugsweise ein Aussteifungskörper 150 gemäß Figur 4 oder
10,
- textile Kupplungsbänder 210, in Eingriff mit dem Abstandhalte- oder Transportstab
120,
- Hängemittel (nicht dargestellt) zum Aufhängen oder Erfassen der Kupplungsbänder 210.
[0058] Der Abstandhalte- oder Transportstab 120 springt aus dem Schlitzrohr 130 und dem
Aussteifungskörper 150 vor. Der Aussteifungskörper 150 weist einen Zugang 156 auf,
der einem oder mehreren Kupplungsbändern 210 oder sonstige externe Transportmittel
ermöglicht, um den Abstandhalte- oder Transportstab 120 gewickelt zu werden. Das Schlitzrohr
130 verbleibt typischerweise am Abstandhalte- oder Transportstab 120, bis der Zwischenraum
zwischen den (nicht dargestellten) Betonschalen im Fertigteilwerk oder auf der Baustelle
mit Frischbeton ausgefüllt ist. Die Blechstreifen 164 oder sonstige Verbindungsträger
170 (vgl. Figur 10) des Aussteifungskörpers 150 bilden eine großflächige Schrägzugbewehrung,
sodass der Stab 120 als Transportanker zur Kupplung mit den Kupplungsbändern 210 verwendet
werden kann. Ein weiterer Vorteil der Verwendung der Vorrichtung 100 besteht darin,
dass die Betonteile im Betonfertigteilwerk und auch auf der Baustelle mit aufgenommen
und um die Längsachse 125 des Transportstabs 120 relativ leicht mehrmals gedreht können.
Nach Transport und Verbauen des Betonteils werden das oder die Kupplungsbänder 210
wieder gezogen. Sobald der Zwischenraum mit Frischbeton ausgefüllt ist, können Abstandhalte-
oder Transportstab 120, Schlitzrohr 130 und Standfuß 140 aus dem ausgehärteten Betonteil
entfernt und wieder verwendet werden. Einzig Aussteifungskörper 150 verbleiben dauerhaft
als "verlorenes" Teil im Bauteil.
[0059] Gemäß Figur 9 kann der Abstandhalter 100 mit einem im Rahmen der Erfindung liegenden
Bausatz 111 zusammengebaut werden, der folgendes aufweist:
- Abstandhalte- oder Transportstab 120 mit Außengewinde 121, bspw. mit aufgeschraubtem
Abstandhalterfuß 123,
- Schlitzrohr 130 mit Längsschlitz 131,
- Standfuß 140 mit integriertem Dauermagneten 141,
- mehrteiliger Aussteifungskörper 150 zumindest mit Druckaufnahme- oder Verankerungselementen
151, 152 und einer Verbindungseinrichtung 155.
[0060] Die Verbindungseinrichtung 155 kann mit einem oder mehreren Strangkörpern aus Betonrippenstahl
160 gebildet sein, die jeweils zu geschlossenen Einstrangvierecken 161,162 gebogen
und anschließend in einem Überlappungsbereich 163 miteinander verschweißt sind. Damit
die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente 151, 152 flexibel montierbar sind, sind
sie als Verbindungsträger 170 bzw. Verbindungseinrichtungsträger ausgebildet. Hierfür
weist der Verbindungsträger 170 an zwei Enden oder Bereichen seines meist länglichen
Verbindungskörpers 175 je eine Eingriffseinrichtung 174 auf. Die Eingriffseinrichtung
174 ist bspw. mit einer Führung 171 ausgebildet, die von zwei Begrenzungsstegen 172
begrenzt ist. Die Eingriffseinrichtung 174 bzw. die Führung weist eine Mittelachse
176 auf, die senkrecht zur Mittelachse 159 der Öffnungen 153, 154 bzw. senkrecht zur
Längsachse 125 des Abstandhalte- oder Transportstabs 120 im montierten Zustand verläuft.
Die Führungen 171 sind so bemessen, dass der Betonrippenstahl 160 der Verbindungseinrichtung
155 formschlüssig in die Führungen 171 des Verbindungsträgers 170 einlegbar oder einklickbar
ist. So ist für die Montage denkbar, dass die Verbindungsträger 170 als Zukaufteile
an ein Fertigteilwerk angeliefert und dort mit einer Verbindungseinrichtung 155 aus
Betonrippenstahl 160 kombiniert werden. Vorzugsweise sind die Verbindungsträger 170
als einstückige Gussteile ausgebildet. Vor Ort im Fertigungsteilwerk wird der Aussteifungskörper
150 um Betonrippenstahlvierecke 161, 162 ergänzt, die mit einem im Fertigungsteilwerk
vorhandenen Biegeautomaten gefertigt wurden. Durch Verschweißen oder Verwendung verschiedener
Montagemittel 173, beispielsweise Kabelbinder oder Klebeband, können gemäß Figur 10
die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente 151, 152 gegen ein Verrutschen relativ
zum Bewehrungsstahl 160 beim Einbau in die Doppelwand gesichert werden. Insbesondere
sichern die Verbindungselemente 173 gegen ein unbeabsichtigtes Herausrutschen des
Betonrippenstahl 160 aus den Verbindungsträgern 170.
[0061] Das erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement 151 (nicht dargestellt) ist gemäß
Figur 11 in der ersten bereits hergestellten Betonschale 301 von ausgehärtetem Beton
umhüllt, sodass die jeweils das erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement 151
angrenzenden Kanten 165 der Einstrangvierecke 161, 162 von dem ausgehärteten Beton
umgeben sind. Die an das erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement 151 angrenzenden
Kanten 166 der Einstrangmehrecke 161, 162 sind ebenso wie die Diagonalen 167 teilweise
einbetoniert.
[0062] Die Vorrichtung 100 bzw. der Aussteifungskörper 150 lassen sich gemäß Fig 12 auch
mit Betonstahlmatten 301,302 kombinieren, die oft als Mindestbewehrung für Betonschalen
300 verwendet werden. Damit Betonstahlmatten 301 die richtige Betondeckung haben,
dürfen sie nicht direkt auf der Stahlschalung (nicht dargestellt) aufliegen. Besonders
vorteilhaft lässt sich die Erfindung in den vorab beschriebenen Ausführungsformen
dann verwenden, wenn die Betonstahlmatten 301, 302 am Standfuß (nicht dargestellt,
einbetoniert in erste Betonschale 300) oder am Aussteifungskörper 150 befestigt werden.
Standfuß, Aussteifungskörper oder der Abstandhalte- oder Transportstab 120 durchsetzen
dann die Zwischenräume 303 der Betonstahlmatte 301. So kann eine erste Betonstahlmatte
301 auf dem Aussteifungskörper 150, insbesondere auf den Blechstreifen 164 und den
an die Blechstreifen 164 angrenzenden Kanten 165 der Einstrangmehrecke 161, 162 abgelegt
werden. Damit ist die erste Betonstahlmatte 301 zwischen dem Aussteifungskörper 150
und der (nicht dargestellten) Stahlverschalung für die (nicht dargestellte) zweite
Betonschale angeordnet, wobei die Abstandhalterfuß 123 oder sonstige Verbreiterung
des Abstandhalte- oder Transportstabs 120 einen Abstand zwischen der Betonstahlmatte
301 und der Stahlverschalung der zweiten Betonschale sicherstellt. Dadurch wird eine
ausreichende Betondeckung der Betonstahlmatte 301 gewährleistet. Zusätzlich kann eine
zweite Betonstahlmatte 302 (hier realisiert durch zwei Baustahlstäbe) in den Aussteifungskörper
150 eingefädelt werden, sodass sich die zweite Betonstahlmatte 302 zwischen dem zweiten
Druckaufnahme- oder Verankerungselement 152 und dem Zwischenraum der Doppelwand befindet.
Mithilfe von Verbindungselementen 304, bspw. Kabelbindern oder Drahtstücken, werden
die Betonstahlmatten 301, 302 miteinander und mit dem Aussteifungskörper 150 verbunden.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 100
- Vorrichtung
- 110
- Bausatz
- 111
- alternativer Bausatz
- 120
- Abstandhalte- oder Transportstab
- 121
- Außengewinde
- 122
- Ringwand
- 123
- erste konische Erweiterung, insbesondere Abstandhalterfuß
- 125
- Längsachse, Stabachse
- 130
- Aussparungsrohr/Schlitzrohr
- 131
- Längsschlitz
- 140
- Fixiervorrichtung, Standfuß
- 141
- Dauermagnet
- 142
- mittige Bohrung
- 143
- Auflagestufe
- 144
- ringförmige Zentrierwandung
- 145
- erster konischer Abschnitt
- 146
- Abstufung
- 147
- zweiter, mittlere Abschnitt
- 148
- Standfuß-Innengewinde
- 149
- Fixierwandung
- 150
- Aussteifungskörper
- 151
- erstes Druckaufnahme- / Verankerungselement
- 152
- zweites Druckaufnahme- / Verankerungselement
- 153
- erste Öffnung
- 154
- zweite Öffnung
- 155
- Verbindungseinrichtung
- 156
- Zugang
- 157
- erstes Verbindungselement
- 158
- zweites Verbindungselement
- 159
- Mittelachse Öffnungen
- 160
- Betonrippenstahl
- 161
- erstes Einstrangmehreck, insbesondere Einstrangviereck
- 162
- zweites Einstrangmehreck, insbesondere Einstrangviereck
- 163
- Überlappungsbereich
- 164
- Blechstreifen
- 165
- an Druckaufnahme- / Verankerungselement angrenzende Kanten des Einstrangmehrecks
- 166
- nicht an Druckaufnahme- / Verankerungselement angrenzende Kanten des Einstrangmehrecks
- 167
- Diagonalstrang
- 170
- Verbindungsträger/Verbindungseinrichtungsträger
- 171
- Führung
- 172
- Begrenzungsstege
- 173
- Montageelemente
- 174
- Eingriffseinrichtung
- 175
- Verbindungskörper
- 176
- Mittelachse
- 200
- Transportanordnung
- 210
- Kupplungsband
- 300
- Betonteil, insbesondere erste Betonschale
- 301
- Mindestbewehrung, insbesondere erste Betonstahlmatte
- 302
- Mindestbewehrung, insbesondere zweite Betonstahlmatte
- 303
- Betonstahlmattenzwischenraum
- 304
- Verbindungselemente
1. Vorrichtung (100) zum Transport eines Betonteils oder zum Halten eines Abstands zwischen
Betonteilen (300), insbesondere zwischen Betonwänden oder den Betonschalen einer Beton-Doppelwand
bei ihrer Herstellung, welche Vorrichtung (100) aufweist:
- einen Abstandhalte- oder Transportstab (120) mit einer Längsachse (125), wobei der
Abstandhalte- oder Transportstab (120) zu mindestens einem Längsende hin mit einem
Abstandhalterfuß (123) mit einer Verbreiterung oder konischen Erweiterung ausgebildet
oder ausbildbar ist,
- ein Aussparungsrohr (130) oder einen sonstigen, länglichen Aussparungs-Hohlkörper
zur Aufnahme des Abstandhalte- oder Transportstabs (120),
- an wenigstens einem Ende des Abstandhalte- oder Transportstabs (120) eine Fixiereinrichtung
(140,141), die lösbar angeordnet ist oder angeordnet werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fixiereinrichtung (140,141) zu ihrer Lagefestlegung mit dem Abstandhalte- oder
Transportstab (120) reibschlüssig oder formschlüssig gegen ein Verschieben entlang
der Längsachse (125) verbunden oder verbindbar ist.
2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtung (140, 141) mit einem Ende des Abstandhalte- oder Transportstabs
(120) mittels einer Schraubverbindung (121, 148) verbunden oder verbindbar ist.
3. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalte- oder Transportstab (120) zu beiden Längsenden hin mit je einer
konischen Erweiterung ausgebildet oder ausbildbar ist.
4. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Abstandhalte- oder Transportstab (120) ein, einem ersten Betonteil (300) zuordenbares,
erstes Druckaufnahme- oder Verankerungselement (151) und ein, einem zweiten Betonteil,
zuordenbares zweites Druckaufnahme- oder Verankerungselement (152) verbunden oder
verbindbar ist.
5. Vorrichtung (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente (151, 152) je eine durchgehende Öffnung
(153, 154) aufweisen, durch welche der Abstandhalte- oder Transportstab (120) geführt
oder führbar ist.
6. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente (151, 152) als Teil eines Aussteifungskörpers
(150) ausgebildet sind, wobei die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente (151, 152)
durch eine Verbindungseinrichtung (155) miteinander verbunden oder verbindbar sind.
7. Vorrichtung (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalte- oder Transportstab (120) von der Verbindungseinrichtung (155) des
Aussteifungskörpers (150) teilweise umgeben ist, wobei der Aussteifungskörper (150)
einen Zugang (156) für ein textiles Kupplungsband (210) oder ein sonstiges externes
Transportmittel aufweist.
8. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussparungsrohr (130) oder der Aussparungs-Hohlkörper mit elastisch-reversiblem
Material ausgebildet und durch die Aufnahme des Abstandhalte- oder Transportstabs
(120) in seinem Durchmesser oder seiner inneren Erstreckung vergrößert oder vergrößerbar
oder verändert oder veränderbar ist und das Aussparungsrohr (130) oder der Aussparungs-Hohlkörper
ferner mit einem achsparallel verlaufenden Längsschlitz (131) versehen ist, welcher
seine Wandung ins Rohr- oder Hohlkörperinnere durchsetzt.
9. Einteiliger oder mehrteiliger Aussteifungskörper (150) zur Aufnahme von Zug-, Druck-,
Scher- und Torsionskräften beim Transport eines Betonteils oder zur Lagefestlegung
zweier Betonteile (300) relativ zueinander, insbesondere ein Aussteifungskörper (150)
für eine Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1-8, aufweisend
- ein erstes Druckaufnahme- oder Verankerungselement (151) mit einer durchgehenden
Öffnung (153) und ein zweites Druckaufnahme- oder Verankerungselement (152) mit einer
durchgehenden Öffnung (154) und
- eine Verbindungseinrichtung (155) zur Lagefestlegung des ersten Druckaufnahme- oder
Verankerungselements (151) relativ zu dem zweiten Druckaufnahme- oder Verankerungselement
(152),
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement (151) oder das zweite Druckaufnahme-
oder Verankerungselement (152) oder das erste und das zweite Druckaufnahme- oder Verankerungselement
(151, 152) dünnwandig ausgebildet sind oder dass
die Druckaufnahme- oder Verankerungselemente (151, 152) als Verbindungsträger (170)
mit Eingriffseinrichtungen (174) ausgebildet und gleitend verschiebbar oder lösbar
oder in reibschlüssiger Anlage an der Verbindungseinrichtung (155) gebracht oder bringbar
sind.
10. Aussteifungskörper (150) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Druckaufnahme- oder Verankerungselement (151) federelastisch ausgebildet
oder gelagert ist.
11. Aussteifungskörper (150) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Druckaufnahme- oder Verankerungselement (152) gegenüber dem ersten Druckaufnahme-
oder Verankerungselement (151) versteift ausgebildet ist.
12. Aussteifungskörper (150) nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (155) dünnwandig ausgebildet ist.
13. Aussteifungskörper (150) nach einem der Ansprüche 9-12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (155) mit Betonrippenstahl (160), insbesondere mit gebogenem
Betonrippenstahl (160), ausgebildet ist.
14. Aussteifungskörper (150) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (155) mit gebogenem Betonrippenstahl (160) ausgebildet
ist, wobei ein Strang aus gebogenem Betonrippenstahl (160) ein geschlossenes Vier-
oder Mehreck (160, 161) ausbildet, welches mit den Druckaufnahme- oder Verankerungselementen
(151, 152) verbindbar ist.
15. Verbindungsträger (170), vorzugsweise mit einem langgestreckten Verbindungskörper
(175), aufweisend ein Druckaufnahme- oder Verankerungselement (151) mit einer durchgehenden
Öffnung (153), insbesondere zur Verwendung in einem mehrteiligen Aussteifungskörper
(150) nach einem der Ansprüche 9-14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Druckaufnahme- oder Verankerungselement (151, 152) mit Eingriffseinrichtungen
(174) ausgebildet und gleitend verschiebbar oder lösbar oder in reibschlüssiger Anlage
an einer Verbindungseinrichtung (155) gebracht oder bringbar ist.