[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Musterblechen aus Stahl, wie Riffel- oder Lupenblechen.
[0002] Eine Einrichtung zur Herstellung eines Musterbleches mit einer Grunddicke von 2 mm
und einer Musterhöhe von 2,5 mm ist aus der GB-PS 4 393 - A.D. 1893 bekannt. Zur Walzung
von Musterblechen dieser Art sind schmale Walzgerüste vorgesehen, mit denen lediglich
sehr schmale Musterbleche hergestellt werden konnten.
[0003] In heutiger Zeit werden Musterbleche zwecks Ermöglichung großer Breiten durch Warmwalzen
von Breitband auf Breitbandstraßen hergestellt, wobei es bisher mit Schwierigkeiten
verbunden bzw. ein ungelöstes Problem war, Musterbleche mit den eingangs beschriebenen
Dimensionen herzustellen, denn es traten dabei Oberflächenfehler und Ungleichmäßigkeiten
in der Musterhöhe, Verfestigungen und unerwünschte Markierungen, sog. "stretch marks",
auf. Es wurde auch das Auftreten von rauhen Kanten, Warzen u. dgl. beobachtet. Man
ist daher dazu übergegangen, die Grunddicke des Bleches im Vergleich zur Musterhöhe
felativ groß zu halten. Üblicherweise beträgt das Verhältnis der Grunddicke zur Musterhöhe
mindestens 3 : 1, wobei als minimale Grunddicke 3 mm eingehalten wird. Solche Musterbleche
haben ein verhältnismäßig hohes Gewicht und sind daher als Bekleidungselemente, z.
B. für Lastkraftwagen, bisher nicht einzusetzen gewesen. Bei der Herstellung solcher
Musterbleche ist im letzten Gerüst der Breitbandstraße eine Musterwalze als Oberwalze
mit eingeschnittenem Muster eingebaut. Die Walzung dieser Musterbleche erfolgte bisher
trocken, d. h. ohne Verwendung eines Schmiermittels.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art
zur Herstellung von Musterblechen von leichtem Gewicht auf einer Breitbandstraße zu
schaffen, bei dem die bisher auftretenden Schwierigkeiten und Nachteile, wie z. B.
"stretch marks" und andere Oberflächenfehler, vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einwalzung des Musters
in das Blech unter Schmierung vorgenommen wird.
[0006] Als Schmiermittel wird vorteilhaft eine Mischung von Schmieröl, Wasser und Dampf
verwendet. .
[0007] Vorzugsweise wird das Verfahren derart ausgeübt, daß die im letzten Walzgerüst der
Breitbandstraße als Oberwalze eingesetzte Musterrolle direkt, insbesondere durch Aufsprühen
des Schmiermittels auf die Musterrollenoberfläche, geschmiert wird.
[0008] Die Schmierung von Arbeitswalzen in einer Breitbandstraße durch indirekte Zuführung
des Schmiermittels ist an sich bekannt ("Stahl und Eisen", 92 (1972), Nr. 22, Seite
1115). Man hat diese Maßnahme für die ersten Gerüste vorgeschlagen, um Sekundärzundereinwalzungen
zu vermeiden; doch hat sich diese Maßnahme kaum bewährt, weil durch die Zuführung
des Schmiermittels beim Bandanstich Schwierigkeiten beim Greifen des Bandes aufgetreten
sind. Bei der Schmierung gemäß der Erfindung besteht keine derartige Gefahr, da durch
das Muster auf der Musterrolle ein einwandfreier Bandanstich auch bei Schmierung gewährleistet
ist.
[0009] Das erfindungsgemäß hergestellte Blech ist in der Zeichnung näher erläutert, wobei
die Fig. 1 und 1a ein
Riffelblech und die Fig. 2 und 2a ein Lupenblech, jeweils in Draufsicht und im Schnitt
veranschaulichen.
[0010] Aus den Fig. 1 und 1a ist ein Musterblech mit rautenartigen Erhebungen ersichtlich,
deren Höhe (Musterhöhe) mit a bezeichnet ist. Die Grunddicke des Bleches ist mit b
bezeichnet; b zu a stehen in dem oben angegebenen Verhältnis, u. zw. 1,3 : 1.
[0011] In gleicher Weise ist in den Fig. 2 und 2a ein Lupenblech mit Lupenerhebungen dargestellt,
wobei die Lupenhöhe mit a und die Grunddicke mit b bezeichnet ist. Auch hier wird
das Verhältnis b zu a = 1,3 : 1 eingehalten.
1. Verfahren zum Herstellen von Musterblechen aus Stahl, wie Riffel- oder Lupenblechen, die eine Grunddicke von weniger als 2,5 mm aufweisen und
bei denen das Verhältnis Grunddicke zur Musterhöhe 2 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise 1,4
: 1 bis 1 : 1 beträgt, durch Warmwalzen von Breitband auf einer Breitbandstraße, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einwalzung des Musters in das Blech unter Schmierung vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmiermittel eine Mischung
von Schmieröl, Wasser und Dampf verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im letzten Walzgerüst
der Breitbandstraße als Oberwalze eingesetzte Musterrolle direkt, vorzugsweise durch
Aufsprühen des Schmiermittels auf die Musterrollenoberfläche, geschmiert wird.