(19)
(11) EP 0 007 897 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.02.1980  Patentblatt  1980/03

(21) Anmeldenummer: 79890020.5

(22) Anmeldetag:  02.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21B 1/22, B21C 37/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 18.07.1978 AT 5182/78

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
A-4010 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Krausz, Johann, Ing.
    A-4020 Linz (AT)

(74) Vertreter: Wolfram, Gustav, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Sonn, Pawloy, Weinzinger & Wolfram, Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen von Musterblechen


    (57) Beim Herstellen von Musterblechen aus Stahl, die eine Grunddicke von weniger als 2,5 mm aufweisen und bei denen das Verhältnis Grunddicke zur Musterhöhe 2 : 1 bis 1 : 1 beträgt, durch Warmwalzen von Breitband auf einer Breitbandstraße kam es bisher zu Schwierigkeiten, denn es traten Oberflächenfehler und Ungleichmäßigkeiten in der Musterhöhe, Verfärbungen und unerwünschte Markierungen, sog. "stretch marks", auf.
    Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten wird die Einwalzung des Musters in das Blech unter Schmierung vorgenommen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Musterblechen aus Stahl, wie Riffel- oder Lupenblechen.

    [0002] Eine Einrichtung zur Herstellung eines Musterbleches mit einer Grunddicke von 2 mm und einer Musterhöhe von 2,5 mm ist aus der GB-PS 4 393 - A.D. 1893 bekannt. Zur Walzung von Musterblechen dieser Art sind schmale Walzgerüste vorgesehen, mit denen lediglich sehr schmale Musterbleche hergestellt werden konnten.

    [0003] In heutiger Zeit werden Musterbleche zwecks Ermöglichung großer Breiten durch Warmwalzen von Breitband auf Breitbandstraßen hergestellt, wobei es bisher mit Schwierigkeiten verbunden bzw. ein ungelöstes Problem war, Musterbleche mit den eingangs beschriebenen Dimensionen herzustellen, denn es traten dabei Oberflächenfehler und Ungleichmäßigkeiten in der Musterhöhe, Verfestigungen und unerwünschte Markierungen, sog. "stretch marks", auf. Es wurde auch das Auftreten von rauhen Kanten, Warzen u. dgl. beobachtet. Man ist daher dazu übergegangen, die Grunddicke des Bleches im Vergleich zur Musterhöhe felativ groß zu halten. Üblicherweise beträgt das Verhältnis der Grunddicke zur Musterhöhe mindestens 3 : 1, wobei als minimale Grunddicke 3 mm eingehalten wird. Solche Musterbleche haben ein verhältnismäßig hohes Gewicht und sind daher als Bekleidungselemente, z. B. für Lastkraftwagen, bisher nicht einzusetzen gewesen. Bei der Herstellung solcher Musterbleche ist im letzten Gerüst der Breitbandstraße eine Musterwalze als Oberwalze mit eingeschnittenem Muster eingebaut. Die Walzung dieser Musterbleche erfolgte bisher trocken, d. h. ohne Verwendung eines Schmiermittels.

    [0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zur Herstellung von Musterblechen von leichtem Gewicht auf einer Breitbandstraße zu schaffen, bei dem die bisher auftretenden Schwierigkeiten und Nachteile, wie z. B. "stretch marks" und andere Oberflächenfehler, vermieden werden.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einwalzung des Musters in das Blech unter Schmierung vorgenommen wird.

    [0006] Als Schmiermittel wird vorteilhaft eine Mischung von Schmieröl, Wasser und Dampf verwendet. .

    [0007] Vorzugsweise wird das Verfahren derart ausgeübt, daß die im letzten Walzgerüst der Breitbandstraße als Oberwalze eingesetzte Musterrolle direkt, insbesondere durch Aufsprühen des Schmiermittels auf die Musterrollenoberfläche, geschmiert wird.

    [0008] Die Schmierung von Arbeitswalzen in einer Breitbandstraße durch indirekte Zuführung des Schmiermittels ist an sich bekannt ("Stahl und Eisen", 92 (1972), Nr. 22, Seite 1115). Man hat diese Maßnahme für die ersten Gerüste vorgeschlagen, um Sekundärzundereinwalzungen zu vermeiden; doch hat sich diese Maßnahme kaum bewährt, weil durch die Zuführung des Schmiermittels beim Bandanstich Schwierigkeiten beim Greifen des Bandes aufgetreten sind. Bei der Schmierung gemäß der Erfindung besteht keine derartige Gefahr, da durch das Muster auf der Musterrolle ein einwandfreier Bandanstich auch bei Schmierung gewährleistet ist.

    [0009] Das erfindungsgemäß hergestellte Blech ist in der Zeichnung näher erläutert, wobei die Fig. 1 und 1a ein Riffelblech und die Fig. 2 und 2a ein Lupenblech, jeweils in Draufsicht und im Schnitt veranschaulichen.

    [0010] Aus den Fig. 1 und 1a ist ein Musterblech mit rautenartigen Erhebungen ersichtlich, deren Höhe (Musterhöhe) mit a bezeichnet ist. Die Grunddicke des Bleches ist mit b bezeichnet; b zu a stehen in dem oben angegebenen Verhältnis, u. zw. 1,3 : 1.

    [0011] In gleicher Weise ist in den Fig. 2 und 2a ein Lupenblech mit Lupenerhebungen dargestellt, wobei die Lupenhöhe mit a und die Grunddicke mit b bezeichnet ist. Auch hier wird das Verhältnis b zu a = 1,3 : 1 eingehalten.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen von Musterblechen aus Stahl, wie Riffel- oder Lupenblechen, die eine Grunddicke von weniger als 2,5 mm aufweisen und bei denen das Verhältnis Grunddicke zur Musterhöhe 2 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise 1,4 : 1 bis 1 : 1 beträgt, durch Warmwalzen von Breitband auf einer Breitbandstraße, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwalzung des Musters in das Blech unter Schmierung vorgenommen wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmiermittel eine Mischung von Schmieröl, Wasser und Dampf verwendet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im letzten Walzgerüst der Breitbandstraße als Oberwalze eingesetzte Musterrolle direkt, vorzugsweise durch Aufsprühen des Schmiermittels auf die Musterrollenoberfläche, geschmiert wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht