[0001] Die Erfindung betrifft einen Schleifkontakt für eine Spieleisenbahn zur Stromabnahme
von den beiden Fahrschienen einer Gleisanlage, bestehend aus zwei über eine Halteplatte
an der Spieleisenbahn befestigten Kontaktstiften, wobei jeder Kontaktstift über einer
Fahrschiene angeordnet ist.
[0002] Die Stromabnahme von den Fahrschienen erfolgt in der Regel bei Spieleisenbahnen über
die Räder, die entweder vollständig oder zumindest deren Radkranz aus elektrisch leitendem
Material bestehen. Hber Schleifkontakte wird dann der Fahrstrom von den Rädern abgenommen
und zum Antrieb der Spieleisenbahn weitergeleitet. Um das Überfahren von Weichen zu
ermöglichen, sind mindestens zwei Räderpaare für die Stromabnahme erforderlich. Aufgrund
des Metallkontaktes der Räder auf den Schienen ergibt sich eine geringe Rollreibung,
die schon bei geringen Belastungen zu einem Durchdrehen der Räder auf den Schienen
führt. Bei leichten, aus Kunststoffteilen bestehenden Spielbahnen ist es daher üblich,
die Räder aus Kunststoff herzustellen und mit einem die Rollreibung erhöhenden Gummiring
zu versehen. Damit können jedoch die Räder nicht zur Stromabnahme verwendet werden.
Bei derartigen Bahnen erfolgt die Stromabnahme über Kontaktstifte, die über Halteplatten
an der Spieleisenbahn angeordnet sind und die unmittelbar auf den Fahrschienen gleiten.
Durch die starre Verbindung der Kontaktstifte mit der Spieleisenbahn bewegen sich
diese bei Gleiskrümmungen, Gleisabzweigungen und Weichen in geringem Maße aus der
Fahrschienenspur.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schleifkontakt zu schaffen, der eine
spursichere Kontaktierung ohne Einbeziehung der Räder in die Kontaktierung ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Enden der beiden Steckerstifte
in eine Nutführung einer auf beiden Fahrschienen gleitenden Schleifbrücke eingreifen,
daß,die Schleifbrücke auf dem Gleis durch zwei jeweils an den Innenseiten der beiden
Fahrschienen anliegenden Spurzapfen geführt ist, und daß über die Schleifbrücke eine
elektrische Verbindung zwischen den Fahrschienen und den Kontaktstiften besteht.
[0005] Durch das Eingreifen der Kontaktstifte in die Nutführung der Schleifbrücke wird diese
über die beiden Fahrschienen bewegt. Gleichzeitig ermöglicht die Nutführung eine Querverschiebung
zwischen Schleifbrücke und Kontaktstifte, ohne daß dadurch die elektrische Verbindung
von der Fahrschiene über die Schleifbrücke zu den Kontaktstiften abreißt. Die bei
Kurven, Abzweigungen und Weichen aus der Spur sich bewegenden Kontaktstifte bleiben.durch
die Verschiebungsmöglichkeit zwischen der Schleifbrücke und den Kontaktstiften in
elektrischer Verbindung mit den Fahrschienen, da die Schleifbrücke durch die an den
Innenseiten der beiden Fahrschienen anliegenden Spurzapfen auf dem Gleis geführt ist.
Erfolgt die Fahrstromspeisung ausschließlich durch die beiden Fahrschienen, wobei
die eine Fahrschiene mit dem Plus- und die andere Fahrschiene mit dem Minusleiter
der Stromquelle verbunden ist, müssen die beiden Hälften der Schleifbrücke voneinander
isoliert sein.
[0006] In einer weiteren Gestaltung der Erfindung kann die Nutführung der Schleifbrücke
als T-Nut ausgeführt und die Enden der Kontaktstifte mit in die T-Nut passendem Wulst
versehen sein. Diese Gestaltung ermöglicht es, die Schleifbrücke in die Kontaktstifte
einzuhängen.
[0007] In einer weiteren Ergänzung der Erfindung können die beiden Enden der Nutführung
geschlossen bzw. verschließbar sein. Diese Maßnahme in Verbindung mit der vorhergehenden
Gestaltung ergibt einen Verbund zwischen den Kontaktstiften und der Schleifbrücke,
der bei einer Abnahme der Spieleisenbahn von den Gleisen ein Lösen der Schleifbrücke
von den Kontaktstiften verhindert.
[0008] In einer weiteren Gestaltung der Erfindung kann die Schleifbrükke ein aus Kunststoff
hergestelltes Spritzgußteil sein, dessen Nutführung mit bis zu den Gleitflächen der
Schleifbrücke sich erstreckendem Kontaktblech belegt ist. Durch das Kontaktblech wird
die elektrische Verbindung von der Fahrschiene zur Nutführung und damit zu den Kontaktstiften
hergestellt.
[0009] Schließlich kann in Ergänzung der Erfindung bei einem über beide Fahrschienen einerseits
und einem Mittelleiter andererseits mit Fahrstrom gespeistem Gleis die Schleifbrücke
beide Kontaktstifte elektrisch miteinander verbinden und zusätzlich an der Spieleisenbahn
ein auf dem Mittelleiter gleitender Stromabnehmer angeordnet sein. Bei diesem Anwendungsfall
kann die Schleifbrükke vollständig aus einem stromleitenden Material hergestellt sein.
[0010] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 den erfindugnsgemäßen Schleifkontakt im Längsschnitt,
Figur 2 den Schleifkontakt nach Figur 1 im Querschnitt,
Figur 3 eine Variante des Schleifkontaktes im Längsschnitt.
[0011] Der Schleifkontakt besteht aus den in einer Halteplatte 1 eingesetzten beiden Kontaktstiften
2 und der auf den Enden der Kontaktstifte aufgesetzten Schleifbrücke 3. Die Halteplatte
1 mit den beiden über den Fahrschienen angeordneten Kontaktstiften 2 ist über Verbindungsmittel
an der Spieleisenbahn 4 befestigt. Um Unebenheiten auszugleichen, bestehen die Kontaktstifte
aus zwei teleskopartig zusammengesteckten Teilen 2 a, 2 b, wobei das eine Teil in
der Halteplatte eingepreßt und das andere bewegliche Teil durch eine Feder 5 einen
Höhenausgleich ermöglicht. Die freien Enden der Kontaktstifte befinden sich in einer
Nutführung 6 der Schleifbrücke 3. Die Nutführung ermöglicht eine Verschiebung der
Kontaktstifte 2 gegenüber der Schleifbrücke 3 ohne daß die elektrische Verbindung
von der Fahrschiene 7 über die Schleifbrücke 3 zu den Kontaktstiften 2 abreißt. Diese
Querverschiebung tritt dann ein, wenn die Spieleisenbahn über eine Kurve, Weiche oder
Abzweigung fährt, da sich die Kontaktstifte durch die starre Verbindung mit der Spielseisenbahn
bei einer Krümmung aus der Schienenspur bewegen, während die Schleifbrükke 3 durch
ihre an der Innenseite der Fahrschienen anliegenden Spurzapfen 8 in der Gleisspur
gehalten wird. Die Spurzapfen sorgen mithin dafür, daß die den Kontakt zu den Fahrschienen
bewirkenden Gleitflächen 9 der Schleifbrücke 3 sich stets auf den Fahrschienen 7 befinden.
Bei Figur 1 ist die Fahrstromeinspeisung über einen Mittelleiter 10 und über die beiden,
gleiches Potential aufweisenden Fahrschienen 7 vorgesehen. In diesem Fall kann die
Schleifbrücke 3 beide Kontaktstifte 2 elektrisch miteinander verbinden und demzufolge
vollständig aus einem stromleitenden Material, bspw. Messing, hergestellt sein. Um
die Schleifbrücke in die Kontaktstifte einhängen zu können, ist die Nutführung 6 der
Schleifbrücke 3 als T-Nut ausgeführt und die Enden der Kontaktstifte 2 mit in die
Hinterschneidung 11 der Nut eingreifenden Wulsten 12 versehen. Das Einführen der Kontaktstifte
in die Nutführung erfolgt von der einen offenen Seite der Nutführung, die nach dem
Einschieben durch ein Wandplättchen 13 verschlossen wird. In der Gleitfläche 9 der
Schleifbrücke 3 ist eine Bohrung 14 vorgesehen, deren Rand den sich auf den Schienen
absetzenden Staub beim Überfahren abstreift. Ferner verhindert diese Bohrung die Bildung
einer Schmutzschicht auf der Gleitfläche, die zu einer Störung des Stromüberganges
führen würde.
[0012] Bei der Ausführungsvariante nach Figur 3 besteht die Schleifbrücke 3 aus einem aus
Kunststoff hergestellten Spritzgußteil, an das zwei jeweils von den Gleitflächen 9
der Schleifbrücke ausgehende und beidseitig in die Nutführung'eingebogene Kontaktbleche
15 durch Vernieten, Kleben oder dgl. befestigt sind. Da beide Kontaktbleche voneinander
getrennt sind, ist diese Art des Schleifkontaktes für Gleise geeignet, bei denen der
Fahrstrom nur über die beiden Fahrschienen eingespeist wird, von denen die eine Fahrschiene
mit dem Minusleiter und die andere Fahrschiene mit dem Plusleiter verbunden ist. Bei
dieser Ausführung der Schleifbrücke werden beide offenen Seiten der Nutführung 6 mit
je einem Wandplättchen 13 verschlossen.
1. Schleifkontakt für eine Spieleisenbahn zur Stromabnahme von den beiden Fahrschienen
einer Gleisanlage, bestehend aus zwei über eine Halteplatte an der Spieleisenbahn
befestigten Kontaktstiften, wobei jeder Kontaktstift über einer Fahrschiene angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet
- daß die Enden der beiden Kontaktstifte in eine Nutführung einer auf beiden Fahrschienen
gleitenden Schleifbrücke eingreifen,
- daß die Schleifbrücke auf dem Gleis durch zwei jeweils an der Innenseite der beiden
Fahrschienen anliegenden Spurzapfen geführt ist,
- und daß über die Schleifbrücke eine elektrische Verbindung zwischen den Fahrschienen
und'den Kontaktstiften besteht.
2. Schleifkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutführung der
Schleifbrücke als T-Nut ausgeführt, und die Enden der Kontaktstifte mit in die T-Nut passendem Wulst
versehen sind.
3. Schleifkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden der
Nutführung geschlossen bzw. verschließbar sind.
4. Schleifkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifbrücke ein
aus Kunststoff hergestelltes Spritzgußteil ist, dessen Nutführung mit bis zu den Gleitflächen
der Schleifbrücke sich erstreckendem Kontaktblech belegt ist.
5. Schleifkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem über beide
Fahrschienen einerseits und einein Mittelleiter andererseits mit Fahrstrom gespeisten
Gleis die Schleifbrücke beide Kontaktstifte elektrisch miteinander verbindet, und
zusätzlich an der Spieleisenbahn ein auf dem Mittelleiter gleitender Stromabnehmer
angeordnet ist.