[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtung aus Beton oder dgl., insbesondere
Brücken, Fahrbahnrampen o.ä., mit einer auf der Bauwerksoberfläche angeordneten Kunststoffdichtungsbahn,
die durch Anpressen unter Wärmeeinwirkung in den Rauhungen der Bauwerksoberfläche
mechanisch verankert ist und mit einem hierauf aufgebrachten Fahrbahnbelag aus einer
Deckschicht aus Guß- bzw. Walzasphalt-un ggf. einer zwischen Deckschicht und Kunststoffdichtungsbahn
angeordneten Schutzschicht auf bituminöser Basis.
[0002] Bekanntlich ist die Lebensdauer einer Stahlbetonkonstruktion beträchtlich und kann
nach den bisherigen Erfahrunge mit 100 Jahren und mehr angenommen werden. Voraussetzung
hierfür sind allerdings eine fehlerfreie Ummantelung der Bewehrungseisen, Verhinderung
von Korrosion der Bewehrungseisen und Verhinderung von Erosion oder Auswaschungen
des Betons. Es sind bereits zur Lösung dieser Aufgaben verschiedene Vorschläge und
Versuche gemacht worden, jedoch weder die Spannbetonweise noch bituminöse Oberbeläge
oder in Bitumen eingebettete Metallfolien, siehe beispiels- . weise DAS 2.148.448,
waren bisher imstande, die Aufgaben dauerhaft zu lösen. Insbesondere dasiheologische
Verhalten bei in Bitumenlagen eingebetteten Metallfolien, vor allen Dingen das Eintreten
des Glasbrechpunktes bei allen Bituminas bei niedrigen Temperaturen, sowie die leichte
Verletzlichkeit der dünnen Metallfolien durch Perforation beim Begehen, Befahren usw.
sind Ursache für das Versagen der Abdichtung auf Dauer. Durch das Eintreten des Glasbrechpunktes
bei Bitumen entstehen feinste Kapillaren, in welche Winter für Winter Tausalzlösungen
immer tiefer in den bituminösen Oberbelag eindringen und letztlich auf de Abdichtung
landen. Hier zersetzen sie durch ihren chemischen Charakter in kurzer Zeit beispielsweise
eine aus Metallfolie bestehende Abdichtung, so daß es dann nur noch eine Frage der
Zeit ist, wann die Tausalze die Armierung der Stahlbetonkonstruktion erreichen und
zerstören.
[0003] Man hat daher bereits Überlegungen angestellt, Kunststoff dichtungsbahnen zwischen
den konstruktiven Teilen von Betonbauwerken und Fahrbahnbelägen vorzusehen. Nach den
Vorschlägen der DE-OS 24 39 573 wird eine Kunststoffdichtungsbahn beidseitig mittels
bituminöser Klebemassen verklebt. Diese Verklebung hat den Nachteil, daß bei hohen
witterungsbedingten Außentemperaturen die Klebeschicht wie ein Gleitlager wirkt und
keine ausreichende Schubkraftübertragung von der Fahrbahn in das Bauwerk meh gewährleistet
ist, was zur Instabilität des gesamten Fahrbahnbelages führt.
[0004] Weiterhin hat man Versuche mit lose auf dem Bauwerk verlegten Elastomerfolien angestellt,
die teilweise mit lose verlegten Papierlagen abgedeckt wurden, worauf eine Gußasphaltschicht
aufgebracht wurde, siehe Zeitschrift Bitumen-Teere-Asphalte-Peche", 4/1972, S. 170
bis 175.
[0005] Hierbei hat sich jedoch als nachteilig eine starke Faltenbildung der Elastomerfolie
bei direktem Aufbringen der Gußasphaltschicht und des weiteren eine erhöhte Gleitwirkung
zwischen den einzelnen Schichten bei Vorhandensein von Papierzwischenlagen herausgestellt.
[0006] Eine Verbesserung bezüglich der Schubkraftübertragung zwischen Bauwerk und Kunststoffdichtungsbahn
wird mit eine Isolation gem. der CH-PS 594 107 erreicht, bei der die lose auf dem
Bauwerk verlegte Kunststoffdichtungsbahn durch eine heiß aufgebrachte mehrere Zentimeter
dicke Asphaltschicht, die mittels eines Vibrators verdichtet wird, erwärmt und erreicht
wird, so daß sie sich in die Rauhungen der Bauwerksoberfläche eindrückt und auf diese
Weise mechanisch verankert wird. Eine haftfeste Verbindung der Kunststoffdichtungsbahn
mit der Schutzschicht aus Asphalt soll ebenfalls durch mechanische Verankerung, z.B.
durch auf der Dichtungsbahn ausgebildete Rippen erfolgen. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß diese Verbindung keine ausreichende Schubkraftübertragung bei den wechselnden
witterungsbedingten Temperaturen gewährleistet, da die Rippen während des Aufbringens
der heißen Asphaltbeläge teilweise eingeebnet werden und sich die darüber hinaus an
den Grenzschichten von Asphalt (Bitumen) und Kunststoffen die Nachteile des Nachlassens
der Haftung durch Versprödung bemerkbar machen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Beton,.insbesondere Stahlbetonkonstruktionen,
beispielsweise Brücken, Fahrbahnrampen, o.dgl. gegen Durchfeuchtung der Bau werksoberfläche
zu schützen und das Eindringen von Regenwasser und mit Tausalz durchsetztem Wasser
in das Bauwerksinnere zu verhindern und dynamische Kräfte insbesondere Schubkräfte
des Fahrverkehrs o. dgl. kraftschlüssig und möglichst witterungsunabhängig in die
Bauwerkskonstruktion zu übertragen. Auch soll die Dichtungsbahn im Herstellungsstadium
gegen mechanische oder sonstige Beschädigungen während der Bauzeit möglichst geschützt
sein.
[0008] Ausgehend von der Bauwerksabdichtung nach der CH-PS 594 107 löst die Erfindung die
gestellte Aufgabe dadurch, daß die Kunststoffdichtungsbahn auf ihrer dem Fahrbahnbelag
zugewandten Seiten mit einem textilen Flächengebilde aus Glas fasern o. ä. vollflächig
verbunden, beispielsweise kaschiert, ist. Das textile Flächengebilde wirkt nun einer
seits als Hitzeabwehrschild für die Kunststoffdichtungsbahn gegen die Wärme aus den
nachfolgend aufzubringenden heißen Asphaltschichten, die 240°C und mehr Temperaturgrade
aufweisen. Dieses ist insbesondere für Kunststoffdichtungsbahnen, die nicht so hoch
temperaturbeständig sind, von Bedeutung, wie z.B. Weich-PVC-Dichtungsbahnen, im Gegensatz
zu Elastomerfolien z. B. auf Butylkautschukbasis. Weiterhin bewirkt das textile Flächengebilde
eine gute Haftfestigkeit und gute mechanische Verankerung der Asphaltschichten als
auch der Kunststoffdichtungsbahn, so daß auch bei wechselnden witterungsbedingten
Temperaturen durch die das textile Flächengebilde selbst vorgegebene Dimensionsstabilität
auch an diesen Grenzflächen die erforderliche Schubkraftübertragung gewährleistet
und erhalten bleibt. Darüberhinaus verhindert das textile Flächengebilde das Bilden
von Falten in der Dichtungsbahn während des Aufbringens und Verteilens der heißen
Asphalt schichten, was ja mit erheblichen Drucken verbunden ist, da es selbst dimensionsstabil
bleibt und damit einer Verformung der Dichtungsbahn entgegenwirkt, d.h. sie aufnimmt.
Überraschend ist auch, daß die Verbindung zwischen textilem Flächengebilde und Dichtungsbahn
nach dem Aufbr' der Asphaltschichten erhalten bleibt, d.h. durch die thermische Belastung
tritt keine Schädigung auf, das gilt auch für Weich-PVC. Die oftmals bei bituminös
ver- .klebten Dichtungsbahnen beobachtete Gleitlagerwirkung durch Erwärmung wird mit
der Erfindung vermieden.
[0009] Damit wind jedoch erfindungsgemäß eine Abdichtung mittels Kunststoffdichtungsbahnen
für Bauwerke mit Asphaltdeck-. schichten vorgeschlagen, die eine einwandfreie Schubkraftübertragung
vom Fahrbahnbelag über die verschiedenen Zwischenschichten in das Bauwerk auch bei
wechselnden witterungsbedingten Temperaturen und dem damit verbundene! unterschiedlichen
Verhalten der Werkstoffe der einzelnen Schichten gewährleistet.
[0010] Bevorzugt werden für die erfindungsgemäßen Abdichtungen textile Flächengebilde wie
Rohglasvliese, Glasfasermatten o. dgl. mit einem Flächengewicht von 50 bis 150 g/m
2 eingesetzt. Besonders gute Haftfestigkeiten zwischen den einzelnen Materialien lassen
sich erfindungsgemäß dadurch erzielen, daß das textile Flächengebilde mit dem Kunststoff,
auf dessen Basis die Kunststoffdichtungsbahn hergestellt ist, getränkt ist.
[0011] Eine bevorzugte Abdichtung gem. der Er f indung verwendet bitumenbeständige Dichtungsbahnen
auf Weich-PVC-Basis.. Weich-PVC hat gegenüber anderen Kunststoffen den Vorteil, daß
es bei tiefen Wintertemperaturen noch nicht spröde, brüchig wird, so daß die gute
Haftung und Verankerung am Bauwerksuntergrund erhalten bleibt und kein Abplatzen durch
Verspröden, wie bei bituminösen Klebemassen, eintritt. Das gilt auch für die Übergangszone
von Weich-PVC-Dichtungsbahn mit aufkaschiertem textilem Flächengebilde zu den Asphaltschichten
des Fahrbahnbelages.
[0012] Für alle diejenigen Abwendungsfälle, bei denen eine solch starke Gefährdung der Abdichtung
durch mögliche Beschädigung durch Nachfolgearbeiten besteht, schlägt die Erfindung
vor, daß zwischen der Kunststoffdichtungsbahn mit textilem Flächengebilde und dem
Fahrbahnbelag eine Schutz lage aus lose verlegten schlagzähen Kunststoffplatten oder
-bahnen, z.B. hart eingestellten Weich-PVC-Platten oder Polyäthylenplatten angeordnet
ist.
[0013] Die Erfindung wird in der Zeichnung schematisch in ihrem Aufbau erläutert.
[0014] Auf dem Brückenbauwerk 1 aus Stahlbeton, dessen Oberfläch ausreichend eben, sauber,
frei von Mörtelresten etc. sein soll, wird die Kunststoffdichtungsbahn 2 mit aufkaschiertem
Rohglasvlies 3'lose aufgelegt, mit iher Kunststoffseite auf dem Brückenbauwerk aufliegend.
Die Dichtungsbahn 2,3 wir an ihren Stoßstellen vorzugsweise überlappt und durchgehend
verbunden, beispielsweise verschweißt ode verklebt, je nach Kunststoff. Die Dichtungsbahn
hat vorzugsweise eine Dicke zwischen 2 und 4 mm.
[0015] Anschließend wird die als Schutzschicht 4 bezeichnete erste Asphaltschicht, z.B.
Gußasphalt, beispielsweise in einer Dicke von 3,5 cm aufgebracht. Danach wird die
Deckschicht 5 des Fahrbahnbelages, z. B. Gußasphalt oder Asphaltbeton, bespielsweise
in einer Dicke von 3,5 cm aufgebracht. Die durch den heißen, Temperaturen in der Regel
über 230°C aufweisenden Asphalt auf die Dichtungsschicht sich übertragende Wärme wird
eine Erweichung der Kunststoffdichtungsbahn bewirkt, die die mechanische Verankerung
der Dichtungsbahn 2,3 nach beiden Seiten fördert und damit zu dem gewünschten Verbund
hoher dauerhafter Haftfestigkeit führt.
1. Abdichtung von Ingenieurbauten aus Beton oder dgl., insbesondere Brücken, Fahrbahnrampen
o. ä., mit einer auf der Bauwerksoberfläche angeordneten Kunststoffdichtungsbahn,
die durch Anpressen unter Wärmeeinwirkung in den Rauhungen.der Bauwerksoberfläche
mechanisc verankert ist und mit einem hierauf aufgebrachten Fahr bahnbelag aus einer
Deckschicht aus Guß- bzw. Walzasphalt und ggf. einer zwischen Deckschicht und Kunststoffdichtungsbahn
angeordneten Schutzschicht auf bituminöser Basis, dadurch gekennzeichnet , daß die
Kunststoffdichtungsbahn auf ihrer dem Fahrbahnbelag angewandten Seite mit einem textilen
Flächengebilde aus Glasfasern o. ä. vollflächig verbunden, beispielsweise kaschiert,
ist.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde
ein Rohglasvlies, eine Glasfasermatte o. dgl. mit einem Flächengewicht von 50 bis
150 g/m2 ist.
3. Abdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde
mit dem Kunststoff, auf dessen Basis die Kunststoffdichtungsbahn hergestellt ist,
getränkt ist.
4. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine bitumenbeständige
Kunststoffdichtungsbahn auf Basis Weich-PVC vorgesehen ist.
5. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Kunststoffdichtungsbahn mit textilem Flächengebilde und dem Fahrbahnbelag eine
Schutzlage aus lose verlegten schlagzähen Kunststoffplatten oder -bahnen, z. B. hart
eingestellten which-PVC-Platten oder Polyäthylenplatten angeordnet ist.