[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Kolbengleisbremse zum Abbremsen von Eisenbahnwagen,
mit einem Teleskopteile aufweisenden Dämpfer, der in einem mit einer Entlüftungsbohrung
versehenen Lagerrohr angeordnet und von dem betreffenden Eisenbahnwagenrad betätigbar
ist, wobei die Kolbengleisbremse durch einen Halter vorzugsweise an einer Schiene
angeordnet ist.
[0002] Das Abbremsen von Eisenbahnwagen in den Abrollanlagen von Güterbahnhöfen zum Zwecke
der Abstandshaltung und Automatisierung erfolgt mit Hilfe von Gleisbremsen. Üblicherweise
werden hierzu Balkengleisbremsen, Gummigleisbremsen und elektrodynamische Gleisbremsen
verwendet. Für besondere Abrollanlagen, die in einem durchgehenden Gefälle liegen,
werden hydraulische Kolbengleisbremsen in einer relativ großen Anzahl über den gesamten
Laufweg der Eisenbahnwagen verteilt angeordnet. Hierbei handelt es sich - dem äußeren
Aufbau nach - um hydraulische Dämpfer in Form von Kolben-Zylinder-Einheiten DE-OS
1 530 283, DE-OS 1 605 327, DE-AS 2 043 369, DE-OS 1 605 326, DE-OS 2 156 060, DE-PS
1 162 866, DE-AS 1 183 530, Dowty-Prospekt "Oleo-Gleisbremsen - DHU/261/1/400/TY",
Dowty-Prospekt "Hydraulic Units DHU/268/1/1000/TY April 1976", DE-Zeitschrift "ZEV-Glasers
Annalen", 1980, Heft 6, S. 169, 170, DE-Zeitschrift "ETR-Eisenbahntechnische Rundschau",
1976, Heft 9, S. 551-561. Die Halte- und Führungsvorrichtungen solcher hydraulischen
Kolbengleisbremsen sind mit Bolzen im Schienensteg, und zwar innen an den Fahrschienen,
befestigt. Der eigentliche Dämpfer in Form einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit
(Hydraulikzylinder) wird in der Haltevorrichtung senkrecht oder annähernd senkrecht
geführt, wobei sich seine Kolbenstange auf dem Boden abstützt und der Dämpfungszylinder
mit seinem pilzförmigen Kopf etwa 50 mm oberhalb der Schienenoberkante auf der Innenseite
der Fahrschiene herausragt. Beim Abrollen eines Wagenrades wird der Dämpfungszylinder
der hydraulischen Kolbengleisbremse mit dem pilzförmigen Kopf durch den Spurkranz
des Rades gegen eine hydraulische Dämpfungskraft senkrecht heruntergedrückt. Diese
Kolbengleisbremsen haben die Aufgabe, dem gutlaufenden Wagen die aus der vorgegebenen
Neigung für den Schlechtläufer entstehende überschüssige Energie zu entziehen und
die ablaufenden Wagen auf konstante oder annähernd konstante Geschwindigkeit zu halten.
Die konstante oder annähernd konstante Fahrgeschwindigkeit der Eisenbahnwagen ist
an der Kolbengleisbremse für die verschiedenen Aufgaben einstellbar und wird durch
ein internes Ventilsystem automatisch gesteuert. Nachteilig bei solchen hydraulischen
Kolbengleisbremsen ist zunächst, daß sie alle konstruktiv aufwendig bauen und auch
die Wartung erwchwert ist. Bei allen bisher bekannt gewordenen hydraulischen Kolbengleisbremsen
müssen speziell in ihren Abmessungen konstruierte und nur bei solchen hydraulischen
Kolbengleisbremsen verwendbare hydraulische Dämpfer hergestellt werden, deren Austausch
und Wartung - z. B. bei der DE-AS 2 043 369 - erschwert sind.
[0003] Weiterhin ist es beim Stand der Technik nachteilig, daß der Halter mit Bolzen, die
den senkrechten Schienensteg durchsetzen, an diesem befestigt ist. Dadurch ergeben
sich nicht nur verhältnismäßig hohe Kosten für das Anbringen der Durchgangsbohrungen
an den Schienenstegen, sondern es wird auch der Schienensteg in erheblichem Maße geschwächt.
[0004] Außerdem sind die Kolben-Zylinder-Einheiten, also die teleskopartig ineinanderschiebbaren
Teile der hydraulischen Dämpfer, bei den vorbekannten Bauarten gegen Stoß und Schlag
sowie Verschmutzungen ungeschützt, wobei die bewegten Massen relativ groß sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Kolbengleisbremse gemäß
dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1 zu verbessern. Insbesondere soll der Wartungsaufwand
herabgesetzt werden. Dies soll u. a. durch einen besseren Schutz des Dämpfers erzielbar
sein. Außerdem sollen die mit der Wartung und Montage anfallenden Kosten verringert
werden.
[0006] Ausgehend von einer hydraulischen Kolbengleisbremse gemäß dem Gattungsbegriff des
Patentanspruches 1 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Teleskopteile
in einem Führungsrohr mit Radialabstand angeordnet und mit diesem gemeinsam in dem
Lagerrohr verstellbar sind, wobei die Teleskopteile insbesondere mit dem Kopf am Führungsrohr
lösbar verbunden sind.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, daß der eigentliche hy-
| draulische Dämpfer in einem Führungsrohr praktisch allseitig geschützt angeordnet
ist. Dadurch wird der Wartungsaufwand solcher Kolbengleisbremsen herabgesetzt und/oder
die Funktionsfähigkeit erhöht. Soll ein Dämpfer ausgetauscht werden, so läßt sich
das Führungsrohr in einfacher Weise nach oben herausziehen, der Dämpfer als einheitliches
Bauteil mit einem Griff herausnehmen und gegen einen anderen, ebensolchen Dämpfer
ersetzen. Da der eigentliche Dämpfer gewissermaßen in einer teleskopförmig verstellbaren
Hülse angeordnet ist, braucht er nicht mehr speziell für diesen Anwendungsfall konstruiert
zu werden. Vielmehr wird die Möglichkeit eröffnet, auch als Serienbauteile hergestellte
Dämpfer, z. B. aus der Kraftfahrzeugindustrie, zu verwenden. Das Wartungspersonal
braucht beim Begehen des Rangierfeldes lediglich den relativ leichten Dämpfer zum
Austausch mitzuführen. (Gewichtsverhältnis: 800 g Dämpfer + 1200 g Führungsrohr, zu
4300 g Gewicht der Kapsel bei Dowty; hier brauchen nur die 800 g leichten Dämpfer
vom Wartungspersonal mitgeführt zu werden.)
[0008] Da der Dämpfer mit Radialabstand im Führungsrohr angeordnet und das Führungsrohr
gegenüber dem Lagerrohr teleskopförmig verschiebbar ist, weist auch der Dämpfer zum
Lagerrohr einen noch größeren Radialabstand auf. Infolgedessen vermag bei der Hubbewegung
Luft um die Teleskopteile des Dämpfers zu zirkulieren, um diesen zu kühlen. Die Kühlluft
entweicht über mindestens eine Entlüftungsöffnung in die freie Atmosphäre.
[0009] Eine erfindungsgemäße Kolbengleisbremse braucht auch nicht mehr notwendigerweise
- wie bisher - durch Schraubenbolzen, die durch Durchgangsbohrungen des Schienensteges
greifen, an diesem befestigt zu werden. Vielmehr ist es bei der Erfindung möglich,
den Schienensteg unbeschädigt zu lassen, da die hydraulische Kolbengleisbremse z.
B. am Schienenfuß angeklemmt oder in sonstiger Weise in dem Lagerrohr neben der Schiene
angeordnet werden kann. Dadurch können z. B. die teueren und wegen Schwächung des
Schienensteges auch nachteiligen Bohrungen bei der Erfindung vollständig eingespart
werden.
[0010] Wird eine Ausführungsform gemäß Patentanspruch 2 gewählt, so ergibt sich unter anderem
der Vorteil, daß exzentrisch auf dem Dämpfer einwirkende Beanspruchungen nicht zu
einer Beschädigung der Führungen der Teleskopteile führen können, sondern daß solche
exzentrischen Beanspruchungen durch die raumgelenkige Lagerung des drehbar angeordneten
Kopfes und/oder des Führungsrohres bzw. der Teleskopteile in ausreichendem Maße in
Richtung der Längsachse des Führungsrohres in dieses eingeleitet werden, wodurch die
Lebensdauer der Teleskopteile und ihrer Führungen weitgehend vergrößert und damit
solche Kolbengleisbremsen wartungsfreundlicher gestaltet werden.
[0011] Patentanspruch 3 beschreibt eine konstruktiv vorteilhafte, aber sehr robuste Ausführungsform.
[0012] Bei Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 4 ergibt sich eine sehr robuste, kompakt bauende
Konstruktion. Die Haltelasche selbst übernimmt hierbei die Lagerung des Lagerrohres
oder Lagertopfes und dient außerdem teilweise als Klemmanschlag zur Befestigung am
Schienenfuß.
[0013] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform nach Patentanspruch 5. Hierbei erfolgt
- wie bei der Ausführungsform nach Anspruch 3 - eine großflächige Wärmeableitung in
die Schiene.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Patentanspruch 6 ist der Kopf von dem hydraulischen
Dämpfer und dem Führungsrohr der Kolbengleisbremse schalltechnisch isoliert. Der eigentliche
Pilzkopf kann z. B. als relativ dünne Schale ausgebildet sein, um die dämpfende Lage
des Stoßdämpfers aufzunehmen. Dadurch werden die Geräusche, die beim Auftreffen eines
Rades auf die Kolbengleisbremse bisher in erheblichem Maße entstanden, wesentlich
gedämpft und damit gemildert. Gleichzeitig können durch die dämpfende Schicht des
Stoßdämpfers die stoßartigen Beanspruchungen durch leichte Verschiebung zwischen Pilzkopf
und Führungsrohr gemildert werden, so daß kleinere Stoßkräfte in horizontaler Richtung
zu keinen Verkantungen der Teleskopteile des hydraulischen Dämpfers führen und diese
Teile und ihre Führungen zuverlässig geschützt werden. Wird der Stoßdämpfer selbst
als Kopf des Führungsrohres ausgebildet, der unmittelbar mit dem Rad eines Eisenbahnwagens
zusammentrifft, so läßt sich in besonders einfacher Weise dieser Kopf formtechnisch
gestalten, beispielsweise im Spritzgießverfahren. Ein solcher Kopf kann als homogener
Körper aus einem geeigneten kautschukartigen Elastomere bestehen. Solche Werkstoffe
lassen sich in der Praxis mit annähernd allen gewünschten Eigenschaften einstellen
und sind praktisch wartungsfrei. Elastomere, die diese günstigen Eigenschaften haben,
finden sich besonders in der Gruppe der Chloropren-Kautschuke bzw. in der Gruppe der
Polychloropren-Kautschuke oder Polyurethane. Chloropren-Kautschuke kommen in annähernd
idealer Weise den Anforderungen nahe, die an einen optimalen kautschukartigen Elastomere
gestellt werden. Chloropren-Kautschuke besitzen eine besonders weitgespannte Flexibilität
und eine hervorragende Wärmebeständigkeit. Weiterhin sind Chloropren-Kautschuke unempfindlich
gegen alle bekannten aggressiven Industrieatmosphären, werden aber auch durch Ozoneinwirkung
in keiner Weise in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt. Sie weisen eine lange
Lebensdauer auf, die erheblich die Lebensdauer von Stahlteilen überschreiten kann.
Während dieser langen Lebensdauer benötigen solche Teile keinerlei Wartung und halten
ihre sehr hohe Elastizität bei, die mit einer jeweils gewünschten Hysterese eingestellt
werden kann. Je nach ihrer Härte sind sie mehr oder weniger leicht verformbar, besitzen
jedoch starke Rückstellkräfte, durch die auch beim Auftreffen eines Eisenbahnwagenrades
eine zuverlässige Dämpfung und Energieabsorbtion erreicht werden kann. Es empfiehlt
sich auch, den verwendeten Elastomere derart zu bestimmen, daß er mindestens flammwidrig
ist, also ein Stoßdämpfer nur so lange brennt, wie er der direkten Einwirkung einer
offenen Flamme ausgesetzt ist, aber nach deren Verlöschen keinerlei Tendenz hat, von
sich aus weiter zu brennen. Chloropren-Kautschuke sind trotz ihres guten elastischen
Verhaltens kälteflexibel, so daß sie selbst bei tiefen Wintertemperaturen nicht verspröden
und ihr Dämpfungsvermögen beibehalten. Dabei ist es möglich, den Stoßdämpfer aus Lagen
mit unterschiedlichen Härten und/oder mit unterschiedlicher Porengestaltung auszubilden.
Beispielsweise lassen sich niedrige Härtegrade eines Elastomeres durch eine Schicht
Moosgummiprofile aus dem gleichen oder einem ähnlichen Elastomere erzielen, der in
einer Art Sandwichbauweise auf einer Lage Elastomere-Werkstoff angeordnet ist oder
mit dieser Lage durch einen geeigneten Kleber materialmäßig einstückig verbunden wurde.
Im Bedarfsfalle können einem geeigneten synthetischen Klebstoff, beispielsweise auf
der Grundlage eines Chlorpren-Kautschukes, zur Erhöhung der Warmfestigkeit geeignete
vernetzende Zusätze, z. B. Isocyanat, beigefügt werden. Elastomere der beschriebenen
Art sind quellbeständig und beständig gegen Benzin, Säuren, Öle und Fette und lichtecht.
[0015] Im Gegensatz zum Stande der Technik, ist der Stoßdämpfer außerdem an einer Stelle
anzuordnen, wo er tatsächlich optimal die stoßartig auftretenden Beanspruchungen so
absorbiert, daß der beim Stande der Technik auftretende Körperschall weitgehend vermieden
werden kann.
[0016] Bei Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 7 wird eine besonders gute dämpfende Wirkung
des Stoßdämpfers auf die Wagenräder erzielt. Diese Minderung der Schallentwicklung
kann so groß sein, daß die bisher bei solchen hydraulischen Kolbengleisbremsen auftretenden,
die Umgebung erheblich störenden Geräusche ganz ausgeschaltet werden können.
[0017] Eine weitere vorteihalfte Ausführungsform ist in Patentanspruch 8 beschrieben.
[0018] Wird eine Ausführungsform nach Patentanspruch 9 gewählt, so wird der Kopf zweckmäßigerweise
vollständig aus einem kautschukart.igen Elastomere gebildet, der nur im Bereich seiner
mit dem Spurkranz der Wagenräder in Berührung gelangenden Oberflächenteilen mit einer
geeigneten Armierung, z. B. einer aufgeklebten Metallschicht, versehen ist.
[0019] In der Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen - teils schematisch
- veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine hydraulische Kolbengleisbremse im Teillängsschnitt;
Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1 und
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform, ebenfalls im Teillängsschnitt.
[0020] Das Bezugszeichen 1 bezeichnet ein Rad eines nicht dargestellten Eisenbahnwagens,
das auf einer üblichen Schiene 2 mit senkrechtem Steg 3 und Fuß 4 rollt. Dabei bezeichnet
das Bezugszeichen 5 den Spurkranz des Rades 1, der einen Kopf 6 einer hydraulischen
Kolbengleisbremse 7 beim Überrollen nach unten, also zentrisch in Richtung X gegen
eine hydraulische Dämpfungskraft drückt. Die in der Kolbengleisbremse vorgesehenen
Ventile entsprechen üblichen Konstruktionen solcher hydraulischen Kolbengleisbremsen
und sind deshalb zum Verständnis der Erfindung nicht notwendig und daher auch nicht
dargestellt worden.
[0021] Bei sämtlichen aus der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsformen können die Dämpfer
7 hinsichtlich der Ansprechgeschwindigkeit der Wagen einstellbar ausgebildet sein,
so daß nur die sogenannten Gutläufer von den Dämpfern 7 erfaßt und abgebremst werden,
während die Schlechtläufer weniger oder überhaupt nicht verzögert werden. Damit kann
also die Geschwindigkeit und Abstandhaltung der nicht dargestellten Eisenbahnwagen
geregelt werden.
[0022] Jeder der Dämpfer 7 besteht bei den dargestellten Ausführungsformen aus zwei teleskopartig,
also längenveränderlich ineinander geführten Teleskopteilen 8, 9, die eine Kolben-Zylinder-Einheit
bilden. Diese Teleskopteile 8 und 9 nehmen auch - was gleichfalls aus der Zeichnung
nicht hervorgeht - das hydraulische Dämpfungsmedium und die Ventilvorrichtungen auf.
[0023] Deutlich läßt die Fig. 1 erkennen, daß das im Durchmesser kleiner bemessene Teleskopteil
bei dieser Ausführungsform am oberen, d. h. dem Rad 1 zugekehrten Ende des Dämpfers
7 angeordnet ist und hier über einen Sprengring 11 oder in sonstiger, geeigneter Weise
lösbar mit dem Kopf 6 gekuppelt ist. Dieser Kopf 6 ist bei der Ausführungsform nach
den Figuren 1 und 2 annähernd linsenförmig ausgebildet und erhält durch eine Anfasung
eine nach oben gerichtete, etwa konvexe Ausgestaltung. Dieser Kopf 6 greift bei den
Ausführungsformen nach den Figuren 1 und 2 in ein Führungsrohr 12 und ist mit diesem
durch Gewinde 13 fest, aber lösbar, gekuppelt. Auch das Führungsrohr 12 verläuft koaxial
zu den Teleskopteilen 8 und 9 und endet in einem gewissen Längenabstand - bei zusammengeschobenem
Dämpfer 7 - vor dem Ende des Teleskopteiles 9. Dadurch bewegt sich das Führungsrohr
12 zusammen mit dem Kopf 6 und dem Teleskopteil 8 in Längsrichtung des Dämpfers 7.
Die Fig. 1 zeigt in gestrichelten Linien den eingedrückten Dämpfer 7, während die
obere, vollständig mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung des Dämpfers 7 den
Einbauzustand zeigt, bei welchem der Dämpfer 7 nicht durch ein Rad 1 beaufschlagt
ist.
[0024] Die Teleskopteile 8 und 9 und das Führungsrohr-12 sind koaxial in einem Lagerohr
14 angeordnet, das an seinem dem Erdreich 15 zugekehrten stirnseitigen Ende durch
einen eingeschweißten Stopfen 16 dicht verschlossen ist. Dieser Stopfen 16 dient gleichzeitig
zur Lagerung des Teleskopteiles 9, das auf dem Stopfen 16 über ein Raumgelenk 17 gelagert
ist. Dieses Raumgelenk 17 wird bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Ausführungsform durch
eine Kugelkalotte gebildet, die mit der Stirnfläche des Teleskopteiles 9 fest verbunden
ist und in einer formmäßig angepaßten Lagerausnehmung des Stopfens 16 ruht. Das Führungsrohr
12 ist über zwei mit Abstand zueinander angeordnete, im Lagerrohr 14 befestigte Gleitlagerringe
18 bzw. 18a längsverschieblich und verkantungsfrei geführt. Außerdem ist am stirnseitigen,
oberen Ende des Lagerrohres 14 eine Abstreifdichtung 19 im Lagerrohr 14 angeordnet,
die sich auf der äußeren, zylindrischen Mantelfläche des Führungsrohres 12 führt.
[0025] Das im Durchmesser größer bemessene Teleskopteil 9 kann auch oben angeordnet sein,
während das Teleskopteil 8 sich unten befindet, also dort, wo in Fig. 1 das Teleskopteil
9 angeordnet ist. Außerdem ist es in diesem Falle möglich, das Raumgelenk 17 statt
- wie in Fig. 1 dargestellt ist - unten, oben, anzuordnen, z. B. den Kopf 6 selbst
raumgelenkig auszubilden, z. B. dadurch, daß der Kopf 6 aus einem kautschukartigen
Elastomere hergestellt wird. Des weiteren ist es denkbar, oben und unten, also im
Bereich des Kopfes 6 und im Bereich des Stopfens 16 jeweils ein Raumgelenk anzuordnen,
um ein Verkanten der Teleskopteile 8 und 9 bei exzentrischer Krafteinleitung auszuschließen.
[0026] Mit dem Bezugszeichen 20 ist eine Haltelasche bezeichnet, die eine parallel zur Unterseite
des Fußes 4 verlaufende Auflagefläche 21 aufweist, auf der der Fuß 4 aufruht. Mit
der Haltelasche 20 ist materialmäßig einstückig ein nach oben offenes Lager oder eine
Lagerpfanne 22 verbunden, auf der das Lagerrohr 14 unter Zwischenschaltung eines Distanzringes
23 mit einer Ringschulter 24 aufruht. Das Lager 22 weist eine zylindrische Durchgangsöffnung
25 auf, durch die das Lagerrohr 14 hindurchgreift.
[0027] Mit dem Lager 22 ist ein Klemmansatz 26 verbunden, der mit einer dem Fuß 4 angepaßten
Schräge 27 ausgerüstet ist, die möglichst satt auf einer entsprechenden Schräge des
Fußes 4 aufruht. Im übrigen ist zwischen der Auflagerfläche 21 und dem Lager 22 eine
Aussparung 28 vorgesehen, in die ein Teil des Fußes 4 der Schiene 2 formschlüssig
eingreift.
[0028] Wie insbesondere die Fig. 1 erkennen läßt, greift die Haltelasche 20 auf der dem
Lager 22 gegenüberliegenden Seite soweit über den dortigen Fußbereich hinaus, daß
hier Platz für zwei in Längsrichtung der Schiene 2 mit Abstand zueinander angeordnete
Durchgangsbohrungen gegeben ist, von der nur eine 29 aus Fig. 1 ersichtlich ist, während
von der anderen Durchgangsbohrung 30 in Fig. 2 lediglich die Mittellinie veranschaulicht
wurde. Dieser Mittellinie wurde das Bezugszeichen 30 der betreffenden Durchgangsbohrung
zugeordnet. Durch die Durchgangsbohrungen 29 und 30 greift jeweils eine Schraube,
von der lediglich : die Schraube 31 in Fig. 1 veranschaulicht ist. Diese Schrauben
weisen einen hammerartigen Kopf 32 auf, der sich von unten formschlüssig in eine entsprechende
Einsenkung der betreffenden Durchgangsbohrung 29 bzw. 30 einlegt und dadurch gegen
Verdrehen gesichert ist. Von oben greift ein Klemmstück 33 gegen den Ansatz der Haltelasche
20 und gegen den benachbarten Fußteil 4, so daß nach Anziehen der Muttern 34 der Schrauben
31 die hydraulische Kolbengleisbremse durch Klemmen, also kraftschlüssig mit der Schiene
2 verbunden ist. Dabei verläuft die Längsachse 35 des Dämpfers 7 unter einem spitzen
Winkel zur Längsachse 36 der Schiene 2.
[0029] Mit 37 ist eine Entlüftungsbohrung bezeichnet, die in das Lagerrohr 14 mündet und
dessen Innenraum mit der äußeren Atmosphäre verbindet. Es können auch mehrere ; solcher
Öffnungen vorgesehen sein. Dadurch ist eine Kühlung des Dämpfers durch den Pumpeffekt
gegeben.
[0030] Der Aufbau der in Fig. 3 lediglich schematisch angedeuteten Ausführungsform ist im
wesentlichen der gleiche wie bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2, so
daß für Teile gleicher Funktion die gleichen Bezugszeichen verwendet worden sind.
Während allerdings bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 der Kopf 6 insgesamt
aus einem kautschukartigen Elastomere besteht, der einen Stoßdämpfer bildet, wird
dieser Stoßdämpfer 38 bei der Ausführungsform nach Fig. 3 durch eine konvexe Schicht
zwischen einer metallischen Abdeckung 39 und dem Führungsrohr 12 gebildet. Zu diesem
Zweck weist die metallische Abdeckung 39 eine konkave Lagerausnehmung 40 auf, mit
der der Stoßdämpfer 38 durch Kleben und/oder Vulkanisieren verbunden ist.
[0031] Auch dem Teleskopteil 9 ist eine solche konkave Lagerausnehmung 41 zugeordnet, in
der der Stoßdämpfungskörper 38 ebenfalls durch Kleben und/oder Vulkanisieren befestigt
ist.
[0032] Die in der Beschreibung und in den Patentansprüchen beschriebenen und in der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
[0033]
DE-AS 2 043 369
DE-AS 1 183 530
DE-OS 1 530 283
DE-OS 1 605 327
DE-OS 1 605 326
DE-OS 2 156 060
DE-OS 1 530 374
DE-OS 1 530 441
DE-OS 1 605 349
DE-PS 1 162 866
DE-PS 1 189 114
[0034] Dowty-Prospekt "Olen-Gieisbremsen - DHU/261/1/400/TY 2/76"
[0035] Dowty-Prospekt "Hydraulic Units DHU/268/1/1000/TY
[0036] DE-Zeitschrift "ETR-Eisenbahntechnische Rundschau", 1976, Heft 9, Seiten 551 - 561
[0037] DE-Zeitschrift "ZEV-Glasers Annalen", 1980, Heft 6, Seite 169, 170
1. Hydraulische Kolbengleisbremse zum Abbremsen von Eisenbahnwagen, mit einem Teleskopteile
aufweisenden Dämpfer, der in einem mit einer Entlüftungsöffnung oder mehreren Entlüftungsöffnungen
versehenen Lagerrohr angeordnet und von dem betreffenden Eisenbahnwagenrad betätigbar
ist, wobei die Kolbengleisbremse durch einen Halter vorzugsweise an einer Schiene
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Teleskopteile (8, 9) in einem Führungsrohr
(12) mit Radialabstand angeordnet und mit diesem gemeinsam in dem Lagerrohr (14) verstellbar
sind, wobei die Teleskopteile (8, 9) insbesondere mit dem Kopf (6) am Führungsrohr
(12) lösbar verbunden sind.
2. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
ein Teleskopteil (9) der Kolben-Zylinder-Einheit des Dämpfers (7) an seiner dem Erdreich
(15) zugekehrten, geschlossenen Stirnseite des Lagerohres (14) über ein Raumgelenk
(17), insbesondere eine Kugelkalotte, auf einem mit dem Lagerrohr (14) einstückig
verbundenen Stopfen (16) in einer dort vorgesehenen Lagervertiefung raumgelenkig unterhalb
des unteren Führungsrohrendes abstützt.
3. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltelasche (20) ein nach oben weisendes Lager (22) für das Lagerrohr (14)
aufweist, worauf sich letzteres über eine Ringschulter (24) - ggf. mittelbar - abstützt.
4. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lager (22) einen mit einer Schräge (27) versehenen Klemmansatz (26) aufweist, der
an der Schräge (27) des Fußes (4) der Schiene (2) formschlüssig anliegt.
5. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltelasche (20) den Fuß (4) der Schiene (2) untergreift und auf der anderen
Seite mit einer Durchgangsbohrung (29) oder mehreren Durchgangsbohrungen versehen
ist, deren Längsachsen parallel zur senkrechten Schienenlängsachse (36) verlaufen
und daß die Haltelasche (20) durch in diese Bohrungen (29) eingesetzte Schraubbolzen
über Klemmstücke (33), die von oben gegen den Schienenfuß (4) einwirken, an diesem
festgeklemmt ist.
6. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, wobei
dem Dämpfer ein Stoßdämpfer aus Gummi oder einem geeigneten, kautschukartigen Elastomere
zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (6) den Stoßdämpfungskörper bildet,
oder daß der Stoßdämpfungskörper durch eine z. B. konvexe Schicht zwischen einer metallischen
Abdeckung (39) bzw. Armierung und dem Führungsrohr (12) gebildet ist, oder daß der
schichtförmige Stoßdämpfungskörper (38) auf diametral gegenüberliegenden Seiten jeweils
in einer Lagerschale (40 bzw. 41) des Kopfes (6) bzw. der metallischen Armierung (39)
bzw. des Führungsrohres (12) gelagert ist.
7. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil der dämpfenden, elastischen Schicht des Stoßdämpfungskörpers (38) mindestens
8Ml vom Gewicht des im wesentlichen starren Kopfes bzw. der Abdeckung (39) beträgt.
8. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoßdämpfungskörper (6 bzw. 38) an seiner mit einem Teil des Führungsrohres
(12) und/oder einer Armierung (39) bzw. dem Kopf (6) in Berührung gelangenden Oberflächen
konvex oder konkav ausgebildet ist und daß die Teile im Bereich dieser konvexen und/oder
konkaven Oberflächen durch Kleben und/oder Vulkanisieren miteinander einstückig verbunden
sind.
9. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 6 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kopf (6) an seinem mit dem Rad (1) in Berührung gelangenden
Oberflächenbereich mit einer verschleißfesten metallischen oder einer verschleißfesten
Karbidarmierung versehen ist, die z. B. auf einer metallischen, mit dem Kopf (6) verbundenen
Unterlage flüssig, z. B. in Plasmaform, aufgespritzt worden ist.