[0001] Die Erfindung betrifft eine Laufkatze mit mindestens einem Laufrad und diesem zugeordneten
Führungsrollen, die an übereinanderliegenden, vorzugsweise senkrechten Führungsflächen
eines Schienenträgers anliegen.
[0002] Eine Laufkatze dieser Art ist durch die DE-AS 23 53 622 bekannt und hat für jedes
Laufrad bzw. Laufradpaar acht Führungsrollen, die die Laufkatze im geraden und gekrümmten
Schienenbereich einwandfrei an den Führungsflächen des Schienenträgers führen. Bei
einer Laufkatze mit als Diabolorolle ausgebildetem Laufrad nach der DE-AS 18 08 210
ersetzt die Diabolorolle obere Führungsrollen, so daß an einem Fahrwerk nur vier untere
Führungsrollen erforderlich sind. Bei einem stark gekrümmten Schienenträger kommt
es zu Zwängungen zwischen dem Rand der Diabolorolle und den oberen Führungsflächen
des Schienenträgers einerseits und den unteren Führungsflächen des Schienenträgers
mit den unteren Führungsrollen andererseits. Diese Zwängungen lassen sich nur durch
einen großen Abstand zwischen den Führungsflächen und den Führungsrollen vermeiden,
die dann aber die Laufkatze auf einer geraden Strecke nicht mehr ausreichend führen.
Eine ungenaue Führung bedeutet, daß die Stromabnehmer aufwendig sind und daß für die
Steuerung der Laufkatze nur Schaltgeräte eingesetzt werden können, die einen sehr
großen Schaltabstand zulassen und deshalb sehr teuer sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Laufkatze so zu gestalten, daß mit geringem
Aufwand eine einwandfreie Führung der Laufkatze am Schienenträger ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an der Laufkatze für die oberen und unteren
Führungsflächen jeweils zwei sich diagonal gegenüberliegende Führungsrollen gelagert
sind, wobei sich gedachte Verbindungslinien zwischen allen Führungsrollen kreuzen.
Es sind trotz einwandfreier oberer und unterer Führung nur insgesamt vier Führungsrollen
erforderlich, nämlich auf jeder Seite eine obere und eine untere, wobei eine am vorderen
und die andere am hinteren Ende der Laufkatze angeordnet ist. Es liegen sich keine
Führungsrollen direkt gegenüber. Die oberen Führungsrollen verhindern zusammen mit
den unteren ein Kippen der Laufkatze am Schienenträger und die vorderen Führungsrollen
gewährleisten zusammen mit den hinteren die einwandfreie Führung der Laufkatze in
Längsrichtung des Schienenträgers. Somit wurde trotz einwandfreier Führung die Hälfte
der sonst üblichen Führungsrollen eingespart. Zwischen den Führungsflächen und den
Führungsrollen kann ein kleiner Zwischenraum von etwa 1 mm zum Ausgleichen von Toleranzen
am Abstand der Führungsflächen des Schienenträgers voneinander vorhanden sein. Dieser
Zwischenraum kann bei Anlagen mit großen Radien etwas kleiner und bei Anlagen mit
sehr engen Radien etwas größer gehalten sein.
[0004] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können jeweils die oberen und unteren
Führungsrollen mit ihren Achsen in Lagerbohrungen von Längsträgern gelagert sein.
Der obere und der untere Längsträger sind dann über einen senkrechten Stegträger miteinander
verbunden, der als Drehstabfeder ausgebildet sein kann.
[0005] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind die oberen Führungsrollen über
einen Längsträger miteinander verbunden, der an den den Führungsrollen gegenüberliegenden
längsseitigen Enden senkrechte Stegträger für die unteren Führungsrollen hat, wobei
die Stegträger als Blattfedern ausgebildet sein können. Bei Ausbildung der Stegträger
als Drehstabfeder oder Blattfeder muß der erwähnte Zwischenraum zwischen den Führungsflächen
und den Führungsrollen nicht vorhanden sein, da nötigenfalls der federnde Stegträger
ein Nachgeben der Führungsrollen zuläßt. Die Achsen der Führungsrollen können auch
unter dem Druck von Federn in Richtung auf die Führungsflächen in den Längsträgern
verschiebbar gelagert sein. Bei allen denkbaren Bauformen der Laufkatze werden vier
der sonst üblichen acht Führungsrollen ohne Beeinträchtigung des Fahrverhaltens eingespart.
[0006] Zum Transportieren größerer Lasten können in Fahrtrichtung hintereinander angeordnete
Laufkatzen über einen Lastenträger gelenkig miteinander verbunden sein.
[0007] Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im
folgenden erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine am Schienenträger angeordnete Laufkatze in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 ein Teilstück eines Schienenträgers mit einer einfachen Laufkatze in der Seitenansicht,
Fig. 3 die Stirnansicht von Fig. 2, jedoch ohne Fahrmotor
Fig. 4 einen gekrümmten Schienenträger mii Führungsrollen in der Draufsicht.
Fig. 5 ein Teilstück eines Schienenträgers mit einer Doppel-Laufkatze in der Seitenansicht,
Fig. 6 eine Draufsicht auf Fig. 5.
Fig. 7 eine andere einrädrige Laufkatze.
[0008] Bei beiden Ausführungsbeispielen fährt auf der Lauffläche la des Schienenträgers
1 eine Laufkatze 2 mit einem Tragrad 3. Dieses wird, mit Ausnahme der hinteren Laufkatze
nach Fig. S von einem Fahrmotor 4 angetrieben. An oberen und unteren senkrechten Führungsflächen
1b des Schienenträgers 1 liegen mit geringem Zwischenraum Führungsrollen 5 der Laufkatze
2 an.
[0009] In Fig. 2 sind die Führungsrollen rechts oben und links unten gestrichelt und die
Führungsrollen rechts unten und links oben mit Vollinien gezeichnet, d.h., die erstgenannten
liegen hinter dem Schienenträger 1. Nur diese vier, die beiden sichtbaren und die
beiden unsichtbaren Führungsrollen 5 gewährleisten die einwandfreie Führung der Laufkatze'2
am Schienenträger 1. In den Fig. 1 bis 3 sind oberhalb und unterhalb des Schienenträgers
1 Längsträger 8 mit Lagerbohrungen 7 für die Achsen 6 der Führungsrollen 5 erkennbar.
Vom oberen Längsträger 8 führt ein senkrechter Stegträger 9 zum Längsträger. Der obere
Längsträger 8 hat eine Ausnehmung für das Tragrad 3 zum Abrollen auf der Lauffläche
la.
[0010] In der Fig. 4 ist der Schienenträger 1 übertrieben stark gebogen gezeichnet. Diese
Figur zeigt aber deutlich, daß etwaige in Fahrzeugmitte vorhandene Führungen - ob
Spurkränze oder weitere Führungsrollen - zu Zwängungen führen.
[0011] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 haben die Laufkatzen 2 unter dem am
Stegträger 9 befestigten Längsträger 8 senkrechte Zapfen 11 für Lageraugen 12 eines
Lastenträgers 13, der über die Laufkatzen 2 hinausragt und am Ende ösen 10 zum Einhängen
langer Teile hat.
[0012] Die Laufkatze nach Fig. 7 mit angedeutetem Fahrmotor 4 hat nur einen oberen Längsträger
8 mit zwei Stegträgern 9 für die unteren Führungsrollen 5, von denen die rechts gezeichnete
vor dem Schienenträger 1 liegt.
1. Laufkatze mit mindestens einem Laufrad und diesem zugeordneten Führungsrollen,
die an übereinananderliegenden, vorzugsweise senkrechten Führungsflächen eines Schienenträgers
anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Laufkatze (2) für die oberen und unteren Führungsflächen (lb) jeweils zwei
sich diagonal gegenüberliegende Führungsrollen (5) gelagert sind, wobei sich gedachte
Verbindungslinien zwischen allen vier Führungsrollen (5) kreuzen.
2. Laufkatze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Führungsflächen (lb) und den Führungsrollen (la) ein Zwischenraum
(Spiel) vorhanden ist.
3. Laufkatze nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum ca. 1 mm beträgt.
4. Laufkatze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die oberen und unteren Führungsrollen (5) mit ihren Achsen (6) in Lagerbohrungen
(7) von Längsträgern (8) gelagert sind, und daß der obere und untere Längsträger (8)
über einen senkrechten Stegträger (9) miteinander verbunden sind.
5. Laufkatze nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der senkrechte Stegträger (9) als Drehstabfeder ausgebildet ist.
6. Laufkatze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Führungsrollen (5) über einen Längsträger (8) miteinander verbunden
sind, der an den den Führungsrollen (5) gegenüberliegenden längsseitigen Enden senkrechte
Stegträger (9) für Lager (7) der Achsen (6) der unteren Führungsrollen hat.
7. Laufkatze nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stegträger (9) als Blattfedern ausgebildet sind.
8. Laufkatze nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen (6) in den Lagerbohrungen (7) unter dem Druck von Federn in Richtung
auf die Führungsflächen (16) verschiebbar gelagert sind.
9. Laufkatze nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Fahrtrichtung hintereinander angeordnete Laufkatzen (2) über einen Lastenträger
(13) gelenkig miteinander verbunden sind.