(19)
(11) EP 0 065 199 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1982  Patentblatt  1982/47

(21) Anmeldenummer: 82103844.5

(22) Anmeldetag:  05.05.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01F 13/00, E02D 29/02, E04C 1/10, E04H 17/14
// E01C5/00, E02B3/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 09.05.1981 DE 3118487

(71) Anmelder: Juraschek, Reinhard
D-7500 Karlsruhe 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Juraschek, Reinhard
    D-7500 Karlsruhe 1 (DE)

(74) Vertreter: Geitz, Heinrich, Dr.-Ing. 
Kaiserstrasse 156
D-76133 Karlsruhe
D-76133 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbundsystem zum Errichten von Abgrenzungen und Verbundstein für dieses System


    (57) Das insbesondere für Durchfahrsperren zum Schutz gefährdeter Objekte bestimmte Verbundsystem besteht aus nebeneinander angeordneten, mit schwalbenschwanzartig ausgebildeten Verrastungskonturen als Verbindungsmittel versehenen Bausteinen, die dadurch fest, jedoch trennbar miteinander verbunden sind, daß die Verrastungskonturen benachbarter Bausteine formschlüssig ineinandergreifen und zumindest in einer Richtung, die im wesentlichen senkrecht zu einer zwei zusammenwirkenden Verrastungskonturen gemeinsamen Führungsachse verläuft, eine zugfeste Verbindung zwischen den benachbarten Bausteinen vermitteln. In Richtung der gemeinsamen Führungsachse der zusammenwirkenden Verrastungskonturen hingegen sind die Bausteine gegeneinander verschiebbar und dadurch trennbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verbundsystem, und einen dafür bestimmten Verbundbaustein, zum Errichten von Abgrenzungen, wie Einfassungen, Umfriedungen, Stützmauern, Absperrungen od. dgl., insbesondere für Durchfahrsperren zum Schutz besonders gefährdeter Objekte, wie etwa kerntechnische Anlagen.

    [0002] Bei derartigen Anlagen besteht die Forderung nach Umfriedungen, die als statischer Durchfahrschutz auszulegen sind und für Fahrzeuge bis zu einer vorbestimmten Gesamtmasse, etwa für schwere Baustellenfahrzeuge, fahrtüchtig nicht überwindbar sein dürfen. Derartige Umfriedungen müssen somit hohen Schubbelastungen durch anfahrende Fahrzeuge standhalten, aber auch einer Zerstörung durch konventionelle Mittel widerstehen. Andererseits besteht jedoch auch die Forderung nach leicht herstellbaren und wieder verschließbaren Durchfahröffnungen, etwa um Materialtransporte in den umfriedeten Bereich durchzuführen.

    [0003] Umfriedungen für den vorgenannten Zweck sind schon aus sogenannten Tetrapoden hergestellt worden, bei denen es sich um räumliche Betonkörper mit mehreren sich von einem kompakten Mittelteil unter gleichen Raumwinkeln forterstreckenden kegelförmigen Fortsätzen handelt. Zum Herstellen derartiger Umfriedungen eines gefährdeten Bereichs sind als statischer Durchfahrschutz solche Tetrapoden in Abständen kleiner als die Breite von Fahrzeugen verlegt und zusätzlich durch Stahlseile miteinander verbunden worden, damit bei einem Versuch, eine derartige Umfriedung mit einem Fahrzeug zu durchbrechen, dasjenige Element, an dem das anfahrende Fahrzeug angreift, durch die mit benachbarten Elementen verbundene Seilabspannung zusätzlich gesichert ist.

    [0004] Der unter Verwendung von Tetrapoden bereits verwirklichte statische Durchfahrschutz mag zwar angesichts der Verbindung benachbarter Tetrapoden durch zwischen diesen verspannte Seile einem anfahrenden Fahrzeug hinreichenden Widerstand entgegensetzen, zumal unter der Wirkung eines anfahrenden Fahrzeugs das Element sich mit seinen beinartigen Fortsätzen im Untergrund verkrallt und ggf. im Falle des Kippens Beschädigungen an dem angreifenden Fahrzeug verursacht, genügt aber in vielfältiger anderer Hinsicht den bestehenden Forderungen nur unzulänglich. Ein besonderer Mangel besteht darin, daß die benachbarte Tetrapode miteinander verbindenden Stahlseile mittels leicht handhabbarer Schneideinrichtungen, etwa Schneidbrenner, leicht zerstörbar sind und danach es jedenfalls beim Einsatz von Baustellenfahrzeugen in einfacher Weise innerhalb kürzester Zeiten gelingt, eine Durchfahröffnung in einer derartigen Umfriedung zu schaffen, beispielsweise, indem einzelne Tetrapoden aus ihren bestimmungsgemäßen Lagen fortgeschleppt werden.

    [0005] Durch die Erfindung soll demgegenüber ein verbessertes Verbundsystem geschaffen werden, welches insbesondere zum Errichten von Durchfahrsperren für Fahrzeuge einer vorbestimmten Gesamtmasse bestimmt, aber auch für vielfältige andere Zwecke verwendbar ist. Im Rahmen dieser Aufgabenstellung besteht die Forderung, daß dieses Verbundsystem der Zerstörung durch konventionelle Mittel ebenso wie anfahrenden Fahrzeugen standhalten muß.

    [0006] Gelöst ist diese Aufgabe durch den Aufbau des Verbundsystems aus nebeneinander angeordneten, mit schwalbenschwanzartig ausgebildeten Verrastungskonturen als Verbindungsmittel versehenen und dadurch fest, jedoch trennbar miteinander verbundenen Bausteinen, daß die Verrastungskonturen benachbarter Bausteine formschlüssig ineinandergreifen und zumindest in einer Richtung, die

    [0007] im wesentlichen senkrecht zu einer zwei zusammenwirkenden Verrastungskonturen gemeinsamen Führungsachse verläuft, eine zugfeste Verbindung zwischen den benachbarten Bausteinen vermitteln, hingegen in Richtung der gemeinsamen Führungsachse gegeneinander verschiebbar und dadurch trennbar sind.

    [0008] Das erfindungsgemäße Verbundsystem ist mithin aus nebeneinander angeordneten und durch formschlüssig wirkende Verbindungsmittel in Form einander hintergreifender Verrastungskonturen zugfest miteinander verbundenen Bausteinen aufgebaut, die den Erfordernissen des Einsatzfalles entsprechende Abmessungen haben. Insbesondere kann es sich bei diesen Bausteinen um Betonbausteine mit einer im Hinblick auf die Zweckbestimmung als Durchfahrschutz gegen anfahrende Fahrzeuge vorbestimmten Höhenerstreckung handeln, bei denen die Verrastungskonturen im Einsatzfalle vertikal verlaufen und - im Querschnitt gesehen - ballig ausgebildete Halteabschnitte haben und in ihren zusammenwirkenden Verrastungslagen kugelgelenkartige Nut- und Federverbindungen bilden. Dadurch ist sichergestellt, daß bei einem Lastangriff an einem Baustein, der im wesentlichen in einer Parallelebene zur Aufstellfläche der Bausteine erfolgt, angesichts der zugfesten Verbindung mit benachbarten Bausteinen der Lastangriff auf letztere abgeleitet wird. Dabei können die zapfenartigen Verrastungskonturen der jeweils einen Bausteinemit Spiel in die nutartigen Verrastungskonturen der jeweils anderen Bausteine eingreifen, so daß die im Verbund nebeneinander angeordneten Bausteine eine begrenzte Bewegbarkeit um die bei dem erläuterten Einsatzfalle vertikal verlaufenden Führungsachsen der Verrastungskonturen besitzen.

    [0009] Eine zweckmäßigeAusgestaltung der Erfindung ist durch den Verbund längs einer Linie gekennzeichnet. Bei einer anderen Ausführungsform sind die Bausteine im Flächenverbund angeordnet, was naturgemäß zu einer beträchtlichen Verstärkung einer so ausgebildeten Durchfahrsperre führen muß.

    [0010] Als besonders zweckmäßig hat sich eine Anordnung dergestalt erwiesen, daß im Abstand voneinander angeordnete Bausteine mittels zwischen diesen eingefügter scheibenförmiger Verbundelemente miteinander verbunden sind. Auch können, etwa bei unebenem Geländeverlauf, im Verbund benachbarte Bausteine in der Höhe gegeneinander versetzt sein. Dies ermöglicht unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verbundsystems auch in einfacher Weise die Errichtung von Stützmauern und architektonisch gut in eine Landschaft einfügbaren Einfriedungen.

    [0011] Eine vorteilhafte Ausführungsform eines Verbundbausteins für das vorstehend erläuerte Verbundsystem ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei im Bereich verschiedener, insbesondere voneinander entfernter Seitenbegrenzungen des Bausteins angeordnete Verrastungskonturen vorgesehen sind, deren Führungsachsen parallel zueinander verlaufen. Eine Weiterbildung dieses Bausteins ist jeweils auf voneinander entfernten Bausteinseiten mit gleichartigen Verrastungskonturen ausgerüstet.

    [0012] Auch kann, ebenfalls nach einem weiterbildenden Merkmal, . bei einem derartigen Baustein im Bereich wenigstens einer seitlichen Bausteinbegrenzung, die den mit gleichartigen Verrastungskonturen versehenen Seitenbegrenzungen benachbart ist, zumindest eine zu den beiden vorgenannten Verrastungskonturen komplementäre Verrastungskonturen angeordnet sein, deren Führungsachse ebenfalls parallel zu den Führungsachsen der anderen Verrastungskonturen verläuft, die sich zweckmäßigerweise sämtlich senkrecht zu einer Aufstellfläche des Verbundbausteins erstrecken.

    [0013] Bei den Verrastungskonturen des erfindungsgemäßen Bausteins handelt es sich um nut- und federartige Verbindungsmittel, die durch Hinterschneidungen gebildete Halteabschnitte aufweisen und sich zweckmäßigerweise über die gesamte Bausteinhöhe erstrecken. Bevorzugt haben derartige Verbundbausteine einen im Querschnitt symmetrischen Aufbau in bezug auf jeweils durch gleichartige Verrastungskonturen gelegte Symmetrieachsen. In der Draufsicht gesehen, können die Verbundbausteine einen annähernd quadratischen Querschnitt aufweisen, der bei einer vorteilhaften Ausführungsform in der Weise modifiziert ist, daß die jeweils voneinander entfernten Seitenkanten mit der einen Art Verrastungskonturen durch - in einer Draufsicht auf den Baustein gesehen - von den Bausteinecken nach außen gerichtete Linien begrenzt sind, während die Seitenkanten mit der anderen Art Verrastungskonturen entsprechend verlaufende Auskehlungen aufweisen. Wenn derart ausgebildete Verbundbausteine angesichts der vorstehend erläuterten Anordnung der Verrastungskonturen in jeweils um ihre Hochachsen um 90° zueinander versetzten Lagen aneinandergefügt werden, greifen die zueinander passenden Verrastungskonturen benachbarter Verbundbausteine ineinander ein und die einander ebenfalls angepaßten Seitenkanten kommen in Kontaktflächen zur gegenseitigen Anlage, so daß ein insbesondere gegen horizontal gerichtete Schubbelastungen wirksamer Verbund entsteht. Darüber hinaus vermitteln die einander angepaßten Seitenkanten derartig aneinandergefügter Bausteine gewissermaßen einen verzahnungsartigen Eingriff, der eine wirksame Abschirmung eines umfriedeten Bereichs gewährleistet. Bedeutung kommt dieser Maßnahme beispielsweise im Hinblick auf Strahlenschutz zu.

    [0014] Nach einem weiteren wichtigen Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung kann die Unterseite der Bausteine auch durch Abschrägungen, Vertiefungen und/oder Vorsprünge profiliert sein, was im Falle des Aufstellens dieser Bausteine auf Erdreich jedenfalls dann zu einer wirksamen Verkrallung mit der Aufstellfläche führt, wenn an diesem Baustein ein Lastangriff erfolgt. Wenn derartige Bausteine längs einer Linie zu einer Abgrenzung zusammengefügt sind, wirkt die Gesamtanordnung wie eine gliederkettenartige Verbindung, bei der die an einem Baustein angreifende Last über die durch die Verrastungskonturen vermittelten zugfesten Verbindungen auf benachbarte Bausteine im Verbund übertragen und abgeleitet wird, die ihrerseits bei entsprechender Profilierung ihrer Unterseiten ebenfalls infolge dieses Lastangriffs eine besondere Verkrallung im Boden erfahren.

    [0015] Der Ausgestaltung der Bausteine mit derartig profilierten Unterseiten kommt auch dann besondere Bedeutung zu, wenn nach einem weiteren ausgestaltenden Merkmal zusätzlich .die Oberseiten komplementär zu den Unterseiten profiliert sind, weil dann beim Übereinanderschichten derartiger Bausteine die zusammenwirkenden Profilierungen verzahnungsartig ineinandergreifen und mithin einen sicheren Verbund gewährleisten. Mit derartigen Anordnungen ist auch beim Übereinanderschichten von Bausteinen ein wirksamer Strahlenschutz erzielbar, weil bei entsprechender Gestaltung der Profilierungen durchgängige Fugen nicht auftreten.

    [0016] Im übrigen ergibt sich eine sinnvolle Kombinationsmöglichkeit, wenn Verbundbausteine etwa quaderförmiger Ausbildung mit solchen scheibenförmiger Ausbildung zu Umfriedungen zusammengefügt werden.

    [0017] In der beigefügten Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung schematisch dargestellt, die nachstehend erläutert werden sollen. Es zeigen:

    Fig. 1 ein aus zwei verschiedenen Verbundbausteinen aufgebautes Verbundsystem in einer perspektivischen Ansicht,

    Fig. 2 eine mit Fig. 1 korrespondierende, aus längs einer Linie nebeneinander angeordneten Bausteinen aufgebaute Abgrenzung in einer Draufsicht,

    Fig. 3 eine Frontansicht der Abgrenzung nach Fig. 2 (mit Blickrichtung gemäß Pfeil III in Fig. 2),

    Fig. 4 eine zu Fig. 2 alternative Ausführungsform, ebenfalls in einer Draufsicht,

    Fig. 5 wiederum in einer Draufsicht eine zu Fig. 4 alternative Ausführungsform,

    Fig. 6 in einer Ansicht wie Fig. 2 eine bogenförmig verlaufende Abgrenzung,

    Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Eckausbildung bei der Ausführungsform nach Fig. 2 und

    Fig. 8 eine Ausführungsform mit in der Höhe gestaffelter Anordnung aneinandergrenzender Verbundbausteine in einer Ansicht wie in Fig. 3.



    [0018] Den prinzipiellen Aufbau des erfindungsgemäßen Verbundsystems aus fest, jedoch trennbar miteinander verbundenen Bausteinen zeigt Fig. l. Als Grundelement dieser Ausführungsform dient ein quaderförmiger Baustein 10, 10' mit einer unterseitigen Aufstellfläche 11, einer dazu parallel verlaufenden Oberseite 12 und rechtwinklig zu dieser Fläche verlaufenden Seitenbegrenzungen 13, 13' und 14, 14'. Im Bereich jeder dieser Seitenbegrenzungen sind Verrastungskonturen 15, 15' und 16, 16' als Mittel zum festen, jedoch trennbaren Verbinden derartiger Verbundsteine 10 vorgesehen. In zwei der einander gegenüberliegenden Seitenbegrenzungen 13, 13' erstrecken sich über deren gesamte Höhe reichende nutartige Verrastungskonturen 15, 15', während die beiden anderen, einander ebenfalls gegenüberliegenden Seitenbegrenzungen 14, 14' mit gleichfalls über deren gesamte Höhe reichenden zapfenartigen Verrastungskonturen 16, 16' ausgerüstet sind. Diese Verrastungskonturen haben, in einer Draufsicht - etwa gemäß Fig. 2 - gesehen, durch Hinterschneidungen gebildete, ballige Halteabschnitte und sind in ihren Querschnitten so bemessen, daß die zapfenartigen Verrastungskonturen 16, 16' eines Bausteins. in nutartige Verrastungskonturen 15, 15' anderer Bausteine passen. Alle Verrastungskonturen dieser Bausteine haben parallel zueinander verlaufende Führungsachsen, so daß die Verbindung benachbarter Bausteine 10, 10' in einfacher Weise dadurch gelingt, daß bei axialer Versetzung der Bausteine deren zum Ineinandergreifen bestimmte Verrastungskonturen 15', 16' zur Deckung gebracht und dann aufeinander geschoben werden, wobei die durch Hinterschneidungen gebildeten Halteabschnitte der Verrastungskonturen einander formschlüssig hintergreifen. Der in Fig. 1 in der Höhe versetzt dargestellte Baustein 10' zeigt das Aufschieben seiner nutartigen Verrastungskontur 15' auf die zapfenartige Verrastungskontur 16' eines Bausteins 10 in Richtung des Pfeils 17.

    [0019] Anstelle einer direkten Verbindung der etwa quaderförmig ausgebildeten Bausteine 10 miteinander gelingt auch deren Anordnung im Abstand voneinander, wobei als Verbindungsmittel ein scheibenförmiger Baustein 110 eingesetzt wird, der an voneinander entfernten Stirnseiten, die sich senkrecht zu seiner Oberseite 112 und der dazu parallel verlaufenden Aufstellfläche 111 erstrecken, zapfenförmige Verrastungskonturen 116, l16' mit durch Hinterschneidungen gebildeten Halteabschnitten besitzt. Die zapfenartigen Verrastungskonturen dieser scheibenförmigen Bausteine 110 haben gleiche Formen und Abmessungen wie die entsprechenden Verrastungskonturen der quaderförmig ausgebildeten Bausteine 10 und sind in der oben erläuterten Weise mit nutartigen Verrastungskonturen dieser Bausteine in Verrastungslage bringbar. Zu diesem Zwecke müssen die Verrastungszapfen 116, 116' in eine fluchtende Lage zu einer korrespondierenden nutartigen Verrastungskontur 15, 15' eines Bausteins 10 gebracht und dann beispielsweise die scheibenförmigen Bausteine 110 in Richtung der dann gemeinsamen Führungsachsen der zusammenwirkenden Verrastungskonturen gemäß Pfeil 117 so gegeneinander verschoben werden, daß zumindest Teilabschnitte der axialen Länge der Verrastungskonturen miteinander in Eingriff gelangen.

    [0020] Wenn abwechselnd quaderförmige und scheibenförmige Bausteine 10, 110 aufeinanderfolgen, führt dies zum Aufbau einer vergleichsweise leichten Abgrenzung, deren besonderer Vorteil jedoch darin besteht, daß die die Verbindung zwischen zwei voneinander entfernten quaderförmigen Verbundbausteinen 10 vermittelnden scheibenförmigen Bausteine 110 leicht in Richtung der Führungsachsen der Verrastungskonturen ausgehoben werden können, wodurch eine ebenfalls wieder leicht verschiebbare Durchgangsöffnung in der Abgrenzung entsteht. Sofern Durchgänge größerer Breitenerstreckung, etwa Durchgänge für Fahrzeuge, geschaffen werden sollen, muß neben zwei scheibenförmigen Verbundsteinen 110 auch wenigstens ein quaderförmiger Verbundstein 10 aus der Abgrenzung entfernt werden.

    [0021] Als Alternative zu der in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichten Ausführungsform ist in Fig. 4 eine Abgrenzung gezeigt, die nur aus miteinander verbundenen quaderförmigen Verbundsteinen 10 besteht und mithin eine im Vergleich zu der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 weitaus größere Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einwirkungen aufweist. Bei dieser Ausführungsform sind jeweils benachbarte Bausteine 10 um 90° zueinander versetzt so angeordnet, daß die zapfenartigen Verrastungskonturen 16, 16' des jeweils einen Bausteins in die sich in der angrenzenden Fläche des jeweils benachbarten Bausteins erstreckenden nutartigen Verrastungskonturen 15, 15' eingreifen. Die an die jeweiligen Verrastungskonturen angrenzenden Abschnitte der seitlichen Begrenzungen 13, 13' und 14, 14' dieser Bausteine liegen dabei als Kontaktflächen 18, 19 aneinander, so daß unbeschadet der mit einem gewissen Spiel ineinandergreifenden Verrastungskonturen 15, 16 und 15', 16' eine im wesentlichen starre Verbindung der das Verbundsystem bildenden Verbundbausteine entsteht.

    [0022] Die Möglichkeit einer gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 4 verstärkten Abgrenzung aus in zwei Reihen 20, 20' nebeneinander verlaufenden und jeweils miteinander verbundenen Bausteinen 10 zeigt Fig. 5. Es ist ersichtlich, daß bei entsprechender Weiterbildung der Ausführungsform nach Fig. 5 Abgrenzungen nahezu beliebiger Widerstandsfähigkeit gegen im wesentlichen parallel zu den Aufstellflächen der Verbundsteine wirkende Kräfte verwirklichbar sind.

    [0023] Die für die Erstellung der Abgrenzungen nach den Fig. 4 und 5 herangezogenen quaderförmigen Verbundbausteine 10 vermitteln, unbeschadet der zwischen ihnen unvermeidbaren Fugen, dadurch eine nahezu vollständige Abschirmung, daß die jeueils voneinander entfernten Seitenbegrenzungen 13, 13' und 14, 14' nicht aus parallel zueinander verlaufenden Flächen bestehen.

    [0024] Die mit den nutartigen Verrastungskonturen 15, 15' ausgerüsteten Seitenbegrenzungen 13, 13' bestehen aus sich beidseitig von den Verrastungskonturen dachförmig zu den Bausteinecken forterstreckenden Teilflächen, während die anderen Seitenbegrenzungen 14, 14' mit den zapfenartig vorspringenden Verrastungskonturen 16, 16' aus korrespondierend zu den dachförmig ausgebildeten Teilflächen der Seitenbegrenzungen 13, 13' V-förmig zueinander verlaufenden Teilflächen bestehen. Dies führt bei quaderförmigen Bausteinen 10 neben der festen Verbindung durch die form,_,schlüssig ineinandergreifenden Verrastungskonturen 15, 16 und 15', 16' zu einer gewissen Verzahnung der aneinandergrenzenden Bausteine, die insbesondere im Flächenverbund wirksam wird und eine weitgehend verschiebungsfeste Abgrenzung sicherstellt. Dies zeigt insbesondere Fig. 5.

    [0025] Die zapfenartigen und nutartigen Verrastungskonturen 15, 16 und 15', 16' greifen in der Verrastungslage mit begrenztem Spiel ineinander und bilden gelenkartig Nut-und Federverbindungen. Wenn aufeinanderfolgend quaderförmige Bausteine 10 und scheibenförmige Bausteine 110 miteinander verbunden werden, gelingt somit ein begrenztes Verschwenken der scheibenartigen Verbundsteine gegenüber den quaderförmigen Verbundsteinen und damit der Aufbau von Abgrenzungen mit bogenförmigem Verlauf, wie dies Fig. 6 zeigt.

    [0026] Angesichts der Ausrüstung der quaderförmigen Verbundbausteine 10 mit nutartigen Verrastungskonturen 15, 15' einerseits und zapfenartigen Verrastungskonturen 16, 16' andererseits im Bereich jeweils einander gegenüberliegender Seitenbegrenzungen 13, 13' und 14, 14' gelingt auch in einfacher Weise eine Eckausbildung bei derartigen Abgrenzungen (Fig. 7), indem zwei aneinandergrenzende quaderförmige Verbundbausteine 10 dadurch miteinander verbunden werden, daß die zapfenartig vorspringende Verrastungskontur 16 des einen Verbundbausteins in eine nutartige Verrastungskontur 15 des an- . deren Verbundbausteins eingreift. Angrenzend an den zuletzt genannten Verbundbaustein kann dann die Abgrenzung nach der Ausführungsform gemäß Fig. 2 fortgesetzt werden, indem aufeinanderfolgend jeweils ein scheibenförmiger Verbundbaustein 110 und ein quaderförmiger Verbundbaustein 10 angefügt werden, wobei die zapfenartigen Verrastungskonturen 116, 116' der scheibenförmigen Verbundbausteine 110 in die Verrastungskonturen 15, 15' der quaderförmigen Bausteine 10 eingreifen.

    [0027] Angesichts der besonderen Ausbildung der sich über die gesamte Höhe der seitlichen Bausteinbegrenzungen erstreckenden Verrastungskonturen 15, 15'; 16, 16'; 116, 116' gelingt es ohne Beeinträchtigung einer wirksamen Verbindung zwischen benachbarten Bausteinen auch, diese in der Höhe versetzt anzuordnen. Eine aus derartigen Bausteinen errichtete Abgrenzung kann somit durchaus dem Geländeverlauf angepaßt werden.

    [0028] Bei den in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsformen handelt es sich ausschließlich um widerstandsfähige Umfriedungen, die beispielsweise als Objektschutz bei kerntechnischen Anlagen Verwendung finden können und dann einen mit konventionellen Mitteln nicht zerstörbaren und von anfahrenden Fahrzeugen fahrtüchtig nicht überwindbaren Durchfahrschutz bilden. Naturgemäß ist die Erfindung nicht auf derartige Verwendungen beschränkt. Vielmehr eignen sich das vorgeschlagene Verbundsystem und die dessen Verwirklichung dienenden Verbundsteine auch für vielfältige andere Zwecke, so zum Errichten leicht veränderbarer Abschirmwände, für Schutzbauten, aber auch für die Gestaltung von Außenanlagen, etwa zur Geländeterrassierung oder bei entsprechender Wahl der Abmessungen auch zum Herstellen schubfester Flächenbefestigungen.


    Ansprüche

    1. Verbundsystem zum Errichten von Abgrenzungen, wie Einfassunqen, Umfriedungen, Stützmauern, Absperrunoen od. dgl., insbesondere für Durchfahrsperren zum Schutz gefährdeter Objekte, gekennzeichnet durch
    den Aufbau aus nebeneinander angeordneten, mit schwalbenschwanzartig ausgebildeten Verrastungskonturen (15, 15'; 16, 16'; 116, 116') als Verbindungsmittel versehenen und dadurch fest, jedoch trennbar miteinander verbundenen Bausteinen (10, 110), daß die Verrastungskonturen benachbarter Bausteine formschlüssig ineinandergreifen und zumindest in einer Richtung, die im wesentlichen senkrecht zu einer zwei zusammenwirkenden Verrastungskonturen gemeinsamen Führungsachse verläuft, eine zugfeste Verbindung zwischen den benachbarten Bausteinen vermitteln, hingegen in Richtung der gemeinsamen Führungsachse gegeneinander verschiebbar und dadurch trennbar sind.
     
    2. Verbundsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwalbenschwanzartigen Verrastungskonturen (15, 15'; 16, 16'; 116, 116') - im Querschnitt gesehen - ballig ausgebildete Halteabschnitte haben und in ihren zusammenwirkenden Verrastungslagen kugelgelenkartige Verbindungen bilden.
     
    3. Verbundsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zapfenartigen Verrastungskonturen (16, 16'; 116, 116') der jeweils einen Bausteine (10, 110) mit Spiel in die nutartigen Verrastungskonturen (15, 15') der jeweils anderen Bausteine eingreifen.
     
    4. Verbundsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch den Verbund benachbarter Bausteine (10, 110) längs einer Linie.
     
    5. Verbundsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Anordnung der Bausteine (10, 110) im Flächenverbund.
     
    6. Verbundsystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand voneinander angeordnete Bausteine (10) mittels zwischen diesen eingefügter scheibenförmiger Verbundelemente (110) miteinander verbunden sind.
     
    7. Verbundsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Verbund benachbarte Bausteine (10, 110) in der Höhe gegeneinander versetzt angeordnet sind.
     
    8. Verbundbaustein für das Verbundsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei im Bereich verschiedener Seitenbegrenzungen (13, 13'; 14, 14') des Bausteins (10, 110) angeordnete Verrastungskonturen (15, 15'; 16, 16'; 116, 116') vorgesehen sind, deren Führungsachsen parallel zueinander verlaufen.
     
    9. Verbundbaustein nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils auf voneinander entfernten Seiten des Bausteins (10, 110) gleichartige Verrastungskonturen (15, 15'; 16, 16'; 116, 116') angeordnet sind.
     
    10. Verbundbaustein nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich wenigstens einer seitlichen Bausteinbegrenzung, die den mit gleichartigen Verrastungskonturen (15, 15' bzw. 16, 16') versehenen Seitenbegrenzungen benachbart ist, zumindest eine zu den beiden vorgenannten Verrastungskonturen komplementäre Verrastungskontur (16, 16' bzw. 15, 15') angeordnet ist, deren Führungsachse parallel zu den Führungsachsen der anderen Verrastungskonturen verläuft.
     
    11. Verbundbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrastungskonturen (15, 15'; 16, 16'; 116, 116') senkrecht zu einer Aufstellfläche (11, 111) verlaufen.
     
    12. Verbundbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrastungskonturen (15, 15'; 16, 16'; 116, 116') sich über die gesamte Bausteinhöhe erstrecken.
     
    13. Verbundbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 12, gekennzeichnet durch einen im Querschnitt symmetrischen Aufbau in bezug auf jeweils durch gleichartige Verrastungskonturen (15, 15'; 16, 16'; 116, 116') gelegte Symmetrieachsen.
     
    14. Verbundbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 13, gekennzeichnet durch einen annähernd - in einer Draufsicht gesehen - quadratischen Querschnitt.
     
    15. Verbundbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils voneinander entfernten Seitenkanten (13, 13') mit der einen Art Verrastungskonturen (15, 15') durch - in einer Draufsicht auf den Baustein gesehen - von den Bausteinecken nach außen gerichtete Linien begrenzt sind, während die Seitenkanten (14, 14') mit der anderen Art Verrastungskonturen (16, 16') entsprechend verlaufende Auskehlungen aufweisen.
     
    16. Verbundbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 15, gekennzeichnet durch eine etwa quaderförmige Ausbildung.
     
    17. Verbundbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 13, gekennzeichnet durch eine etwa scheibenförmige Ausbildung mit längs voneinander entfernter Seitenkanten angeordneten Verrastungskonturen (116, 116').
     
    18. Verbundbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite durch Abschrägungen, Vertiefungen und/oder Vorsprünge profiliert ist.
     
    19. Verbundbaustein nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite komplementär zur Unterseite gestaltet ist.
     




    Zeichnung