[0001] Die Erfindung betrifft Transformatoren mit Eisenkern und mit vollständig in Gießharz
eingebetteten Oberspannungs-und Unterspannungswicklungen und mit in dem die Wicklungen
haltenden und isolierenden Gießharz angeordneten Kühlkanälen.
[0002] In einer derartigen durch die DE-PS 20 32 507 bekannten Anordnung dient als Kühlmittel
elektrisch leitfähiges Wasser. Dies elektrisch leitfähige Wasser dient zwar vorteilhafterweise
gleichzeitig als elektrische Abschirmung, beschränkt jedoch die Anwendung-der bekannten
Anordnung auf Transformatoren mit verhältnismäßig niedrigen Nennspannungen, denn der
Einsatz in Transformatoren für höhere Nennspannung erfordert unwirtschaftlich große
Wanddicken für die Gießharzkörper. Durch große Wanddicken werden darüber hinaus die
Gießharzkörper verhältnismäßig rißanfällig und wirken darüber hinaus in unerwünschter
Weise als thermische Isolatoren.
[0003] Durch die DE-OS 28 26 299 ist ein Gießharztransformator bekannt, bei dem alle Wicklungen
eines Drehstromsystems in einen Gießharzblock eingeschlossen sind, der einerseit:
Durchbrüche zur Aufnahme der Kernschenkel eines Eisenkernsaufweist und darüber hinaus
vor den Stirnseiten der Wicklungen je eine.Mulde zur Aufnahme eines unteren und oberen
Joches hat. Die die Joche aufnehmenden Mulden sind bei dieser Anordnung durch Kappen
wasserdicht nach außen hin abgeschlossen. In Folge der fehlenden Kühlung innerhalb
der Wicklungen und des Kernes ist der Einsatz derartig gestalteter Transformatoren
auf verhältnismäßig kleine Nennleistungen bschränkt.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für gießharzisolierte Transformatoren
eine Anordnung zu schaffen, die einerseits durch Einsatz einer wirksamen Kühlung einen
kompakten Aufbau auch für größere Ivennleistungen und darüber hinaus auch den Einsatz
bei höheren Kennspannungen ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe für einen Transformator der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß zusätzlich und getrennt von den Kühlkanälen mindestens im
Hauptstreukanal weitere vom Gießharz umschlossene-Kanäle vorgesehen sind und daß diese
zusätzlichen Kanäle mit einem Isoliergas gefüllt sind.
[0006] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die im Inneren
von Kühlkanälen durchsetzte Oberspannungswicklung allseitig von mit Isoliergas gefüllten
Kanälen umgeben ist, daß die räumlich radial zwischen der Oberspannungswicklung und
dem Eisenkern liegende Unterspannungswicklung nur auf ihrem äußeren Mantel und ihren
Stirnseiten von mit Isoliergas gefüllten Kanälen umfaßt ist und daß innerhalb eines
für die Unterspannungswicklung und jeden Eisenkern gemeinsamen Gießharzkörpers lediglich
Kühlkanäle vorgesehen sind und daß darüber hinaus die Anschlußleiter der Oberspannungswicklung
im wesentlichen durch Isoliergas isoliert sind.
[0007] In dieser Anordnung besteht zweckmäßigerweise die Oberspannungswicklung aus räumlich
axial übereinander angeordneten, elektrisch in.Reihe geschalteten und aus spulenbreitem
Blechband gewickelten Spulen und ist die Unterspannungswicklung von einem spiralig
aufgewickelten Blechband dargestellt, dessen Breite gleich der axialen Spulenlänge
ist.
[0008] Zweckmäßige Weiterbildungsmerkmale der Erfindung bestehen darin, daß ein die Kühlkanäle
durchströmendes Kühlmittel elektrisch isolierend ist und in den Kuhlkanälen versa
und daß als Isoliergas in den zusätzlichen Kanälen unter Überdruck stehendes SF
6 dient.
[0009] Vorteilhafterweise sind die Kühlkanäle und die zusätzlichen Kanäle zu je einem selbständigen
Kanalsystem verbunden, dessen Innendruck an je einem dem jeweiligen Kanalsystem zugeordneten
Wärmetauscher und/oder Reservebehälter einstellbar ist, wobei der Innendruck in den
Kühlkanälen unabhängig vom Betriebszustand immer zwischen dem Umgebungsdruck des Transformators
und dem Druck in den zusätzlichen Kanälen liegt.
[0010] Zur sicheren Beherrschung auch höhere Drücke in den zusätzlichen Kanälen sind deren
Umfassungswände mit Glasfasern verstärkt.
[0011] Zur Verminderung der Geräuschabstrahlung der erfindungsgemäß ausgeführten Transformatoren
sind die die Oberspannungs- und die Unterspannungswicklungen enthaltenden Gießharzkörper
gegenüber dem Eisen-kern federnd eingespannt und dienen dadurch als Dämmwände für
vom Eisenkern ausgestrahlte Geräusche.
[0012] Der erfindungsgemäße Aufbau von Transformatoren ist sehr vorteilhaft, weil er durch
Verringerung der erforderlichen Gießharzmenge und der absoluten Wicklungsabmessungen
den Anwendungsbereich von gießharzisolierten Transformatoren in Richtung auf größere
Nennleistungen erweitert und darüberhinaus auch deren Einsatz bei höheren als bisher
beherrschbaren Nennspannungen ermöglicht.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert:
Ein Kernschenkel 1 wird von einer Unterspannungswicklung 2 umfaßt. Der Kernschenkel
1 ist in bekannter Weise aus Blechlamellen geschichtet und in nicht näher dargestellter
Art und Weise über Joche 3 mit weiteren Kernschenkeln 1 eines Drehstromtransformators
verbunden.
[0014] Die eigentliche Unterspannungswicklung 2 besteht aus Blechband, dessen Breite gleich
der Wicklungslänge ist und ist nach dem Wickeln in einen Körper 4 aus Gießharz eingegossen.
Dabei sind in und um die Unterspannungswicklung 2 Kühlkanäle 5 vorgesehen.
[0015] Eine ihrerseits wieder die Unterspannungswicklung-2 umfassende Oberspannungswicklung
ist aus einer Vielzahl von axial übereinander angeordneten Spulen 6 aufgebaut. Die
einzelnen Spulen 6 sind aus spulenbreitem Blechband gewickelt und elektrisch in Reihe
geschaltet. Die Spulen 6 sind durch einen Körper 7 aus Gießharz mechanisch miteinander
verbunden. Der Körper 7 und die Spulen 6 bildengemeinsam ein Gitter aus radialen Kühlkanälen
8 und axialen Kühlkanälen 9.
[0016] Die kreisringförmigen Stirnflächen des die Spulen 6 umfassenden Körpers 7 sind durch
Verschlußringe 10 gasdicht abgedeckt, wobei zwischen dem Körper 7 und den Verschlußringen
10 Dichtringe 12 eingespannt sind. Der Hohlraum der Verschlußringe 10 steht über Kanäle
11 mit dem Gitter aus den Kühlkanälen 8 und 9 in Verbindung und dient gleichzeitig
als Sammelkammer bei der Zu- und Ableitung des Kühlmittels in die Oberspannungswicklung.
[0017] Der Eisenkern aus den Kernschenkeln 1 und den Jochen 3 sowie die Unterspannungswicklung
2 in dem Körper 4 und die aus den Spulen 6 aufgebaute Oberspannupgswicklung im Körper
7 sind durch einen Mantel 14 und durch Deckel 13 nach außen hin abgekapselt. Dabei
bildet der Mantel 14 mit dem äußeren Mantel des Körpers 7 sowie die Deckel 13 mit
den Verschlußringen 10 Kanäle 15, die durch nicht dargestellte, vorzugsweise an die
vorhandenen Gießharzkörper angeformte, Distanzstücke offengehalten werden.
[0018] Auf der Innenseite der Deckel 13 sind Stützwände 17 zum Einspannen der Unterspannungswicklung
2 vorgesehen. Durch entsprechende Gestaltung der Stützwände 17 befinden sich zwischen
diesen und der Außenwand des jeweils zugehörigen Deckels 13 Kanalfortsätze 16, die
mit den Kanälen 15 direkt verbunden sind.
[0019] Die Stützwände 17 bilden Kammern 18 vor den Stirnseiten der Unterspannungswicklung
2. Die Kammern 18 sind-mit den Kühlkanälen 5 in der Unterspannungswicklung 2 verbunden
und in Richtung auf die Kernschenkel 1 und die Joche 3 hin offen und dienen als Kühlmittelsammelbehälter
für die Ab- und Zufuhr von Kühlmittel zur Unters
pannungswicklung 2 und dem Eisenkern.
[0020] Die Berührungsflächen zwischen den Deckeln 13 und dem Mantel 14 sowie zwischen den
Stützwänden 17 und dem die Unterspannungswicklüng 2 tragenden Körper 4 liegen nicht
unittelbar aufeinander, sondern pressen Dichtringe 12, durch die die Spalte zwischen
diesen Bauteilen gasdicht verschlossen sind. Dadurch ist es möglich die Kanäle 15
und die Kanalfortsätze 16 mit einem unter Überdruck stehenden Isoliergas, beispielsweise
SF
6, zu füllen, so daß auch hohe elektrische Nennspannungen an der Oberspannungswicklung
sicher beherrscht sind.
[0021] Der Eisenkern aus den Kernschenkeln 1 und den Jochen 3 ist federnd zwischen den Deckeln
13 eingespannt und dadurch schwingungstechnisch von den Wicklungen entkoppelt.
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[0022] Die Kammern in den Verschlußringen 10 und die Kammern 18 sind in nicht dargestellter
Weise mit einem Ausgleichsgefäß und mit einer Rückkühleinrichtung für das die Kühlkanäle
5, 8 und 9 durchströmende Kühlmittel verbunden. Als Kühlmittel dient dabei zweckmäßigerweise
eine nicht brennbare Flüssigkeit, deren Siedetemperatur bei dem in den Kanälen vorgesehenen
Betriebsdruck in der Nähe der Betriebstemperatur der Unterspannungswicklung 2 und
der Oberspannungswicklung liegt.
[0023] Durch entsprechende Gestaltung und Bemessung der Körper 4 und 7 aus Gießharz sowie
der mit Isoliergas gefüllten Kanäle 15 besteht die Möglichkeit, den Mantel 14 und
die Deckel 13 zumindest teilweise aus elektrisch leitendem, metallischen Werkstoff
herzustellen.
1. Transformator mit Eisenkern und vollständig in Gießharz eingebetteten Oberspannungs-
und Unterspannungswicklungen und mit in dem die Wicklungen haltenden und isolierenden
Gießharz angeordneten Kühlkanälen, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich und getrennt
von den Kühlkanälen (5, 8 und 9) mindestens im Hauptstreukanal weitere vom Gießharz
umschlossene Kanäle (15, 16) vorgesehen sind und daß diese zusätzlichen Kanäle (15,
16) mit einem Isoliergas gefüllt sind.
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die im Inneren von
Kühlkanälen (8, 9) durchsetzte Oberspannungswicklung allseitig von mit Isoliergas
gefüllten Kanälen (15) umgeben ist, daß die räumlich radial zwischen der Oberspannungswicklung
und dem Kernschenkel (1) liegende Unterspannungswicklung (2) nur auf ihrem äußeren
Mantel und ihren Stirnseiten von mit Isoliergas gefüllten Kanälen (15, 16) umfaßt
ist, daß innerhalb eines für die Unterspannungswicklung (2) und den Eisenkern (1,
3) gemeinsamen Gießharzkörpers (4) lediglich Kühlkanäle (5) vorgesehen sind und daß
die Anschlußleiter der Oberspannu-ngswicklung im wesentlichen durch Isoliergas isoliert
sind.
3. Transformator nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Oberspannungswicklung
aus räumlich axial übereinander angeordneten elektrisch in Reihe geschalteten und
aus spulenbreitem Blechband gewickelten Spulen (6) besteht und daß die Unterspannungswicklung
(2) von einem spiralig aufgewickelten Blechband dargestellt ist, dessen Breite gleich
der axialen Spulenlänge ist.
4. Transformator nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Kühlkanäle
(5, 8, 9) durchströmendes Kühlmittel elektrisch isolie- . rend ist.
5. Transformator nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Kühlmittel
in den Kühlkanälen (5, 8, 9) verdampft.
6. Transformator nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß als Isoliergas-in
den zusätzlichen Kanälen (15, 16) unter Überdruck stehendes SF6 dient.
7. Transformator nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Kühlkanäle
(5, 8, 9) und die zusätzlichen Kanäle (15, 16) zu je einem selbständigen Kanalsystem
verbunden sind, dessen Innendruck an je einem dem jeweiligen Kanalsystem zugeordneten
Wärmetauscher und/oder Reservebehälter einstellbar ist.
8. Transformator nach Anspruch 1 bis 7, dadurch ggekennzeichnet , daß der Innendruck
in den Kühlkanälen (5, 8, 9) unabhängig vom Betriebszustand immer zwischen dem Umgebungsdruck
des Transformators und dem Druck in den zusätzlichen Kanälen (15, 16) liegt.
9. Transformator nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Umfassungswände
der mit Isoliergas gefüllten zusätzlichen Kanäle (15, 16) mit Glasfasern verstärkt
sind.
10. Transformator nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die die Oberspannungs-und
die Unterspannungswicklung (2) enthaltenden Gießharzkörper (4, 7) gegenüber dem Eisenkern
(1, 3) federnd eingespannt sind und als Dämmwände für vom Eisenkern (1, 3) ausgestrahlte
Geräusche dienen.