(19)
(11) EP 0 081 173 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1983  Patentblatt  1983/24

(21) Anmeldenummer: 82110994.9

(22) Anmeldetag:  27.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 90/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.12.1981 DE 3147452

(71) Anmelder: GENERAL SIGNAL CORPORATION
Stamford Connecticut 06904 (US)

(72) Erfinder:
  • Gallistl, Hermann
    D-6102 Pfungstadt (DE)
  • Griem, Michael
    D-6140 Bensheim 5 (DE)
  • Kaempffer, Max
    D-6104 Seeheim (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Fröbelweg 1
D-64291 Darmstadt
D-64291 Darmstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Behälter mit einer Auskleidung


    (57) Eine aus GFK-Laminat bestehende Auskleidung (2) ist an der Bchälterinnenwand (3) eines Betonbehälters (1) unter Zwischenlage von Polyäthylen-Schaumstoffplatten (4) angebracht. Die Auskleidung (2) ist am oberen Behälterrand und an Im Abstand zueinander angebrachten Streben (5a), Ringen (5) oder Ringsegmenten (5') aus Stahl befestigt, die an der Wand des Behälters (1) angedübelt sind. Die Schaumstoffplatten (4) bilden eine Pufferschicht zwischen der Behälterinnenwand (3) und der GFK-Auskleidung (2). Dadurch ist es möglich, die Auskleidung (2) auch an solchen Behältern (1) anzubringen, deren Behälterinnenwand (3) uneben, rissig, undicht oder mit Resten einer alten Beschichtung versehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter mit einer Auskleidung, insbesondere einer aus einem GFK-Laminat bestehenden Auskleidung, und mit einer zwischen der Auskleidung und der Behälterinnenwand angeordneten Zwischenschicht, wobei die Auskleidung mindestens am oberen Behälterrand am Behälter befestigt ist.

    [0002] Derartige Behälterauskleidungen werden im allgemeinen aus einem chemisch widerstandsfähigen Material hergestellt, beispielsweise aus glasfaserverstärktem Kunststofflaminat (GFK-Laminat), um einen aus Beton oder Stahl bestehenden Behälter zur Aufnahme von chemisch aggresiven Stoffen geeignet zu machen.

    [0003] Bei Stahlbehältern wird hierzu üblicherweise auf die metallisch blanke Stahloberfläche, die durch Sandstrahlen vorbereitet wurde, eine Grundierung aufgetragen. Bei Betonbehältern muß die Betonoberfläche trocken, öl- und staubfrei sein und eine ausreichende Zugfestigkeit aufweisen. Auf die so vorbereitete Oberfläche wird eine Füllstoffmischung aus Kunststoff aufgetragen, auf der dann das GFK-Laminat flächig haftend aufgebracht wird. Die oberste Schicht des GFK-Laminats kann als Versiegelung mit besonders dichter und chemisch widerstandsfähiger Oberfläche ausgeführt sein.

    [0004] Bei rauhem Untergrund, wie er beispielsweise auch bei neuen Betonbehältern vorliegt, muß die Füllstoffschicht mindestens so dick sein, daß sie alle herausragenden Unebenheiten des Untergrunds ausgleicht. Wegen der festen Verbindung der Auskleidung mit der Füllstoffzwischenschicht und mit der Behälterinnenwand dürfen keine Setzrisse oder andere nachträgliche Bewegungen in der Behälterwand zugelassen werden, da sich diese auf die Auskleidung übertragen würden und dort ebenfalls zur Rißbildung führen könnten.

    [0005] Besondere Schwierigkeiten bereitet die Anbringung einer Auskleidung an alten Behältern, deren Behälterinnenwand bei Betonbehältern oftmals nicht mehr die erforderliche Zugfestigkeit aufweist oder sogar Risse hat. Bei Stahlbehältern kann beispielsweise eine alte Gummierungsschicht vorhanden sein, deren Abtragung mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden wäre. Da bei Betonbehältern oder mit einer Ausmauerung versehenen Behältern an der Behälterinnenwand soviel Material abgetragen werden müßte, bis ein ausreichend fester und rißfreier Untergrund vorliegt, ist hierfür nicht nur ein erheblicher Arbeitsaufwand erforderlich; es entsteht in den meisten Fällen auch eine Oberfläche mit großen Unebenheiten, für deren Ausgleich sehr viel Material benötigt wird.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Behälter mit einer Auskleidung der eingangs genannten Art so auszuführen, daß die erforderlichen Vorarbeiten wesentlich verringert werden, so daß auch alte Behälter, deren Innenwand an sich nicht zur Verbindung mit einer Auskleidung geeignet ist, ohne übermäßigen Arbeitsaufwand nachträglich mit einer Auskleidung versehen werden können, ohne daß Risse und lose Teile der Behälterinnenwand die Auskleidung beeinträchtigen.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zwischenschicht aus weichelastischem Material besteht. Dadurch wird die Übertragung von Kräften zwischen der Behälterinnenwand und der Auskleidung weitestgehend unterbunden. Deshalb können weder von der Auskleidung auf die Behälterinnenwand ausgeübte Zugbeanspruchungen zu Ablösungen an der Behälterinnenwand führen, noch können Risse und andere Beschädigungen einen schädigenden Einfluß auf die Auskleidung haben, sogar wenn die Risse noch nachträglich Bewegungen ausführen sollten. Unebenheiten der Behälterinnenwand durchdringen die weichelastische Zwischenschicht nicht und können deshalb nicht zu Beschädigungen der Auskleidung führen. Lose oder in anderer Weise für die Verbindung mit einer Auskleidung nicht geeignete Teile der Behälterinnenwand, beispielsweise Reste von alten Auskleidungen, brauchen nicht entfernt zu werden, wodurch sich die Anforderungen an die Vorbereitung der Behälterinnenwand wesentlich verringern.

    [0008] Vorzugsweise besteht die Zwischenschicht aus feinporigem, geschlossenporigem Schaummaterial, wobei sich Polyäthylenschaum besonders bewährt hat, der vorzugsweise aus lose eingebrachten Flächenstücken, wie Platten oder Bahnen, besteht.

    [0009] Da im Bereich des eingebrachten Schaummaterials keine tragende Verbindung zwischen der Auskleidung und der Behälterinnenwand besteht, wird die Auskleidung durch ihre eigene Zugfestigkeit wie ein in den Behälter eingehängtes Hemd getragen, wobei der obere Rand der Auskleidung am Behälter befestigt ist..

    [0010] Für höhere Behälter, bei denen diese herkömmliche Befestigung der Auskleidung am oberen Behälterrand nicht ausreicht, wird in besonders vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgedankens vorgesehen, daß die Auskleidung in im Abstand zueinander angeordneten Befestigungsflächenbereichen fest mit der Gehälterinnenwand verbunden ist und daß die weichelastische Zwischenschicht nur außerhalb dieser Befestigungsflächenbereiche zwischen der Auskleidung und der Behälterinnenwand angeordnet ist.

    [0011] Vorzugsweise sind in den Befestigungsflächenbereichen Befestigungszwischenlagen an der Behälterinnenwand befestigt und die Auskleidung ist hieran fest angebracht. Die Befestigungszwischenlagen können beispielsweise senkrechte Streben und/oder - bei im wesentlichen rotationssymmetrischen Behältern - Ringe oder Ringsegmente sein, die an der Behälterinnenwand angedübelt oder in sonstiger Weise befestigt sein können. Die Befestigungszwischenlagen können aus Stahl oder GFK bestehen. An ihrer Innenseite ist die aus GFK-Laminat bestehende Auskleidung durch Adhäsion angebracht.

    [0012] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Behälter mit einer Auskleidung in einem senkrechten Teilschnitt,

    Fig. 2 eine demgegenüber abgewandelte Ausführungsform der Befestigung der Auskleidung am oberen Behälterrand in einem senkrechten Teilschnitt,

    Fig. 3 ebenfalls in einem senkrechten Teilschnitt eine weitere Ausführungsform der Befestigung der Auskleidung am Behälter und

    Fig. 4 in einem Teilschnitt eine andere Ausführungsform der Behälterauskleidung.



    [0013] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen besteht ein stehender zylindrischer Behälter 1 aus Beton. Der Behälterinnenraum ist mit einer Auskleidung 2 aus einem GFK-Laminat versehen, das beispielsweise ein Rovinglaminat, ein Mattenlaminat oder ein Faserspritzlaminat ist, dessen Glasfasereinlagen der Auskleidung eine ausreichende Zugfestigkeit geben, so daß diese zumindest in gewissem Maße selbsttragend ist. Am oberen Rand des Behälters 1 ist die Auskleidung 2 nach entsprechender Vorbereitung der Behälteroberfläche fest mit diesem verbunden. In den übrigen Bereichen sind zwischen der Auskleidung 2 und der Behälterinnenwand 3 Polyäthylen-Schaumstoffplatten 4 eingelegt, die mit der Behälterinnenwand 3 punktweise durch Klebung verbunden sind, um die eingebrachten Schaumstoffplatten 4 während der Montage zu halten.

    [0014] In senkrechten Abständen zueinander und zum oberen Behälterrand sind aus Stahl bestehende Ringe 5, die auch aus einzelnen Ringsegmenten 5' bestehen können, mittels Dübeln 6 und Dübelschrauben 7 an der Wand des Behälters 1 befestigt. An der Oberfläche der Ringe 5 oder Ringsegmente 5' ist die Auskleidung 2 durch Adhäsion angebracht. In den dazwischenliegenden Bereichen liegt die Auskleidung 2 nur lose an den Schaumstoffplatten 4 an und trägt sich selbst. Der Abstand zwischen den Ringen 5 bzw. Ringsegmenten 5' ist so gewählt, daß ein Ausbeulen der Auskleidung 2 verhindert wird.

    [0015] Anstelle der RingeS oder Ringsegmente 5' oder zusätzlich dazu können jeweils im Abstand zueinander vertikale Streben 5 a vorgesehen werden, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls aus Stahl bestehen und in der beschriebenen Weise mit der Behälterinnenwand 3 und der Auskleidung 2 verbunden sind.

    [0016] Am Rand des Behälterbodens kann eine Eckenausrundung 8 durch eine Spachtelschicht 9 vorgesehen werden.

    [0017] Zur Aufnahme der Auskleidung 2 wurde die Behälterinnenwand 3 nicht wrbearbeitet; sie kann Unebenheiten, alte undichte Ausmauerungen, mehr oder minder lose Oberflächenbereiche oder Reste einer alten Oberflächenbeschichtung tragen. Der Behälter 1 selbst kann Risse oder Fugen aufweisen. Die Schaumstoffplatten 4 bilden eine Pufferschicht, die eine nachteilige Beeinflussung der Auskleidung 2 durch den Behälter 1 und insbesondere seine Oberflächenbeschaffenheit verhindert.

    [0018] Die Streben 5a, Ringe 5 bzw. Ringsegmente 5' bilden hierbei die Befestigungsflächenbereiche, an denen die als Hemd in den Behälter 1 eingehängte Auskleidung 2 getragen wird.

    [0019] Eine abgewandelte Art der Befestigung der Auskleidung 2 am oberen Rand des Behälters 1 ist in Fig. 2 gezeigt. Dort ist am oberen Behälterrand an der Behälterinnenwand 3 ein Stehlring 5 angedübelt, der mit dem oberen Rand der Auskleidung 2 durch Adhäsion verbunden ist. Diese Befestigungsart bietet sich insbesondere dann an, wenn der Behälter einen (nicht dargestellten) Deckel trägt, der nicht entfernt werden kann, so daß die Oberseite des Behälterrands nicht für die Anbringung der Auskleidung 2 zugänglich ist.

    [0020] Die Streben 5a, Ringe 5, Ringsegmente 5' oder ähnliche Befestigungszwischenlagen können beispielsweise auch aus GFK bestehen und am Behälter 1 angeklebt oder ebenfalls angedübelt sein.

    [0021] Eine weitere abgewandelte Ausführungsform ist in Fig. 3 gezeigt. Dort ist die GFK-Auskleidung 2 an senkrecht angeordneten oder ringförmig umlaufenden Streifen 5'' aus Kunstharzbeton angeklebt, die in ausgestemmte Nuten 6 der Wand des Behälters 1 eingebracht sind. Ebenso wie bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 und 2 befinden sich zwischen Streifen 5'' jeweils die Schaumstoffplatten 4, an deren Oberfläche die Auskleidung 2 lose anliegt.

    [0022] Eine weitere abgewandelte Ausführungsform ist in Fig. 4 gezeigt. Dort ist die GFK-Auskleidung 2 durch innen angebrachte GFK-Rippen 2a versteift, die beispielsweise zugleich als Wirbelbrecher in Rührwerksbehältern dienen. Die Rippen 2a erhöhen die Festigkeit der Auskleidung 2 so, daß zusätzliche Befestigungszwischenlagen wie die Ringe 5 od. dgl., nicht oder nur in verhältnismäßig großen Abständen vorgesehen werden.

    [0023] Anstelle der beschriebenen Ausführung des Behälters 1 aus Beton kann der Behälter 1 beispielsweise auch aus Stahl bestehen und an seiner Behälterinnenwand 3 eine Gummiarmierung oder eine sonstige Beschichtung oder Reste davon tragen, die zumindest im Bereich der Schaumstoffplatten 4 nicht entfernt werden müssen, um die Auskleidung 2 anzubringen.

    [0024] Anstelle des beschriebenen Schaumstoffmaterials für die Platten 4 kann auch ein anderes weichelastisches Material verwendet werden, beispielsweise Flächenstücke aus Thermoplast.


    Ansprüche

    1. Behälter mit einer Auskleidung, insbesondere einer aus einem GFK-Laminat bestehenden Auskleidung, und mit einer zwischen der Auskleidung und der Behälterinnenwand angeordneten Zwischenschicht, wobei die Auskleidung mindestens am oberen Behälterrand am Behälter befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (4) aus weichelastischem Material besteht.
     
    2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (4) aus feinporigem Schaummaterial besteht.
     
    3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daßdie Zwischenschicht (4) aus geschlossemporigem Schaummaterial besteht
     
    4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (4) aus Polyäthylenschaum besteht.
     
    5. Behälter nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht aus lose eingebrachten Flächenstücken,insbesondere Platten (4) oder Bahnen aus Schaummaterial besteht.
     
    6. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung (2) in im Abstand zueinander angeordneten Befestigungsflächenbereichen (5, 5a, 51, 5'') fest mit der Behälterinnenwand (3) verbunden ist und daß die weichelastische Zwischenschicht (4) nur außerhalb dieser Befestigungsflächenbereiche zwischen der Auskleidung (2) und der Behälterinnenwand (3) angeordnet ist.
     
    7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Befestigungsflächenbereichen Befestigungszwischenlagen (5, 5a, 5', 5") an der Behälterinnenwand (3) befestigt und die Auskleidung (2) hieran fest angebracht ist.
     
    8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen senkrechte Streben (5a) sind.
     
    9. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen bei im wesentlichen rotationssymmetrischen Behältern (1) Ringe (5, 5'') oder Ringsegmente (5') sind.
     
    10. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen (5, 5a, 5') an der Behälterinnenwand (3) angedübelt sind.
     
    11. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen (5, 5a, 5') aus Stahl bestehen.
     
    12. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen (.5, 5a, 5') aus GFK bestehen.
     
    13. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der Auskleidung (2) Rippen (2a) angebracht sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht