[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter mit einer Auskleidung, insbesondere einer aus
einem GFK-Laminat bestehenden Auskleidung, und mit einer zwischen der Auskleidung
und der Behälterinnenwand angeordneten Zwischenschicht, wobei die Auskleidung mindestens
am oberen Behälterrand am Behälter befestigt ist.
[0002] Derartige Behälterauskleidungen werden im allgemeinen aus einem chemisch widerstandsfähigen
Material hergestellt, beispielsweise aus glasfaserverstärktem Kunststofflaminat (GFK-Laminat),
um einen aus Beton oder Stahl bestehenden Behälter zur Aufnahme von chemisch aggresiven
Stoffen geeignet zu machen.
[0003] Bei Stahlbehältern wird hierzu üblicherweise auf die metallisch blanke Stahloberfläche,
die durch Sandstrahlen vorbereitet wurde, eine Grundierung aufgetragen. Bei Betonbehältern
muß die Betonoberfläche trocken, öl- und staubfrei sein und eine ausreichende Zugfestigkeit
aufweisen. Auf die so vorbereitete Oberfläche wird eine Füllstoffmischung aus Kunststoff
aufgetragen, auf der dann das GFK-Laminat flächig haftend aufgebracht wird. Die oberste
Schicht des GFK-Laminats kann als Versiegelung mit besonders dichter und chemisch
widerstandsfähiger Oberfläche ausgeführt sein.
[0004] Bei rauhem Untergrund, wie er beispielsweise auch bei neuen Betonbehältern vorliegt,
muß die Füllstoffschicht mindestens so dick sein, daß sie alle herausragenden Unebenheiten
des Untergrunds ausgleicht. Wegen der festen Verbindung der Auskleidung mit der Füllstoffzwischenschicht
und mit der Behälterinnenwand dürfen keine Setzrisse oder andere nachträgliche Bewegungen
in der Behälterwand zugelassen werden, da sich diese auf die Auskleidung übertragen
würden und dort ebenfalls zur Rißbildung führen könnten.
[0005] Besondere Schwierigkeiten bereitet die Anbringung einer Auskleidung an alten Behältern,
deren Behälterinnenwand bei Betonbehältern oftmals nicht mehr die erforderliche Zugfestigkeit
aufweist oder sogar Risse hat. Bei Stahlbehältern kann beispielsweise eine alte Gummierungsschicht
vorhanden sein, deren Abtragung mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden wäre. Da
bei Betonbehältern oder mit einer Ausmauerung versehenen Behältern an der Behälterinnenwand
soviel Material abgetragen werden müßte, bis ein ausreichend fester und rißfreier
Untergrund vorliegt, ist hierfür nicht nur ein erheblicher Arbeitsaufwand erforderlich;
es entsteht in den meisten Fällen auch eine Oberfläche mit großen Unebenheiten, für
deren Ausgleich sehr viel Material benötigt wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Behälter mit einer Auskleidung der eingangs
genannten Art so auszuführen, daß die erforderlichen Vorarbeiten wesentlich verringert
werden, so daß auch alte Behälter, deren Innenwand an sich nicht zur Verbindung mit
einer Auskleidung geeignet ist, ohne übermäßigen Arbeitsaufwand nachträglich mit einer
Auskleidung versehen werden können, ohne daß Risse und lose Teile der Behälterinnenwand
die Auskleidung beeinträchtigen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zwischenschicht aus weichelastischem
Material besteht. Dadurch wird die Übertragung von Kräften zwischen der Behälterinnenwand
und der Auskleidung weitestgehend unterbunden. Deshalb können weder von der Auskleidung
auf die Behälterinnenwand ausgeübte Zugbeanspruchungen zu Ablösungen an der Behälterinnenwand
führen, noch können Risse und andere Beschädigungen einen schädigenden Einfluß auf
die Auskleidung haben, sogar wenn die Risse noch nachträglich Bewegungen ausführen
sollten. Unebenheiten der Behälterinnenwand durchdringen die weichelastische Zwischenschicht
nicht und können deshalb nicht zu Beschädigungen der Auskleidung führen. Lose oder
in anderer Weise für die Verbindung mit einer Auskleidung nicht geeignete Teile der
Behälterinnenwand, beispielsweise Reste von alten Auskleidungen, brauchen nicht entfernt
zu werden, wodurch sich die Anforderungen an die Vorbereitung der Behälterinnenwand
wesentlich verringern.
[0008] Vorzugsweise besteht die Zwischenschicht aus feinporigem, geschlossenporigem Schaummaterial,
wobei sich Polyäthylenschaum besonders bewährt hat, der vorzugsweise aus lose eingebrachten
Flächenstücken, wie Platten oder Bahnen, besteht.
[0009] Da im Bereich des eingebrachten Schaummaterials keine tragende Verbindung zwischen
der Auskleidung und der Behälterinnenwand besteht, wird die Auskleidung durch ihre
eigene Zugfestigkeit wie ein in den Behälter eingehängtes Hemd getragen, wobei der
obere Rand der Auskleidung am Behälter befestigt ist..
[0010] Für höhere Behälter, bei denen diese herkömmliche Befestigung der Auskleidung am
oberen Behälterrand nicht ausreicht, wird in besonders vorteilhafter Ausgestaltung
des Erfindungsgedankens vorgesehen, daß die Auskleidung in im Abstand zueinander angeordneten
Befestigungsflächenbereichen fest mit der Gehälterinnenwand verbunden ist und daß
die weichelastische Zwischenschicht nur außerhalb dieser Befestigungsflächenbereiche
zwischen der Auskleidung und der Behälterinnenwand angeordnet ist.
[0011] Vorzugsweise sind in den Befestigungsflächenbereichen Befestigungszwischenlagen an
der Behälterinnenwand befestigt und die Auskleidung ist hieran fest angebracht. Die
Befestigungszwischenlagen können beispielsweise senkrechte Streben und/oder - bei
im wesentlichen rotationssymmetrischen Behältern - Ringe oder Ringsegmente sein, die
an der Behälterinnenwand angedübelt oder in sonstiger Weise befestigt sein können.
Die Befestigungszwischenlagen können aus Stahl oder GFK bestehen. An ihrer Innenseite
ist die aus GFK-Laminat bestehende Auskleidung durch Adhäsion angebracht.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der
Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 einen Behälter mit einer Auskleidung in einem senkrechten Teilschnitt,
Fig. 2 eine demgegenüber abgewandelte Ausführungsform der Befestigung der Auskleidung
am oberen Behälterrand in einem senkrechten Teilschnitt,
Fig. 3 ebenfalls in einem senkrechten Teilschnitt eine weitere Ausführungsform der
Befestigung der Auskleidung am Behälter und
Fig. 4 in einem Teilschnitt eine andere Ausführungsform der Behälterauskleidung.
[0013] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen besteht ein stehender zylindrischer Behälter
1 aus Beton. Der Behälterinnenraum ist mit einer Auskleidung 2 aus einem GFK-Laminat
versehen, das beispielsweise ein Rovinglaminat, ein Mattenlaminat oder ein Faserspritzlaminat
ist, dessen Glasfasereinlagen der Auskleidung eine ausreichende Zugfestigkeit geben,
so daß diese zumindest in gewissem Maße selbsttragend ist. Am oberen Rand des Behälters
1 ist die Auskleidung 2 nach entsprechender Vorbereitung der Behälteroberfläche fest
mit diesem verbunden. In den übrigen Bereichen sind zwischen der Auskleidung 2 und
der Behälterinnenwand 3 Polyäthylen-Schaumstoffplatten 4 eingelegt, die mit der Behälterinnenwand
3 punktweise durch Klebung verbunden sind, um die eingebrachten Schaumstoffplatten
4 während der Montage zu halten.
[0014] In senkrechten Abständen zueinander und zum oberen Behälterrand sind aus Stahl bestehende
Ringe 5, die auch aus einzelnen Ringsegmenten 5' bestehen können, mittels Dübeln 6
und Dübelschrauben 7 an der Wand des Behälters 1 befestigt. An der Oberfläche der
Ringe 5 oder Ringsegmente 5' ist die Auskleidung 2 durch Adhäsion angebracht. In den
dazwischenliegenden Bereichen liegt die Auskleidung 2 nur lose an den Schaumstoffplatten
4 an und trägt sich selbst. Der Abstand zwischen den Ringen 5 bzw. Ringsegmenten 5'
ist so gewählt, daß ein Ausbeulen der Auskleidung 2 verhindert wird.
[0015] Anstelle der RingeS oder Ringsegmente 5' oder zusätzlich dazu können jeweils im Abstand
zueinander vertikale Streben 5 a vorgesehen werden, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ebenfalls aus Stahl bestehen und in der beschriebenen Weise mit der Behälterinnenwand
3 und der Auskleidung 2 verbunden sind.
[0016] Am Rand des Behälterbodens kann eine Eckenausrundung 8 durch eine Spachtelschicht
9 vorgesehen werden.
[0017] Zur Aufnahme der Auskleidung 2 wurde die Behälterinnenwand 3 nicht wrbearbeitet;
sie kann Unebenheiten, alte undichte Ausmauerungen, mehr oder minder lose Oberflächenbereiche
oder Reste einer alten Oberflächenbeschichtung tragen. Der Behälter 1 selbst kann
Risse oder Fugen aufweisen. Die Schaumstoffplatten 4 bilden eine Pufferschicht, die
eine nachteilige Beeinflussung der Auskleidung 2 durch den Behälter 1 und insbesondere
seine Oberflächenbeschaffenheit verhindert.
[0018] Die Streben 5a, Ringe 5 bzw. Ringsegmente 5' bilden hierbei die Befestigungsflächenbereiche,
an denen die als Hemd in den Behälter 1 eingehängte Auskleidung 2 getragen wird.
[0019] Eine abgewandelte Art der Befestigung der Auskleidung 2 am oberen Rand des Behälters
1 ist in Fig. 2 gezeigt. Dort ist am oberen Behälterrand an der Behälterinnenwand
3 ein Stehlring 5 angedübelt, der mit dem oberen Rand der Auskleidung 2 durch Adhäsion
verbunden ist. Diese Befestigungsart bietet sich insbesondere dann an, wenn der Behälter
einen (nicht dargestellten) Deckel trägt, der nicht entfernt werden kann, so daß die
Oberseite des Behälterrands nicht für die Anbringung der Auskleidung 2 zugänglich
ist.
[0020] Die Streben 5a, Ringe 5, Ringsegmente 5' oder ähnliche Befestigungszwischenlagen
können beispielsweise auch aus GFK bestehen und am Behälter 1 angeklebt oder ebenfalls
angedübelt sein.
[0021] Eine weitere abgewandelte Ausführungsform ist in Fig. 3 gezeigt. Dort ist die GFK-Auskleidung
2 an senkrecht angeordneten oder ringförmig umlaufenden Streifen 5'' aus Kunstharzbeton
angeklebt, die in ausgestemmte Nuten 6 der Wand des Behälters 1 eingebracht sind.
Ebenso wie bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 und 2 befinden sich zwischen
Streifen 5'' jeweils die Schaumstoffplatten 4, an deren Oberfläche die Auskleidung
2 lose anliegt.
[0022] Eine weitere abgewandelte Ausführungsform ist in Fig. 4 gezeigt. Dort ist die GFK-Auskleidung
2 durch innen angebrachte GFK-Rippen 2a versteift, die beispielsweise zugleich als
Wirbelbrecher in Rührwerksbehältern dienen. Die Rippen 2a erhöhen die Festigkeit der
Auskleidung 2 so, daß zusätzliche Befestigungszwischenlagen wie die Ringe 5 od. dgl.,
nicht oder nur in verhältnismäßig großen Abständen vorgesehen werden.
[0023] Anstelle der beschriebenen Ausführung des Behälters 1 aus Beton kann der Behälter
1 beispielsweise auch aus Stahl bestehen und an seiner Behälterinnenwand 3 eine Gummiarmierung
oder eine sonstige Beschichtung oder Reste davon tragen, die zumindest im Bereich
der Schaumstoffplatten 4 nicht entfernt werden müssen, um die Auskleidung 2 anzubringen.
[0024] Anstelle des beschriebenen Schaumstoffmaterials für die Platten 4 kann auch ein anderes
weichelastisches Material verwendet werden, beispielsweise Flächenstücke aus Thermoplast.
1. Behälter mit einer Auskleidung, insbesondere einer aus einem GFK-Laminat bestehenden
Auskleidung, und mit einer zwischen der Auskleidung und der Behälterinnenwand angeordneten
Zwischenschicht, wobei die Auskleidung mindestens am oberen Behälterrand am Behälter
befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (4) aus weichelastischem
Material besteht.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (4) aus
feinporigem Schaummaterial besteht.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daßdie Zwischenschicht (4) aus
geschlossemporigem Schaummaterial besteht
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (4) aus
Polyäthylenschaum besteht.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
aus lose eingebrachten Flächenstücken,insbesondere Platten (4) oder Bahnen aus Schaummaterial
besteht.
6. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung (2) in im
Abstand zueinander angeordneten Befestigungsflächenbereichen (5, 5a, 51, 5'') fest mit der Behälterinnenwand (3) verbunden ist und daß die weichelastische
Zwischenschicht (4) nur außerhalb dieser Befestigungsflächenbereiche zwischen der
Auskleidung (2) und der Behälterinnenwand (3) angeordnet ist.
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Befestigungsflächenbereichen
Befestigungszwischenlagen (5, 5a, 5', 5") an der Behälterinnenwand (3) befestigt und
die Auskleidung (2) hieran fest angebracht ist.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen
senkrechte Streben (5a) sind.
9. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen
bei im wesentlichen rotationssymmetrischen Behältern (1) Ringe (5, 5'') oder Ringsegmente
(5') sind.
10. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen
(5, 5a, 5') an der Behälterinnenwand (3) angedübelt sind.
11. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen
(5, 5a, 5') aus Stahl bestehen.
12. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszwischenlagen
(.5, 5a, 5') aus GFK bestehen.
13. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der Auskleidung
(2) Rippen (2a) angebracht sind.